2 Statements and News DENTAL TRIBUNE German Edition · Nr. 1+2/2014 · 29. Januar 2014 KFO im Disput Jürgen Pischel spricht Klartext V ornehmlich SPIEGEL ONLINE und die WELT am SONNTAG haben zum Jahresende 2013 mit mehreren Beiträ- gen unter dem Rubrum „Millionen für ein Lächeln“ die Welt der Kieferorthopädie in Aufregung versetzt. Weniger allerdings die Kieferorthopäden oder die in diesem Fach- gebiet schwerpunktmäßig tätigen Zahn- ärzte als die Fachgesellschaften. Sie orteten sofort als Urheber der „Falschmeldungen“ über die sich angeblich ausweitenden KFO-Therapien, die vielfach medizinisch „nicht notwendig“ seien, einen Kiefer - orthopädie-Kollegen aus dem Netzwerk „Evidenzbasierte Medizin“, dem flugs unterstellt wurde, die Attacke nur zum eigenen Nutzen – Werbung für die eigene Praxis – geritten zu haben. In der Sache musste sich die BDK- Chefin im Rahmen von Zitaten aus einem „schriftlichen Interview“ mit einer so nicht getätigten „Falschaussage“ auseinandersetzen. Sie habe den Kassen nicht unterstellt, „sie bezahlten“ in der KFO „Gerätschaften, die medizinisch nicht auf dem neuesten Stand“ seien. Richtigerweise habe sie geäußert, die „GKV bezahle die ausreichende, wirt- schaftlich notwendige und zweckmäßige kieferorthopädische Behandlung“. Vor allem, so die BDK-Spitze, „sei an deren Behandlungsergebnis“ – gemeint GKV- getragen – „nichts auszusetzen, und diese Leistung ist im europäischem Vergleich nahezu einzigartig.“ Dieses Kassen-Leistungs-Qualitäts- votum begrüßt auch die wissenschaftliche DGKFO. Um dann mit vielen und breiten Darlegungen aufzuzeigen, dass die Kassen- KFO doch nur „ausreichend“ sei, und viele moderne Verfahren wie „durchsichtige Brackets, unsichtbare Bögen etc. den Kassen nicht abverlangt werden könnten“. Auch weiteren Medienvorwürfen, einer zu „frühen Behandlung“ aus „Geschäfts- gründen“ oder, welch ein Irrsinnsvor- wurf im Rahmen unseres Kassensystems, Infos zum Autor „was von den Kassen nicht bezahlt werde, sei unnötig“ oder auch die „Ausweitung der Er- wachsenen-KFO“ und überhaupt vieles sei nur pekuniär begründet, wird überwiegend medizinisch und fachlich breit zu begeg- nen gesucht. Dies, ohne auf das Selbstver - ständnis eines Mediziners zu pochen, dass er seine Patienten umfassend nach dem Stand der Wissenschaft aufzuklären und zu beraten habe. Man muss den Medien gegenüber auch einmal sagen, dass auch Zahnärzte ein Recht, ja, selbst aus medizinischen Gründen eine Pflicht haben, nicht nur Kas- senleistungen zu bieten, sondern darüber hinausgehend State of the Art-Medizin, mit der kein Solidarsystem belastet wird. Selbst, wenn es in der KFO von Patienten auch einmal überwiegend aus kosmetisch- ästhetischen Gründen gewünschte Leis- tungen sind. Wo bleiben sonst die an - geblich „kritischen Artikel“ über den Kos- metik-Leistungskonsum unserer Bürger, was jedermanns Selbstverantwortung ist, ob er die Fünf-Euro-Hautcreme oder das 300-Euro-Antifaltenpräparat wählt. Im- mer wird aus den Berufsverbänden heraus versucht, aus einer falschen „Schlechten- Gewissen-Haltung“ heraus fachlich an den Lesern vorbeizuargumentieren. Also, mehr Selbstbewusstsein. Das wird allerdings künftig öfter für die gesamte Zahnärzteschaft herausgefor- dert werden, wenn es zu weiteren Ausga- benzuwächsen für die PKV über die GOZ neu und steigende Behandlungsumfänge in der GKV wie in den letzten Monaten mit latenten Ausgabenanstiegsmeldungen kommt. Der neue CDU-Gesundheitsmi- nister wird der erste sein, der nach dem Budgethammer greifen wird zur Ein - dämmung von angeblich ungerechtfertig- ten Behandlungssteigerungen. Auch da gilt zur Überwindung der Politmisere, der Patient muss überzeugt sein und ist mit selbstverantwortlich, also toi, toi, toi, Ihr J. Pischel ÁFortsetzung von S. 1 links „BFB“ Gefahren. Denn bei den Heilberufen ist die freie Arztwahl sowie Diagnose- und Therapiefreiheit wesentlich für die Patienten. Und diese kann nur durch die unangetastete Freiberuflichkeit der (Zahn-)Mediziner gewährleistet werden“, so BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel. „Von Bedeutung ist es für den BFB, die richtigen Weichenstellungen vorzu- nehmen, um gemeinsame Interessenver- tretung in Europa für vertrauensgestützte Expertenberufe aus dem verkammerten und nichtverkammerten Bereich wahr- nehmen zu können“, so Engel. DT Quelle: BZÄK ANZEIGE „6. Swiss Biomaterial Days“ [Programm] ÁFortsetzung von S. 1 unten „Biomaterial Days“ klinischer Vorgehensweisen zur Er- haltung des Kieferkamms das klini- sche Verfahren vereinfachen und dabei die Neben wirkungen der Be- handlung reduzieren können. Prof. Dr. Ashish Kakar und Dr. Antonio Flichy werden darstellen, wie sie Sofortim planta tionen durchführen, um die Anzahl chirurgischer Eingriffe zu vermindern. Außerdem wird Prof. Dr. Else Marie Pinholt einen Vortrag halten, in dem das periimplantär entste- hende Gewebe nach Augmentation mit Knochenersatzmaterialien be- schrieben wird. Minimalinvasive Konzepte soll- ten zudem auch neue oder neu entdeckte chirurgische Ansätze ein- beziehen, die die Chance bieten, invasivere Techniken zu ergänzen oder zu ersetzen. Dr. Dr. Karl-Heinz Heuckmann und Prof. Kakar werden darstellen, wie subperiostale Aug- mentation zum Aufbau des zahn - losen Kieferkamms dienen kann. Oft sind die am wenigsten invasiven Ansätze solche, die ohne Chirurgie auskommen. Priv.-Doz. Dr. José Gonzales wird zeigen, welche nichtchirurgischen Ansätze in aktuellen parodontolo - gischen Behandlungskonzepten für Patienten mit Allgemeinerkrankun- gen enthalten sind. Die 6. Swiss Biomaterial Days haben den Anspruch, sich vom Main- stream abzuheben, bei dem man oft den Eindruck des „Mehr ist Mehr“ gewinnt. Die Organisatorin des Kon- gresses, die SUNSTAR Degradable Solution AG, freut sich auf Ihr Kom- men. Anmeldung unter: OEMUS MEDIA AG Tel.: +49 341 48474-308 event@oemus-media.de ÁFortsetzung von S. 1 oben „ISMI“ sowie regelmäßigen Fach- und Markt - informationen. Darüber hinaus setzt sich die ISMI in ihrer Öffentlich keitsarbeit, d.h. in den Fachkreisen sowie in der Pa- tientenkommunikation, für eine umfas- sende Etablierung metallfreier implan- tologischer Behandlungskonzepte ein. Neben Patientenwerbung und Öf- fentlichkeitsarbeit bietet die ISMI ihren Mitgliedern eine Reihe von Vorteilen, wie die individuelle Homepage für jedes aktive Mitglied der Gesellschaft, ein Online-Facharchiv und Chat zum Thema „Metallfreie Implantologie“, interessante Fortbildungsangebote und einen monatlichen Newsletter. Metallfreie Implantologie 40 Jahre lang haben sich Implantate aus Titan hervorragend als Zahn - implantate bewährt. Auch wenn die An- fänge der Implantologie schon ein mal metallfrei waren, hat sich das damals zur Verfügung stehende Material „Alu- miniumoxid-Keramik“ aus Stabilitäts- gründen nicht bewährt. Der Entwickler dieser Implantate, Prof. Dr. Dr. Willi Schulte, teilte Dr. Volz kurz vor seinem Tod in einem persönlichen Schreiben mit, dass er nach wie vor davon überzeugt sei, dass die Zukunft den Zirkonoxid- Implantaten gehöre. Auch Dr. Dr. Rudelt aus Hamburg hat vor über 30 Jahren sehr erfolgreich mit Zirkonoxid- Implantaten gearbeitet und Dr. Volz Humanhisto - logien nach über 20 Jahren Liegezeit im Menschen zur Verfügung gestellt. Seine Arbeit konnte nicht weitergeführt wer- den, da – bedingt durch die Wirtschaftskrise in Japan – der damalige Sponsor, KODAK, keine finanziellen Mittel mehr zur Verfügung stellte. Dr. Ulrich Volz griff dann das Thema im Jahr 2000 wieder auf, da die schwerkranken Patienten seiner umweltmedizini- schen Klinik und die dort arbeitenden Ärzte, Dr. Joachim Mutter und Dr. Johannes Nau- mann (früher Umweltmedizin Univer- sität Freiburg), hartnäckig metallfreie Implantate verlangten. Dr. Volz hat in den letzten 13 Jahren selbst über 8.000 Zirkonoxid-Im plantate gesetzt und den Trend zur metallfreien Implantologie mit geprägt. Heute ist Zirkonoxid als Im plantatmaterial anerkannt, Stabilität, Osseointegration und prothetische Mög - lichkeiten sind zunehmend mit Titan auf einer Stufe zu sehen. Die Nachfrage nach Dr. Karl Ulrich Volz, Grün- dungspräsident der neuen Gesellschaft ISMI. dem hochästhetischen, un- glaublich ge we be freund - lichen, antiallergenen und metallfreien Material Zir- konoxid steigt auf Pa tien - tenseite von Jahr zu Jahr. Dies vor allem auch unter dem Einfluss der jährlich zunehmenden Unverträg- lichkeiten auf Titan, welche durch den groß flächigen Einsatz von Titan oxid in Kosmetika und Medika- menten ver ursacht wird. Marktkenner schätzen den Infos zur Fachgesellschaft zu erwartenden Anteil an Zirkon oxid- Im plan - ta ten in den kom men - den Jahren auf mindes- tens zehn Prozent, eher 25 Prozent ein. Kontakt und Informationen: International Society of Metal-Free Implantology e.V. (ISMI) office@ismi.me IMPRESSUM Verlag OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-0 Fax: 0341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Verleger Torsten R. Oemus Verlagsleitung Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Chefredaktion Dipl.-Päd. 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