Moderne zahnärztliche Behandlungskonzepte richten sich bei rekonstruktiven und re habilitativen Maßnahmen auf eine strategische Pfeilervermehrung aus und ermöglichen damit bei biologisch/prothetischen Misserfolgen mehr Behandlungsspielraum.
Zweifellos hat die digitale Volumentomografie das Spektrum der zahnärztlichen bildgebenden Diagnostik ganz wesentlich erweitert. So wie es Paatero Ende der 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts mit der Entwicklung eines Orthopantomografen und der daraus folgenden Einführung der Panoramaschichtaufnahme gelang, eine neue Ära der zahnärztlichen Radiologie einzuläuten, werden dreidimensionale bildgebende Verfahren wiederum bei zahlreichen Indikationen die PSA ablösen.
Im folgenden Fallbeispiel soll gezeigt werden, welche hervorragenden Möglichkeiten für die prothetische Rehabilitation unserer Patienten mithilfe der Implantologie sowie moderner CAD/CAM-Technologie und dem keramischen Werkstoff Zirkonoxid heute in der Praxis zur Verfügung stehen. Die prothetische Versorgung erfolgte auf einem implantatgetragenen individuell gefrästen Zirkonoxidsteg. Die Ankoppelung der Suprastruktur ist über einen Galvanoreiter realisiert worden.
Wie können wir mithilfe einer Routinetherapie ein Höchstmaß an Ästhetik und Funktion erzielen? Dies immer unter der Voraussetzung, dass keine zeit- und kostenintensiven Behandlungszwischenschritte erfolgen müssen. Natürlich kann mit den heutigen Möglichkeiten und dem Wissen, das wir um die Ästhetik und die reaktiven Gewebe um das Implantat haben, oft ein optimales Ergebnis erzielt werden.
Die schwunghafte Weiterentwicklung im Bereich der oralen Implantologie hat die lange geltenden Dogmen der unbelasteten Einheilzeit von Implantaten zusehends zu Fall gebracht. Neue Implantatoberflächen und Windungsdesigns ermöglichen eine immer frühere Belastung der eingebrachten Fixturen.
Ziel der krestal-lateralen Knochenaugmentationen ist es, ein ausreichend dimensioniertes Implantatlager herzustellen. Die zwei- und dreidimensionale Augmentation mittels Knochenblöcken und/oder die Auflagerung von kortikalen Chips sind probate Mittel, um ein angemessen breites/hohes Implantatbett zu schaffen. Dafür ist in der Regel ein zweizeitiges operatives Vorgehen erforderlich. Unsere Intention ist jedoch, beide operativen Eingriffe möglichst in einem Schritt zusammenzufassen.
Die Entwicklung von Techniken für den Wundverschluss reicht weit zurück. Auch in der Zahnmedizin gab und gibt es stetig Neuerungen. Über die vergangenen Jahrhunderte wurden die Möglichkeiten weiterentwickelt und perfektioniert, sodass dem Patienten heute eine ideale Versorgung geboten werden kann.
Die Implantologie entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten, dank der Forderung der Patienten nach mehr Ästhetik, vom Hilfsmittel für die Fixation von Epithesen und Prothesen hin zu einem vollwertigen Zahnersatz. Heute lauten die Forderungen der Patienten an das Ergebnis einer Implantatbehandlung: Perfekte Funktion und täuschend echte rote und weiße Ästhetik (Leblebicioglu et al. 2007).
In Deutschland werden pro Jahr etwa 1 Million dentale Implantate gesetzt. Die Tendenz ist weiter steigend und zeigt, dass die Implantologie ein etabliertes Verfahren mit einer hohen Erfolgsrate ist. Dieser Umstand mag auch dazu führen, dass sich Patienten mit insuffizienten Brücken oder bislang unversorgten Lücken, statt für eine konventionelle Versorgung, lieber für eine implantologische Lösung entscheiden. Wie zu erwarten ist, weisen die hier zu versorgenden Bereiche oftmals einen hochatrophischen Knochen auf. Zur Verbesserung dieser Situation gibt es verschiedene augmentative Lösungsansätze.
Das Internationale Team für Implantologie (ITI), eine führende wissenschaftliche Organisation auf dem Gebiet der dentalen Implantologie, die sich der Förderung von evidenzbasierter Forschung und Ausbildung verschrieben hat, gab kürzlich die Wahl von Prof. Dr. Daniel Buser/Bern zum neuen ITI-Präsidenten bekannt.