12 International Business DENTAL TRIBUNE Swiss Edition · Nr. 5/2014 · 7. Mai 2014 „Nichts ist beständiger als der Wandel!“ Moderne zahnärztliche Implantate „made in Germany“ – darauf hat sich Champions-Implants bereits seit Jahren spezialisiert. Dr. Armin Nedjat, CEO von Champions-Implants, stellte sich im Rahmen der ZWP online-Gesprächsreihe „Business-Talk“ den Fragen von Jürgen Isbaner, Chefredakteur ZWP/DT D-A-CH. LEIPZIG – Die Champions-Implants GmbH ist als Implantatanbieter im zurzeit schnell wachsenden Value- Segment sehr erfolgreich. Die Kombi- nation von Qualität, Preis, Service, Ästhetik und fachlicher Kompetenz macht das Unternehmen unverwech- selbar. Jürgen Isbaner: Herr Dr. Nedjat, der Implantologiemarkt befindet sich derzeit ohne Zweifel im Umbruch. Trotz grosser Anstrengungen stag- nieren die Verkaufszahlen insge- samt. Wie schätzen Sie die derzeitige Marktsituation ein und welche Hauptentwicklungsrichtungen sind Ihrer Meinung nach erkennbar? Dr. Armin Nedjat: Nichts ist be- ständiger als der Wandel! Der Markt verändert sich immer schneller und radikaler! Und wenn man sich nicht komplett auf seine Kunden und deren Bedürfnisse fixiert, sie vielleicht noch nicht einmal kennt, sich auf ehemali- gen, monopolistischen Positionen ausruht, wenn man keine nennens- werten Innovationen und Trends setzt, dann ist man schneller vom Markt verschwunden, als so mancher Aktionär glauben mag. Und darin liegt das eigentliche Problem: Die soge- nannten „grossen“ Implantatsysteme werden von Wirtschaftsexperten ge- lenkt und geführt, nicht von praktizie- renden Zahnärzten, Chirurgen oder Prothetikern. Konzerne im Hinter- grund haben nicht deren Produkte, die Praxen, geschweige denn deren Pa- tienten im Fokus. Nein, nur die Quar- talsberichte zählen. Ja, Stagnation oder sogar rückläufig im sogenannten Premium-Segment, aber Wachstum im Value-Segment, weil Behandler und Patienten preisbewusster sind und es heute möglich ist, hochwertige Implantologie kostengünstig anzu- bieten. Sie haben soeben die Situation sehr anschaulich beschrieben. Die soge- nannten Premiumanbieter verwei- sen aber in diesem Zusammenhang in der Regel auf ihr Servicekonzept, die Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Fortbildungsange- bote, die wissenschaftliche Absiche- rung oder auch auf die Qualität und Sicherheit ihrer Produkte. Muss der Kunde bei Ihnen hier tatsächlich Ab- striche machen? Die Mär’ von den ach so teuren Forschungs- und Entwicklungsarbei- ten und „Eminenz“-basierten Studien glaubt doch schon lange keiner mehr. Nein, moderne, neue und direkte Kundenservice-Konzepte werden heutzutage abverlangt. Keine Struktu- ren mehr wie noch vor zwanzig Jahren. Champions „kauft sich“ keine Opi- nion-Leader oder Universitäten ein, wir verfügen weltweit nur über drei Aussendienstler, beliefern jedoch in- zwischen 35 Länder auf vier Konti- nenten und verfügen über ein herrlich lebendiges Online-Forum. Die Qua- lität und die Innovationen unserer Produkte sind durch wissenschaftli- che Studien unabhängiger Universitä- ten längst belegt. Wir haben den „Innovations-Medizin Award 2013“ Dr. Nedjat erläutert seine implantologischen Überzeu- gungen. „Interview“ [Video] Champions Implants im ZWP online „Business Talk“. Entspannte Gesprächsatmosphäre: Dr. Armin Nedjat (li.), CEO Champions Implants, und Jürgen Isbaner, Chefredakteur ZWP/DT D-A-CH. letztes Jahr in Dubai gewonnen und sind in diesem Monat in England auch für den „Innovationspreis der Zahn- medizin“ nominiert. Unsere Implan- tate und Bohrer werden natürlich weiterhin komplett in bekannten deutschen Produktionsstätten herge- stellt. Wir geben unsere Produkte zum fairen Preis ab, verzichten auf grosse Strukturen und verfügen über eine hervorragende Effizienz. Tolle Fort- bildungsangebote tun ihr Übriges. Über allem stehen unsere Patienten, die hochwertige, ausgereifte Produkte zum bezahlbaren Preis angeboten be- kommen. Die Kombination von Qua- lität, Preis, Service, Ästhetik und fach- licher Kompetenz macht Cham- pions®-Implants unverwechselbar. Unsere Produkte erfüllen die hohen Erwartungen, die von unseren Patien- ten hinsichtlich Gesundheit, Lebens- qualität und Sicherheit gestellt wer- den. Die Konzentration auf das We- sentliche und die Möglichkeit, nach dem MIMI®-Flapless-Verfahren chir- urgisch und prothetisch agieren zu können, vereinfachen die Abläufe für das zahnme dizinische Personal und deren Patienten erheblich. Auf der IDS 2011 haben Sie erst malig das zweiteilige Champion-(R)Evolu- tion®-Implantat vorgestellt. War das schon der erste Schritt weg von der Minimierung, weil die Kundenan- sprüche doch höher sind? Die zweiteiligen (R)Evolutions er- füllen natürlich alle Kriterien, Prinzi- pien und Anforderungen, die Implan- tologen und Prothetiker weltweit stel- len, und mehr darüber hinaus: best- mögliches Material, bestmögliche Oberfläche „made in Germany“, ein- maliges, zeitsparendes Handling durch unseren Shuttle, der ab Werk auf jedem (R)Evolution Implantat vor- montiert ist und als Verschluss- Schraube, Gingiva-Former und zur Abformung zugleich dient. All dies, auch das Zubehör wie Zirkon-Abut- ments oder unsere Multi-Units, zu be- zahlbaren Preisen für Zahnarztpra- xen, Zahntechniker und vor allem für die Patienten. Das klassische Problem der Zweiteiligkeit, der Mikrospalt, wurde durch eine Neuentwicklung ge- unseres löst. Der zum Patent angemeldete Innenkonus, der rotationsgesichert mit einem Hexadapter ausgestattet ist, minimiert den Mikrospalt, auch bei einem 3,5-mm-Durchmesser, auf ma- ximal 0,6µm und ist damit bakterien- dicht. Genauso wichtig ist die Tatsa- che, dass die neuen Champion- (R)Evolutions auch im zweiteiligen OP- und Prothetik-Procedere MIMI- fähig sind, also minimalinvasiv, mit fast dem gleichen spartanischen In- strumentarium inseriert werden kön- nen wie bisher auch die einteiligen. Wir ersparen uns daher ein „Re- Entry“ der Gingiva, was bei unserem Platform geswitchten System den so- genannten „physiologischen Kno- chenabbau“ vermeidet. Die weltweit anzutreffende Trennung Implanteur und Prothetik war natürlich der Hauptgrund für die damalige Ent- wicklung zweiteiligen (R)Evolution-Implantats. Der Sieges- zug der möglichst atraumatischen Schlüsselloch-Chirurgie MIMI-Flap - less ist ohnehin nicht mehr aufzuhal- ten. Ich bin davon überzeugt, dass die Champions (R)Evolutions – nicht nur allein aufgrund ihres Preis-Qualitäts- Verhältnisses – ihrem Namen alle Ehre machen werden. Übrigens sehe ich auch heute in unseren einteiligen Champions keine Minimierung. Wir verfügen über Längen von 6 bis 18 mm und Durchmessern von 2,5 bis 5,5mm. Es gibt weltweit keine andere mir bekannte Firma, die eine solche Auswahlmöglichkeit für uns Anwen- der, auch bei den Einteiligen, bietet. Es gibt noch etliche Kollegen, die auch weiterhin rein „einteilig“ arbeiten wollen, obgleich die zweiteiligen (R)Evolutions mit den absolut kom- patiblen Werkzeugen einzusetzen sind. Den Schwachpunkt der Einteili- gen haben wir von Anfang an mit einer grossen Auswahl von Zirkon- und Ti- tan-Prep-Caps gelöst, mit denen man bis zu 30° Divergenzen ausgleichen kann. Zudem formt man diese dann wie einen Zahn ab, sodass kein Labor- analog mehr benötigt wird. Nun sind die Zeiten vorbei, als die Implantologie noch hauptsächlich über das Implantat definiert wurde. Sind hier nicht angesichts der umfas- senden Digitalisierung der Implan- tologie die Premiumanbieter im Vor- teil? Sie sind nur im Hinblick ihres Preises weit vorn und, meiner Mei- nung nach, „betriebs- und vor allem marktblind“ geworden. Im Hinblick auf die optische, radiologische Abfor- mung sind wir mit dem „Knorr-Kon- zept“ um Meilensteine voraus, arbei- ten mit offenen und nicht mit ge- schlossenen CAD/CAM-Systemen und zwingen dadurch unsere Anwen- der nicht, individualisierte Abutments und den Zahnersatz bei bestimmten Unternehmen herstellen zu lassen. Und ich möchte Ihnen auch meine Ansicht zur schablonennavigiert ge- führten Implantologie sagen: Ich halte sowohl als Chirurg als auch vonseiten der Industrie gar nichts davon! Es ist ein Irrweg! Ganz eindeutig zeigen wissenschaftliche Studien, dass die Hands-free-Implanto logie besser ist als die schablonengeführte Naviga- tion. Man kann nichts im Vorfeld einer Chirurgie entscheiden. Chirurgie wird auch die nächsten Jahre „Hand- werk“ bleiben, und wir Zahnärzte wären nicht gerade intelligent, wenn wir uns quasi „blind“ auf die die Ein- zelbehandlung unnötig und nicht un- wesentlich verteuernden Materialien vertrauen und unsere Fähigkeiten quasi „aus der Hand“ geben! Wir ma- chen ohnehin bereits alles digital, also fühlen mit unseren Fingern. In der Frankfurter Universität musste vor Jahren bei den Hüftoperationen der Roboter wieder eingestellt werden. Rein fachlich ist es auch so: Die kom- pakten Strukturen des Knochens lei- ten uns als Chirurgen, wenn man Dreikantbohrer mit 70 bis maximal 250 /min einsetzt. Man kann auf diese Weise nicht den Knochen perforieren und hat jederzeit Kontrolle und Sicht auf das Arbeitsfeld. Noch setzt die Masse der Implantat- anbieter auf Titan als bewährtes Material. Dennoch gibt es nicht wenige Patienten, die sich lieber metallfreie Versorgungen wün- schen. Was hat Champions-Im- plants hier zu bieten? In der Tat reagieren auch wir of- fensiv auf die Kundenwünsche. Unser Hochleistungskunststoff WIN!®- PEEK ist ein ISO-knochenelastisches Material aus der chirurgischen Ortho- pädie, das sich seit Jahrzehnten be- währt hat. Wir folgen keinen Trends, wir set- zen sie! Die ersten Auswertungen von Langzeitstudien sind jedenfalls mehr als vielversprechend als wirkliche Titan-Alternative. So bin ich mir si- cher, dass unser WIN!®-PEEK die Zukunft der Implantologie darstellt und nicht Zirkon oder zirkonver- stärkte Titanwerkstoffe. WIN!®- PEEK ist implantierbar, absolut bio- kompatibel, bruchfest, und es weist die gleiche Elastizität wie Knochen auf. Starre Werkstoffe sind doch u. a. das Problem und die Gründe der Pe- riimplantitis für Knochenabbau, auch in Verbindung mit Sofortbelas- tung. Gerade das Thema Sofortbelas- tung, auch bei Einzelzahnversorgun- gen, interessiert mich fast am meis- ten. Damals konnten wir den Zahn- arzt Dr. Manfred Louis als absoluten Experten auf diesem Gebiet für unser Team gewinnen, der bereits seit Jahren mit PEEK-Implantaten arbeitet. Mehr Informationen gibt es auf meiner WORLD-CUP-CHAMPIONS Tour durch 18 Städte Deutschlands ab dem 17. Juni. Sie haben bereits zu Anfang über die vielfältigen Fortbildungsangebote von Champions-Implants gespro- chen. Was erwartet die Teilnehmer? Wie bereits erwähnt, starte ich am 17. Juni eine 18-Städte-Tour mit dreistündigen Abendveranstaltungen mit den Themen: MIMI-Flapless II, Sofortimplantationen und WIN®- PEEK-Implantaten. Referenten sind, neben meiner Wenigkeit, Stephen Andreas, Ernst Fuchs-Schaller, Oliver Scheiter, Norbert Bomba und Volker Knorr. Den diesjährigen internationalen Champions VIP-ZM Kongress vom 3. bis 5. Oktober veranstalten Sie in Frankfurt am Main? Ja, der Champions VIP-ZM Kon- gress findet im Steigenberger City an der Hauptwache statt. Es wird wie ge- wohnt sehr schön, familiär und hoch- interessant! Über die Zusagen eines der Schweizer Implantat-Pioniere, Prof. Jean- Pierre Bernard, und Prof. Bravetti von der Universität Nancy freue ich mich ganz besonders, ebenso wie über weitere zwanzig Top-Referenten aus der ganzen Welt. Zum „Promi-Cham- pion 2014“ küren wir dieses Jahr Joey Kelly, den Musiker und Extremsportler. Die Kongress-Sprache ist Deutsch. Es wird aber alles simultan ins Englische, Französi- sche und Polnische übersetzt. Infos zum Autor Herr Dr. Nedjat, ich möchte mich bei Ihnen für das interessante Gespräch bedanken und wünsche Ihnen und Ihrem Unternehmen weiterhin viel Erfolg. DT