22 User Report PERIO TRIBUNE German Edition · Nr. 12/2012 · 5. Dezember 2012 Veränderungen Sondierungstiefe Konventionelle mechanische Abnahme (mm) Therapie (Prozent) Laserunterstützte Behandlung (Prozent) Röntgenologische Veränderungen Konventionelle mechanische des Knochenniveaus Therapie (Prozent) Laserunterstützte Behandlung (Prozent) > 0,4 3,1–4,0 2,1–3,0 1,1–2,0 0,1–1,0 Unverändert (mm) 0,0 Zunahme (mm) 0,1–1,0 1,1–2,0 2,1–3,0 3,1–4,0 1,2 7,9 14,0 35,4 1,7 29,2 7,9 1,2 1,0 0,0 37,4 35,0 7,9 12,1 4,2 1,4 1,9 0,0 0,0 0,0 Abnahme der Knochenhöhe (Verlust in mm) 1,1–2,0 39,5 Unverändert (mm) 0,0 Zunahme der Knochenhöhe (Gewinn in mm) 0,1–1,0 1,1–2,0 2,1–3,0 12,2 37,1 29,3 17,4 4,9 7,1 35,4 39,5 4,2 12,5 2,1 6,3 Tabelle II: Proportionale Veränderung der Taschensondierungstiefe (PPD) zwischen Base- line und Monat 6, definiert auf Implantatniveau (Mittelwert von vier Stellen/Implantat). Tabelle III: Proportionale Veränderungen der Knochenhöhe zwischen Baseline und Monat 6, definiert auf Implantatniveau und basierend auf dem Mittelwert der mesialen und distalen Veränderungen des Knochenniveaus. ➟ Periimplantitistherapie mit Er:YAG- Lasern1,21,27,31 und CO2-Lasern analy- siert.3,28,29 Viele dieser Studien zeigten vielversprechende Kurzzeitergebnisse (weniger als sechs Monate), berichten jedoch nicht über Langzeitnachkon- trollen. In der vorliegenden Studie wurden Unterschiede zwischen Laser- und konventioneller mechanischer Therapie bei der Reduktion des BOP- Werts sechs Monate nach der Behand- lung festgestellt. Obwohl sich die Mundhygiene deutlich verbesserte und keine Plaque an den behandelten Implantaten zu finden war, zeigte ein großer Teil der Implantate in der KMT-Gruppe bei der Beurteilung sechs Monate nach der Behandlung weiterhin BOP. Der BOP-Wert wurde in dieser Studie hier abgestuft, um den Schweregrad der Entzündung zu klas- sifizieren, und etwa 14 bzw. 41 Prozent der Implantate in der LAS- bzw. KMT- Gruppe zeigten eine Blutung, was mit anderen Daten übereinstimmte.30 Der mögliche Grund für diese Resultate ist die Qualität der von den beurteilten Behandlungsansätzen erreichten Im- plantatoberflächendekontamination. Verunreinigungen wie etwa Bak- terien und ihre Stoffwechselpro- dukte, Zahnstein und Weichgewebe- ANZEIGE zellen sollten entfernt werden, ohne die Implantatoberfläche dabei zu verändern und unter Berücksichti- gung der umgebenden Weichgewebe. Es wurden zahlreiche Methoden zur Dekontamination von Implantat- oberflächen, entweder alleine oder in verschiedenen Kombinationen, als Bestandteil der chirurgischen Thera- pie der Periimplantitis vorgeschla- gen. Die Literaturdaten ergaben, dass Methoden wie die Reinigung mit Metallküretten und ungeeigneten Ultraschallspitzen oder Bestrahlung mit Nd:YAG-Laser die Implantat- oberfläche beschädigen können und die verbliebene Implantatstabilität beeinträchtigen könnten.9,20 Pulverstrahlgeräte werden häufig für die chirurgische Behandlung der Periimplantitis empfohlen. Eine kürz- liche Studie zur Beurteilung des Ein- flusses verschiedener Strahlmittelpul- ver auf die Lebensfähigkeit von Zellen an biologisch kontaminierten Ober- fläche von Titanimplantaten zeigte, dass keine der Oberflächenbehand- lungen zu vergleichbaren mitochon- drialen Zellaktivitätswerten wie bei der sterilen Kontrollgruppe führte.33 Die Anwendung von Zitronensäure und Abstrahlen wurden ebenfalls empfoh- whitethings.de len.18 Die Implantatdekontamination mit Abstrahlgeräten wurde jedoch mit Risiken wie etwa Schädigung des Weichgewebes und Emphysem in Verbindung gebracht.34 Er:YAG-Laser werden als das vielversprechendste neue Technikverfahren zur Behand- lung gefährdeter Zahnimplantate an- gesehen, da ihre Leistungsfähigkeit bei der Gewebeablation von einer starken bakteriziden und entgiftenden Wir- kung begleitet wird.26,32 Wenn die Verwendung von Er:YAG-Lasern bei der Behandlung ei- ner Periimplantitis erwogen wird, gibt es einige entscheidende Punkte mit klinischer Bedeutung. Die Leistungs- einstellungen sind variabel, und der Zahnarzt muss eine Einstellung wäh- len, die das Implantat wirksam desin - fiziert, ohne dabei die Oberfläche zu beschädigen. In der Literatur wurde ein enger Bereich von Leistungseinstel - lungen (100 mJ pro Impuls) beschrie- ben.21,27,30,31,32 Nur eine Studie verwen- dete eine höhere Einstellung von 120 mJ pro Impuls.1 Die Frequenz war bei allen erwähnten Studien auf 10 Hz eingestellt; es wurden jedoch weder der Abstand, mit dem der Laser appliziert wurde, noch die Applikationsdauer für jedes Implantat festgehalten. In der vorliegenden Studie waren die zur Implantatoberflächendekontamination verwendeten Einstellungen 150 mJ/ 45 Hz im Nicht-Kontakt-Modus und bei konstanter Bewegung. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Interaktion zwischen Laserlicht und Metallober- flächen. Diese Wechselwirkung wird hauptsächlich vom Grad der Absorp- tion und Reflexion bestimmt. Mit einer Reflexionskapazität von etwa 71 Pro- zent19 absorbieren Titan-Implantat- oberflächen Strahlung nicht. Demzu- folge gibt es keinen Temperaturanstieg, der die Implantatoberfläche beschädi- gen würde. Mehrere Untersuchungen haben über die vielversprechende Fähigkeit der Er:YAG-Laser zum De- bridement der Implantatoberfläche berichtet, ohne thermische Nebenwir- kungen auf die Implantatoberfläche und angrenzenden Gewebe auszu - lösen.14,35 Die Behandlung von Periimplan- titis mit Er:YAG-Laser wurde zuvor untersucht und führt offensichtlich zu einer effektiveren Reduktion der Blutung um Implantate als das chi - rurgische Debridement mit Hand - instrumenten und subgingivaler Ap- plikation von Chlorhexidin.1,27,30,31 Die Bestrahlung mit dieser spezifischen Wellenlänge scheint eine bakterizide Wirkung gegen parodontalpathogene Bakterien zu haben und bakteriellen Biofilm zu entfernen. Um die Implan- tate in der vorliegenden Studie mit dem Lasergerät zu behandeln, wurden die Suprastrukturen entfernt, um den bestmöglichen Zugang zu den Im- plantatoberflächen zu schaffen. Dem- nach sind die Ergebnisse dieser Studie auf Implantate beschränkt, bei denen die Suprastrukturen während der Be- handlung entfernt werden können. Schlussfolgerung Von allen in der Zahnheilkunde verwendeten Lasern scheint der Er:YAG-Laser die besten Eigenschaf- ten für Behandlungen im Mund zu besitzen, aufgrund seiner Fähigkeit, sowohl Weich- als auch Hartgewebe sowie bakterielle Biofilme und Zahn- stein abzutragen, ohne dabei größere thermische Schäden an den angren- zenden Geweben und Implantatober- flächen zu verursachen. Die Dekonta- minationseffekte des Er:YAG-Lasers sind auch vorteilhaft hinsichtlich der Periimplantitis-Pathogenese. In der vorliegenden Studie wurde die Anwen- dung des Er:YAG-Lasers LiteTouch zur Behandlung periimplantärer In- fektionen vorgeschlagen, und die Ergebnisse zeigen, dass die laserunter- stützte chirurgische Therapie zu sig - nifikanten klinischen Verbesserungen wie etwa Reduktion von BOP und PPD sowie Zugewinn von klinischem Attachment führen kann. Dies legt aus klinischer Sicht nahe, dass der Er:YAG- Laser durchaus als alternative Behand- lungsform zur herkömmli - chen, mechanischen Therapie dienen kann. PT Unter Mitarbeit von Dr. Ke, Dr, Yu, Dr. Lu, Taiwan; Dr. Kenny Chiu, Hong Kong; Drs. Kanbayashi, Takahashi, Ikeda & Kamiya, Japan Kontakt Prof. Tzi Kang Peng DDS, MS, PhD, FICD Professor and Chair of the Department of Dentistry Cheng Hsin General Hospital Taipei, Taiwan allenpeng@hotmail.com Assoc. Prof. Georgi Tomov DDS, MS, PhD Associate Professor and Chair of the Department of Oral Pathology Faculty of Dental Medicine dr.g.tomov@gmail.com 10% RABATT AUF ALLE PRODUKTE* Ihr Gutscheincode: WTDTIPR10 *Auf Ihre erste Bestellung mit dem oben abgedruckten Gutscheincode. Aktion auf whitethings.de gültig bis zum 31.12.2012 Jetzt auf whitethings.de einkaufen und dieses Jahr noch Steuern sparen!