2 Statements and News DENTAL TRIBUNE German Edition · Nr. 4/2014 · 2. April 2014 Rollgriff in die Kasse der Kassen Jürgen Pischel spricht Klartext U m ins- gesamt s e c h s Milliarden Euro will Finanzminister Wolfgang Schäuble in den Jahren 2014/15 seinen bisher fest zugesagten Zuschuss aus dem Bundeshaushalt an den Gesundheitsfonds einfach kürzen. Eigentlich stehen den Kran- kenkassen jährlich 14 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt zu, um darüber einen Teilausgleich für Auf- gaben, mit denen die Kassen nichts zu tun haben, u. a. beitragsfreie Ver - sicherung von Kindern und Ehe - gatten, die sie mehr als 20 Milliarden Euro jährlich kostet, zu leisten. Schäuble braucht die Milliarden, um seine Große Koalition-Politzu- sage 2015, nach Jahrzehnten wieder einen ausgeglichenen Bundeshaus- halt vorzulegen, ohne Steuererhö- hungen oder Subventionskürzungen erfüllen zu können. Unter Bezug auf 30 Milliarden Finanzpolster der Krankenkassen aus den letzten Jahren rechtfertigt der neue Gesundheitsminister – bisher CDU-Parteimanager ohne Fachres- sorterfahrung – den dreisten Rollgriff seines Ministerkollegen in die Kasse der Kassen. Neben den sechs Milli - arden Kürzung spart Schäuble auch noch fast eine weitere Milliarde durch die geplante Abschaffung der Unter- stützung von sozial schwachen Ver - sicherten zum Ausgleich eines Zu- satzbeitrages an die Krankenkassen. Diesen zahlen nur die Versicherten, der Arbeitgeber ist befreit. Nach Einschätzung der Spitzen- verbände der Krankenkassen werden durch Schäubles Streichungen die Beiträge schneller steigen als erwar- tet. Sie verwiesen dabei auf Berech- nungen des Gesundheitsministe - riums, nach denen schon 2015 die Ausgaben der Kassen wieder über den Einnahmen werden. liegen Infos zum Autor Steigende Anteile am Kassenbeitrag für die Versicherten werden auch deshalb befürchtet, weil die Große Koalition beschlossen hat, wieder einen par i - tätisch von Arbeitgebern und Ver - sicherten finanzierten Betrag von 14,6 Prozent einzuführen. Bisher liegt er noch bei 15,5 Prozent, wo - von aber 0,9 Prozent die Versicherten allein tragen. Insgesamt verschiebt die Große Koalition die Finanzierung ihrer Wahlgeschenke in die Sozialkassen, wie z. B. mit dem Mutterschaftsgeld und der vollen Rentenfähigkeit nach 40/45 Beitragsjahren, die zur Milli - arden-Belastung der Rentenkassen werden. Um das politisch gegen Kri- tik aus der Opposition abzufangen, verspricht Schäuble ab 2017 höhere Haushaltszuschüsse an die Renten- und Krankenversicherung, als ob dann die Regierung auf einmal in Geld schwimmen würde. Aber im Versprechen auf bessere Zeiten sind Politiker ja groß angesichts der alten Adenauer-Regel „Was schert mich mein Geschwätz von gestern?“. Was bedeutet das für uns „Den - taler“? Nun, bald haben wir wieder steigende GKV-Beiträge, damit auch in der Folge wieder Leistungskürzun- gen und Budgetierungen, was zusätz- lich noch gesteuert werden soll durch mehr „Transparenz der Leistungs - erbringer“ und verschärfte Prüfnor- men der Behandlungsqualität, die auch über ein „unabhängiges Quali- tätsinstitut“ vollzogen werden sollen. Bleibt nur: Kümmern wir uns mehr um den Patienten, stärken wir ihn in seiner Selbstverantwortung. Viel Erfolg, toi, toi, toi, Ihr J. Pischel IMPRESSUM Verlag OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-0 Fax: 0341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Verleger Torsten R. Oemus Verlagsleitung Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Chefredaktion Dipl.-Päd. 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Die beiden Organisa- tionen verständigten sich darauf, den Dialog auf Vorstandsebene auszu- bauen und kontinuierlich zu pflegen. Inhaltlich soll es einerseits um The- men wie die zahnärztliche Existenz- gründung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehen. Anderer- seits steht auch die Förderung junger Zahnmediziner in standespoliti- schen Gremien auf der Agenda. Zu der Kooperation erläutert Dr. Wolfgang Eßer, Vorstandsvorsit- zender der KZBV: „Der gesellschaft - liche Wandel verändert das klassische Berufsbild des Zahnarztes. Junge Zahnärzte fragen zunehmend nach Themen wie Work-Life-Balance oder der Niederlassung in Gemein- schaftspraxen. Wir sind daher froh, dass wir mit dem BdZA nun näher am zahnmedizinischen Nachwuchs dran sind. Gleichzeitig freuen wir uns über jeden jungen Kollegen, der sich in der zahnärztlichen Berufspolitik engagiert. Die Nachwuchsförderung für die zahnärztliche Selbstverwal- tung ist ein zentraler Punkt der Ver- einbarung.“ Jan-Philipp Schmidt, der Vorsit- zende des BdZA, ergänzt: „Wir freuen uns, dass die KZBV in Zukunft die Belange der jungen Kollegen noch stärker berücksichtigen wird und wir mit unseren Verbandsnetzwerken diese Arbeit unterstützen dürfen. Es ist nicht nur wichtig, dass wir Nachwuchs für die Standesorganisationen gewin- nen, im Sinne eines Generationenver- trages müssen wir alle jungen Zahn - mediziner zur Freiberuflichkeit moti- vieren, damit gute Praxen qua lifizierte Nachfolger finden. Der BdZA setzt sich hierbei weiter für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein.“ DT Quelle: KZBV, BdZA Zahntechniker mit leichtem Plus VDZI-Konjunkturbarometer: Umsatzwachstum für das Gesamtjahr 2013. FRANKFURT AM MAIN – Der Umsatz der gewerblichen zahn - tech nischen Labore hat 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent zugenommen. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage des Verbandes Deutscher Zahn- techniker-Innungen (VDZI) hervor. Allerdings ist die Entwicklung im IV. Quartal 2013 erneut eher verhalten verlaufen. Ersatzinvestitionen 33,1 % Erweiterungs- investitionen 15,9 % Auf dem Arbeitsmarkt war sai- sontypisch nur wenig Bewegung zu beobachten. 15,1 Prozent der La- bore haben im Schlussquartal 2013 zusätzliches Personal eingestellt. Dagegen stehen 16,4 Prozent aller befragten Labore, die mindestens ei- nen Mitarbeiter entlassen haben. 69,5 Prozent der an der Umfrage beteiligten Betriebe haben im vergangenen Jahr In- vestitionen getätigt. Jedes dritte befragte Labor hat dabei in die Erneu- erung seiner Anlagen investiert. Für neue Technologien liegt der Anteil bei etwa 20 Prozent, und knapp 16 Pro- zent aller Labore haben Erweite - rungsinvestitionen vorgenommen. DT Quelle: VDZI Keine Investitionen 30,5 % Neue Technologien 20,5 % „Der nominale Umsatzzu- wachs von 1,3 Prozent gegen über dem schwachen Vorjahr zeigt keine Impulse bei der Nachfrage nach zahntechnischen Leistungen in 2013. Berücksichtigt man den An- stieg des Verbraucherpreisindex um 1,5 Punkte, kann kaum von einer Verbesserung der wirtschaftlichen Investitionen im Jahr 2013. (© 2014 VDZI ) Position der Betriebe ausgegangen werden“, kommentiert VDZI-Gene- ralsekretär Walter Winkler die ak- tuellen Zahlen. ÁFortsetzung von S. 1 oben „Zahngesundheit“ „Ein Herz für Zähne!“ will nicht nur auf die Lage vernachlässigter Kinder aufmerksam machen, son- dern auch aufzeigen, welche Unter- stützungs-Netzwerke es für Eltern heute bereits gibt. So arbeiten Zahn- ärzte, Kinderärzte, Krankenkassen, Hebammen und Familienhilfen im- mer enger zusammen, um die Eltern dabei zu unterstützen, ihrer Verant- wortung besser nachkommen zu können. Das Motto lässt sich ganz allge- mein auf die Zahn- und Mundge- sundheit übertragen, beispielsweise auf Prophylaxe und Zahnerhalt, auf Betreuungskonzepte für Pflegebe- dürftige und Menschen mit Behinde- rung oder auch auf den Zusammen- hang zwischen Mund- und Allge- meingesundheit. Alljährlich nehmen Tausende von kleinen, grö- ßeren und großen regio - nalen Organisationen den 25. September zum Anlass, mit verschiedenen Veran- staltungen und Aktivitäten auf die Mundgesundheit aufmerksam zu machen. Die Vollversammlung lädt alle Beteiligten herzlich dazu ein, die inzwischen er- freulich hohe Bekanntheit des Tages der Zahngesund- heit für Informations- und Aktionsveranstal - tungen zu nutzen, um so die Mundgesundheit in Deutschland noch weiter zu fördern. DT Quelle: Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit