2 Statements and News DENTAL TRIBUNE German Edition · Nr. 6/2014 · 4. Juni 2014 Infos zum Autor Ex-Manager bescheren apoBank eine Schlappe Klage der Bank auf Schadensersatz wurde zurückgewiesen. BONN/KREMS (jp) – Fünf ehemalige Vorstände der Apotheker- und Ärzte- bank – die Vorgänger des heutigen Füh- rungsteams – müssen nicht für erlittene Verluste des Instituts im Zuge der Finanz krise aufkommen. Das Düssel- dorfer Landgericht wies Anfang Mai eine Klage der Bank auf Zahlung von 66 Mil - lionen Euro Schadensersatz zurück. Die ehemaligen Manager – die Ex-Vor- standsmitglieder Günter Preuß, Gün - ther Herion, Werner Albert Schuster, Ger- hard Girner und Harald Wilsing – hätten Investitionsentscheidungen mit der ge- botenen Sorgfalt abgewogen und nicht gegen das in der Satzung der Bank ver - ankerte Spekulationsverbot verstoßen, begründete das Gericht seine Entschei- dung. Das Fehlschlagen der Anlage be- ruhe auf den Auswirkungen der Finanz- marktkrise. Drei der Ex-Vorstände sollen sogar noch 2,6 Millionen Euro „Tren- nungsgelder“ ausbezahlt bekommen. Auf dem Höhepunkt der Finanz- krise hatte die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) Risikopa- piere für 5,5 Milliarden Euro in ihren Büchern stehen. Ende des vergangenen Jahres waren es nach Angaben der Bank nur noch etwa 270 Millionen Euro. Insofern hat die größte deutsche Ge - nossenschaftsbank, deren Kunden und Mitglieder vor allem Ärzte, Zahnärzte und Apotheker sind, die Finanzkrise faktisch bewältigt – wären da nicht noch diese dreistelligen Millionenverluste aus Krisenzeiten, für die das Institut das frühere Management in der Verantwor- tung sieht. Die Bank musste sogar die Sicherungseinrichtung der Volks- und Raiffeisenbanken in Anspruch nehmen. Die bürgte mit etwa 600 Millionen Euro für die apoBank. Letztlich wurden die Garantien aber nie gezogen. An diesen Dingen trägt das Ex- Management indes, so das Landgericht Düsseldorf, juristisch keine Schuld. Und drei von den fünf – Preuß, langjähriger Vorstandsvorsitzender und „Erfinder“ des heutigen apoBank-Chefs Pfennig, der die Gerichtsverfahren besonders betrieben haben soll, Girner und Herion – bekommen von der Bank sogar noch zusätzlich Geld. Preuß erhält mehr als 800.000 Euro, Girner eine gute halbe Million, Herion sogar eine Million Euro. Die Apobank hatte bis Anfang Juni juristisch die Möglichkeit, gegen das Urteil Revision einzulegen. Aus dem Aufsichtsrat hat es in den letzten Wochen eine Reihe von Stimmen, die die Sache für endgültig erledigt sehen wollten, gegeben, zumal auch der Auf- sichtsrat mit dem Urteil aus der Haftung raus ist. Aus den betreuenden Anwalts- kreisen hatte es im Vorfeld des Prozesses geheißen, so Informationen aus dem Aufsichtsrat, die Erfolgschancen für einen Prozess könnten mit 84 Prozent positiv gesehen werden. Ende Mai kam nun die Meldung der Apobank, auf eine Revision zu verzichten. DT Mit Tradition in die Zukunft Parodontitis – die nicht gesehene Krankheit Jürgen Pischel spricht Klartext N icht einmal 400 Millio- nen Euro, gerade 3,3 Prozent, fließen im Rahmen der Ausgaben für Zahn- versorgung der deutschen Bevölkerung in den Bereich der Bekämpfung der Parodon- talerkrankungen. Dagegen stehen viele Untersuchungen aus der Wissenschaft, die besagen, dass – je nach Erhebung – von den über 50-Jährigen mehr als 50 Prozent an einer Parodontitis leiden. Würden nach BEMA alle notwendigen Behandlungen durchgeführt, dann lägen die Kosten, die auf die Kassen zukämen, beim mindestens Zehn- wenn nicht Zwanzigfachen des bis- her eingesetzten Betrages, also vier bis acht Milliarden Euro. Eine für das Solidar- system völlig undenkbare Belastung, die vorrangig zu schlimmeren Budgetierungen und Minderleistungen in anderen Zahn - versorgungsbereichen führen würde. Und dennoch, einfach Schwamm drü- ber, wir sind bisher mit der Unterversor- gung gut zurechtgekommen, wäre nicht nur zu einfach, sondern auch unverant- wortlich. Weltweit sind sich Experten einig, so auch die DG Paro, dass Parodontitis das Risiko, an Diabetes mellitus zu erkran- ken, erhöht und dessen Verlauf verschärft. Diabetes mellitus steigert aber auch das Risiko, an Parodontitis zu erkranken und erschwert die Behandlung. Parodontitis erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf- Erkrankungen und das Risiko für Schwan- gerschaftskomplikationen (Frühgeburt und niedriges Geburtsgewicht). Kürzlich hat der DG Paro-Präsident Prof. Dr. Peter Eickholz, Frankfurt am Main, in einem Editorial betont, dass die „entzün- deten und mit riesigen Mengen von Bakte- rien gefüllten Zahnfleischtaschen eine Art verborgene Wunde darstellen, über die bei jeder Berührung der Gingiva, auch beim Essen, Bakterien in den Kreislauf über - treten (Bakteriämie)“. Parodontitis ist eine der häufigsten Ursachen für Zahnverlust und vor allem eines der wichtigsten Hindernisse für viele geplanten Zahnersatz- und Implantatver- sorgungen. Ganz zu schweigen vom Phänomen der Periimplantitis, über das heute alle Welt spricht. Nochmals, wenn auf PAR-Leistungen im BARMER GEK-Report nur 2,9 Millionen Einzelleistungen entfielen – siehe Seite 1 – dann hat dies nichts mit der Krankheits- häufigkeit zu tun, nicht einmal im Ent - ferntesten. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sicher, vorneweg stehen die völlig unzureichen- den Vergütungen dieser Leistungen in BEMA und GOZ. In der Folge dann natür- lich die hohen Eigenanteile an den Kosten für die Patienten, vor allem aber auch oft eine mangelnde Bereitschaft, aktiv am Gesundheitsprozess mitzuwirken. Sicher, ein wichtiger Punkt ist eine vorangehende notwendige Spezialisierung in der Zahn - ärzteschaft, ja sogar zu schaffende Quali - fikation, wie die allergeringste Zahl an chi - rurgisch behandelten Parodontitisfällen mit knapp über 30.000 zeigt. Geradezu lächer- lich, aber eben ein Faktum, das nach einer breiten postgradualen Weiterbildung ruft. Dazu kommt noch die Verweigerungshal- tung in Deutschland, anders als z.B. in den USA oder Skandinavien, entsprechend qua- lifiziertes Fachpersonal, z.B. Dentalhygie- nikerinnen mit universitärer Expertise als Bachelor vom parodontalen Screening über die Initial- bis zur Erhaltungstherapie, unter Aufsicht weitgehend selbstverantwortlich tätig werden zu lassen und das Berufsbild aktiv zu fördern, statt zu behindern. Kaum ein anderer Therapiebereich in der Zahnheilkunde stellt eine so hohe Herausforderung an Behandler und Pa- tienten, gemeinsam am Erfolg zu arbeiten. Mit oberflächlichen Scheinerfolgen und Pseudomaßnahmen ist nichts getan, wenn die Entzündungen in den Taschen nicht bewältigt werden, bleibt das Risiko auch für die genannten Allgemeinerkrankungen. Es gibt also viel zu tun, vor allem, vieles neu zu gestalten, toi, toi, toi, Ihr J. Pischel GC Germany und MICHAEL FLUSSFISCH GmbH kooperieren. IMPRESSUM Verlag OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-0 Fax: 0341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Verleger Torsten R. Oemus Verlagsleitung Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Chefredaktion Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (ji), V.i.S.d.P. isbaner@oemus-media.de Produktionsleitung Gernot Meyer meyer@oemus-media.de Redaktionsleitung Majang Hartwig-Kramer (mhk) m.hartwig-kramer@oemus-media.de Korrespondent Gesundheitspolitik Jürgen Pischel (jp) info@dp-uni.ac.at Anzeigenverkauf Verkaufsleitung Dipl.-Betriebsw. Lutz V. 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Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Ein speicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt, sofern nichts anderes ver- merkt ist. Mit Einsendung des Manuskriptes geht das Recht zur Veröffentlichung als auch die Rechte zur Über- setzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten in deutscher oder fremder Sprache, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken zur Herstellung von Sonderdrucken und Fotokopien an den Verlag über. Für un verlangt einge- sandte Bücher und Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Mit anderen als den redaktionseigenen Signa oder mit Verfassernamen gekennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, welche der Meinung der Redaktion nicht zu entsprechen braucht. Der Autor des Beitrages trägt die Verantwortung. 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Die strategische Vertriebskoopera- tion beider Unternehmen wird dafür sorgen, dass jedes Labor die Vorteile des GC Aadva Lab Scan optimal nut- zen und die eigene Geschäftsstrategie weiterverfolgen kann. Frank Rosenbaum, Geschäftsfüh- rer der GC Germany GmbH: „Wir freuen uns, mit der Michael Flussfisch GmbH einen kompetenten Vertriebs- partner im Bereich CAD/CAM ge - wonnen zu haben. Mit der Koopera- tion sind wir exzellent dafür gerüstet, un seren Kunden in Deutschland ge - meinsam den optimalen Service und Support rund um den Aadva Lab Scan anbieten zu können. Das Vertriebsteam der GC Germany GmbH wird dabei eng mit den Mitarbeitern des Hamburger Traditionsunternehmens zusammen- arbeiten, um den Kunden kompetent zu betreuen.“ DT Quelle: GC Germany GmbH ÁFortsetzung von S. 1 oben „Paro“ Die Inanspruchnahmerate dia- gnostischer Leistungen im Vergleich der Länder schwankt stark zwischen 16,9 Prozent im Saarland und 27,2 Pro- zent in Bayern. Der Vergleich der Inan- spruchnahme therapeutischer Leistun- gen fällt noch deutlicher aus: Sie schwankt zwischen 0,8 Prozent im Saarland und 1,9 Prozent in Nordrhein-Westfalen“. „Die Zahlen zeigten eine vor dem Hintergrund der großen Krankheits - häufigkeit relativ geringe Inanspruch- nahme auf“, so Walter. Die geschlossene Therapie des einwurzeligen Zahnes werde mehr als 1,5 Mio. Mal erbracht, am mehrwurzeligen Zahn 850.000 Mal. Die chirurgische Parodontitistherapie macht gerade ein Prozent aller Leistun- gen des BEMA-Teils 4 (31.000 Behand- lungen) aus. DT