today Forum – Freitag, 8. Mai 2015 10.00 – 14.00 Uhr Dr. Stephan Höfer, Köln, Deutschland powered by ZAFI, Zahnärztliches Fortbildungsinstitut Dr. Stephan Höfer Glasfaserverstärkte Kompositrestaurationen mit Kochbuch zur vorhersehbar ästhetischen Schichtung Kreative Zahnheilkunde, die verblüfft und Spaß macht – Hands-on Ist ein Zahn trotz großem Engagement und Behandlungsaufwand nicht mehr zu erhalten, stellt sich spätestens post extractionem die Frage, wie die entste- hende Lücke provisorisch und definitiv zu versorgen ist. Konventionelle Inte- rimsprothesen bedingen nicht nur eine schlechte Akzeptanz der Patienten, son- dern vor allem im Frontzahnbereich einen starken Verlust der natürlichen Weichgewebsarchitektur. Definitive pro - thetische Lösungen sind invasiv und führen nicht selten, aufgrund einer kri- tischen Pfeilerbewertung, zu weiteren Extraktionen. Implantologische Versor- gungen sind meist zeitaufwendig und mit hohen Kosten verbunden. Wie wärs, den extrahierten Zahn als Brückenglied direkt post extractionem als Immediatversorgung wieder einzu- kleben, sodass das Extraktionstrauma für den Patienten wesentlich geringer ist und gleichzeitig für eventuell spätere prothetische oder implantologische Maßnahmen die Weichgewebsarchitek- tur weitestgehend erhalten bleibt? Glasfaserverstärkte Kompositrestau - rationen eröffnen dem Zahnarzt ganz neue kreative Möglichkeiten bei hoher Erfolgsrate und guter Wirtschaftlich- keit. Viele verschiedene Einsatzmög- lichkeiten dieser bewährten Technolo- gie werden im Vortrag besprochen, so z. B.: – Herstellung direkter und indirekter Glasfaserkompositbrücken im Front- und Seitenzahnbereich – Schienung parodontal oder trauma- tisch geschädigter Zähne – KFO-Retainer – Glasfaserverstärkte Langzeitproviso - rien in der Implantologie – Herstellung individueller Glasfaser- stiftaufbauten Steht der eigene Zahn nicht mehr zur Verfügung, so kann auch direkt im Mund ein Brückenglied aufgeschichtet werden. Dazu wird im Kurs die aktuelle und vereinfachte Schichttechnik mit neuen Schmelzmassen zur vorhersag - baren Erzielung ästhetischer Frontzahn- restaurationen besprochen. Im Anschluss an den Vortrag werden die Teilnehmer eine glasfaserver- stärkte Kompositbrücke mit ästheti- scher Schichtung des Brückengliedes auf dem Modell direkt herstellen – bitte Lupenbrille, falls vorhanden, mitbrin- gen. 14.15 – 15.00 Uhr Peter Riess, Kahla, Deutschland powered by ZPP, Eisenerz Peter Riess Der Schmäh von Oxyd-Zirkon Zirkonoxid ist der weiße Stahl. Das hält und hält und hält. Das kann ich bearbei- ten wie meine üblichen Materialien. Chipping ist auch nur ein Hoax. Die Ver- blendung kann in der gewohnten Weise erfolgen. Zirkon muss unbedingt nass bearbeitet werden. Sprüche wie diese hört man landauf und landab. Geschich- ten und Märchen ranken sich um das Material, dass für die Zahntechnik die Zukunft sein wird. Schon sind fast vier Jahre vergangen, seit die ersten Implan- tate aus Zirkonoxid eingesetzt wurden. Titan verliert wegen seiner Unverträg- lichkeit an Glaubwürdigkeit. Was ist eigentlich Zirkon? Was ist Zirko- nium? Was macht Zirkon oxid als Mate- rial der Wahl aus? Warum gehen so viele Gefahren auch für den Zahntechniker davon aus? Die Wahrheit ist doch sehr viel anders als in manchen Verkaufs - gesprächen zu hören ist. Vor allem sind Halbwahrheiten und falsche Aussagen im Umlauf, die zu einem Versagen der Zirkonoxidversorgung führen können. Damit aufzuräumen und eine sichere auf wissenschaftlichen Untersuchun- gen basierende Erklärung zu geben, ist die Aufgabe des Vortrags. 15.00 – 15.45 Uhr Univ.-Prof. Dr. Dr. Franz-Xaver Reichl, LMU München, Deutschland, powered by Profimed, Wolfurt Univ.-Prof. Dr. Dr. Franz Xaver Reichl Seite 28 Wien 2015 Toxikologie und Allergologie von Zahnkunststoff-Materialien Zahnmaterialien sollen nicht nur gut aus- sehen und gut halten, sondern auch gut verträglich sein. Wachsendes Interesse erlangen deshalb Fragen nach der Toxi- kologie/Biokompatibiltät dieser Werk- stoffe. (Ko)Monomerverbindungen wer- den in der Zahnmedizin, z. B. in Komposi- ten und in Dentinadhäsiven, verwendet. Diese Verbindungen können aus diesen Werkstoffen freigesetzt und nach der Resorption in den menschlichen Orga- nismus gelangen. Ein wichtiger Aspekt bei der Bewertung der Toxikologie ist die Aufklärung der Re- sorption, Metabolismus und Elimination einer Substanz im Organismus. Nur re- sorbierte Substanzen können Schadwir- kungen auslösen. In Tierstudien konnte gezeigt werden, dass die aus Kompo - siten freigesetzten und verschluckten (Ko) Monomere Hydroxyethylmethacry- lat (HEMA), Triethylenglycoldimethacry- lat (TEGDMA) und Bisphenolglycidylme- thacrylat (BisGMA) vollständig resor- biert und im Körper zu CO2abgebaut wer- den. Es konnte ferner gezeigt werden, dass bei dieser Verstoffwechselung Inter- mediate gebildet werden können, die ih- rerseits wieder starke toxische Wirkun- gen zeigen können – also „gegiftet“ wer- den. Beim Abbau von HEMA und TEGDMA konnte in menschlichen Lebermikrosomen sogar die Bildung des Epoxy-Intermediats 2,3-Epoxyme- thacrylsäure nachgewiesen werden. Epoxy-Verbindungen gelten als cancero- gene und mutagene Verbindungen. Für eine wissenschaftlich fundierte Risiko- abschätzung muss jedoch bekannt sein, wie viel von einer Substanz aus den Ma- terialien freigesetzt wird, wie viel tat- sächlich vom Organismus resorbiert wird und ab wann mit gesundheitlichen Problemen bei Betroffenen zu rechnen ist. In den letzten 10 Jahren ist zu beobach- ten, dass bei einer steigenden Anzahl von Patienten nach der Zahnrestauration vermehrt Nebenwirkungen auftreten (z.B. lichenoide Reaktionen, Asthma, Ek- zeme). Mittlerweile konnten als Auslöser solcher Reaktionen, die in der Zahnmedi- zin häufig verwendeten Methacrylate, wie z. B. HEMA und TEGDMA, eindeutig identifiziert werden. In weiteren eigenen Untersuchungen wurde von vielen kom- merziell verfügbaren Kompositen und Adhäsiven die Freisetzungsrate solcher Inhaltsstoffe bestimmt und die weltweit größte und einzige Datenbank aufge- baut. In Zusammenarbeit mit Kliniken an der LMU München wurde ein Allergie- Testverfahren entwickelt zum Nachweis einer evtl. bestehenden Allergie gegenü- ber Inhaltsstoffen aus Zahnmaterialien. Auswahl des verträglichsten Zahnmate- rials vor der Zahnrestauration: Seit Kurzem existiert an der LMU Mün- chen das „Internationale Beratungs - zentrum für die Verträglichkeit von Zahnmaterialien, BZVZ“ (www.dental - tox.com). Heute ist es möglich, aufgrund der vorhandenen weltweit größten Da- tenbank nach dieser Allergietestung für den betroffenen Patienten das für ihn op- timalste, d.h. für ihn verträglichste Fül- lungsmaterial, vor einer anstehenden Zahnrestauration auszuwählen. Patienten mit bestehenden Allergien und Unverträglichkeitsreaktionen wird dringend empfohlen, vor einer anstehen- den Zahnrestauration diese zahntoxiko- logische Beratungsstelle an der LMU auf- zusuchen. Es kann an diesem Zentrum auch festgestellt werden, ob der Patient augenblicklich ein Zahnmaterial im Mund trägt, das verantwortlich ist für seine Symptomatik. Wenn dies festge- stellt wird, sollte der Patient dieses Mate- rial schnellstmöglich entfernen und durch das empfohlene verträgliche Zahnmaterial ersetzen lassen. Viele Patienten werden bei auftretenden unspezifischen Beschwerdemustern oft auch als „Psycho-Patienten“ bezeichnet oder den Patienten mit psychosomati- schen Beschwerdemustern zugeordnet. Es ist in diesem Zentrum möglich, festzu- stellen, ob die bestehenden Symptoma - tiken beim Patienten ursächlich auf Zahnmaterialien zurückzuführen oder ob sie tatsächlich psychosomatisch be- gründet sind. Hier gibt es ganz klare Ant- worten. Hilfe bietet dieses „Internatio- nale Beratungszentrum für die Verträg- lichkeit von Zahnmaterialien, BZVZ“ (www.dentaltox.com). 15.45 – 16.30 Uhr Phillip von den Osten, Erlangen, Deutschland, powered by bredent, Senden, Deutschland Phillip von den Osten bre.CAM.HIPC, Hochleistungs - polymere im Alltag bre.Cam.HIPC ist der Komposit-Werk- stoff einer neuen Materialklasse. Im Vor- trag zeigt der Referent, wie multiindika- tiv er seit drei Jahren mit HIPC erfolg- reich Patientenfälle löst. Die Lösungs- wege zeigen 2-in-1-Strukturen, CAD/ CAM-Schienentechnik sowie Kronen- und Brückentechnik. 16.30 – 17.15 Uhr Dr. Stephan Höfer, Köln, Deutschland, powered by LOSER, Leverkusen, Deutschland Volkskrankheit Parodontitis – mit allen Pfeilen im Köcher gerüstet Photodynamische Therapie und Modulation des Biofilms mit Probiotika als Alternative oder Adjuvans zur systemischen Antibiose forum Forum, 1. Stock Dr. Stephan Höfer Scaling, Root Planing und Winkelhoff- Cocktail sind eine sehr bewährte und Erfolg versprechende Behandlung bei fortgeschrittenen Parodontitiden. Zunehmend stößt dieses Behandlungs- schema jedoch an seine Grenzen, da Pa- tienten die systemische Antibiose aus verschiedensten Gründen nicht vertra- gen oder ablehnen. Zudem ist der dauer- haft anhaltende Effekt dieser Therapie, bei entsprechender genetischer Disposi- tion, sehr umstritten; eine systemische Antibiose, insbesondere mit Metronida- zol, lässt sich nicht beliebig oft wiederho- len. Die nebenwirkungsfreie Elimina - tion von parodontopathogenen Keimen durch Photodynamische Therapie mit anschließender Veränderung des Bio- films durch aktive Zugabe von Probio - tika ist nicht nur eine Alternative zur systemischen Antibiose. Auch nach „klassischer“ Therapie mit Antibiotika lässt sich der initial erzielte Heilungsef- fekt hierdurch dauerhaft stabilisieren. Parodontitis ist immer eine multifakto- rielle Erkrankung, bei der neben geneti- scher Disposition und Mundhygiene auch Allgemeinerkrankungen, Ernäh- rung und die Psyche eine wesentliche Rolle spielen. Zur erfolgreichen Behandlung einer so komplexen Erkrankung wie der Paro- dontitis bedarf es daher „aller Pfeile im Köcher“, um den individuellen Bedürf- nissen des einzelnen Patienten gerecht zu werden. Auch Raucher, Diabetiker und Patienten mit Colitis ulcerosa ver - dienen eine ihren Bedürfnissen ange - passte Parodontaltherapie. Die Photodynamische Therapie und die Zugabe von Probiotika haben sich zudem bei der Behandlung von Periimplantiden und Halitosis bewährt. 17.15 – 18.00 Uhr Carsten Fischer, Frankfurt am Main, Deutschland, powered by Henry Schein, Wien Carsten Fischer … looking for perfection! Verknüpfung digitaler Behandlungsmaßnahmen zur Lösung komplexer Fälle