2 Statements and News DENTAL TRIBUNE German Edition · Nr. 11/2013 · 6. November 2013 Aus! Ein neues Spiel beginnt! Jürgen Pischel spricht Klartext Fortbildungspunkte: Die „Zahn - ärztepar- tei“ – die FDP – flog trotz einer Bettelkam- pagne um Zweit- (Koalitionsgeschenk-)Stimmen aus dem Bundestag. Dies auch, weil sie ihre tra - ditionellen Wähler einfach nicht mehr überzeugen konnte, sie aus dem Grup- peninteresse heraus als politische Kraft im Zentrum der parlamentarischen Macht, im Bundestag und erst recht nicht in einer Regierung, hier mit der wichtigen Ressortvertretung Gesundheit, als not- wendigen Player zu betrachten. Sie wurde mit ihrer Politik „wir fordern auf Berufs- verbandstagungen alles, was dort gerne gehört wird, setzen aber davon nichts um, weil wir zum Minister-Postenerhalt alles mitmachen, was der große Koalitions- partner möchte“ einfach überdrüssig, noch direkter gesagt überflüssig. Bewertet man das, was die FDP mit ihrem Gesund- heitsminister Bahr für die Zahnärzte- schaft geleistet hat, Stichworte GOZ oder Blockade bei der Budgetierungsaushe - belung, oder der Schaffung von neuen Leistungsbereichen in der Zahn ge sund - heits versorgung, dann war der Rauswurf aus der Verantwortung nun die adäquate Antwort. Schwamm drüber. Was kommt nun? Sicher nicht die so sehr im Wahlkampf als Gesundheits - sozialismus-Gespenst bekämpfte „Bürger- versicherung“, denn sie ist der SPD in den Koalitionsverhandlungen kein so wich - tiges Anliegen, dass an einer CDU/CSU- Verweigerung die Koalition scheitern würde. Dazu weiß man in der SPD allzu genau, dass mit dem „Gesundheitsfonds“ heutiger Prägung eine treffliche Grund- lage geschaffen wurde, viele Elemente einer sozialistisch geprägten Gesundheits- politik in die Realität der Gesundheits - versorgung überzuführen. Grundlegend unterscheiden sich „Bürgerversicherung“ und „Gesundheitsfonds“ nur in einem Punkt des dualen Angebotssystems von gesetzlichen und privaten Krankenver - sicherern. Wobei Letztere nicht nur zum Basistarifangebot verpflichtet sind, son- dern sich den Leistungserbringern gegen- über nicht weniger restriktiv gebärden Infos zum Autor als die Sozialkassen. Der Einheitsbeitrag, die Festlegung der prozen- tualen Höhe der Arbeit- geberanteile, die Mit- versicherungsregelun- gen, die Zuwendungs- und Subventions- politik des Gesundheitsministeriums und vor allem des Finanzministers öffnen für jede dirigistische leistungs- und hono- rarsteuernde Maßnahme Tür und Tor. Wer nun auch immer Gesundheits- minister wird, öfter genannt werden der rote Arzt Dr. Lauterbach von der SPD und der Gesundheitsfonds-Ideologe Spahn von der CDU – aber auch Damen aus CSU und SPD zeigen Avancen, für den steht eines fest: Er wird sich vor al- lem wappnen müssen, den Zugriff des Finanzministers auf die mehr als 20 Mil - liarden Rücklagen des Gesundheitsfonds zu allgemeiner Haushaltssanierung ab - zuwehren. Vor allem die über 2013 hinaus für 2014 und Folgejahre bereits zuge - sagten GKV-Subventionen bei Einfüh- rung des Gesundheitsfonds werden zur Haushaltssanierung gestrichen. Die im- mensen Rücklagen werden sicher nicht zur Er höhung zahnärztlicher Honorare oder Budgetierungsausweitungen in der Zahn versorgung führen, sondern im Koalitionspoker um die Finanzierung von Wahlversprechen, aber ohne Steuer - erhöhung – hier will CDU/CSU standhaft bleiben – weitgehend zum Opfer fallen. Dann kämpfen die Kassen bald wieder an der Defizitfront mit allen bekannten Folgen für die Leistungserbringer. Die Politik der Dirigismen im Ge- sundheitswesen, sozialistisch geprägt, wird, ob eine rote oder schwarze Minis - terbesetzung kommt, wieder Vorrang gewinnen. Hier haben dann endlich die Körperschaftsdoyens auch wieder die Traute, die Zahnärzteschaft durch In - teressensvertretung statt ehemals wohl- wollender Abnickung schwarz-gelber Gemeinheiten vor allzu tiefen Eingriffen zu schützen zu suchen. Wie es deren Aufgabe eigentlich ist und wofür sie ihre nicht unbedeutenden Tantiemen erhal- ten. Hoffen wir gemeinsam das Beste, toi, toi, toi, Ihr J. Pischel IMPRESSUM Verlag OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-0 Fax: 0341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Verleger Torsten R. Oemus Verlagsleitung Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Chefredaktion Dipl.-Päd. 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Eine Regionalisierung, noch dazu eine Verschärfung der Punktevergabe, sieht der FVDZ Bayern als völlig unnötig an. „Ich bin froh, dass Dr. Janusz Rat schnell und unbürokratisch eingelenkt hat“, bedankt sich FVDZ-Landesvorsit- zender Christian Berger. Der KZVB- Vorsitzende hatte das Papier in einer öffentlichen Stellungnahme als Ma- kulatur bezeichnet und verkündet, dass es vom Tisch sei. „Die Zahnärzte in Bayern und die betroffenen Fort- bildungsinstitutionen erwarten nun auch eine schnelle Korrektur der betroffenen Auflistungen von Ver - anstaltungen“, so der FVDZ-Landes- vorsitzende. DT MÜNCHEN – Die Empfehlungen der Kassenzahnärztlichen Vereini- gung Bayerns (KZVB) sahen u.a. eine Schlechterstellung bei Abrechnungs- und Praxismanagement-Seminaren vor, die der FVDZ-Landesverband Bayern als überflüssig und zahnarzt- feindlich kritisiert hatte. Das Papier ist nach Angaben des 1.Vorsitzenden der KZVB, Dr. Janusz Rat, inzwischen vom Tisch. In diversen Anschreiben an bayerische und bundesweite Fort - bildungsanbieter hatte die KZVB u.a. eine restriktivere Handhabung der Punktevergabe im genannten Bereich durch Vergabe von maximal 2 Fortbildungspunkten vorgenom- men, unabhängig von der Dauer der Kurse. Daraufhin forderte der FVDZ Bayern die KZVB auf, sich an die Leitsätze für Fortbildung von BZÄK, DGZMK und KZBV zu halten. Aus- drücklich benennen diese Leitsätze Praxismanagement und die Ver - mittlung von gesetzlichen Angele- genheiten, vertragsrechtlichen und berufsrechtlichen Regelungen als zahnärztliche Fortbildung. Die bundesweit akzeptierten Leitsätze gelten überall und sind EU-Kommission will freie Berufe demontieren Bundeszahnärztekammer: Mobilität darf Qualität nicht aushöhlen „Die europäische Freizügigkeit darf nicht zu einer Aushöhlung der Qualität führen. Vor allem für Pa - tienten muss das Qualifikationsniveau teme der beruflichen Selbstverwal- tung, die im Interesse der Patienten und Verbraucher eine hohe Qualität beruflicher Leistungen garantieren, BERLIN – Die Europäische Kommis- sion fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, bei sog. regulierten Berufen, z.B. freien Berufen und Handwerk, das Berufsrecht zu überprüfen und gegebenenfalls abzuschaf- fen. Erfasst werden ausdrück- lich alle regulierten Berufe einschließlich der Gesundheits- berufe. Die Bundeszahnärzte- kammer kritisiert den Vorstoß der Kommission als Frontal- angriff auf Freiberuflichkeit und Qualität der deutschen Ausbildungsberufe. In den Prüfauftrag einbe- zogen werden insbesondere Berufsausübungsregeln und Regeln zum Berufszugang sowie die Mitgliedschaft in Berufskammern. Die Europäische Kommission möchte damit die Fi- nanzkrise angehen und das Wirt- schaftswachstum anregen. ohne Not zerstört werden.“ „Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise, die durch die völlige Libera - lisierung des Finanzsektors ausgelöst wurde, nun durch die Liberalisierung der regulierten Berufe kompensieren zu wol- len“, so Engel abschließend. Hintergrund Bei einem regulierten Beruf wird durch Rechts- und Verwaltungsvorschriften fest - gelegt, dass die Berufsausübung nur erfolgen darf, wenn der Nachweis über eine bestimmte Qualifikation erbracht wurde. DT Quelle: BZÄK Dr. Peter Engel, Präsident der Bundeszahn ärztekammer. der Behandler sichergestellt sein“, er - klärt der Präsident der Bundeszahn - ärztekammer, Dr. Peter Engel. „Mit diesem Vorstoß sollen bewährte Sys- ÁFortsetzung von S. 1 oben „DGZI“ Implantologie in Europa und bildete den Wegweiser für den Internationa- len Kongress am 4. und 5. Oktober. Parallel zum „Internationalen Podium“ diskutierten Referenten aus Zahnmedizin und Zahntechnik pro- thetisch orientierte Sichtweisen u.a. zu den Themen „Vollkeramik auf Im- plantaten“, „verschraubte Brücken- konstruktionen“, „Verbindungsele- mente wie Locatoren“, „das All-on- 4-Konzept in der Praxis“, „implantat- prothetisches Troubleshooting“. Der Kongress richtete sich aber auch an das gesamte Praxisteam: So erwartete an beiden Tagen die im - plantologische Assistenz und zahn- medizinische Fachangestellte aktu el - les Wissen zum Beispiel rund um Pro- phylaxe bei Implan- taten, Paro don ti tis- und Kariesdiagnostik sowie zum Thema Hy - giene manage ment. Infos zur Fachgesellschaft DT Quelle: ZWP online