2 Statements and News DENTAL TRIBUNE German Edition · Nr. 5/2015 · 4. Mai 2015 Implantatmarkt – neue Wirklichkeit Jürgen Pischel spricht Klartext Infos zum Autor Implantate, wenn sie auch die letzte IDS mit Neuheiten und Ankündigungen wie Erfolgsposaunen wieder mitbestimmt haben, sind nicht mehr der allein bestim- mende Wachstumsmarkt in der Zahnme- dizin, um den sich alles dreht. Die Implantologie tritt ins Glied, sie hat, wie es selbst in der Implantatindustrie heißt, die „Komfortzone“ verlassen. Her- steller und Zahnärzte haben dies längst erkannt, nur die unzähligen Fachgesell- schaften in der Implantologie verkünden zur eigenen Existenzvorsorge paradie - sische Zustände unbegrenzter Erfolgs - chancen. Die Zahl der inserierten Implantate in Deutschland stagniert in den letzten Jah- ren zwischen 800.000 und 1,2 Millionen Implantaten bei möglichen 2,5 Millionen Patienten, die laut Untersuchungen mit sechs Millionen Implantaten versorgt werden könnten. Gerade ein Fünftel der Patienten, die an Implantaten laut Umfragen brennend interessiert sind, lassen sich entspre- chend versorgen. Medizinisch indiziert wären den ZE-Versorgungsindizes fol- gend sogar mehr als die dreifache Zahl an Patienten. Insofern haben besonders die Fachgesellschaften und Berufsverbände der Implantologie in ihrer Erfolgs-Selbst- beweihräucherung den Blick für die Rea- lität verloren. Man kann es aber auch posi- tiv sehen: Da ist noch ungeheuer viel drin, da muss man sich gemeinsam ranma- chen, das mögliche Potenzial auch zu er- schließen, in Umsatz für Zahnärzte, Zahn- techniker, Dentalfirmen zu wandeln. Es ist kein gesättigter Markt, wie es von den Implantatherstellern behauptet wird, es ist nur kein automatischer Wachs- tumsmarkt mehr für jeden Anbieter, alles an Implantatsystemen zu jedem Preis in den Markt drücken zu können. Es ist zu- nehmend ein Wettbewerbsmarkt, nicht nur unter den Implantatsystem-Anbietern, um einen besseren – niedrigeren – Preis, sondern auch in der Patientenversorgung mit anderen konventionellen, nicht chirur- gisch geprägten ZE-Therapiekonzepten. Damit auf der einen Seite ein Kampf um die auf den Patienten zukommenden Kosten, die für die Entscheidung zur Implantation einen wirklich bestimmenden Faktor dar- stellen. Zum anderen geht es um die Über- windung der Angst des Patienten vor chir- urgischen Eingriffen und um die Erfüllung des Zwanges zur prophylaktischen Eigen- verantwortung. Mit einem aggressiven Verdrän- gungswettbewerb der Hersteller und An- bieter untereinander, geprägt von der Er- folgshoffnung aus Preisdumping heraus, ist keine Öffnung des Implantatbegehrens beim Patienten zu erreichen. Implantate müssen in der Versorgung zur Selbstverständlichkeit werden. Das bedeutet nicht nur ein Drehen an der Stell- schraube Kosten von allen Seiten, sondern vor allem das Bemühen um eine neue Positionierung in der Zahnmedizin als die reale Versorgungsalternative zum natür- lichen Biss, nach der jeder Patient strebt. Bemühen wir uns gemeinsam, toi, toi, toi, Ihr J. Pischel Editorische Notiz (Schreibweise männlich/weiblich) Wir bitten um Verständnis, dass – aus Gründen der Lesbarkeit – auf eine durch - gängige Nennung der männlichen und weiblichen Bezeichnungen verzichtet wurde. Selbstverständlich beziehen sich alle Texte in gleicher Weise auf Männer und Frauen. IMPRESSUM Verlag OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-0 Fax: 0341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Verleger Torsten R. Oemus Verlagsleitung Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Chefredaktion Dipl.-Päd. 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KREMS (jp) – In der Zahnheilkunde gewinnt, der Facharzt-Herausforde- rung in der Medizin folgend, die Spe- zialisierung zunehmend an Bedeu- tung. Sich als „Spezialist“ europaweit auszuzeichnen, ist gesichert neben dem Fachzahnarzt nur in der univer - sitären Master of Science-Weiterbil- dung möglich. Ein Jubiläum feierten hier die Partner PUSH Postgraduale Universi- tätsstudien für Heilberufe, DUK (Do- nau-Universität Krems) und DPU (Danube Private University), die be- reits 4.000 Zahnärzte aus 42 Nationen in Fachgebiets-Universitätslehrgän- gen der Zahnmedizin – Kieferortho- pädie, Orale Chirurgie/Implantolo- gie, Ästhetisch-Rekonstruktive Zahn- medizin, Endodontie wie Parodonto- logie – in Deutsch und Englisch zum Master of Science (M.Sc.) graduiert haben. Weltweit ist die PUSH-DPU- Gruppe damit einer der führenden Master of Science-Anbieter zur Fach- spezialisierung in der Zahnmedizin. Der Erfolg resultiert aus der Qua- lität des Lehrangebotes und seiner Organisation mit der internationalen Anerkennung des Masters als akade- mischen Grad. Zahnärzte suchen zu- nehmend in der Spezialisierung ein „Alleinstellungsmerkmal“, aber auch die Chance, sich kooperativ mit Kolle- gen auszutauschen und gemeinsam zu wirken, in jeder Beziehung das Opti- male, Exzellenz, herauszuholen, auch in der Praxisorganisation. Kieferorthopädie – Nachfrage-Spitzenreiter „Die Kieferorthopädie erfährt vor allem auch unter dem ästhetischen As- pekt einen großen Zuwachs“, betont Prof. Dr. Dr. Dieter Müßig, Rektor und Direktor des Zentrums für Kiefer - orthopädie an der DPU, wissenschaft- licher Leiter des M.Sc. Kieferorthopä- die. Bereits zum 17. Mal läuft der ULG Kieferorthopädie (M.Sc.) in Deutsch, in Englisch zum 7. Mal. Knapp 1.000 Zahnärzte wurden bislang welt- weit zum „Kieferorthopädie-M.Sc.“ graduiert. Dem „Master of Science Kiefer - orthopädie (M.Sc.)“ stehen nicht nur alle Türen offen in Richtung des „Fachzahnarztes“, nein, er ist ein „Fachzahnarzt für orale Rehabilita- tion“ mit einem breiten Leistungs- spektrum in KFO, Ästhetik, Funk- tionsmaßnahmen, Prävention und ästhetische Versorgungen. Symbiose der Implantologie mit Oraler Chirurgie und Parodontologie Die Implantologie hat sich in den letzten Jahren diagnostisch, therapeu- tisch und wissenschaftlich stark weiterentwickelt. Auch die demogra - fische Entwicklung, Multimorbidität älterer Patienten und das sich ständig wandelnde Spektrum der Medizin mit neuen Therapiemöglichkeiten stellen neue und immer höhere Ansprüche an die chirurgische wie an die parodonto- logische Betreuung. Dem hohen An- spruch in der Implantologie, Oral - chirurgie und Parodontologie werden die ULGs Orale Chi rurgie/Implan - tologie (M.Sc.) (Start April 2015) und Master of Science Parodontolgie/Im- plantologie (M.Sc.) besonders gerecht. Weitere Informationen: info@duk-push.de DT Wissenschaftsoffensive Seltene Krankheiten im Mund- und Zahnbereich. KEHL – Das INTERREG – Wissen- schaftsoffensive Projekt „Manifestatio- nen seltener Krankheiten im Mund- und Zahnbereich“ ist ein grenzüber- schreitendes Projekt, das darauf abzielt, Bekanntheit, Diagnostik und Behand- lung von Mund- und Zahnerkrankun- gen von Patienten zu fördern, welche an einer seltenen Krankheit leiden. Dies wird durch die Zusammenarbeit von Universitäten, Krankenhäusern und Forschungslaboren aus Deutschland und Frankreich sowie weiteren Part- nern erreicht. Die Ergebnisse dieser Ar- beit richten sich an Patienten und Ange- hörige des Gesundheitswesens, um neue Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie vorzuschlagen. Dieses Projekt, ausgewählt im Rahmen der Wissenschaftsoffensive der Trinationa- ÁFortsetzung von S. 1 oben „Blockadehaltung mit Folgen“ schen Vertragszahnärzte wissen nicht, welche Punktwerte für die 2014 er- brachten Behandlungen bei der AOK Bayern gelten. „Das Prozessieren hat bei der AOK Bayern Methode. Doch die Vergütung von Ärzten und Zahnärzten sollte nicht durch Gerichte festgelegt wer- den. Die AOK Bayern gefährdet durch ihre Blockadehaltung das hohe Niveau der Patientenversorgung im Freistaat Bayern“, so der KZVB-Vorsitzende. Die KZVB appelliert an die bayerische Gesundheitsministerin len Metropolregion Oberrhein (TMO), wird vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union, im Rahmen vom Programm INTERREG IV Oberrhein, gefördert. Weitere Informationen: www.genosmile.eu DT Melanie Huml, die AOK Bayern an ihre Pflichten zu erinnern. Dazu ge- höre eine ausreichende Finanzierung ärztlicher und zahnärztlicher Leistun- gen. Das reine Schielen auf den Bei- tragssatz sei verantwortungslos. Leid- tragende des Sparkurses der AOK Bayern seien vor allem die Patienten in ländlichen Regionen mit vielen AOK-Versicherten. „Die bayerischen Vertragszahn- ärzte zeigen sich im aktuellen Konflikt zwischen dem Bayerischen Hausärzte- verband und der AOK Bayern solida- risch mit den Kollegen. Ihnen wie uns spielt die AOK Bayern derzeit übel mit. Eine Vertragspartnerschaft sieht an- ders aus“, betont Rat. Quelle: KZV Bayerns DT