Ärztliche Schweigepflicht Schönstes Praxisdesign Deutschlands Patienten müssen sich auf Vertraulichkeit verlassen Die Stuttgarter Zahnarztpraxis Dr. Häußermann erhält diesjährigen ZWP Designpreis. können – aber es gibt Ausnahmen. aktuelles und schränkt zum Fall des Piloten gleich ein: „Gerade Suizidalität ist extrem schwierig einschätzbar." Andere Fälle sind gesetzlich ge- regelt beziehungsweise gerichtlich entschieden. Bei einem Mann, der sich weigerte, der Ehefrau seine HIV-In- fektion zu gestehen, urteilte ein Gericht, dass sein Arzt sie informieren durfte. Das Kinderschutz- gesetz erlaubt Ärz- ten seit 2012, das Jugendamt zu informieren, wenn sie das Kindeswohl ge- fährdet sehen und merken, dass die Eltern nicht handeln. Gunnar Duttge, Professor für Medizin- recht in Göttingen, warnt aller- dings davor, die Schweigepflicht weiter aufzuweichen. „Ärzte sollen hier Aufgaben von Sozialarbeitern übernehmen und Entscheidungen treffen, auf die sie nicht vorbereitet werden", sagt er und fordert, Ärzte schon im Studium besser auf juristische Grenzfälle vorzubereiten. 7 Halle 4 Stand A22 n (zwp-online.info) – Das Fach- magazin ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis suchte in diesem Jahr be- reits zum 14. Mal „Deutschlands schönste Zahnarztpraxis“. Bewor- ben haben sich über 60 Zahnarzt- praxen aus ganz Deutschland mit unterschiedlichster Zielgruppen- ausrichtung, Spezialisierung und Standortwahl. Überrascht war die Jury wieder einmal von den vielen kreativen Konzepten, dem stim- migen Corporate Design und den einfallsreichen Praxisnamen. Die Bewerbungsunterlagen der Inha- ber, Architekten, Designer, Möbel- hersteller und Dentaldepots be- eindrucken regelmäßig mit ihren einzigartigen Ideen, egal ob Alt-, Neu- oder Erweiterungsbau. In diesem Jahr wurde der Gewinner in Baden-Württemberg gefunden: die Zahnarztpraxis Dr. Thomas Häußermann aus Stuttgart. Die fünfköpfige Jury ist der Meinung, dass Dr. Häußermann gemeinsam mit den Architekten 12:43 aus Stuttgart ein gelungenes und ein- zigartiges Praxiskonzept entwor- fen hat. Die 200 m² große moderne Zahn- arztpraxis im zweiten Stock eines markanten Rundbaus überzeugte mit ihrer Material-, Farb- und Formsprache: Schwarz gehaltene Wandelemente in Kombination mit rustikaler Eiche sowie helle Wände und Fußböden wirken mo- dern, strukturiert und aufge- [BILD: ©MI.TI.] n (ots) – Die ärztliche Schweige- pflicht gilt entgegen häufiger An- nahme nicht absolut. Die Ärzte des Germanwings-Copiloten, der bei seinem Suizid alle Passagiere mit in den Tod nahm, hätten sie brechen dürfen, wenn sie geahnt hätten, was in ihm vorging. Das er- klärt der Rechtsanwalt Dr. Mat- thias Losert in der ,Apotheken Umschau’. Er hat über das Arztgeheimnis und dessen Grenzen promoviert ANZEIGE Abb. 1: Die Jury des ZWP Designpreises 2015 (v.l.): Ingolf Döbbecke (Vorstandsvorsitzender der OEMUS MEDIA AG), Stefan Thieme (Business Unit Manager OEMUS MEDIA AG), Antje Is- baner (Redaktionsleitung ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis, OEMUS MEDIA AG), Christine Schreckenbach (Architektin bei pmhLE GmbH) und Designer Ralf Hug (Geschäftsführer pmhLE GmbH). – Abb. 2 & 3: Gewinnerpraxis von Dr. Häußermann, Carré Bad Cannstat. räumt. Bei aller Klarheit und Re- duktion, die dadurch zum Aus- druck kommen, wird die Dynamik des Rundbaus im Innern fortge- setzt. Die offene und fließende Anordnung der Räume lädt die Patienten in eine angenehme At- mosphäre ein. Das verwendete massive Eichenholz sorgt für warme Akzente. Es ist erstaunlich, wie lebendig „Schwarz, Weiß, mit Eiche“ sein kann. 7 Der Weg zur schmerzfreien Betäubung Rauchen erhöht Zahnverlust Potsdamer Langzeitstudie untermauert Zusammenhang zwischen Rauchen n (dpa/bb) – Raucher haben ein erhöhtes Risiko, ihre Zähne früh zu verlieren. Das geht aus der Langzeitstudie eines internatio- nalen Forscherteams hervor. Die Wissenschaftler, darunter ein Mit- arbeiter des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam, untersuchten mehr als 23.300 Teilnehmer. Im Vergleich zu Nichtrauchern lag bei Rauchern das Risiko, ihre Zähne vorzeitig zu verlieren, um das 2,5- bis 3,6-fa- che höher. Menschen, die mit dem Rauchen aufhörten, könnten ihr Risiko aber innerhalb kurzer Zeit verringern, schreiben die For- scher im ,Journal of Dental Re- search’. Es könne allerdings über zehn Jahre dauern, bis die Gefähr- dung wieder auf das Niveau von Nichtrauchern sinke, erklärte Erst- autor Thomas Dietrich von der englischen Universität Birming- ham. und Zahnverlust. [BILD: ©SYDA PRODUCTIONS] In Deutschland sind über 20 Pro- zent der Bevölkerung im Alter zwischen 65 und 74 Jahren von Zahnlosigkeit betroffen, hieß es vom DIfE. Frühere Untersuchun- gen hätten bereits darauf hinge- wiesen, dass Rauchen das Risiko für frühzeitigen Zahnausfall er- höhe. Die nun vorliegende Lang- zeitstudie untermauere die Be- funde. Hauptursachen für Zahn- ausfall seien Karies und die Zahn- fleischentzündung Parodontitis. Rauchen sei ein Risikofaktor für Parodontitis, erklärte einer der Autoren der Studie. Der Zusam- menhang zwischen Rauchen und Zahnverlust sei deshalb durch häufigere Zahnfleischentzündun- gen bei Rauchern zu erklären. Noch nicht geklärt sei, inwieweit Rauchen auch das Risiko für Ka- ries erhöhen würde. Es sei aber mehr als sinnvoll, Menschen davon zu überzeugen, Nichtraucher zu werden, erklärte Studienleiter Heiner Boeing. „Rau- chen verkürzt die Lebenszeit. Nicht zu rauchen ist gut für Lunge und Gefäße und führt nach unse- ren Erkenntnissen auch zu einer guten Zahngesundheit bis ins hohe Alter“, so Boeing. 7 CALAJECT™ hilft schmerzfrei zu injizieren. Das Geheimnis ist ein intelligentes und sanftes Verabreichen von Lokalanästhetika. Sogar palatinale Injektionen können so ausgeführt werden, dass der Patient keinen Schmerz spürt. • Das Handstück verbessert die Taktilität und sorgt dafür, dass Sie in einer entspannten und ergonomischen Haltung arbeiten können. • Drei Injektionseinstellungen: Infiltrations-, Leitungs- und intraligamentäre Anästhesie. • Einfach und kostengünstig in der Anwendung – keine Mehrkosten für zusätzliche Einweg-Verbrauchs-materialien. 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