• Titel

    Redaktion

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  • VDW GmbH

  • Editorial: Endo mit Gelinggarantie?

    Jörg Weiss

    Folgt nach dem Brexit als Nächstes vielleicht der EU-Austritt von Dänemark oder gar den Niederlanden? Zugegeben, der Zusammenhalt in Europa war auch schon einmal besser. Kein Wunder, dass sich viele Europäer nach mehr Stabilität sehnen. Denn wer sich auf starke Partner verlassen kann, der agiert gleich sehr viel souveräner! ...

  • Inhalt

    Redaktion

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  • Henry Schein Dental Deutschland GmbH

  • Apexifikation mit MTA nach Trauma am jugendlichen Zahn

    Dr. Julia Basel, M.Sc.

    Frontzahntraumata im Kindes- und Jugendalter sind keine Selten­heit: Bis zu ein Drittel dieser Altersgruppe erleidet früher oder später traumatische Verletzungen, die häufig sehr komplex sind und den Behandler vor große Herausforderungen stellen. Warum eine Apexifikation mit MTA eine gute Alternative zu herkömmlichem Kalziumhydroxid ist und was bei diesem Verfahren zu beachten ist.

  • NSK Europe GmbH

  • Komet Dental

  • Zähne mit besonderen ­Wurzelkanalanatomien

    Karsten Troldner

    Abweichungen von der Norm kommen im Bereich der Wurzel­kanäle gar nicht einmal so selten vor. Das Erkennen dieser Ab­weichungen und deren Management bei Aufbereitung, Reinigung und Obturation sind essenziell für den Behandlungserfolg. So deutet beispielsweise ein im koronalen Wurzeldrittel des Zahnes röntgenologisch deutlich sichtbares Pulpenkavum, welches im weiteren Verlauf im mittleren und apikalen Bereich plötzlich nicht mehr nachzuverfolgen ist, auf eine Aufteilung in mehrere Kanäle mit eigenen Apizes hin. Im ersten Teil des Artikels werden Wurzelkanalanomalien bei Prämolaren vorgestellt, im zweiten Teil folgen besondere Anatomien bei Molaren.

  • Die „Wanderfeile“

    Dipl.-Stom. Burghard Falta, M.Sc.

    Zähne mit ausgedehnten periapikalen Parodontitiden fallen heute noch immer viel zu schnell der Extraktionszange anheim. Obwohl 
in vielen Studien respektive wissenschaftlichen Veröffentlichungen dargestellt wird, dass Zähne mit röntgenologisch sichtbaren, endo­dontisch verursachten apikalen Osteolysen eine schlechtere Überlebenswahrscheinlichkeit haben, lohnt ein Erhaltungsversuch, oft auch aus anderen, allgemeinmedizinischen Gründen. Dieser Fall zeigt, dass eine Zahnrettung auch bei auf den ersten Blick infauster Ausgangslage gelingen kann.

  • Notfallmanagement in der Endodontie

    Dr. Dieter Deußen, M.Sc., M.Sc., M.Sc., Dr. Lisa Deußen 

    Die Behandlung endodontischer Notfälle gestaltet sich durch ein oftmals hohes akutes Schmerzniveau und damit einhergehende Angstgefühle des Patienten sowie eine schwierige Diagnosestellung als große Herausforderung für den Behandler. Eine zeitnahe, trotz aller Stressfaktoren sorgfältige Abklärung der Schmerz­ursachen und anschließende Versorgung sichern den Behandlungserfolg und damit die Patientenzufriedenheit.

  • Laseraktivierte Spülung mit PIPS®

    Dr. Ralf Schlichting

    Für eine effiziente endodontische Therapie einer bakteriellen Infektion des Wurzelkanalsystems und der daraus resultierenden Entzündung ist eine umfassende Entfernung der dort und in den Dentintubuli befindlichen Mikroorganismen sowie infizierter Gewebereste und Zahnhartsubstanz unerlässlich. Eine revolutionäre Spülmethode stellt das lasergestützte PIPS®-Verfahren (Photon Induced Photoacoustic Streaming) dar, welches im vorliegenden Artikel erläutert wird. Durch die Energie eines Er:YAG-Lasers werden dabei nichtthermische photoakustische Schockwellen erzeugt, mit denen die Reinigungs- und Säuberungslösungen in den Kanal eingeführt werden.

  • Schritt für Schritt durch die Revisionsbehandlung

    Dr. Günther Stöckl

    Ein- und Zwei-Feilensysteme reduzieren die Anzahl der notwendigen Schritte einer endodontischen Behandlung mit Feilen und erleichtern die mechanische Formgebung für eine mögliche chemische Reinigung und anschließende Obturation. Der folgende Patientenfall beschreibt das erfolgreiche Instrumentieren u. a. mit den vollrotierenden Systemen F360 und F6 SkyTaper.

  • Endodontie praxisnah - Ein kombinierter Theorie- und Demonstrationskurs

  • Direkte Überkappung 2.0 – Vitale Pulpatherapie

    Georg Benjamin

    Beim direkten Überkappen gilt Kalziumhydroxid als der Gold­standard, jedoch ist die Prognose für kariös eröffnete Pulpen schlecht.1 Teilweise wird noch heute in Universitäten gelehrt, dass eher eine Pulpektomie indiziert ist, da die Prognose besser sei. Doch ist diese Empfehlung noch aktuell?

  • Bleaching devitaler Zähne – Zusatzleistung Endodontie

    Jenny Hoffmann

    Die Endodontie hat in erster Linie den Erhalt des Zahns und seiner Funktion im Blick. Dabei steht die Ästhetik oftmals zurück. Sie ist jedoch ein wichtiger Faktor für die Zufriedenheit des Patienten und ein wesentlicher Baustein einer ganzheitlichen Versorgung. Es lohnt sich daher, das Spektrum der endodontischen Leistungen um Methoden wie das interne Bleaching zu ergänzen, mit denen das ästhetische Bild wiederhergestellt werden kann.

  • Hygienemanagement – Aufbereitung von Endodontie-Instrumenten

    Marija Krauß

    Die korrekte Aufbereitung von Medizinprodukten stellt die gesamte zahnärztliche Praxis vor große Herausforderungen. Um diese regelkonform durchzuführen, müssen alle Mitarbeiter einer Praxis über ausreichende Sachkenntnis verfügen. Denn die Aufbereitung fängt nicht erst im Aufbereitungsraum an.

  • Mundhygienetag 2017 – Mundhygiene im Trend

  • Produkte

    Redaktion

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  • 13. Leipziger Forum für Innovative Zahnmedizin

    Redaktion

    Am 16. und 17. September 2016 findet im pentahotel Leipzig zum 13. Mal das Leipziger Forum für Innovative Zahnmedizin statt. ­
Neben den traditionellen Vortragsblöcken gibt es in diesem Jahr mit dem integrierten „Befundsymposium“ ein besonderes Highlight.

  • Jahrbücher im Praxisshop

  • 2. DGET Member Summit - Außergewöhnliche Fortbildungsreihe wird fortgesetzt

    Die Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie e.V. (DGET) lädt am 24. September 2016 zum zweiten Mal zu einer ganz besonderen Veranstaltung – dem DGET Member Summit.

  • 6. Jahrestagung der DGET

    Redaktion

    Vom 17. bis 19. November 2016 lädt die Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie e.V. (DGET) zu ihrer 6. Jahrestagung nach Frankfurt am Main. Die Teilnehmer erwartet an einem der Kongresstage ein internationales Vortragsprogramm mit Simultanübersetzung.

  • „Kompass Stiftsysteme“ – Von der

    Jenny Hoffmann

    Für jede Indikation den passenden Stift – so lautet der Wunsch von Zahnärzten bei der Suche auf dem großen Markt der postendodontischen Versorgungsmöglichkeiten. Wie praktisch, wenn dann ein Kompass schnell Orientierung bietet, der den Zerstörungsgrad eines Zahnes und die konkrete Indikation auf einen Punkt bringt und daraus einen oder mehrere Wurzelstifte empfiehlt.

  • News

    Redaktion

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  • Kongresse, Kurse und Symposien/ Impressum

    Reaktion

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  • ABO Service

  • Sendoline AB

15. Jahrgang | € 10,00 zzgl. MwSt. | ISSN 1611-0870 | PVSt. F 50117 Zeitschrift für moderne Endodontie ENDODONTIE Journal 3 2016 Fachbeitrag Zähne mit besonderen Wurzelkanalanatomien – Teil 1 Seite 10 Fachbeitrag Notfallmanagement in der Endodontie Seite 16 Anwenderbericht Schritt für Schritt durch die Revisionsbehandlung Seite 26 Praxismanagement Hygienemanagement – Aufbereitung von Endodontie-Instrumenten Seite 34
SO EINFACH GEHT ENDO HEUTE! AUFBEREITUNG SPÜLUNG FÜLLUNG POST-ENDO RECIPROC® Feilensystem Endomotor Apexlokator EDDY™ GUTTAFUSION® DT POSTS Schallaktivierte (cid:58)(cid:87)(cid:133)(cid:83)(cid:90)(cid:87)(cid:80)(cid:91)(cid:97)(cid:76) Warme Obturation Quarzfaserstifte VDW begleitet Sie mit mehr als 140 Jahren Expertise als Endodontie-Spezialist in die Zukunft. (cid:61)(cid:43)(cid:62) begleitet Sie mit mehr als 140 Jahren Expertise als Endodontie-Spezialist in Innovative, aufeinander abgestimmte Produkte in Form einer ganzheitlichen Systemlösung die Zukunft. Innovative, aufeinander abgestimmte Produkte in Form eine ganzheitli- (cid:90)(cid:91)(cid:76)(cid:80)(cid:78)(cid:76)(cid:89)(cid:85)(cid:3)(cid:48)(cid:79)(cid:89)(cid:76)(cid:3)(cid:41)(cid:76)(cid:79)(cid:72)(cid:85)(cid:75)(cid:83)(cid:92)(cid:85)(cid:78)(cid:90)(cid:88)(cid:92)(cid:72)(cid:83)(cid:80)(cid:91)(cid:112)(cid:91)(cid:3)(cid:92)(cid:85)(cid:75)(cid:3)(cid:93)(cid:76)(cid:89)(cid:76)(cid:80)(cid:85)(cid:77)(cid:72)(cid:74)(cid:79)(cid:76)(cid:85)(cid:3)(cid:40)(cid:89)(cid:73)(cid:76)(cid:80)(cid:91)(cid:90)(cid:72)(cid:73)(cid:83)(cid:112)(cid:92)(cid:77)(cid:76)(cid:21)(cid:3)(cid:55)(cid:89)(cid:86)(cid:196)(cid:3)(cid:91)(cid:80)(cid:76)(cid:89)(cid:76)(cid:85)(cid:3)(cid:58)(cid:80)(cid:76)(cid:3)(cid:75)(cid:72)(cid:73)(cid:76)(cid:80)(cid:3)(cid:93)(cid:86)(cid:85)(cid:3) chen Systemlösung steigern Ihre Behandlungsqualität und vereinfachen Arbeitsab- (cid:92)(cid:85)(cid:90)(cid:76)(cid:89)(cid:76)(cid:89)(cid:3)(cid:51)(cid:76)(cid:80)(cid:75)(cid:76)(cid:85)(cid:90)(cid:74)(cid:79)(cid:72)(cid:77)(cid:91)(cid:3)(cid:77)(cid:133)(cid:89)(cid:3)(cid:87)(cid:76)(cid:89)(cid:77)(cid:76)(cid:82)(cid:91)(cid:76)(cid:85)(cid:3)(cid:58)(cid:76)(cid:89)(cid:93)(cid:80)(cid:74)(cid:76)(cid:21) (cid:83)(cid:112)(cid:92)(cid:77)(cid:76)(cid:21)(cid:3)(cid:55)(cid:89)(cid:86)(cid:196)(cid:3)(cid:91)(cid:80)(cid:76)(cid:89)(cid:76)(cid:85)(cid:3)(cid:58)(cid:80)(cid:76)(cid:3)(cid:75)(cid:72)(cid:73)(cid:76)(cid:80)(cid:3)(cid:93)(cid:86)(cid:85)(cid:3)(cid:92)(cid:85)(cid:90)(cid:76)(cid:89)(cid:76)(cid:89)(cid:3)(cid:51)(cid:76)(cid:80)(cid:75)(cid:76)(cid:85)(cid:90)(cid:74)(cid:79)(cid:72)(cid:77)(cid:91)(cid:3)(cid:77)(cid:133)(cid:89)(cid:3)(cid:87)(cid:76)(cid:89)(cid:77)(cid:76)(cid:82)(cid:91)(cid:76)(cid:85)(cid:3)(cid:58)(cid:76)(cid:89)(cid:93)(cid:80)(cid:74)(cid:76)(cid:21) Endo Easy Effi cient ist unser Antrieb und Versprechen an Sie und Ihre Patienten. Erleben (cid:44)(cid:85)(cid:75)(cid:86)(cid:3)(cid:44)(cid:72)(cid:90)(cid:96)(cid:3)(cid:44)(cid:77)(cid:196)(cid:3)(cid:74)(cid:80)(cid:76)(cid:85)(cid:91) ist unser Antrieb und Versprechen an Sie und Ihre Patien- (cid:58)(cid:80)(cid:76)(cid:3)(cid:84)(cid:80)(cid:91)(cid:3)(cid:61)(cid:43)(cid:62)(cid:3)(cid:76)(cid:80)(cid:85)(cid:76)(cid:3)(cid:85)(cid:76)(cid:92)(cid:76)(cid:3)(cid:51)(cid:76)(cid:80)(cid:74)(cid:79)(cid:91)(cid:80)(cid:78)(cid:82)(cid:76)(cid:80)(cid:91)(cid:3)(cid:92)(cid:85)(cid:75)(cid:3)(cid:44)(cid:585)(cid:3)(cid:3)(cid:97)(cid:80)(cid:76)(cid:85)(cid:97)(cid:3)(cid:80)(cid:85)(cid:3)(cid:48)(cid:79)(cid:89)(cid:76)(cid:89)(cid:3)(cid:91)(cid:112)(cid:78)(cid:83)(cid:80)(cid:74)(cid:79)(cid:76)(cid:85)(cid:3)(cid:44)(cid:85)(cid:75)(cid:86)(cid:20)(cid:41)(cid:76)(cid:79)(cid:72)(cid:85)(cid:75)(cid:83)(cid:92)(cid:85)(cid:78)(cid:8) (cid:91)(cid:76)(cid:85)(cid:21)(cid:3)(cid:44)(cid:89)(cid:83)(cid:76)(cid:73)(cid:76)(cid:85)(cid:3)(cid:58)(cid:80)(cid:76)(cid:3)(cid:76)(cid:80)(cid:85)(cid:76)(cid:3)(cid:85)(cid:76)(cid:92)(cid:76)(cid:3)(cid:51)(cid:76)(cid:80)(cid:74)(cid:79)(cid:91)(cid:80)(cid:78)(cid:82)(cid:76)(cid:80)(cid:91)(cid:3)(cid:92)(cid:85)(cid:75)(cid:3)(cid:44)(cid:585)(cid:3)(cid:3)(cid:97)(cid:80)(cid:76)(cid:85)(cid:97)(cid:3)(cid:80)(cid:85)(cid:3)(cid:48)(cid:79)(cid:89)(cid:76)(cid:89)(cid:3)(cid:91)(cid:112)(cid:78)(cid:83)(cid:80)(cid:74)(cid:79)(cid:76)(cid:85)(cid:3)(cid:44)(cid:85)(cid:75)(cid:86)(cid:20)(cid:41)(cid:76)(cid:79)(cid:72)(cid:85)(cid:75)(cid:83)(cid:92)(cid:85)(cid:78)(cid:8) vdw-dental.com
EDITORIAL Endo mit Gelinggarantie? Folgt nach dem Brexit als Nächstes vielleicht der EU-Austritt von Däne- mark oder gar den Niederlanden? Zu- gegeben, der Zusammenhalt in Europa war auch schon einmal besser. Kein Wunder, dass sich viele Europäer nach mehr Stabilität sehnen. Denn wer sich auf starke Partner verlassen kann, der agiert gleich sehr viel souveräner! Wie beruhigend ist es im Gegensatz dazu, wenn zumindest in der auch nicht ein- fachen Welt der Endodontie alles nach Plan verläuft. In den kommenden zwei Monaten dreht sich auf den regionalen Fachdentals wieder alles um die kleinen und großen Arbeitshilfen für den oft- mals turbulenten Behandlungsalltag. Und die Dentalindustrie hat – deutlich sichtbar – wieder alles daran gesetzt, dem Zahnarzt und seinem gesamten Praxisteam die Arbeit mit vielen cle- veren Lösungen soweit wie möglich zu erleichtern. Die praxisorientierten Behandlungs- konzepte und Dentalmaterialien, wel- che die verschiedenen Hersteller auf den Herbstmessen 2016 vorstellen, sollen generell Risiken minimieren und einen schnellen und einfachen Ar- beitsablauf garantieren. Ein aktueller Trend liegt auch in der Verwendung bio aktiver Materialien. Neuartiges 3-in-1-Obtu ra tionsmaterial beispiels- weise kombiniert bei Zimmertempera- tur fließ fähige Gutta percha mit entspre- chendem Sealer und Biokeramik. Durch die Nutzung biochemischer Prozesse wird die Regeneration im Wurzelkanal zusätzlich unterstützt. So wächst buch- stäblich zusammen, was zusammenge- hört, und die Endodontie leistet endlich mehr als das bloße Versiegeln des Apex. Die heilenden Kräfte der Natur werden wir künftig in der Bekämpfung von Pul- pitis und Nekrosen verschiedenster Art sicher lich noch intensiver in der Königs- disziplin der Zahnerhaltung nutzen. Aufgrund der stetig wachsenden An- forderungen an die zahnmedizinische Versorgung verlangen nicht nur Endo- experten vermehrt nach Produkten mit quasi eingebauter Gelinggarantie. Und obwohl es für eine gute Endo nach wie vor das handwerkliche Geschick des erfahrenen Praktikers braucht, so ist es doch beruhigend zu wissen, dass sich beim richtigen Einsatz moderner Hochleistungsprodukte der Behand- lungserfolg fast schon automatisch ein- stellt. Schließlich vertrauen Sie bei Ihrer Steuererklärung ja auch in der Regel den entsprechenden Buchhaltungspro- grammen und sagen nicht: „Das hätte ich jetzt aber viel lieber selbst im Kopf ausgerechnet!“ Die schlaue und ziel- führende Nutzung von vorbiegbaren und bruchsicheren NiTi-Feilen, Apex- lokalisatoren oder endodontischen Ab- saugkanülen obliegt immer noch Ihnen. Einen hoffentlich stressfreien Praxis- alltag sowie eine entspannte Lektüre wünscht Ihnen Jörg Weis Director Marketing EMEA/AP bei COLTENE Endodontie Journal 3 | 2016 3
Praxismanagement 34 Hygienemanagement – Aufbereitung von Endodontie-Instrumenten Marija Krauß Events 42 13. Leipziger Forum für Innovative Zahnmedizin 44 2. DGET Member Summit 45 6. Jahrestagung der DGET Tipp | Stiftsysteme 46 „Kompass Stiftsysteme“ – Von der Indikation zum korrekten Stift Jenny Hoffmann 38 Markt | Produktinformationen 48 News 50 Termine/Impressum INHALT Editorial 3 Endo mit Gelinggarantie? Jörg Weis Fachbeitrag 6 10 Apexifi kation mit MTA nach Trauma am jugendlichen Zahn Dr. Julia Basel, M.Sc. Zähne mit besonderen Wurzelkanalanatomien – Teil 1 Karsten Troldner 14 Die „Wanderfeile“ Dipl.-Stom. Burghard Falta, M.Sc. 16 Notfallmanagement in der Endodontie Dr. Dieter Deußen, M.Sc., M.Sc., M.Sc., Dr. Lisa Deußen Anwenderbericht 20 Laseraktivierte Spülung mit PIPS® Dr. Ralf Schlichting 26 30 32 Schritt für Schritt durch die Revisionsbehandlung Dr. Günther Stöckl Direkte Überkappung 2.0 – Vitale Pulpatherapie Georg Benjamin Bleaching devitaler Zähne – Zusatzleistung Endodontie Jenny Hoffmann 15. Jahrgang | € 10,00 zzgl. MwSt. | ISSN 1611-0870 | PVSt. F 50117 Zeitschrift für moderne Endodontie ENDODONTIE Journal 3 2016 Fachbeitrag Zähne mit besonderen Wurzelkanalanatomien – Teil 1 Seite 10 Fachbeitrag Notfallmanagement in der Endodontie Seite 16 Anwenderbericht Schritt für Schritt durch die Revisionsbehandlung Seite 26 Praxismanagement Hygienemanagement – Aufbereitung von Endodontie-Instrumenten Seite 34 Titelbild: Komet Dental 4 Endodontie Journal 3 | 2016
HEILEN MIT DER KRAFT DES LICHTS LASER EINFACH, SICHER & SANFT www.henryschein-dental.de HENRY SCHEIN DENTAL – IHR PARTNER IN DER LASERZAHNHEILKUNDE Wir bieten Ihnen ein breites und exklusives Sortiment marktführender Lasermodelle verschiedener Hersteller an. Unsere Laserspezialisten beraten Sie gern über die vielfältigen Möglichkeiten und das für Sie individuell am besten geeignete System. Laser ist nicht gleich Laser und genau hier liegt bei uns der Unterschied: Sie, Ihre Patienten und Ihre gemeinsamen Bedürfnisse stehen bei uns an erster Stelle. Bei Henry Schein profitieren Sie vom Laserausbildungskonzept! Von der Grundlagenvermittlung über hochqualifizierte Praxistrainings und Workshops zu allen Wellenlängen bis hin zu Laseranwendertreffen. Unsere Laser-Spezialisten in Ihrer Nähe beraten Sie gerne. FreeTel: 0800–1400044 oder FreeFax: 08000–404444
FACHBEITRAG Frontzahntraumata im Kindes- und Jugendalter sind keine Selten heit: Bis zu ein Drittel dieser Altersgruppe erleidet früher oder später traumatische Verletzungen, die häufig sehr komplex sind und den Behandler vor große Herausforderungen stellen. Warum eine Apexifikation mit MTA eine gute Alternative zu her- kömmlichem Kalziumhydroxid ist und was bei diesem Verfahren zu beachten ist. Dr. Julia Basel [Infos zur Autorin] Literatur Apexifikation mit MTA nach Trauma am jugendlichen Zahn Dr. Julia Basel, M.Sc. Damit traumatische Destruktionen die Entwicklung der Zahnwurzel nicht beeinträchtigen, ist eine frühzeitige endo dontische Intervention notwendig. Vor allem wenn die Entzündungspro- zesse, die eine Pulpanekrose beglei- ten, zu einer apikalen Ostitis führen, ist schnelles Handeln geboten, um die Ent- zündungen zu kontrollieren. Bei einer Avulsion ist es wichtig, die Therapie schnell zu beginnen, den Zahn zunächst richtig zu lagern und dann umgehend zu reimplantieren, da endodontologische Bemühungen sonst erfolglos bleiben. Therapie bei vitalen und avitalen Zähnen Bei vitalen Zähnen gilt es, einen Ab- schluss des Wurzelwachstums zu er- möglichen und die Hartgewebsbildung anzuregen. Dank des hohen Regene- rationspotenzials ist in vielen Fällen von einer guten Prognose auszugehen. Mögliche Therapien sind die direkte Überkappung oder die Pulpotomie, bei- des Standardverfahren, die seit vielen Jahrzehnten etabliert sind. Bei avitalen bleibenden Zähnen ohne abgeschlossenes Wurzelwachstum gilt dagegen die Apexifikation als Gold- standard. Ziel der Behandlung ist es, eine Hartsubstanzbarriere an der Wur- zelspitze zu etablieren, die wiederum eine wichtige Voraussetzung für eine dichte Wurzelfüllung ist. Eine konven- tionelle Wurzelbehandlung ist keine Al- ternative, sind die feinen Wurzelwände und eine weit geöffnete Wurzelspitze doch Kontraindikationen. Die konventionelle Apexi- fikation mit Kalziumhydroxid Apexifikationen wurden früher stan- dardmäßig mit Kalziumhydroxid durch- geführt. Die Behandlung beginnt mit einer behutsamen Aufbereitung des Wurzelkanals, einer Spülung mit Natri- umhypochlorit, ohne Druck auf das api- kale Gewebe auszuüben, und der Trock- nung des Kanals. Im Anschluss wird der Wurzelkanal dicht mit Kal ziumhydroxid gefüllt und beispielsweise mit einem dualhärtenden Komposit verschlossen. Kalziumhydroxid regt die Regeneration des umgebenden Parodonts an. Die neuen Zellen sind von zementartiger Natur und weisen Einlagerungen von Bindegewebsstrukturen auf. Je nach Größe der Kontaktfläche findet die zweite Sitzung nach drei Monaten oder in seltenen Fällen auch schon nach drei Wochen statt. Wenn nach Ablauf dieser Zeit keine Einengung an der Wurzelspitze entstanden ist, ist eine erneute Behandlung erforderlich. War die Behandlung dagegen erfolgreich, kann eine definitive Wurzelkanalfüllung vorgenommen werden. Die Alternative: Apexifikation mit MTA Kalziumhydroxid wirkt zwar desinfizie- rend und osteoklastenhemmend, muss bei stark geöffneten Wurzelspitzen jedoch mehrfach eingebracht werden. Die Apexifikation mit Mineral Trioxid Aggregat – kurz MTA – bietet daher einige Vorteile. MTA wird in der Endodontie schon seit einigen Jahren genutzt und hat sich auch beim orthograden Verschluss offener Wurzelspitzen bewährt. Ge- nau wie Kalziumhydroxid regt dieses Material die Hartgewebsbildung an, aber ohne eine Nekrose auszulösen, wie es bei einer Behandlung mit Kal- ziumhydroxid der Fall ist. Es besteht aus verschiedenen Oxidverbindungen und ist in seiner Zusammensetzung gängigem Zement ähnlich. Kommt MTA mit Wasser in Berührung, entsteht ein kolloidales Gel, das nach etwa drei Stunden fest wird. Was die Randdich- tigkeit betrifft, ist MTA vergleichbaren Materialien durchaus ebenbürtig, man- che Studien gehen sogar von besseren Ergebnissen aus. MTA-Zement ist zwar teuer, aber sehr biokompatibel. Die Behandlungsdauer ist deutlich kürzer als bei der Behand- lung mit Kalziumhydroxid, wodurch Frakturen der dünnen Wurzelwände vermieden werden können. Eine große 6 Endodontie Journal 3 | 2016
ENDODONTIE. UND NOCH VIEL MEHR. Multifunktions-Ultraschallgerät für grenzenlose Einsatzmöglichkeiten dank eines unerschöpflichen Aufsatzsortiments für Scaling, Paro, Endo und Restauration/Prothetik. TEL.: +49 (0)6196 77606-0 E-MAIL: info@nsk-europe.de WEB: www.nsk-europe.de FAX: +49 (0)6196 77606-29
FACHBEITRAG Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 1: Apikale Ostitis und weit geöffnetes Foramen Zahn 11. – Abb. 2: Wurzelfüllung mit MTA-Plug Zahn 11. – Abb. 3: Dreimonatige Kontrollaufnahme Zahn 11. – Abb. 4: Sechsmonatige Kontrollaufnahme Zahn 11. apikale Öffnung stellt keine Kontra- indikation dar. MTA wirkt nicht entzündungshem- mend, auch hier muss der Wurzelkanal bei Behandlungsbeginn mit einer Spü- lung gereinigt werden. Ist der MTA- Zement eingebracht worden, kann der Wurzelkanal bei der nächsten, manch- mal sogar während derselben Sitzung mit einer normalen Wurzelkanalfüllung wie Gutta percha oder direkt mit einem dualhärtenden Komposit verschlossen werden. Die Erfahrung zeigt, dass eine Apexi- fikation mit MTA ähnlich gute Ergeb- nisse liefert wie eine Apexifikation mit Kalziumhydroxid und durch ein beson- ders gutes Abdichtungsverhalten über- zeugt. Nachteilig können Verfärbungen sein, die durch das MTA hervorgerufen werden können. Bücher et al. geben in ihrer Langzeitstudie eine Erfolgsrate von 90 Prozent an. Fallbeispiel aus der Praxis Bei Erstvorstellung in meiner Sprech- stunde war der Patient zehn Jahre alt. Ein Jahr zuvor hatte er sich den Zahn 11 bei einem Sturz komplett in- trudiert. Alio loco wurde der Zahn wieder extrudiert. Nun beklagte er wie- derkehrende Druckbeschwerden und eine kleine Schwellung unterhalb des Zahns. Auf dem mitgebrachten Rönt- genbild konnte man den weit geöff- neten Apex und eine apikale Ostitis erkennen (Abb. 1). Zahn 11 reagierte negativ auf den Sensibilitätstest, war leicht perkussionsempfindlich und wies einen Fistelgang bukkal auf. Außer- dem stand der Zahn leicht protrudiert und hatte eine Mobilität des Grads II. Somit lautete die Diagnose Nekrose an Zahn 11 mit apikaler Ostitis. Die Eltern wurden umfangreich über die Behandlungsmöglichkeiten und de- ren Erfolgschancen aufgeklärt. Sie entschieden sich für den Versuch des Zahnerhalts. Die Apexifikation mit MTA-Plug direkt verschlossen durch dualhärtenden Komposit im Single- Visit-Verfahren wurde durchgeführt (Abb. 2). Apikal wurde keine Matrix verwendet, weshalb das MTA ver- sehentlich leicht überstopft wurde. Nach drei Monaten (Abb. 3) war im Röntgenbild die apikale Aufhellung deutlich verkleinert, der Patient war beschwerdefrei und der Fistelgang hatte sich zurückgebildet. Auf der Kontroll aufnahme nach sechs Mo- naten (Abb. 4) ist die Ostitis nahezu ausgeheilt. MTA in Kombination mit PRF Die Kontrolle von MTA-Zement kann vor allem bei großen apikalen Öffnun- gen eine Herausforderung sein. Miss- lingt die richtige Platzierung des Ma- terials, kann die Härtung ausbleiben. Darüber hinaus können anhaltende periapikale Irritationen entstehen und eine Entfernung des Materials notwen- dig machen. Als vorteilhaft hat sich in diesem Kontext PRF erwiesen, eine Fibrin- Matrix, die Thrombozyten, Wachs- tumsfaktoren und Zytokine enthält und die Wundheilung beschleunigt. Diese Matrix verhindert, dass MTA in umliegendes Gewebe eindringt und hält das Material dicht. Fazit Die hohen Kosten des MTA-Zements stehen zwar einem täglichen Gebrauch entgegen, aber bei problematischen Behandlungen wie zum Beispiel Apexi- fikationen ist MTA durchaus eine gute Alternative zu Kalziumhydroxid, zeigt dieses Material doch gleichwertige Therapieergebnisse bei kürzeren Be- handlungszeiten – ein eindeutiger Vor- teil für die jungen Patienten. t k a t n o K Dr. Julia Basel, M.Sc. Praxisklink für Zahnmedizin und Implantologie Volkartstraße 5 80634 München Tel.: 089 571544 info@hardermehl.de www.zahnärzte-münchen.de 8 Endodontie Journal 3 | 2016
Ein neues Level der Flexibilität. F6 SkyTaper. Endlich ein Ein-Feilen-System, das optimale und komplette Flexibi- Fünf verschiedene Feilengrößen sorgen dabei für ein lückenloses lität zur Behandlung nahezu aller Kanalanatomien bietet. Der neue Anwendungsspektrum. Zusätzliche Flexibilität bietet die Beschaffen- F6 SkyTaper von Komet. Das neue rotierende System mit Taper .06 heit jeder einzelnen Feile: Trotz des größeren Tapers ist der ermöglicht die Wurzelkanalaufbereitung mit nur einer Feile. F6 SkyTaper spürbar geschmeidiger als vergleichbare Instrumente. 2 V 7 5 9 2 1 4 · 6 1 0 2 / 3 0 © www.kometdental.de
FACHBEITRAG Abweichungen von der Norm kommen im Bereich der Wurzel- Karsten Troldner Literatur [Infos zum Autor] kanäle gar nicht einmal so selten vor. Das Erkennen dieser Ab- weichungen und deren Management bei Aufbereitung, Reini- gung und Obturation sind essenziell für den Behandlungserfolg. So deutet beispielsweise ein im koronalen Wurzeldrittel des Zah- nes röntgenologisch deutlich sichtbares Pulpenkavum, welches im weiteren Verlauf im mittleren und apikalen Bereich plötzlich nicht mehr nachzuverfolgen ist, auf eine Aufteilung in mehrere Kanäle mit eigenen Apizes hin. Im ersten Teil des Artikels werden Wurzelkanalanomalien bei Prämolaren vorgestellt, im zweiten Teil folgen besondere Anatomien bei Molaren. Zähne mit besonderen Wurzelkanalanatomien Teil 1: Prämolaren Karsten Troldner Aus dem Studium sind den meisten Kollegen die klassischen, den allgemei- nen Lehrbüchern der konservierenden Zahnheilkunde entsprechenden Konfi- gurationen der Wurzelkanäle für die jeweiligen Zähne bekannt. So fand der mb2-Kanal im Studium des Autors Anfang der 1990er-Jahre schlichtweg keine Erwähnung. Allerdings muss an- gemerkt werden, dass zu dieser Zeit in der Endodontologie in der Regel ohne optische Vergrößerungshilfen gearbei- tet wurde. Daher müssen auch die An- gaben zu Anzahl und Konfigurationen von Wurzelkanälen mit einer gewissen Vorsicht betrachtet werden, da die zugrunde liegenden Untersuchungen größtenteils bereits in den 1980er- Jahren durchgeführt wurden. Patientenfall 1 Der 56-jährige männliche Patient stellte sich mit einer defekten Kom- positfüllung an Zahn 45 vor. Eine vor Behandlungsbeginn durchgeführte Sensibilitätsprobe verlief negativ, auch das mit rotierenden Instrumenten be- gonnene Entfernen der Kompositres- tauration führte zu keinerlei Anzeichen einer Vitalität. Dem Patienten wurden der Sachverhalt und die daraus resul- tierende Notwendigkeit einer Wurzel- kanalbehandlung erläutert. Nach Zu - stimmung erfolgte die Leitungsanästhe- sie an Zahn 45 mit Septanest 1 : 100.000 (Septodont) und wurde anschließend mit Kofferdam (Hu Friedy) isoliert. Danach erfolgten die komplette Ent- fernung der alten Füllung, die Karies- exkavation und die Darstellung des Pulpenkavums unter Sicht mit dem OPMI M320 (Leica). Der Wurzelkanal wurde mit einer C-Pilot-Feile in Größe ISO 10 (VDW) kathederisiert und nach einer endometrischen Längenbestim- mung mittels Endometriemodul des VDW.GOLD (VDW) die Röntgenmess- aufnahme (Abb. 1) angefertigt. Diese zeigte deutlich eine Arbeitslänge in Höhe des röntgenologischen Apex sowie einen weiteren separaten, ver- mutlich bukkal liegenden Wurzelkanal, Typ V nach Vertucci.1 Da das Zeitfens- ter für die Behandlung mittlerweile er- schöpft war, wurde der bereits darge- stellte Kanal mit einer RECIPROC®-Feile R25 (VDW) unter ständiger endometri- scher Längenkontrolle aufbereitet, mit NaOCl 3 % und Zitronensäure 17 % bei passiver Ultraschallirrigation gereinigt, mit einer medikamentösen Einlage aus Ca(OH)2 (AH Temp, Dentsply Sirona) versorgt und mit dem Kompositmate- rial Mirafit Core (Hager und Werken) verschlossen. Hülsmann und Barthel2 geben die Häufigkeit von zwei Kanälen im 2. unteren Prämolar mit 1–13 % an. Die Weiterbehandlung erfolgte erst vier Wochen später. Der Patient war beschwerdefrei geblieben. So wurde der Zahn anästhesiert, unter Kofferdam isoliert und der provisorische Verschluss entfernt. Unter OPMI wurde vorsichtig mittels zu Trepanbohrern gekürzten Gates-Glidden-Bohrern (VDW) der ko- ronale Kanalanteil erweitert, sodass der zweite bukkale Kanal sicht- und mit ei- 10 Endodontie Journal 3 | 2016
FACHBEITRAG Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 nem Micro-Opener ISO 10.02 ( Dentsply Sirona) tastbar wurde. Anschließend wurde das koronale Pulpenkavum mit Ultraschallansätzen (ACTEON) und dem Ultraschallgenerator VDW.ULTRA (VDW) so weit nach bukkal erweitert, dass sich eine C-Pilot-Feile in ISO 10 ohne Vorbiegung in den Kanal einfüh- ren ließ. Nach endometrischer Längen- bestimmung erfolgte die Röntgen- messaufnahme beider Kanäle (Abb. 2). Die Aufnahme zeigt zudem eine apikale Osteolyse, die bei Behandlungsbeginn vor vier Wochen noch nicht sichtbar war. Der bukkale Kanal wurde eben- falls mit einer RECIPROC®-Feile R25 aufbereitet. Beide Kanäle wurden mit dem bekannten Spülprotokoll desinfi- ziert, mit AH Temp als medikamentöse Einlage versorgt und der Zahn mit Kom- posit verschlossen. Der Patient stellte sich nach erneuten vier Wochen beschwerdefrei zur Wur- zelfüllung vor. Nach lokaler Anästhesie, Isolierung unter Kofferdam, Entfernung der provisorischen Füllung und Des- infektion mit dem bekannten Spülpro- tokoll wurden nach erneuter endometri- scher Überprüfung der Arbeitslänge die Mastercones aus niedrigschmelzendem Guttapercha mit Taper 0.4 (VDW) einge- bracht und röntgenologisch kontrolliert (Abb. 3). Die apikale Osteolyse zeigte sich gegenüber der Rötgenaufnahme vier Wochen zuvor unverändert. Die Wurzelfüllung wurde mit dem BeeFill 2in1 (VDW) in vertikaler Kompaktation durchgeführt (Abb. 4). Der linguale Ka- nal zeigt zudem einen weiteren, im Über- gang zwischen mittlerem und apikalem Wurzelkanalabschnitt befindlichen late - ralen Kanalausgang. Es erfolgte der Verschluss des Zahnes mit Komposit. Ein drei Monate später angefertigter Zahnfilm (Abb. 5) zeigte eine deutliche Verkleinerung der apikalen Läsion. Patientenfall 2 Der 38-jährige männliche Patient, der schon längere Zeit in unserer Praxis Patient war, hatte sich entschieden, die insuffiziente Inlaybrücke von Zahn 34 nach 37 erneuern zu lassen. Zahn 35 war bereits im jugendlichen Alter aus Platzmangel alio loco extrahiert wor- den, der Zahn 36 war nach der Extrak- tion nicht sofort ersetzt worden, sodass 37 nach mesial angulierte und die Lücke etwa eine Prämolarenbreite umfasste. Eine Implantatversorgung der Lücke kam für den Patienten nicht infrage, da aufgrund des schmalen Alveolarkam- mes zuerst ein Knochenaufbau nötig gewesen wäre. Als Neuversorgung wurde eine Zirkonbrücke geplant. Nach lokaler Anästhesie wurde die Inlaybrücke entfernt. Außerdem wurde vor allem die Sekundärkaries an 34 mit Keramikrosenbohrern (Komet) be- seitigt, welche durch das Aufbrechen des Zementfilmes (verursacht durch die Unterkiefertorsion) entstanden war. Dabei blieb nur die mesiale Randleiste erhalten, da unter dem OD-Inlay das Dentin bis zur Schmelzlamelle komplett kariös erweicht war, sodass das Pul- penkavum eröffnet wurde. Die koronale Pulpa wurde mit einem Langschaft- Hartmetall- Rosenbohrer (Komet) ent- fernt und der Zahn nach Blutstillung mit Teflonband und DuoTEMP (COLTENE) provisorisch verschlossen. Der Zahn wurde nun mit einem präendodonti- schen adhäsiven Aufbau aus Mirafit Core (Hager & Werken) kofferdamfähig gemacht. Im Anschluss wurde nach Iso- lierung unter Kofferdam lingual der Wur- zelkanal sondiert, die Pulpa entfernt und nach endometrischer Längenbestim- mung mit dem Endometriemodul des Endomotors VDW.GOLD RECIPROC® (VDW) die Röntgenmessaufnahme an- gefertigt (Abb. 6). Der Zahnfilm zeigte einen deutlichen s-förmigen Kanalver- lauf im mittleren Wurzeldrittel sowie einen zweiten, nicht instrumentierten Kanal, Typ V nach Vertucci. Hülsmann und Bartels geben die Häufigkeit einer Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Abb. 10 Endodontie Journal 3 | 2016 11
FACHBEITRAG solchen Anatomie mit 23–26 % beim ersten unteren Prämolaren an. Nach vorsichtiger Erweiterung des koronalen Kanalanteiles mit Lang- schaft-Rosenbohrern unter ständiger Sichtkontrolle mit dem OPMI M320 (Leica) in bukkaler Richtung ließ sich auch der zweite Wurzelkanal darstel- len, sondieren und kathederisieren. Die Arbeitslänge wurde endometrisch ermittelt und eine Messaufnahme bei- der Kanäle durchgeführt (Abb. 7). Im weiteren Behandlungsverlauf erfolgte die chemomechanische Aufbereitung mit der NiTi-Feile RECIPROC® R25 (VDW) und mit passiv ultraschallakti- vierter Spülung durch NaOCl 3 % und Zitronensäure 17 %. Die medikamen- töse Einlage wurde mit Ca(OH)2-Paste AH Temp gelegt und die Kavität mit DuoTEMP (COLTENE) verschlossen. Der Patient stellte sich zwei Wochen spä- ter zur geplanten Wurzelfüllung vor und gab an, keine weiteren Beschwerden gehabt zu haben. Nach Leitungsanäs- thesie mit Septanest 1 : 100.000 (Septo- dont) und Kofferdamisolierung wurden die Wurzelkanäle mit dem bekannten Spülprotokoll unter passiver Ultraschall- irrigation gereinigt und, nach erneuter endometrischer Längenüberprüfung, die Mastercones mit Taper 0.4 angepasst (Abb. 8). Die Wurzelfüllung wurde in modifizierter Schildertechnik durchge- führt und röntgenologisch kontrolliert (Abb. 9). Da der Zahn 34 als Brücken- pfeiler geplant war, wurde er mit einem durch Kürzung individuell angepassten silanisierten und silikatisierten Glas- faserstift DPC (Komet) stabilisiert und postendodontisch aufgebaut (Abb. 10). Patientenfall 3 Der 24-jährige männliche Patient be- fand sich zur Füllungstherapie im drit- ten Quadranten in der Partnerpraxis. Da bei Zahn 35 und 36 die Karies unter den alten Füllungen so tief war, dass sich bei beiden Zähnen die Eröffnung des Pulpenkavums nicht vermeiden ließ, wurde dort direkt die Wurzelkanal- behandlung eingeleitet. Während sich Zahn 36 problemlos bis hin zur Über - instrumentierung aufbereiten ließ, zeigte Zahn 35 neben dem instrumentierten Kanal zwei weitere Kanäle (Typ VIII nach Vertucci, Abb. 11). Hülsmann und Bar- tels geben die Häufigkeit einer solchen Kanalanatomie mit 0,5 % an, Baumann und Peters3 mit unter 1 %. Der Stammbehandler konnte nur den einen Kanal aufbereiten und versorgte diesen zusammen mit Zahn 36 mit Calxyl (OCO) und Cavit (3M ESPE) als provisorischen Verschluss. Abb. 11 Abb. 12 Abb. 13 Abb. 14 Abb. 15 12 Endodontie Journal 3 | 2016 Der Patient stellte sich zehn Tage spä- ter bei uns zur Weiterbehandlung vor und gab an, seit der Erstbehandlung permanente Beschwerden an Zahn 35 zu haben. Die Messaufnahme des Vor- behandlers wurde in das Röntgenpro- gramm DBSWIN (Dürr Dental) einge- pflegt und die Distanz zwischen Okklu- salfläche und Teilungsstelle der Kanäle digital auf ca. 13 mm gemessen, also im Übergang zwischen mittlerem und api- kalem Wurzeldrittel. Diese tiefe Lage der Verzweigungen machte die Darstellung und Aufbereitung sehr schwierig. Nach Leitungsanästhesie und Koffer- damisolierung wurde das Orificium vor- sichtig mit durch Kürzung zu Trepanboh- rern umfunktionierten Gates- Glidden- Bohrern (VDW) erweitert, bis die bei- den bukkalen Kanäle mit vorgeboge- nen Micro-Openern ( Dentsply Sirona) zu sondieren waren. Im Anschluss wurden vorgebogene Reamer in ISO 10 unter endometrischer Längenkontrolle in die Kanäle eingeführt und die Nadelmess- aufnahme angefertigt (Abb. 12). Der linguale Kanal konfluiert im apikalen Bereich mit dem mesiobukkalen Kanal, sodass man von dem Vorliegen einer Kombination aus Typ III und Typ VIII nach Vertucci sprechen kann. Mit dia- mantierten Ultra schallspitzen ( ACTEON) und dem Ultra schallgenerator VDW. ULTRA (VDW) wurde das Orificium so weit präpariert, dass sich maschinelle Feilen ohne Vorbiegung in die Kanäle einführen ließen. Der Gleitpfad wurde mit PathFiles .02 (Dentsply Sirona) eta- bliert und die Kanäle mit Twisted Files® (Sybron Endo) bis 30.06 aufbereitet und unter ständiger Spülung mit NaOCl 3 % und Zitronensäure 17 % gereinigt. Der Zahn wurde mit Ca(OH)2 (AH Temp, Dentsply Sirona) als medikamentöse Einlage und DuoTEMP (COLTENE) als Verschluss versorgt. Der Patient stellte sich vier Wochen spä- ter beschwerdefrei zur Wurzelfüllung vor. Nach Lokalanästhesie und Koffer- damisolierung wurden die Kanäle nach bekanntem Spülprotokoll abermals desinfiziert und nach erneuter endo- metrischer Längenkontrolle die Master- cones in 30.02 angepasst (Abb. 13). Die Wurzelfüllung wurde in modifizierter Schildertechnik durchgeführt (Abb. 14)
FACHBEITRAG Abb. 16 Abb. 17 Abb. 18 Abb. 19 Abb. 20 Abb. 21 Abb. 22 und der Patient zur Weiterbehandlung zum Stammbehandler zurücküberwie- sen. Bei der vier Wochen später beim Überweiser durchgeführten Wurzel- füllung an Zahn 36 zeigen sich wei- terhin reizlose apikale Verhältnisse an Zahn 35 (Abb. 15). Patientenfall 4 Die 43-jährige weibliche Patientin stellte sich bei ihrem Hauszahnarzt mit Beschwerden an Zahn 14 und Zahn 17 vor. Beide Zähne reagierten bei der Sensibilitätsprobe positiv, auf Perkussion negativ. Die Zähne waren mit Goldinlays versorgt, welche beide mit Sekundärkaries unterminiert waren (Abb. 16). Unter lokaler Anästhesie wurden die Goldgussrestaurationen entfernt und die Karies exkaviert, da- bei kam es zur Eröffnung des Pulpen- kavums. Nach der Vitalexstirpation wurden die Wurzelkanäle mit Handin- strumenten aufbereitet, die Kanäle mit Calxyl (OCO) als medikamentöse Ein- lage versorgt und mit Cavit (3M ESPE) verschlossen. Zur Weiterbehandlung wurde die Patientin zu uns überwiesen. Nach Infiltrationsanästhesie und Isolierung unter Kofferdam wurde der provisorische Verschluss entfernt und nach Spülung die Kanäle unter lokaler OPMI M320 (Leica) endometrisch mit dem Endo metriemodul des VDW.GOLD Motors (VDW) mit K-Feilen 10.02 kathederisiert und vermessen und die Röntgenmessaufnahme angefertigt. Das Röntgenbild zeigte eine deutliche Deviation des Instruments im bukkalen Kanal nach mesial (Abb. 17). Eine Via falsa, die vom Zahnfilm her nahe liegend erschien, konnte durch die Endometrie ausgeschlossen werden. Die beiden Kanäle wurden mit RECIPROC®- Feilen R25 aufbereitet, nach Spülung mit NaOCl 3 % und Zitronensäure 17 % mit AH Temp (Dentsply Sirona) versorgt und die Kavität mit DuoTEMP ( COLTENE) verschlossen. Um den unklaren Ka- nalverlauf in der bukkalen Wurzel ab- zuklären, wurde im Anschluss ein DVT angefertigt (Abb. 18). Hier zeigen sich neben dem bereits mit röntgenopaken Ca(OH)2-gefüllten palatinalen Kanal die beiden bukkalen Kanäle. Hülsmann und Bartels geben die Häufigkeit einer sol- chen Konfiguration mit 1 % an. Eine Woche später wurde der Zahn weiterbehandelt. Nach lokaler Betäu- bung und Kofferdamisolierung wurde das Provisorium entfernt und die Kanäle gespült. Der Eingang des bukkalen Ka- nals wurde dann unter OPMI in mesio - distaler Richtung vorsichtig mit Lang- schaft-Rosenbohrern (Komet) erweitert, bis sich ein zweiter bukkaler Kanal mit einem Micro-Opener 08.04 (Dentsply Sirona) sondieren ließ (Abb. 19). Nach Kathe derisierung und endometrischer Längenüberprüfung wurde eine Rönt- genmessaufnahme aller drei Kanäle angefertigt (Abb. 20). Der dritte Kanal wurde ebenfalls aufbereitet, nach Rei- nigung mit bekanntem Spülprotokoll wurden die drei Kanäle mit Ca(OH)2 als medikamentöse Einlage versorgt und der Zahn provisorisch verschlossen. Weitere drei Wochen später stellte sich die Patientin beschwerdefrei zur Wur- zelfüllung vor. Nach lokaler Betäubung, Kofferdamisolierung und intensiver passiver Ultraschallspülung mit NaOCl 3 % und Zitronensäure 17 % wurden die Mastercones angepasst (Abb. 21) und die Wurzelfüllung in vertikaler Kompaktation mit dem Beefill 2in1 (VDW) durchgeführt (Abb. 22). t k a t n o K Karsten Troldner Tätigkeitsschwerpunkt Endodontologie ZAHNÄRZTEMG Tel.: 02166 58888 troldner@zahnaerztemg.de www.zahnaerztemg.de Endodontie Journal 3 | 2016 13
FACHBEITRAG Dipl.-Stom. Falta [Infos zum Autor] Zähne mit ausgedehnten periapikalen Parodontitiden fallen heute noch immer viel zu schnell der Extraktionszange anheim. Obwohl in vielen Studien respektive wissenschaftlichen Veröffentlichun- gen dargestellt wird, dass Zähne mit röntgenologisch sichtbaren, endo dontisch verursachten apikalen Osteolysen eine schlechtere Überlebenswahrscheinlichkeit haben, lohnt ein Erhaltungsver- such, oft auch aus anderen, allgemeinmedizinischen Gründen. Dieser Fall zeigt, dass eine Zahnrettung auch bei auf den ersten Blick infauster Ausgangslage gelingen kann. Die „Wanderfeile“ Dipl.-Stom. Burghard Falta, M.Sc. Der Patient begab sich wegen aku- ter Schmerzen am Zahn 22 zum Not- dienst, wo eine teilweise Entfernung einer infizierten Wurzelfüllung erfolgen musste, um seine Schmerzen zu mil- dern. Dabei frakturierte ein Wurzel- kanalaufbereitungsinstrument (WKI) und blieb mit Durchtritt in den Knochen im Apex stecken. Behandlungsablauf Die überweisende Hauszahnärztin bat um Durchführung der endodontischen Revision. Der heute 45-jährige Patient stellte sich am 25.10.2012 erstmals in der Praxis vor. Nach umfangreicher, u. a. forensischer Aufklärung wurde ein Termin innerhalb der nächstfolgenden Tage vereinbart. Der Patient sagte ab. Am 08.01.2015, mehr als 26 Monate später, erschien der Patient erneut mit beginnenden Beschwerden. Am 15.01.2015 wurde der Zahn von den Resten eines provisorischen Verschlus- ses befreit sowie eine (unvollständige) Aufbereitung durchgeführt, um eine medizinische Einlage einbringen zu können. Am nächsten Tag erschien der Patient erneut – mit Schwellung in der Umschlagfalte und Perkussi- onsempfindlichkeit. Nach Entfernung des Cavits entleerte sich reichlich Pus. Der Zahn wurde weiter aufbereitet, gespült, erhielt eine medizinische Ein- lage und wurde (trotz des klinischen Befundes) provisorisch verschlossen. Der Patient wurde aufgefordert, in- tensiv zu kühlen und Ibuprofen einzu- nehmen. Eine Antibiose wurde nicht vorgenommen. Bereits am 20.01.2015 wurde der Zahn endgültig gefüllt, an diesem Tag berich- tete der Patient, dass er weder Schmer- zen nach der letzten Sitzung hatte Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 1: Erstvorstellung am 25.10.2012: alio loco teilweise entfernte WF, frakturiertes Teilstück eines WKI am Apex mit teilweisem Durchtritt in den Knochen. – Abb. 2: Röntgenologische Kontrolle Sitz MTA-Zement-Plug am 20.01.2015: um 180° gedrehte „Wanderfeile“ im sklerosierten Randsaum liegend. – Abb. 3: Klinischer „Blick“ MTA-Zement-Plug im Apex. 14 Endodontie Journal 3 | 2016
FACHBEITRAG schluss der Behandlung noch bis heute irgendwelche Beschwerden. Unmittelbar im Anschluss an die endo- dontische Revision war die operative Entfernung des frakturierten WKI ge- plant. Diese sollte aufgrund seiner Blut- gerinnungsstörung (von-Willebrand- Syndrom) in einer kieferchirurgischen Klinik erfolgen. Der Patient hatte es je- doch vor allem aus dienstlichen Grün- den nicht geschafft, dies durchführen zu lassen. Die erneute Wiedervorstel- lung im Mai 2016 (14 Monate nach Abschluss der Behandlung) ließ auf der Kontrollaufnahme völlig gesunde peri- apikale Verhältnisse erkennen, es wa- ren keine Anzeichen von zusätzlichem Knochenabbau erkennbar. Nach Rück- sprache mit dem Gerinnungszentrum und der kieferchirurgischen Klinik Bonn entschlossen wir uns (zunächst) für den Verbleib dieses Frakturteils. Diskussion Ein Zahnerhaltungsversuch lohnt auch bei großen apikalen Parodontitiden. Sind die zystischen Osteolysen endo- dontischen Ursprungs, kann und sollte immer zunächst durch eine WKB die (rein konservative) Ausheilung ver- sucht werden. Es kann nur immer wieder betont werden, dass diese Vorgehensweise nicht nur (Zahn-)Ge- sundheit erhalten hilft, sondern auch (finanziell) aufwendige Operationen, die Zähne und Knochenstrukturen zu- sätzlich schwächen, vermieden werden können. Bei allgemeinmedizinisch un- günstiger Ausgangslage (z. B. Blutge- rinnungsstörung, Bisphosphonatmedi- kation o. Ä.) ist die Endodontie eine mehr als sinnvolle Therapiealternative. t k a t n o K Dipl.-Stom. Burghard Falta Fachzahnarzt für Allgemeine Stomatologie M.Sc. Endodontie Kurt-Schumacher-Platz 11–12 44787 Bochum Tel.: 0234 684055 info@falta-zahnvital.de www.falta-zahnvital.de Endodontie Journal 3 | 2016 15 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7 Abb. 4: Nach Abnahme Kofferdam-Gummi: Kompositaufbau nach WF – deutlich erkennbar ist das durchschimmernde weiße Komposit, das die fragile klinische Krone adhäsiv stabilisiert. – Abb. 5 und 6: Teilpräparation zur Aufnahme eines chairside gefertigten Langzeitprovisoriums. – Abb. 7: Zementierte provisorische Krone. noch Ibuprofen einnehmen musste. Zunächst erfolgten die Wechselspülun- gen bis über den Apex hinaus in den osteolytischen Bereich, dabei entleerte sich seröses, partikeldurchsetztes Se- kret. Der Sitz des ultraschallkonden- sierten MTA-Zement-Plugs wurde rönt- genologisch kontrolliert. Dabei zeigte sich, dass das frakturierte WKI zu einer „Wanderfeile“ mutierte und nun, um 180° gedreht und der Schwerkraft fol- gend, palatinal unten im sklerosierten Randsaum zum Liegen kam. Eine kleine Phosphatzementschicht deckte den MTA-Plug ab. Mit dem ad- häsiven Aufbau wurde ein Glasfaser- stift eingebracht. Nach Teilpräpara- tion wurde eine langzeitprovisorische Kunststoffkrone mit Phosphatzement befestigt. Das WF-Kontrollbild zeigte eine ausgedehnte apikale Parodonti- tis. Der Patient hatte weder nach Ab- Abb. 8 Abb. 9 Abb. 8: Kontrolle unmittelbar nach WF mit ausgedehnter apikaler Parodontitis. – Abb. 9: Kontrolle 17.05.2016: palatinal (vermutlich im Parodontalspalt) liegendes Fragment, gesunde apikale Knochen- strukturen; diese Region ist klinisch völlig unauffällig.
FACHBEITRAG Die Behandlung endodontischer Notfälle gestaltet sich durch ein oftmals hohes akutes Schmerzniveau und damit einhergehende Angstgefühle des Patienten sowie eine schwierige Diagnosestel- lung als große Herausforderung für den Behandler. Eine zeitnahe, trotz aller Stressfaktoren sorgfältige Abklärung der Schmerz- ursachen und anschließende Versorgung sichern den Behand- lungserfolg und damit die Patientenzufriedenheit. Dr. Dieter Deußen [Infos zum Autor] Notfallmanagement in der Endodontie Dr. Dieter Deußen, M.Sc., M.Sc., M.Sc., Dr. Lisa Deußen Der Duden defi niert den Notfall als eine „Situation, in der dringend Hilfe benötigt wird“. Aufgrund plötz- lich auftretender starker Beschwerden (Schmerzen, Schwellung, Fraktur) wird immer ein schneller Termin benötigt. Trotz des geregelten Tagesablaufs und vollem Terminbuch muss eine Zahn- arztpraxis so organisiert sein, dass Schmerzpatienten zeitnah und wir- kungsvoll geholfen wird. Schwierig ist dabei die Behandlung von Patienten mit starken pulpitischen Pro blemen. Diese Patienten kommen sehr ange- spannt und gestresst in die Praxis, ausgelöst durch mangelnden Schlaf, reduzierte Essenszufuhr und Angst vor der Behandlung. Ein endodontischer Notfall ist defi niert als Schmerz oder Schwellung, ausgelöst © Lightspring/Shutterstock.com durch eine Entzündung und/oder eine Infektion der Pulpa oder des periapika- len Gewebes. Die Ursache ist normaler- weise eine Karies, eine tiefe oder defekte Füllung, eine Fraktur oder ein Trauma. Gelegentlich tritt ein akuter Schmerz durch eine falsche Okklusion auf. Die meisten Patienten geben auf Nach- frage an, dass sie vor den akuten Schmer- zen eine längere Phase mit milderen Schmerzen hatten. Etwa 85 Prozent aller Schmerzfälle in der Zahnmedizin lassen sich auf einen pathologischen Prozess der Pulpa oder des periapikalen Ge- webes zurückführen, wobei durch eine endodontische Behandlung oder eine Extraktion Schmerzfreiheit erzielt wird. Ursachensuche Die Ermittlung der Ursache des Schmer- zes und/oder der Schwellung ist eine Herausforderung für die Notfallbehand- lung. Ohne eine exakte Diagnose ist die Behandlung nicht effektiv. Zuerst muss der Behandler entscheiden, ob der Grund für das Problem odontogener oder nicht odontogener Natur ist. Dabei müssen potenzielle Gründe für den Schmerz be- trachtet werden, wie mikrobielle, okklu- sale oder psychogene. Für die Diagnose sollte unbedingt die Schmerzhistorie er- mittelt werden. Meist reicht es, dem Pa- tienten Fragen über den Schmerzverlauf 16 Endodontie Journal 3 | 2016
FACHBEITRAG und den Hauptschmerz zu stellen. Der Zahnarzt kann häufig aufgrund dieser Schilderungen eine Verdachts diagnose stellen, die dann durch klinische und röntgenlogische Untersuchungen unter- mauert wird. Bei der Untersuchung des Patienten sollte immer methodisch vorgegangen werden: – Befragung der Schmerzhistorie, der aktuellen Symptome und des Haupt- schmerzes – extraorale Untersuchung (Schwel- lung, Fistel, Palpation) – intraorale Untersuchung (Schwel- lung, Fistel, Palpation, Perkussion, Lockerung, Taschentiefen, Sensibili- tät, Fraktur) – radiologische Untersuchung Detailliertere Informationen zur Diag- nostik finden Sie in dem Artikel „Die endodontische Diagnostik“ vom Au- tor in der Dentalzeitung 1/2015. Ist die Diagnose gesichert, stellt sich die Frage, ob der Zahn erhaltungswür- dig ist. Dabei spielen Faktoren wie die Restaurierbarkeit des Zahnes, das Kronen-Wurzel-Verhältnis und der pa- rodontale Status eine wichtige Rolle. Der Allgemeinzustand des Patienten sollte ebenfalls nicht außer Acht gelas- sen werden. Die Behandlung von Trau- mafällen sowie des Gesichtsschmerzes nicht odontogenen Ursprungs werden in diesem Artikel nicht erwähnt. Die Autoren verweisen auf die reichhaltige Literatur zu diesen Themen. Anästhesie Die Angst des Patienten hat einen großen Einfluss auf das Ergebnis der Behandlung, vor allem in einer Notfall- situation. Viele Studien haben gezeigt, dass die Reduktion der Patientenangst durch den Behandler und die Mitar- beiter der Praxis sich positiv auf die Schmerzintensität auswirkt. Eine klini- sche Studie zeigte eine Korrelation zwi- schen erhöhter Angst und reduzierter Wirksamkeit der Lokalanästhesie. Ein ruhiges Gespräch mit dem Patienten vor der Behandlung, in welchem er über die Möglichkeiten und die gute Schmerzausschaltung informiert wird, kann hilfreich für den Behandlungsver- lauf sein. Eine ausreichende Anästhesietiefe bei einem Zahn mit einer irreversiblen Pul- pitis kann manchmal eine Herausforde- rung darstellen. Neben der Infiltrations- und der Leitungsanästhesie können die ligamentäre, die intrapulpale und die intraossäre Anästhesie hilfreich sein, um eine ausreichende Schmerzfreiheit zu erhalten. Reagiert der Zahn nicht mehr mit einem Schmerz auf thermi- sche Reize oder auf Perkussion, so kann dies als Signal für eine ausreichende Tiefe der Anästhesie gewertet werden. Eine sinnvolle Einteilung der endodonti- schen Schmerzfälle erfolgt anhand des zeitlichen Auftretens der Beschwerden. Notfälle ohne endodontische Vorbehandlung Bei diesen Notfällen handelt es sich meist um Patienten, die schon län- ger Beschwerden hatten und bei de- nen sich nun die Schmerzen oder die Schwellung so stark entwickeln, dass sie einen Zahnarzt aufsuchen müssen. Meist bewirkt die Eigenmedikation des Patienten keine oder nur eine kurze Schmerzfreiheit. Für den Patienten stellt dies häufig eine Extremsituation dar, wodurch vor allem bei ängstlichen Patienten sowohl Untersuchung als auch Behandlung erschwert werden. Folgende Diagnosen können gestellt werden: – symptomatische irreversible Pulpitis – symptomatische apikale Parodonti- tis mit/ohne Schwellung (lokalisiert/ diffus) Die verschiedenen Diagnosen erfordern eine unterschiedliche Therapieform. Symptomatische irreversible Pulpitis Die irreversible Pulpitis ist meist das Ergebnis einer Entzündung der Pulpa, ausgelöst durch eine mikrobielle Besie- delung aufgrund einer Karies oder einer undichten Restauration. Die Schmerzen bei einer irreversiblen Pulpitis können bis zu einem unerträglichen Stadium hin ansteigen. Die Pulpa ist im Wurzel- kanal normalerweise bakterienfrei, eine Infektion findet sich meist nur an der Expositionsstelle zur oralen Kavität. Solange die radikuläre Pulpa noch vital ist, kann sich dieser Teil gegen eindrin- gende Bakterien schützen. Die Entfernung der Pulpa in der Pul- penkammer (Pulpotomie) zeigt ein gutes Behandlungsergebnis bei der Notfallbehandlung. Sollte es die Zeit zulassen, dann ist nach Bestimmung der Arbeitslänge die vollständige Ent- fernung des Pulpengewebes Mittel der Wahl. Dabei sollte die gemessene Arbeitslänge während der Behandlung penibel eingehalten werden, damit kein infiziertes und toxisches Material durch das Foramen gepresst wird, was das Ri- siko postoperativer Schmerzen erhöhen würde. Heutzutage ist es möglich, in be- stimmten Fällen eine Pulpotomie auch als definitive Therapie durchzuführen. Symptomatische apikale Parodontitis mit/oder ohne Schwellung Wie gezeigt wurde, sollte zur Schmerz- beseitigung einer irreversiblen Pulpitis das entzündete Gewebe entfernt wer- den. Bei Zähnen mit einer Nekrose ist die Beseitigung der Beschwerden aus mikrobiologischer Sicht schwieriger. Die Schmerzen eines Zahnes mit einer Nekrose werden durch das periapikale Gewebe verursacht. Dieses Gewebe reagiert auf Bakterien und kontami- niertes Gewebe aus dem Kanal mit ei- ner Entzündung. Je nach Ausprägung der Entzündung hat der Patient nicht nur starke Schmerzen, sondern auch eine Schwellung. Diese kann vor einer endodontischen Behandlung, zwischen zwei Behandlungsterminen oder nach einer endodontischen Behandlung auf- treten. Die Schwellung ist lokalisiert oder diffus, fluktuierend oder fest. Ein Patient mit einem Abszess, also ei- ner Eiteransammlung, muss umgehend therapiert werden. Eine Ausbreitung kann sonst zu einem lebensbedrohli- chen Ereignis führen. Auch hier ist das oberste Ziel die Entfernung der Ursache für die Schwellung und damit der mik- robiellen Besiedelung im Wurzelkanal. Eine Schwellung, vor allem eine fluktu- ierende, sollte drainiert werden. Oft ist eine Drainage durch den Kanal ausrei- chend. Eine weitere Möglichkeit ist die Inzision und Drainage der Schwellung. Endodontie Journal 3 | 2016 17
FACHBEITRAG Die zusätzliche Gabe eines Antibioti- kums ist bei einer Ausbreitungstendenz der Schwellung und einer systemischen Manifestation der Infektion (Fieber) sinnvoll. Die Therapie ohne Schwellung fokus- siert sich auf den nekrotischen Kanal. In strumentelle und chemische Kanalrei- nigung sind das Mittel der Wahl zur Re- duktion der Mikroorganismen. Wichtig ist die Reinigung und Desinfektion des gesamten Kanalsystems. „Cracked Tooth“ „Cracks“ beziehungsweise unvollstän- dige Frakturen können sehr schwierig zu lokalisieren und zu diagnostizieren sein. Es ist aber sehr wichtig, diese Ursache bei den endodontischen Not- fällen in Betracht zu ziehen. Kleinere Cracks sind anfänglich sehr schwer zu identifizieren. Hilfreich sind dabei Vergrößerungshilfen, Anfärbemittel, Transillumination und die Entfernung einer alten Füllung. Die Symp tome bei Cracks können sehr unterschiedlich sein, deshalb hat sich der Begriff „Cra- cked Tooth Syndrome“ etabliert. Meis- tens geben die Patienten Beschwerden beim Kauen an. Je nach Ausdehnung der Fraktur ist eine adhäsive Füllung, eine endodontische Therapie oder so- gar eine Extraktion notwendig. Notfälle zwischen endodon tischen Therapiesitzungen – „Flare-up“ – Fraktur des Zahnes – Zustand nach Füllung mit Vorkon- takten Von einem „Flare-up“ spricht man, wenn Schmerzen nach einer endodonti- schen Therapie auftreten. Es gibt einige Hypothesen für die Gründe von Flare- ups – meist sind sie multifaktoriell. Die Ursachen dafür sind in der iatrogenen mechanischen Irritation des Gewebes über den Apex hinaus, dem Überpres- sen von Dentinchips und Resten infizier- ten Pulpengewebes zu sehen. Ebenfalls können chemische Faktoren eine Rolle spielen, wie das Desinfektionsmittel, die medikamentöse Einlage oder der Sealer. Zur Vermeidung eines Flare-ups ist es hilfreich, bei der Erstversorgung, nach- dem die Arbeitslänge gemessen wurde, das gesamte Gewebe aus dem Kanal zu entfernen. Von großer Bedeutung für den Zahnarzt bei der Behandlung eines Flare-ups ist zudem das biologi- sche Verständnis für die Ursache des Schmerzes. Der Behandler sollte sich die Frage stellen, ob es einen iatroge- nen Faktor gibt, wie zum Beispiel das Belassen von Gewebe im Kanal. Ein weiterer Grund für den Schmerz kann die Okklusion sein. Hat der Zahn einen Vorkontakt, so kann ein erhöhter Druck auf den entzündeten parodontalen Spalt starke Schmerzen auslösen. Wird nicht infiziertes Dentin in das apikale Gewebe gepresst, so resultiert da raus kaum eine Gewebereaktion. Im Gegensatz dazu reagiert das apikale Gewebe bei kontaminiertem Dentin mit einer Entzündung und Schmerzen. Die Reinigung und Desinfektion des kompletten Kanalsystems sollte Schmerzfreiheit bringen, ansonsten muss nach anderen Ursachen (Fraktur, Zyste, Tumor usw.) gesucht werden. kussion. Häufig gibt der Patient an, nicht auf den Zahn beißen zu können. Kommt es zu Schmerzen nach einer endodontischen Behandlung, so muss entschieden werden, ob die Wurzelka- nalfüllung entfernt werden sollte. Eine Entscheidungshilfe ist der Zustand des Zahnes vor der Wurzelkanalfüllung. War der Zahn vor der Füllung ebenfalls nicht symptomlos und haben sich die Beschwerden nach der Füllung ver- stärkt, so geht dies meist mit einer Schwellung einher. In diesem Fall sollte erwogen werden, eine Revision durch- zuführen, evtl. ist sogar eine Inzision mit einer Drainage notwendig. War der Zahn vor der Wurzelkanalfüllung symp- tomlos und wurden alle Richtlinien für eine Wurzelkanalfüllung eingehalten, ist der postoperative Schmerz meist nur eine Folge der Prozedur der Wur- zelkanalbehandlung. In diesem Fall hel- fen Analgetika und die Empfehlung für den Patienten, noch etwas Geduld zu haben. Reduzieren sich die Beschwer- den nicht nach wenigen Tagen, so sollte nach Alternativuntersuchungen und Al- ternativbehandlungen gesucht werden. Notfälle nach der endodon tischen Behandlung Wie erreicht man ein optimales Notfallmanagement? – Über- oder Unterinstrumentierung – Über- oder Unterfüllung – Wurzelfraktur – Restauration mit Vorkontakten – gute Ausbildung des Zahnarztes und des Praxisteams für endodontische Notfälle – optimales Zeit- und Patientenmana- Studien zeigen, dass die Prognose für einen dauerhaft symptomlosen Zahn nach einer endodontischen Behand- lung sehr gut ist, wenn sowohl die Wurzelkanalaufbereitung als auch die Wurzelkanalfüllung bis nahe an die apikale Konstriktion erfolgen. Weiter- hin zeigten klinische Studien eine sehr gute Heilungschance, wenn die Wurzel- kanalfüllung 0 bis 2 mm vor dem rönt- genologischen Apex endet. Die Studien demonstrierten aber auf der anderen Seite eine schlechte Prognose, wenn die Wurzelkanalaufbereitung und Wurzel- kanalfüllung zu lang oder zu kurz sind. Patienten mit Beschwerden nach einer endodontischen Behandlung zeigen Symptome wie Schmerz, Schwellung und Schmerzempfindlichkeit bei Per- gement für Notfälle – exakte Diagnosestellung – ausreichende Anästhesietiefe – effektive Behandlung Wichtig: Nehmen Sie sich Zeit – auch wenn Sie auf den ersten Blick keine haben! Der Patient wird es Ihnen mit seiner Loyalität danken und Ihr guter Ruf wird weitergetragen. t k a t n o K Dr. Dieter Deußen, M.Sc., M.Sc., M.Sc. Aachener Straße 222 50931 Köln Tel.: 0221 50065501 info@zahnaerzte-deussen.de www.zahnaerzte-deussen.de 18 Endodontie Journal 3 | 2016
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ANWENDERBERICHT Dr. Ralf Schlichting [Infos zum Autor] Literatur Für eine effiziente endodontische Therapie einer bakteriellen In- fektion des Wurzelkanalsystems und der daraus resultierenden Entzündung ist eine umfassende Entfernung der dort und in den Dentintubuli befindlichen Mikroorganismen sowie infizierter Ge- webereste und Zahnhartsubstanz unerlässlich. Eine revolutionäre Spülmethode stellt das lasergestützte PIPS®-Verfahren (Photon Induced Photoacoustic Streaming) dar, welches im vorliegenden Artikel erläutert wird. Durch die Energie eines Er:YAG-Lasers werden dabei nichtthermische photoakustische Schockwellen erzeugt, mit denen die Reinigungs- und Säuberungslösungen in den Kanal eingeführt werden. Laseraktivierte Spülung mit PIPS® Die Macht der besseren Spülung Dr. Ralf Schlichting Bakterielle Infektionen des Wurzel- kanalsystems sind eine der Hauptursa- chen für die Etablierung einer apikalen Parodontitis.1 Dabei erfolgt die Infek- tion in der Regel über die Dentintubuli. Als Auslöser für eine Infektion des Ka- nalsystems können kariöse Läsionen, undichte Füllungen, undichte prothe- tische Versorgungen, Haarrisse, Trau- mata oder aber Erosionen in Betracht kommen.2 Sowohl bei Primärinfektionen als auch bei Sekundärinfektionen konnte intra- radikulär das Vorliegen einer bak- teriellen Mischflora nachgewiesen werden.3,4 Hierbei betrug die mittlere Bakterienzahl bei Primärinfektionen 4,6 x 107 Colony Forming Units (CFU) pro Apex.5 Bei persistierenden In- fektionen konnten 5,4 x 104 CFU pro Apex festgestellt werden.6 Die Bak- terien können dabei sehr tief in die Dentintubuli und Ramifikationen des Wurzelkanalsystems vordringen.7 So konnten Kolonien des E. faecalis bis zu 500 µm entfernt vom Hauptkanal nachgewiesen werden (Abb. 1).8 Die Bakterien kommen innerhalb des infi- zierten Kanalsystems dabei entweder in planktonischer Form, das heißt in Gewebsflüssigkeit schwimmend9, oder aber sozusagen „organisiert“ innerhalb des sogenannten „Biofilms“ vor. Darunter ist ein Konglomerat unter- schiedlicher Bakterienspezies zu verste- hen, welche sich innerhalb einer stark auf Kanalwänden und bis in die Dentin- tubuli haftenden Extrapoly saccharid- Matrix organisiert haben (Abb. 2).10 Abb. 1 Abb. 2 Abb. 1: Bakterielle Infektion von Dentintubuli. (Quelle: Prof. V. Kaitsas) – Abb. 2: Biofilm. (Quelle: Prof. V. Kaitsas) 20 Endodontie Journal 3 | 2016
ANWENDERBERICHT Durch die quasi symbiotische Bezie- hung der Bakterien innerhalb des Bio- films ergibt sich eine weit höhere Resis- tenz der einzelnen Bakterienarten ge- genüber antimikrobiellen Agentien.11 In fortgeschrittenen Stadien der apikalen Parodontitis kann deshalb immer von einer durch Biofilm ausgelösten Infek- tionserkrankung gesprochen werden.12 Hinsichtlich der möglichst vollständi- gen Entfernung von Bakterien aus den Kanalsystemen, aber auch den Dentin- tubuli stellt die erhöhte Resistenz der im Biofilm eingebetteten Bakterien in Verbindung mit den extrem hohen, durch die Extrapolysaccharid-Matrix bedingten Haftkräften eines der zentra- len Probleme innerhalb der endodonti- schen Therapie dar. Zusammenfassend sind also Bakterien die Hauptursache für die Etablierung einer apikalen Paro- dontitis.13 Das Ziel einer jeden endo- dontischen Therapie muss daher in einer weitestgehenden Eradikation von im Kanalsystem und den Dentintubuli befindlichen Mikroorganismen, infizier- ten Gewebsresten und infizierter Zahn- hartsubstanz liegen.14 Das antimikrobielle Behandlungskonzept Um dieser Vorgabe möglichst nahezu- kommen, ist die Einhaltung eines strik- ten antimikrobiellen Behandlungskon- zeptes erforderlich. Dieses beinhaltet zwingend die Verwendung von Koffer- dam, die Entfernung potenziell infizier- ter Restaurationen mit penibel genauer Kariesexkavation sowie die Etablierung eines dentinadhäsiven dichten prä endo- do ntischen Aufbaus. Das Anlegen einer korrekten Zugangskavität erleichtert anschließend an den erfolgten prä endo - dontischen Aufbau alle weiteren Ar- beitsschritte. Dabei konnte ein direkter Zusammenhang zwischen einer korrekt angelegten endodontischen Zugangs- kavität und dem Erfolg der endodonti- schen Therapie nachgewiesen werden (Abb. 3).15 Nach Anlegen der Zugangs- kavität und Aufbereitung der koronalen Kanalanteile sollte eine endometrische Bestimmung der Kanallänge sowie die Festlegung der Arbeitslänge erfolgen. Aufgrund der Weiterentwicklungen der endometrischen Messsysteme in den letzten Jahren stellt eine endometrische Längenbestimmung hierzu das Mittel der Wahl dar.16 Die chemomechanische Aufbereitung Wie bereits beschrieben, stellen bak- terielle Infektionen des Wurzelkanal- systems die Hauptursache für die Eta- blierung einer apikalen Parodontitis dar.17 Die alleinige mechanische Bear- beitung der Wurzelkanäle führt nicht zu einer ausreichenden Keimreduktion. So konnte gezeigt werden, dass bei der mechanischen Präparation mittels rotierender Instrumente große Kanal- anteile mechanisch überhaupt nicht be- arbeitet wurden.18 Die Kombination von mechanischer Aufbereitung, aktivierter Spülung mittels antimikrobieller und gewebslösender Agentien sowie Appli- kation antimikrobieller Medikamente zwischen den Behandlungssitzungen kann die bakterielle Kontamination der Kanalsysteme deutlich verringern.19 Die mechanische Aufbereitung Der mechanische Teil der Wurzelkanal- aufbereitung kann, abhängig von der jeweiligen Kanalanatomie, sowohl mit Handinstrumenten als auch rotierend mithilfe von Nickel-Titan-Instrumenten erfolgen. Verglichen mit Handinstru- menten führt die Benutzung rotieren der Instrumente zu deutlichen Verbesse- rungen hinsichtlich der Aufberei tungs- geometrie und dem Erhalt des ur- sprünglichen Kanalverlaufs.20 Die Ein- führung eines neuartigen Aufberei- tungsmusters, der reziproken Auf- bereitungsbewegung, ermöglicht eine nochmalige Verbesserung der mechani- schen Aufbereitung. Neben einer Ver- ringerung der Frakturgefahr21 scheint eine verbesserte Zentrierung der Feilen im Kanalsystem und daraus resultie- rend eine vorhersagbarere und wieder- holbarere Aufbereitung einer der we- sentlichen Vorteile der reziproken Be- wegung zu sein. Ein weiterer Vorteil gegenüber vollrotierenden Systemen liegt in einer effektiveren und damit Abb. 3: Korrekt angelegte Zugangskavität bei einem Oberkiefermolaren. schnelleren Kanalaufbereitung.22 Auf- grund der verbesserten mechanischen Eigenschaften reziproker Feilensysteme kann die Aufbereitung, abhängig von der jeweiligen Kanalanatomie, auf we- nige Feilengrößen begrenzt werden. Dies führt zu einer Vereinfachung des Handlings sowohl für den Behandler als auch sein Team. Die chemische Aufbereitung – Spüllösungen Die zur Bakterienreduktion verwende- ten Spüllösungen müssen im komplexen Wurzelkanalsystem unterschiedliche Anforderungen erfüllen:23 1. antibakterielle Wirksamkeit gegen ein großes Keimspektrum 2. Zerstörung des Biofilms 3. Auflösung potenziell infizierten Gewebes 4. Entfernung des Smearlayers Als Smearlayer wird ein durch die me- chanische Aufbereitung entstehender Abrieb aus Dentinchips, Bakterien, infi- ziertem Gewebe, organischen Bestand- teilen etc. bezeichnet.24 Gerade bei der rotierenden oder reziproken Aufbe- reitung wird dieser Abrieb infolge der Rotationsbewegung regelrecht in die Dentintubuli gepresst und kompaktiert. Dadurch verhindert der Smearlayer das Eindringen von intrakanalären antimikro - biellen Agentien und Medikamenten in die Dentintubuli und Seitenkanäle.25 Die Kombination von Natriumhypo- chlorid (NaOCl) und Etylendiamintetra - acetat (EDTA) ist bis heute der in vie- len Studien nachgewiesene Goldstan- dard zur chemischen Reduktion von intra kanalären Mikroorganismen. Die Kombination beider Spüllösungen mit Endodontie Journal 3 | 2016 21
ANWENDERBERICHT Erbiumlaser bei 2.780 nm (Er,Cr:YSGG) und 2.940 nm (Er:YAG). Die ersten Berichte zum Einsatz von Nd:YAG-Lasern im Wurzelkanal wurden bereits 1984 veröffentlicht.39 Hierbei wurden spezielle endodontische Licht- leiter verwendet, welche das Laserlicht nur geradlinig emittieren konnten. Des- halb musste der Lichtleiter rotierend in Spiralbewegungen im Kanal bewegt werden, um möglichst viele Kanalberei- che zu erreichen. Bei 15 Hz und 100 mJ kann der antibakterielle Effekt dabei bis zu 1.000 µm40 tief in die Dentintubuli reichen. Im Vergleich dazu konnte eine Reduktion von Bakterien mit NaOCl nur bis zu 100 µm Tiefe nachgewiesen werden.41 Nachteilig wirken sich jedoch die geradlinige Abstrahlung sowie die hohen Energiedichten, verbunden mit dem Arbeiten im trockenen Kanal, aus. Aufgrund der geradlinigen Ausstrahlung der Laserstrahlung sinkt der antibakte- rielle Effekt in Kanälen mit Kurvatur.42 Daneben kommt es im Kanal zu star- ker Hitzeentwicklung von bis zu 38 °C, was zu Verbrennungen der Zahnhart- substanz führen kann (Abb. 5).43 Matu- somo et al. führten aus, dass aufgrund der geradlinigen Emittierung des Laser- strahles einerseits kein gleichmäßiger Wandkontakt möglich sei und aufgrund der Hitzeentwicklung eine Emittierung über den Apex hinaus vermieden wer- den müsste, was ein Arbeiten im api- kalen Drittel erheblich erschwert.44 De- Moore et al. kamen darum bei einem Vergleich der Desinfektionswirkung von Nd:YAG-Laser mit „traditioneller“ Des- infektion mittels NaOCl und Ultraschall zum Ergebnis, dass der Nd:YAG-Laser hier zu keinerlei Vorteil führte.45 Die für den Nd:YAG-Laser beschrie- benen Effekte treffen ebenso für den Diodenlaser zu. Bei Erbiumlasern kön- nen zwei Wellenlängen unterschieden werden: 2.780 nm für den Er,Cr:YSGG- und 2.940 nm für den Er:YAG-Laser. Diese Wellenlängen besitzen ihr Ab- sorptionsmaximum in Wasser und Hy- droxylapatit.46 Beim direkten Auftref- fen von Erbiumlaserstrahlung auf die Zahnhartsubstanz kommt es zur so- fortigen Verdampfung von im Gewebe enthaltenem Wasser und zur „sanften“ Ablation von Zahnhartsubstanz bei Abb. 4a Abb. 4b Abb. 5 Abb. 4a und b: Obere Molaren nach reziproker Aufbereitung, Spülung mit 5 % NaOCl und 17 % EDTA, PUI und thermoplastischer Obturation. – Abb. 5: Oberfläche nach Laserbehandlung im trockenen Kanal mit „end firing tip”; Er:YAG-Laser bei 75 mJ, 15 Hz, 1,1 W und 300 Micron.57 mechanischer Aufbereitung war in der Lage, die Kontamination von Wurzel- kanälen um den Faktor 100 bis 1.000 zu verringern.26 NaOCl hat dabei eine her- vorragende antimikrobielle Wirksam- keit gegenüber den meisten endodon- tisch signifikanten Mikroorganismen.27 Hinsichtlich der gewebsauflösenden Wirkung ist NaOCl allen anderen be- kannten Spüllösungen signifikant über- legen.28 Dieser gewebslytische Effekt, kombiniert mit der hervorragenden antimikrobiellen Wirksamkeit, ist der entscheidende Faktor für das Erreichen einer möglichst umfassenden Bakterien- reduktion im Wurzelkanalsystem. Disku- tiert werden Konzentrationen zwischen 1 % und 5,25 %. Je höher die Konzen- tration, umso schneller erfolgt die Lyse des Gewebes.29 Aufgrund der raschen Inaktivierung des NaOCl bei Kontakt mit organischem Gewebe ist ein großer Umsatz an Spülflüssigkeit von mindes- tens 10 ml pro Kanal notwendig.30 Über eine Erwärmung des NaOCl kann die Effektivität der Spül lösung im Kanal- system gesteigert werden.31 Zusätzlich kann die Effektivität über eine längere Einwirkzeit verbessert werden.32 EDTA dient der Entfernung des bereits oben erwähnten Smearlayers. Dabei führt das Spülen mit ca. 5 ml EDTA pro Kanal in einer Konzentration von 17 % innerhalb einer Minute bereits zu einer vollständigen Entfernung des Smear- layers.33 Dieser Effekt ist deswegen so bedeutend, da erst nach Entfernung des Smearlayers antimikrobielle Agentien wie etwa NaOCl ihre Effektivität auch tief in den Dentintubuli entfalten kön- nen. Erwähnt werden sollte auch, dass die Wirksamkeit von EDTA gegen Fungi wie z. B. Candidia albicans nachgewie- sen werden konnte (Abb. 4a und b).34 Die antimikrobielle Wirkung von EDTA spielt eine eher untergeordnete Rolle.35 Die Kombination der beiden beschrie- benen Spüllösungen stellt nach wie vor den Goldstandard dar. Für weiter- gehende Ausführungen soll an dieser Stelle auf die entsprechende Fachlite- ratur verwiesen werden. Laser in der Endodontie In den letzten Jahrzehnten erfolgte die Einführung von Lasern in die Endo- dontie.36 Laser steht als Abkürzung für „Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation”. Dabei han- delt es sich um elektromagnetische Wellen mit sehr hoher Energiedichte. In der Endodontie werden Laser un- terschiedlicher Wellenlänge genutzt. Durch photo thermische, zum Teil auch photomechanische Effekte kann die Laserstrahlung, abhängig von der Wel- lenlänge und der damit verbundenen Absorption im bestrahlten Gewebe, ihre bakterizide Wirkung entfalten. Meist kommt es durch Erhitzung mit anschließender Veränderung des os- motischen Gradienten innerhalb der Bakterienzellwand zu deren Zelltod.37 Die in der Endodontie bisher angewen- deten Laser unterscheiden sich in ihren Wellenlängen, die wiederum entschei- denden Einfluss auf die Interaktion mit dem bestrahlten Gewebe haben.38 Nd:YAG-Laser arbeiten mit einer Wel- lenlänge von 1.064 nm, Diodenlaser im Bereich von 810 nm bis 980 nm und 22 Endodontie Journal 3 | 2016
nur minimalen thermischen Ef- fekten.47 Bezogen auf die Endo- dontie konnten mit Erbiumlasern in experimentellen Studien eine effektivere Entfernung des Smear- layers als bei anderen Lasertypen und bei endodontischen Spül - lösungen nachgewiesen wer- den.48 Des Weiteren zeigten sich die Kanalwände frei von Debris/ Smearlayer und wiesen größten- teils offene Dentin tubuli auf.49 Aufgrund der geradlinigen Emit- tierung des Laserstrahles durch den Lichtleiter kam es aber auch hier aufgrund des umständlichen Handlings nur zu einer unvoll- ständigen Reinigung der Kanal- wände.50 Um diese Limitationen zu beheben, wurden spezielle endodontische Spitzen, sogenannte „side firing tips“, entwickelt, welche Strahlung nach la- teral emittieren sollten und apikal ver- siegelt waren:51 Leider war eine baube- dingte Voraussetzung für die Anwen- dung eine Mindestaufbereitungsgröße von ISO 60, wodurch unnötig Zahn- hartsubstanz geopfert werden musste. Aufgrund der apikalen Versiegelung konnte apikal auch nur eine geringe Reinigungswirkung erzielt werden. Laser Activated Irrigation (LAI) – eine Revolution Wie konnten nun die großen Vorteile der Erbiumlaserstrahlung beibehalten werden, ohne die anwendungsbe- dingten Nachteile in Kauf nehmen zu müssen? Blanken et al. beschrieb 2007 erstmals die intrakanaläre Anwendung eines ge- pulsten Erbiumlasers im mit NaOCl ge- füllten Kanallumen.52 Hierbei konnten einige interessante Effekte beobachtet werden: Jeder Laserimpuls führte zu ei- ner starken Beschleunigung der Flüssig- keit im Wurzelkanal. Gleichzeitig konnte ein starker Kavitationsef- fekt im Wurzelkanal nachgewie- sen werden.53 Beide Effekte ge- meinsam führten in vitro zu einer Reinigungswirkung, die der pas- siven Ultraschallaktivierung von Spülflüssigkeit (PUI), welche den Abb. 6: PIPS®-Tip. bisherigen Goldstandard der Reinigung darstellt, überlegen ist.54 Aber auch bei der LAI (Laser Activated Irrigation) im Wurzelkanal zeigten sich einige Nach- teile. Unabhängig vom Design der Laserspitze kam es zu einer teilweise starken Extrusion von Spülflüssigkeit über die apikale Konstriktion hinaus. Diese Extrusion war signifikant grö- ßer als bei konventionellen Spülsys- temen.55 Da neben kann es durch das Entstehen von Gasblasen infolge des Laser impulses zur vollständigen Entfer- nung der Spülflüssigkeit im betreffen- den Kanalbereich kommen, was wie- derum zur thermischen Schädigung der Zahnhartsubstanz führen kann.56 PIPS® – die Evolution der Revolution DeVito stellte 2010 erstmalig ein neu- artiges Tip-Design vor, welches alle Vorteile der Erbiumlaserstrahlung, der LAI mit einer Minimierung des Risikos einer Extrusion von Spülflüssigkeit, ver- eint (Abb. 6).57 Abb. 7: Kavitation (Luther et al. 2001). ANWENDERBERICHT lediglich PIPS® ist die Abkürzung für Photon-ini tiated Photoacoustic Streaming. Hierbei wird der PIPS®-Tip ins mit Spülflüssigkeit geflutete Pulpen- kavum eingebracht. Die gepulste Laserstrahlung erzeugt in der Spülflüssigkeit Schockwellen und Kavitationseffekte im gesamten Wurzelkanalsystem, die einen allen bisherigen Techniken über- legenen Reinigungseffekt im ge- samten Kanalsystem einschließ- lich Isthmen, lateralen Kanälen und bis weit in die Dentintubuli er- zeugen sollen. Sowohl mit NaOCl als auch EDTA konnte eine fast vollständige Elimination von Bak- terien und Smearlayer sowie Bio- film im In-vitro-Experiment nach- gewiesen werden.58 Dabei kam es zu keinerlei Hinweis der Extrusion von Spülflüssigkeiten.59 Wie kann man sich den Mechanismus, der zu dieser überlegenen Reinigungs- wirkung führt, vorstellen? Zu Beginn des Laserimpulses kommt es durch die rapide Erhitzung der Spülflüssigkeit zur Entstehung einer sich ausdehnen- den Dampfblase. Je weiter sich diese Dampfblase ausdehnt, desto mehr kühlt sie sich ab, was letztlich zu ihrer Implosion führt. Dies führt zu folgen- den Effekten im Wurzelkanal: 1. Die Volumenänderungen der Dampf- blase führen zu einer starken Flüssig- keitsbewegung im Wurzelkanal.60 2. Die Implosion der „Bubble“ ist ein sehr energiereicher Prozess. Es kommt zur Ausbildung von Schockwellen mit gro- ßer Amplitude und zur Ausbildung von „Micro-jets“. Nahe von Oberflächen kommt es zum Aufbau von Scherspan- nungen (primäre Kavitation).61 3. Neben der primären Kavitation kommt es durch Ausbildung nachfolgender, kleinerer „Bubbles“ zu sekundären Kavitationsprozessen (Abb. 7).62 Endodontie Journal 3 | 2016 23
ANWENDERBERICHT Wurzeloberfläche bei einer PIPS®- Aktivierung von 20 bis 40 s betrug dabei lediglich 1,5 °C.65 Die klinische An wendung sollte nach Hersteller- angabe erfolgen. Nach Ende der Aufbereitung wird mit 17 % EDTA zur Entfernung des Smear- layers gespült. Das Pulpenkavum sollte dabei mit EDTA geflutet sein. Es er- folgt das Einbringen des PIPS®-Tip ins Orificium und die Aktivierung für 30 Sekunden (Abb. 8). Nach Zwi- schenspülung mit Kochsalzlösung wird mit NaOCl gespült. Darauf folgt eine zweimalige Aktivierung des NaOCl für jeweils 30 Sekunden mit 30 Sekun- den Pause zwischen den Intervallen. Wichtig hierbei ist, immer eine aus- reichende Flüssigkeitsmenge im Ori- ficium. Falls notwendig muss die As- sistenz hier kontinuierlich Spüllösung Abb. 8 Abb. 8: PIPS®-Tip im Orificium. – Abb. 9: Fotona LightWalker® mit PIPS®-Handstück. Diese durch Laser induzierten Effekte sind vom Absorptionsspektrum des endo dontischen Spülmediums abhän- gig; das bedeutet, je besser die Ab- sorption der Laserstrahlung durch ein bestimmtes Medium, desto höher der primäre und sekundäre Kavitations- effekt. NaOCl 5,3 %, EDTA 17 % und Wasser haben annähernd dasselbe Absorp tionsspektrum.63 Wellenlängen, die schlecht von Spülflüs- sigkeit absorbiert werden, können zu Schäden an den Wurzelkanalwänden, in den Dentintubuli oder sogar im paro - dontalen Ligament führen. Hier liegt einer der wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Erbium-Wellen- längen. So ist der Absorptionskoeffi- zient von Er:YAG bei 2.940 nm fast doppelt so hoch wie von Er,Cr:YSGG. Das PIPS®-System arbeitet ausschließ- lich mit der Er:YAG-Wellenlänge von 2.940 nm. Das Design des PIPS®-Tip beeinflusst ebenfalls entscheidend die Effektivität der Reinigung: Es handelt sich um einen 9 mm langen Tip mit ei- nem Durchmesser von 600 µm, dessen apikale 3 mm nicht mit Polyamid um- mantelt sind und ein getapertes Ende aufweisen (Abb. 8). Das Fehlen der Ummantelung auf den apikalen 3 mm führt zu einer verbesserten lateralen Abstrahlung. Der Tip ist über ein spezielles Endo- dontie-Handstück mit der Laserquelle (Fotona LightWalker®) verbunden. Die freie Beweglichkeit über alle Achsen ermöglicht dabei eine Anwendung auch in schwierigen anato- mischen Situationen (Abb. 9). Folgende Ein- stellungen sind für PIPS® vom Hersteller empfoh- len: 50 µs Pulsdauer, 10 bis 20 Hz und 0,15 bis 0,5 W, das heißt bei jedem Puls werden durch Interaktion mit Spülflüssigkeit Spit- zenleistungen von 400 W bis zu 1.000 W erzielt. Es wird weder Luft noch Wasserspray benötigt. Durch diese Einstellungen kommt es zur Auslösung der oben beschriebenen Schockwellen und der star- ken Strömung der Spül- flüssigkeiten.64 Die Tem- peraturerhöhung an der Abb. 9 zugeben. Studienlage Die bisherige Studienlage zu PIPS® sieht sehr vielverspre- chend aus. So verglich eine Studie sowohl die Bakte- rienreduktion mit PUI und PIPS® als auch die Entfer- nung von Biofilm in vitro. Hierbei kam es bei An- wendung von PIPS® zu ei- ner Bakterienreduktion von 99,5 %, einer signifikant ver- besserten Reduktion von Biofilm und einer signifi- kant größeren Anzahl bak- terienfreier Proben.66 Jara- millo et al. verglichen in ei- ner weiteren Studie die Ent- fernbarkeit von Biofilm bei der Anwendung verschie- dener Techniken zur Akti- vierung von Spülflüssig- keit. Neben PIPS® (Fotona LightWalker®) waren dies die passive Ultraschall- aktivierung (PUI) und schallgestützte Aktivierung ( EndoActivator®). Die laser - aktivierte Spülung mit PIPS® war hinsichtlich der Entfernung des Biofilms allen anderen Techniken 24 Endodontie Journal 3 | 2016
Kanalaufbereitung, natürlich immer in Abhängigkeit von der anatomischen Situation, möglich sein könnte. PIPS® – das Erwachen der Macht Abb. 10: Dentintubuli nach PIPS®-Anwendung (Jaramillo et al. 2010). signi fikant überlegen (Abb. 10).67 Eine weitere Studie beschäftigte sich mit der Entfernbarkeit von Kalziumhydro- xid aus Wurzelkanälen. Die Autoren verglichen hier ebenfalls PIPS®, PUI und Schallaktivierung von Spülflüssig- keiten. Nach laseraktivierter Spülung mit PIPS® konnte in keiner der Proben mehr Kalziumhydroxid nachgewiesen werden, bei PUI waren in 24 % der Proben noch Rückstände nachweis- bar.68 Die Entfernung von künstlich mit E. faecalis infizierten Wurzelkanälen mit PIPS® beziehungsweise alleiniger Spülung mit Kochsalzlösung ohne Aktivierung war Gegenstand einer weiteren Studie. Bemerkenswert an dieser Studie war eine vollständige Entfernung des E. faecalis aus allen Kanälen in der PIPS®-Gruppe, wobei die Aufbereitung hier nur bis zur Pro- Taper® F1 Feile erfolgte.69 Diese Studie könnte ein Hinweis darauf sein, dass aufgrund der guten Reinigungswir- kung von PIPS® eine mini malinvasivere Die Eradikation von Mikroorganismen und Gewebe aus dem Wurzelkanalsystem muss das Ziel jeder endodontischen Therapie dar- stellen. Aufgrund komplexer Kanal- anatomien sowie technisch bedingten Limitationen gelingt eine vollständige Bakterienentfernung bisher nur sehr selten. Die Entwicklung von PIPS® zur Bakterienreduktion mittels laserindu- zierter Aktivierung der Spülflüssigkeit könnte hier einen entscheidenden Vor- teil gegenüber allen bisher bekannten Therapieverfahren erzielen. Die bishe- rige Studienlage ist sehr vielverspre- chend, allerdings sollten und werden hier noch weitere Studien, insbeson- dere In-vivo-Studien, erfolgen, um die bisherige positive Tendenz zu verfes- tigen. Alle bisherigen endodontischen Behandlungsschritte müssen auch bei der Therapie mit PIPS® umgesetzt werden, jedoch scheint die verbesserte Reinigungswirkung von PIPS® für den endodontisch tätigen Zahnarzt zwei entscheidende Vorteile zu realisieren: ANWENDERBERICHT 1. Eine verbesserte Reinigungswir- kung der Kanalsysteme, was eine Verbesserung der Erfolgsquote der endodontischen Therapie zur Folge haben wird. 2. Eine tendenziell substanzschonen- dere Aufbereitung aufgrund der verbesserten Reinigungswirkung. Hierdurch wird Zahnsubstanz ge- schont, was wiederum einen direk- ten Einfluss auf das Frakturverhalten endodontisch behandelter Zähne haben wird. Die Integration von PIPS® in ein strikt antibakterielles endo dontisches Behand- lungkonzept könnte den Therapierfolg endodontischer Behandlungen damit nochmals erheblich verbessern. Erstveröffentlichung im dental journal, Ausgabe 01/2016. t k a t n o K Dr. Ralf Schlichting Spezialist für Endodontie Dr.-Hans-Kapfinger-Straße 30 94032 Passau www.endo-dontie.de ANZEIGE EndoPilot - Die flexible Endo-Lösung Erweiterbar - Kompakt - Sicher m o b i l l o t E n d o P i Apex EndoMotor DownPack UltraSchall BackFill Pumpe W i 1 Akku Wireless r s e h e n u n s : r e l d o r 0 . S e p t e m b e s e D ü s 4 . S e p t e m b e i d i n f o t a F A C H D E N T A L L e i p z 3 . – 2 g 2 f r i g p l u s t c o m f o r l o t E n d o P i Schlumbohm GmbH & Co. KG Tel.: 04324-89 29 - 0 www.endopilot.de
ANWENDERBERICHT Ein- und Zwei-Feilensysteme reduzieren die Anzahl der notwen- digen Schritte einer endodontischen Behandlung mit Feilen und erleichtern die mechanische Formgebung für eine mögliche che- mische Reinigung und anschließende Obturation. Der folgende Patientenfall beschreibt das erfolgreiche Instrumentieren u. a. mit den vollrotierenden Systemen F360 und F6 SkyTaper. Schritt für Schritt durch die Revisionsbehandlung Dr. Günther Stöckl Dr. Günther Stöckl Komet Dental [Infos zum Autor] [Infos zum Unternehmen] Literatur Für eine sichere Aufbereitung wer- den häufig reziproke Systeme emp- fohlen. Diese scheinen aber zu einer größeren apikalen Extrusion von Debris zu führen.1,2 Rotierende Feilen wie F360 können sicher in stark gekrümmten Ka- nälen eingesetzt werden und respek- tieren den originären Kanalverlauf.3 Ebenso scheinen vollrotierende Systeme innerhalb des Kanalsystems besser zentriert zu bleiben.4 Insbesondere das F360-System (Komet Dental, Gebr. Brasseler, Lemgo) zeigt aufgrund seines doppel-s-förmigen Querschnitts eine hohe Resistenz gegenüber zyk lischer Ermüdung5 und führt im Vergleich zu anderen Systemen zu geringeren Den- tinrissen während der Aufbereitung.6 Die mechanische Wurzelkanalpräpa- ration erzeugt immer einen Smear- layer. Sowohl F360 und F6 SkyTaper (Komet Dental) zeigten in einer Studie von Dagna et al. keine statistischen Unterschiede bei der mechanischen Reinigungsleistung und erwiesen sich als effektiv.7 Aufgrund des schlanken 4 %- oder 6 %-Tapers kommt es auch nicht zu einem übermäßigen Verlust von Dentin, was eine Verringerung der Frakturresistenz des Zahnes bedeuten würde.8 Der Patientenfall Ein 53-jähriger Patient wurde vom Hauszahnarzt überwiesen mit der Bitte, vor geplanter prothetischer Versorgung eine endodontische Revisionstherapie an den Zähnen 25 und 27 durchzufüh- ren (Abb. 1). Beide Zähne reagierten auf die Sensibilitätsprüfung mit CO2- Schnee negativ. Auf Perkussion reagier te Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 1: Die Ausgangsröntgenaufnahme zeigt unzureichende Wurzelfüllungen an den Zäh- nen 25 und 27. Die vorhandene Wurzelfüllung des Zahnes 25 stellt sich nicht in der Mitte der Wurzel dar. – Abb. 2 und 3: Klini- sches Bild nach mechanischer Aufbereitung der Kanalsysteme mit F360 an Zahn 26. – Abb. 4: Klinisches Bild nach Obturation der Kanalsysteme. – Abb. 5: Röntgenkontroll- aufnahme nach Obturation an Zahn 26. Die originäre Krümmung der mesialen Wurzel konnte sehr gut erhalten werden. Abb. 4 Abb. 5 26 Endodontie Journal 3 | 2016
Zahn 27 stark positiv. Die endodontische Diagnose lautete für beide Zähne: – Pulpastatus: pulpless and infected – Periapikaler Status: Zahn 25 chronische apikale Paro- dontitis und Zahn 27 akute Exazerbation einer chroni- schen Parodontitis Im Anschluss an die Aufklärung über die Behandlungs- optionen wünschte der Patient die endodontische Revi- sionsbehandlung. Nach Infi ltrationsanästhesie und Appli- kation von Kofferdam wurde die Zugangskavität unter dem OP-Mikroskop (OMS2350, Zumax Medical, Jiangsu/China) mit dem Endo Access Kit (4646, Komet Dental) angelegt. Nach Darstellung des Pulpenkammerbodens, des alten Ob- turationsmaterials und der Kanalorifi cien mit extra langen Rosenbohrern (H1SML, Komet Dental) erfolgte die intra- kanaläre Diagnostik. Es konnten vier Kanalsysteme darge- stellt werden. Die Entfernung des koronalen Anteils des alten Füllmaterials wurde mit dem Guttapercha Re mover (GPR2L21, Komet Dental) durchgeführt. Die restliche Ent- fernung und das Sondieren der Kanalsysteme wurde mit Handfeilen bis zur ISO-Größe 012 (17525, Komet Dental) vorgenommen. Die Länge der Kanalsysteme wurde mit Handfeilen mit dem EndoPilot mobil endometrisch be- stimmt (EP0013, Komet Dental). Es erfolgte die maschi- nelle Etablierung eines Gleitpfades mit dem PathGlider (PG03L25, Komet Dental) und die Aufbereitung der Ka- nalsysteme unter kontinuierlicher Spülung mit 6 % NaOCl (CanalPro NaOCl, Coltène/Whaledent, Langenau). Die durch apikales Gauging bestimmte Größe der Kanalsys- teme ergab in den bukkalen Wurzeln eine notwendige Aufbereitung bis zur ISO-Größe 035 und in der palatina- len bis zur ISO-Größe 055. Mechanisch aufbereitet wurde mit den F360-Feilen (F04L25) im EndoPilot bei 1,8 Ncm und 350/min (Abb. 2 und 3). Jedes Kanalsystem wurde anschließend chemisch mit CanalPro NaOCl und jeweils 3 x 30 Sekunden mit der Spülspitze SF65 schallaktiviert (4615, Komet Dental) gereinigt. Die letzte aktivierte Spül- sequenz wurde mit 17 % EDTA (CanalPro EDTA, Coltène/ Whale dent) durchgeführt. Danach wurden die Kanalsys- teme mit den zum System passenden Papierspitzen (F360 Papierspitzen PPF04) getrocknet. Die Obturation der Kanal- systeme wurde in einer Hybridtechnik mittels „continuous wave-Technique“ (Downpack) und „Multi-Fill-Technik“ (Backfi ll) mit zum System passender Guttapercha (F360 Guttaperchaspitzen, GPF04) und einem Sealer auf Epoxid- Polymer-Basis durchgeführt (EasySeal, Komet Dental) (Abb. 4). Die temporäre koronale Restauration des Zah- nes erfolgte mit einem dualhärtenden Composite (Dentin- Bond Evo/DentinBuild Evo Opak Weiß, Komet Dental). Die röntgeno logische Kon trolle zeigte eine dichte Versiegelung des Kanal systems (Abb. 5). Beim nächsten Termin wurde nach Infi ltrationsanäs- thesie der inserierte Stift freigelegt. Hierzu wurde nach zirkulär-gingivaler Präparation mit dem EndoGuard (H269QGK, Komet Dental) der Aufbau ohne Gefahr einer I E G E Z N A N E U E S K U R S F O R M A T Hygiene QM Online-Anmeldung/ Kursprogramm praxisteam-kurse.de SEMINAR A WEITERBILDUNG UND QUALIFIZIERUNG HYGIENEBEAUFTRAGTE(R) FÜR DIE ZAHNARZTPRAXIS 20-STUNDEN-KURS MIT SACHKUNDENACHWEIS Inklusive umfassendem Kursskript! Referentin: Iris Wälter-Bergob/Meschede Seminarzeit: Freitag 12.00 – 19.00 Uhr, Samstag 9.00 – 19.00 Uhr SEMINAR B AUSBILDUNG ZUR QUALITÄTSMANAGEMENT- BEAUFTRAGTEN QMB Inklusive umfassendem Kursskript! Referent: Christoph Jäger/Stadthagen Seminarzeit: 9.00 – 18.00 Uhr Kursgebühren SEMINAR A Kursgebühr ZA (pro Kurs) inkl. Kursskript 250,00 € zzgl. MwSt. Kursgebühr ZAH (pro Kurs) inkl. Kursskript 199,00 € zzgl. MwSt. Teampreis ZA+ZAH (pro Kurs) inkl. Kursskript 398,00 € zzgl. MwSt. Teampreis Tagungspauschale (pro Kurs/Person) 98,00 € zzgl. MwSt. SEMINAR B Kursgebühr (pro Kurs) inkl. Kursskript 99,00 € zzgl. MwSt. Tagungspauschale (pro Kurs) 49,00 € zzgl. MwSt. ORGANISATION I ANMELDUNG OEMUS MEDIA AG | Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-308 | Fax: 0341 48474-290 event@oemus-media.de | www.oemus.com Dieser Kurs wird unterstützt durch: Für das Seminar A (Weiterbildung und Qualifizierung Hygienebeauftragte[r]) oder das Seminar B (Ausbildung zur QM-Beauftragten) melde ich folgende Personen verbindlich an. Bitte beachten Sie, dass Sie pro Termin nur an einem Seminar teilnehmen können: FAXANTWORT AN 0341 48474-290 Seminar A Seminar B Leipzig Konstanz München Hamburg Wiesbaden Essen Baden-Baden 16./17. 09.2016 23./24.09.2016 30.09./01.10.2016 07./08.10.2016 04./05.11.2016 11./12.11.2016 02./03.12.2016  ausgebucht  ausgebucht  30.09.2016  ausgebucht 08.10.2016   12.11.2016  03.12.2016     Name I Vorname Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der OEMUS MEDIA AG (abrufbar unter www.oemus.com) erkenne ich an. Praxisstempel Datum I Unterschrift E-Mail-Adresse (Bitte angeben! Sie erhalten Ihr Zertifikat per E-Mail.) EJ 3/16
ANWENDERBERICHT Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 Abb. 6: Entfernter Wurzelstift des Zahnes 25. – Abb. 7: Klinisches Bild nach mechanischer Aufbereitung der Kanalsysteme mit F6 SkyTaper. In der Tiefe ist die Aufteilung der Kanalsysteme erkennbar. – Abb. 8: Klinisches Bild nach Obturation der Kanalsysteme. tieferen Präparation – aufgrund der nichtschnei denden Spitze – reduziert. Anschließend wurde unter optischer Kontrolle mit dem OP-Mikroskop und schall unterstützt (SonicLine SF70, Komet Dental) der Aufbruch der Zement- schicht und die Lockerung des Stiftes vorgenommen, sodass dieser mit dem Gonon Post Removal System (FFDM PNEUMAT – Département Dentaire THOMAS, Bourges Cedex/France) ent- fernt werden konnte (Abb. 6). Im An- schluss daran wurde der Zahn mittels der Donut-Technik für die Möglichkeit der Kofferdamapplikation aufgebaut. Das alte Obturationsmaterial wurde mit dem Guttapercha Remover GPR und extralangen Rosenbohrern H1SML entfernt und es erfolgte die intraka- naläre Diagnostik. Aufgrund der nicht mittigen Lage der Projektion der alten Wurzelfüllung konnte bereits auf der Ausgangsröntgenaufnahme von einem zweiten Kanalsystem ausgegangen werden. Die Aufteilung der Kanäle konnte mit den extralangen Rosen- bohrern unter Sicht dargestellt werden. Die restliche Entfernung und das Son- dieren der Kanalsysteme wurden mit Handfeilen bis zur ISO-Größe 12 vorge- nommen. Die Länge der Kanalsysteme wurde mit Handfeilen mit dem Endo- Pilot mobil endometrisch bestimmt. Es erfolgte die maschinelle Etablierung eines Gleitpfades mit dem PathGlider und die Aufbereitung der Kanalsysteme unter kontinuierlicher Spülung mit 6 % NaOCl. Die durch apikales Gauging be- stimmte Größe der Kanalsysteme ergab in beiden Kanalsystemen eine notwen- dige Aufbereitung bis zur ISO-Größe 035. Mechanisch aufbereitet wurde mit F6 SkyTaper (F06L25) im EndoPilot bei 2,2 Ncm (F6 025/030) sowie 2,8 Ncm (F6 035) und 300 Upm (Abb. 7). Jedes Kanalsystem wurde anschließend che- misch mit CanalPro NaOCl und jeweils 3 x 30 Sekunden mit der SF65 schall- aktiviert gereinigt. Die letzte aktivierte Spülsequenz wurde mit 17 % EDTA (CanalPro EDTA, Coltène/Whaledent) durchgeführt. Anschließend wurden die Kanalsysteme mit den zum System passenden Papierspitzen (F6 SkyTaper Papierspitzen PPF06) getrocknet. Die Obturation der Kanalsysteme wurde in einer Hybridtechnik mittels „conti- nuous wave-Technique“ (Downpack) und „Multi-Fill-Technik“ (Backfill) mit zum System passender Guttapercha (F6 SkyTaper Guttapercha spitzen, GPF06) und einem Sealer auf Epoxid-Polymer- Abb. 9 Abb. 10 Abb. 9 und 10: Röntgenkontrollaufnahmen nach Obturation und Stiftinsertion Zahn 25. Es lassen sich beide Kanalsysteme erkennen, die sich zudem in der Wurzel zentriert darstellen. 28 Endodontie Journal 3 | 2016 Basis vorgenommen (EasySeal) (Abb. 8). Die temporäre koronale Restauration des Zahnes erfolgte nach Eingliederung eines Stiftes (Radix Anker, DENTSPLY DeTrey, Konstanz) mit einem dualhär- tenden Composite (DentinBond Evo/ DentinBuild Evo Opak Weiß). Im An- schluss wurde der Zahn mit einer pro- visorischen Krone geschützt (ProTemp Crown, 3M Deutschland, Neuss) und der Patient zur weiteren prothetischen Therapie an den Hauszahnarzt zu- rücküberwiesen. Die röntgenologische Kontrolle zeigte eine dichte Versiegelung der beiden Kanalsysteme (Abb. 9 und 10). Resümee F360 und F6 SkyTaper holt diejenigen Endodontiespezialisten und endodon- tisch tätigen Zahnärzte ab, die darauf gewartet haben, eine einfache, sichere und zuverlässige maschinelle Aufberei- tung mit der bewährten Vollrotation wiederzufinden. Durch die Möglich- keit des Einsatzes von Instrumenten mit 4 %- oder 6 %-Taper hat der Be- handler die Möglichkeit, bei gewohnter Arbeitsweise auf die Kanalanatomie einzugehen und die Kanalsysteme ent- sprechend seiner Vorliebe mechanisch zu bearbeiten. t k a t n o K Dr. Günther Stöckl Max-von-Müller-Straße 33 84056 Rottenburg Tel.: 08781 201161 guenther.stoeckl@ zahnerhaltung-rottenburg.de
Referent I Dr. Tomas Lang/Essen Bis zu Kursreihe Endodontie Für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis 1 2 3 Basiskurs Sichere und professionelle Lösungen für Standardfälle Fortgeschrittenenkurs Sichere und professionelle Lösungen auch komplexer endodontologischer Probleme inkl. DVD Teil I inkl. DVD Teil II Die Masterclass Aufbaukurs für Fortgeschrittene OEMUS MEDIA AG | Holbeinstraße 29 | 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-308 | Fax: 0341 48474-290 event@oemus-media.de | www.oemus.com E17 T K N U F O R T B ILDUN G S P Online-Anmeldung/ Kursprogramm endo-seminar.de Die Fachrichtung der Endodontie hat sich in den letzten 15 Jahren sehr stark weiterent wickelt und diversifiziert. Bei der ganzen Flut von Geräteentwicklungen und Materialien steht der prak- tisch tätige Zahnarzt berechtigterweise vor der Frage, welche Verfahren sinnvoll sind und in welchen Bereichen ein Mehraufwand kein besseres Resultat ergibt. Genau hier greift die Kursreihe Endodontie ein. In den drei aufeinander aufbauenden Modulen erhalten die an der Endodontie interessierten Zahnärzte sinnvoll abgestimmte Behandlungskon- zepte. So werden im Basiskurs häufige Probleme, mit denen Ge neralisten in der Praxis zu kämp- fen haben, aufgegriffen und die häufigsten Ursachen für Misserfolge aufgedeckt. Es werden einfache und praxiserprobte Aufbereitungskonzepte und einfache Wurzelfülltechniken dargestellt. Im Fortgeschrittenenkurs werden die Techniken verfeinert. Die Teilnehmer lernen Auf bereitungs- techniken für ein weiteres Indikationsspektrum, moderne und wissenschaftlich gesicherte Desinfektionstechniken und thermoplastische Wurzelfülltechniken. In der Masterclass schließlich wird Kompetenz in kleinen Gruppen durch Übungen am Opera- tionsmikroskop erlangt. Hier werden seltenere, aber bedeutsame Therapietechniken wie Revi- sionen und Perforationsdeckungen mit MTA geübt und an Patientendemons trationen in einer Live-OP dargestellt. Die im Phantomkopf von den Kursteilnehmern aufbereiteten und gefüllten Zähne werden röntgenologisch nachuntersucht. 1 Basiskurs Ein kombinierter Theorie- und Demonstrationskurs 2 Fortgeschrittenenkurs Ein kombinierter Theorie- und Demonstrationskurs Termine 2016/2017 16. September 2016 11. November 2016 02. Dezember 2016 12. Mai 2017 26. Mai 2017 13. Oktober 2017 01. Dezember 2017 | | | | | | | 14.00 – 18.00 Uhr 14.00 – 18.00 Uhr 14.00 – 18.00 Uhr 14.00 – 18.00 Uhr 14.00 – 18.00 Uhr 14.00 – 18.00 Uhr 14.00 – 18.00 Uhr | | | | | | | E4 T K N U F O R T B ILDUN G S P Leipzig Essen Baden-Baden Berlin Warnemünde Essen Baden-Baden Termine 2016/2017 17. September 2016 12. November 2016 13. Mai 2017 27. Mai 2017 14. Oktober 2017 02. Dezember 2017 Kursgebühren | | | | | | 9.00 – 14.00 Uhr 9.00 – 14.00 Uhr 9.00 – 14.00 Uhr 9.00 – 14.00 Uhr 9.00 – 14.00 Uhr 9.00 – 14.00 Uhr | | | | | | E5 T K N U B ILDUN G S P F O R T Leipzig Essen Berlin Warnemünde Essen Baden-Baden 3 Die Masterclass Aufbaukurs für Fortgeschrittene Termine 2016/2017 19. November 2016 28. Oktober 2017 | | 9.00 – 17.00 Uhr 9.00 – 17.00 Uhr | | Essen Essen E8 T K N U B ILDUN G S P F O R T Basiskurs inkl. DVD Teil I Fortgeschrittenenkurs inkl. DVD Teil II (mit Basiskurs) Fortgeschrittenenkurs inkl. DVD Teil II (ohne Basiskurs) Tagungspauschale* * Die Tagungspauschale umfasst die Pausenversorgung und Tagungsgetränke, für jeden Teilnehmer verbindlich. 250,– € zzgl. MwSt. 190,– € zzgl. MwSt. 250,– € zzgl. MwSt. 49,– € zzgl. MwSt. Masterclass 690,– € zzgl. MwSt. Nähere Informationen zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen erhalten Sie auch unter www.oemus.com In der Kursgebühr enthalten sind Getränke während des Kurses und ein Mittagsimbiss. Kursreihe Endodontie Hiermit melde ich folgende Person(en) zu dem unten ausgewählten Kurs verbindlich an: 1 Basiskurs 2 Fortgeschrittenenkurs 3 Die Masterclass Anmeldeformular per Fax an 0341 48474-290 oder per Post an OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Leipzig Essen Baden-Baden 16. September 2016 q 11. November 2016 q 02. Dezember 2016 q Berlin Warnemünde Essen Baden-Baden 12. Mai 2017 q 26. Mai 2017 q 13. Oktober 2017 q 01. Dezember 2017 q Leipzig Essen Baden-Baden 17. September 2016 q 12. November 2016 q 03. Dezember 2016 q Berlin Warnemünde Essen Baden-Baden 13. Mai 2017 q 27. Mai 2017 q 14. Oktober 2017 q 02. Dezember 2017 q Essen Essen 19. November 2016 q 28. Oktober 2017 q Titel I Vorname I Name Praxisstempel Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der OEMUS MEDIA AG erkenne ich an. Datum I Unterschrift EJ 3/16 E-Mail-Adresse (Bitte angeben! Sie erhalten Ihr Zertifikat per E-Mail.)
ANWENDERBERICHT Beim direkten Überkappen gilt Kalziumhydroxid als der Gold- standard, jedoch ist die Prognose für kariös eröffnete Pulpen schlecht.1 Teilweise wird noch heute in Universitäten gelehrt, dass eher eine Pulpektomie indiziert ist, da die Prognose besser sei. Doch ist diese Empfehlung noch aktuell? Georg Benjamin [Infos zum Autor] Literatur Direkte Überkappung 2.0 – Vitale Pulpatherapie Georg Benjamin In den letzten drei Jahren habe ich kariös eröffnete Pulpen nach dem Kon- zept der Vitalen Pulpatherapie (VPT) behandelt. Meine klinischen Erfahrun- gen decken sich mit den Erfolgsraten aus Studien, die nach drei Jahren teil- weise über 90 % betragen. Zwei Dinge haben sich dabei verändert: 1. MTA wird als Überkappungsmaterial eingesetzt. Es ist seit 1994 kommer- ziell auf dem Markt erhältlich, sehr biokompatibel und hydrophil. 2. Bei der VPT wird die exponierte Pulpa nicht einfach überdeckt, son- dern teilweise mit einem Diamanten hochtourig abgetragen und danach mit MTA abgedeckt. Studien zur VPT Meine drei persönlichen Studien-Favo- riten hierzu sind: 1. Aguilar et al., 2011: Die Erfolgsrate nach drei Jahren hinsichtlich direkter Überkappungen betrug hier 78 %, während die von VPT mit partiel- ler oder voller Pulpotomie bei über 90 % lag.2 2. Asgary et al., 2015: Eine multizen- trische Studie mit 5-Jahres-Ergeb- nissen, die VPT bei Pulpen mit irre- versibler Pulpitis mit Wurzelkanalbe- handlungen (WKB) vergleicht. Nach sechs Monaten änderte sich die Erfolgsrate nicht mehr und die VPT schnitt etwas besser als die WKB- Gruppe ab.3 3. Mente et al., 2014: Priv.-Doz. Dr. Mente präsentiert hier 10-Jahres- Ergebnisse von direkten Überkap- pungen mit MTA. MTA war bis zu 2,5-fach erfolgreicher als CaOH.4 beste Preis-Leistungs-Verhältnis auf dem deutschen Markt und ist röntgen- opak. Der hier verwendete Kofferdam Nic Tone Heavy, blau ist ebenfalls bei LyDenti erhältlich. MTA-Preisvergleich Ein klinischer VPT-Fall Bevor wir nun den genauen Ablauf besprechen, müssen wir uns kurz den Preis von MTA ansehen. Entscheidend ist der Preis pro Anwendung, viele Zahnärzte assoziieren im Zusammen- hang mit MTA einen Preis von knapp 50 €. Dies hemmt Zahnärzte, MTA zu benutzen, auch weil die BEMA-Posi- tion P mit gerade einmal 5 € bewertet wird. Mittlerweile gibt es jedoch eine Reihe von alternativen Herstellern, die hier in der Tabelle aufgelistet sind. Preis pro Anwendungspackung inkl. MwSt., Stand: August 2016. MTA+ Maxi (0,14 g) Medcem 10 (0,35 g) MTA Angelus grau (1 g) Pro Root MTA (1 g) MTA Cap Cumdente (0,3 g) Ledermix MTA grau (0,14 g) Biodentine (pro Kapsel) Harvard MTA (0,3 g) 5,40 € 9,90 € 50,86 € 74,04 € 23,74 € 7,74 € 8,47 € 18,10 € Für das vorliegende Fallbeispiel wurde MTA+ der Firma CERKAMED (Vertrieb über LyDenti) verwendet. Es hat das Die junge Patientin bemerkte ein leich- tes Ziehen in Regio 28. Die Karies wurde bisher radiologisch aufgrund von Überlagerungen im Approximal- bereich übersehen. Der Zahn 28 hatte keinen Antagonisten, somit ist genau- genommen eine Extraktion des Zahnes durchaus eine Therapieoption. Jedoch wollte die Patientin erst das Ergebnis der Revision von 27 abwarten und den Zahn erhalten. Zu Beginn sah die Behandlung nach einem Routineeingriff aus. Der Fall ist gleichzeitig jedoch auch eine Falle, wel- che Sie vielleicht auf dem Röntgenbild erkennen können (Abb. 1). Neben der mesialen Karies wurde die Amalgamfül- lung gleichzeitig, aufgrund von Leakage bukkal, mit ausgetauscht (Abb. 2). Amalgam probiere ich immer zu teilen, um die verbleibenden Fragmente mit dem Schallansatz zu lockern. Dies ist in meinen Augen eine sehr substanz- schonende Methode, desto überrasch- ter war ich, als unter der vermutlichen Harvardunterfüllung die Pulpa zu sehen war (Abb. 3). Aufgrund meiner bisheri- gen Erfahrungen mit VPT habe ich mich in diesem Fall für eine volle Pulpotomie 30 Endodontie Journal 3 | 2016
ANWENDERBERICHT Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6a Abb. 6b Abb. 6c Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Abb. 10 Abb. 11 Abb. 1: 28 Zahnfilm präoperativ. – Abb. 2: Zustand nach Isolation mit Kofferdam. – Abb. 3: Pulpadarstellung nach Füllungsentfernung. – Abb. 4: Pulpo tomie. – Abb. 5: Blutstillung mit 5,25 % NaOCl (Cerkamed). – Abb. 6a: MTA+-Applikator 1,2 mm. – Abb. 6b: MTA+-Applikation. – Abb. 6c: MTA+-Schichtstärke ca. 2 mm. – Abb. 7: Verdichtung mit sterilem Schaumstoffpellet. – Abb. 8: Kavität nach Verschluss mit lichthärtendem Glasionomerzement. – Abb. 9: Sandstrahlung mit Aluminium- oxid. – Abb. 10: 28 Zahnfilm nach sechs Monaten. – Abb. 11: Klinisch unauffälliger Zahn 28 nach sechs Monaten. (hohe Pulpotomie) entschieden und durchgeführt (Abb. 4). Die Blutstillung erfolgte mit 5,25 % NaOCl (Cerkamed; Abb. 5), das MTA (MTA+, Cerkamed) wurde mit 1,2 mm Durchmesser MTA+-Applikator in das Pulpakavum appliziert (Abb. 6a–c) und mit einem sterilen Schaumstoffpellet verdichtet (Abb. 7). Das MTA wurde mit einem lichthärtenden Glasionomer- zement (Ionoseal, VOCO) abgedeckt und die Kavität anschließend mit 50 µm Aluminiumoxid sandgestrahlt (Abb. 8 und 9). Der Zahn wurde adhäsiv mit OptiBond FL (Kerr) behandelt und Tetric EvoFlow A3/Tetric EvoCeram A3 (Ivoclar Vivadent) verschlossen. Nach drei und sechs Monaten erfolgten Kontrolltermine (Abb. 10 und 11), an beiden war die Patientin beschwerdefrei. Beim Sensitivitätstest mit Kälte war der Zahn stets negativ, was jedoch aufgrund der dicken Schichtstärke von MTA und Komposit nicht verwunderlich ist. Daher wurde zusätzlich noch ein elektrischer Pulpatest durchgeführt, der positiv war. Fazit – Ist MTA das neue Überkappungsmaterial? Ohne MTA wäre die VPT nicht so einfach möglich; aufgrund der Hydrophilität, Biokompatibilität und besseren Dimen- sionsstabilität ist es in meinen Augen CaOH klinisch überlegen. Solange die schnell abbindenden Biokeramiken wie Total Fill Sast Set Putty auf dem der- zeitigen Preisniveau von 190 €/0,3 g bleiben, wird man klassisches MTA mit einer längeren Abbindezeit in der VPT tolerieren. Die Vitale Pulpatherapie ist ganz klar die direkte Überkappung 2.0 und schließt eine wichtige Lücke in unse- rem „Redentistry circle“. Namhafte Referenten wie Prof. Ivo Krejci gehen sogar schon einen Schritt weiter und glauben, dass dadurch endodontische Primärbehandlungen, ähnlich wie Voll- kronen, überflüssig werden. Jedoch ist die VPT keine minimalinva- sive Behandlung. Obwohl die partielle Pulpotomie den gleichen Erfolg hat wie die volle Pulpotomie, empfehle ich eher Letztere. Das MTA sollte optimaler- weise ein Schichtstärke von 1,5–2 mm erreichen, was bei einer vollen Pulpo- tomie viel einfacher umzusetzen ist. Das ehemalige Pulpakavum dient dazu als Referenz. In diesem Fall wurde NaOCl 5,25 % zur Blutstillung verwendet, jedoch sollte man aus Adhäsionsgründen im Idealfall auf chemische Blutstillung verzichten und ein steriles, mit Kochsalz getränktes Schaumstoffpellet auf die Pulpawunde drücken. Entscheidend für den Erfolg der VPT ist ein aseptisches Arbeiten mit Kofferdam. Video zur VPT t k a t n o K Georg Benjamin Spezialist für Endodontie ENDO BERLIN SÜD Alt Buckow 9, 12349 Berlin kontakt@endoberlin-sued.de www.endoberlin-sued.de Endodontie Journal 3 | 2016 31
ANWENDERBERICHT Die Endodontie hat in erster Linie den Erhalt des Zahns und seiner Funktion im Blick. Dabei steht die Ästhetik oftmals zurück. Sie ist jedoch ein wichtiger Faktor für die Zufriedenheit des Patienten und ein wesentlicher Baustein einer ganzheitlichen Versorgung. Es lohnt sich daher, das Spektrum der endodontischen Leistun- gen um Methoden wie das interne Bleaching zu ergänzen, mit denen das ästhetische Bild wiederhergestellt werden kann. Jenny Hoffmann [Infos zur Autorin] Ultradent Products [Infos zum Unternehmen] Bleaching devitaler Zähne – Zusatzleistung Endodontie Jenny Hoffmann Mit einer endodontischen Behand- lung geht oftmals eine Beeinträchtigung der Zahnästhetik einher. Devitale und wurzelbehandelte Zähne verfärben. Vor allem im Frontzahnbereich können die sogenannten grauen oder schwar- zen Zähne störend wirken. Wünscht sich der Patient die Wiederherstellung der ursprünglichen Zahnfarbe, bieten sich dem Zahnarzt verschiedene Mög- lichkeiten, die sich vor allem in Hinsicht auf ihre Invasivität unterscheiden. Abb. 1 Abb. 2 32 Endodontie Journal 3 | 2016 Interne Zahnverfärbungen Interne Verfärbungen des Zahns durch- dringen von innen Dentin und Schmelz. Sie sind in der Regel entweder genetisch bedingt oder Folge von Traumata, Ent- zündungen, Zahnbildungsstörungen, Allgemeinerkrankungen, Mangelernäh- rung, Fluorose, zahnärztlichen Maßnah- men sowie der Einnahme bestimmter Medikamente. Substanzen wie Tetra- zykline (antibiotisch wirksame Arznei- stoffe), Blutfarbstoffe oder nekroti - sches Gewebe können die Hartsubstanz durchdringen und die Zahnfarbe ab- dunkeln. Bei intrapulpalen Blutungen, unsachgemäßen Trepanationen oder unzureichender Säuberung und Des- infektion des Kanals, während der Wur- zelbehandlung etwa, kommt es zur Frei- setzung von Eisen, das mit – von Bakte- rien gebildetem – Schwefelwasserstoff zu schwarzem Eisensulfit reagiert und den Zahn grau färbt. Mitunter sind aber auch die Wurzelfüllungsmateria- lien selbst Auslöser für die Verfärbung.1 Schonende Walking -Bleach-Methode Ist die Ursache der Verfärbung abge- klärt, kann der Zahn zum Beispiel mit- hilfe von Veneers und Kronen überdeckt werden. Bei restaurativen Verfahren ist jedoch immer eine vergleichsweise starke Präparation der Zahnsubstanz notwendig. Eine weniger invasive Al- ternative ist hier das interne Bleaching, das unter anderem in der wissenschaft- lichen Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kie- ferzahnheilkunde (DGZMK) empfohlen Abb. 3 Abb. 1 und 2: „Graue“ Zähne sind vor allem im Frontzahnbereich störend. Mithilfe von internem Blea- ching können die Verfärbungen effizient aufgehellt werden. – Abb. 3: Opalescence® Endo von Ultradent Products beinhaltet 35 % Wasserstoffperoxid und erlaubt dank Spritzenapplikation präzises Arbeiten für eine effiziente Aufhellung devitaler Zähne.
ANWENDERBERICHT Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7 Abb. 4–7: Anwendung von Opalescence® Endo: Gezieltes Einbringen des Aufhellungsgels nach Prüfung der Wurzelfüllung, Verschluss mit eugenolfreiem Ultratemp von Ultradent Products, Finish und Entfernen des Gels nach Erreichen des gewünschten Aufhellungsergebnisses. wird und sich mittlerweile zum State of the Art entwickelt hat. Im Rahmen der Walking-Bleach-Technik wird Bleich- mittel direkt in das Pulpakavum einge- bracht. Langsam frei werdender Sauer- stoff lässt die störenden Farbpigmente im Zahn nach und nach oxidieren. Klinische Vorgehensweise Um eine Schädigung des Parodonts oder Zahnhalses durch H2O2 auszu- schließen, ist eine dichte Wurzelfüllung Voraussetzung für das interne Blea- ching. Anhand von Kleinbildröntgen- aufnahmen kann abgeklärt werden, ob zervikale Defekte oder periapikale Läsionen vorhanden sind. Ist dies nicht der Fall, kann mit dem Wiedereröffnen der Zugangskavität und der vorsich- tigen Entfernung der Wurzelkanalfül- lung im koronalen Bereich begonnen werden. Die Zugangskavität wird so weit extendiert, dass eine umfas- sende Reinigung von Füllresten und eventuell nekrotischen Pulpaanteilen möglich ist (ca. 1 bis 2 mm apikal der Schmelz-Zement-Grenze). Werden vor dem Bleichvorgang nicht alle Pulpa- reste entfernt, ist unter Umständen das Aufhellungsergebnis nicht nachhaltig. Nach der Säuberung muss die Kavität sicher nach apikal zur Wurzelfüllung hin abgedichtet werden. Hierzu wird übli- cherweise eine Deckschicht aus Gla- sionomerzement mit einer Dicke von ca. 1 bis 2 mm unterhalb des Gingivasau- mes gelegt. Nun kann das Aufhellungs- präparat eingegeben und mit einem kleinen Wattepellet abgedeckt werden. Dann wird die Kavität provisorisch mit eugenolfreiem Zement oder Komposit verschlossen. Mitunter ist bereits nach wenigen Tage das gewünschte Aufhel- lungsergebnis erreicht. Je nach Bedarf muss jedoch die Einlage mehrmals erneuert werden. Ist die Aufhellung abgeschlossen, wird die Einlage ent- nommen. Bevor die Zugangskavität mit Komposit oder Zement endgültig ver- schlossen werden kann, sollten etwa zwei Wochen vergehen. Diese Zeit ist notwendig, damit das Überangebot an Sauerstoff abgebaut werden kann, das die Aushärtung beeinflussen und da- durch das Bonding adhäsiver Restau- rationsmaterialien schwächen würde. Der Zeitraum kann genutzt werden, um mittels Kalziumhydroxidsuspension den pH-Wert zu neutralisieren und so zervikalen Resorptionen vorzubeugen. Innovative Materialien Als klinischer Standard in der Walking- Bleach-Technik gilt bisher ein Gemisch aus 30 Prozent pulverförmigem Natri- umperborat und destilliertem Wasser, in dem das Natriumperborat zu Wasser- stoffperoxid und Natriumhydrogencar- bonat zerfällt. Diese Verbindung wird manuell angemischt und schließlich mit Spatel appliziert. Hierbei besteht jedoch einerseits das Risiko, dass das Misch- verhältnis nicht bei jeder Anwendung exakt gleich ist und so die Behandlungs- ergebnisse divergieren. Andererseits können durch einen unpräzisen Auf- trag des Bleichmittels Weichgewebs- strukturen verletzt werden. Präziser lässt es sich mit gebrauchs- fertigen Produkten wie Opalescence® Endo arbeiten. Das Aufhellungsgel aus dem Hause Ultradent Products enthält 35 Prozent Wasserstoffperoxid und kann dank Spritzenapplikation sauber, sparsam und schnell in die Pulpahöhle eingebracht werden. Durch die be- sondere Viskosität von Opalescence® Endo – das Gel ist fester als selbst an- gemischte Suspensionen – lässt es sich gezielt einsetzen und optimal mit Ver- schlussmaterial abdecken. In der Regel reichen eine einzige Applikation und eine Einwirkzeit von etwa ein bis drei Tagen aus, um einen devitalen Zahn aufzuhellen. Ist der Aufhellungsfort- schritt noch nicht ausreichend, kann die Prozedur gegebenenfalls wie beschrie- ben wiederholt werden. Opalescence® Endo ermöglicht eine unkomplizierte Anwendung, deren Effizienz sich für den Zahnarzt im Besonderen in der Zeit- und Materialersparnis äußert. Der Patient wiederum profitiert von einem lang anhaltenden ästhetischen Ergeb- nis und reduzierten Kosten im Vergleich mit Restaurationen. Fazit Die Walking-Bleach-Methode kann in- vasive restaurative Behandlungen mit Kronen und Veneers in den meisten Fällen auf sinnvolle Weise ersetzen, um die natürlichen Strukturen des Zahns weitgehend zu erhalten. Mithilfe von Aufhellungsmitteln wie Opalescence® Endo erfährt der Anwendungskomfort und die Effizienz beim internen Blea- ching ein neues Level. Quelle: 1 http://www.dgzmk.de/uploads/tx_szdgz- mkdocuments/Das_Bleichen_verfaerbter_ Zaehne.pdf (Zugriff vom 7. Juli 2016) t k a t n o K Ultradent Products GmbH Am Westhover Berg 30 51149 Köln Tel.: 02203 3592-15 infoDE@ultradent.com www.ultradent.com Endodontie Journal 3 | 2016 33
PRAXISMANAGEMENT Die korrekte Aufbereitung von Medizinprodukten stellt die ge- samte zahnärztliche Praxis vor große Herausforderungen. Um diese regelkonform durchzuführen, müssen alle Mitarbeiter einer Praxis über ausreichende Sachkenntnis verfügen. Denn die Auf- bereitung fängt nicht erst im Aufbereitungsraum an. © milanzeremski/Shutterstock.com Hygienemanagement – Aufbereitung von Endodontie-Instrumenten Marija Krauß Die endodontische Behandlung stellt einen invasiven Eingriff dar und soll verhindern, dass sich diese Infek- tion auf den gesamten Organismus ausbreiten kann. Somit ist hier bei der Vorbereitung, Behandlung und schluss- endlich bei der Aufbereitung der ver- wendeten Instrumente dafür Sorge zu tragen, dass von den verwendeten Instrumenten kein Infektionsrisiko aus- gehen kann. Im Infektionsschutzgesetz (IfSG) heißt es im §1: „(1) Zweck des Gesetzes ist es, übertragbaren Krank- heiten beim Menschen vorzubeugen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und ihre Weiterverbreitung zu verhindern.“ Bei endodontischen Behandlungen muss nun sichergestellt werden, dass alle dafür verwendeten Instrumente, sprich Medizinprodukte, regelkonform und ohne Gefahr einer Infektion so- wohl für den Patienten als auch für die Praxismitarbeiter ihre Anwen- dung finden. Welche Medizinprodukte kommen nun in der endodontischen Behandlung beispielhaft zur Anwendung und wie müssen diese aufbereitet werden? In der Regel werden folgende Medizin- produkte verwendet: – zahnärztliches Grundbesteck (Spiegel, Sonde, Pinzette) – Wurzelkanalinstrumente für manuelle Anwendung – Lentulos – Handstücke für Schall-/ Ultraschallgeräte – Aufsätze für Schall-/ Ultraschallgeräte – Messinstrumente zur Wurzelkanalvermessung – Hand-/Winkelstücke 34 Endodontie Journal 3 | 2016
PRAXISMANAGEMENT – Handstücke für maschinelle Aufbereitung – Spülsysteme – Einmalartikel (maschinelle Aufbereitungsinstrumente, Watterollen etc.) Risikobewertung Risikobewertung Nun ist es erforderlich, für alle ver- wendeten Medizinprodukte die ent- sprechende und Einteilung durchzuführen. Dazu heißt es in der KRINKO/BfArM 2016 un- ter Artikel 1.1: „Für die sachgerechte und angemessene Durchführung der Aufbereitung ist eine entsprechende Risikobewertung und Einstufung der aufzubereitenden Medizinprodukte durchzuführen und zu dokumentieren (QM; s. 1.2.1) [26].“ Weiter heißt es in der KRINKO/BfArM 2016 unter Artikel 1.2.1: „Für die korrekte Einstufung der Medizinprodukte, die Festlegung der Art und die Durchführung der Aufbe- reitung ist der Betreiber verantwort- lich. Die Angaben des Herstellers sind zu berücksichtigen (MPG, MPBetreibV; s. auch DIN EN ISO 17664). Es ist zweckmäßig, bei der Einstufung und Festlegung der Art der Aufbereitung im Hinblick auf die erforderliche Sach- kenntnis den für die Hygiene sowie den für die Aufbereitung un mittelbar Zuständigen einzubeziehen (QM).“ Es ist also nicht nur erforderlich, für die verwendeten Medizinprodukte eine Einstufung durchzuführen. Für alle ver- wendeten Medizinprodukte müssen auch die Herstellerangaben berücksich- tigt werden. Definition der Risikogruppen Grundsätzlich lassen sich drei Risiko- gruppen für Medizinprodukte unter- scheiden. Zu den unkritischen Medizin- produkten zählen alle Produkte, welche lediglich mit intakter Haut in Berührung kommen. Als semikritisch werden Medi- zinprodukte bezeichnet, welche mit der Schleimhaut oder krankhaft veränder- ter Haut in Berührung kommen. Kritisch eingestuft werden Medizinprodukte zur Anwendung von Blut, Blutprodukten oder anderen sterilen Arzneimitteln bzw. Medizinprodukten sowie Medi- zinprodukte, die bestimmungsgemäß die Haut oder Schleimhaut durchdrin- gen und dabei in Kontakt mit Blut bzw. an inneren Geweben oder Organen zur Anwendung kommen, einschließlich Wunden. Unterschieden wird in der Einteilung bei semikritisch und kritisch noch in Gruppe A (ohne besondere An- forderung an die Aufbereitung) und Gruppe B (mit erhöhter Anforderung an die Aufbereitung). Dies kann begründet sein durch technische und konstruktive Eigenschaften des Medizinproduktes wie Hohlräume, Gelenke, Riffen etc. Ist man sich bei der Bewertung und Einteilung des Medizinproduktes in die entsprechende Gruppe unsicher, empfiehlt die KRINKO/BfArM 2016 die Medizinprodukt Einteilung zahnärztl. Grundbesteck (Spiegel, Sonde, Pinzette) semikritisch A, ggf. kritisch A Wurzelkanalinstrumente für manuelle Anwendung kritisch B Lentulos Handstücke für Schall-/Ultraschallgeräte Aufsätze für Schall-/Ultraschallgeräte Messinstrumente zur Wurzelkanalvermessung Hand-/Winkelstücke Handstücke für maschinelle Aufbereitung Spülsysteme kritisch B kritisch B kritisch B kritisch B kritisch B kritisch B kritisch B Einmalartikel (Nervnadeln, maschinelle Aufbereitungsinstrumente, Watterollen etc.) nicht aufbereitbar, da Einmalartikel Tab. 1: Einteilung der Medizinprodukte der endodontischen Behandlung. nächsthöhere Gruppe zu wählen (Arti- kel 1.2.1). Ist nun die Einteilung erfolgt, ergibt sich daraus die Art der Aufberei- tung der Medizinprodukte. Diese muss immer unter Berücksichtigung der Her- stellerangaben erfolgen. Bei der Einteilung in semikritisch und kritisch muss genau überprüft werden, wie dieses Medizinprodukt angewandt wird. In der Definition für semikritisch einzustufende Medizinprodukte heißt es: Medizinprodukte, die mit Schleim- haut oder krankhaft veränderter Haut in Berührung kommen. In der Regel werden Instrumente für die endodon- tische Behandlung kritisch eingestuft, da diese bestimmungsgemäß Gewebe durchdringen (Tab. 1). Aufbereitung der Medizinprodukte Die Herstellerangaben gerade im Hin- blick auf die Häufigkeit der Wieder- aufbereitung und die entsprechenden Kennzeichnungssysteme sind zu beach- ten. In der Regel werden Wurzelkanal- instrumente bis einschließlich Größe 15 als Einmalprodukte betrachtet. – Transport in den Aufbereitungsraum: · kontaminationssicherer Transport in geschlossenen Behältern – Vorreinigung: · manuell (Achtung Verletzungsrisiko) · im Ultraschallbad · alle verwendeten Wurzelkanal- instrumente, Stopper entfernen · keine proteinfixierenden Reiniger verwenden · Nachspülen mit klarem Wasser – maschinelle Reinigung und Des infektion im RDG/ ggf. Kombinationsgerät: · Wurzelkanalinstrumente in ent- sprechende Washtrays einbringen · Hand- und Winkelstücke auf ent- sprechende Adapter aufsetzen · ggf. Spezialadapter für Endohand- stücke/Spülansätze verwenden – Funktionskontrolle: · unter Zuhilfenahme von Vergrößerungshilfen die optische Kontrolle auf Sauberkeit und Unversehrtheit durchführen · beschädigte/verbogene Wurzel- kanalinstrumente entsorgen Endodontie Journal 3 | 2016 35
PRAXISMANAGEMENT Medizinprodukt Unkritische MP Semikritische MP Gruppe A: Keine Hohlräume oder schwer zugängliche Teile vorhanden; ohne besondere Anforderungen an die Aufbereitung Gruppe B: Hohlräume oder schwer zugängliche Teile sind vorhanden; mit erhöhten Anforderungen an die Aufbereitung Kritische MP Gruppe A: Keine Hohlräume oder schwer zugängliche Teile vorhanden; ohne besondere Anforderungen an die Aufbereitung Gruppe B: Hohlräume oder schwer zugängliche Teile sind vorhanden; mit erhöhten Anforderungen an die Aufbereitung Aufbereitung – Reinigungs- und Desinfektionsgerät (RDG) oder manuelles Verfahren – RDG Reinigungs- und Desinfektionsprozess validiert – Reinigungs- und Desinfektionsgerät (RDG) Reinigungsprozess validiert und thermische Desinfektion im Autoklav validiertes Verfahren unverpackt – manuelles Verfahren und thermische Desinfektion im Autoklav validiertes Verfahren unverpackt – RDG Reinigungs- und Desinfektionsprozess auf entsprechenden Adaptern validiert – RDG Reinigungsprozess validiert auf entsprechenden Adaptern und thermische Desinfektion im Autoklav validiertes Verfahren unverpackt – manuelles Verfahren und thermische Desinfektion im Autoklav validiertes Verfahren unverpackt – Kombinationsgerät validiertes Verfahren – RDG Reinigungs- und Desinfektionsprozess validiert und Sterilisation im Autoklav verpackt validiertes Verfahren – RDG Reinigungs- und Desinfektionsprozess auf entsprechenden Adaptern validiert und Sterilisation im Autoklav verpackt validiertes Verfahren – Kombinationsgerät zur Reinigung und Desinfektion validiertes Verfahren und Sterilisation im Autoklav verpackt validiertes Verfahren Gruppe C: Nicht relevant für die Zahnmedizin Tab. 2: Entsprechende Aufbereitungsprozesse. – Wartung: · neue Stopper aufbringen · Zykluskennzeichnung durchführen je Herstellersystem – Verpackung: · ggf. die Wurzelkanalinstrumente in entsprechende Endoboxen ein- bringen (einige Hersteller halten auch Kombinationen Washtray/ Endobox) vor · Verpackung in Klarsichtfolien ggf. Sterilgutcontainer – Sterilisation: · Verwendung des entsprechen- den validierten Programms für verpackte Medizinprodukte der Gruppe B · Helix-Test-System einbringen – Freigabe, Kennzeichnung und Dokumentation: · Kontrolle des Aufbereitungs- prozesses und des Sterilgutes · dokumentierte Freigabe papier- geführt oder im EDV-System · Kennzeichnung des Sterilgutes (Aufbereitungsdatum, Haltbar- keitsdatum, Namenskürzel des Mitarbeiters, Chargennummer, Anzahl der Aufbereitungen) – Lagerung des Sterilgutes: · in geschützten, kontaminations- sicheren Schränken, Schubladen Für alle Aufbereitungsprozesse (Tab. 2) sind immer die Herstellerangaben zu beachten. Alle Prozesse müssen in praxis individuellen Standardarbeitsan- weisungen festgehalten werden. Wer- den manuelle Verfahren angewandt, kann es erforderlich sein, zusätzlich in regelmäßigen Intervallen Restprotein- bestimmungen durchführen zu lassen. Daher ist maschinellen validierten Ver- fahren der Vorzug zu geben. Zusammenfassend ist festzustellen, dass eine Praxismitarbeiterin über umfassende Hygienesachkenntnisse verfügen sollte, um einen optimalen Beitrag zur Gesundheit des Patienten und für sich leisten zu können. Marija Krauß [Infos zur Autorin] t k a t n o K Marija Krauß Nördliches Feld 17 29358 Eicklingen Tel.: 05144 9723965 krauss@praedentis.de www.praedentis.de 36 Endodontie Journal 3 | 2016
MUNDHYGIENETAG 2016 ONLINE-ANMELDUNG / KONGRESSPROGRAMM 30. September / 1. Oktober 2016 München – The Westin Grand München www.mundhygienetag.de Thema: Mundhygiene im Trend E16 T K N U F O R T B ILDUN G S P MUNDHYGIENETAGE 2016 Wissenschaftliche Leitung: TERMINE 2016 29./30. April 2016 || Marburg – Congresszentrum Marburg 30. September/1. Oktober 2016 || München – The Westin Grand München Prof. Dr. Stefan Zimmer WISSENSCHAFTLICHE LEITUNG: Prof. Dr. Stefan Zimmer/Witten Veranstalter: OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 | 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-308 | Fax: 0341 48474-290 event@oemus-media.de | www.oemus.com Faxantwort an 0341 48474-290  Bitte senden Sie mir das Programm zum MUNDHYGIENETAG zu. Praxisstempel / Laborstempel Titel, Name, Vorname E-Mail-Adresse (Für die digitale Zusendung des Programmes.) O EM U S M E D I A AG 6 1 / 3 J E
MARKT | PRODUKTINFORMATIONEN NSK Sicherheit bei der Wurzelkanal behandlung NSK [Infos zum Unternehmen] Der batteriebetriebene NSK Apex-Lokalisator iPex II wurde auf Basis zahlreicher klinischer Studien und Verifikationstests entwi- ckelt und ist mit den unterschiedlichsten Zahn- und Wurzelfor- men kompatibel. Der Lokalisator mit SmartLogic-Technologie ge- währleistet höchste Präzision bei der Detektion der Wurzelspitze und gibt jederzeit zuverlässig Informationen über die aktuelle Position der Feilenspitze. Die Technologie beseitigt durch das Wechseln zwischen zwei Frequenzen praktisch alle Signalstörungen aus dem Wurzelkanal selbst, sodass der Apex ganz genau geortet werden kann. Außer- dem verwendet der iPex II zur präzisen Signalanalyse das gesamte Wellensystem, um die extrahierte Fre- quenz zu analysieren. Dadurch werden zuverlässige Messauswertungen erzielt, selbst dann, wenn sich die Bedingungen im Wurzelkanal ändern. Gleichzeitig wird eine konstante Echtzeitverbindung zum Status der Feileneinführung aufrechterhalten und visuell auf dem Dis- play dargestellt. Unterschiedliche Signaltöne geben parallel zur Anzeige auf dem dreifarbigen Display einen akustischen Hinweis über den Aufbereitungsfortschritt. NSK Europe GmbH Tel.: 06196 77606-0 www.nsk-europe.de Dentsply Sirona Restorative Bulkfüll-Material klinisch top dokumentiert und in der Praxis beliebt Dentsply Sirona [Infos zum Unternehmen] Vor sechs Jahren hat SDR ein neues Marktsegment eröff- net: die Bulkfüll-Komposite. Mit weltweit über 44 Millio- nen erfolgreich gelegten Fül- lungen liegt für diesen Werk- stoff heute die aus- sagekräftigste Doku- mentation vor. Dabei überzeugen insbesondere drei klinische Studien – und darüber hinaus der Erfolg in vie- len Praxen. Neben seiner großen Indikationsbreite basiert der Erfolg von SDR auf der innovativen Bulk- füll-Technologie: Das weltweit erste fließfähige Bulkfüll-Komposit lässt sich dank einer Inkrement- stärke von bis zu 4 mm in einem Guss zur schnellen und sicheren Füllung von Kavitäten verwenden. Das transluzente, selbstnivellierende SDR adaptiert perfekt an die Kavitätenränder – sogar bei ungüns- tiger Geometrie und hohem C-Faktor. Hinzu kommen das exzellente Anfließverhalten und der sehr geringe Polymerisationsstress. Seine chemische Kompatibilität zu sämtli- chen methacrylatbasierten Adhäsiven und Kompositen lässt dem Zahnarzt eine freie Materialwahl beim Schmelzkäppchen. Dentsply DeTrey GmbH Tel.: 08000 735000 (gebührenfrei) www.dentsply.com/SDR Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. 38 Endodontie Journal 3 | 2016
PRODUKTINFORMATIONEN | MARKT Schlumbohm Nonstop zur perfekten Endo Die modulare EndoPilot-Linie passt sich individuellen Behandlungskonzepten an. Je nach Variante sind alle Arbeitsschritte einer Wurzelkanalbehandlung mit einem Gerät durch- führbar. Von der Aufbereitungsvariante („comfort“ oder „mobil“) bis zu den All-in-Ge- räten „comfort plus“ (inkl. thermoplastischer Wurzelkanalfüllung) und „ultra“ (inkl. Ultraschall) ist jede Variante möglich. Alle Geräte werden mittels Fußschalter und Steuergerät bedient. „mobil“- und alle „ultra“-Modelle sind durch Akku und Funk- fußschalter (Bluetooth) besonders flexibel. Die Funktionen sind über das intu- itiv bedienbare Touchdisplay schnell aufrufbar, zu jeder Situation erscheinen konkrete Hinweise. Besonders komfortabel ist die sichere Längenbestimmung während der Aufbereitung mit dem vollisolierten Winkelstück. Ein Feilenmanagement („Boxenverwaltung“) sorgt für „Feilenverschleißüber- wachung“, alle gängigen NiTi-Feilensysteme sind programmiert, die Kenn- werte können dabei individuell verändert werden. Ein platzsparender Aufsteller bietet sichere Ablage für jedes Handstück. Alle Geräte sind nachrüstbar und ein Update ist kostengünstig und leicht durch- zuführen. Schlumbohm GmbH & Co. KG Tel.: 04324 8929-0 www.schlumbohm.de EndoPilot mobil Sendoline Neuer Antrieb für die Endodontie Dank ausgefeilter Technologie und smar- tem Design vereinfacht das S1 System von Sendoline die tägliche Praxis in der Endodontie. Das 1-Feilen-System besteht aus einem Winkelstück für reziproke Bewegungen und einem sterilen Treat- ment-Pack für zwei Behandlungen. Im Unterschied zu herkömmlichen Systemen entsteht die reziproke Bewegung durch ein im Winkelstück integriertes Getriebe, womit ein externer Motor sowie Kabel und Fußanlasser überflüssig werden. Das Win- kelstück kann direkt an die Dentaleinheit angeschlossen werden. Das einzigartige S-Profil der Sendoline Feile mit doppelter Schneidekante entfaltet dank der reziproken Bewegung maximale Wirkung im Wurzelkanal. Die nichtschnei- dende Spitze erleichtert das Zen trieren des Instruments. Die Feile bewegt sich abwech- selnd 180° im Uhrzeigersinn und 30° gegen den Uhrzeigersinn. Dies und die Elastizität und Flexibilität der Nickel-Titan-Legierung minimieren das Risiko von Instrumenten- Sendoline [Infos zum Unternehmen] brüchen. Da in Kombination mit dem Winkelstück nur eine Feile benötigt wird, verringert sich die Behandlungszeit deutlich. Zusätzlich werden die Feilen in sterilen Verpackungen geliefert und können so direkt nach dem Auspacken verwendet werden. Das bedeutet: noch mehr Zeit für Patient und Anwender. Das Winkelstück kann zusätzlich via beiliegendem Apex-Clip mit einem Apex-Lokalisator verbunden werden, er sitzt am Ende des Winkelstücks und sorgt damit für freie Sicht und beste Er gonomie. Reini- gung und Sterilisation erfolgen wie bei her- kömmlichen Hand- und Winkelstücken. Sendoline Tel.: 0172 8996042 (Stefan Rippel) www.sendoline.com Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. Endodontie Journal 3 | 2016 39
MARKT | PRODUKTINFORMATIONEN Henry Schein VDW Ergonomisch Arbeiten mit der SAF Das SAFedge-SYSTEM bietet eine einfache und ergonomische Lösung für die Arbeit mit der Self-Adjusting-File (SAF) wie auch mit anderen, rotierenden Feilen. Die leichte und wiederaufladbare EndoSTATION™ mini ist mit einer integrierten Peristaltikpumpe ausgestattet, sodass während des Aufberei- tungsvorgangs mit der SAF-Feile gleichzeitig Henry Schein [Infos zum Unternehmen] eine kontinuierliche Spülung des Wurzel- kanals vorgenom- men werden kann. Das SAFedge-SYSTEM ist per Handschalter bedienbar und wird mit zwei austauschbaren Mikromotoren ge- liefert, mit denen die SAF-Feile ebenso wie rotierende Feilen betrieben werden können. Die Feilen werden automatisch erkannt und kalibriert, wodurch beim Feilenwechsel Zeit gespart wird. Mit dem einzigartigen Zipper- Line Kabel (Patent angemeldet) wird das Ka- bel der Spüleinheit in das Kabel des Mikro- motors eingebettet, was ein ergonomisches Arbeiten mit nur einem Kabel ermöglicht. Henry Schein Dental Deutschland GmbH Tel.: 0800 1400044 www.henryschein-dental.de So einfach geht Endo heute VDW [Infos zum Unternehmen] Die ganzheitliche Systemlösung zur Wurzelkanalbehandlung von VDW bietet eine neue Leichtigkeit und Effizienz in der täglichen Endo-Behand- lung. Perfekt aufeinander abgestimmte Produkte ermöglichen einen einfacheren und gleichzeitig effizienten Workflow, der durch seine sichere Anwendung den langfristigen Behandlungserfolg steigert. Weniger Arbeitsschritte über die gesamte Endo-Behandlung hinweg sowie der Ein- satz von Single-use-Instrumenten sorgen für ein komfortables Handling und eine überzeugende Wirtschaftlichkeit. Die VDW-Produkte decken den gesamten Behandlungsablauf ab: Seit Jahren erfolg- reich und von vielen Zahnärzten geschätzt ist das RECIPROC®- System zur Wurzelkanalaufbe- reitung. Die erfolgsrelevante Spülung und chemische Des- infektion erfolgt mit der schallaktivier- ten Endo-Spülspitze EDDY™, bevor der Wurzelkanal mit dem bewährten, war- men Obturationssystem GUTTAFUSION® verschlossen wird. Die bruchresistenten und langlebigen Quarz faserstifte DT ILLUSION™ XRO® SL dienen zur Veranke- rung von Füllungsmaterial. VDW GmbH Tel.: 089 627340 www.vdw-dental.com Prädentis Praxissysteme Dienstpläne schnell und einfach itp ist ein Softwareprogramm aus der Praxis für die Praxis, welches mit allen mobilen Endgeräten kompatibel ist. Schnell und effizient werden Dienstpläne mit dem Zugriff zu jeder Zeit und überall er- stellt. Die Software berücksichtigt die individuellen Vorgaben der Behand- ler sowohl in der zahnärztlichen Be- handlung als auch in der Prophylaxe, die vorhandenen Behandlungszim- mer, den Bedarf an Mitarbeitern für die Assistenz, Rezeption, Backoffice sowie individuelle Funktionen der anwen- denden Praxis. Unterschiedliche Arbeits - zeiten und Vorgaben der Teilzeitkräfte werden ebenso berücksichtigt wie recht- liche Vorgaben (Arbeitszeitgesetz, Jugend- schutzgesetz). Über- oder Unter kapazitäten sind außerdem schnell ermittelt. Prädentis Praxissysteme GmbH Tel.: 05144 9723965 www.itp-systeme.de Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. 40 Endodontie Journal 3 | 2016
PRODUKTINFORMATIONEN | MARKT Komet Dental Titanstift erfüllt ästhetische Ansprüche [Infos zum Unternehmen] Komet Dental Glasfaser war schon immer ästhetisch, Titan ist es nun auch. Der TitanPost X Coated mit Retentionskopf ist, dank seiner zahnfarbenen Be- schichtung, der erste Titanstift, der Stabili- tät mit Ästhetik vereint. Genauso wie der DentinPost X Coated (Abb. 1a) ist der TitanPost X Coated (Abb. 1b) sehr kurz. Doch beide beweisen, dass die sehr kurze Schaftlänge von nur 6 mm als Veranke- rungstiefe ausreicht, sie minimalinvasiv sind und dadurch die Wurzel maximal geschont wird. Durch FEM-Analysen wurde bestä- tigt, dass es bei kurzen Stiften zu keinen nennenswerten Spannungen/Krafteinflüs- sen ab ca. 1/3 der Stiftlänge kommt. Beide liefern dank der silikatisierten, sila- nisierten und mit einer haftvermittelnden Polymerschicht versehenen Oberfläche eine hervorragende Retention. Sie sorgt für identische Grenzflächen zwischen Stift und Komposit von apikal bis koronal. Anwendungstipps Nach Entfernung der Wurzelfüllung (z. B. mithilfe des Pilotbohrers 183LB) wird mit dem Wurzelkanalerweiterer 196S (Abb. 2) in nur einem Schritt der Retentionskasten ausgeformt und das Stiftbett passgenau auf 6 mm präpariert. Anschließend wird die Wurzelkanalwand durch zwei- bis dreimaliges druckloses, manu- elles Rotieren im Kanal aufgeraut – passgenau auf 6 mm mit dem diamantierten Aufrauinstrument 196DS (Abb. 3). Dann kann der TitanPost X Coated in 070 oder 090 eingesetzt werden. Dabei hilft das unbeschichtete Hand- lingteil, das nach dem Einsetzen einfach abgeknickt wird. Eine Frage der Indikation Obwohl sich beide Stifte in vielen Eigenschaften ähneln, bedienen sie doch unterschiedliche Indika- tionen: Während der DentinPost X Coated bei teil- bis tieferzerstör- ten Zähnen und Einzelzahnver- Abb. 1a Abb. 1b Abb. 2 Abb. 3 Abb. 1a: Der DentinPost X Coated. – Abb. 1b: Der TitanPost X Coated. – Abb. 2: Der Erweiterer 196S. – Abb. 3: Das Aufrauinstrument 196DS. sorgungen ideal zum Einsatz kommt, ist der TitanPost X Coated bei tiefzerstörten Zähnen, aber auch für komplexere Restau- rationen (z. B. Brückenpfeiler) einsetzbar (Abb. 4). Der Systemcharakter aller ER-Wurzelstifte wird durch das Stiftbefestigungs- und Stumpfaufbaukomposit DentinBuild Evo vervollständigt. Das dazu passende Ad- häsiv DentinBond Evo ist dualhärtend und selbstätzend. Ideale Ratgeber Für den perfekten Überblick können der „Kompass Stiftsysteme“ und der „Abrech- nungsleitfaden Endodontie“ kostenlos über den persönlichen Fachberater oder direkt aus Lemgo angefordert werden. Grund- sätzlich lässt Komet seine Kunden nie mit dem Produkt „allein“: Es ist immer an wertvolle Zu- satzinformationen geknüpft, wie bebilderte Anwendungs- karten (z. B. die DentinPost X Coated oder TitanPost X Coated Step-by-step-Einlege- karte), Broschüren, Produkt- informationen, Videos und Fachberichte. Auch über die Homepage können die 3.500 Qualitätsprodukte optimal eingesehen und besser ver- standen werden – von der korrekten Anwendung, über Systemzusammenhänge bis hin zur Aufbereitung. Abb. 4: Alle nötigen Instrumente sind im TitanPost X Coated Set enthalten. Komet Dental Tel.: 05261 701-700 www.kometdental.de Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. Endodontie Journal 3 | 2016 41
EVENTS Am 16. und 17. September 2016 fi ndet im pentahotel Leipzig zum 13. Mal das Leipziger Forum für Innovative Zahnmedizin statt. Neben den traditionellen Vortragsblöcken gibt es in diesem Jahr mit dem integrierten „Befundsymposium“ ein besonderes Highlight. 13. Leipziger Forum für Innovative Zahnmedizin Von der Blickdiagnose zum komplizierten Fall Das Leipziger Forum für Innovative Zahnmedizin gehört seit über einem Jahrzehnt zu den Veranstaltungen auch mit überregionaler Ausstrahlung. Neben dem Schwerpunktthema „Implantolo- gie“ wird seit geraumer Zeit auch immer ein spannendes Vortragsprogramm „All- gemeine Zahnheilkunde“ angeboten. Stark reduziertes Knochen- angebot und Implantate Gerade bei stark reduziertem Knochen- angebot sind Implantate oft die einzig wirkliche Alternative, will man dem Pa- tienten eine komfortable Lösung anbie- ten. Aber wie bekommt man Knochen an die Stelle, wo künftig das Implantat inseriert werden soll? Was ist der Gold- standard beim Knochenaufbau oder sind kurze bzw. durchmesserreduzierte Implantate eine Alternative? Im implan- tologischen Programm des 13. Leipziger Forums für Innovative Zahnmedizin geht es daher um Konzepte, die sich im im- plantologischen Alltag bewährt haben. Inhaltliche Schwerpunkte sind in diesem Zusammenhang vor allem Behandlungs- algorithmen sowie Techniken in der Knochen- und Gewebeaugmentation. Neben den Fragen der Machbarkeit sol- len die Behandlungskonzepte aber auch wieder im Hinblick auf den langfristigen Erfolg diskutiert werden. Neu: Von der Blickdiagnose zum komplizierten Fall Im Rahmen des Leipziger Forums fi ndet unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Hans Behrbohm und Dr. Theodor Thiele, M.Sc., in diesem Jahr als besonderes Highlight erstmals das „Befundsymposium“ statt. Auf der Basis © LianeM/Shutterstock.com 13. Leipziger Forum [Programm] visueller Befunde im Zuge der klini- schen Untersuchung lassen sich durch den Behandler aufgrund seiner Erfah- rungen typische Symptome heraus- fi nden, aus denen sich die Diagnose erschließt. Im Symposium sollen daher die Algorithmen der Befunderhebung, -bewertung und -einordnung an aus- gewählten Beispielen und für verschie- dene Fachgebiete vorgestellt und für den klinischen Alltag nutzbar gemacht sowie die zentrale Rolle des Zahnarztes herausge arbeitet, verdeutlicht und vor allem diskutiert werden. Mit dieser erneut sehr komplexen und praxisorientierten Themenstellung und diversen Seminaren im Pre-Congress Programm verspricht das Forum, wieder ein hochkarätiges Fortbildungsereignis zu werden. t k a t n o K OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-308 event@oemus-media.de www.oemus.com www.leipziger-forum.info 42 Endodontie Journal 3 | 2016
OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-308 Fax: 0341 48474-290 grasse@oemus-media.de ab 49 €* Jetzt bequem online bestellen www.oemus-shop.de Jetzt bestellen! Bitte senden Sie mir das folgende Jahrbücher zum angegebenen Preis zu. Jahrbuch Digitale Dentale Technologien 2016 49,00 €* Exemplare * Preise verstehen sich zzgl. MwSt. und Versandkosten. Entsiegelte Ware ist vom Umtausch ausgeschlossen. Jahrbuch Endodontie 2016 49,00 €* Faxantwort an 0341 48474-290 OEMUS MEDIA AG Holbeinstr. 29 04229 Leipzig Name/Vorname Straße PLZ/Ort Telefon/Fax E-Mail-Adresse EJ 3/16 Datum/Unterschrift Exemplare Jahrbuch Laser Zahnmedizin 2016 49,00 €* Exemplare Jahrbuch Implantologie 2016 69,00 €* Exemplare Jahrbuch Prävention & Mundhygiene 2016 49,00 €* Exemplare Praxisstempel
EVENTS Am 24. September 2016 fi ndet zum zweiten Mal das DGET Member Summit in Düsseldorf statt. Im Fokus stehen hierbei die außergewöhnliche Fortbildungsart der „Table Clinics“ sowie der direkte Austausch zwischen praktizierenden Endodontologen und der Industrie. 2. DGET Member Summit [Programm] 2. DGET Member Summit Außergewöhnliche Fortbildungsreihe wird fortgesetzt Die Deutsche Gesellschaft für Endo- dontologie und zahnärztliche Trauma- tologie e.V. (DGET) lädt am 24. Sep- tember 2016 zum zweiten Mal zu ei- ner ganz besonderen Veranstaltung – dem DGET Member Sum- mit. Europas größte en- dodontologische Fach- gesellschaft bittet hier- zu Mitglieder und nam- hafte Hersteller an einen bzw. mehrere Tische. Ziel der sogenannten „Table Clinics“ ist es, ein Forum zu schaffen, auf dem endodontologisch tätige Zahnärzte sich in moderierten Gesprächs- runden über Neuheiten und Produkte aus dem Gebiet der Endodontie Gebiet der Endodontie informieren und diese nebeneinander vergleichen können. In einer lockeren Atmosphäre wird es Gelegenheit zu praktischen Übungen direkt vor Ort geben, zudem bietet das Konzept viel Raum für Austausch und Diskussion sowohl mit den endodon- tologischen Kollegen als auch mit den Firmenvertretern. Im Zuge des diesjährigen Member Sum- mits wird Dr. Jürgen Wollner (Nürn- berg) für American Dental Systems neue Wege in der dreidimensionalen biologischen Aufbereitung aufzeigen. Dr. Hanjo Hecker/Basel stellt die fünfte Generation von COLTENE NiTi-Feilen vor, während Dr. Jörg Tchorz/Raub- 44 Endodontie Journal 3 | 2016 ling für Dentsply Sirona mit der neuen 3-D-Endosoftware eine Möglichkeit zur erfolgreichen Wurzelbehandlung präsentiert. Nils Wildera/Leipzig wird über Lösungsansätze der über Lösungsansätze der Firma Komet zur Auf- Firma Komet zur Auf- bereitung gekrümmter gekrümmter bereitung Wurzelkanäle informie- Wurzelkanäle informie- ren. Für Henry Schein ren. Für Henry Schein steht Dr. Thomas Lang/ steht Dr. Thomas Lang/ Essen Rede und Antwort Essen Rede und Antwort bezüglich Indikation und Limitation der Self-Ad- justing-File. Die Runde beschließt Priv.-Doz. Dr. David Sonntag/Düsseldorf mit einer Vorstellung des RECIPROC®-Erweite- rungspakets von VDW. Parallel zu den Table Clinics besteht die Möglichkeit, die Industrieausstellung zu besuchen. Das Konzept der rotierenden Fortbil- dungstische dürfte für alle endodon- tologisch interessierten Fachkräfte eine spannende Erfahrung sein, besonders für jene, welche sich gern mit Kollegen vernetzen oder Anschaffungen planen und praxisorientierte Informationen aus erster Hand zu schätzen wissen. www.dget.de © INTERPIXELS/Shutterstock.com
Vom 17. bis 19. November 2016 lädt die Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie e.V. (DGET) zu ihrer 6. Jahrestagung nach Frankfurt am Main. Die Teilnehmer erwartet an einem der Kongresstage ein internationales Vortrags- programm mit Simultanübersetzung. EVENTS 6. Jahrestagung der DGET [Programm] 6. Jahrestagung der DGET Traditionelle Tagung mit internationalen Referenten Nach einer erfolgreichen 2. Gemein- schaftstagung der Deutschen Gesell- schaft für Zahnerhaltung e.V. (DGZ) und der DGET mit der DGPZM und DGR2Z, die im letzten Jahr mit einem Teilneh- merrekord in München stattfand, fi ndet dem Turnus gemäß in diesem Jahr wie- der eine klassische DGET-Jahrestagung statt. Diese begrüßt ihre Teilnehmer vom 17. bis 19. November in Frankfurt am Main und wartet mit einem be- sonders hochkarätigen Programm auf, das sowohl inhaltlich wie auch in der Auswahl der Referenten wieder einmal Maßstäbe setzen könnte. Der Pre-Congress am Donnerstag hält für die Teilnehmer interessante Fir- menworkshops bereit, außerdem steht das Vorbereitungsseminar zur Spe- zialistenprüfung sowie zialistenprüfung sowie die Aktualisierung der Röntgenfachkunde auf der Agenda. Nach der Eröffnung und Ehrung der neuen zertifi zierten Mitglie- der und Spezialisten referiert u. a. Prof. Dr. Matthias Zehnder zur Diagnostik von schmerzenden und nicht schmer- zenden Zähnen, ihm folgt Dr. Tom Schloss, M.Sc. mit einem Vortrag zur Endodontischen Mikrochirurgie. Im Anschluss stellt Dr. Clemens Bargholz die Frage, was es Neues zur Wurzelfüllung gibt. Nach der Präsentation des Wissenschaftsfonds 2015 durch Prof. Dr. Henrik Dommisch und der Vergabe der DGET- Preise 2016 beschließt Dr. Frank Paqué, M.Sc. und der Aufbereitung kom- der Aufbereitung kom- plexer Wurzelkanalstruk- plexer Wurzelkanalstruk- turen den ersten Kon- turen den ersten Kon- gresstag. Anschließend gresstag. Anschließend treffen sich die Teilnehmer treffen sich die Teilnehmer zur alljährlich beliebten zur alljährlich beliebten und limitierten Abendver- und limitierten Abendver- anstaltung mitten in der anstaltung mitten in der City von Frankfurt am Main. Am Samstag betreten ausschließlich internationale Referenten das Podium, u. a. Prof. Dr. Roeland J.G. De Moor (Belgien), Prof. Dr. Anthony Smith (UK) und Prof. Dr. Paul Lambrechts (Bel- gien). Kongresssprache am Samstag ist Englisch, eine Simultanübersetzung ist für die Teilnehmer eingerichtet. Mit den diesjährigen Themen und Refe- renten verspricht die Jahrestagung der DGET auch in diesem Jahr, eine inte- ressante, aktuelle und praxisrelevante Veranstaltung zu werden. © S.Borisov/Shutterstock.com www.endo-kongress.de Endodontie Journal 3 | 2016 45
TIPP | STIFTSYSTEME Für jede Indikation den passenden Stift – so lautet der Wunsch von Zahnärzten bei der Suche auf dem großen Markt der postendo- dontischen Versorgungsmöglichkeiten. Wie praktisch, wenn dann ein Kompass schnell Orientierung bietet, der den Zerstörungsgrad eines Zahnes und die konkrete Indikation auf einen Punkt bringt und daraus einen oder mehrere Wurzelstifte empfiehlt. Komet Dental [Infos zum Unternehmen] „Kompass Stiftsysteme“ – Von der Indikation zum korrekten Stift Jenny Hoffmann Für die Wahl des korrekten Wurzel- stiftes müssen am Behandlungsstuhl die folgenden Kriterien erwogen wer- den: Wie stark ist der Zahn horizontal bzw. vertikal zerstört? Handelt es sich um eine Einzelzahnrestauration, ein Stumpfaufbau-Composite, eine Voll- keramik- bzw. Metallkrone, eine ge- schlossene Zahnreihe? Oder ist es viel- mehr eine Brücke bei Teilbezahnung, eine teleskopierende Prothese oder Modellguss auf Kronen? Und was tun bei Bruxismus? Alle diese Kriterien müssen in die Entscheidungsfindung einfließen. Um jeder Indikation gerecht zu werden, entwickelte Komet eine große Stiftfamilie (ER System, OptiPost, Vario und BKS) mit jeweils abgestimmtem Instrumentarium für die Stiftbettpräparation. Einzelzahnrestauration Glasfaserverstärkte Compositestifte, wie der ER DentinPost und der voll- ständig beschichtete ER DentinPost Coated eignen sich vor allem für wenig angegriffene Zahnsubstanz zum direk- ten Aufbau. Der Werkstoff „Glasfaser- verstärktes Composite“ vereint ein dentinähnliches Elastizitätsmodul mit hoher Festigkeit und Äs- thetik. Stifte aus Reintitan, beispielsweise der neue und dank seiner Beschichtung erste zahn- farbene Titanstift ER TitanPost X Coa- ted oder auch der bewährte gestufte OptiPost kommen optimalerweise bei höherem Zerstörungsgrad zum Einsatz. Sie sind besonders belastbar und hal- ten die Res tauration stabil, auch wenn nur noch wenig Zahnsubstanz vorhan- den ist. Brücke und teleskopierende Prothese Wurzelstifte aus Reintitan emp- fehlen sich ebenfalls bei der Insertion von Brücken, telesko- pierenden Prothesen und beim Modell- guss auf 46 Endodontie Journal 3 | 2016
Kronen. So verfügt zum Beispiel der zahnfarbene Titan- Post X Coated dank vollständiger Silikatisierung, Silani- sierung und haftvermittelnder Polymerschicht über eine hervorragende Retention. Durch seine kurze Veranke- rungstiefe wird die Wurzel nur minimal geschwächt. Um bei sehr hohem Zerstörungsgrad eine hohe Belastbarkeit und Stabilität zu erzielen, kann auch auf Stifte für den Einstückguss oder Anguss aus dem ER-System zurückge- griffen werden. Stifte bei Bruxismus Leiden Patienten unter Bruxismus, wirken große Kräfte auf den Stiftaufbau, deshalb ist auch hier die Verwendung von Titan bzw. anderer Metalle angezeigt, die ausreichend stabil sind. Stifte aus Kunststoff sind weniger geeignet. Geteilter und provisorischer Aufbau Bei mehrwurzeligen Zähnen kann der gegossene Aufbau durch einen oder mehrere ER-Stabilisierungsstifte unter- stützt werden. Speziell für die temporäre Versorgung und um apikale Hohlräume mit einer Einlage versehen zu können, eignet sich ein verkürzter Titanstift (ER TMP), der mit provisorischem Zement befestigt werden sollte. Noch mehr Informationen zu den einzelnen Stiften sowie wert- volle Anwendungstipps können Zahnärzte im „Kompass Stiftsysteme“ nachschlagen. Wer die Stifte mit dem dazu passenden Composite-System einsetzen möchte, fi ndet hierzu eine reich bebilderte Step-by-Step-Anleitung. Damit bietet der DIN A5-Kompass alles, was für das Setzen von Wurzelstiften vonnöten ist. Endodontie richtig abrechnen Als am 1. Januar 2012 die neue GOZ 2012 in Kraft trat, wurden zahlreiche Gebührenpositionen an den aktuellen Stand der Wissenschaft angepasst – nicht so im Fach- gebiet Endodontie. Das Team der endodontologischen Fachpraxis befi ndet sich also in einem steten Lernpro- zess, um aktuell und korrekt abrechnen zu können. Zur Unterstützung bietet Komet in Zusammenarbeit mit dem Abrechnungsspezialisten PRAXIS PLAN GbR® einen „Ab- rechnungsleitfaden Endodontie“ mit hilfreichen Tipps an. Sowohl der kostenlose „Kompass Stiftsysteme“ als auch der „Abrechnungsleitfaden Endodontie“ können über den persönlichen Fachberater oder direkt aus Lemgo bei Komet Dental angefordert werden. t k a t n o K Komet Dental Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG Trophagener Weg 25, 32657 Lemgo Tel.: 05261 701-700 info@kometdental.de www.kometdental.de I E G E Z N A DVDs helfen up to date zu bleiben! Jetzt bestellen! Auch im PRAXIS-ONLINE SHOP – www.oemus-shop.de erhältlich! MOVIE Preis pro DVD* € zzgl. MwSt. und Versandkosten DVD Chirurgische Aspekte der rot- weißen Ästhetik DVD Endodontie praxisnah Basics DVD Endodontie praxisnah Advanced DVD Implantologische Chirurgie von A – Z DVD Sinuslift und Sinuslifttechniken von A – Z DVD Minimalinvasive Augmentations- techniken – Sinuslift, Sinuslifttechniken DVD Unterspritzungs- techniken Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl DVD Veneers von A – Z Anzahl DVD Biologische Zahn- heilkunde Anzahl * Die Ware ist vom Umtausch ausgeschlossen! Bestellformular per Fax an 0341 48474-290 Bitte DVDs auswählen! Name/Vorname Straße/Hausnummer PLZ/Ort Datum/Unterschrift Praxisstempel/Rechnungsadresse EJ 3/16 Kontakt OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-201 Fax: 0341 48474-290 E- Mail: grasse@oemus-media.de www.oemus.com
NEWS 48 Key-Opinion-Leader-Meeting Lateinamerikanisches Temperament trifft Schweizer Präzision Den Schweizern sagt man vor allem Prä- zision, Zuverlässigkeit und eine akribi- sche Liebe zum Detail nach. Beim Gipfel - treffen der lateinamerikanischen „Líderes de Opinión“ des Schweizer Dentalspe- zialisten COLTENE hingegen ging es aus- gesprochen leidenschaftlich zu: Bei der Zusammenkunft von sage und schreibe 380 Professoren aus 25 verschiedenen Ländern wurde im Mai 2016 ganze vier Tage lang gestaunt, gejubelt und sogar aus Ergriffenheit geweint. Nicht nur von den hochkarätigen Fachreferenten ließ sich daher an den vier Kongresstagen jede Menge lernen. Seit fast 20 Jahren wächst dort ein gigantisches Netzwerk an Dental- experten aus Praxis und Forschung heran, von deren Engagement und interdiszipli- närer Vernetzung heimische Universitäten und Zahnärzte durchaus profi tieren kön- nen. Die Ausweitung des erfolgreichen Kongressmodells auf andere Regionen ist bei COLTENE im vollen Gange: Für Juni 2017 ist bereits das europäische Key- Opinion-Leader-Meeting geplant, zu dem der Innovationsführer die europäische Wissenschaftselite wieder in einen der heimischen Kantone einlädt. Quelle: COLTENE LASER START UP 2016 Faszination Laser für Einsteiger Am 30. September und 1. Oktober 2016 fi ndet im Münchner Hotel The Westin Grand zum 20. Mal das LASER START UP statt. Die Tagesleitung der Einsteigerveranstaltung für künftige Laser- anwender liegt auch in diesem Jahr in den Händen von Dr. Georg Bach in Kooperation und unter wissenschaftlicher Leitung der Deutschen Gesellschaft für Laserzahnheilkunde e.V. (DGL). Deutschen Gesellschaft für Laserzahnheilkunde e.V. (DGL). Der Laser kann in der Zahnmedizin in der Regel nichts, Der Laser kann in der Zahnmedizin in der Regel nichts, was nicht auch mit konventioneller Therapie erreichbar was nicht auch mit konventioneller Therapie erreichbar wäre. Aber, und das ist entscheidend, der Laser kann LASER START UP 2016 [Programm] vieles einfacher, schneller und im Verhält- nis von Aufwand und Ergebnis deutlich wirtschaftlicher. Nachgewiesenermaßen erreicht der Laser z. B. hervorragende Er- gebnisse in der zahnärztlichen Chirurgie, in der Endodontologie und in der Paro- dontologie, hier speziell in der Periimplan- titistherapie. Das LASER START UP 2016 wird in diesem Zusammenhang fachliche Grundlagen in Form von wissenschaftli- chen Vorträgen und Hands-on-Kursen ver- mitteln sowie einen Überblick über die für dieses spezielle Therapiegebiet relevanten Produkte und Anbieter geben. Wer also mit der Anschaffung eines Lasers liebäugelt, wird nach dem Besuch des Kongresses in jedem Fall seine Entscheidung klarer und jedem Fall seine Entscheidung klarer und sicherer treffen können. sicherer treffen können. Informationen und Anmeldung: Informationen und Anmeldung: event@oemus-media.de event@oemus-media.de www.startup-laser.de www.startup-laser.de
NEWS Veranstaltung Veranstaltung 57. Bayerischer Zahnärztetag in München 57. Bayerischer Zahnärztetag Unter der Themenstellung „Zahn erhalt statt Zahnersatz – Restauration versus Reparatur“ fi ndet vom 20. bis 22. Ok- tober 2016 im Hotel The Westin Grand München der 57. Bayerische Zahn- ärztetag statt. Veranstalter des zen- tralen Fortbildungskongresses sind die Bayerische Landeszahnärztekam- mer (BLZK) und die Kassenzahnärzt- liche Vereinigung Bayerns (KZVB). Darüber hinaus ist die Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) Kooperationspartner für das wissenschaftliche Programm. Die Referenten des 57. Bayerischen Zahnärztetags widmen sich den unterschiedlichen Facetten der restaurativen Zahnheilkunde: Sie untersuchen das Spannungsfeld zwischen Restauration und Reparatur, beleuchten das Thema im Kontext von Parodonto- logie, Kariestherapie, Endodontie, Chirurgie sowie Zahnersatz und diskutieren das Für und Wider neuer Ansätze, Werkstoffe und Verfahren. „Die Experten vermitteln den Teilnehmern Neues aus Wissenschaft und Praxis. Sie sensibilisieren für Problemstellungen, zeigen Behandlungsmöglichkeiten sowie Alternativen auf“, erläu- tert Christian Berger, Präsident der BLZK und Leiter des Bayerischen Zahnärztetags, das Konzept des wissenschaftlichen Programms für Zahnärzte. Zudem befasst sich der vertragszahnärztliche Teil mit der Qualitätsförderung durch die KZVB und mit der Abrech- nung endodontologischer Behandlungen bei gesetzlich kranken- versicherten Patienten. Die Aufforderung „Wissen erhalten – Praxis gestalten“ steht beim ebenfalls zweitägigen, parallel stattfi ndenden Programm für das zahnärztliche Personal im Fokus. Vorträge zu Therapiekonzepten, Abrechnungsfragen und zum souveränen Umgang mit Patienten setzen Akzente. Die Organisation wird un- terstützt durch die eazf, die Fortbildungs- einrichtung der BLZK. Beide Veranstaltun- gen werden durch eine Dentalausstellung begleitet. 57. Bayerischer Zahnärztetag [Programm] Informationen und Anmeldung: event@oemus-media.de www.bayerischer-zahnaerztetag.de Studie Wirtschaft und Stress Schuld an schlechten Wurzelfüllungen? Eine Doktorarbeit der Universität Göteborg will heraus gefunden haben, dass die wirtschaft- liche Situation und Stress bei Zahnärzten zu mangelhaften Wurzelfüllungen führen. Die Folge: Entzündungen und Schmerzen beim Patienten. Auch in Schweden ha- ben Zahnärzte mit dem staatlichen Ab- rechnungssystem zu kämpfen. Für eine standardisierte Wurzelbehandlung inkl. -füllung ist im Zahnpfl egetarif nur eine bestimmte Behandlungsdauer vorgesehen. Diese reicht in der Regel nicht, den von Zahn- ärzten als kompliziert eingestuften Vorgang in bester Qualität durchzuführen. Zwischen Zeitdruck A © und geringem Leistungsumfang bleiben da die Patienten auf der Strecke, da Zahnärzte die OP nicht optimal, sondern nur ausreichend ausführen. Knapp die Hälfte aller der in Schweden durchgeführten Wurzelfüllungen sind deshalb unzureichend und instabil. Es kommt bei mehr als einem Drittel zu Entzündungen mit Schmerzen und Schwellungen, da Bakterien durch die permeable Füllung ins Dentin eindringen. Die Forscher sehen hier akuten Hand- lungsbedarf, um die Qualität und das Wohl- m o n n areichel/Shutterstock.c befi nden der Patienten wieder zu steigern. Quelle: ZWP online Endodontie Journal 3 | 2016 49
IMPRESSUM Kongresse, Kurse und Symposien Endodontie Basis-/Fortgeschrittenenkurs 16./17. September 2016 Veranstaltungsort: Leipzig Tel.: 0341 48474-308 Fax: 0341 48474-290 www.endo-seminar.de 2. DGET Member Summit 24. September 2016 Veranstaltungsort: Düsseldorf Tel.: 0341 48474-308 Fax: 0341 48474-290 www.dget.de 30. Jahrestagung der DGZ 6.–8. Oktober 2016 Veranstaltungsort: Leipzig Tel.: 0341 48474-308 Fax: 0341 48474-290 www.dgz-jahrestagung.de Faxantwort an 0341 48474-290 Bitte senden Sie mir die angekreuzten Veranstaltungsprogramme zu. Titel, Name, Vorname E-Mail-Adresse (Für die digitale Zusendung des Programmes.) Zeitschrift für moderne Endodontie ENDODONTIE Journal Impressum Verleger: Torsten R. Oemus Verlag: OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-0 Fax: 0341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Deutsche Bank AG Leipzig IBAN DE20 8607 0000 0150 1501 00 BIC DEUTDE8LXXX Verlagsleitung: Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (V.i.S.d.P.) Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Redaktionsleitung: Georg Isbaner, M.A. Tel.: 0341 48474-123 g.isbaner@oemus-media.de Redaktion: Lisa Schmalz, M.A. Tel.: 0341 48474-159 l.schmalz@oemus-media.de Layout: Sandra Ehnert/Theresa Weise Tel.: 0341 48474-119 Korrektorat: Frank Sperling/Sophia Pohle Tel.: 0341 48474-125 Marion Herner Tel.: 0341 48474-126 Produktmanagement: Simon Guse Tel.: 0341 48474-225 s.guse@oemus-media.de Druck: Silber Druck oHG Am Waldstrauch 1 34266 Niestetal Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Benjamin Briseño, Mainz; Prof. Dr. Pierre Machtou, Paris; Prof. Dr. Vinio Malagni- no, Rom; Dr. Cliff Ruddle, Santa Barbara/Kalifornien; Dr. Julian Webber, London; Dr. John McSpadden, Chattanooga/USA; Priv.-Doz. Dr. Ove Peters, Zürich und San Francisco; Dr. Clemens Bargholz, Hamburg; Priv.-Doz. Dr. Claudia Barthel, Berlin; ZA Thomas Clauder, Hamburg; Dr. Hans-Willi Herrmann, Bad Kreuznach; Dr. Thomas Mayer, München; Dr. Oliver Pontius, Bad Homburg; Dr. Wolf Richter, München; Priv.-Doz. Dr. Thomas Schwarze, Hanno- ver; Dr. Helmut Walsch, München; Dr. Reinhardt Winkler, München Erscheinungsweise/Aufl age: Das Endodontie Journal – Zeitschrift für moderne Endodontie – erscheint 2016 mit 4 Ausgaben. Es gelten die AGB. Verlags- und Urheberrecht: Die Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlegers und Herausgebers unzulässig und strafbar. Dies gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspei - cherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einver ständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt, sofern nichts anderes vermerkt ist. Mit Einsendung des Manuskriptes gehen das Recht zur Veröffentlichung als auch die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten in deutscher oder fremder Sprache, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken und Foto- kopien an den Verlag über. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Beiträge auf Formfehler und fachliche Maßgeblichkeiten zu sichten und gegebenenfalls zu berichtigen. Für unverlangt eingesandte Bücher und Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Mit anderen als den redaktionseigenen Signa oder mit Verfasser namen gekennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, die der Meinung der Redaktion nicht zu entsprechen braucht. Der Verfasser dieses Beitrages trägt die Verantwortung. Gekennzeichnete Sonderteile und Anzeigen befi nden sich außerhalb der Verantwortung der Redaktion. Für Verbands-, Unternehmens- und Marktinformationen kann keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung für Folgen aus unrichtigen oder fehlerhaften Darstellun- gen wird in jedem Falle ausgeschlossen. Gerichtsstand ist Leipzig. Praxisstempel / Laborstempel Grafi k/Layout: Copyright OEMUS MEDIA AG 50 Endodontie Journal 3 | 2016
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