DENTAL TRIBUNE Swiss Edition · Nr. 9/2014 · 3. September 2014 Science 15 4a 4c 4b 4d Abb. 4: Übersicht der Live/Dead-Färbungen: Je grösser der grün gefärbte Anteil, umso hö- her ist der vitale Biofilmanteil. Rot eingefärbt zeigen sich abgetötete Bereiche. a) natür- licher, unbehandelter initialer Biofilm nach 48 Stunden Reifungsdauer; b) nach Behand- lung mit Diodenlaser für 60 Sekunden; c) nach Behandlung mit PAD für 30 Sekunden; d) nach Behandlung mit PAD für 60 Sekunden. (SPSS 21, IBM Deutschland GmbH). Es wurden die Mittelwerte mit den da- zugehörigen Standardabweichungen und die Mediane für die einzelnen Gruppen berechnet. Innerhalb der Gruppen wurde mittels Shapiro-Wilk- Test und Kolmogorow-Smirnow-Test auf Normalverteilung geprüft. Die Va rianzgleichheit wurde per Levene- Test untersucht. Ein Vergleich der Mittelwerte erfolgte über die Durch - führung einer Varianzanalyse, wobei mittels Post-hoc-Testung mit Tam- hane T2-Testung auf signifikante Unterschiede geprüft wurde, p < 0,05. Ergebnisse Biofilmviabilität Die höchste mittlere Viabilität konnte in der Kontrollgruppe ohne Behandlung festgestellt werden (407,3 ± 99,1 CPS; Median: 400 CPS), gefolgt von Diode 60 (226,5 ± 60,7 CPS; Median: 218 CPS), Pad 30 (222,2 ± 21,0 CPS; Median: 220 CPS) und PAD 60 (178,2 ± 60,1 CPS; Me- dian: 162 CPS) (Abb.3). Die mittlere Viabilität der Kontrollgruppe war sig- nifikant höher als die sämtlicher Test- gruppen, P < 0,05. Zwischen den ein- zelnen Testgruppen konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden, P < 0,05. Live/Dead-Färbung Auf sämtlichen Probekörpern konnte Biofilm angefärbt und nachge- wiesen werden. Auch in den Testgrup- pen war eine nahezu vollständige Be- deckung der Plättchenoberflächen mit Biofilm auffällig. Es konnten keine of- fensichtlichen Unterschiede bezüglich der Biofilmquantität festgestellt wer- den. Die Beschaffenheit des Biofilmes war ebenfalls in allen Gruppen ver- gleichbar, es waren sowohl gröbere als auch feine Debris zu verzeichnen. Be- züglich der Biofilmqualität konnten deutliche Unterschiede festgestellt werden. In der Kontrollgruppe stellte sich der Biofilm fast ausschliesslich grün dar, lediglich mit vereinzelt einge- sprengten rötlichen Arealen. Die Plätt- chen, die mit dem Diodenlaser behan- delt wurden, wiesen bereits mehr röt- lich angefärbte Areale als die Kontroll- gruppe auf, wobei diese Flächen deutlich geringer waren als in beiden Anwendungen, die mit PAD PLUS durchgeführt wurden. In der 60- Sekunden-Gruppe konnte hierbei ein auffällig hoher Anteil rot gefärbter Areale nachgewiesen werden (Abb. 4). Diskussion Das Design der aktuellen Studie wurde ausgewählt, um den Effekt der PAD an natürlichem Biofilm zu testen. Daher wurden im Gegensatz zu anderen Studien nicht nur Bio- filme, die aus vereinzelten Bakterien - stämmen gezüchtet wurden, einge - setzt.10, 11, 12 Um die natürliche Situa- tion bestmöglich zu imitieren, wurde das Design an vorige Studien unserer Arbeitsgruppe angelehnt.13, 14 Nach 48 Stunden Tragezeit konnten auf den Titanprobekörpern homogene, reife initiale Biofilme nachgewiesen werden, was im Einklang zu vorange- gangenen Studien steht, in denen eine fast vollständige Biofilmbesiedelung nach 24 Stunden Tragezeit (13) und eine komplette Biofilmbesiedelung nach 48 Stunden auf rauen Implan- tatoberflächen nachgewiesen werden konnte (14). Die Ergebnisse der aktuellen Stu- die konnten aufzeigen, dass die drei getesteten Gruppen die Biofilme in ihrer Aktivität reduzieren. Sowohl durch die Behandlung mit dem Dio- denlaser für 60 Sek. (226,5 ± 60,7 CPS) als auch die Behandlung mit PAD für 30 Sek. (222,2 ± 21,0 CPS) beziehungsweise 60 Sek. (178,2 ± 60,1 CPS) wurde die Viabilität im Biofilm signifikant gegenüber der unbehandelten Kontrollgruppe ver- ringert. Zwischen den einzelnen Gruppen konnten keine erheblichen Unterschiede festgestellt werden. Diese Ergebnisse wurden mittels Live/Dead-Färbung bestätigt, indem in den drei Testgruppen jeweils röt - liche Bereiche nachgewiesen werden konnten. Die Tendenz, dass PAD 30 und PAD 60 die Biofilme stärker in- aktivieren als Diode 60, konnte durch die Live/Dead-Färbung stärker visu- alisiert werden, als die reinen Zahlen der Viabilitätstestung vermuten liessen. Die Wirksamkeit eines Dioden- lasers zur Dekontamination von Im- plantatoberflächen ist bekannt.15, 16 Streptococcus sanguis konnte auf Titanoberflächen mittels Dioden - laser (810 nm Wellenlänge) bei App likation einer Leistung von 3 W um mehr als vier Log-Stufen redu- ziert werden. Eine Applikation von einer Leistung von 1 W führte zu ei- ner Reduktion um zwei Log-Stufen. Porphyromonas gingivalis hingegen konnte sowohl durch Applikation von einer Leistung von 3 W als auch 1 W effektiv reduziert werden15. Die- ser Versuchsaufbau lässt sich nur schwer mit dem der aktuellen Studie ver gleichen, obwohl beide die effek- tive Wirkung des Diodenlasers nach weisen konnten. In der voran- gegangen Studie wurden lediglich die Einflüsse auf einzelne Bakterien- stämme untersucht. Die aktuelle Studie konnte hingegen die Wir- kung in einem reifen,initialen Bio- film belegen, was eine deutlich hö- here Herausforderung an eine The- rapie darstellt und der natürlichen klinischen Situation näher steht als Untersuchungen an ausgewählten Bakterienspezies, die lediglich für wenige Stunden adhärent auf Im- plantatoberflächen wuchsen. Bereits in einer klinischen Untersuchung wurde im Split- Mouth-Verfahren die Effektivität von Sca ling und Root Planing (SRP) ohne ver -sus SRP in Kombination mit PAD PLUS-Therapie getestet und belegt. Hierbei wurden beacht- lich geringere Werte für Bleeding on Probing eine Woche sowie drei Mo- nate nach Behandlung festgestellt. Auch die anfangs der Studie gleich- wertigen Taschentiefen waren drei Monate nach Therapie signi fikant geringer in der PAD PLUS-Gruppe ANZEIGE als in der Gruppe mit alleinigem SRP. Doch nicht nur die Effektivität der Therapien ist entscheidend. Ein weiterer wichtiger Aspekt, gerade für den klinischen Anwender, könnte sein, dass die PAD-Gruppe bereits bei halber Anwendungszeit der Dioden - lasergruppe ein vergleichbares, sogar ein tendenziell etwas besseres Ergebnis in der aktuellen Studie aufzeigte. Dies könnte ein Anzeichen sein, dass die PAD nicht nur leicht effektiver im in- itialen Biofilm ist als die Diodenlaser- anwendung, sondern auch effizienter. Schlussfolgerung Die präklinische Studie konnte zeigen, dass sowohl die Diodenlaser- anwendung als auch die PAD- Therapie effektive Methoden dar- stellen, um Bakterienviabilitäten im reifen, initialen Biofilm auf Titanim- plantatoberflächen zu redu zieren. Die Ergebnisse zeigten weiterhin, dass selbst unter optimalen Labor- bedingungen die Mikroorganismen im Biofilm jedoch nur teilweise inak- tivert werden können. Für die klinische Anwendung deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass alle getesteten Verfahren Literaturliste die mechanische Bio - film ent fernung un - terstützen können, wobei die PAD-The- rapie mit einer Ein- wirkzeit von 30 Se- kunden hierbei effizienter als die Diodenlaseranwendung erschien. DT Kontakt Infos zum Autor [Gordon John] Dr. Gordon John Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Aufnahme Moorenstr. 5 40225 Düsseldorf Deutschland Tel.: +49 211 8118155 Gordon.John@ med.uni-duesseldorf.de Infos zum Autor [Jürgen Becker] Infos zum Autor [Frank Schwarz] Sedierung – die entspannte Art der Behandlung · Entspannte Patienten · Stressfreie Behandlung · Verbesserte Zeitplanung · Ohne Nebenwirkungen www.lachgas-tls.de J e t z t a n m e l d e n ! Lachgas-Seminar – für das ganze Praxisteam Kursleiter: Wolfgang Lüder Urdorf ZH (bei Zürich) · Freitag, 24. - Samstag 25.10.2014 neu: · Freitag, 06. - Samstag 07.03.2015 Anmeldung: www.fbrb.ch · Infos: +41 055 415 30 58 Lachgasgeräte TLS – unser starker Partner Wir bieten die Lachgassedierung als zusätzliche Serviceleistung an. 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