• Titel

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  • NSK Europe GmbH

  • Editorial: Volle Kraft voraus – das Implantologie Jahr 2017

    Dr. Georg Bach

    Das Implantologie Jahr 2017 scheint einiges in sich zu haben. So feierte das Implantologie Journal schon zu Jahresbeginn sein 20-jähriges Jubiläum. An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich für die Glückwünsche und Anregungen, die uns dazu erreicht haben. Außerdem hat die Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e. V. (DGZI) bereits das Ausschreiben ihrer wissenschaftlichen Awards anlässlich des 47. (sic!) Jahreskongress am 29./30. September in Berlin gestartet...

  • Inhalt

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  • Septodont GmbH

  • Einzelzahnimplantat mit Weichgewebe­aufbau und Rezessionsdeckung

    Dr. Sven Egger, M.Sc., M.Sc., ZT Noemi Benedek

    Dieser Fachbeitrag beschreibt die Versorgung einer Schaltlücke durch ein Einzelzahnimplantat (Spätimplantation nach zwölf Monaten nach vorrangigem Hartgewebeaufbau), kombiniert mit simultanem Weichgewebeaufbau und Rezessionsdeckung an den Nachbarzähnen.

  • Straumann GmbH

  • Dentsply Sirona - The Dental Solutions Company™

  • Rehabilitation und Sofortversorgung des zahnlosen Ober- und Unterkiefers

    Dr. Detlef Hildebrand, ZTM Andreas Kunz

    Die orale Implantologie hat sich als fester Bestandteil der zahnärztlichen Versorgung etabliert. Mithilfe moderner Verfahren entstehen Möglichkeiten, Patienten minimal­invasiv, mit weniger chirurgischen Eingriffen und oftmals sofort mit einer provisorischen Interimsprothetik zu versorgen. In diesem Fall wird mithilfe eines neuen Konzeptes, nach umfangreicher Extraktion der nicht erhaltungswürdigen Restzähne, eine Sofortimplantation mit Sofortversorgung auf vier Implantaten im Unterkiefer und sechs Implantaten im Oberkiefer umgesetzt.

  • Nobel Biocare Deutschland GmbH

  • Implantologische Versorgung in Ausnahmefällen

    Dr. Verena Stoll, Prof. Dr. Dr. Peter Stoll, Dr. Kai Höckl, Dr. Georg Bach

    Menschen mit angeborenen Kieferfehlbildungen, Dysgnathien, extremer Kieferkammatrophie, Kieferdefekten nach Traumen oder tumorchirurgischen Eingriffen, allgemeinmedizinischer Polymorbidität oder der Kombination mehrerer ungünstiger Faktoren stellen den Zahnarzt im Fall einer implantologischen Versorgung vor große Herausforderungen. Die Therapieoptionen sind oft durch die zugrunde liegenden anatomischen oder physiologischen Hemmnisse besonders aufwendig oder auch limitiert und meist sehr kostenintensiv. Nicht umsonst sieht das deutsche 
Sozialrecht in solchen Fällen Ausnahmeregelungen für gesetzlich Versicherte vor, die es erlauben, auch ansonsten konventionell nicht zu versorgende Patienten kaufunktionell zu rehabilitieren.

  • Dentegris Deutschland GmbH

  • Champions-Implants GmbH

  • Komplexe Knochenaugmentation und Alternativen

    Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Florian G. Draenert

    Ausreichend Alveolarknochen für das knöcherne Implantatlager und knöcherne Unterstützung der gingivalen Weichgewebe ist Voraussetzung für eine erfolgreiche dentale Implantation und ein ideales ästhetisches Ergebnis. Komplexe Augmentationen stellen eine Herausforderung dar und sind intensives Forschungsfeld. In diesem Fachbeitrag werden komplexe Knochenaugmentationen und Alternativen diskutiert. Diese Arbeit ist ein Detail-­Update der im Implantologie Journal 2/2013 erschienenen Publikation „Knochenaugmentation komplexer Defekte – Eine aktualisierende und ergänzende Übersicht“ unter Berücksichtigung weiterer Primärpublikationen.1–4

  • W&H Deutschland GmbH

  • Komplikationsmanagement nach komplexer lateraler Augmentation im posterioren Unterkiefer

    Dr. med. dent. André Gürsesli

    Trotz aufwendiger Lappentechniken kann das Auftreten von frühen postoperativen Wunddehiszenzen nicht immer vermieden werden. Diese stellen eine der häufigsten postoperativen Komplikationen nach augmentativen Eingriffen dar und führen i. d. R. zu einem kompromittierten Behandlungsergebnis. Ribose-kreuzvernetzte Membranen bieten aufgrund des verlängerten Resorp­-
tionsprofils eine Behandlungsoption für ausgedehnte laterale Knochendefekte unter Verwendung von partikulärem KEM anstelle eines Knochenblocks. Sie behalten die strukturelle Integrität sogar bei Exposition über einen Zeitraum und ermöglichen im Allgemeinen eine vollständige sekundäre Epithelialisierung des Wund­gebiets bei zusätzlichem Schutz für das angestrebte Regenerat.

  • CAMLOG Vertriebs GmbH

  • DGZI Implant Dentistry Award 2017

    Redaktion

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  • Studiengruppen der DGZI & Geburtstage

    Redaktion

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  • Produkte

    Redaktion

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  • Erfolgreiches Implantatkonzept neu ausgerichtet

    Dr.-Ing. Walter Moser, Prof. Dr. med. dent. Georg-H. Nentwig

    Kennzeichnend für die orale Implantologie der letzten 15 Jahre ist das bessere Verständnis biologischer Wechselwirkungen zwischen Implantat sowie Hart- und Weichgewebe. Mikrostrukturierte Oberflächen für rasche Osseointegration, erhöhte Primärstabilität für Früh- und Sofortversorgungen, Knochentraining, Bakteriendichtheit und mechanische Stabilität der Abutmentverbindung sind wichtige und akzeptierte Elemente moderner Implantatsysteme und Behandlungsprotokolle. Die Autoren dieses Fachartikels beschäftigen sich seit mehr als 30 Jahren aktiv mit diesen Themen und haben ihre langjährige klinische Erfahrung und neuesten Erkenntnisse in dem hier vorgestellten Implantatsystem zusammengefasst.

  • Instradent Deutschland GmbH

  • Interview: „Es gibt medizinisch ­relevante Gründe für metallfreie Versorgungen“

    Michael Ludwig im Gespräch mit Georg ­Isbaner

    CAMLOG gehört zu den ambitioniertesten ­Implantatherstellern Deutschlands. Der Erfolg scheint kein Zufall zu sein, folgt man den Ausführungen von Michael Ludwig, Geschäftsführer der CAMLOG Vertriebs GmbH. Zahlreiche Produktweiter- und 
-neuentwicklungen aber auch eine klare Firmenphilosophie ­sorgen seit Jahren für stabiles Wachstum und eine strategisch günstige Positionierung am Markt. Im Interview mit Georg ­Isbaner, ­OEMUS MEDIA AG, spricht Michael Ludwig u. a. über das erfolgreiche Geschäftsjahr 2016, das neue Keramikimplantatsystem und die Vertriebsvereinbarung mit BioHorizons.

  • Interview: Übernahme des Keystone-Vertriebs durch OT Medical

    Thomas Fiekens im Gespräch

    Im Markt verstärken sich die Gerüchte, dass OT medical seit 2017 den Vertrieb der Produkte des amerikanischen Implantatherstellers Keystone für bestimmte Länder in Europa übernimmt. Keystone wurde im Jahr 2006 von Warburg Pincus und Russel Olsen gegründet und verfügt über nachweisliche Fachkompetenz und Erfahrung auf dem Gebiet der dentalen Implantologie und steht für klinische Flexibilität und ästhetische Ergebnisse. Wir sprachen am Rande des Jahreskongresses in Hamburg mit Thomas Fiekens, Geschäfts­führer von OT medical aus Bremen.

  • Vorsorge ist besser als Nachsorge

    Redaktion

    Bei der Entscheidung für ein Implantat ist vielen Patienten oft nicht bewusst, dass damit auch ein nicht unerheblicher Pflegeaufwand verbunden ist. Auch periimplantäres Gewebe kann sich entzünden und zu einer Mukositis oder Periimplantitis führen. Zur IDS 2017 wird eine Innovation in Sachen Implantatreinigung vorgestellt, die die Compliance der Patienten deutlich steigern soll.

  • Allografts – immer mehr im dentalen Einsatz

    Redaktion

    Welches Knochenersatzmaterial am besten geeignet ist, hängt von der Indikation und den individuellen Wünschen von Patient und Chirurg ab. Aktuell sind allogene Transplantate ins Zentrum der Diskussion gerückt: Sind die in Deutschland strikt reglementierten und kontrollierten Materialien wirklich sicher, um sie in der oralchirurgischen und implantologischen Routine einzusetzen?

  • mednaht GmbH

  • News

    Redaktion

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  • BIEN AIR Deutschland GmbH

  • Unnaer Implantologietage mit der DGZI-Studiengruppe Westfalen erneut erfolgreich

    Redaktion

    „Optimale Knochen- und Gewebeverhältnisse als Grundlage für den Erfolg in der Implantologie“ – so lautete die Themenstellung, unter der die Zahnklinik Unna und die DGZI-Studiengruppe Westfalen am zweiten Februar-Wochenende Kollegen aus der Region zum fachlichen Gedankenaustausch eingeladen hatte. Knapp 200 Teilnehmer konnten begrüßt werden.

  • Neue Wege werden beschritten

    Dr. Georg Bach

    Mit über 1.000 Members und Fellows und einem erneut beachtlichen Wachstum zum Vorjahr ist die ITI Sektion Deutschland eine der größten nationalen Gruppierungen in dem globalen Implantologienetzwerk ITI (International Team for Implantology), dem neben Oralchirurgen, Kieferchirurgen, Zahnärzten und Zahntechnikern auch Grundlagenwissenschaftler angehören.

  • Implantologie auf der Internationalen Dental-Schau (IDS) 2017

    Redaktion

    Die Internationale Dental-Schau (IDS) vom 21. bis zum 25. März 2017 bietet dem implantologisch orientierten Fachbesucher eine perfekte Gelegenheit, sich über Innovationen seines dynamischen 
Fachgebietes umfassend zu informieren. Schwerpunktthemen sind u. a. aktuelle Trends bei Implantatsystemen und Werkstoffen, digitale Techniken bei Implantatplanungen, spezielle Größen 
und Ausführungsformen sowie autologer und allogener Knochen­ersatz. Dazu stehen zahlreiche Experten vor Ort für Beratungsgespräche bereit.

  • Implantologie für ­Experten und Einsteiger

    Redaktion

    Die Veranstaltungskombination EXPERTENSYMPOSIUM „Innovationen Implantologie“/IMPLANTOLOGY START UP findet am 12. und 13. Mai 2017 im Hotel Palace Berlin statt. Unter der Themenstellung „Moderne implantologische Behandlungskonzepte – Diagnostik, Planung und chirurgisch/prothetische Umsetzung“ gibt es diesmal ein gemeinsames wissenschaftliches Vortragsprogramm. Neu im Programm ist am Freitagnachmittag ein Block mit Table Clinics (Tischdemonstrationen). Hier gibt es spezielle, auf das jeweilige Informationsbedürfnis von Einsteigern bzw. Experten abgestimmte Angebote.

  • Hi-Tec Implants

  • WDF 2017 – Internationaler Kongress für Zahnärzte geht in nächste Runde

    Autor(en)

    Die Leser des Implantologie Journals haben jeden Monat die Möglichkeit, ein thematisches Webinar des DT Study Clubs abzu­rufen und wertvolle Fortbildungspunkte zu sammeln. Die Teilnahme am ­Webinar ist kostenfrei.

  • Die Informationspflicht über Behandlungsfehler

    Dr. Klaus Volker Schiller, Sarah Schiller, Manuel Pfeifer

    Durch das seit dem 26.02.2013 in Kraft getretene Patientenrechtsgesetz wurden in das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) Vorschriften über den medizinischen Behandlungsvertrag aufgenommen.1 Die Regelungen der §§ 630a bis 630h BGB geben im Wesentlichen 
die bisher von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätze wieder. Dies gilt insbesondere für die Rechtsnatur des Behandlungsvertrages, für die Informationsrechte, für die Aufklärungspflichten, für die Dokumentationspflichten, für die Einwilligung in die Behandlung, für das Recht auf Einsichtnahme in Unterlagen sowie für die Beweislast für Behandlungs- oder Aufklärungsfehler.2 Zum Teil hat der Gesetzgeber jedoch Präzisierungen vorgenommen.3 Die Pflicht des Behandelnden zur Information über mögliche Behandlungsfehler ist neu.

  • 18. Expertensymposium - Implantologie für versierte Anwender

  • Bestimmung der cranialen Symmetrieebenen

    Dipl.-Ing. Dipl.-Inform. Frank Hornung

    Für das Cranium bzw. Neurocranium wurde eine Symmetriebestimmung bisher nicht eindeutig definiert. Mithilfe des CranioPlan®-Verfahrens haben der Mediziner sowie Wissenschaftler und Techniker die Möglichkeit, Therapieverfahren abzuleiten bzw. Therapiehilfsmittel zu produzieren. Folgender Beitrag beschreibt die biologischen Grundkenntnisse auf denen dieses Verfahren basiert.

  • Komfortabel und festsitzend - Die Sofortversorgung mit COMFOUR™

    Dr. Detlef Hildebrand, ZTM Andreas Kunz

    Die Leser des Implantologie Journals haben jeden Monat die Möglichkeit, ein thematisches Webinar des DT Study Clubs abzu­rufen und wertvolle Fortbildungspunkte zu sammeln. Die Teilnahme am ­Webinar ist kostenfrei.

  • Kongresse, Kurse und Symposien/ Impressum

    Redaktion

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  • today Messeguide App navigiert durch den Messedschungel

  • OT Medical GmbH

21. Jahrgang | € 10,00 zzgl. MwSt. | ISSN 1435-6139 | PVSt. F 42816 Zeitschrift für Implantologie, Parodontologie und Prothetik IMPLANTOLOGIE Journal 3 2017 CME | DGZI Peer-reviewed Rehabilitation und Sofortversorgung des zahnlosen Ober- und Unterkiefers Seite 12 Fachbeitrag | Prothetik Implantologische Versorgung in Ausnahmefällen Seite 22 Markt | Interview „Es gibt medizinisch relevante Gründe für metallfreie Versorgungen“ Seite 60 i n k l . C M E - W e b i n a r C M E - A r t i k e l
Halle 11.1 Stand D030/ E030/ E039/ F039 JETZT MIT QUICKSTOP-FUNKTION . n e t l a h e b r o v n e g n u r e d n Ä . 7 1 0 2 i n u J . 0 3 s i b g i t l ü g t o b e g n A . t S w M . s e g . l g z z s i e r P * AKTIONSPREISE vom 01. März bis 30. Juni 2017 8.999 €* 11.549 €* TEL.: +49 (0)6196 77606-0 E-MAIL: info@nsk-europe.de WEB: www.nsk-europe.de FAX: +49 (0)6196 77606-29
EDITORIAL Volle Kraft voraus – das Implantologie-Jahr 2017 wie Teil nahme bedingungen finden Sie natürlich auf der Webseite unse rer Fachgesellschaft unter www.dgzi.de. Darüber hinaus haben die Kollegen weiterhin die Möglichkeit, am vielfäl- tigen Fortbildungsangebot wie dem Curriculum der DGZI teilzunehmen. Aktuell wurde das zahntechnische Cur- riculum gestartet. Das Curriculum zum „Tätigkeitsschwerpunkt zahntechnische Implantatprothetik – DGZI“ wiederum findet am 1./2. September 2017 statt – also nach der Sommerpause. Auch die 37. Internationale Dental- Schau in Köln wirft bereits ihre Schat- ten voraus. Nicht nur, dass wir wieder auf eine weitere Rekord-IDS zusteuern. Auch die Implantologie bzw. die Her- steller, die auf dieses Fachgebiet spezi- alisiert sind, werden sich einmal mehr als der Innovationsmotor der Branche in Köln vorstellen. Zahlreiche neue Al- lianzen sorgen für stärkere Integration von Arbeitsabläufen – analog und di- gital. Erstaunlicherweise kommen auch stets neue Marktteilnehmer hinzu, die mit Erfindergeist und Entschlossenheit neue Gesundheitsmärkte erobern wol- len. Bemerkenswert ist vor allem die Entwicklung im Bereich der Implantat- systeme aus Zirkoniumdioxid. Hier drän- gen gleich mehrere Anbieter mit eige- nen Systemen neu in den noch jungen Nischenmarkt „Keramikimplantologie“. Doch auch „konventionelle“ Systeme aus Titan werden permanent weiterent- wickelt oder erwarten zur IDS gar ihre Markteinführung. Implantologen und Oralchirurgen sind daher gleicherma- ßen vor die Herausforderung gestellt, aus dem vielen Interessanten, was zur IDS vorgestellt wird, das wirklich Gute und Brauchbare herauszufiltern. Damit bleibt mir an dieser Stelle nur noch übrig, Ihnen eine informative Lek- türe der neuen Ausgabe des Implan- tologie Journals zu wünschen, in der Hoffnung, Ihnen damit die eine oder andere Schneise geschlagen zu haben. Herzliche Grüße aus Freiburg im Breisgau, [Infos zum Autor] Ihr Dr. Georg Bach Referent für Fortbildung der DGZI Liebe Leserinnen und Leser, das Implantologie-Jahr 2017 scheint einiges in sich zu haben. So feierte das Implantologie Journal schon zu Jahres- beginn sein 20-jähriges Jubiläum. An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich für die Glückwünsche und Anregun- gen, die uns dazu erreicht haben. Au- ßerdem hat die Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e. V. (DGZI) bereits das Ausschreiben ihrer wissenschaftlichen Awards anlässlich des 47. (sic!) Jahreskongress am 29./30. September in Berlin gestartet. Es wer- den sowohl der DGZI Implant Dentistry Award 2017 (Preisgeld 5.000 Euro) als auch der DGZI Disser tationspreis 2017 (Preisgeld 2.000 Euro) ausgelobt. Der Einsendeschluss für beide Awards ist am 31. Mai 2017. Nähere Angaben so- Implantologie Journal 3 | 2017 3
INHALT Editorial 3 Volle Kraft voraus – das Implantologie-Jahr 2017 Dr. Georg Bach Fachbeitrag | Chirurgie 6 Einzelzahnimplantat mit Weichgewebe aufbau und Rezessionsdeckung Dr. Sven Egger, M.Sc., M.Sc., ZT Noemi Benedek CME | DGZI Peer-reviewed 12 Rehabilitation und Sofortversorgung des zahnlosen Ober- und Unterkiefers Dr. Detlef Hildebrand, ZTM Andreas Kunz 2 CME-Punkte Fachbeitrag | Prothetik 22 Implantologische Versorgung in Ausnahmefällen Dr. Verena Stoll, Prof. Dr. Dr. Peter Stoll, Dr. Kai Höckl, Dr. Georg Bach Fachbeitrag | GBR & GTR 32 Komplexe Knochenaugmentation und Alternativen Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Florian G. Draenert Anwenderbericht | GBR & GTR 38 Komplikationsmanagement nach komplexer lateraler Augmentation im posterioren Unterkiefer Dr. med. dent. André Gürsesli DGZI intern 44 Aktuelles 46 Studiengruppen & Geburtstage Markt | Technologie 56 Erfolgreiches Implantatkonzept neu ausgerichtet Dr.-Ing. Walter Moser, Prof. Dr. med. dent. Georg-H. Nentwig Markt | Interview 60 „Es gibt medizinisch relevante Gründe für metallfreie Versorgungen“ 64 Übernahme des Keystone-Vertriebs durch OT medical 66 Vorsorge ist besser als Nachsorge 68 Allografts – immer mehr im dentalen Einsatz Events 78 Unnaer Implantologietage mit der DGZI-Studiengruppe Westfalen erneut erfolgreich 80 Neue Wege werden beschritten Dr. Georg Bach 84 Implantologie auf der Internationalen Dental-Schau (IDS) 2017 86 Implantologie für Experten und Einsteiger 88 Vorschau Recht 92 Die Informationspfl icht über Behandlungsfehler Dr. Klaus Volker Schiller, Sarah Schiller, Manuel Pfeifer Tipp | Therapieverfahren 96 Bestimmung der cranialen Symmetrieebenen Dipl.-Ing. Dipl.-Inform. Frank Hornung CME | Live-Webinar 97 Webinar 1 CME-Punkt 48 Markt | Produktinformationen 74 News 98 Termine/Impressum 21. Jahrgang | € 10,00 zzgl. MwSt. | ISSN 1435-6139 | PVSt. F 42816 Zeitschrift für Implantologie, Parodontologie und Prothetik IMPLANTOLOGIE Journal 3 2017 CME | DGZI Peer-reviewed Rehabilitation und Sofortversorgung des zahnlosen Ober- und Unterkiefers Seite 12 Fachbeitrag | Prothetik Implantologische Versorgung in Ausnahmefällen Seite 22 Markt | Interview „Es gibt medizinisch relevante Gründe für metallfreie Versorgungen“ Seite 60 i n k l . C M E - W e b i n a r C M E - A r t i ke l 4 Implantologie Journal 3 | 2017 Titelbild: CAMLOG Vertriebs GmbH Das Implantologie Journal ist die offi zielle Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V.
Septanest mit Adrenalin 1/100.000 und Septanest mit Adrenalin 1/200.000. Verschreibungsp(cid:2)ichtig. Zusammensetzung: Arznei- lich wirksame Bestandteile: Septanest 1/100.000: 1 ml Injektionslösung enthält 40,000 mg Articainhydrochlo- rid, 0,018 mg Epinephrinhy- drogentartrat (entspricht 0,010 mg Epinephrin). Septa- nest 1/200.000: 1 ml Injekti- onslösung enthält 40,000 mg Articainhydrochlorid, 0,009 mg Epinephrinhydrogentartrat (entspricht 0,005 mg Epineph- rin). Sonstige Bestandteile: Na- triummetabisulit (Ph. Eur.) 0,5 mg (entsprechend 0,335 mg SO2), Natriumchlorid, Natri- um edetat (Ph. Eur.), Natrium hy- droxid, Wasser für In jektions - zwecke. Anwendungsgebiete: Inil- trations- und Leitungsanästhe- sie bei Eingriffen in der Zahn- heilkunde, wie: Einzel- und Mehrfachextraktionen, Trepa- nationen, Apikalresektionen, Zahnfachresektionen, Pulpek- tomien, Abtragung von Zysten, Eingriffe am Zahn(cid:4)eisch. Hinweis: Dieses Produkt ent- hält keine Konservierungs- stoffe vom Typ PHB-Ester und kann daher Patienten verab- reicht werden, von denen be- kannt ist, dass sie eine Allergie gegen PHB-Ester oder che- misch ähnliche Substanzen besitzen. Gegenanzeigen: Septanest mit Adrenalin darf aufgrund des lokalanästhetischen Wirk- stoffes Articain nicht ange- wendet werden bei: bekannter Allergie oder Überempindlich- keit gegen Articain und andere Lokalanästhetika vom Säure- amid-Typ, schweren Störun- gen des Reizbildungs- oder Reizleitungssystems am Her- zen (z. B. AV-Block II. und III. Grades, ausgeprägte Brady- kardie), akuter dekompensier- ter Herzinsufizenz (akutes Versagen der Herzleitung), schwerer Hypotonie, gleichzei- tiger Behandlung mit MAO- Hemmern oder Betablockern, Kindern unter 4 Jahren, zur intravasalen (Ein- spritzen in ein Blutgefäß). Auf- grund des Epinephrin (Adrena- lin)-Gehaltes darf Septanest mit Adrenalin auch nicht ange- wendet werden bei Patienten mit: schwerem oder schlecht kompensiertem Diabetes, pa- roxysmaler Tachykardie oder hochfrequenter absoluter Ar- rhythmie, schwerer Hypertonie, Kammerwinkelglaukom, Hy- perthyreose, Phäochromozy- tom, sowie bei Anästhesien im Endbereich des Kapillarkreis- laufes. Warnhinweis: Das Arznei- mittel darf nicht bei Personen mit einer Allergie oder Über- empindlichkeit gegen Sulit so wie Personen mit schwerem Asthma bronchiale angewen- det werden. Bei diesen Per- sonen kann Septanest mit Adre nalin akute allergische Reaktionen mit anaphylakti- schen Symptomen wie Bron- chialspasmus auslösen. Das Arzneimittel darf nur mit be- sonderer Vorsicht angewendet werden bei: Nieren- und Le- berinsufizienz (im Hinblick auf den Metabolisierungs- und Ausscheidungsmechanismus), Angina pectoris, Arteriosklero- se, Störungen der Blutgerin- nung. Das Produkt soll in der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach strenger Nutzen- Risiko -Abwägung eingesetzt werden, da keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung bei Schwangeren vorliegen und nicht bekannt ist, ob die Wirkstoffe in die Muttermilch übergehen. Nebenwirkungen: Toxische Reaktionen (durch anomal hohe Konzentration des Lokalanästhetikums im Blut) können entweder sofort durch unbeabsichtigte in- travaskuläre Injektion oder verzögert durch echte Überdosierung nach Injektion einer zu hohen Menge der Lösung des Anästhetikums auftreten. Unerwünschte verstärkte Wirkungen und toxische Reaktionen können auch durch Injektion in besonders stark durchblutetes Gewebe eintreten. Zu beobachten sind: Zentralnervöse Symptome: Nervosität, Unruhe, Gähnen, Zittern, Angstzustän- de, Augenzittern, Sprachstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Ohrensausen, Injektion * Septanest wird in anderen Ländern auch unter dem Namen Septocaine oder Medicaine vertrieben Schwindel, tonisch-klonische Krämpfe, Bewusstlosigkeit, Koma. Sobald diese Anzeichen auftreten, müssen rasch korrektive Maßnahmen erfolgen, um eine eventuelle Verschlimmerung zu vermeiden. Respiratorische Symptome: erst hohe, dann niedrige Atemfrequenz, die zu einem Atemstillstand führen kann. Kardiovaskuläre Symptome: Senkung der Kontraktionskraft des Herzmuskels, Senkung der Herzleistung und Abfall des Blutdrucks, ventrikuläre Rhythmusstö- rungen, pektanginöse Beschwerden, Möglichkeit der Ausbildung eines Schocks, Blässe (Cyanose), Kammer(cid:4)immern, Herzstillstand. Selten kommt es zu allergi- schen Reaktionen gegenüber Articain, Parästhesie, Dysästhesie, Hypästhesie und Störung des Geschmacksempindens. Besondere Hinweise: Aufgrund des Gehaltes an Sulit kann es im Einzelfall insbesondere bei Bronchialasthmatikern zu Überempindlichkeitsreaktionen kommen, die sich als Erbrechen, Durchfall, keuchende Atmung, akuter Asthma- anfall, Bewusstseinsstörung oder Schock äußern können. Bei operativer, zahnärztlicher oder groß(cid:4)ächiger Anwendung dieses Arzneimittels muss vom Zahnarzt entschieden werden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen darf. Handelsformen: Packung mit 50 Zylinderampullen zu 1,7 ml Injektionslösung. (Septanest 1/100.000 oder 1/200.000) im Blister. Pharmazeutischer Unternehmer: Septodont GmbH – 53859 Niederkassel Stand: 05/2015 Gekürzte Angaben – vollständige Informationen siehe Fach- bzw. Gebrauchs- information. MANAGING PAIN FOR YOUR PRACTICE SEPTANEST Mit 4 Injektionen jede Sekunde weltweit das bevorzugte Lokalanästhetikum der Zahnärzte*. Zugelassen von 70 Gesundheitsbehörden (u. a. FDA und EMEA) auf der ganzen Welt entspricht Septanest den höchsten Qualitätsstandards. Latex kann Allergien verursachen. Septanest ist 100% latexfrei und kommt während des gesamten Herstel- lungsprozesses nie mit Latex in Berührung. Eine gute Entscheidung. Wir unterstützen Sie in allen Bereichen der schmerzfreien Behandlung.
FACHBEITRAG | CHIRURGIE Dieser Fachbeitrag beschreibt die Versorgung einer Schaltlücke durch ein Einzelzahnimplantat (Spätimplantation nach zwölf Monaten nach vorrangigem Hartgewebeaufbau), kombiniert mit simultanem Weich- gewebeaufbau und Rezessionsdeckung an den Nachbarzähnen. Dr. Sven Egger [Infos zum Autor] Einzelzahnimplantat mit Weichgewebe aufbau und Rezessionsdeckung Dr. Sven Egger, M.Sc., M.Sc., ZT Noemi Benedek Ein 54-jähriger Patient mit guter Allgemeingesundheit stellte sich im Notdienst erstmalig vor. Die Ausgangs- situation zeigte einen oberen zweiten Prämolaren, der nach erfolgloser endo- dontischer Therapie (alio loco) eine aus- gedehnte parodontale Läsion bis in den Bereich der mesiobukkalen Wurzel des ersten Molaren aufwies und zudem mit einem submukösen Abszess aufwartete. Nach Abwägung aller Vor- und Nach- teile fiel die Entscheidung im weiteren Behandlungverlauf nach Abszesseröff- nung und Trepanation auf die Extraktion und den Ersatz des Zahnes 25 durch ein Einzelzahnimplantat. Im Vorfeld sollte zunächst der zystisch imponierende De- fekt nach gründlicher Kürretage mit GBR und das Weichgewebe mit GTR/Rezes- sionsdeckung an den Nachbarzähnen rekonstruiert werden, um eine optimale Ausgangssituation für das Einzelzahn- implantat zu schaffen. Bei der klinischen Funktionsanalyse zeigten sich leichte Anzeichen einer pa rafunktionellen Störung. Die ästhe- tisch-rekonstruktive Behandlung erfolgte nach Abschluss der Hygienephase mit Veneers 13 und 43, Presskeramikteil- kronen und einer Einzelzahnrestaura- tion am Implantat 25. Anamnese Allgemeinmedizinische Anamnese Erstbesuch und Erhebung der allge- meinmedizinischen Anamnese fand am 22.09.13 statt. Der Patient ist gesund und es sind keine Reaktionen auf be- stimmte Medikamente vorhanden. Zahnmedizinische Anamnese Die letzte zahnärztliche Untersuchung fand vor circa einem halben Jahr statt. Bis zu diesem Zeitpunkt suchte der Pa- tient halbjährlich seinen Hauszahnarzt zur Kontrolle/Zahnreinigung auf. Der Patient interessiert sich für eine Sanie- rung seines Gebisses. Einstellung des Patienten Der Patient ist nach Aufklärung und eingehender Beratung an einer Ge- samtbehandlung seines Kauorgans in- teressiert. Er legt großen Wert auf eine ästhetisch-funktionelle und dauerhafte Verbesserung seiner Situation und steht einer notwendigen umfangreichen äs- thetisch-rekonstruktiven Rehabilitation aufgeschlossen gegenüber. Klinischer Befund Rote Ästhetik Es zeigt sich eine generalisierte plaque- und zahnsteinbedingte Entzündung der marginalen Gingiva. Rezessionen im gingivalen Verlauf Regio 24 und 26 sind sichtbar. Nach Initialbehandlung/Hygi- Abb. 1 Abb. 2 6 Implantologie Journal 3 | 2017
Straumann® BLT Ø 2,9 mm – the SmallOne Eine weitere Legende ist geboren: schmal, stark und beständig. WENIGER INVASIV* WIRKENDE ÄSTHETIK VOLLE FESTIGKEIT NATÜRLICH Eine perfekte Kombination Neues prothetisches e G arantie g n aus Implantatdesign, Festigkeit und Heilungswirkung. Design, das der Zahnanatomie nahekommt. Eine feste und zuverlässige Behandlungsoption – dank Roxolid®. Lebensla a r t S ® n n u m a m n t Syste Dental I m p l a *wenn sich eine GBR vermeiden lässt Weitere Informationen zum SmallOne erhalten Sie von Ihrem Straumann® Vertriebsmitarbeiter vor Ort. Oder besuchen Sie www.straumann.de/smallone
FACHBEITRAG | CHIRURGIE enephase und Aufnahme des Parodon- talstatus entschied sich der Behandler, aufgrund der mittleren Lachlinie und der Zahnhalsüberempfindlichkeiten an 24 und 26 eine plastische Deckung mit einem Schleimhauttransplantat vorzu- nehmen. Weiße Ästhetik Zahnlänge: Die OK-Front empfindet der Patient als ausreichend lang. Die Me- tallkeramikkrone am rechten mittleren Schneidezahn ist etwas länger im Ver- gleich zur linken Seite. Es zeigen sich leichte Abrasionen an den Eckzähnen 13 und 43. Der Schneidekantenverlauf folgt der Konkavität der Unterlippe (be- rührungsfreies Verhältnis). Die Breite des Lächelns misst bis in den Bereich der zweiten Prämolaren. Es gibt eine Verlagerung der unteren Inzisallinie gegenüber der fazialen Mittellinie/In- terinzisallinie um 2 mm nach links. Die Okklusionsebene steht parallel zur Kom- missurenlinie (Horizontalen; Abb. 1). Zahnform: Die rechteckig imponie- rende Zahnform erscheint harmonisch zur Gesichtsform des Patienten. Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Dentalstatus An Zahn 24 imponiert ein keilförmiger Defekt. Zahnform: Neben den bereits erwähn- ten abrasiven Zahnhartsubstanzver- lusten ist die ursprünglich okklusale Morphologie im Front- und Seiten- zahnbereich nur noch ansatzweise vorhanden. Zahnfarbe: Neben den bereits verfärb- ten Kompositrestaurationen erscheint die Farbe der Zähne als zu gelb und zu dunkel. Der Patient wünscht sich im Rahmen der Rehabilitation in dieser Frage eine deutliche Verbesserung. Die Farbdiskrepanz im Bereich der mittleren Frontzähne soll auf Wunsch des Patien- ten noch unbehandelt bleiben. Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Abb. 10 Abb. 11 Abb. 12 Abb. 13 Abb. 14 Abb. 15 Abb. 16 Abb. 17 8 Implantologie Journal 3 | 2017
UNSER TREUEANGEBOT: 1.295 € max. 5.860 € Schätzen Sie Qualität? Dann werden Sie unser Treue-Angebot lieben. Gute Qualität erkennt man nicht nur an eizienten und sicheren Produkten. Man erkennt sie auch an treuen Kunden. Als Dankeschön für Ihr Vertrauen in Dentsply-Sirona-Produkte machen wir Ihnen ein Angebot für ein Implantat system Ihrer Wahl: Anyklos®, Xive®, Astra Tech Implant System® EV oder OsseoSpeed® Profile EV. • Fünf Implantate • Eine Chirurgie-Kassette • Ein mySimplant® Planungsservice mit Bohrschablone und Pilotbohrer Jetzt online bestellen: dentsplysirona.com/implants/treuevorteil Einmal pro Praxis und gültig bis 30. April 2017. NUTZEN SIE JETZT IHREN TREUEVORTEIL! dentsplysirona.com/ implants/treuevorteil
FACHBEITRAG | CHIRURGIE Abb. 18 Abb. 19 Abb. 20 Abb. 21 Zusammenfassung der Befunde Diagnosen – gingivale Erkrankung (Schmutzgin- ben und definitive Eingliederung in den Folgesitzungen kieferorthopädischer Zahnstellung: Der Überbiss in der OK- Front ist mit 1 mm zu klein. Im Bereich der seitlichen Schneidezähne wurde ein Lücken- schluss durchgeführt, es imponiert ein Diastema mediale sowie eine Kreuz- bissverzahnung 24/34. Die Zahnstel- lung empfindet der Patient als nicht störend und soll daher auch nicht ver- ändert werden. Abbildung 2 liefert keinen Anhalt auf nicht zahnverursachte Prozesse. Auf dem OPG sind zu sehen: retinierter und verlagerter Zahn 18, retinierte Zähne 38 und 48, insuffiziente Amalgam- und Kompositfüllungen im Seitenzahn- bereich des Ober- und Unterkiefers, Einzelzahnlücke 25. Abbildung 3 zeigt eine Bissflügelauf- nahme rechts: Karies Grad II 44 distal, Karies Grad III 13 und 14 distal sowie 47 mesial, Randspalten/Sekundärka- ries 17, 16, 15, 45, 46, Karies 47 (rönt- genologisch nicht sichtbar, klinisch sondierbar). Die Bissflügelaufnahme links in Ab- bildung 4 zeigt Zahnlücke 25, Rand- spalten/Sekundärkaries 26, 27 und 36. Abbildungen 5 und 6 zeigen Einzelzahn filmaufnahmen von 25 mit Wurzelresorption/V.a root falsa. givitis) – leichte Parafunktion mit Zahnhart- substanzverlust (Attrition) v. a. im Eckzahnbereich 13 und 43 – Angle-Klasse I mit kieferorthopädi- schem Lückenschluss aufgrund der Nichtanlage von 12 und 22 – Kreuzbissverzahnung 24/34 – Parodontitis apikalis 25 V.a root falsa – retinierte Weisheitszähne 18, 38 und 48 – konservierend/prothetisch insuffizient versorgtes Erwachsenengebiss Behandlungsplan 1. Hygienephase (professionelle Zahn- reinigung/Motivation und Instruk- tion der häuslichen Mundhygiene) 2. Abformung für Situationsmodelle, Wax-up 3. Extraktion 25 in Kombination mit (DBBM und Kollagenmem- GBR bran), Extraktion 18, 38 und 48 4. (Spät-)Implantation 25 nach Warte- zeit von zwölf Monaten 5. Quadrantenweise Sanierung für die definitive Versorgung im Oberkiefer 17 bis 13, 26, 27, 36, 37, 44 bis 47 mit Presskeramikteilkronen 6. Abdrucknahme, HIKP-Bissnahme, Gesichtsbogenübertragung, Anpro- 7. Anfertigung einer Nachtschiene 8. Nachkontrolle und Nachsorge Behandlungsablauf Beginnend mit einer Prophylaxesit- zung einschließlich Reevaluation und professioneller Zahnreinigung wurde die Hygienephase eingeleitet – beglei- tet von einem Fotostatus und CMD- Screening. Im nächsten Schritt erfolgte die Extrak- tion 25 und das Auffüllen der Alveole mit DBBM/Kollagenmembran. Die Spätimplantation 25 fand nach einer Abheilphase von zwölf Monaten statt. Die Einheilphase betrug vier Monate (Abb. 7–17). Anschließend erfolgte die quadrantenweise Sanierung der Zähne im Ober- und Unterkiefer und die Her- stellung der Presskeramikteilkronen im zahntechnischen Labor sowie deren Eingliederung (Abb. 18 und 19). Ab- schließend wurde die Nachtschiene angefertigt. Ergebnisse Rote Ästhetik Es zeigen sich stabile und gesunde (peri- implantäre) Weichgewebeverhältnisse nach abgeschlossener Behandlung. Die Abb. 22a Abb. 22b Abb. 22c Abb. 22d 10 Implantologie Journal 3 | 2017
I E G E Z N A © MIS Corporation. All Rights Reserved Halle 04.1 Stand B030 D039 MIS V3 Mehr Knochen. Mehr Ästhetik. SAV E T H E DAT E : M I S - S Y M P O S I U M M Ü N C H E N M A I 2 017 · 13 . Mehr über das neue V3 Implantat erfahren Sie unter mis-implants.de MIS Implants Technologies GmbH Simeonscarré 2 · D-32423 Minden Tel.: 05 71-97 27 62-0 · Fax: 05 71-97 27 62-62 Abb. 23 Disharmonie im Gingivaverlauf Regio 24, 26 konnte mit den durchgeführten Rezessionsdeckungen deutlich verbessert werden (Abb. 20). Weiße Ästhetik Zahnlänge: Die Implantatkrone 25 gliedert sich sehr schön in die umgebenden Weichgewebe ein. Die Farbgebung er- folgte auf Wunsch des Patienten heller als die natürliche Zahnsubstanz, um einem späteren Bleaching angemessen Rechnung zu tragen. Abbildung 21 zeigt deutlich die Chlor- hexidinverfärbungen, welche während der Hygienephase entstanden. Dentalstatus Zahnform: Die Rezessionen im Bereich 24 und 26 als auch die okklusale Morphologie der Seitenzähne sowie der abra- dierten Eckzahnspitzen des Ober- und Unterkiefers konnten durch die prothetische Sanierung wiederhergestellt werden. Intraoraler Schlussbefund Abbildungen 22a bis d zeigen die klinischen sowie röntge- nologischen Schlussbefunde. Spätbefund nach einem Jahr In dem vorliegenden Fall handelt es sich um ein ganzheit- liches Sanierungskonzept, welches aus wirtschaftlichen Gründen in Etappen erfolgte und mit deren Ergebnis sich der Patient nach einem Jahr Tragezeit zufrieden zeigt. Auf- grund der intensiven Prophylaxemaßnahmen sowie der chi- rurgischen Vorbehandlung (Extraktion der Weisheitszähne, Hart- und Weichgewebekonditionierung 25), und letztlich auch aufgrund der prothetischen Sanierung (Teilkronen, Tabletops 13 und 43), zeigen sich schöne und stabile Hart- und Weichteilverhältnisse (Abb. 23). Der Patient ist moti- viert und sorgfältig bei der Durchführung der häuslichen Mundhygiene. Für die vorliegende Versorgung ist daher mit einer guten Langzeitprognose zu rechnen. Eine Produktliste ist auf Anfrage erhältlich. t k a t n o K Dr. Sven Egger, M.Sc., M.Sc. Grünpfahlgasse 8 4001 Basel, Schweiz Tel.: +41 61 2618333 DrSven-Egger@aesthetikart.ch www.aesthetikart.ch
CONTINUING MEDICAL EDUCATION | PEER-REVIEWED 2 CME-Punkte Die orale Implantologie hat sich als fester Bestandteil der zahnärztlichen Versorgung etabliert. Mithilfe moderner Verfahren entstehen Möglichkeiten, Patienten minimal- invasiv, mit weniger chirurgischen Eingriffen und oftmals invasiv, mit weniger chirurgischen Eingriffen und oftmals sofort mit einer provisorischen Interimsprothetik zu versorgen. In diesem Fall wird mithilfe eines neuen Konzeptes, nach umfang- reicher Extraktion der nicht erhaltungswürdigen Restzähne, eine Sofortimplantation mit Sofortversorgung auf vier Implantaten im Unterkiefer und sechs Implantaten im Oberkiefer umgesetzt. Dr. Detlef Hildebrand ZTM Andreas Kunz [Infos zum Autor] [Infos zum Autor] Rehabilitation und Sofortversorgung des zahnlosen Ober- und Unterkiefers Dr. Detlef Hildebrand, ZTM Andreas Kunz Patienten bevorzugen Therapie- lösungen mit schonenden und chirur- gisch wenig aufwendigen Methoden, die sich möglichst in nur einem OP-Ter- min umsetzen lassen und wirtschaftlich akzeptabel sind. Zunehmend stehen die Patienten aufwendigen augmentativen Maßnahmen kritisch bis ablehnend gegenüber. Bereits zahnlose Patienten und auch diejenigen, die kurz vor der Zahn- losigkeit stehen, haben mehrheitlich den Wunsch nach einem festsitzenden implantatgetragenen Zahnersatz. In diesem Kontext wird zunehmend die Möglichkeit der Versorgung auf nur vier Implantaten nachgefragt. Aufgrund der aktiven Werbung vieler Kollegen für „feste Zähne an einem Tag auf vier Im- plantaten“ sind die Patienten mittler- weile für dieses Sofortversorgungs- konzept sensibilisiert (All-on-4-Kon- zept nach Prof. Paulo Maló). Das Sofortbelastungskonzept mit einer reduzierten Implantatanzahl wird mit dem COMFOUR™-System (CAMLOG) umgesetzt. Es stellt eine von mehreren Optionen dar, um zahnlose Patienten mit einem implantatgetragenen Zahn- ersatz auf Implantaten zu versorgen. Für dieses Konzept sprechen einige Argumente: Die Sofortversorgung mit einer festsitzenden intermediären Brücke, nur ein operativer Eingriff, keine Abb. 1: Die Ausgangssituation zeigt eine insuffi ziente Kaufunktion und schiefe Ebenen. 12 Implantologie Journal 3 | 2017 aufwendigen augmentativen Maßnah- men und reduzierte Kosten im Vergleich zu Versorgungen mit fünf oder mehr Implantaten.1 Da bisher den Patienten auf vier Implantaten – laut Konsensus- konferenz Implantologie – nur eine abnehmbare Deckprothese angeboten werden konnte, eröffnet dieses The - rapiekonzept eine komfortable und wirtschaftliche Alternative. Bei dieser Methode werden in der Regel im anterioren Kieferbereich zwei Implantate gerade und in der posterio- ren Kieferregion abgewinkelt inseriert. Mit den gekippten distalen Implantaten lassen sich die anatomisch sensiblen Strukturen, wie das Foramen mentale im Unterkiefer und der Sinus maxilla- ris im Oberkiefer, umgehen. Zudem wird mit den schräg gesetzten, langen Implantaten das vorhandene Knochen- volumen optimal genutzt und eine bes- sere prothetische Abstützung für eine bis zu zwölfgliedrige Brücke erzielt.2 Bei entsprechendem Knochenangebot sowie ausreichender Abstützung kann der chirurgische Eingriff nach 3-D- Diagnostik und Planung auch navigiert (z. B. mit smop-Schienen) erfolgen, sodass die Implantate ohne Aufklap- pung minimalinvasiv inseriert werden können.
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CONTINUING MEDICAL EDUCATION | PEER-REVIEWED Sofortbelastung und -versorgung Wissenschaftliche Daten zeigen, dass die sofortige Versorgung auf vier Im- plantaten dann funktionieren kann, wenn Knochenqualität, Primärstabilität und Implantatpositionierung berück- sichtigt werden. Konsens seit 2006 ist, dass im Unterkiefer die Sofortbelastung einer festsitzenden Brücke auf vier Im- plantaten eine hohe Erfolgsrate zeigt.3 Wichtige Erfolgsfaktoren seien die Im- plantatgeometrie und -oberfläche, das Eindrehmoment und die Verblockung der Implantate. Liegen diese Parameter entsprechend vor, werden die Implan- tate in der Einheilzeit weniger belastet. Im Vergleich zu spätbelasteten Implan- taten wurden – unter Berücksichtigung der geltenden Parameter – keine signi- fikanten Unterschiede festgestellt.3 Um in puncto Primärstabilität sicherzuge- hen, werden in der Praxis des Verfas- sers nicht nur der Eindrehmoment des Implantates gemessen, sondern auch der sogenannte ISQ-Wert (Messung der knöchernen Primärstabilität mit dem Osstell-Gerät). Wenn dieser bei einem Implantat unter 65 ISQ liegt, ist eine gedeckte zweizeitige Einheilung empfehlenswert. Im Hinblick auf die Überlebensrate der distal gekippten Implantate zeigen sich im Vergleich zu gerade inserierten Implantaten keine signifikant schlech- teren Ergebnisse. Seit 2011 gilt die Empfehlung, dass diese nur bei günsti- ger Knochenqualität und mit 3-D-Pla- nung gesetzt werden sollten.4 Zudem gilt es, zu große Neigungswinkel zu vermeiden.5 Das Konzept erfordert somit eine präzise präoperative Dia- gnostik und Planung.6 Mithilfe drei- dimensionaler Bildgebung lässt sich die Knochensituation des zahn losen Kiefers genau analysieren und fest- stellen, ob die Implantate so geplant werden können, dass trotz Umgehens anatomisch sensibler Bereiche eine ausreichende posteriore Abstützung der Prothetik erreicht werden kann.7 Insgesamt zeigen die Ergebnisse eini- ger Studien, dass sich dieses Konzept über einen mittleren bis langfristigen Zeitraum bewährt hat.8,9 14 Implantologie Journal 3 | 2017 Abb. 2 Bei der Entscheidungsfindung, welche der zur Verfügung stehenden Behand- lungsoptionen für den zahnlosen Pa- tienten in Betracht kommt, sollte die patientenbezogene Indikationsstel- lung mit einer knochenangebotsab- hängigen Planung und Umsetzung im Vordergrund stehen. Nicht in jedem Fall ist eine festsitzende Versorgung auf nur vier Implantaten angezeigt. Anhand des Einzelfalls sollte die Ab- wägung erfolgen, ob beispielsweise aufgrund einer schlechten Knochen- qualität mehr Implantate zu setzen sind. Das betrifft vor allem die Ent- scheidung für die Versorgung des Oberkiefers. In erster Linie muss es um eine sinnvolle und nachhaltige Implantattherapie gehen, die für den Patienten zu einem langfristigen Er- folg führt und seine individuellen Bedürfnisse, Wünsche, anatomische Situation, aber auch seine finanziellen Möglichkeiten berücksichtigt. Praktische Vorgehensweise Das hier genannte System berücksich- tigt einige Aspekte, die die Umset- zung einer Sofortversorgung mit So- fortbelastung für den Chirurgen und Techniker erleichtern. Für die Wahl der Abb. 3 Abb. 2 und 3: Das DVT bildet die Grundlage für die Planung. Implantate (CAMLOG® SCREW-LINE) sprach, dass deren selbstschneiden- des Gewinde für einen zuverlässigen Knochengrip sorgt und die gefor- derte Primärstabilität im Hinblick auf die Sofortversorgung hiermit erreicht werden kann. Der folgende Fall doku- mentiert, wie mithilfe des hier vorge- stellten Systems, bei einer noch relativ jungen Patientin nach umfangreicher Extraktion der nicht erhaltungswür- digen Restzähne, eine Sofortimplan- tation mit Sofortversorgung auf vier Implantaten im Unterkiefer und sechs Implantaten im Oberkiefer umgesetzt wurde. Dadurch konnte der Patientin wieder zu einem maximalen Kaukom- fort und ästhetisch ansprechenden Zähnen verholfen werden. Ausgangssituation Die 46-jährige Patientin kam mit einem insuffizienten Zahnstatus in die Praxis (Abb. 1). Sie hatte im Ober- und Unter-
Die Event-Highlights der Region DACH 2017 Wir laden Sie herzlich zu unseren Veranstaltungen der Region DACH 2017 ein. Halten Sie sich jetzt schon folgende Termine frei: – 2. Nobel Biocare Gipfeltreffen Schweiz Weggis / Schweiz, Freitag, 23. Juni bis Samstag, 24. Juni 2017 – 5. VIP EVENT Region West Hamburg / Deutschland, Freitag, 30. Juni bis Samstag, 01. Juli 2017 – 5. Nobel Biocare Gipfeltreffen Österreich Saalfelden / Österreich, Donnerstag, 13. Juli bis Samstag, 15. Juli 2017 – 7. Nobel Biocare Ostseesymposium Rostock / Deutschland, Freitag, 29. September bis Samstag, 30. September 2017 Mehr Informationen zu den Programmen und der Anmeldung erhalten Sie unter fortbildung@nobelbiocare.com Freuen Sie sich auf interessante Vorträge und Workshops mit renommierten Referenten. Wir freuen uns auf Sie! Ihr Nobel Biocare Team nobelbiocare.com © Nobel Biocare Deutschland GmbH, 2017. Alle Rechte vorbehalten. Nobel Biocare, das Nobel Biocare Logo und alle sonstigen Marken sind, sofern nicht anderweitig angegeben oder aus dem Kontext ersichtlich, Marken von Nobel Biocare. Haftungsausschluss: Einige Produkte sind unter Umständen nicht in allen Märkten für den Verkauf zugelassen. Aktuelle Informationen zur Produktpalette und Verfügbarkeit erhalten Sie von Ihrer Nobel Biocare Niederlassung.
CONTINUING MEDICAL EDUCATION | PEER-REVIEWED kiefer wenige nicht erhaltungs- würdige Zähne und litt unter dem schlechten Sitz ihrer her- ausnehmbaren Prothesen, wel- che sie sowohl beim Essen als auch beim Sprechen stark ein- schränkten. Ebenso unglücklich war sie mit der Ästhetik ihrer bestehenden insuffizienten Ver- sorgung. Ihr war klar, dass die wenigen Zähne nicht mehr zu erhalten waren. Sie wünschte sich trotz ihres sehr begrenz- ten finanziellen Rahmens einen festsitzenden, implantatgetra- genen Zahnersatz für den Ober- und Unterkiefer. Diagnostik und Planung Auf den DVT-Aufnahmen war sowohl im Ober- wie auch im Unterkiefer (Abb. 2 und 3) eine gute Knochen- qualität erkennbar. Ebenso war das Knochenvolumen im anterioren Ober- und Unterkiefer sowohl horizontal wie vertikal ausreichend. Der Unterkiefer zeigte allerdings im seitlichen Kiefer- bereich eine horizontale wie vertikale Knochenresorption, und auch im Ober- kiefer war der seitliche Kieferknochen den in einem 30-Grad-Winkel von distal nach mesial inseriert, um das vorhandene Knochen- angebot unter Aussparung der Kieferhöhlen und Vermeidung eines Sinuslifts optimal für die prothetische Abstützung aus- nutzen zu können. Die Entscheidung für dieses Therapiekonzept bedeutete für die Patientin, dass sie ohne augmentative Maßnahmen und nach nur einem chirurgischen Eingriff sofort mit einer festsit- zenden provisorischen Brücke versorgt werden konnte. Der Wunsch nach „festen Zähnen“ wäre alternativ nur mit einem aufwendigen Knochen- aufbau (Sinuslift) möglich gewesen. Diese Alternative kam für die Pa- tientin aus mehreren Gründen nicht in Betracht: Finanziell war eine solche Versorgung für sie nicht realisierbar, und als eher ängstliche Patientin war sie für augmentative Maßnahmen mit mehreren chirurgischen Eingriffen und einer entsprechend längeren Heilungs- phase nicht zugänglich. Sie hätte sich dann alternativ für eine Totalprothese entscheiden müssen. Das galt es – vor dem Hintergrund ihrer noch hohen Abb. 4: Im Oberkiefer sind sechs und im Unterkiefer vier CAMLOG SCREW-LINE Implantate bei gleichzeitiger Extraktion aller Restzähne geplant. im 2. Quadranten atrophiert. Das Kno- chenangebot reichte jedoch für eine Im- plantation gemäß dem hier genannten Konzept aus, für das eine Knochenhöhe von mindestens 10 mm und Knochen- breite von 5 mm vorhanden sein sollte. So wurden für den Unterkiefer vier und für den Oberkiefer sechs Implan- tate bei gleichzeitiger Extraktion aller Restzähne geplant (Abb. 4). Da die Knochenqualität im Oberkiefer in der Regel weicher ist und um die Haltbar- keit der Versorgung für die noch recht junge Patientin dauerhaft zu gestalten, wurden hier sechs Implantate geplant. Die jeweils hinteren Implantate wur- Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 Abb. 5: Der gute Sitz der OP-Schablone im Oberkiefer ermöglicht die präzisen Bohrungen der Implantatpositionen. – Abb. 6: Positionierungshilfe zum Inserieren der abgewinkelten Implantate. – Abb.7: Intraorale Hilfe mit den Ausrichtpfosten für die distalen Implantate. – Abb. 8: Nach der parallelen Ausrichtung werden die geraden und abgewinkelten Abutments aufgebracht. 16 Implantologie Journal 3 | 2017
PEER-REVIEWED | CONTINUING MEDICAL EDUCATION Lebenserwartung – zu vermeiden. Vor dem chi rurgischen Eingriff wurde die Patientin zweimal parodontal vor- behandelt; weiteres war bei ihr nicht notwendig. Chirurgischer Eingriff Die Patientin hatte Angst vor dem chi- rurgischen Eingriff und sich deshalb für eine OP unter Vollnarkose entschie- den. Vorab war im Labor eine Orien- tierungsschiene für die Positionierung der Implantate gefertigt worden. Nach der Extraktion der Zähne 16 und 17 konnte diese Schablone aufgrund ihrer Pass genauigkeit im Oberkiefer gut am Gaumen und auf dem noch vorhande- nen letzten Zahn 14 abgestützt werden (Abb. 5). So wurde zunächst mit der Orientierungsbohrung im anterioren Bereich gestartet, und nachdem der letzte Zahn im ersten Quadranten extra- hiert worden war, konnte mit den Boh- rungen im distalen Bereich fortgefahren werden. Die Extraktionsalveolen wur- den auskürretiert und die Knochenhöhe horizontal nivelliert und begradigt. Schritt für Schritt erfolgte im Oberkie- fer an den geplanten Positionen die Implantatbettaufbereitung mithilfe der Orientierungsschiene. Die Neigung der angulierten Implantate war anhand des DVTs exakt geplant worden und konnte in der OP auch entsprechend der Chi- rurgieschablone umsetzt werden. Bei der Bohrung für die beiden abgewin- kelten Implantate wurde zusätzlich noch mit einer Positionierungshilfe ge- arbeitet (Abb. 6). Inseriert wurden die Implantate an den Positionen 12, 13, 15 und an den Positionen 22, 23 und 25. Abb. 9: Flexible Einbringhilfen erleichtern das Aufsetzen des 30-Grad-Abutments. relevantere Bei allen Implantaten konnte zunächst die notwendige Primärstabilität (Dreh- momentmessung) von mindestens 30 Ncm für die mögliche Sofortbelas- tung erreicht werden. Zusätzlich wird in der Praxis des Operateurs nach der Implantatinsertion noch der wis- senschaftlich ISQ-Wert gemessen, um einen objektiven Wert für die Implantatstabilität und somit für die Möglichkeit der Sofortbelas- tung zu erhalten. Dabei erreichte das Implantat Regio 12 einen Wert unter 65 ISQ und damit nicht den geforder- ten Wert. Dieses Implantat heilte dann gedeckt ein. Die abgewinkelten Implantate waren mit 16 mm ausreichend lang, um im hin- teren Kieferbereich den ortsständigen Knochen optimal auszunutzen und aus biomechanischer Sicht die notwendige Abstützung für die spätere zwölfglied- rige definitive Brücke zu bieten. Gerade das Ausrichten der distalen Implantate gestaltet sich etwas schwieriger. Hier bietet das System eine neuartige Hilfe (Abb. 7), die das Ausrichten der dista- len Implantate deutlich vereinfacht. Im Anschluss daran wurden die geraden und abgewinkelten Abutments auf die Implantate aufgebracht (Abb. 8). Bei der Auswahl der richtigen Aufbauten ist auf die Gingivahöhe zu achten, damit die Aufbauten im Heilungsverlauf die Ausformung des Weichgewebes opti- mal unterstützen können. Das Handling zum Aufbringen der an- gulierten Aufbauten – in diesem Fall 30-Grad-Abutments – wird mithilfe der zum System gehörenden flexiblen Einbringhilfen (Abb. 9) vereinfacht. Im Anschluss wurden die Übertra- gungspfosten zur intraoperativen Ab- formung eingesetzt, die reduzierte Einbringschablone angepasst und die Abformpfosten mit der Schablone für die Abformung und Übertragung der Implantat-Abutment-Positionen an das Labor verblockt. Es folgte der Wundver- schluss zur Adaption der Weichgewebe. Auf den Abutments befinden sich nun die sogenannten Heilungsaufbauten als Platzhalter für die provisorische Brücke. Im Labor konnte dann die bereits vor Abb. 10 Abb. 11 Abb. 10: Die mit der Bohrschablone platzierten vier Implantate im Unterkiefer, versehen mit den Ausrichthilfen. – Abb. 11: Augmentation mit autologem Knochen zur Stabilisierung des Knochens. Die Knochenspäne sind zuvor bei der Knochennivellierung angefallen. Implantologie Journal 3 | 2017 17
CONTINUING MEDICAL EDUCATION | PEER-REVIEWED Abb. 12 Abb. 14 Abb. 13 Abb. 15 Abb. 12 und 13: Die eingesetzten festsitzenden provisorischen Brücken im Ober- und Unterkiefer direkt nach der OP. – Abb. 14: Das Implantat Regio 12 ist aufgrund mangelnder Primärstabilität nicht sofort belastet worden. – Abb. 15: Drei Monate später folgt die Analyse der Resorptionen mit Anpassung der Interimsbrücken. der OP erstellte provisorische Brücke exakt auf die Implantatpositionen an- gepasst werden. Währenddessen ging es im OP mit dem Unterkiefer weiter. Nach der Extraktion der Restbezahnung ließen sich die vier geplanten Implantate mithilfe einer Bohrschablone ohne Probleme pri- märstabil verankern (Abb. 10). Nach- dem die Abutments samt Heilungs- kappen eingebracht waren, wurden die Knochenspäne, die zuvor bei der Knochennivellierung angefallen waren, in Kombination mit einer PRGF-Mem- bran vestibulär augmentiert (Abb. 11). Damit wird einer weiteren Resorption entgegengewirkt und der Unterkie- ferknochen für eine dauerhaft stabile Knochenbasis weiter stabilisiert. Nach dem Wundverschluss begann für die Patientin die Aufwachphase. Sofortversorgung Die Provisorien für die Sofortversorgung der Patientin hatte der Zahntechniker bereits vor dem chirurgischen Eingriff im Labor vorbereitet. Sie entsprachen jeweils den Bohrschablonen, die wie- derum nach den Ausgangsprothesen gefertigt wurden. Die Schablone wurde ausgeschliffen und die Abformpfosten hineinpolymerisiert. Danach setzte der Techniker die Bohrschablone auf das Modell und übertrug die Abformpfos- ten, sodass er die Bohrungen im Modell entsprechend übernehmen konnte. Der Techniker benötigt für die Anpassung der Provisorien am OP-Tag circa ein bis zwei Stunden. So konnten die provisorischen Brücken für den Ober- und Unterkiefer im Mund der Patientin schon drei Stun- den nach Beginn des operativen Eingriffs eingegliedert werden (Abb. 12–14). Die provisorischen Brücken waren zuvor im Labor konventionell vorbereitet wor- den. Um ein langes Freiende für die Zeit der Einheilung zu vermeiden, wurden die Kunststoffbrücken nur zehngliedrig gefertigt. Diese wurden zudem metall- verstärkt, um ein Zerbrechen des Pro- visoriums unter einem etwas zu starken Kaudruck zu vermeiden. Die Immobi- lisierung und starre Verblockung der Implantate sowie ein Provisorium, das nicht sofort bei der ersten Belastung bricht, sind die wichtigsten Forderungen für die Sofortbelastung. Zudem war die Patientin ausführlich darüber aufgeklärt worden, dass sie in den ersten Wochen der Einheilphase nur weiche Nahrung zu sich nehmen durfte. Heilungsverlauf Fünf Tage nach der OP kam die Pa- tientin zur routinemäßigen Kontrolle. Sie war schmerzfrei und es zeigte sich eine komplikationsfreie Heilung. Sie kam anschließend in einem 14-tägigen Rhythmus zu weiteren Kontrollen. Nach drei Monaten wurden die Initialversor- gungen zum ersten Mal abgenommen, um sie entsprechend der resorbierten Areale (Abb. 15) zu unterfüttern und die Okklusion anzupassen. Gleich- zeitig erfolgte die faziale Analyse der Intitialversorgungen, um ästhetische wie auch funktionelle Kompromisse zu beseitigen. In dieser Sitzung wurde die Patientin ermuntert, ihre neuen Zähne zum ersten Mal voll zu belasten, um die Okklusionskontakte unter Kaudruck einzustellen. Zu beachten ist, dass nach der Extrak- tion mehrerer Zähne mit Resorptionen der Hart- und Weichgewebe in der Ver- tikalen zu rechnen ist. Bei dieser Pa- tientin war das Gewebe um circa drei bis fünf Millimeter zurückgegangen. Drei Monate später wurde bei dieser Patientin das Provisorium nochmals unterfüttert, um die Weichgewebe optimal auszuformen. Sie trug die in- 18 Implantologie Journal 3 | 2017
PEER-REVIEWED | CONTINUING MEDICAL EDUCATION Abb. 16 Abb. 17 Abb. 16: Bei der Fertigung der definitiven Brücken, hier der Oberkiefer, wurde auch das Weichgewebe präzise ausgeformt. – Abb. 17: Das Meistermodell zeigt eine sehr gut ausgeformte Weichgewebesituation. termediären Brücken dann für weitere sechs Monate – damit länger als üblich. Die Patientin war mit der Ästhetik und Funktion der provisorischen Brücken zufrieden und wollte aus finanziellen Gründen eine verlängerte Tragedauer. Definitive Prothetik Schließlich wurden die umgearbeiteten provisorischen Brücken abgenommen. Das aufgrund mangelnder Primärstabi- lität gedeckt eingeheilte Implantat 12 wurde freigelegt. Es erfolgte nun eine erneute Abformung aller Implantate und es begann die technische Herstel- lung der definitiven Suprastrukturen im Ober- und Unterkiefer. Dabei sichert die Vermessung der Patientin die korrekte Übertragung der intraoralen Situation und aller wichtigen Parameter. Im La- bor wurden die Set-ups gefertigt und es erfolgte die Einprobe bei der Patien- tin. Danach fertigte der Zahntechniker die definitiven Suprastrukturen auf den Implantatabutments (Abb. 16) Auch auf den zahntechnischen Modellen ist das nun sehr gut ausgeheilte und per- fekt stabilisierte Weichgewebe gut zu erkennen (Abb. 17). Die definitiven Brücken wurden jeweils auf 12 Glieder erweitert. Sie wurden ebenfalls aus Komposit gefertigt, da auch der Tragekomfort bei der Ent- scheidung eine Rolle spielte. Bei der geringen Anzahl von Implantaten ist ein weicheres Material angenehmer im Tragekomfort als zum Beispiel Vollkera- mik. Zudem standen hier zwei Zähne im Freiende – bei vollkeramischen Brücken birgt dies unter erhöhtem Kaudruck das Risiko des Chippings oder des Bruches. Patienten mit höheren Ansprüchen an die Ästhetik wird eine vollkeramische Versorgung empfohlen. Bei dieser Patientin kam aus finanziellen Gründen kein CAD/CAM-gefrästes Ge- rüst in Betracht. Das System lässt jedoch diese Möglichkeit zu. Es entspräche dem idealen digitalen Workflow, auf die abgewinkelten und geraden Aufbauten die Scanpfosten aufzubringen und diese per Intraoralscan abzuformen. Danach ließe sich ein CAD/CAM-gefrästes Ge- rüst entweder aus Titan oder Vollkera- mik passgenau fertigen. Mit dem ästhetischen Resultat der Kompositrestaurationen war die Pa- tientin zufrieden. Bei der Gestaltung der definitiven Brücken wurde auf eine gute Hygienefähigkeit geachtet, sodass die Patientin die Brücken bequem mit Prophylaxeartikeln zuverlässig reini- gen kann. Ebenso wurde die Patientin darauf aufmerksam gemacht, dass die Kunststoffbrücken in regelmäßigen Zeitabständen herausgenommen wer- den müssen, um sie in Praxis und Labor professionell zu reinigen bzw. im Labor neu zu polieren. In der abschließenden Röntgenkontroll- aufnahme ist eine sehr gute Stabilisie- ANZEIGE
CONTINUING MEDICAL EDUCATION | PEER-REVIEWED Abb. 18 Abb. 19 Abb. 18: Bei der abschließenden Röntgenkontrolle ist eine sehr schöne Stabilisierung der knöchernen Areale zu erkennen. – Abb. 19: Die defi nitive Komposit-Brücke sitzt perfekt. rung der knöchernen Areale erkennbar (Abb. 18). Im Unterkiefer hat sich neuer Knochen ausgebildet. Mit der Patientin ist ein Recall alle zwei bis drei Monate im ersten Jahr nach der Eingliederung der defi nitiven Brücke vereinbart wor- den. In diesem Zeitraum lässt sich er- kennen, wie motiviert die Patientin die Mundhygiene umsetzt. Danach ent- scheidet sich, in welchem Nachsorge- rhythmus sie weiter behandelt wird. Die Patientin ist mit der Versorgung sehr glücklich (Abb. 19). 2 CME-Punkte CME-Fortbildung Rehabilitation und Sofort- versorgung des zahnlosen Ober- und Unterkiefers Dr. Detlef Hildebrand, ZTM Andreas Kunz CME-ID 82546 Zum Beantworten dieses Fragebogens registrieren Sie sich bitte unter: www.zwp-online.info/cme-fortbildung Infos zur CME-Fortbildung auf ZWP online 20 Implantologie Journal 3 | 2017 Fazit Nach Beendigung dieses Falles mit dem hier vorgestellten System ist festzuhal- ten, dass dieses System eine sinnvolle Alternative zu den klassischen Ver- sorgungsarten darstellt. Das System schafft für das Anwenderteam aus Zahnarzt, Implantologe und Zahntech- niker eine Möglichkeit der risikoarmen Sofortversorgung. Das System vereint die Möglichkeit einer Sofortversorgung mit den Eigenschaf- ten einer abgewinkelten Platzierung der distalen Implantate unter Schonung der sensiblen Strukturen wie der Nervaus- trittsareale oder Sinushöhlen. Trotz der genannten Vorteile ist jedoch zu beach- ten: Nicht in jedem Fall lassen sich wie geplant alle Implantate so primärstabil verankern – wie in diesem Fall Implantat Regio 12 – um diese dann sofort zu be- lasten. Das kann intraoperativ ein Um- denken erfordern. Nur wenn mindes- tens drei der gesetzten Implantate die notwendige Primärstabilität aufweisen, kann sofort versorgt werden. Ist diese Voraussetzung nicht gegeben, werden ein oder zwei Implantate zusätzlich in- seriert. Ist das nicht möglich oder lassen sich auch die zusätzlichen Implantate nicht primärstabil verankern, wird nicht sofort belastet. Über diese Möglichkeit ist der Patient vor Behandlungsbeginn unbedingt ausreichend aufzuklären. Das Konzept erfordert – gerade im Hin- blick auf diese Situation – einiges an implantologischer Erfahrung vom ope- rierenden Zahnarzt, dem Zahntechniker und der Fachassistenz. Grundsätzlich ist diese Versorgung wirtschaftlich attraktiv für den zahn- losen oder teilbezahnten Patienten. Das Konzept lässt sich bei noch recht jungen Patienten realisieren, die eine gute Knochenqualität mitbringen und motiviert wie auch in der Lage sind, den festsitzenden implantatgetragenen Zahnersatz langfristig zu pfl egen. Eine gute Mundhygiene und ein regelmäßi- ger Recall werden für den dauerhaften Erfolg vorausgesetzt. Besonderer Dank an dieser Stelle für die Unterstützung durch Herrn Mike Reinhardt, CAMLOG, und natürlich Herrn ZTM Andreas Kunz, Berlin, für die meisterhafte Herstellung der Supra- strukturen. Literatur t k a t n o K Dr. Detlef Hildebrand Zahnärztiche Praxis Dr. Hildebrand Implantologie & Ästhetik Westhafenstraße 1 13353 Berlin www.zahnarztpraxis-hildebrand.de ZTM Andreas Kunz Schumannstraße 1 10117 Berlin Tel.: 030 39879965 www.andreaskunz-dental.com
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FACHBEITRAG | PROTHETIK Menschen mit angeborenen Kieferfehlbildungen, Dysgnathien, extremer Kieferkammatrophie, Kieferdefekten nach Traumen oder tumorchirurgischen Eingriffen, allgemeinmedizinischer Po- lymorbidität oder der Kombination mehrerer ungünstiger Fakto- ren stellen den Zahnarzt im Fall einer implantologischen Versor- gung vor große Herausforderungen. Die Therapieoptionen sind oft durch die zugrunde liegenden anatomischen oder physiolo- gischen Hemmnisse besonders aufwendig oder auch limitiert und meist sehr kostenintensiv. Nicht umsonst sieht das deutsche Sozialrecht in solchen Fällen Ausnahmeregelungen für gesetzlich Versicherte vor, die es erlauben, auch ansonsten konventionell nicht zu versorgende Patienten kaufunktionell zu rehabilitieren. Dr. Verena Stoll [Infos zur Autorin] Prof. Dr. Dr. P. Stoll [Infos zum Autor] Dr. Kai Höckl [Infos zum Autor] Dr. Georg Bach [Infos zum Autor] Implantologische Versorgung in Ausnahmefällen Dr. Verena Stoll, Prof. Dr. Dr. Peter Stoll, Dr. Kai Höckl, Dr. Georg Bach Enossale dentale Implantate haben heute ihren festen Platz im Portefeuille der oral- und MKG-chirurgischen Be- handlungsmöglichkeiten. Das Indikati- onsspektrum von implantatgestütztem Zahnersatz reicht vom Einzelzahnersatz bis zur Rekonstruktion ganzer Zahn- bögen. Für den implantologisch tätigen Arzt bedeutet dies zunehmend eine Herausforderung, ist doch die aktuelle Entwicklung von immer anspruchsvol- leren Erfolgskriterien bezüglich Lang- lebigkeit, Funktion und Ästhetik ge- kennzeichnet. Besonders schwierig wird es dann, wenn ungünstige Voraussetzungen, wie Dysgnathien, angeborene Fehlbil- dungen, Kieferdefekte nach Trauma oder Tumorresektion oder extreme Alveolarkammatrophien bei kompro- mittiertem Allgemeinzustand vorlie- gen. Wo immer möglich, wird durch einen Wiederaufbau des defizitären Kieferkammes oder Wiederherstellung der Kieferkontinuität eine Verbesse- rung der Situation angestrebt. Neben verschiedenen zum Kieferauf- bau verwendeten Materialien (alloge- nen, xenogenen oder alloplastischen) weist nur der autologe Knochen sowohl osteoinduktive als auch osteokonduk- tive Eigenschaften auf.1 Er ist deshalb bei großem Knochendefizit das Aug- mentat der Wahl.2 Besonders für ausgedehnte Defekt- rekonstruktionen eignen sich der Tibia- kopf sowie der anteriore und posteriore Beckenkamm. Die Entnahme aus dem Beckenkamm erfordert jedoch trotz geringer Morbidität in der Regel eine Vollnarkose sowie einen stationären Aufenthalt.2 Bei gesundheitlich mehrfach kompro- mittierten, meist älteren Risikopatien- ten wird man allerdings auf größere rekonstruktive Verfahren möglichst verzichten, sodass eine Operation in Vollnarkose mit Entnahme von Eigen- knochen, beispielsweise vom Becken- kamm, in der Regel dort nicht infrage kommt. Im Folgenden werden vier exemplari- sche Fälle vorgestellt, bei denen eine so außerordentlich schwierige Weich- und Hartgewebesituation vorlag, dass die erfolgreiche orale Rehabilitation erst durch ein mehrstufiges chirurgisches Vorgehen erreicht werden konnte. Es handelt sich im Einzelnen um einen Patienten mit einer Progenie und voll- ständigem Verlust des Prothesenlagers, einen Patienten mit einer LKG–Spalte, eine multimorbide betagte Patientin mit extremer Kieferkammatrophie und schließlich um einen Patienten nach tu- morbedingter Unterkieferkontinuitäts- resektion. Ein ausreichendes vertikales und transversales Knochenangebot fand sich in den ersten drei Fällen nicht, sodass im Rahmen präimplanto- logisch-chirurgischer Maßnahmen ent- weder erst die Voraussetzung für eine erfolgreiche Insertion von Implantaten geschaffen, wo dies aus allgemein- medizinischen Gründen nicht möglich war, oder ein anderweitiges Vorgehen verfolgt werden musste. Casus I 51-jähriger Mann, Status nach kiefer- chirurgischer Korrektur einer mandi- bulären Dysgnathie mit ausgeprägtem Ober- und Unterkieferknochendefizit 22 Implantologie Journal 3 | 2017
PROTHETIK | FACHBEITRAG Der Patient stellte sich zur Wiederher- stellung des Kauvermögens und pro- thetischen Neuversorgung des Ober- und Unterkiefers vor. 1992 war eine Umstellungsosteoto- mie einer mandibulären Progenie nach Obwegeser/Dal-Pont erfolgt. Bereits zu diesem Zeitpunkt war der damals 31-jährige Patient vollkommen zahn- los und wies eine weit fortgeschrittene Kieferkammatrophie im Ober- und Unterkiefer auf. Eine konventionelle funktionstüchtige prothetische Versor- gung war zum einen wegen der vor- liegenden Diskrepanz der Kieferbasen, zum anderen wegen des insuffizienten Prothesenlagers nicht möglich. Deshalb wurden bereits im Rahmen der Proge- nieoperation Titanimplantate Regio 13, 23, 33 und 43 inseriert. Die anschlie- ßende prothetische Versorgung er- folgte mit einer auf Kugelkopfankern getragenen Deckprothese. 2012 waren nur noch die Implantate 13 und 43 vorhanden. Diese wiesen jedoch erhöhte Sondierungstiefen und eine eitrige Sekretion auf. Das Implan- tat 23 hatte der Patient bei einem Un- fall bereits 2009 verloren, Implantat 33 brachte er zum Vorstellungstermin in einem Plastikbeutel mit. Der Prothesenhalt war bei der Kon- sultation sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer völlig insuffizient, der Kieferkamm vollständig atrophiert und sowohl klinisch als auch radiologisch messerscharf (Abb. 1a und b). In der Retrospektive zeigt die Pano- ramaschichtaufnahme vom Mai 2000 (Abb. 2) bereits typische schüsselför- mige Knochendefekte Regio 13 und 23. Weiterhin erkennt man die Osteosyn- Abb. 1a Abb. 1b Abb. 1: DVT mit vollständiger Resorption des Alveolarfortsatzes, a) Oberkiefer, Implantat 13 mit wenigen Schraubenwindungen in situ. – b) Unterkiefer, Implantat 43 mit wenigen Schraubenwindungen in situ. theseschrauben im Bereich des Kiefer- winkels beidseits nach der Progenie- Operation. Die im Juli 2009 (Abb. 3) angefertigte Panoramaaufnahme weist einen noch weiter fortgeschrittenen Knochenabbauprozess im Ober- und Unterkiefer und im Bereich der Implan- tate 13, 23, 33 und 43 auf. Abb. 2 Abb. 3 Abb. 2: OPG 2000: Typische schüsselförmige Knochendefekte Regio 13/23, Osteosyntheseschrauben am Kieferwinkel beidseits nach Progenie-OP. – Abb. 3: OPG 2009: Fortgeschrittener Knochenabbau Implantat 13, 23, 33 und 43. Implantologie Journal 3 | 2017 23
FACHBEITRAG | PROTHETIK Therapie – Chirurgische Phase Nach Erstellung des Therapieplans und Genehmigung der Ausnahme- indikation gemäß § 28 SGB V durch die gesetzliche Krankenkasse wurde folgendermaßen verfahren: Als vorbereitende Maßnahme wurden die insuffizienten Implantate 13 und 43 in Lokalanästhesie entfernt. Anschlie- ßend erfolgte in ITN unter perioperati- ver antibiotischer One-shot- Prophylaxe (1,5 g Spizef i.v.) zunächst die Ent- nahme von Corticalis-Spongiosa-(CS-) Spänen und ausreichend Spongiosa vom rechten anterioren Beckenkamm. Durch ein zweites OP-Team wurde währenddessen das Transplantatlager im Oberkiefer vorbereitet. Es folgte eine Sinusbodenelevation beidseits mit der zwischenzeitlich homogeni- sierten und in Eigenblut zwischenge- lagerten Spongiosa. Zusätzlich wurde eine Onlay-Osteoplastik im Oberkie- fer beidseits Regio 14–24 mit zwei CS-Knochenblöcken und Spongiosa vorgenommen. Die Fixierung der Kno- chenblöcke erfolgte mit Osteosynthe- seschrauben in Zugschraubentechnik (Abb. 4). Schließlich wurden die mit der homogenisierten Spongiosa aus- modellierten Blocktransplantate mit einer Kollagenmembran (PARASORB RESODONT) abgedeckt. Es folgte an- Abb. 6a Abb. 6b Abb. 6c Abb. 6d Abb. 6a: NEM-gefräster Steg im OK auf Implantat 13, 16, 23 und 26. – Abb. 6b: NEM-gefräster Steg UK auf Implantate 32, 34, 42 und 45. – Abb. 6c: Orthopantomogramm mit NEM-gefrästen Stegen im OK/UK, Osteosyntheseschrauben nach Progenie-OP am Kieferwinkel beidseitig. – Abb. 6d: Steggelagerte Prothesen (Überwurf in Galvanotechnik) mit distalen PRECI-VERTIX-Ankern. 24 Implantologie Journal 3 | 2017 Abb. 4 Abb. 5a Abb. 5b Abb. 5c Abb. 4: Zugschraubenfixierung von zwei autologen Blöcken Regio 13 und 23, Anlagerung von autologer Spongiosa. – Abb. 5a: Atrophierter UK mit großen Knochendefekten nach Implantatverlust bei 32 und 42. – Abb. 5b: Auffüllung der Knochendefekte UK mit autologer Spongiosa. – Abb. 5c: Onlay- Osteoplastik 32–35, 42–45 mit schraubenfixierten Blöcken und Spongiosa. schließend eine Onlay-Osteoplastik im Unterkiefer Regio 35–45 mit zwei CS-Blocktransplantaten und homo- genisierter Spongiosa. Dabei wurden auch die schüsselförmigen Knochen- defekte im Bereich der ehemaligen Im- plantate 33 und 43 mit Spongiosa auf- gefüllt (Abb. 5a und b). Die Fixierung der transplantierten Knochenspäne er- folgte mittels Osteosyntheseschrauben in Zugschraubentechnik mit konseku- tiver Membranabdeckung (Abb. 5c). Nach knöcherner Einheilung der Transplantate wurden die Osteosyn- theseschrauben entfernt und simultan Titanschrauben implantate (Element RC Inicell) Regio 13, 16, 23, 26 bzw. 32, 34, 42, 45 inseriert. Einen Monat nach Insertion der Implantate erfolgte zur Korrektur der Weichgewebever- hältnisse eine Vestibulumplastik Regio 32–34 und 42–45. Prothetische Phase Nach stabiler knöcherner Einheilung der Implantate und Konsolidierung der Weichteilverhältnisse konnte die pro- thetische Versorgung mit präzisions- gefrästen NEM-Stegen im Ober- und Unterkiefer auf den Implantaten 13, 16, 23, 26, 32, 34, 42 und 45 vorgenom- men werden (Abb. 6a–c). Der steg - gelagerte Überwurf wurde als abnehm- bare Brückenkonstruktion in Galvano- technik gestaltet (Abb. 6d). Casus II 63-jähriger Mann, Status nach mehr- fach voroperierter Lippen-Kiefer-Gau- men-Spalte links und zweimaligem vergeblichem Versuch einer Kiefer- spaltosteoplastik mit autologem Be- ckenknochen, instabiler Oberkiefer mit Restzahnbestand und ungenügendem
PROTHETIK | FACHBEITRAG Abb. 7 Abb. 8 Abb. 7: DVT des Oberkiefers mit durchgehendem knöchernen Kieferspalt Regio 22/23 nach fehlgeschlagener Kieferspalt-Osteoplastik, Alveolarfortsatzatrophie im Seitenzahnbereich links. – Abb. 8: Orthopantomogramm nach Kieferspaltosteoplastik Regio 22/23 mit durchgehender Verknöcherung des ehemaligen Kieferspaltes, Sinusliftoperation links und Insertion von Implantaten bei 11,12, 23, 25 und 26. Prothesenhalt, zusätzlich ausgeprägtes Knochendefizit im Oberkieferfront- und -seitenzahnbereich Der Patient stellte sich zur Einholung ei- ner Zweitmeinung bei angeblich ausge- schlossener Behandlungsmöglichkeit ei- ner Neuversorgung des Oberkiefers vor. Im Alter von 18 Jahren wurde der letzte Versuch einer Kieferspaltosteoplastik mit autologem Beckenknochen erfolg- los unternommen. Bei dem mittlerweile stark reduzierten Restzahnbestand und den instabilen Kieferhälften war die Funktion des Zahnersatzes insuffizi- ent. Es wurde bei der Konsultation eine mehr als 20 Jahre alte Konusprothese auf den Zähnen 16, 15, 14, 13 und 11 getragen. Die genannten Zähne wiesen einen erhöhten Lockerungsgrad auf. Die Zähne 11 und 13 waren nicht mehr er- haltungswürdig. Außerdem fanden sich verlagerte und retinierte Zähne 28 und 38. Erhebliche Alveolarkammatrophie im Oberkieferfront- und -seitenzahn- bereich links mit narbig bedingtem Ver- lust des Vestibulums nach Lippen-Kie- fer-Gaumen-Spalt-Verschluss. Zusätz- lich lag eine circa 3 mm große lochartige Verbindung Regio 22 zum Nasenboden vor. Radiologisch fand sich im Oberkiefer ein durchgehend knöcherner Kiefer- spalt Regio 22/23 und eine erheblich verminderte Knochensubstanz im Sei- tenzahnbereich links (Abb. 7). Therapie – Chirurgische Phase Nach Erstellung des Therapieplans und Genehmigung der Ausnahme- indikation gemäß § 28 SGB V durch die gesetzliche Krankenkasse wurde folgen- dermaßen verfahren: Als vorbereitende Maßnahme wurden zunächst die beiden nicht erhaltungs- würdigen Zähne 11 und 13 entfernt. Auf die operative Entfernung der retinierten und verlagerten Zähne 28 und 38 wurde entsprechend der differenzierten Leitli- nie der DZMK 2012 (3) verzichtet. In ITN wurde unter antibiotischer Abschirmung (Sobelin i. v.*) ein Corticalis-Spongio- sa-Block und ausreichend Spongiosa vom rechten anterioren Beckenkamm entnommen. Wegen der dort vorliegen- den ausgedehnten Vernarbungen in- folge der bereits früher vorgenommenen Knochenentnahmen gestaltete sich dies besonders schwierig. Der entnommene Knochen wurde in venösem Eigenblut zwischengelagert, die Spongiosa homo- genisiert. Anschließend erfolgte die ex- terne Sinusboden elevation links in klas- sischer Weise mit Inter position der vor- bereiteten Eigenspongiosa zwischen der Schneider‘schen Membran und dem Kie- ferhöhlenboden. Anatomische Verände- rungen seitens der Kieferspalte oder der vorangegangenen chirurgischen Inter- ventionen lagen nicht vor. Das transver- sale Knochendefizit des Alveolarkamms links wurde durch Apposition weiterer Spongiosa im Sinne einer Onlay-Osteo- plastik beseitigt. Im Bereich der Kiefer- spalte lagen ausgedehnte Vernarbungen vor. Zur Bildung des Transplantatlagers war eine Umschneidung der weichteili- gen Mund-Nasen-Verbindung und Mo- bilisation des vernarbten Weichgewebes erforderlich. Nach plastischer Abdich- tung am Nasenboden und Darstellung der knöchernen Kieferspaltbegrenzung konnte die Spaltosteoplastik Regio 22, 23 mit dem entsprechend angepassten CS-Block vorgenommen werden. In der- selben Sitzung erfolgte die Insertion von Titanschraubenimplantaten (Element RC Inicell) Regio 24, 26, 27. Die Abdeckung des transplantierten Knochens wurde vor dem Wundverschluss mit einer Kolla- genmembran (PARASORB RESODONT) vorgenommen. Anschließend erfolgte die weichteilige plas tische Deckung des Kieferspaltes. Die Insertion von Implan- taten bei 11 und 12 war aus naheliegen- den Gründen in derselben Sitzung nicht möglich. Nach knöcherner Konsolidie- rung der Kieferspalt-Osteoplastik konnte die geplante Insertion von weiteren Titanschrauben implantaten (Thommen RC Inicell) bei 12, 11 vorgenommen wer- den (Abb. 8). Prothetische Phase Bis zur Osseointegration der Implantate wurde die entsprechend modifizierte vorhandene Oberkieferprothese getra- gen. Nach Implantatfreilegung (Stauch- lappenplastik; Abb. 9) und Präparation der verbliebenen Zähne konnte eine gau- Abb. 9: Nach Implantatfreilegung 11, 12, 23, 25 und 26. Implantologie Journal 3 | 2017 25
FACHBEITRAG | PROTHETIK Abb. 10a Abb. 10c Abb. 10b Abb. 10d Abb. 10a: Teleskopversorgung 14, 15, 17 und Stegversorgung auf Implantaten 11, 12, 24, 25 und 26. – Abb. 10b: Abnehmbare Brückenkonstruktion 17, 15, 14 und Implantate 12, 11, 23, 25 und 26 mit Lippenschild. – Abb. 10c und d: Prothetische Versorgung in situ. menfreie Konusprothese auf Zahn 14, 15, 16 und Implantat 11, 12, 24, 26 und 27 eingegliedert werden (Abb. 10a–d). Casus III 84-jährige Frau, Status nach zerebro- vaskulärem Insult, Antikoagulation, extreme Ober- und Unterkieferkamm- atrophie, Status nach extraoral inse- rierten Implantaten Unterkieferfront, Implantatlockerung Die Patientin stellte sich mit einer Be- gleitperson zur Abklärung von Schmer- zen in der Unterkieferfront bei ungenü- gendem Prothesenhalt im Unterkiefer vor. Es fand sich eine stegfixierte Un- terkieferprothese auf drei in den späten 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts von extraoral Regio 32, 41, 42 ein- gebrachten TMI-Schraubenimplantaten nach BOSKER et al.4 Ein eigentliches Prothesenlager war bei der vorliegen- den extremen Alveolarkammatrophie mit völligem Verlust des Vestibulums nicht mehr vorhanden. Klinisch war bei vorhandener Druckdolenz keine Locke- rung der Stegkonstruktion festzustellen. Die Implantate 32 und 41 zeigten aber eine erhöhte Sondierungstiefe mit Blu- tung. Das Kauvermögen war stark ein- geschränkt. Röntgenologisch lag eine periimplantäre Osteolyse bei 32 und 41 vor. Das Implantat 42 war dagegen un- auffällig (Abb. 11). Nach Durchtrennung des Steges wurde die Lockerung der Im- plantate 32 und 41 offensichtlich, die Indikation zu deren Entfernung wurde gestellt. Therapie – Chirurgische Phase Wegen des Allgemeinzustandes der be- tagten Patientin wurde nach Rückspra- che mit dem behandelnden Internisten die extraorale Implantatentfernung in Lokalanästhesie mit Sedierung und perioperativem Monitoring durch einen Internisten empfohlen. Die Antikoagula- tion sollte nicht unterbrochen werden. Die chirurgische Entfernung der gelo- ckerten Implantate wurde unter antibio- tischer Abschirmung (1,5 g Spizef i. v.) von einem extraoralen Zugang durch die submandibulär gelegene Narbe vorgenommen (Abb. 12). Die Schrau- benköpfe der Implantate 32 und 41 waren von kallösem Knochengewebe überwachsen. Nach dessen Entfernung ließen sich die instabilen Schrauben problemlos herausdrehen (Abb. 13). Die Abb. 11 Abb. 12 Abb. 11: Extreme UK-Atrophie, nach Versorgung mit TMI-Implantaten Regio 32, 41 und 43, periimplantäre Osteolyse 41, 43, Kallusbildung um die Schrau- benköpfe als Zeichen einer Instabilität. – Abb. 12: Entfernung der Implantate 32/41 durch die submandibulär gelegene Narbe. 26 Implantologie Journal 3 | 2017
SHAPING THE FUTURE Prof. Dr. med. dent. Georg-Hubertus Nentwig Made in Germany, made by MEISINGER. Für weitere Informationen besuchen Sie uns auf der IDS 2017. Halle: 10.1 Stand 29. www.meisinger.de since 1888
FACHBEITRAG | PROTHETIK Abb. 13 Abb. 14 Abb. 15a Abb. 15b Abb. 15c Abb. 13: Intraoraler Aspekt nach Entfernung der Implantate 32/41, Implantat 43 in situ. – Abb. 14: Simultan inserierte durchmesserreduzierte Implantate Regio 31 und 33. – Abb. 15a: Implantate 31 und 33 sowie TMI-Implantat 43 vor Stegversorgung. – Abb. 15b: Steg, verschraubt auf Implantat 31, 33 und aufgelagert auf TMI-Implantat 43. – Abb. 15c: UK-Prothese mit Stegreitern, der alten Versorgung nachempfunden. Wunde wurde, insbesondere wegen der durch die Antikoagulation bestehenden Blutungsproblematik sowohl extraoral als auch intraoral dicht verschlossen. Da ein ausreichender Prothesenhalt ohne Fixierung durch Implantate zu- künftig nicht möglich gewesen wäre, andererseits sich konventionelle prä- prothetisch-chirurgische Eingriffe wie eine Vestibulumplastik oder eine Aug- mentation des atrophierten Alveolar- kamms wegen der allgemeinmedizi- nischen Problematik verbaten, wurden in derselben Sitzung durchmesserredu- zierte Titanschraubenimplantate (Strau- mann Roxolid RN 3,3 mm) Regio 31 und 33 (Abb. 14) minimalinvasiv („flap- less“) inseriert. Dadurch konnte das Nachblutungsrisiko reduziert werden. Die vorhandene Prothese wurde aus- geschliffen, weichbleibend unterfüttert und als Verbandplatte eingegliedert, die Patientin wegen der allgemeinmedizini- schen Problematik und der Antikoagu- lation kurzstationär aufgenommen. Prothetische Phase Bis zur Osseointegration der Implantate 31 und 33 wurde die vorhandene Pro- these so modifiziert, dass sie an dem noch verbliebenen transmandibulären Implantat 42 „aufgehängt“ werden konnte. Nach Einheilung, knöcherner Konsolidierung und Freilegung der Im- plantate 31 und 33 mit dem CO2-Laser (Reduktion der Blutung durch „Versie- gelung“ der Blutgefäße!) und individu- eller Präparation des alten Implantates 42 wurde ein konfektionierter implan- tatgestützter Steg mit Verschraubung auf Implantat 31, 33 und Fassung des Implantates 42 eingegliedert (Abb. 15a und b), auf dem die neu angefertigte, möglichst der alten nachempfundene Prothese ihren Halt findet (Abb. 15c). Casus IV 65-jähriger Mann, Status nach Unter- kieferresektion und Kontinuitätsrekon- struktion mit autologem Knochentrans- plantat vom Beckenkamm, Restzahnbe- stand, Antikoagulation Der Patient stellte sich wegen einer seit einem Jahr zunehmenden Schwellung im Bereich des linken Kieferwinkels bei uns vor. Klinisch fand sich eine nicht druckdolente knöcherne Auftreibung des horizontalen Unterkieferastes und Kieferwinkels links. Röntgenologisch zeigte sich eine relativ scharf begrenzte Knochenauftreibung (Abb. 16). Abb. 16 Abb. 17 Abb. 16: Orthopantomogramm mit knöcherner Auftreibung am zahnlosen linken horizontalen UK-Ast. – Abb. 17: Histologie des ossifizierenden Fibroms. 28 Implantologie Journal 3 | 2017
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FACHBEITRAG | PROTHETIK Abb. 18 Abb. 19b Abb. 19a Abb. 19c Abb. 18: Orthopantomogramm nach Unterkieferteilresektion, Überbrückungsosteosynthese, Sofortrekonstruktion mit Beckenkammtransplantat und simultaner Implantatinsertion OK/UK. – Abb. 19a: Orthopantomogramm neun Jahre später mit Implantatversorgung im OK und UK, periostale Knochen- neubildung oberhalb des Transplantates. – Abb. 19b: Intraoraler Situs mit implantatgestützten Konuskronen nach neun Jahren Tragezeit, Schmutzgingivitis bei Zahn 43 und Implantat 42. – Abb. 19c: Neun Jahre alte abnehmbare teleskopierende Suprakonstruktion, 48 zwischenzeitlich extrahiert. Therapie – Chirurgische Phase Zur Gewinnung von Material zur his- tologischen Diagnostik wurde wegen der bestehenden Antikoagulation mi- nimalinvasiv in Lokalanästhesie eine Knochenbiopsie vorgenommen. Die histologische Diagnose eines ossifizie- renden Fibroms und die Indikation zur operativen Tumorentfernung wurden gestellt (Abb. 17). Im Rahmen eines kurzstationären Aufenthaltes in unse- rer Klinik wurde in ITN und unter peri- operativer Antibiose (1,5 g Spizef) nach Umstellung der Antikoagulation von Marcumar auf Clexane eine Unterkie- ferkontinuitätsresektion mit Überbrü- ckungsosteosynthese sowie eine so- fortige Rekonstruktion der Kontinuität mit einem autologen Blocktransplantat vom anterioren Beckenkamm durch- geführt. Gleichzeitig wurden die nicht erhaltungswürdigen Zähne 31, 32, 44, 45, 46, 47 extrahiert und eine sorgfäl- tige Blutstillung vorgenommen. Nach knöcherner Konsolidierung des Be- ckenkammtransplantates wurde auf die Entfernung der Rekonstruktionsplatte wegen des Blutungsrisikos verzichtet. Nach Genehmigung der Ausnahme - indikation nach § 28 SGB V durch den Medizinischen Dienst der Kranken- kassen wurden unter den gleichen Kautelen im Rahmen eines weiteren kurzstatio nären Aufenthaltes in unse- rer Klinik Titanschraubenimplantate (Straumann RN 4,1 mm) minimalinvasiv (flapless) Regio 12, 15, 22, 25, 32, 34, 42, 44, 47 inseriert (Abb. 18). Prothetische Phase Bis zur Osseointegration der Implantate wurde der entsprechend modifizierte vorhandene Zahnersatz getragen. Nach knöcherner Konsolidierung, Freilegung der Implantate mit dem CO2-Laser (Blutungsprophylaxe) und Präparation der noch vorhandenen Zähne 43, 48 wurde eine abnehmbare teleskopie- rende Brückenkonstruktion eingesetzt (Abb. 19a–c). Fazit Schwierige Situationen erfordern flexi- bles Handeln. Dieser Grundsatz gilt auch für die Behandlung von implan- tologischen Ausnahmefällen. Die hier vorliegenden ungünstigen Vorausset- zungen zwingen einerseits zu einem größeren therapeutischen und logisti- schen Aufwand, andererseits limitieren sie aber oftmals auch die technischen Möglichkeiten. Im Einzelfall ist daher für den Patienten nur ein „bestmögli- cher Kompromiss“ zu erzielen. Immer- hin muss in Deutschland die medizi- nisch notwendige Behandlung solcher Fälle nicht aus finanziellen Gründen scheitern. Literatur t k a t n o K Prof. Dr. Dr. Stoll & Partner Frau Dr. Verena Stoll Wilhelmstraße 3 79098 Freiburg im Breisgau Dr. Georg Bach Rathausgasse 36 79098 Freiburg im Breisgau doc.bach@t-online.de www.herrmann-bach.de 30 Implantologie Journal 3 | 2017
(R)Evolution für Implantologen Das »(R)Evolution White« Implantat ... das elastisch-zähe Zirkon-Implantat aus dem patentierten pZircono Das Champions (R)Evolution® White Implantat unterscheidet sich von anderen Zirkon-Implantaten durch: Der Shuttle vereint vier Funktionen in Einem: keine Frakturgefahr hohe Osseointegrationsfähigkeit (cid:83)(cid:66)(cid:86)(cid:70)(cid:1)(cid:86)(cid:79)(cid:69)(cid:1)(cid:73)(cid:90)(cid:69)(cid:83)(cid:80)(cid:81)(cid:73)(cid:74)(cid:77)(cid:70)(cid:1)(cid:48)(cid:67)(cid:70)(cid:83)(cid:225)(cid:197)(cid:68)(cid:73)(cid:70) marktgerechter Preis Insertions-Tool Verschluss-Schraube Gingiva-Former Abformungs-Tool (R)Evolution für jede Praxis Der Champions Smart Grinder Vermeiden Sie 50 Vol. %-Alveolenfach- Resorption nach Extraktion durch Socket Preservation mit chair-side erzeugtem autologen Knochenaugmentat – in weniger als 15 Minuten! Einbringen des gewonnenen Augmentats Das eingebrachte Knochenersatzmaterial Besuchen Sie uns auf der KÖLN HALLE 4.1 | B071 21. bis 25. März Wissenschaftliche Studien auf: www.champions-implants.com Champions-Implants GmbH Champions Platz 1 | D-55237 Flonheim fon +49 (0)6734 91 40 80 info@champions-implants.com www.facebook.com/ChampionsImplants
FACHBEITRAG | GBR & GTR Prof. Dr. Dr. Draenert [Infos zum Autor] Literatur Ausreichend Alveolarknochen für das knöcherne Implantatlager und knöcherne Unterstützung der gingivalen Weichgewebe ist Voraussetzung für eine erfolgreiche dentale Implantation und ein ideales ästhetisches Ergebnis. Komplexe Augmentationen stellen eine Herausforderung dar und sind intensives Forschungsfeld. In diesem Fachbeitrag werden komplexe Knochenaugmentationen und Alternativen diskutiert. Diese Arbeit ist ein Detail- Update der im Implantologie Journal 2/2013 erschienenen Publikation „Kno- chenaugmentation komplexer Defekte – Eine aktualisierende und ergänzende Übersicht“ unter Berücksichtigung weiterer Primär- publikationen.1–4 Komplexe Knochenaugmentation und Alternativen Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Florian G. Draenert Die Institut Straumann AG ist eine der wenigen globalen Implantatfirmen, wel- che, zeitgleich mit Skandinaviern, die Im- plantologie als Pionier mitbegründet hat. Straumann bietet eine klassische Linie Tissue Level-Implantate und moderne Bone Level-Implantate. Implantate die- ses Unternehmens gehören zu den we- nigen, welche mit der SLActive-Ober- fläche eine wissenschaftlich belegte, verbessernde dritte Oberflächentechnik neben dem allgemeinen Sandblast und Etching aufweisen.5 Es ist die einzige Firma, welche eine Dreifach-Technik für alle Implantate bietet. Das Unternehmen bietet auch Roxolid, eine Metalllegie- rung aus Titan und Zirkon, mit erhöhter Bruchfestigkeit beim guten Knochen- anwuchs an.6 Im Jahr 2015 erfolgte zur IDS die Markteinführung einer zweiten Version von Bone Level-Implantaten mit derselben prothetischen Anbindung. Neben den BL-Implantaten wurde das BLT-Implantat eingeführt, wobei das „T“ für „tapered“ steht. Auf der Basis der zehnjährigen Erfahrung mit dem BL-Im- plantat wurde dabei die Apex des Im- plantates zugespitzt (tapered), was eine erhöhte Primärstabilität ohne erhöhten Druck im marginalen Lager erreicht.7 Der Spitzenwinkel wurde so gewählt, dass die Konusspitze mit 5 mm länger als bei anderen „Tapered“-Implantaten ist und damit eine bessere lagerentlas- tende Stabilität erreicht. Der übrige Kör- per ist parallelwandig und erlaubt einen kalkulierbaren Lagerdruck in komplex augmentierten Situationen. Die verschiedenen Aspekte der Tissue Level-Konzepte sind bekannt.8 Dieses Konzept hat den Nachteil des nicht sicher vermeidbaren Materialrandes su- pragingival. Es ist ein klassisches Design, das einen sehr guten marginalen Kno- chenerhalt über sehr lange Zeit erreicht. Allerdings können korrekt prothetisch versorgte moderne Bone Level-Implan- tate einen adäquaten Erfolg erzielen und sind daher in der Breite heute markt- bestimmend.9 Es erfüllen aber nicht alle Systeme die idealen Anforderungen zum Erhalt des marginalen Knochens. Fünf wesentliche Elemente zählen dazu: 1. Konische Anbindung zur Vermeidung von Microleakage. 2. Dreifach behandelte Oberfläche zur Optimierung des Übergangs von Primär- zu Sekundärstabilität. Abb. 1: Gegenüberstellung der Schalen- (A) und Blocktechniken (B). 32 Implantologie Journal 3 | 2017
GBR & GTR | FACHBEITRAG Abb. 2a Abb. 2b Abb. 2c Abb. 2d Abb. 2e Abb. 2f Abb. 2g Abb. 2h Abb. 2i Abb. 2j Abb. 2k Abb. 2l Abb. 2: Festsitzende Sofortversorgung mit geneigten Implantaten Straumann Pro Arch. a–c) Laborvorbereitung, d) Dental Wings-Planung, e und f) Straumann BLT-Implan- tation, g) Pro Arch Multi-Unit-Abutment, h–l) Situation vor und nach Versorgung. 3. Platform Switch zur Berücksichti- gung der biologischen Breite. 4. Taillierter Designübergang zum Abutment, um eine Kontraktion der Gingiva zu begünstigen. 5. Prospektive klinische Studien, wel- che den Erfolg dokumentieren. In dieser Fallserie werden Anwendungen des Straumann BLT-Systems gezeigt. Grundlagen der Knochen- heilung und Augmentation Für das Verständnis von Knochenhei- lung und Augmentationsoptionen bei komplexen Defekten wird auf die Vor- arbeiten verwiesen.1,3,4 Zusammenfas- send ist Folgendes festzuhalten: – Insgesamt kann zwischen drei Techni- ken unterschieden werden (Abb. 1): Schalentechniken: stabile GBR mit alloplastischen Schalen, Knochen- schalentechniken Blocktechniken: massive Blöcke oder Blöcke mit interkonnektieren- dem Porensystem (autolog, allogen, xenogen oder alloplastisch) Osteotomietechniken: Distraktions- osteogenese, Sandwich-Techniken und Bone Split Die detaillierte Darstellung dieser ver- schiedenen Techniken und die sinnvol- len Optionen werden in detaillierten Folgeartikeln bearbeitet, da sich seit dem ursprünglichen Übersichtsarti- kel von 2013 (Implantologie Journal 2/2013) zahlreiche neue technische Aspekte ergeben haben und laufende Entwicklungen in dieses Thema ein- fließen. Stand heute gilt: – Eigenknochen ist das beste Ma- terial, wenn es partikulär oder als frische Spongiosa verwendet wird. Der Heilungsprozess ist analog der Spaltbruchheilung in vier Phasen geteilt:10–13 Aseptische Entzündung zur Chemotaxis pluripotenter Zellen, lockeres Ersatzgewebe (Soft Callus), spezifische Gewebsdifferenzierung Implantologie Journal 3 | 2017 33
FACHBEITRAG | GBR & GTR Abb. 3a Abb. 3b Abb. 3c Abb. 3d Abb. 3e Abb. 3f Abb. 3g Abb. 4a Abb. 4b Abb. 5a Abb. 5b Abb. 5c Abb. 3: Sofortimplantation und belastungsfreie Versorgung im Oberkieferfrontzahnbereich. a) Weichgewebsschonende Zahnextraktion. b) Platzierung des geeigneten Implantats (Straumann BLT SLActive). c) Abformung. d) Coverscrew. e) Partikuläre Augmentation mit Eigenknochen. f) Feste Interimsversorgung. g) Stabilisierung an den Nachbarzähnen mit Ribbond. – Abb. 4: Sofortimplantation und belastungsfreie Versorgung im Unterkieferfrontzahnbereich. a) Nieder- querschnitts implantat 3,0 mm. b) Platzierung des Implantats und Interimsversorgung mit Immediate Implant Crown. – Abb. 5: Direkte Sinusbodenelevation. a) Osteoplastisches Fenster und Implantatinsertion (Straumann BLT SLActive). b) Inserierte Implantate und Augmentation mit Geistlich BioOss. c) Röntgenkontrolle. 34 Implantologie Journal 3 | 2017 (Mineralisierung zum Hard Callus), Remodeling zur funktionellen Res- titution des Knochens. – Eine sinnvolle komplexe Augmen- tationstechnik ist die Schalentech- nik. Hierbei gibt es viele verschie- dene Techniken: Autologe Schalen (Khoury-Schalen), Laktid-Membranen (Iglhaut-Technik), metallverstärkte PTFE-Membranen, Titanmembranen, bedingt auch allogene Knochen- schalen. An modernen 3-D-basier- ten Verbesserungen sind die Yxoss- Titangitter von ReOss/Geistlich und die 3-D-angepassten Membranen (Draenert-modifizierte Iglhaut-Tech- nik) zu nennen.4,14–20 – Schnittführungen sollten nach Mög- lichkeit große Eröffnungen und De- hiszenzrisiken vermeiden. Augmentationstechniken und Alternativen Der knöcherne Defekt nach Zahnverlust In der präprothetischen Chirurgie vor dentaler Implantation stellt der knö- cherne Defekt eine häufige Indikation für die operative Behandlung dar.21–24 Die Zahnlosigkeit führt in den Kiefern zu Knochenresorptionen.22–27 Analog zu den Indikationen für Knochenaugmenta- tionen können die komplexen Knochen- defekte indikationsspezifisch unterschie- den werden. Es sind im Wesentlichen fünf Anwendungen zu unterscheiden: – vollständige Zahnlosigkeit eines Kiefers – der Frontzahnbereich – die indirekte und direkte Sinusbodenelevation – Alveolarkammaufbau im Oberkieferseitenzahnbereich – Alveolarkammaufbau im Unterkieferseitenzahnbereich Vollständige Zahnlosigkeit eines Kiefers Beim vollständig zahnlosen Kiefer stellt sich in der Planung einer implantat- prothetischen Versorgung vordringlich die Frage, ob eine festsitzende oder herausnehmbare Arbeit angestrebt wird, da dies wesentlich den Bedarf nach einer Augmentation beeinflusst.
GBR & GTR | FACHBEITRAG Abb. 6a Abb. 6b Abb. 6c Abb. 7a Abb. 7b Abb. 7c Abb. 7d Abb. 6: Stabile GBR-Technik mit Titan-PTFE-Mesh. a) Horizontale Defektsituation. b) Simultane Implantatinsertion (Straumann BLT SLActive), Eigenknochenaugmentation und Neoss-PTFE-Membran als Schale. c) Geschlossen und fixiert mit KLS Martin Osteosyntheseschrauben. – Abb. 7: Autologe Schale mit Khoury-Technik. a) Defektsituation Oberkiefer rechts. b) Zustand nach drei Monaten Regio 26 und 27. c) Weitere drei Monate nach Implantatinsertion. d) Ergebnis nach Weichgewebsmanagement. Grundsätzlich ist hier auch die Frage nach dem Resorptionsstatus der Kiefer wichtig, da die Verschmälerung des Alveolarkamms und die vertikale Re- sorption nicht isoliert lokal stattfindet, sondern mit einer resorptionsbedingten Prognathie und einer relativen transver- salen Verschmälerung des Oberkiefers einhergeht. Da hier eine Kontrolle der prothetischen und chirurgischen Pla- nungsbasis mangels Orientierungsop- tionen an Restzähnen schwierig ist, erscheint eine 3-D-Planungskontrolle sinnvoll. Geneigte Implantate mit dem Pro Arch-System Die analogen Begriffe für diese Versor - gungen sind wissenschaflich „All-on-“ Versorgungen oder die abgeleiteten Markenabwandlungen „All-on-4“ ( Nobel Biocare) oder „Pro Arch“ (Straumann). Geneigte Implantate sind eine Option, den Sinus maxillaris und den Nervus alveolaris inferior zu umgehen und dennoch ein breites Abstützungspoly- gon ohne vertikalen Knochenaufbau zu erreichen. Sie sind daher für Fälle, in welchen eine Knochenaugmentation nicht infrage kommt, eine Option und ggf. auch eine Sofortbelastungsindika- tion (Abb. 2).29,29 Die Versorgung er- folgt zwingend verblockt. Erfahrungen stützen die Literaturdaten und zeigen gute Ergebnisse. Empfehlenswert ist bei dieser An- wendung eine Verblockung über eine Implantbridge, welche mechanisch günstig die Kraftverteilung erlaubt. Alternativ ist eine Balkenversorgung für eine herausnehmbare Arbeit mög- lich und bei bestimmten Bisshöhen grundsätzlich sinnvoll. Die Technik wurde und wird kontrovers diskutiert. Bei korrekter Indikationsstellung und Durchführung ist die Methode aber eine gute Option bei bestimmten Pa- tientengruppen. Der Frontzahnbereich Nach dem Verlust von Frontzähnen kommt es rasch zu einem Verlust von Alveolarknochen, insbesondere in ver- tikaler und sagittaler Richtung.30,31 Wo- bei es zunächst aufgrund der dünnen, vestibulären Knochenlamelle zu ante- rioren Knochenresorptionen kommt, die später in vertikale Verluste übergehen. Es ist in einem Großteil der Fälle eine Knochenaugmentation nötig, wenn eine sinnvolle Sofortimplantation ver- säumt wurde.31,32 Eine sinnvoll geplante Sofortimplantation ist vorzuziehen. Anatoforme Implantat designs können diesen Ansatz optimieren. Es ist auch ein Sofortbelastungskonzept möglich (Abb. 3).32–36 Ergebnisse, welche die- sen Daten entgegen stehen, müssen auch in Bezug auf Implantatdesign und Biomaterialoberflächen diskutiert wer- den.37–39 In der Unterkieferfront und in den Bereichen der lateralen Oberkiefer- schneidezähne sind Niederquerschnitts- implantate mit einem Durchmesser von 3 mm oder darunter indiziert und für eine Einzelkronenversorgung eine mög- liche Option (Abb. 4). Abb. 8a Abb. 8b Abb. 8c Abb. 8: Autologe Schale mit Gellrich-Technik. a) Entnahme des Spanes. b) Zustand nach drei Monaten Regio 24. c) Implantatinsertion (Straumann BLT SLActive). Implantologie Journal 3 | 2017 35
FACHBEITRAG | GBR & GTR Abb. 9a Abb. 9b Abb. 9c Abb. 9d Abb. 9e Abb. 9f Abb. 10a Abb. 10b Abb. 10c Abb. 10d Abb. 9: a) Panoramaschichtaufnahme. b) 2-D-Zuschnitt der Membran. c) 3-D-thermogebogene Schale. d) Tunnelzugang Regio 16. e) Eingebrachte Schale mit partikulärer Augmentation und Schraubenfixation. f) Implantatinsertion in Geflechtknochenphase (Straumann BLT SLActive). – Abb. 10: Kurze Implantate „Shorty“: a) Komplikation nach Vorbehandlung alio loco. b) Defekt nach Entfernung von Titanmembran und Implantaten. c) Der Patient wünschte eine Lösung ohne jedwede Augmentation als zwingend: 4 mm Ultra-Shorty (Straumann ITI 4,1/4 mm SLActive). d) Das inserierte Implantat. Die indirekte und direkte Sinusbodenelevation Im Oberkieferseitenzahnbereich kommt es nach Zahnverlust zunächst zu ei- ner Ausdehnung der Kieferhöhle mit Knochenresorption von kranial nach kaudal ohne Veränderung der Alveo- larkammhöhe, welche durch Anheben des Kiefer höhlenbodens und entspre- chender Augmentation (Sinusboden- elevation) zu behandeln ist.40 Man unterscheidet dabei zwei Techniken: – Die direkte Sinusbodenelevation wird transoral, unter Erhalt der Kieferhöh- lenmembran, präpariert (Abb. 5).41–43 – Die indirekte Technik nach Sum- mers.46,47 Hierbei wird mit Osteotomen über den Bohrlochzugang von krestal der Sinusboden indirekt angehoben. Komplexer Alveolarkammaufbau Im Falle eines echten absoluten Alveo- larkammhöhenverlustes kann eine ver- Die grundsätzliche Idee dieser Technik rührt von der bekannten Krafteinlei- tung in den ersten 5 mm des margina- len Knochens her.46,47 Zahlreiche Stu- dien belegen den Langzeiterfolg auch im Vergleich zu den Komplikationen bei vertikalem Knochenaufbau, wobei eine verblockte prothetische Versorgung mit Implantaten normaler Länge sinnvoll erscheint.48–51 tikale Knochenaugmentation oder bei großen seitlichen Defekten eine Late- ral-Ridge-Augmentation indiziert sein. Für kleinere komplexe Defekte kann, ggf. auch mit simultaner Implantation, eine Schalentechnik mit PTFE-Membran erfolgen (Abb. 6). Bei mittleren und großen vertikalen Defekten, insbeson- dere mit Freiendsituation, ist eine au- tologe Schalentechnik sinnvoll (Abb. 7 und 8). 3-D-Schalentechniken sind vorteilhaft und verkürzen die OP-Zeiten bei besserer Passung (Abb. 9).4 Diese komplexe und schwierige Indikation bedarf umfangreicherer Ausführungen an anderer Stelle. Ultra-Short-Implantate als Alternative im Seitenzahnbereich In Fällen geringer Knochenhöhe und bei Verweigerung eines Knochenauf- baus kann eine Versorgung mit kur- zen Implantaten erfolgen (Abb. 10). t k a t n o K Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Florian G. Draenert D Implant Institute Tal 4, 80331 München info@profdraenert.de www.profdraenert.de 36 Implantologie Journal 3 | 2017
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ANWENDERBERICHT | GBR & GTR Trotz aufwendiger Lappentechniken kann das Auftreten von frü- hen postoperativen Wunddehiszenzen nicht immer vermieden werden. Diese stellen eine der häufigsten postoperativen Kom- plikationen nach augmentativen Eingriffen dar und führen i. d. R. zu einem kompromittierten Behandlungsergebnis. Ribose-kreuz- vernetzte Membranen bieten aufgrund des verlängerten Resorp - tionsprofils eine Behandlungsoption für ausgedehnte laterale Kno- chendefekte unter Verwendung von partikulärem KEM anstelle eines Knochenblocks. Sie behalten die strukturelle Integrität sogar bei Exposition über einen Zeitraum und ermöglichen im Allge- meinen eine vollständige sekundäre Epithelialisierung des Wund- gebiets bei zusätzlichem Schutz für das angestrebte Regenerat. Dr. André Gürsesli Literatur [Infos zum Autor] Komplikationsmanagement nach komplexer lateraler Augmentation im posterioren Unterkiefer Dr. med. dent. André Gürsesli Der Wiederaufbau von verloren ge- gangenen Knochenstrukturen mittels gesteuerter Knochen- bzw. Gewebe- regeneration (GBR/GTR) stellt heut- zutage ein therapeutisches Standard- verfahren in der Parodontologie, Im - plantologie sowie Oral- und Kiefer- chirurgie dar. Durch die Isolation der für die Knochen- regeneration notwendigen Zellen (Os- teoblasten) von den schneller prolife- rierenden Epithel- und Bindegewebs- zellen mit einer mechanischen Barriere- membran, kann verloren gegangenes Gewebe wieder regeneriert werden.1-4 Die Bandbreite der erhältlichen Bar- rieremembranen ist groß. Neben nicht resorbierbaren Membranen (z. B. aus PTFE) stellen resorbierbare Kollagen- membranen den Behandlungsstandard dar. Die Geschwindigkeit der Bio- degradation, und die damit verbun- dene Dauer der Barrierefunktion von Kollage nmembranen, hängt vom Ver- netzungsgrad der Kollagenfasern ab.5 Grundvoraussetzung für ein zuverlässi- ges Ergebnis von GBR-/GTR-Techniken ist ein spannungsfreier und speichel- dichter Wundverschluss, um eine ge- schlossene Einheilung des Augmenta- tionsgebiets zu gewährleisten. Hierzu wird ein sorgfältiges Weichgewebs- management benötigt, um das zusätz- lich aufgebrachte Volumen des Kno- chenersatzmaterials decken zu können. Wunddehiszenz als häufigste Komplikation nach komplexer GBR Trotz aufwendiger Techniken kann je- doch das Auftreten von frühen post- operativen Wunddehiszenzen nicht immer vermieden werden. Das Ausmaß der Komplikation hängt stark vom indivuellen Behandlungs- konzept ab. Der Behandlungsplan bei Dehiszen- zen sieht eine regelmäßige topische Desinfektion der exponierten Areale, z. B. mit CHX-Gel, vor, um eine In- fektion des augmentierten Bereichs zu vermeiden. Dies führt im Optimal- fall zu einem verzögerten Wundver- schluss durch eine sekundäre Epithe- lialisierung des Wundgebiets. Unter Umständen kann auch eine neuerliche Lappenreposition notwendig sein, um einen erneuten Wundverschluss zu erzielen. Dies ist allerdings im ex- ponierten Areal häufig nur schwer zu bewerkstelligen, da das Weich- gewebe hier aufgrund der vorherigen OP zumeist sehr dünn ist und wenig Optionen zu einem spannungsfreien Wundverschluss bietet. Welchen Einfluss haben die verwendeten Materialien auf das Behandlungsergebnis? Die Eigenschaften der verwendeten Materialien haben einen signifikanten Einfluss auf das Behandlungsergebnis nach Dehiszenzen. 38 Implantologie Journal 3 | 2017
GBR & GTR | ANWENDERBERICHT Abb. 1 Abb. 2 Abb. 1 und 2: Situation prä OP zeigt deutlichen Knochenverlust in Regio 36–37. Nach Augmentationen mit Knochen- ersatzmaterial ohne zusätzliche Bar- rieremembran führen Dehiszenzen häufig zu einem tieferen Einwachsen von Weichgewebe in das Augmen- tat oder sogar zu einer Infektion.6 Aus diesem Grund müssen expo- nierte Ersatzmaterialpartikel, je nach individueller klinischer Situation, zu- mindest teilweise entfernt werden. Durch die Verwendung einer geeig- neten Barrieremembran sollte dieser Prozess eigentlich vermieden oder zu- mindest verlangsamt werden. Nicht resorbierbare Membranen bieten in diesem Fall theoretisch einen opti- malen Schutz. Allerdings neigen diese bei Exposition zu schweren Kompli- kationen durch mögliche auftretende starke Infektionen, die das gesamte Therapieziel gefährden können.7 Derart schwere Komplikationen kön- nen durch die Verwendung von kon- ventionellen resorbierbaren nativen Kollagenmembranen vermieden wer- den. Durch die bakterielle Kontamina- tion der Membran, die bei Exposition nicht zu vermeiden ist, setzt aller- dings eine schnellere Resorption der Membran ein. Dies führt zum einen zum Einwachsen von Weichgewebe in den ehemaligen Defekt. Zum ande- ren ist bekannt, dass eine Exposition vermehrt zur Infiltration des Augmen- tats mit Entzündungszellen führen kann. Dies endet im schlimmsten Fall mit einer Infektion des Augmentats, was das angestrebte Ergebnis der knöchernen Regeneration stark kom- promittiert. Durch den signifikanten Volumenverlust des Augmentats nach Exposition wird auch das ästheti- sche Resultat der Behandlung beein- flusst.8-11 Die beschriebenen Prozesse sind insbesonders bei der Verwendung von Membranen mit einer kurzen Resorptionszeit stark ausgeprägt.10,11 Bedeutung der Resorptions- zeit einer Barrieremembran Durch eine Kreuzvernetzung mit dem Zucker Ribose (Glykierung) können sehr bioverträgliche Kollagenmembranen mit einem deutlich verlängerten Re- sorptionsprofil hergestellt werden.9,12–16 Dies bewirkt eine deutlich erhöhte Re- sistenz dieser kreuzvernetzten Mem- bran gegenüber bakterieller Exposition v. a. im Vergleich zu klassischen nativen Membranen.9 Nach einem Zeitraum von zehn Tagen intraoraler Exposition war der komplette Membrankörper (OSSIX PLUS) intakt, während native Kollagen- membranen bereits signifikant degra- diert waren. Dementsprechend ist das augmentative Resultat nach einer Wunddehiszenz bei Ribose-kreuzvernetzten Membran sta- tistisch signifikant besser als bei Ver- wendung einer nativen Kollagenmem- bran oder einer PTFE-Membran.17 Fallbeispiel Im folgenden klinischen Fallbericht wird das Behandlungskonzept nach einer frühen postoperativen Dehiszenz über einer solchen Ribose-kreuzver- netzten Membran aufgezeigt. Der 59-jährige Patient (Nichtraucher) verlor die Zähne 35, 36, 37 aufgrund apikaler Aufhellungen. Die Extraktion der Zähne und Therapie der chroni- Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 3: Situation nach Darstellung des Defekts in Regio 35–37. – Abb. 4: Vorbereitung des Augmentationsgebiets mit Bleeding Points, apikale Fixation der OSSIX PLUS Membran mit Ti-Pins. – Abb. 5: Augmentation in Regio 35–37 mit mineralisierten Allograftpartikeln. Implantologie Journal 3 | 2017 39
ANWENDERBERICHT | GBR & GTR Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Abb. 10 Abb. 11 Abb. 12 Abb. 13 Abb. 14 Abb. 6: Abdeckung der augmentierten Region 35–37 mit der OSSIX PLUS Membran. – Abb. 7 und 8: Situation nach Nahtverschluss. Kontroll-OPG post augmenta- tionem. – Abb. 9: Zwei Wochen post OP: Bei Nahtentfernung zeigt sich eine Dehiszenz in Regio 35–36, die OSSIX PLUS Membran ist exponiert. Keine Zeichen einer Entzündung feststellbar. – Abb. 10: Drei Wochen post OP: Vollständige sekundäre Epithelialisierung, Weichgewebe weiterhin völlig entzündungsfrei. – Abb. 11: Vier Wochen post OP: Vollständig ausgeheiltes Wundareal mit entzündungsfreiem Weichgewebe. – Abb. 12: Situation vor Reentry vier bis fünf Monate post OP: Konsoli- diertes Weichgewebe mit ausreichend keratinisierter Gingiva. – Abb. 13: Komplett regeneriertes Augmentat ohne Zeichen einer krestalen oder lateralen Resorption. Im gesamten OP-Gebiet sind noch Reste der Membran erkennbar, die bereits knöchern integriert sind. – Abb. 14: Zustand nach Implantatinsertion Regio 35 und 37. Beide Implantate sind vollständig mit vitalem Knochen bedeckt, keine Zeichen einer krestalen oder lateralen Resorption. schen Parodontitis erfolgte alio loco beim Vorbehandler. Der Patient stellte sich mit dem Wunsch einer implantatgetragenen Versorgung in Regio 35–37 vor (Abb. 1 und 2). Aufgrund der massiven Knochenresorp- tion in Regio 36–37 musste der feh- lende Knochen aufgebaut werden, um den Implantaten eine solide knöcherne Basis zu sichern. Eine simultane Implan- tation war aufgrund des Ausmaßes des Defekts nicht möglich. Die Augmenta- tion sollte mit schnell regenerierenden Allograftpartikeln und einer resor- bierbaren Barrieremembran erfolgen. Aufgrund der im Vergleich zu nativen Membranen längeren Barriere funktion und der höheren Stabilität wurde die kreuzvernetzte Membran (OSSIX PLUS, REGEDENT GmbH, Dettelbach) zur Ab- deckung gewählt. Durch diese Mate- rialkombination kann in solchen Fällen eine komplikations behaftete Blockaug- mentation vermieden werden. Der Defekt wurde durch Präparation eines Mukoperiostlappens dargestellt. Die horizontale Inzision erfolgte mid- krestal. Es wurde proximal zu Zahn 34 eine vertikale Entlastungsinzision durch- geführt, um die spätere spannungsfreie Deckung des Augmentationsgebiets zu vereinfachen (Abb. 3). Es zeigte sich ein nach krestal messerscharf zulaufender Alveolarkamm. Zur besseren Durchblutung des Aug- mentationsgebiets wurden Bleeding Points gesetzt. Die Membran wurde apikal platziert und mit zwei Ti-Pins fixiert (Abb. 4). Bei der Verwendung von Pins muss darauf geachtet wer- den, dass keine große Spannung auf die Membran ausgeübt wird, da die Membranstruktur, beim Durchstoßen mit Pins fragil wird und eine geringere mechanische Reißfestigkeit als native Kollagenmembranen aufweist. Der horizontal und vertikal massiv ausgeprägte Knochendefekt wurde mit mineralisiertem Allograft (FDBA/ Freeze-dried Bone Allograft) aufgefüllt (Abb. 5). Die rehydratisierten Allograftpartikel wurden mit der Membran abgedeckt, die zur besseren Stabilisierung lingual unter das leicht abpräparierte Periost geschoben wurde (Abb. 6). Der Wundverschluss erfolgte nach ausgiebiger Periostschlitzung mit Ein- zel knopfnähten (Monofilament, 5-0; Abb. 7 und 8). 40 Implantologie Journal 3 | 2017
GBR & GTR | ANWENDERBERICHT Zum Zeitpunkt der Nahtentfernung zwei Wochen post OP zeigte sich eine Dehiszenz in Regio 35–36, die Mem- bran war in dieser Region exponiert. Es waren keine Entzündungszeichen im Wundgebiet feststellbar (Abb. 9). Die Dehiszenz wurde im Anschluss mit konventionellen desinfizierenden Methoden behandelt (regelmäßige Spülung mit CHX, Vermeiden von me- chanischem Druck auf dem exponier- ten Gebiet, keine heißen Speisen und Getränke etc.). Die Membran behielt im folgenden Behandlungszeitraum die strukturelle Integrität und ermög- lichte so eine vollständige sekundäre Epithelialisierung des Wundgebiets bereits innerhalb von einer Woche (Abb. 10). Der weitere Heilungsverlauf war komplikationslos (Abb. 11). Beim Reentry circa fünf Monate nach Augmentation wurde ein gesundes Weichgewebe mit einem ausreichen- den Anteil an keratinisierter Gingiva vorgefunden (Abb. 12). Das regene- rative Ergebnis des Knochenaufbaus Abb. 15 Abb. 16 Abb. 15: Geschlossenes Protokoll zur Osseointegration der Implantate. – Abb. 16: Radiologische Implantatkontrolle. zeigte eine hervorragende knöcherne Konsolidierung ohne Zeichen eines Vo- lumenverlustes des Augmentats an der ehemals exponierten Stelle (Abb. 13). Im gesamten OP-Gebiet waren noch Reste der Membran erkennbar, die be- reits knöchern integriert waren. Es konnten zwei Implantate in Regio 35 und 37 inseriert werden. Beide Implan- tate waren trotz vorheriger Dehiszenz vollständig mit vitalem Knochen be- deckt und primärstabil (Abb. 14). Zur Osseointegration der Implantate wurde eine geschlossene Einheilung gewählt (Abb. 15 und 16). Die wei- tere prothetische Versorgung des Pa- tienten erfolgt drei Monate nach der Implantatinsertion. t k a t n o K Dr. med. dent. André Gürsesli Von-Galen-Straße 19 48336 Sassenberg Tel.: 02583 9189880 dr.guersesli@gmx.de ANZEIGE Mehr Informationen unter: zeramex.com B e s u c h e n S i e u n s a u f d e r I D S : H a l l e 4 . 1 – G a n g A GE L Zweiteilig, reversibel verschraubbar 100% metallfrei Starke Verbindung mit VICARBO® Schraube Eine Innovation aus der Schweiz, basierend auf 10 Jahren Erfahrung in der Entwicklung von Keramikimplantaten. s t r o n g . b r i g h t . r i g h t .
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Letzter Abgabetermin: 31.05.2017 der zahnärztlichen Forschung engagier- ten Wissenschaftler beteiligen. Interna- tionale Teilnehmer müssen über eine gleich- wertige akademische Ausbildung verfügen. wertige akademische Ausbildung verfügen. Zulässige Formate sind veröffentlichte oder angenommene Original- arbeiten in einem international angesehenen Journal mit Impact- Faktor sowie Habilitationsschriften auf den Gebieten der zahn- ärztlichen Implantologie und Implantatprothetik. Eine Veröffent- lichung darf nicht länger als zwei Jahre zurückliegen. Gleiches gilt für das Datum der Habilitation bei Ein reichung einer Habilita- tionsschrift. Alle Arbeiten sollen eine Zu- sammenfassung von maxi mal zwei Seiten enthalten, aus der vor allem die wis- senschaftliche Bedeutung für die Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde hervorgeht. Die Arbeit kann von einem Autor oder einer Autorengruppe verfasst sein. Die Arbeiten müssen in vier Exemplaren in deutscher oder englischer Sprache druckfertig an die DGZI-Geschäftsstelle eingereicht werden. Letzter Abgabetermin ist der 31. Mai 2017. Weitere Informationen gibt es unter www.dgzi.de © Matej Kotula/ Shutterstock.com Die Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. (DGZI) verleiht den im Jahre 2005 durch den Wissenschaftlichen Beirat der DGZI inaugurierten „DGZI Implant Dentistry Award“ an- lässlich des 47. Internationalen Jahreskongresses der DGZI in Berlin am 29. und 30. September 2017. Der DGZI Implant Dentistry Award wird vom Wissenschaftlichen Beirat der DGZI zur Würdigung einer wegweisenden wissenschaft- lichen Arbeit auf dem Gebiet der Implantologie verliehen. Er stellt die höchste Auszeichnung einer wissenschaftlichen Leistung durch die DGZI dar und ist zurzeit mit insgesamt 5.000 Euro dotiert. Es können sich alle in Deutschland tätigen Zahnärzte, Oralchirur- gen, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen sowie alle in INTERNATIONALER JAHRESKONGRESS DER DGZI 29. | 30. SEPTEMBER 2017 BERLIN – MARITIM HOTEL Die DGZI auf der IDS 2017 Auf der Internationalen Dental- Schau (IDS) vom 21. bis 25. März 2017 in Köln wird die Deutsche Gesellschaft für Zahn ärztliche Implantologie e.V. (DGZI) traditionell vertreten sein. Hier können Sie sich während der weltgrößten Dentalmesse jederzeit über alle Aktivitä- ten der DGZI informieren. DGZI INTERN | AKTUELLES DGZI Implant Dentistry Award 2017 chern die Vorstandsmitglie- der der DGZI für Gespräche gern zur Verfügung. Persön- liche Terminvereinbarungen können Sie gern über die DGZI-Geschäftsstelle im Vorfeld verein- baren. Während der IDS fi nden Sie die DGZI am Stand von OT medical in der Halle 11.2., L060. Die DGZI verbindet mit OT medical eine langjährige Zusammen- arbeit. Das Bremer Unternehmen ist seit vielen Jahren Hauptsponsor des Interna- tionalen DGZI-Jahreskongresses. DGZI [Infos zur Fachgesellschaft] Erfahren Sie mehr zu den inter- nationalen Jahreskongressen der kommenden Jahre, dem erfolg- reichen E-Learning Curriculum Implantologie sowie weitere interna- tionale Aktivitäten und Vorhaben. An einigen Tagen stehen den Messebesu- Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. (DGZI) · Geschäftsstelle: Paulusstraße 1, 40237 Düsseldorf Tel.: 0211 16970-77 · Fax: 0211 16970-66 · sekretariat@dgzi-info.de · www.dgzi.de 44 Implantologie Journal 3 | 2017
DAS DGZI E-LEARNING CURRICULUM IMPLANTOLOGIE Kurs 157 – Starten Sie jederzeit mit den 3 E-Learning Modulen 3 E-Learning Module + 3 Pfl ichtmodule + 2 Wahlmodule BIS ZU 160 FORTBILDUNGS- PUNKTE i k s n b S i i i l e n a D © 3 E-Learning Module  Allgemeine zahnärztliche und oralchirurgische Grundlagen  Implantologische Grundlagen I  Implantologische Grundlagen II BEGINN JEDERZEIT MÖGLICH! © Martina Vollmer © Daniel Sibinski 3 Pfl ichtmodule  Spezielle implantologische Prothetik 17./18.03.2017 | Berlin Prof. Dr. Michael Walter Priv.-Doz. Dr. Torsten Mundt 2 Wahlmodule  Hart- & Weichgewebs- management 15./16.09.2017 Ort wird individuell bekannt gegeben DGZI-Referenten  Anatomiekurs mit praktischen Übungen am Humanpräparat 20./21.10.2017 | Dresden Prof. Dr. Werner Götz Dr. Ute Nimschke  Sedation – Conscious sedation for oral surgery1 17./18.02.2017 | Speicher  Bonemanagement praxisnah3 – Tipps & Tricks in Theorie und Praxis 03./04.11.2017 | Essen  Problembewältigung in der Implantologie – Risiken erkennen, Komplikationen behandeln, Probleme vermeiden. 10./11.11.2017 | Essen  Laserzahnheilkunde & Periimplantitistherapie 17./18.11.2017 | Freiburg im Breisgau  Implantologische und implantatprothetische Planung unter besonderer Berücksichtigung durchmesser- und längenreduzierter 13./14.04.2018 | Troisdorf Implantate (Minis und Shorties) (Laserfachkunde inklusive!) Piezotechnik  23./24.06.2017 | München  Hart- und Weichgewebsmanagament 19./20.01.2018 | Konstanz DVT-Schein2 & Röntgenfachkunde (DVT-Schein inklusive!) Hürth – CRANIUM Institut Teil 1 & 2: 11.03.2017 Teil 1 & 2: 17.06.2017 Teil 1 & 2: 16.09.2017 Teil 1 & 2: 16.12.2017 oder Digitale Volumentomografi e für Zahnärzte (DVT) und Röntgenaktualisierung (DVT-Schein inklusive!) Teil 1: 21.01.2017 – Teil 2: 22.04.2017 | München EAZF Teil 1: 11.02.2017 – Teil 2: 20.05.2017 | Nürnberg EAZF Teil 1: 08.07.2017 – Teil 2: 25.11.2017 | München EAZF 1: Bitte beachten Sie, dass es sich um einen Drei-Tages-Kurs handelt. Hierfür ist eine Zuzahlung von 200,– Euro zu entrichten. 2: Aufgrund der Spezifi k und des Aufwandes für diesen Kurs zahlen Sie eine zusätzliche Gebühr von 400,– Euro. 3: Für diesen Kurs ist eine Zuzahlung von 250,- Euro zu entrichten. Die DGZI auf der IDS Halle 11.2, Gang L, Stand 060 (am Stand von OT medical) Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. Paulusstraße 1, 40237 Düsseldorf Tel.: 0211 16970-77 sekretariat@dgzi-info.de www.dgzi.de © r.classen/shutterstock.com
DGZI INTERN | STUDIENGRUPPEN & GEBURTSTAGE STUDIENGRUPPE LEITER DER GRUPPE TELEFON FAX E-MAIL Bayern Bergisches Land & Sauerland Berlin/Brandenburg Berlin/Brandenburg CMD Braunschweig Bremen/Junge Implantologen DentalExperts Implantology Euregio Bodensee Freiburger Forum Implantologie Funktionelle Implantatprothetik Göttingen Hamburg Hammer Implantologieforum Kiel Köln Lübeck Magdeburg Mecklenburg-Vorpommern Mönchengladbach New Generation Berlin New Generation of Oral Implantology Niederbayern Nordbayern Rhein-Main Ruhrstadt Sachsen-Anhalt Studienclub am Frauenplatz Stuttgart Voreifel Westfalen Dr. Manfred Sontheimer Dr. Johannes Wurm Dr. Uwe Ryguschik Dipl.-Stom. Kai Lüdemann Dr. Dr. Eduard Keese ZA Milan Michalides ZTM F. Zinser/Dr. A. Lohmann, M.Sc. Dr. Hans Gaiser Prof. Dr. Dr. Peter Stoll Prof. Dr. Axel Zöllner ZA Jürgen Conrad Dr. Dr. Werner Stermann ZÄ B. Scharmach/ZTM M. Vogt Dr. Uwe Engelsmann Dr. Rainer Valentin, Dr. Umut Baysal Dr. Dr. Stephan Bierwolf Dr. Ulf-Ingo Westphal Dr. Bernd Schwahn/Dr. Thorsten Löw ZA Manfred Wolf ZA Rabi Omari Dr. Navid Salehi Dr. Volker Rabald Dr. Friedemann Petschelt Prof. Dr. Dr. Bernd Kreusser Prof. Dr. Dr. med. dent. W. Olivier, M.Sc. Dr. Joachim Eifert Dr. Daniel Engler-Hamm Dr. Peter Simon Dr. Adrian Ortner Dr. Christof Becker 08194 1515 0211 16970-77 030 4311091 0331 2000391 0531 2408263 0421 5795252 04744 9220-0 07531 692369-0 0761 2023034 0201 868640 05522 3022 040 772170 02381 73753 0431 651424 0221 810181 0451 88901-00 0391 6626055 03834 799137 02166 46021 030 61201022 040 6024242 08733 930050 09123 12100 06021 35350 02041 15-2318 0345 2909002 089 21023390 0711 609254 02251 71416 02303 961000 08194 8161 0211 16970-66 030 4310706 0331 887154-42 0531 2408265 0421 5795255 04744 9220-50 07531 692369-33 0761 2023036 0201 8686490 05522 3023 040 772172 02381 73705 0431 658488 0221 816684 0451 88901-011 0391 6626332 03834 799138 02166 614202 030 6936623 040 6024252 08733 930052 09123 13946 06021 353535 02041 15-2319 0345 2909004 089 21023399 0711 6408439 02251 57676 02303 9610015 dres.sontheimer_fries@t-online.de sekretariat@dgzi-info.de ryguschik@dgzi.de zahnarzt@za-plus.com info@mkg-pgm.de michalidesm@aol.com fz@zinser-dentaltechnik.de praxis@die-zahnaerzte.de ffi .stoll@t-online.de info@fundamental.de info@za-conrad.de werner.stermann@t-online.de dentaform@helimail.de uweengelsmann@gmx.de rainervalentin@yahoo.de praxis@hl-med.de info@docimplant.com dr.thorsten.loew@t-online.de derzahnwolf1@t-online.de info@zahnarztpraxis-marheinekeplatz.de salehinavid@yahoo.de oralchirurgie@dr-rabald.de praxis@petschelt.de dr.kreusser@t-online.de info@klinik-olivier.de praxis@dr-eifert.de engler@fachpraxis.de dr.simon-stuttgart@t-online.de ortner-praxis@eifelt-net.net dr.becker@zahnarztpraxis.net DER VORSTAND UND DIE MITGLIEDER DER DGZI GRATULIEREN zum 50. Geburtstag ZÄ Michaela Buchmüller (07.03.) Dr. Carsten Bausdorf (11.03.) Dr. Amgad Kattawi (11.03.) Dr. Alexa Becker (13.03.) Dr. Franziska Frangillo-Engler (23.03.) Dr. Martin Meile (29.03.) Dr. Helge Weigelt (30.03.) zum 60. Geburtstag Dr. Mubied Khalied (01.03.) Dr. Thomas Heinrich Michael Fath (07.03.) Dr. Oliver Furtenhofer (09.03.) ZÄ Renate Rupp (18.03.) ZA Ludger Holtkamp (31.03.) zum 55. Geburtstag Dr. Thomas Arzt (07.03.) Dr. Oliver Link (07.03.) ZA Axel Altvater (13.03.) Dr. Abbass Amer (16.03.) Dr. Joost de Jong (22.03.) zum 90. Geburtstag ZÄ Hanna Worm (04.03.) zum 80. Geburtstag Dr. Manfred Sauer (12.03.) zum 75. Geburtstag Dr. Klaus Schumacher (06.03.) Dr. Michael Dorn (22.03.) zum 70. Geburtstag Dr. Claus-Dieter Krüger (17.03.) zum 65. Geburtstag Dr. Reinhard Fischer (03.03.) Dr. Klaus Elsmann (08.03.) Dr. Bernd Reimer (16.03.) ZA Bertram Steiner (21.03.) 46 Implantologie Journal 3 | 2017 © pixelliebe/Shutterstock.com
Mitgliedsantrag IJ 3/17 Hiermit beantrage ich die Mitgliedschaft in der DGZI – Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. Bitte per Fax an 0211 16970-66 . Haben Sie schon Implantationen durchgeführt? (Antwort ist obligatorisch)  ja  nein Hiermit erkläre ich mein Einverständnis zur Nutzung meiner persönlichen Daten für die DGZI.  Ordentliche Mitgliedschaft Jahresbeitrag 250,– Euro  Studentische Mitglieder beitragsfrei**  Zahntechniker Jahresbeitrag 125,– Euro  Angehörige von Vollmitgliedern Jahresbeitrag 125,– Euro  Ausländische Mitglieder* Jahresbeitrag 125,– Euro  ZMA/ZMF/ZMV/DH Jahresbeitrag 60,– Euro  Kooperative Mitgliedschaft (Firmen und andere Förderer) Jahresbeitrag 300,– Euro * Wohnsitz außerhalb Deutschlands ** während des Erststudiums Zahnmedizin Erfolgt der Beitritt nach dem 30.06. des Jahres, ist nur der halbe Mitgliedsbeitrag zu zahlen. Über die Annahme der Mitgliedschaft entscheidet der Vorstand durch schriftliche Mitteilung.  Der Jahresbeitrag wird per nachstehender Einzugsermächtigung beglichen.  Den Jahresbeitrag habe ich überwiesen auf das Bankkonto der DGZI c/o Dr. Rolf Vollmer: IBAN: DE33 5735 1030 0050 0304 36 | KSK Altenkirchen | SWIFT/BIC: MALADE51AKI  Den Jahresbeitrag habe ich als Scheck beigefügt. Einzugsermächtigung (gilt nur innerhalb von Deutschland) Hiermit ermächtige ich die Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. widerruflich, die von mir zu entrichtenden Jahresbeiträge bei Fälligkeit zulasten meines Kontos durch Lastschrift einzuziehen. Wenn mein Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden Instituts keine Ver- pflichtung zur Einlösung. Titel, Name Vorname Geburtsdatum Straße Telefon E-Mail Ort PLZ Fax Kammer/KZV-Bereich Besondere Fachgebiete oder Qualifikationen Sprachkenntnisse in Wort und Schrift IBAN Ort, Datum SWIFT/BIC Unterschrift/Stempel WEITERE INFORMATIONEN ERHALTEN SIE BEI DER Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. Geschäftsstelle: Paulusstraße 1, 40237 Düsseldorf Tel.: 0211 16970-77 | Fax: 0211 16970-66 | sekretariat@dgzi-info.de | www.dgzi.de
MARKT | PRODUKTINFORMATIONEN Dentegris Effektiver Kollagenkegel für die Implantologie Dentegris [Infos zum Unternehmen] Er trägt zur schnellen Stabilisierung des Blutkoagulums nach einer Zahn extraktion bei. Dadurch wird die nach der Zahnent- fernung einsetzende Alveolarkammatro- phie verlangsamt, die knöcherne Ausheilung des Alveolarfaches begünstigt (Socket Preservation) und auf günstige und effektive Weise die Grundlage für ein implantationsfähiges Knochen lager gelegt. Der Kegel hat eine schwammartige Struktur und ist ein- fach und schnell zu applizieren. Ebenfalls bei Dentegris erhältlich ist das Kollagenvlies Bone- Protect® Fleece, das als Wundauflage, Tamponade und zur schnellen, lokalen Hämostase eingesetzt werden kann. Das Fleece ist in der Lage, große Flüssigkeitsmengen aufzunehmen, und erweist sich dabei als extrem nassstabil. Beide Produkte sind einzeln steril verpackt und in Verpackungseinheiten von je zwölf Stück zu beziehen. Dentegris GmbH Tel.: 02841 88271-0 www.dentegris.de IDS-Stand: 11.2, R041 Für einen kontrollier- ten Wundheilungsprozess und eine gute Ausheilung der Ex- traktionsalveole sorgt BoneProtect® Cone von Dentegris. Dieser Kegel aus nativem Kollagen porcinen Ursprungs ist nass stabil und hämostyptisch sowie gleich- zeitig ein weicher, formbarer, resorbierbarer Wundverschluss für die tägliche Anwendung in der Dentalchirurgie bei Zahnextraktionen. Dentaurum Implants Das neue Kursprogramm ist da! Die Attraktivität und Kontinuität der Fort- bildungen von Dentaurum Implants ist seit Jahren ungebrochen. Das spiegelt sich u. a. in der zehnjährigen Jubiläumsveranstaltung des Fachtags Implantologie am 23. Sep- tember 2017 an der Universität zu Lübeck wieder – ein Erfolgskonzept, das sich inzwi- schen auch an der Universität Jena und dem Anatomischen Institut in Bonn etabliert hat. Beliebt sind die Implantationskurse an Humanpräparaten, die deutschlandweit angeboten werden. Kursbuch 2017 [E-Paper/Download] Dentaurum Implants [Infos zum Unternehmen] Mit den Kursreihen „step-by-step“ bie- tet das Unterneh- men eine aktuelle und effektive Art der Fortbildung an. In aufeinander abgestimmten Kursen wird kompaktes Wissen vermittelt. Ein hoher Praxisbezug, ausführliche Hands-on- Übungen und ein kompetentes Re- ferententeam garantieren einen er- folgreichen Kursablauf. Weitere Ver- anstaltungen und Kurse, wie z. B. die implantologische und implantatpro- thetische Planung unter besonderer Berücksichtigung von durchmesser- und längenreduzierten Implantaten, runden das Programm ab. Unter www.dentaurum.com/kurse sind alle Kurse detailliert beschrieben. Dentaurum Implants GmbH Tel.: 07231 803-470 www.dentaurum-implants.com IDS-Stand: 10.1, F014 Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. 48 Implantologie Journal 3 | 2017
DORNMEDICAL [Infos zum Unternehmen] PRODUKTINFORMATIONEN | MARKT LASAK Schmales hydrophiles Titanimplantat Die Firma LASAK erweitert das Implantatsystem BioniQ® um eine neue Reihe schmaler Implantate mit einem Durchmesser von 2,9 mm. Das System BioniQ® bietet daher die optimale Lösung auch in Situationen, in denen die Behandlung mit her- kömmlichen Zahnimplantaten problematisch oder unmöglich ist. Am häufigsten werden die schma- len Implantate BioniQ® S2.9, die ebenso wie alle sonstigen Implantate des Systems mit einer hy- drophilen, bioaktiven Oberfläche versehen sind, bei einem begrenzten Knochen- und Platzangebot im Frontzahnbereich verwendet. Diese Oberflächenbe- handlung beschleunigt die Bildung einer funktionalen Knochen-Implantat-Schnittstelle und bietet somit dem Implantat bereits in der frühen Heilungsphase eine zunehmende sekundäre Stabilität. Aufgrund zwan- zigjähriger Erfahrung mit schmalen Implantaten stellt LASAK die Implantate BioniQ® S2.9 aus reinem Hochleistungstitan her. Für die schmalen Implantate wurde speziell die neue prothetische Plattform QN (Q-Lock Narrow) entwickelt. LASAK Ltd. Tel.: +420 296 184202 www.lasak.com IDS-Stand: 3.2, G049 DORNMEDICAL Verfahren zur Bestimmung der cranialen Symmetrieebenen Die Evolution hat dazu geführt, dass der Mensch mit seinen primären Sinnesorganen, Auge, Gleichgewichtssinn und Gehör, zur Orientierung im Raum eine maximale Kalibrierung erfahren hat. Die Idee des Verfah- rens ist es, aus eindeutigen Referenzpunkten im Schädel des Menschen eine Bezugsebene abzuleiten. Diese Ebene dient zur Kalibrierung und Referenzierung aller medizinischen Therapieverfahren, sowohl zahn- heilkundlich als auch humanmedizinisch. Als Referenzpunkte werden in diesem Verfahren erstmalig die Lage der Sinnesorgane am Ort ihrer sensorischen Aufnahme, also die Eintrittspunkte in das Humansystem, verwendet und miteinander verbunden – der Sehsinn, Gehörsinn und Gleichgewichtssinn. Das CranioPlan®-Verfahren gibt dem Mediziner sowie dem Wissenschaftler und Techniker die Möglichkeit, von de- finierten Referenzpunkten und Referenzebenen genaue Messungen durchzuführen, um Therapieverfahren abzuleiten bzw. Therapiehilfs- mittel wie z. B. temporären Zahnersatz oder Prothesen zu produzieren. DORNMEDICAL GmbH Tel.: 0371 517636 www.dornmedical.de Dentsply Sirona Implants Neue Treuekampagne mit besonderem Vorteil Dentsply Sirona Impl. [Infos zum Unternehmen] Gute Qualität erkennt man nicht nur an effizienten und sicheren Pro- dukten, man erkennt sie auch an der Treue der Kunden. Als Danke- schön für das Vertrauen in Dentsply Sirona-Produkte gibt es für die Zahnmediziner bis zum 30. April 2017 ein besonderes Angebot für ein Implantatsys- tem ihrer Wahl: Ankylos, Xive, Astra Tech Implant System EV oder OsseoSpeed Profile EV. Das Treuepaket enthält fünf Implantate, eine dazu passende Chirurgie- kassette sowie einen mySimplant-Gutschein für die komplette Planung eines beliebigen Falls, inklusive dazugehöriger Pilotbohrschablone und Pilotbohrer. Das Angebot mit dem Treuevorteil kann über die Website www.dentsplysirona.com/ implants/treuevorteil online bestellt werden. Dentsply Sirona Implants Deutschland Tel.: 0621 4302-006 www.dentsplyimplants.de IDS-Stand: 11.2, K030 Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. Implantologie Journal 3 | 2017 49
MARKT | PRODUKTINFORMATIONEN MEDENTIKA®/Instradent Multi-Unit Abutments für diverse Implantatsysteme Instradent [Infos zum Unternehmen] Rechtzeitig zur IDS erstellt MEDENTIKA den Abutmentyp Multi- Unit vor. Dieser Abutmentyp wird für alle relevanten Implantatsys- teme in gerader und abgewinkelter Form und in unterschiedlichen Gingivahöhen für die diversen Plattformen zur Verfügung stehen. Das Multi-Unit ist ein Abutment, welches eine Vielzahl an prothe- tischen Versorgungen unterstützt. So ist es unter anderem ideal zur Herstellung von patientenbezogenen individuellen Hybridver- zur Herstellung von patientenbezogenen individuellen Hybridver- sorgungen oder als Grundlage für eine in- dividualisierte Versorgung im ästhetischen Bereich. Neben dieser Neuheit erweitert MEDENTIKA ihr Portfolio an angussfähige Goldabutments (indexiert und rotationssymetrisch kompatibel zu CAMLOG und Astra) sowie angussfähige CoCr-Abutments für alle gängigen Systeme, und im chirurgischen Bereich wird ein einzig- gängigen Systeme, und im chirurgischen Bereich wird ein einzig- artiges, einteiliges, durchmesserreduziertes Implantat für artiges, einteiliges, durchmesserreduziertes Implantat für die Hybridversorgung vorgestellt. Ein weiteres Highlight ist die Hybridversorgung vorgestellt. Ein weiteres Highlight ist die neue Broschüre „MEDENTIKA on Original“, die neue Broschüre „MEDENTIKA on Original“, in der sich MEDENTIKA schonungslos dem in der sich MEDENTIKA schonungslos dem Vergleich mit den „Originalen“ stellt. Vergleich mit den „Originalen“ stellt. Instradent Deutschland GmbH Instradent Deutschland GmbH Tel.: 07229 69912-0 www.instradent.de www.instradent.de IDS-Stand: 4.1, A090–B091 IDS-Stand: 4.1, A090–B091 Z-SYSTEMS Unternehmensausbau und neues Logo Der Markt für Keramikimplantate wächst. So konnte im vergangenen Jahr ein ho- hes zweistelliges Umsatzwachstum bei Z-SYSTEMS verzeichnet werden. Um den positiven Entwicklungen auch künftig ge- recht zu werden, erfolgte zum Jahreswech- sel ein Umzug in größere Räumlichkeiten. Mit dieser Vergrößerung wurden auch neue Fertigungsmaschinen angeschafft, um die Kapazität in der aufwendigen Pro- duktion stark zu erhöhen. Die Investitionen fl ießen aber nicht nur in die Infrastruktur, sondern auch im Bereich Personal wird laufend aufgestockt. Erfah- rene Mitarbeiter aus der dentalen Implan- tologie zeigen sich seit einiger Zeit für Pro- duktentwicklung, Marketing und Sales ver- antwortlich. So konnte eine erste wichtige Veränderung bereits umgesetzt werden. Z-SYSTEMS tritt mit einem neuen Logo in neuer Farbe auf. Das bisherige, technisch orientierte „ZIRKOLITH by z-systems“ ge- hört der Vergangenheit an. Unter dem Motto „Explore the world of ceramic implants“ veranstaltet Z-SYSTEMS am 16. und 17. Juni in Nizza seinen 5. Inter- nationalen Kongress. Das Programm ist online einsehbar. Z-SYSTEMS AG Tel.: 0800 5004410 www.zsystems.com Z-SYSTEMS [Infos zum Unternehmen] Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. 50 Implantologie Journal 3 | 2017
I E G E Z N A Regedent Stabilität bei frühzeitiger Exposition Die OSSIX® PLUS Membran ist eine kreuzvernetzte Kollagen- membran bestehend aus hoch aufgereinigtem Kollagen porcinen Ursprungs. Es ist unbestritten, dass die Membran durch die hoch physiologische Ri- bose-Kreuzvernetzung ein deutlich verlängertes Resorp- tionsprofil von bis zu sechs Monaten aufweist, was zu überlegenen Ergebnissen bei der Knochenregeneration führen kann. Durch eine deutlich erhöhte Resistenz dieser kreuzvernetzten Membran gegen- über bakterieller Exposition (bis zu mehre- ren Wochen), v. a. im Vergleich zu klassi- bakterieller schen nativen Kollagen- membranen, schützt OSSIX® PLUS das Knochenaugmentat erwiesenermaßen vor Kontamina- tion. Dadurch können statis- tisch nicht nur signifikant bessere Ergebnisse erzielt werden, zudem bietet die OSSIX® PLUS ein er- weitertes Behandlungsspek- trum im Vergleich zu nativen Kollagen- membranen. REGEDENT GmbH Tel.: 09324 6049927 www.regedent.de NSK 45-Grad-Winkelstück für die Chirurgie zähnen, wodurch Stress sowohl für den Be- handler als auch den Patienten verringert wird. Die neue DURAGRIP-Beschichtung er- zeugt einen festen Grip für den Behandler, sodass auch komplexe Eingriffe jederzeit mit größtmöglicher Sicherheit durchgeführt wer den können. Gleichzeitig erhöht die re- sistente DURAGRIP-Oberfläche die Wider- standsfähigkeit gegen Kratzer und sorgt so für den Wert erhalt des Instruments. Das Winkelstück ist mit (Z-SG45L) und ohne Licht (Z-SG45) erhältlich und kann somit an allen Chirurgie- einheiten betrieben werden. Das weltweit erste 45-Grad-Winkelstück aus dem Hause NSK ist nun auch als Z-SG45 mit externer Kühlung für den chirur gischen Einsatz erhält lich. Ti-Max Z-SG45 erleichtert den Zugang zu schwer erreichbaren Molaren oder anderen Mund regionen, in denen ein Standard- Winkelstück an seine Grenzen ge- langt. Durch seine schlanke Formgebung bietet es eine gute Sicht und großen Behandlungsfreiraum, da es mehr Raum zwischen dem Instrument und den benach- barten Zähnen lässt. Die kräf- tige, gleich bleibende Schneid- leistung mit seiner 1 : 3-Überset- zung und einer maximalen Dreh- zahl von 120.000/min verkürzt die Behandlungs zeiten beim aufwendigen Sektionieren oder bei der Extraktion von Weisheits- Implantat S2.9 mit BIO-Oberfläche f e k t i v f e d n u h c a f n i e n e t a t n a l p m I n e l a m h c s t i m g n u r h a f r E e g i r h ä j g i z n a w Z s c h m a l & h y d r o p h i l 21.–25. März NSK [Infos zum Unternehmen] NSK Europe GmbH Tel.: 06196 77606-0 www.nsk-europe.de IDS-Stand: 11.1, D030–E039 Halle 3.2, Stand G049 LASAK GmbH Českobrodská 1047/46 • 190 01 Prag 9 – Hloubětín Tschechische Republik • Tel.: +420 224 315 663 Fax: +420 224 319 716 • E-Mail: export@lasak.cz www.lasak.com
MARKT | PRODUKTINFORMATIONEN Bien-Air Konzentration auf das Wesentliche: den Patienten Bien-Air [Infos zum Unternehmen] Bien-Air setzt sein Streben nach In- novation fort und stellt neue Funk- tionen seines zahn medizinischen Implantologie- und Chirurgiesys- tems iChiropro vor. Die neue Ver- sion 2.3 für iOS legt den Schwer- punkt auf die Sicherheit der Pa- tienten und die Verwaltung von Krankenakten. Zu den vorhan- denen Funktionen kommen weitere Anwendungsmög- lichkeiten hinzu. Die App erlaubt es, Informatio- nen zur Knochendichte des Patienten jederzeit während der Behandlung zu ändern. Die Drehzahl- und Drehmomenteinstellungen werden dann sofort den neuen Daten angepasst, sodass eine Behandlung in Abstimmung auf die Bedürfnisse des Pa- tienten gewährleistet ist. Um eine optimale Patientennachsorge zu garantieren, bietet die Version 2.3 die Möglichkeit, vollstän- dige Patientenakten anzulegen. Neben Hinweisen auf die Risikofaktoren ist ein detaillierter Operationsbericht, der Infor- mationen zu ISQ-Werten, der spezi fischen Knochendichte an der Implantat stelle und der aufgewendeten Kraft zum Setzen des Implantats enthält, nun für jede Behand- lung verfügbar. Bien-Air Deutschland GmbH Tel.: 0761 455740 www.bienair.com IDS-Stand: 10.1, H050–J051 CAMLOG Markteinführung zur IDS: Neues Keramikimplantat außergewöhnliche ästhetische Eigenschaften auf. Das Sortiment umfasst elfenbeinfarbene ein- und zweiteilige Keramikimplantate und reversibel verschraubbare Prothetikkomponenten. Wir kom- men daher in der Anwendung nahe an den gewohnten Standard der Titan implantate heran.“ CAMLOG wird eine enge Schnittstelle zu DEDICAM und damit zu CAM- Prothetiklösungen her- stellen. Damit unterstreicht CAMLOG einmal mehr seine Innova tionskraft. individuellen CAD/ CAMLOG Vertriebs GmbH Tel.: 07044 9445-100 www.camlog.de IDS-Stand: 11.3, A010–B019 CAMLOG wird zur Internationalen Dental-Schau 2017 das Keramik- implantatsystem CERALOG® präsentieren. Das Unternehmen über- nahm die Mehrheit an AXIS biodental SA, das auf die Entwicklung und Herstellung von metallfreien Dentalimplantat lösungen aus Hochleistungskeramik spezialisiert ist. Dr. René Willi, Mitglied des Verwaltungsrats der CAMLOG Biotech- nologies AG: „Wir freuen uns, mit AXIS einen verlässlichen Part- ner gefunden zu haben, der bereits seit 2004 auf dem Gebiet der Keramikimplantate zu Hause ist. Die langjährige Erfahrung unseres Partners gibt uns, unseren Kunden und deren Patienten Sicherheit und Vertrauen. AXIS hat den gleichen Sinn für Innovationen wie CAMLOG und arbeitet aktiv mit international anerkannten Univer- sitäten und Forschungs instituten zusammen, um zukunftsweisende Lösungen für die Zahnheilkunde bereitzustellen.“ Jean-Paul Berclaz, Gründer und CEO von Axis biodental SA, be- gann im Jahr 2004 mit der Entwicklung des innovativen Keramik- implantats, das sowohl biokompatibel ist als auch hochästhetische Rekonstruktionen ermöglicht. „Ich freue mich sehr, dass ein starker Partner wie CAMLOG die Produktentwicklungen und den internationalen Vertrieb der Keramikimplantatsysteme forciert.“ Christian Rähle, Leiter Forschung und Entwicklung: „CERALOG® Keramikimplantate sind ausgereift und be- währt. Sie bieten eine hohe Vorhersagbarkeit und weisen CAMLOG [Infos zum Unternehmen] Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. 52 Implantologie Journal 3 | 2017
I E G E Z N A Knochenre generation aufgrund von 25 JAHREN ERFAHRUNG • Ohne Infektions- übertragungsrisiko • Osteokonduktiv • Vollsynthetisch Argon Dental [Infos zum Unternehmen] Argon Dental 20 Jahre Konusimplantat Auf der IDS 2017 tritt Argon Medical fokussiert als Implantatanbieter auf und feiert mit seinem K3Pro-Implantatsystem 20-jähriges Jubiläum. Der Langzeiterfolg und das hohe ästhetische Ergebnis der 1,5°-Konusverbindung bestätigen erneut die Unternehmensphilosophie von Ge- schäftsführer Richard Donaca und seinem Sohn Julian Donaca. Das Unternehmen rundet sein Produktport- folio durch die humanen Transplantate des OsteoGraft-Programms sowie der digitalen Bildgebung durch das Rayscan DVT ab. Mit dem Tochterunternehmen und Koopera- tionsprojekt Implant Solutions wird neben chirurgischen und prothetischen Planun- gen der 3-D-Druck von Modellen und indi viduellen Bohrschablonen angeboten. Dental labore haben die Möglichkeit, durch Implant Solutions als starken Partner den digitalen Workfl ow im eigenen Labor um- zusetzen. Fortwährend mit dem Qualitäts- attribut „made in Germany“. Argon Dental Tel.: 06721 3096-0 www.argon-dental.de IDS-Stand: 4.1, F098 Champions-Implants Zirkoniumdioxid neu defi niert Champions-Implants [Infos zum Unternehmen] a u f d e r I D S a b € 2 0 , - Kurz bevor die weltgrößte Dentalmesse in Köln ihre Tore öffnet, präsentiert das Unternehmen Champions-Implants eine Unternehmen Champions-Implants eine Weltneuheit: Champions (R)Evolution® White, ein zäh-elastisches Keramikim- White, ein zäh-elastisches Keramikim- plantat aus patentiertem pZircono. Damit plantat aus patentiertem pZircono. Damit bringt das Unternehmen eine neue Genera- bringt das Unternehmen eine neue Genera- tion der Keramikimplantate als langlebige, tion der Keramikimplantate als langlebige, metallfreie und biokompatible Alternative metallfreie und biokompatible Alternative zu den gängigen Implantatsystemen auf zu den gängigen Implantatsystemen auf den Markt. Im Gegensatz zu den bisherigen Yttrium- Im Gegensatz zu den bisherigen Yttrium- oxid-stabilisierten Keramiken besteht das oxid-stabilisierten Keramiken besteht das White-Implantat aus mit (R)Evolution® White-Implantat aus mit Plättchen aus seltenen Erden angerei- Plättchen aus seltenen Erden angerei- chertem pZircono-Material. Dieses weist gegenüber den Yttriumoxid-stabilisierten Keramiken eine sehr hohe Bruchzähigkeit auf, für ein widerstandsfähiges und lang- lebiges Resultat. Am 17. und 18. März stellt Am 17. und 18. März stellt das Unternehmen auf dem das Unternehmen auf dem kostenfreien Champions® kostenfreien Champions Symposium seine Produkt- Symposium seine Produkt- neuheit vor. In Live-OPs neuheit vor. In Live-OPs können sich die Teilnehmer können sich die Teilnehmer selbst von den verbesserten selbst von den verbesserten Materialeigenschaften des Materialeigenschaften des Keramikimplantats im Rah- Keramikimplantats im Rah- men von Sofortimplantatio- men von Sofortimplantatio- nen überzeugen. nen überzeugen. Champions-Implants GmbH Tel.: 06734 914080 www.championsimplants.com IDS-Stand: 4.1, B071 Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. 21.–25. März Halle 3.2, Stand G049 LASAK GmbH Českobrodská 1047/46 • 190 01 Prag 9 – Hloubětín Tschechische Republik • Tel.: +420 224 315 663 Fax: +420 224 319 716 • E-Mail: export@lasak.cz www.lasak.com
MARKT | PRODUKTINFORMATIONEN Nobel Biocare W&H Das Beste aus beiden Welten Ein Besuch auf dem Stand von Nobel Biocare ist angesichts der Innovationskraft des Unternehmens immer einen Be- such wert. Sowohl beim digitalen Work- flow als auch bei den restaurativen Op- tionen dürfen die Messebesucher eine Vielzahl an Neuigkeiten erwarten. Großes Interesse schon im Vorfeld er- zeugt das On1-Versorgungskonzept. Dieser neuartige Behandlungsansatz vereint die Vorteile von Implantaten auf Knochen- und auf Weichgewebs- niveau und sorgt für eine optimale mukosale Integration. Ein gesundes, gut anliegendes Weichgewebe um ein Zahnimplantat ist nicht nur ästhetischer, sondern verhindert gleichzeitig das Eindrin- gen von Bakterien und hilft, das Knochenvolumen zu erhalten. Die On1-Basis kann zum Zeitpunkt des Eingriffs auf ein beliebiges Nobel Biocare Implantat mit konischer Verbindung gesetzt werden und bleibt bis zur endgültigen Versorgung im Mund. Das spart Zeit und die biologische Abdichtung durch das Weichgewebe bleibt während aller Behand- lungsschritte ungestört. [Infos zum Unternehmen] Nobel Biocare Komplette Lösung für die zahnärztliche Chirurgie Das Traditionsunternehmen W&H setzt bei der Konzeption seiner Produkte auf be- währte Qualität: eine hohe Zuverlässig- keit, Planungssicherheit und moderne Technologien sorgen für eine hohe Anwenderfreundlichkeit und Flexibilität im Praxisalltag. W&H Implantmed und Piezomed sind ab sofort auf einem mobilen Cart verfüg- bar – optional mit kabelloser Fußsteuerung und als Zusatz neu das W&H Osstell ISQ-Modul zur Messung der Implantatstabilität. Der „Single- Point-of-Operation“ deckt alle zentralen Indi- kationen für die Oralchirurgie und Im- plantologie ab. Zugleich ermöglicht er einen besonders effizienten Workflow: Die Behandlerposition ist jederzeit fle- xibel, kein Kabel stört und beide Geräte lassen sich mit der neuen Fußsteuerung bequem anwählen. Die hygienische Gestaltung erleichtert die Arbeit für das Praxisteam. [Infos zum Unternehmen] W&H Nobel Biocare Deutschland GmbH Tel.: 0221 50085-0 www.nobelbiocare.com IDS-Stand: 10.1, H020–J029 W&H Deutschland GmbH Tel.: 08682 8967-0 www.wh.com IDS-Stand: 10.1, C010–D011 lege artis [Infos zum Unternehmen] lege artis 70 Jahre und kein bisschen leise Wer hätte das im Hungerwinter 1947, als der Firmengründer Johann Pfandl mit ei- nem befreundeten Apotheker die Idee mit dem Arzneimittel TOXAVIT hatte, gedacht. Ähnlich wie im Film Feuer zangenbowle wurde bei einer Flasche Rotwein das Kon- zept der ersten arsenfreien Devitalisations- paste erdacht. Seinerzeit eine Weltneuheit. Nach dem Umzug von Innsbruck nach Stuttgart wurde die erste größere Be- triebsanlage eingerichtet. So war der Boden bereitet für weitere Innovationen: FOKALMIN, HISTOLITH NaOCl, CALCI- NASE EDTA-Lösung und vieles mehr. Letzte Meilensteine waren das Implantat- pflegeprodukt durimplant und das Endo- Entnahmesystem ESD. Inzwischen befindet sich der Sitz des Unternehmens in Dettenhausen. Hier entstand 1972 das erste, eigene Betriebs- gebäude, das bereits 1981 großzügig erweitert wurde. Zukunftsweisende Pro- dukte, verbesserte Rezepturen und opti- mierte Fertigungsanlagen unterstreichen nun schon in der dritten Generation den Ruf des Familienunternehmens. Das Wissen um die eigene innovative Tradition lässt lege artis auch nach 70 Jahren selbstbewusst in die Zukunft blicken. lege artis Pharma GmbH + Co. KG Tel.: 07157 5645-0 www.legeartis.de IDS-Stand: 11.2, Q011 Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. 54 Implantologie Journal 3 | 2017
PRODUKTINFORMATIONEN | MARKT PERMADENTAL Digitale Kür für die Praxis Wie kann eine Praxis heute noch relative Alleinstellungsmerkmale herausarbeiten? Welche Behandlungsschwerpunkte sind überhaupt noch differenzierend zum Mit- bewerber? Junge Praxen platzieren sich vielfach als digitale Praxen – auch in Abgrenzung zu Praxen, die den analogen Weg weiter- verfolgen. Die Differenz zwischen beiden Praxistypen ist dabei keine Unterscheidung hinsichtlich der Fertigkeiten oder Kompe- tenzen, sondern ein Wechsel der Hinter- grundlogistik: Aus der Papierdokumenta- tion wird die elektronische Patientenakte, der klassische Abdruck wird vom Intra- oralscanner verdrängt, die Kommunikation zwischen Labor und Praxis findet nicht mehr nur neben dem Stuhl oder telefonisch, sondern mithilfe digitaler Medien statt. ZE-Planung ist häufig keine Wax-up-Dis- kussion mehr, sondern eine Softwaresimu- lation mit der Möglichkeit der Interaktion. PERMADENTAL unterstützt junge Praxen, die ihre Digitalisierung ausbauen wollen. Mit seiner langjährigen digitalen Expertise kennt das Unternehmen die Herausforde- rungen moderner Behandlungskonzepte, Strategien und Bedingungen, auch für den digitalen dentalen Erfolg. PERMADENTAL GmbH Tel.: 02822 10065 www.permadental.de MIS Neue innovative Lösungen auf der IDS MIS Implants [Infos zum Unternehmen] Einzelheiten zu den neuesten Innovationen wird es erst vor Ort geben, nur so viel sei gesagt: MIS wird die Implantologiebranche einmal mehr mit einer Weltpremiere und noch nie dagewesenen Lösungen über- raschen. Neben den bisher noch nicht veröffentlichten Neuheiten wird es auf der IDS natürlich auch umfassende Informationen und Antworten auf alle Fragen zum Flagg- schiff des Unternehmens, dem dreieckigen V3-Implantat geben. Neben den Implanta- ten Link, UNO, M4, SEVEN, C1 und dem neuartigen V3 bietet MIS mit innovativen Biomaterialien eine eigene Produktlinie für die Knochenaugmentation. Hierzu gehört beispielsweise das Knochenersatzmaterial 4MATRIX, ein All-in-one-Produkt. Zudem runden die global aufgestellten MCENTER mit vielfältigen Dienstleistungen für die di- gitale, 3-D-navigierte Chirurgie und CAD/ CAM-gestützte prothetische Versorgung das Portfolio von MIS ab. MIS Implants Technologies GmbH Tel.: 0571 972762-0 www.mis-implants.de IDS-Stand: 4.1, B030–D039 Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. Implantologie Journal 3 | 2017 55
MARKT | TECHNOLOGIE Kennzeichnend für die orale Implantologie der letzten 15 Jahre ist das bessere Verständnis biologischer Wechselwirkungen zwischen Implantat sowie Hart- und Weichgewebe. Mikrostrukturierte Ober- flächen für rasche Osseointegration, erhöhte Primärstabilität für Früh- und Sofortversorgungen, Knochentraining, Bakteriendicht- heit und mechanische Stabilität der Abutmentverbindung sind wichtige und akzeptierte Elemente moderner Implantatsysteme und Behandlungsprotokolle. Die Autoren dieses Fachartikels be- schäftigen sich seit mehr als 30 Jahren aktiv mit diesen Themen und haben ihre langjährige klinische Erfahrung und neuesten Erkennt- nisse in dem hier vorgestellten Implantatsystem zusammengefasst. Dr. Moser [Infos zum Autor] Prof. Dr. Nentwig [Infos zum Autor] Literatur Erfolgreiches Implantatkonzept neu ausgerichtet Dr.-Ing. Walter Moser, Prof. Dr. med. dent. Georg-H. Nentwig Beim MyPlant II-System handelt es sich um die Weiterentwicklung des von den Autoren vor über 30 Jahren inaugurierten und seitdem erfolgreich etablierten Konzeptes eines Implantat- systems mit progressivem Gewinde und selbsthemmender Konusverbindung (Abb. 1).1 Dieser bewährten Paarung wurden neue Akzente hinzugefügt. Gewindedesign, Präparationstechnik Ein wichtiges Ziel bei der Implantation ist das Erreichen einer möglichst ho- hen Primärstabilität auch bei kompro- mittierten Knochenverhältnissen. Gut geeignete Gewindeformen sind dreidi- mensional sich verspannende Gewinde wie das Sondergewinde, beschrieben im deutschen Patent Nr. DE3642901 (Nentwig/Moser).2 Derartige Gewinde haben sich im Zusammenwirken mit ge- eigneten Oberflächen mit hohem Reib- faktor, z. B. gestrahlte und geätzte Mi- krooberflächen mit einer Rauigkeit von circa 2 µm, langjährig klinisch bewährt. Eine hohe Primärstabilität verhindert bindegewebsinduzierende Mikrobewe- 56 Implantologie Journal 3 | 2017 gungen zwischen Hartgewebe und Implantatoberfläche. Bei ausreichender Primärstabilität treten auch bei mode- rater Belastung keine Mikrobewegun- gen auf und die Implantate können einzeln und in verblockten Situationen sofort belastet werde. Dies erspart dem Patienten den bei einer gedeckten Einheilung erforderlichen zweiten chi- rurgischen Eingriff und ermöglicht ihm eine sofortige prothetische Versorgung, die auch die Ausformung eines stabilen Abb. 1: Konstruktionselemente und ihre Bedeutung.
I E G E Z N A Das Original Über 25 Jahre Langzeiterfolg Aktion zur IDS 2017: 25% auf alle einteiligen KSI Implantate! Gültig vom 21.–25.03.2017 Abb. 2: Instrumente für drehmomentkontrollierte Präparation und Implantation. Weichgewebsprofils von Anfang an be- werkstelligt. Eine knochenqualitätsadäquate Ope- rationstechnik, mit der sich eine ob- jektiv beurteilbare Primärstabilität in einem weiten Maße erzielen lässt, sollte zukünftig Bestandteil eines mo- dernen Implantatkonzeptes sein. Als Kontrollgröße dient dazu das bei der Präparation und bei der Implantation erzielte Drehmoment, welches digital über die Antriebseinheit oder manuell gemessen werden kann (Abb. 2). Eine sich anbietende Technik zur Erreichung hoher Werte bei unterschiedlichen Kno- chenqualitäten ist die stufenweise Prä- paration mit Bohr-, Erweiterungs- und gewindeschneidenden Instrumenten. Neu entwickelte Präparationsinstru- mente sind daher Bestandteil dieses Implantatsystems. Implantat-Abutment-Verbindung Eine unter funktioneller Kaubelastung sicher bakteriendichte Abutment-Im- plantat-Verbindung kann nur mit einer selbsthemmenden Konusverbindung realisiert werden.3 Durch den sich bei Konusverbindungen automatisch er- gebenden Versatz an der Austrittstelle der Fügung (Platform-Switch) entsteht ein Schulterbereich, welcher idealer- weise im Rahmen des Einheilungs-Re- modelling von Knochen besetzt wird. Bei gleichbleibender Konusgeometrie vergrößert sich dieser Bereich bei zu- nehmendem Implantatdurchmesser. Die montierte Konusverbindung be- nötigt keine zusätzlichen rotations- stabilisierenden Geometrieelemente und muss deshalb keine mechanischen Kerben, d. h. keine konstruktionsbe- dingten spannungskonzentrierenden Nuten, Kanten oder Ecken zur Rota- tionssicherung aufweisen. Eine Grenze der Konusverbindung liegt in der notwendigen Baulänge der Ver- bindung. Konusverbindungen mit zen- traler Spannschraube benötigen für eine sichere Funktion eine verhältnismäßig große Baulänge. Je kürzer der Konus, desto höher sind die Maximalspannun- gen im enossalen Implantat (Abb. 3). Die Kaukraft verursacht hohe Spannun- gen in der enossalen Komponente nahe dem Abutmentaustritt, welche bei ho- her Kaukraft und entsprechend kurzem Konus die Fließgrenze des Materials in einem grösseren Volumen übersteigen. ● sofortige Belastung durch selbstschneidendes Kompressionsgewinde ● minimalinvasives Vorgehen bei ● kein Microspalt dank Einteiligkeit ● preiswert durch überschaubares transgingivaler Implantation Instrumentarium Besuchen Sie uns auf der IDS Halle 10.2 / Stand S046 a b c Abb. 3: Spannungen im Implantat, Belastung nach ISO 14801/200 N bei folgenden Konuslängen: a) 1,9 mm b) 2,2 mm c) 3,0 mm. K.S.I. Bauer-Schraube GmbH Eleonorenring 14 · D-61231 Bad Nauheim Tel. 0 60 32 / 3 19 12 · Fax 0 60 32 / 45 07 E-Mail: info@ksi-bauer-schraube.de www.ksi-bauer-schraube.de
MARKT | TECHNOLOGIE Während kleinere lokale Überhöhun- gen im Druckspannungsbereich durch lokale Fließvorgänge kompensiert wer- den, d.h. unkritisch sind, führen volu- menübergreifende Überhöhungen zum Verlust der mechanischen Passung, was in der Folge zur Überlastung des Abutments und zu dessen Versagen führen kann. Die Dauerfestigkeit des Implantates wird also wesentlich vom Verhältnis der Konuslänge zum Durch- messer bestimmt (Abb. 4). Bei einem Abutmentdurchmesser von 2,5 mm sollte die Konuslänge 3,0 mm betragen. Unter 3,0 mm steigt die Maximalspan- nung deutlich an, während darüber nur noch geringfügige Verbesserungen er- reicht werden. So sind Implantatlängen unter 6,6 mm mit Konusverbindung nur kompromissbehaftet zu realisieren. Die Konusverbindung dieses Systems ist daher frei von Indexstrukturen und wurde in ihrer Geometrie in Bezug auf Länge und Durchmesser verstärkt. Al- lein dadurch ergibt sich eine höhere mechanische Belastbarkeit und Bruch- sicherheit. Zusätzlich wurde ein Implan- tat mit 4 mm Durchmesser eingeführt, das wegen verringerter Spannungen im enossalen Teil die mechanische Sicher- heit gegenüber dem Implantatdurch- messer 3,5 mm nochmals verstärkt. Das Konzept der gleichen Dimensio- nierung der Verbindungsgeometrie und damit der freien Austauschbarkeit – unabhängig von Implantatdurchmes- ser und -länge – wurde beibehalten. Zusätzlich gibt es jetzt die Möglichkeit, bei Bedarf einen Abutmentwechsel Abb. 5a Abb. 5b Abb. 5a und b: Subkrestal inserierte MyPlant II-Implantate. 58 Implantologie Journal 3 | 2017 ) a P M ( l a s s o n e g n u n n a p S . x a m 600 580 560 540 520 500 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 Konuslänge (mm) Abb. 4: Maximale Spannung im enossalen Implantat als Funktion der Konuslänge (ISO 14801/250 N). mithilfe einer Ausstoßschraube einfach ausführen zu können. Die hohe Fertigungspräzision ermög- licht einen bakteriendichten Form- und Kraftschluss – die entscheidende Vo- raussetzung für eine subkrestale Im- plantatpositionierung mit dem Vorteil, auf der Implantatschulter Knochen zur Unterstützung des Weichgewebes ge- nerieren zu können (Abb. 5a und b). Das bedeutet auch eine Ausgleichs- möglichkeit bei schräg verlaufenden Knochenprofilen, wobei sich die End- position des Implantats am tiefsten Verlauf des Knochens orientiert. Prothetik Das Prothetikkonzept wurde deutlich vereinfacht und folgt dem Grund- satz, dass nicht die (individualisierte) Abutmentschulter das Emergenzprofil definiert, sondern die zahntechnisch hergestellte Kronenbasis. Das bedeu- tet, dass die Schnittstelle Abutment– Krone tief ins Innere der Weichgewebs- manschette verlegt ist und damit eine konventionelle Zementierung wegen der nicht erreichbaren Zementfuge praktisch ausscheidet. Die Verschrau- bung mit Abdeckung des Schrau- benkanals ist die eine Möglichkeit der zementfreien Fixierung, wobei der Schraubenkanal in der Regel okklusal orientiert ist, da auch die abgewinkel- ten Abutments dies zulassen (Abb. 5b). Eine weitere Möglichkeit besteht in der friktionsfixierten Befestigung mittels präziser teleskopierender Kappen, die ihrerseits in der prothetischen Basis passiv im Munde verklebt werden. Eine traditionelle Versorgung mittels CAD/CAM-gefertigter Abutments wird auf der Grundlage sogenannter Basis- abutments, die mit den individuellen Abutments (aus Titan oder ZrO-Kera- mik) verklebt werden, ebenfalls mög- lich sein. Die Rückübertragung der vom Labor ausgerichteten Abutments geschieht wie bisher mit vom Labor er- stellten Transferschlüsseln. Zusammenfassung „Back to the roots – shaping the future“, so lässt sich das Motto der Weiterent- wicklung eines seit über 30 Jahren bewährten Implantatkonzepts mit nachgewiesenen Langzeiterfolgen cha- rakterisieren.1 Mit der Firma Meisinger stand und steht dafür ein idealer indus- trieller Partner zur Verfügung, der für höchste Qualitätsstandards und besten Kundensupport bekannt ist. t k a t n o K Prof. Dr. med. dent. Georg-H. Nentwig Klinikum der J. W. Goethe-Universität Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie Theodor-Stern-Kai 7 60596 Frankfurt am Main g.h.nentwig@em.uni-frankfurt.de Dr.-Ing. Walter Moser Atesos medical AG Schachenallee 29 5000 Aarau, Schweiz
» Perfekt für mich « Auf mein Material muss absolut Verlass sein. Mein perfekter Partner für Prothetik und Implantate: MEDENTIKA® Dr. Martin Müllauer Zahnarzt, Markdorf Telefon 07229 69912-0 MEDENTIK A® GmbH Hammweg 8-10 76549 Hügelsheim www.medentika.de IDS: Halle 04.1 Stand A-090-B-091
MARKT | INTERVIEW CAMLOG [Infos zum Unternehmen] CAMLOG gehört zu den ambitioniertesten Implantatherstellern Deutschlands. Der Erfolg scheint kein Zufall zu sein, folgt man den Ausführungen von Michael Ludwig, Geschäftsführer der CAMLOG Vertriebs GmbH. Zahlreiche Produktweiter- und -neuentwicklungen, aber auch eine klare Firmenphilosophie sorgen seit Jahren für stabiles Wachstum und eine strategisch günstige Positionierung am Markt. Im Interview mit Georg Isbaner, OEMUS MEDIA AG, spricht Michael Ludwig u. a. über das erfolgreiche Geschäftsjahr 2016, das neue Keramikimplantat- system und die Vertriebsvereinbarung mit BioHorizons. „Es gibt medizinisch relevante Gründe für metallfreie Versorgungen“ Herr Ludwig, wie beurteilen Sie, auch reflektierend auf das vergan- gene Geschäftsjahr, Ihre momentane und zukünftige Lage im deutschen Implantologiemarkt? Wenn wir heute nach vorne blicken sehen wir, dass vieles in unserer Bran- che unbestimmt ist. Das prägt unsere heutige Zeit. Deshalb müssen wir unser Unternehmen so flexibel und zukunftsorientiert wie möglich auf- stellen. Das letzte Geschäftsjahr war das beste Jahr in der erfolgreichen Geschichte von CAMLOG. Wir haben wieder mit einem überdurchschnittli- chen Wachstum abgeschlossen, was bei der Größe unseres Unternehmens in diesem Marktumfeld nicht mehr selbstverständlich ist. Mit unseren Sys- temen CAMLOG®, CONELOG®, iSy®, DEDICAM®, dem Versorgungskonzept COMFOUR™, ab März auch dem Keramikimplantatsystem CERALOG®, und dem Vertrieb von BioHorizons- Produkten zeigen wir, dass wir nicht nur heute und morgen im Blick be- halten, sondern auch für übermorgen gut aufgestellt sind. Michael Ludwig, Geschäftsführer der CAMLOG Vertriebs GmbH. 60 Implantologie Journal 3 | 2017 Auf diesem Erfolg ruhen wir uns nicht aus. Er motiviert uns, unsere Produkte im Sinne unserer Kunden weiterzuent- wickeln. Wie genau der Dentalmarkt und die Implantologie in Zukunft aus- sehen werden, wissen wir alle nicht. „Das letzte Geschäftsjahr war das beste Jahr in der erfolgreichen Geschichte von CAMLOG.“ Nur so viel steht fest: Die Implantologie bietet noch enorme Möglichkeiten und viel Potenzial für uns alle. Und sie wird nachhaltig das Leben der Patienten be- reichern. Warum haben Sie die Entscheidung getroffen, in das doch sehr kleine Marktsegment der Keramikimplan- tate einzusteigen? Wir befinden uns immer wieder im Spannungsfeld der Fragen: „Was brauchen unsere Kunden, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein?“ und „Was können wir von CAMLOG dazu beitragen?“. Deshalb haben wir uns in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Keramikimplantatsysteme be- schäftigt. Nicht nur weil es der Markt
unter ästhetischen Gesichtspunkten verlangt, sondern weil es auch medizi- nisch relevante Gründe für metallfreie Versorgungen gibt. Die CAMLOG Bio- technologies AG übernahm im Sommer 2016 die Mehrheit an AXIS biodental SA, einem privaten schweizerischen Unternehmen, das schon seit 2004 auf die Entwicklung und Herstellung von metallfreien Dentalimplantatlösungen aus Hochleistungskeramik spezialisiert ist. Einteilige AXIS Implantate sind schon seit 2012 im klinischen Einsatz. Die langjährige Erfahrung im Keramik- markt gibt uns, unseren Kunden und deren Patienten Sicherheit und Ver- trauen. AXIS hat den gleichen Sinn für Innovationen wie CAMLOG und arbei- tet aktiv mit international anerkannten Universitäten und Forschungsinstituten zusammen. Die CERALOG® Implantate sind bio- kompatibel, ausgereift und bewährt. Sie bieten eine hohe Vorhersagbar- keit und weisen außerge- wöhnliche ästhetische Eigenschaften auf. Wir vertreiben sowohl die einteiligen Monobloc als auch die zweiteiligen, reversibel ver- schraubbaren CERALOG® Hexalobe Implantate. Die Herausforderungen des zweiteiligen Keramikimplantats konnten bis jetzt erst wenige Hersteller erfolgreich meistern. AXIS biodental SA war das erste Unternehmen, das reversibel verschraubbare Implantate einführte. Damit kommen wir in der Anwendung nahe an den gewohnten Standard der Titanimplantate heran. „Die CERALOG® Implantate sind biokompatibel, ausgereift und bewährt.“ Der Megatrend der Digitalisierung ist in aller Munde. Wie antwortet CAMLOG auf die Anforderungen aus dem Markt? Gerade die Marktveränderungen durch die Digitalisierung erfordern in allen Bereichen eine schnelle Anpassung. Bahnbrechende Ideen können blitz- artig entstehen, brauchen aber Zeit und mutiges Handeln, um auch wirklich das Licht der Welt zu erblicken und etwas zu bewirken. DEDICAM®, unsere digitale Prothetiklösung, hat sich in kürzester Zeit auf dem CAD/CAM-Markt durch ein maßgeschneidertes Angebot an Scan-, Design- und Fertigungs- dienstleistungen basierend auf offenen Schnittstellen Das neue Keramikimplantatsystem CERALOG®. etabliert. Auch DEDICAM® entwickelt sich stetig weiter und der voll digitale Workflow rückt in greifbare Nähe. Den Überblick über neue Werkstoffe, wissenschaftliche Erkenntnisse und Verfahren zu behalten ist eine Heraus- forderung. Unsere Spezialisten infor- mieren unsere Kunden engmaschig zu neuen Produkten und aktuellen Trends sowohl auf dem Implantatsektor als auch im CAD/CAM-Bereich. Zur IDS zeigen wir unseren Besuchern weitere wichtige Maßnahmen zum Datentrans- fer und Schnittstellenmanagement. Das implantologische Spektrum fordert verschiedenste Optionen der protheti- schen Rekonstruktion. Das DEDICAM® Portfolio beinhaltet Abutments, indi- viduelle Gingivaformer, verschraubte Brücken und Stege für die Implantate von CAMLOG und anderer Anbieter. Für die CAMLOG® und CONELOG® Implantate besteht zusätzlich die Mög- INTERVIEW | MARKT lichkeit der direkten Verschraubung von primärverblockten Konstruktionen auf den COMFOUR™ Stegaufbauten. Diese Konstruktionen können aus Kobalt-Chrom, Titan Zirlux® FC2 und Telio® CAD gefertigt werden. Mit dem iSy® Implantatsystem ist CAMLOG vor vier Jahren fulminant gestartet. Wie entwickelt sich das System und wie wird es vom Markt angenommen? Das iSy® Implantatsystem macht uns und unseren Kunden sehr viel Freude. Wir verkauften alleine letz- tes Jahr mehr iSy® Implantate als viele unserer etablierten kleineren Mitbewerber. Unser Anspruch liegt hier weitaus höher und wir sind über- zeugt, dass iSy® in der DACH-Region ein großes Potenzial hat. Das System hat viele Anhänger gefunden, welche die effizienten Arbeitsprozesse, die das Konzept mit sich bringt, sehr schät- zen. Die innovative Marke fördert das „Wirgefühl“ und schafft damit eine Grundlage für eine ei- gene Community. Zur IDS stellen wir die neuen iSy® Scan adapter für Sirona, die für die digitale Abformung mit dem CEREC-System in die Implan- tatbasis gesteckt werden, vor – ein kleines aber wichtiges Detail, das den Workflow mit iSy® in vielen Praxen be- flügeln wird. CAMLOG übernimmt als exklusiver Distributor den Vertrieb der Bio- Horizons Produkte in Deutschland. Welche Vorteile sehen Sie in dieser Kooperation? Wir müssen unser Unternehmen so fle- xibel und zukunftsorientiert wie möglich aufstellen. Das betrifft Produkte ebenso wie Organisationen. Als Teile der Global Dental Surgical Group von Henry Schein stellen CAMLOG und BioHorizons wich- tige Säulen in der Wachstumsstrategie des Konzerns im Bereich der oralen Implantologie und Geweberegenera- tion dar. Die CAMLOG Vertriebs GmbH wird ab Anfang April 2017 als exklu- siver Distributor die Implantatsysteme und Biomaterialien von BioHorizons in Deutschland vertreiben. Durch den Ko- operationsvertrag kann ein noch effek- Implantologie Journal 3 | 2017 61
MARKT | INTERVIEW Das neue Verwaltungsgebäude soll Anfang 2018 fertiggestellt sein. tiverer Ausbau der lösungsorientierten Kundenbetreuung für Zahnärzte und Zahntechniker gewährleistet werden. Dass sich CAMLOG und BioHorizons in ihren internationalen Vertriebskanälen hervorragend ergänzen, zeigen die Er- fahrungen in Nordamerika und Großbri- tannien, wo beide Unternehmen bereits sehr erfolgreich kooperieren. CAMLOG wird mit der exklusiven Distribution von BioHorizons Produkten in Deutschland seine starke Position hier weiter aus- bauen. BioHorizons Kunden profitieren künftig von den umfassenden CAMLOG Serviceleistungen, der technischen An- wendungsberatung sowie dem großen Angebot an Fortbildungsmöglichkeiten. Für die Zukunft sind wir mit dieser Auf- stellung gut gerüstet, sowohl was das Verständnis von unserem Geschäft an - geht, als auch was unser Produktport- folio betrifft. CAMLOG steht in Deutsch- land an der Spitze und ist wettbewerbs- fähig, sodass wir auch in Zukunft ge- wohnt kundengerecht agieren können. 62 Implantologie Journal 3 | 2017 Durch die Erschließung weiterer Märkte und die Einführung neuer Pro- dukte und Marken wächst CAMLOG kontinuierlich und setzt jetzt auch mit der räumlichen Vergrößerung am Standort in Wimsheim ein deutliches Zeichen. Um dem stetigen Wachstum gerecht zu werden, legten wir im August letzten Jahres den Grundstein für ein neues Verwaltungsgebäude. Gemeinsam schaffen wir damit eine hervorragende Basis für neue Arbeitsplätze, um die Expansion von CAMLOG weiter in un- serem Sinn zu gestalten. Dieses hoch- moderne Gebäude wird meinem Team und mir ab Anfang 2018 die Möglich- keit geben, unseren guten Teamspirit, unser Bewusstsein für hochqualitative Produkte und nachhaltigen Service ge- genüber unseren Kunden weiter aus- zubauen und zu manifestieren. Gibt es neben diesen zahlreichen interessanten Projekten in 2017 von CAMLOG noch weitere Highlights zu erwarten? Im letzten Jahr punkteten wir mit he- rausragenden Events und Kongressen wie beispielsweise den Start-up-Days, dem 6. Internationalen CAMLOG Kon- gress und unserem „Train the Trainer“- Programm. Das positive Feedback aus den Veranstaltungen motiviert und fordert uns, diese Fortbildungsformate weiterzuführen. Unmittelbar nach der IDS konzentrieren und freuen wir uns auf den 13. Mai 2017. Denn da findet unser 5. Zahntechnik-Kongress unter dem Motto „Faszination Implantatpro- thetik“ im Collosseum in Essen statt. „Um dem stetigen Wachstum gerecht zu werden, legten wir im August letzten Jahres den Grundstein für ein neues Verwaltungsgebäude. “ Wir konnten auch für dieses Event nam- hafte Referenten aus der Zahntechnik und der Zahnmedizin gewinnen und erwarten, wie bei den vorherigen Kon- gressen, wieder circa 700 Teilnehmer. Ein zentrales Thema wird der Mega- trend der Digitalisierung in Praxis und Labor sein. Wir erwarten spannende Neuigkeiten und Möglichkeiten für die individuelle Patientenversorgung. Die Berücksichtigung der Patientenbedürf- nisse steht bei allen Konzepten und Ver- fahren im Mittelpunkt. Teilnehmer aus
INTERVIEW | MARKT Herr Ludwig, Sie und Ihr Team haben sich für dieses Jahr wieder hohe Ziele gesteckt. Wie schaffen Sie das? Viele spannende Aufgaben und zahl- reiche interessante Projekte spornen uns bei CAMLOG auch weiterhin zu Höchstleistungen an. Die gelebten Werte unserer Unternehmensphiloso- phie stärken unseren Teamspirit. Unser Selbstverständnis ist geprägt von Kun- denorientierung, Verlässlichkeit und Erreichbarkeit. Wir alle lernen täglich voneinander und miteinander. Unsere Fähigkeit, uns verändernden Rahmen- bedingungen schnell und klug anzu- passen, ist entscheidend für die Zukunft von CAMLOG. Dazu sind wir, die Mitar- beiter, Führungskräfte und Geschäfts- leitung grundsätzlich bereit. Wir spü- ren die Verbundenheit miteinander und sind stolz auf unser Unternehmen. Viele langjährige Mitarbeiter, eine extrem ge- ringe Fluktuation und Kollegen, die wie ich seit der ersten Stunde dabei sind, beweisen die Loyalität zu CAMLOG. „Die gelebten Werte unserer Unternehmens- philosophie stärken unseren Teamspirit.“ Gemeinsam machen wir unsere Orga- nisation noch kreativer, mutiger und vor allem auch widerstandsfähiger. In unserer gelebten Wertevorstellung ist das partnerschaftliche Miteinander fest verankert. Unsere Kunden schätzen die Stabilität bei CAMLOG, den professio- nellen Umgang auf Augenhöhe sowie unsere Zukunftsfähigkeit. t k a t n o K CAMLOG Vertriebs GmbH Maybachstraße 5 71299 Wimsheim Tel.: 07044 9445-0 info.de@camlog.com www.camlog.de Implantologie Journal 3 | 2017 63 Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Benelux-Ländern werden sich treffen. Alle sind herzlich eingeladen, ihre Fragen über eine auf dem Smart- phone installierte App zu stellen und mit den hochkarätigen Referenten zu diskutieren. Der CAMLOG Zahntechnik- Kongress hat sich bei Zahntechnikern und Zahnärzten etabliert. Teilnehmer Die Förderung junger Zahnmediziner ist Ihnen auch persönlich ein An- liegen. Welche Veranstaltungen hat CAMLOG für diese Gruppe in der Pipeline? Im Oktober beginnt das Förderpro- gramm für Nachwuchsreferentinnen und -referenten „Train the Trainer“. Ausgewählte erlernen und entwickeln sich in den Bereichen Rhetorik, Präsentationstechniken, Wis- senschaftsmanagement und Dental- fotografie in kurzer Zeit effektiv und effizient weiter. Sie erhalten in unter- schiedlichen Modulen von CAMLOG internen und externen Referenten ein Intensivtraining, um Vorträge und Se- minare zielgerichtet aufzubauen. Sie werden lernen, Zuhörer zu begeistern und erlebnisreiche Veranstaltungen durchzuführen. Gemeinsam mit unse- ren Fachreferenten entwickeln sie sich zu individuellen Trainerpersönlichkei- ten. Der Aufbau und die Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Publi- kation stehen im Fokus der Fortbildung. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch die Trainingsmodule. Am Ende werden alle eingereichten Publikationen von einer unabhängigen Jury bewertet und die besten ausgezeichnet. Auch die Organisation und Vorberei- tung für die 2. CAMLOG Start-up-Days „Log in to your future“ laufen schon auf Hochtouren. Wir werden 2018 die letz- tes Jahr so erfolgreich durchgeführte Veranstaltung für junge Zahnmediziner und -medizinerinnen weiterführen. Sie erhalten mit diesem Kongressformat Hilfestellungen bei Entscheidungen für ihre berufliche Orientierung und Weiterqualifizierung. Neben diesen großen Veranstaltungen bieten wir wieder weit über 100 Fortbildungen für die unterschiedlichsten Belange der Zahnmedizin an. Das Fortbildungspro- gramm umfasst Vorträge, Hands-on- Kurse und Workshops zu chirurgischen und prothetischen Aspekten unserer Implantatsysteme, zum iSy® Konzept, zu den Versorgungsmöglichkeiten mit COMFOUR™, DEDICAM®, Praxismar- keting und -management. Interessierte finden bei uns viele Fortbildungen ent- sprechend ihren persönlichen Präfe- renzen.
MARKT | INTERVIEW OT medical [Infos zum Unternehmen] Im Markt verstärken sich die Gerüchte, dass OT medical seit 2017 den Vertrieb der Produkte des amerikanischen Implantatherstellers Keystone für bestimmte Länder in Europa übernimmt. Keystone wurde im Jahr 2006 von Warburg Pincus und Russel Olsen gegrün- det und verfügt über nachweisliche Fachkompetenz und Erfahrung auf dem Gebiet der dentalen Implantologie und steht für klinische Flexibilität und ästhetische Ergebnisse. Wir sprachen am Rande des Jahreskongresses in Hamburg mit Thomas Fiekens, Geschäfts - führer von OT medical aus Bremen. Übernahme des Keystone-Vertriebs durch OT medical Herr Fiekens, in den letzten Wo- chen haben sich die Gerüchte einer bevorstehenden Übernahme des Ver- triebs der Produkte des US-amerika- nischen Implantatanbieters Keystone durch OT medical verdichtet. Was ist dran an den Gerüchten und wenn ja, wie ist der aktuelle Stand? Ja, OT medical hat den europäischen Direktvertrieb für Keystone-Produkte übernommen. Keystone wird im Ge- genzug unsere OT medical-Produkte in Nordamerika vertreiben. Mit diesem Schritt ist OT medical ab sofort in den wichtigsten Märkten Europas auch im Direktvertrieb tätig. Durch die de- zentrale Vertriebsstruktur profitieren Anwender europaweit von der damit einhergehenden Kundennähe, der Fachkompetenz und dem Engagement unseres erfahrenen Vertriebsteams. OT medical verfügt bereits über ein recht breites Sortiment an Implan- tatsystemen, prothetischen Aufbau- teilen und komplementären implan- Claudia Lindemann, Vertriebsleiterin OT medical, und Thomas Fiekens, Geschäftsführer OT medical. 64 Implantologie Journal 3 | 2017 tologischen Produkten wie Knochen- ersatzmaterialien und Membranen. Jetzt würde ein ähnliches Portfolio hinzukommen. Wo ergänzen bzw. erweitern die Keystone-Produkte das OT medical-Sortiment? Das, was auf den ersten Blick eine Er- weiterung des Produktportfolios mit substitutiven bzw. ähnlichen Produk- ten darstellt, bietet große Vorteile so- wohl für den OT medical- als auch den Keystone-Anwender. Es ist grundsätz- lich also immer eine Ergänzung, die das Portfolio abrundet. Zusätzlich treten nicht zu unterschät- zende Synergieeffekte auf. Wir haben schon immer großen Wert auf einen sehr direkten und offenen Dialog mit unseren Anwendern gelegt. Die Nähe zum Kunden im Direktvertrieb birgt „Wir haben schon immer großen Wert auf einen sehr direkten und offenen Dialog mit unseren Anwendern gelegt.“ hier viele Chancen. Wenn zwei Unter- nehmen ihrer Unternehmensstruktur folgend im offenen Dialog system- und unternehmensübergreifend Erkennt- nisse in Forschung und Entwicklung
I E G E Z N A Ein Unternehmen der Dentaurum Gruppe Die Produkte von Keystone stehen für klinische Flexibilität und ästhetische Ergebnisse. teilen und gleichzeitig jahrzehntelange Erfahrung der Mitarbeiter wertschät- zen, kann das für alle Beteiligten nur von Vorteil sein. Viele große Implantatanbieter legen neben ihrem Premiumsegment immer mehr Augenmerk auch auf Value-Pro- dukte. Wie werden die Keystone-Pro- dukte im OT medical Portfolio posi- tioniert? Wir differenzieren unser Portfolio nicht nach Premium- und Value-Bereich, son- dern sehen uns in der Verpflichtung, qualitativ bestmögliche Produkte zu angemessenen Preisen anzubieten. So war es für uns von Anfang an wichtig, der Verantwortung für unsere Anwen- der und deren Patienten folgend, alles dafür zu tun, um höchstmögliche Qua- lität zu einem für alle Seiten vernünf- tigen und akzeptablen Preis anbieten zu können. Es ist meine tiefste Über- zeugung, dass Schnäppchenangebote und Discounterpreise in der Medizin- branche fehl am Platz sind und in die falsche Richtung führen. Auch in dieser Hinsicht vertreten Keystone und OT medical die gleiche Philosophie, was die Zusammenarbeit sehr einfach und fruchtbar gestaltet. Ein entscheidender Faktor für einen erfolgreichen Implantatanbieter sind Service und in diesem Zusammenhang enge Kundenkontakte. Was heißt das für die bisherigen Keystone-Kunden? Wird der Außendienst übernommen und welchen Benefit können sie aus der Übernahme erwarten? Genau darum – also um die Nähe zum Kunden – ging es. So profitiert nicht nur der nordamerikanische OT medical- Anwender von einem star- ken Vertrieb, sondern ebenso der europäische Keystone-Anwender von den durch uns implementierten dezentralen Ver- triebsstrukturen in Europa. Sowohl für Keystone als auch für OT medical steht der intensive und vertrauensvolle Kontakt zum Anwender im Fokus aller unternehmerischen Entscheidungen, was letztlich in die Entscheidung mün- dete, auch die geografische Nähe zum Wohle/Vorteil aller zu nutzen. Dem Anwender stehen europaweit vertraute Ansprechpartner zur Verfügung, die nun in einem dezentralen Vertriebsnetz und einem starken Team eingebunden sind. Herr Fiekens, könnten Sie uns ab- schließend auch im Hinblick auf die IDS 2017 noch ein paar Informationen zur künftigen nationalen und inter- nationalen Positionierung von OT medical geben? Seit der letzten IDS haben wir unser in- ternationales Geschäft weiter deutlich ausbauen können. Dieser Trend wird sich auch in diesem Jahr sicher weiter fortsetzen. Vor uns stehen viele span- nende internationale Projekte, auf die wir uns freuen. Es bleibt also spannend. Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg mit Ihren neuen Aufgaben. t k a t n o K OT medical GmbH Konsul-Smidt-Straße 8 B 28217 Bremen Tel.: 0421 557161-0 www.ot-medical.de IDS-Stand: 11.2, L060 L L I W H C I ® I N M I O T C I S A D . M U R U A T N E D E S U A H M E D S U A . l n e s e h t o r p a t o T d n u - l i e T n o v g n u r e x i i F n e h c a f n e r u z l a e d i I n i n o i t a v o n n I d n u t i e k g i s s ä l r e v u Z , z n e t e p m o K n e r h a J 0 2 s l a r h e m i ! a j e S h c u a n e g a S . t i e w i t l e w – e g o o t n a p m l l t i e S I r e d A J www.dentaurum-implants.com Besuchen Sie uns! 21. – 25. März 2017 Halle 10.1 Stand E10/F11
MARKT | INTERVIEW Bei der Entscheidung für ein Implantat ist vielen Patienten oft nicht bewusst, dass damit auch ein nicht unerheblicher Pflege- aufwand verbunden ist. Auch periimplantäres Gewebe kann sich entzünden und zu einer Mukositis oder Periimplantitis führen. Zur IDS 2017 wird eine Innovation in Sachen Implantatreinigung vor- gestellt, die die Compliance der Patienten deutlich steigern soll. Esro [Infos zum Unternehmen] Vorsorge ist besser als Nachsorge Nach dem Verlust eines Zahns ist der Wunsch nach der Wieder herstellung einer ansprechenden Optik sowie nach einer festen und stabilen Versorgung seitens der Betroffenen groß. Ein Im- plantat, welches einem aus parodon- talen Gründen verloren gegangenen Zahn folgt, unterliegt dabei einem vergleichbaren Risiko, ein ähnliches Schicksal zu erfahren. Primär sind Plaqueanlagerungen an Implantaten für den Entzündungsprozess verant- wortlich, die meistens ein Zeichen für eine unzulängliche Mundhygiene sind. Die Gründe dafür sind vielfältig: Oft fehlt schlichtweg die Ausdauer und Geduld, mit einem passenden Hilfsmit- tel die Zwischenräume zwischen dem natürlichen Zahn und dem Implantat zu reinigen, manchmal verhindern auch das fortgeschrittene Alter oder eine eingeschränkte Beweglichkeit die zu- friedenstellende Säuberung. Dabei sind alle intraoralen Oberflächen, also auch die von Implantatpfeilern, mit Biofilmen belegt, in denen ver- schiedenste Mikroorganismen leben. Im Idealfall herrscht dabei ein gesun- des Gleichgewicht zwischen bakteri- ellem Angriff und den körpereigenen Abwehrmechanismen. Verschiebt sich dieses sensible Gleichgewicht über längere Zeit, etwa durch Ausbleiben der Plaqueentfernung, Rauchen usw., reagiert das umliegende Weichgewebe zunächst mit einer Entzündung. Dabei gilt es zu beachten, dass die periimplan- täre Schleimhaut (Mukosa) ohnehin weniger stark durchblutet ist als das Periodontalgewebe des Zahnes, was zusätzlich eine reduzierte Infektions- abwehr in diesem Bereich zur Folge hat. Bei Ausbleiben entsprechender Gegenmaßnahmen, kommt es im Ver- lauf zum Knochenabbau bis hin zum Implantatverlust. Im Vordergrund sollte daher vor allem die Prävention stehen, denn die Prä- valenz der periimplantären Mukositis wird in der wissenschaftlichen Lite- ratur immerhin mit bis zu 50 Prozent, die der Periimplantitis mit ca. 8 bis 10 Prozent aller Implantate angegeben. Es bedarf eines Umdenkens seitens des Patienten hinsichtlich der häuslichen Implantatpflege, das das Prophylaxe- team mit einer detaillierten Beratung und Ein weisung in die Anwendung entsprechender Hilfsmittel zielgerichtet unterstützen kann. Nur mit einer ent- sprechenden Compliance des Patienten lässt sich ein langfristiger Implantat- erhalt sichern. Implantologe und Erfin- der Dr. med. dent. Stefan Eidenbenz aus Zürich spricht im folgenden Interview über Interdentalbürstenverweigerer und neue Möglichkeiten der Interdental- pflege sowie über die Compliance im Hinblick auf die Periimplantitistherapie. 66 Implantologie Journal 3 | 2017
„Nicht alle Patienten haben eine Mund öffnung wie Julia Roberts“ INTERVIEW Weshalb ist die Pflege der Zahnzwi- schenräume so wichtig? Speisereste und Beläge (Biofilm) müs- sen vor allem vor dem Schlafenge- hen gut entfernt werden, weil diese zusammen Toxine herstellen und wir im Schlaf zu wenig Speichel produ- zieren, um den bakteriellen Angriff zu neutralisieren. Das ist im Wesentli- chen der Nährboden für Parodontitis, Periimplantitis und vor allem bei älte- ren Patienten für die Wurzelkaries. und ein unmittelbares Erfolgserlebnis tritt ein, zum Teil sogar so, dass die Leute dies zu häufig tun. Der Sach- verhalt ist bei den Zähnen wesentlich schwieriger. Wir haben ein Bedürfnis nach Orientierung. Ohne in den Spie- gel zu schauen wissen wir aber nicht, in welchem Zahnzwischenraum wir uns bewegen. Im Vergleich zu einem Ohrstäbchen ist eine Interdentalbürste konstruktionsbedingt zudem sehr an- fällig auf Knicken. ihre Das klingt alles sehr plausibel, aber weshalb treffen wir auf so eine schlechte Patientencompliance, was die Interdentalpflege anbelangt? Es ist der Verdienst unserer DHs, dass unsere Patienten Prophylaxe betreiben wollen. Mir wurde niemals berichtet, dass Instruktionen hinterfragt werden. Vor allem Patienten mit Implantaten sind aus verständlichen Gründen diesbezüglich hoch motiviert. Aber überlegen Sie doch mal wie die Realität ausschaut. Die Entscheidung ins Bett zu gehen erfolgt in der Regel erst, wenn die Müdigkeit über uns kommt. Aber genau dann müsste die Pflege der Zahnzwischenräume erfolgen. Dies geschieht unbequem stehend, vor dem Spülbecken zum Spiegel hin vorge- beugt, optisch alles seitenverkehrt. Zudem wird der seitliche Zugang zu den Molaren mit zunehmender Mund- öffnung immer schwieriger, da sich die Wange immer straffer an die Zähne legt. Das zwingt uns mit der zweiten Hand die Wange abzuhalten, um die Bürste einzufädeln. Nicht alle Pa- tienten haben eine Mundöffnung wie Julia Roberts, denken sie an ältere oder füllige Menschen. Ich verstehe, dass viele Patienten vor allem Ältere unter diesen Umständen an ihre Grenzen stoßen und keine Geduld haben. Zum Vergleich: Wir können uns ganz einfach und intuitiv die Ohren putzen „Es geht darum, dass er nach dem Einsetzen einer Implantat rekonstruktion die Verantwortung für einen zukünftigen Erfolg selber in die Hand nehmen kann.“ Welche Ziele haben sich die Entwick- ler des paro® sliders gesteckt? Wir putzen uns die Zähne bei ge- schlossenem Mund, ansonsten verlie- ren wir die Zahnpasta. Wir brauchen weder Spiegel noch die zweite Hand dazu. Dieselben Rahmenbedingungen haben wir uns auch für das Handling mit dem paro® slider gesteckt. So suchten die Ingenieure von paro® und ich nach einer Methode, bei der nach dem Putzen der Zahnaußenflächen die Zwischenräume bei geschlossenem Mund gereinigt werden können. Wie muss man sich das genau vor- stellen? Mithilfe eines Gummikelches findet der Patient rasch die Orientierung, in- dem er von einem zum nächsten Zwi- schenraum springt. Einmal aufgesetzt, schiebt der Daumen das Bürstchen im geschützten Kanal durch den Gummi- kelch hinein. Das Bürstchen wird bewegt bevor es im eingezogenen Zustand zum nächsten Zwischenraum INTERVIEW | MARKT Dr. med. dent. Stefan Eidenbenz geht. Damit ist sichergestellt, dass die Bürste nicht knickt und der Patient sich nicht verletzten kann. Weshalb ist gerade beim Implantat- träger die Reinigung der Zwischen- räume so wichtig? Er hat keine Wahl, wenn er nicht Ge- fahr laufen will, über kurz oder lang mit Eiter und Knochenschwund konfron- tiert zu werden. Es geht darum, dass er nach dem Einsetzen einer Implantat- rekonstruktion die Verantwortung für einen zukünftigen Erfolg selber in die Hand nehmen kann. Vielen Dank für das Interview. Der paro® slider wird erstmalig zur IDS in Köln am paro®-Stand in Halle 10.2, Stand L061 vorgestellt. Im Anschluss ist er beim lokalen paro®- Distributor in Deutschland, Österreich und der Schweiz und weltweit erhältlich. t k a t n o K paro® Esro AG Dorfstr. 143 8802 Kilchberg, Schweiz Tel.: +41 44 7231110 www.paroslider.com www.paro.com Implantologie Journal 3 | 2017 67
MARKT | INTERVIEW Welches Knochenersatzmaterial am besten geeignet ist, hängt von der Indikation und den individuellen Wünschen von Patient und Chirurg ab. Aktuell sind allogene Transplantate ins Zentrum der Diskussion gerückt: Sind die in Deutschland strikt reglemen- tierten und kontrollierten Materialien wirklich sicher, um sie in der oralchirurgischen und implantologischen Routine einzusetzen? Allografts – immer mehr im dentalen Einsatz Was überzeugt Anwender an na- türlichen, allogenen Knochenersatz- materialien, sodass die Verwendung von Eigenknochen zur Augmentation bei Experten längst nicht die Empfeh- lung „Nummer eins“ ist? Eine Orien- tierungshilfe bieten Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets, Geschäftsführender Oberarzt und Leiter der Forschung in der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklini- kums Hamburg-Eppendorf, sowie der in Bayreuth niedergelassene Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirur- Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets Dr. Dr. Stephan Eulert 68 Implantologie Journal 3 | 2017 gie Dr. Dr. Stephan Eulert im Gespräch mit Fachjournalistin und Zahnärztin Dr. Aneta Pecanov-Schröder. Bei rund der Hälfte aller implantologi- schen Eingriffe ist ein augmentatives Verfahren der Hart- oder Weichgewebe notwendig und stellt einen wesentli- chen Erfolgsfaktor in der Implantologie dar. Die unterschiedlichen Arten von Knochenersatzmaterialien (KEM) wer- den bekanntlich nach Herkunft unter- schieden in: – autolog (Spender und Empfänger entsprechen der gleichen Person), – allogen (Spender und Empfänger ge- hören der gleichen Spezies an), – xenogen (Spender und Empfänger gehören nicht der gleichen Spezies an, das KEM ist tierischen oder pflanzlichen Ursprungs) und – alloplastisch (synthetisch herge- stelltes KEM, z. B. Beta-Tricalcium- phosphat und Hydroxylapatit).
I E G E Z N A Allogen – ideale Matrix, ideale Porenstruktur, ideale Oberfläche „Wenn wir mehr Knochen brauchen, als wir durch kleinere Maßnahmen im Operationsgebiet intraoperativ ge- winnen können, nehmen wir in zuneh- mendem Maße allogenes anstatt auto- logem Material: partikulierte Allografts für den Sinus, 3-D-Knochenblöcke für vertikale oder transversale Augmen- tationen“, fasst Dr. Dr. Stephan Eulert, der seit rund 15 Jahren Erfahrung mit „Synthetische Materialien spielen eher dann eine Rolle, wenn der Patient sowohl allogen als auch xenogen ablehnt.“ verschiedenen, in Deutschland zuge- lassenen Allograftprodukten hat, zu- sammen. „Allogene Materialien helfen und erleichtern dem Patienten die The- rapie.“ Den prozentualen Anteil der in seiner Praxis verwendeten KEM-Klas- sen schätzt Dr. Dr. Eulert auf knapp 45 Prozent autolog, 35 Prozent allogen mit steigender Tendenz und 15 Prozent xenogen. „Synthetische Materialien spielen eher dann eine Rolle, wenn der Patient sowohl allogen als auch xeno- gen ablehnt.“ Die Vorteile von allo- genen Transplantaten im Vergleich zu autologen liegen auf der Hand: – Es entfällt der Entnahmeeingriff sowie darüber hinaus die mit der Transplantatentnahme einherge- hende Morbidität und das damit verbundene Schmerzpotenzial. – Die Operationszeit ist verkürzt und entsprechende Komplikationsrisiken minimiert. – Darüber hinaus sind allogene Mate- rialien im Gegensatz zu autologen quasi unlimitiert verfügbar. „Ich bin mittlerweile ein großer Fan von allogenen Materialien“, bringt es Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets auf den Punkt. „Sie sind dem autologen Knochen hinsicht- lich Anforderungs- und Funktionsprofil am ähnlichsten und weisen primär os- teokonduktive Eigenschaften auf. Sie haben die ideale Matrix, Porenstruktur und Oberfläche – das sind sehr gute Voraussetzungen für die Leitschie- nenfunktion zur Knochenneubildung. Dann zeigen sie ideales, kontrolliertes Resorptionsverhalten und ideale Volu- menstabilität.“1–3 Der Experte forscht zu dieser Thematik seit rund neun Jah- ren und setzt seit sechs Jahren allogene Materialien in der Klinik ein. Nicht zu- letzt durch die diskutierten möglichen Risiken einer Infektionsübertragung durch den Einsatz von allogenen Mate- rialien, „muss unbedingt zwischen den verschiedenen Aufbereitungsformen I AM DEMANDING Eine Bildpräzision, die alle Anforderungen erfüllt (cid:149) Exzellente Bildqualität (cid:149) Erstklassiges und intuitives 3-D-Programm (cid:149) Bildschärfe von 75 µm (cid:149) Vier wählbare Field-of-View-Größen (von 40 x 40 mm bis 110 x 80 mm) (cid:149) Filter zur Artefakt-Reduktion (cid:149) Exklusive und komplette Serviceleistungen bei ACTEON: Hotline, Schulungen vor Ort, Fernwartung über Remote Zugang ... Abb. 1: Spongiöse Allograftpartikel in Verwendung als dentales Knochenersatzmaterial. 7 1 / 3 J I ACTEON® GERMANY GmbH ǀ Industriestraße 9 ǀ D-40822 Mettmann Tel.: +49 (0) 21 04 / 95 65 10 ǀ Fax: +49 (0) 21 04 / 95 65 11 E-Mail: info@de.acteongroup.com ǀ www.de.acteongroup.com
MARKT | INTERVIEW Abb. 2a Abb. 2b Abb. 2a und b: CAD/CAM-basierte 3-D-Planung der individualisierten Knochenblöcke zur Augmentation des beidseits massiv atrophierten Oberkiefer- kammes. (Fotos: Dr. Dr. Stephan Eulert) des Ursprungsmaterials unterschieden werden“, betont Prof. Smeets, sonst „werden Äpfel mit Birnen verglichen“.4,5 Er führt aus: „In Deutschland sind für den dentalen Bereich ausschließlich azelluläre sterilisierte Knochenpräpa- rate zugelassen, die aus einer von fünf Gewebebanken – DIZG (Deutsches Institut für Zell- und Gewebeersatz gGmbH), CHB (Charité – Universitäts- medizin Berlin), TBF (TBF Génie Tissu- laire, 69780 Moins, Frankreich), Tuto- gen (Tutogen Medical GmbH), C+TBA (Cells+Tissuebank Austria gGmbH) – bereitgestellt werden und als Arznei- mittel zugelassen sind.“ Diese Produkte dürfen auch nur von Distributoren mit einer Großhandelserlaubnis für Arz- neimittel vertrieben werden. „Allen in Deutschland zugelassenen Präparaten gemeinsam, ist eine Dezellularisierung auf chemischem Wege“, erklärt der Fachmann, der vor seinem Studium der Human- und Zahnmedizin von 1990 bis 1995 Chemie (Schwerpunkt: ma- kromolekulare Chemie) studierte. „Wie auch bei Medizinprodukten be- steht ein ‚theoretisches Restrisiko‘, über das ein Arzt und Zahnarzt seine Patienten immer aufzuklären hat; doch gibt es weltweit keine dokumentierten Übertragungen durch chemisch pro- zessierten sterilisierten Knochen seit Einführung der Nukleinsäuretestung im Mai 2004, die inzwischen global ver- breitet ist.“ Mit dieser Methode kön- nen Infektionen erkannt werden, noch bevor Antikörper im Blut nachweisbar sind (Smeets: „Ein Meilenstein!“).6 Zur Orientierung: Das Risiko einer HIV-Übertragung durch Bluttransfusio- nen wird in Deutschland auf der Grund- lage der berichteten Übertragungsfälle auf < 1 : 5.000.000 geschätzt.7 Durch die NAT-Testung ist eine weitere Ver- minderung auf ein Restrisiko von < 1 : 11.000.000 zu erwarten. Dieses Risiko dürfte laut Prof. Dr. Alexander Pruß (Ärztlicher Zentrumsdirektor am ZTB, Zentrum für Transfusionsmedi- zin und Zelltherapie Berlin gGmbH) mit dem für Gewebespender weitest- gehend vergleichbar sein.8 In seiner Habilitationsschrift trägt Pruß zusam- men, dass „das derzeitige Risiko, in Deutschland durch eine Transfusion mit dem Humanes Hepatitis-B-Virus (HBV) infiziert zu werden, auf der Grundlage der berichteten Übertragungsfälle zwi- schen 1 : 100.000 und 1 : 1.000.000 Abb. 3 Abb. 5 Abb. 4 Abb. 6 Abb. 3: Vorbereitete und fixierte maxgraft bonebuilder-Knochenblöcke. – Abb. 4: Auffüllen des Restvolumens mit partikuliertem maxgraft und Abdecken mit PRGF-Membrane. – Abb. 5: Orthopantomogramm sechs Monate postoperativ: stabile Knochenverhältnisse. – Abb. 6: Orthopantomogramm 24 Monate postoperativ: stabile Knochenverhältnisse. (Fotos: Dr. Dr. Stephan Eulert). 70 Implantologie Journal 3 | 2017
I E G E Z N A oder liegt.“ Die Übertragung von Prionen durch allogene Dura mater-Transplan- tate sei bekannt, jedoch wurde über eine solche Infektion durch allogene Knochentransplantate durch Bluttransfusionen bisher nicht berich- tet. Das vCJD/CJD-Übertragungsrisiko durch Knochengewebe werde durch die WHO als sehr niedrig eingestuft.8–10 Bei allen Risikobetrachtungen muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Auf- bereitungsverfahren auf die Inaktivie- rung verschiedenster Viren, Bakterien, Pilze und Sporen validiert sind und die Wahrscheinlichkeit der Ansteckung da- her wesentlich niedriger anzusetzen ist. Darreichungsformen für allogene Materialien In der Implantologie relevant: mineralisierter entzellularisierter Knochen (MPBA) Es werden verschiedene Aufbereitungs- formen angewendet, die sich erheblich unterscheiden: – Fresh frozen bone allograft, FFBA (frisch gefrorener Knochen) – Freeze-dried bone allograft, FDBA (gefriergetrockneter Knochen), – Cryopreserved bone allograft, CBA (kryokonservierter Knochen), – Demineralized freeze-dried bone allograft, DFDBA (demineralisierter gefriergetrockneter Knochen) und – Mineralized processed bone allo- graft, MPBA (mineralisierter prozes- sierter [entzellularisierter] Knochen) In Deutschland kommen die beiden letztgenannten Klassen (DFDBA und vor allem MPBA) für oralchirurgische, implantologische Eingriffe zum Einsatz.4 Durch verschiedene chemische und physikalische Aufbereitungsmethoden, wie Gefriertrocknung durch Lyophilisa- tion und Verpackungssterilisation durch Gamma-Bestrahlung, werden immuno- gene und potenziell infektiöse Bestand- teile entfernt. Die Entwässerung erfolgt dabei entweder durch Aceton-Entwäs- serung oder Gefriertrocknung, sodass die Transplantate bei Raumtemperatur gelagert werden können.11 „Die Gewäh- rung der lückenlosen Rückverfolgung bis zum finalen Produkt“ ist ein wei- terer wichtiger Schritt, um Anwendern die Sicherheit beim Einsetzen allogener Präparate zu geben. „Bei jedem Produkt können Sie genau die Spender rückver- folgen.“ Smeets: „Es gab früher Fälle, die in der Literatur beschrieben werden – da wurde jedoch fresh frozen bone eingesetzt, der für die Zahnheilkunde in Deutschland keine Relevanz hat.“12 Der zertifizierte Produktionsprozess gewäh- leistet höchste Sicherheitsstandards.13 Smeets appelliert, bei aller Abwägung „die Kirche im Dorf“ zu lassen: „Die theoretische Möglichkeit einer Infekti- onsübertragung oder Antigenität durch allogene Materialien besteht. Das ist un- vermeidbar, damit müssen Patient und Behandler leben. Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es in der Medizin nicht.“ Von der Gewebespende bis zum Patienten Professor Smeets betont, dass „die heut- zutage angewendeten Prozesse hoch steril und die Methoden validiert sind. Es gibt kaum Produkte, die so hochrein und korrekt bearbeitet werden. Dazu lässt sich akribisch rückverfolgen, um welchen Spender es sich gehandelt hat, welche Probe eingesetzt wurde“. Man könne nach einem Eingriff mit alloge- nem Material theoretisch sogar unter- suchen, ob das Augmentat die Ursache für eine Infektion war. Smeets: „Bis jetzt ist aber bei den in Deutschland zuge- lassenen Materialien kein einziger Fall bekannt.“ Darüber hinaus sei das theo- retische Restrisiko „durch die Produkt- haftungsversicherung der Unternehmen abgedeckt“, so Smeets. „Dadurch ist der Arzt und Zahnarzt zusätzlich geschützt. Für die Produktsicherheit trägt er, ab - gesehen von der Aufklärungspflicht, keine Verantwortung.“ Am Beispiel von maxgraft (botiss, Straumann), das als Granulat, Kno- chenring (maxgraft bonering) sowie als 3-D-Knochenblock (maxgraft bonebuil- der) angeboten wird, soll die Prozess- kette verdeutlicht werden. Das Kno- chengewebe stammt ausschließlich von Spendern aus europäischen Kliniken und wird von der Gewebebank „Cells+ Tissuebank Austria“ (C+TBA), einer
MARKT | INTERVIEW Tipp Die indikationsbezogenen (kostenfreie) Online-Plattform „Indikationsmatrix“ ist ab sofort auch in deutscher Sprache verfügbar. Sie beinhaltet aktuell 30 Behand- lungskonzepte für Implatologie und Parodontologie und unterstützt bei der Auswahl und Erstellung des eigenen Behandlungskonzeptes. www.indication-matrix.de gemeinnützigen Organisation zur me- dizinischen Versorgung von Chirurgen mit Allografts unter pharmazeutischen Bedingungen bereitgestellt. Durch das Europäische Parlament und den Rat der Europäischen Gemeinschaft wurden am 31. März 2004 die künftigen Rahmen- bedingungen und Qualitätsstandards für den Umgang mit Geweben huma- nen Ursprungs festgelegt. Das rein spongiöse Knochenregenera- tionsmaterial stammt von Lebendspen- dern nach Resektion der Femurköpfe beim Einsatz einer Hüftgelenktotal- endoprothese. Alle Gewebespenden basieren auf der schriftlichen Einwilli- gung der Patienten, deren Blutproben während der Gewebeexplantation beim Hüftgelenkersatz entnommen werden. 1. Nach Annahme des Spenders folgt eine Reihe serologischer Testungen. Neben dem Antikörper-Screening (Ak) werden Nukleinsäuretestungen (NAT) durchgeführt. 2. Im Ultraschallbad werden Blut, Zell- und Gewebekomponenten ausge- waschen und das Fettgewebe aus der spongiösen Struktur des Kno- chens gelöst. Die Entfettung ermög- licht die Gewebepenetration durch die nachfolgenden Substanzen. 3. In der chemischen Aufreinigung (Spülungen in Diethylether und Etha- nol) werden nicht kollagene Proteine denaturiert, potenzielle Viren inakti- viert und Bakterien abgetötet.14–16 4. In der oxidativen Behandlung wer- den persistierende, lösliche Proteine denaturiert und dadurch potenzielle Antigenität eliminiert.17 5. Dann wird das Gewebe lyophili- siert. Bei dieser gewebeschonenden Trocknung wird gefrorenes Gewe- bewasser von der festen Phase in die gasförmige Phase sublimiert. Dabei wird die natürliche Struktur 72 Implantologie Journal 3 | 2017 den autologen Transplantat – mit dem Vorteil der kontrollierten Resorption, ei- ner idealen Volumenstabilität und Ver- fügbarkeit in verschiedenen Applika- tionsformen. Bei aller Begeisterung für allogene Materialien erinnert Professor Smeets daran, dass Operationstechnik und Weichgewebemanagement noch immer mitentscheidend für den Erfolg in der Implantologie sind. Die Aufklärungspflicht gegenüber den Patienten umfasst die Information über eine theoretische Möglichkeit einer Infektionsübertragung durch Allografts, doch „es gibt keine relevante, die Hei- lungskräfte negativ beeinflussende Im- munreaktion“, so Prof. Smeets, „kein Nachweis einer Hepatitis oder HIV-In- fektion, die je bei gefriergetrockneten lyophilisierten und mindestens 15 Tage bei Zimmertemperatur gelagerten Allo- grafts übertragen wurden, und das sind die Produkte des hier erwähnten Herstel- lers. Was will man noch mehr? Es gibt kaum Produkte, die so korrekt und hoch- rein in validierten, sterilen und sicheren Verfahren bearbeitet werden“. Allogene Materialien „helfen in vielen Bereichen sehr, ermöglichen stabile Knochenver- hältnisse und haben auf der Grundlage der aktuellen Wissenslage ihre absolute Berechtigung“, findet Dr. Dr. Eulert und ergänzt: „Das, was wir an Knochensub- stanz, teils auch vertikal, aufgebaut ha- ben, zeigt in den langfristigen Verlaufs- kontrollen nahezu keine Resorption.“ Die klare Empfehlung lautet, ausschließlich die in Deutschland zugelassenen Allo- grafts in der Praxis einzusetzen. Prof. Dr. Dr. Smeets [Infos zur Person] Dr. Dr. Eulert [Infos zur Person] Dr. Pecanov-Schröder Literatur [Infos zur Person] des Gewebes erhalten und die In- korporation des Transplantates wird beschleunigt. 6. Die Sterilisation durch Gamma-Be- strahlung gewährleistet ein pharma- zeutisches Sterilitätslevel (SAL) von 10–6. (Das bedeutet, dass in einer Million Verkaufseinheiten maximal ein lebensfähiger Keim enthalten sein darf.) Doppelte Verpackung und die Sterilisation durch Gam- ma-Bestrahlung garantieren eine Haltbarkeitsdauer von fünf Jahren bei Lagerung bei Raumtemperatur.18 Für die Socket Preservation empfiehlt sich laut Hersteller maxgraft-Granulat, während für ausgedehnte Kieferkamm- augmentationen Knochenringe oder patientenindividuelle Knochenblöcke das Behandlungskonzept unterstützen. Dabei wird auf Basis eines CT/DVT- Scans des Kieferdefektes ein passen- des Knochenimplantat mithilfe einer 3-D-Planungssoftware virtuell designt, das den Knochendefekt rekonstruiert. Der erstellte Datensatz wird nach fina- ler Endkontrolle durch individuelle Be- stellung freigegeben. Die Gewebebank „C+TBA – Cells+Tissuebank Austria“ erhält eine stl-Fräsdatei und produ- ziert das patientenindividuelle allogene Knochenimplantat unter Reinraumbe- dingungen. Das sterile Implatat kann durch den behandelnden Arzt im De- fekt eingesetzt, durch Osteosynthese- schrauben fixiert und mit Knochen- ersatzmaterial als Resorptionsbarriere sowie einer Kollagenmembran abge- deckt werden. Fazit für die Praxis „Es wird nie ein omnipotentes Material geben, was für alle Defekte gleicherma- ßen geeignet ist“, so Professor Smeets, doch die Erfahrung im klinischen Alltag zeigt schon heute, dass „die allogenen Materialien immer mehr in der Klinik ein- gesetzt werden“. Sie punkten durch ihre osteokonduktiven Eigenschaften und der osteoinduktiven Wirkung. Durch die ideale Porenstruktur und Oberflä- che sind sie ein vielseitig einsetzbares Knochenersatzmaterial, eine gute Alter- native zum als „Goldstandard“ gelten-
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NEWS Osseointegration Erfolgreiche Implantation trotz starken Zigarettenkonsums DENTAURUM [Infos zum Unternehmen] Wissenschaftler der Jiaotong-Universität Xi’an in China haben 32 Personen (16 Raucher/16 Nichtraucher) nach einer Implantation über einen längeren Zeitpunkt hinweg kontinuierlich beobachtet. Während der ersten Untersuchung zwei Wochen nach der Operation war die Implantatstabi- lität beider Gruppen in etwa gleich. Bei Kontrolluntersuchungen drei, vier, sechs und acht Wochen später war allerdings die Festigkeit der Implantate bei den Rauchern deutlich niedriger als bei der Kontrollgruppe. Nach zwölf Wochen aber konnte allen Teilnehmern eine erfolgreiche Osseointegration bescheinigt werden. In den darauffolgen- den Monaten waren die Werte für Knochenschwund bei den exzessiven Rauchern dennoch höher und Blutungen häufi ger. Nach einem Jahr konnte bei allen Teilnehmern trotzdem eine 100-prozentige Erfolgsquote verzeichnet werden. Es zeigte sich, dass starkes Rauchen den Heilungsprozess lediglich verlangsamt. Die Wissenschaftler raten deshalb, für rauchende Patienten einen separaten Zeitplan zu erstellen. Veröffentlicht wurden die Ergeb- nisse im Journal of Oral Implantology. n P h otos/Shutterstock.com © B illio Marketing & Sales Wechsel in der Leitung bei Dentaurum Ende Dezember 2016 hat sich Wolfgang Schindler, Director Mar- keting & Sales bei Dentaurum, in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Mehr als 23 Jahre hat er den Bereich Marketing & Sales der Firma erfolgreich geleitet. Sein Nachfolger ist Tobias Grosse, bis zuletzt Bereichsleiter Implanto logie des Tochterunter- nehmens Dentaurum Implants. Zum 01.01.2017 hat er die Leitung des Bereichs Vertrieb und Marketing übernommen. „Über zwei Jahrzehnte lang hat sich Tobias Grosse durch unter- nehmerische Weitsicht und überlegtes Handeln im Sinne unseres Tochterunternehmens Dentaurum Implants ausgezeichnet. Er ver- fügt über umfassende Kenntnisse im Dentalmarkt und ist bestens vertraut mit unserer Firmenphilosophie und unserem Portfolio. Wir sind uns sicher, dass ihm seine langjährige Erfahrung dabei helfen wird, sich schnell in sein neues Aufgabengebiet einzuarbeiten und neue Strategien zu entwickeln“, so Geschäftsführer Mark S. Pace. Quelle: ZWP online Quelle: DENTAURUM Distributionspartner CAMLOG und BioHorizons schließen Vertriebsvereinbarung Kooperationsmöglichkeiten in den Bereichen Fortbildung, Kundenservice, Produktange- bot und technische Anwendungsberatung. BioHorizons ergänzt das Geschäft von CAMLOG, das zeigen die Erfahrungen aus einem integrierten Vertriebsmodell in Nord- amerika, bei dem das in den USA ansässige Unternehmen BioHorizons seit Juni 2016 exklusiver Vertriebspartner für CAMLOG Produkte in Nordamerika ist. Quellen: CAMLOG Vertriebs GmbH, BioHorizons GmbH CAMLOG BioHorizons [Infos zum Unternehmen] [Infos zum Unternehmen] Die CAMLOG Biotechnologies AG und BioHorizons, Inc., zwei führende Anbieter von Dentalimplantaten und Produkten für restaurative Zahnmedizin, geben bekannt, dass die CAMLOG Vertriebs GmbH ab April 2017 der exklusive Distributionspart- ner für Produkte der Marke BioHorizons in Deutschland wird. Die Erweiterung des bestehenden CAMLOG- Produktportfolios um die Produkte der Marke BioHorizons schafft eine integrierte Plattform, um den Bedürfnissen aller Anwender über das gesamte Spektrum implantatgetragener Dentallösungen gerecht zu werden. Die neue Vereinbarung schafft zudem weitere 74 Implantologie Journal 3 | 2017
Vertriebsausbau IDS 2017 NucleOSS Europe GmbH geht auf Expansionskurs Heraeus Kulzer: Neuer Name, neue Technologien NEWS Die zur NucleOSS-Gruppe gehörige NucleOSS Europe GmbH bietet mehrere moderne Implantatsysteme mit breit aufgestellten prothe- tischen Versorgungsmöglichkeiten. „Wir freuen uns, mit Wolfgang Müller einen Geschäftsführer mit langjährigen und profunden Kenntnissen des Dentalmarktes, vor allem in den Bereichen Implan- tologie, Prothetik, CAD/CAM-Verfahren und regenerativen Mate- rialien für unser Unternehmen gewonnen zu haben, und sind sicher, dass er die ambitionierten geplanten Aktivitäten von NucleOSS und den weiteren Vertriebsausbau sicher und erfolgreich steuern wird“, so der CEO Salih Sanli. „In einem immer mehr diversifizierenden Dentalmarkt mit zahlrei- chen Anbietern sind hohe Qualität der Produkte, ein gut aufge- stelltes Sortiment, zuverlässiger Service und auch wissenschaftliche Unterstützung, wie es NucleOSS durch sein wissenschaftliches Gremium TFI bietet, von essenzieller Bedeutung. Bei meinen Besu- chen der Produktionsstätten war ich mehr als beeindruckt von der professionellen Aufstellung des Unternehmens und des ausgespro- chen hohen Know-hows innerhalb aller Abteilungen des Unterneh- mens. Dies kombiniert mit marktgerechtem Innovationsschub und einer spannenden und gefüllten Pipeline sowie einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis, haben mir diese Entscheidung leicht gemacht“, so Wolfgang Müller. Heraeus Kulzer [Infos zum Unternehmen] „Auf diese IDS freuen wir uns besonders: Erstmals präsentieren wir uns auf großer Bühne unter unserem neuen Namen Kulzer im neuen Design. Unser Ziel bleibt es, Anwendern die besten Lösungen an die Hand zu geben, um Patientenwohl und Mundgesundheit auf sichere, einfache und effiziente Weise wiederherzustellen. Hierzu bauen wir unser Portfolio dentaler Materialien und Techno- logien weiter aus. Ein Highlight für Zahnmediziner auf der IDS ist unser Intraoralscanner cara TRIOS. Neu ist unser Lösungsangebot rund um die digitale Fertigung im eigenen Labor, inklusive 3-D- Drucker, neuer Fräsmaschine und breiter Materialpalette. Daneben entwickeln wir unsere klassischen Materialien für Zahnärzte und Zahntechniker stetig weiter und stellen verschiedene Zukunftsprojekte vor. Als Partner für Zahnärzte, Zahntechniker und den Handel bauen wir zudem unsere Services aus. In unserem dentXperts-Programm unter- stützen wir verstärkt angehende und junge Zahnmediziner mit praxisnahen Workshops und Tipps. Praxis- und Laborinhaber können sich auf neue Dienstleistungen freuen, mit denen sie die digitalen Chancen für ihren wirtschaftlichen Erfolg optimal nutzen“, so Jörg Scheffler, Country Manager Deutsch- land. Quelle: NucleOSS Europe GmbH Quelle: Heraeus Kulzer GmbH AtraGlide® Infektionsprophylaxe durch Stichkanalminimierung Fordern Sie Ihr kostenfreies Nahtmaterialmuster an! Praxisstempel: ANZEIGE ✂ mednaht GmbH • medizinisches Nahtmaterial • Willy-Brandt-Platz 5-7 • 44787 Bochum Fon +49 (0)234 923357-58 • Fax +49 (0)234 923357-59 • info@mednaht.de • www.mednaht.de
NEWS Nachruf „Vater der Implantologie“ Dr. Leonard Linkow verstorben Am 26. Januar 2017 ist der bekannte Zahnarzt Dr. Leonard Linkow im Alter von 90 Jahren verstorben. Aufgrund seiner hervorragenden implantologischen Verdienste wurde er auch als „Vater der Implan- tologie“ bezeichnet. Dr. Leonard Linkow studierte Zahnmedizin am New York Univer- sity College of Dentistry und machte 1952 seinen Abschluss. In den darauffolgenden Jahren war er Präsident von verschiedenen In stitutionen, wie der American Academy of Implant Dentistry so- wie dem American Board of Oral Implantology. In seinen 50 Jahren als Zahnarzt ver- fasste er 18 Bücher, über 100 Fachartikel und hält 36 Patente für dentale Entwicklungen. Im Jahr 2015 wurde er von der American Academy of Implant Dentistry für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Während sei- ner Karriere behandelte Dr. Leonard Linkow über 100.000 Patienten. Dr. Leonard Linkow (2.v.r.) mit Dr. Rainer Valentin (l.), Barbara Grafelmann, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans L. Grafelmann (Mitte) und Dr. Rolf Vollmer (r.). Quelle: ZWP online IDS 2017 today Messeguide App navigiert durch den Messedschungel unter der Rubrik „Highlights“ angekün- digt werden. Der „Point of Interest“ mit vielen nützlichen Informationen rund um das Messegelände und der ausführliche Hallenplan runden die App inhaltlich ab. Dank der Merkfunktion können Nutzer ihren Messebesuch bereits vorab pla- nen und jederzeit über die Favoriten- liste abrufen. Ein weiterer Benefit der App ist die ausführliche Vorstellung der ZWP online-Firmenprofilkunden, die inner- halb der App farblich hervorgehoben wer- den. Neben Hallen- und Standnummer sowie einer kurzen Vorstellung des Unter- nehmens erhält der Leser der App zusätz- liche Informationen zu Produktgruppen und ausgewählten Produkten des Unter- nehmens. Die App steht Anfang März 2017 zum Download bereit. Quelle: ZWP online Zur diesjährigen Internationalen Dental- Schau vom 21. bis 25. März in Köln wer- den mehr als 2.400 Aussteller auf der Koelnmesse vertreten sein und ihre inno- vativen Produkte einem breiten Publikum präsentieren. Der today Messeguide hilft bei der Orientierung auf der großräumi- gen Dentalmesse und bei der Planung des Messebesuches. In diesem Jahr präsentiert sich der today Messeguide erstmals als benutzerfreund- liche App – in frischem Gewand und mit vielen zusätzlichen Funktionen. Neben einer vollumfänglichen, zweisprachigen und gut sortierten Ausstellersuche, stünd- lich aktualisierten Messenews, profitieren Nutzer von tollen Aktionen ausgewähl- ter IDS-Aussteller, die innerhalb der App App für iOS [Download] App für Android [Download] 76 Implantologie Journal 3 | 2017
NEW ONLINE SHOP 10 % OFF auf alle Produkte im Online Shop www.bienair.com/eshop PROMO CODE : AD(cid:28)-IDS2017 iCHIROPRO ULTIMATE IMPLANTOLOGY NEUE APP. 2.3 VOLLSTÄNDIGE KLINISCHE DOKUMENTATION • Vollständiger digitaler Arbeitsablauf – einfacher denn je • Einsetzen von mehreren Implantaten • Vorprogrammierte Behandlungsabläufe • Behandlungsbericht und Patientenakte • Mehrbenutzerschnittstelle • Implantat-Strichcodeleser ISQ • Überwachung von Osseointegration und Dokumentation von Patientenakten mit ISQ-Werten von Osstell • Verbunden mit CoDiagnostix (Implantat-Planungssoftware) Weitere Informationen www.ichiropro.com BIS ZU 40 % RABATT ! Besuchen Sie uns an unserem IDS-Stand und versuchen Sie Ihr Glück 21.-25. März 2017 - Köln, Deutschland - HALLE 10.1 - STAND H050 J051 Bien-Air Deutschland GmbH Jechtinger Straße 11 79111 Freiburg Germany Tel.: +49 (0)761 45 57 40 Fax: +49 (0)761 47 47 28 ba-d@bienair.com www.bienair.com
EVENTS 78 Abb. 1 „Optimale Knochen- und Gewebeverhältnisse als Grundlage für den Erfolg in der Implantologie“ – so lautete die Themenstellung, unter der die Zahnklinik Unna und die DGZI-Studiengruppe West- falen am zweiten Februar-Wochenende Kollegen aus der Region zum fachlichen Gedankenaustausch eingeladen hatte. Knapp 200 Teilnehmer konnten begrüßt werden. 16. Unnaer Implantologietage [Bildergalerie] Unnaer Implantologietage mit der DGZI-Studiengruppe Westfalen erneut erfolgreich Mit Seminaren zu den Themen Per- sonalmanagement, Biologische Zahn- heilkunde, Notfallmanagement in der Zahnarztpraxis sowie Anti-Aging mit In- jektionen starteten am zweiten Februar- Wochenende die 16. Unnaer Implanto- logietage in die Kongresssaison. Die Unnaer Implantologietage sind seit vielen Jahren fest im Fortbil- dungskalender der Region verankert. Interessante Themenstellungen und Vorträge sowie ein vielschichtiges be- gleitendes Seminarprogramm zeich- nen die Veranstaltung aus. In diesem Jahr lautete das Thema „Optimale Knochen- und Gewebeverhältnisse als Grundlage für den Erfolg in der Implantologie“, und war somit sowohl für Implantologen als auch Allgemein- zahnärzte spannend. Abb. 2 Machbarkeit, Behandlungskon- zepte und langfristiger Erfolg Gerade bei stark reduziertem Kno- chenangebot sind Implantate oft die einzig wirkliche Alternative, will man dem Patienten eine komfortable Lö- sung anbieten. Aber wie bekomme ich Knochen an die Stelle, wo künftig das Implantat inseriert werden soll? Was ist der Goldstandard beim Knochenaufbau oder sind kurze bzw. durchmesserredu- zierte Implantate eine Alternative, und welche Konzepte haben sich im implan- tologischen Alltag bewährt? Inhaltliche Schwerpunkte waren in diesem Zusam- menhang vor allem Behandlungsalgo- rithmen sowie Techniken der Knochen- und Gewebeaugmentation. Neben den
I E G E Z N A Abb. 2 Abb. 3 Abb. 1: Die wissenschaftlichen Leiter Dr. Christof Becker (Mitte l.) und Dr. Klaus Schumacher (Mitte r.) mit ihrem hochkarätigen Referententeam sowie Jürgen Isbaner (3.v.r.), OEMUS MEDIA AG. – Abb. 2: Blick in den Tagungs- saal. – Abb. 3: Produktpräsentation am Stand der Firma Dürr Dental. Fragen der Machbarkeit wurden die Behandlungskonzepte aber auch wieder im Hinblick auf den langfristigen Erfolg diskutiert. Referenten von Universitäten und aus der Praxis berichteten in diesem Kontext über ihre Erfahrungen und er- örterten mit den Teilnehmern deren praktische Umsetzung. Die spannenden Vorträge und Diskussionen im Hauptpodium wurden abgerundet durch ein interessantes Pre-Congress Programm zu den Themen „Biologische Zahnheilkunde“, „Unterspritzungstechniken“ und „Praxismanagement“ so- wie einem begleitenden Programm für die zahnärztliche Assistenz mit den Themen „Hygiene“ sowie „Qualitäts - management“ und dem neuen Seminar „Notfallmanage- ment in der Zahnarztpraxis“ mit Tobias Wilkomsfeld. Schumacher im Ruhestand Damit bot die Veranstaltung erneut hochkarätige Fachinfor- mationen für das gesamte Praxisteam. Die Kongressleitung hatten in bewährter Weise Dr. Klaus Schumacher, Dr. Christof Becker und ZA Sebastian Spellmeyer/Unna inne. Dr. Klaus Schumacher wurde nach sechzehn Jahren Kongressleitung in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet und übergab dabei auch die alleinige Leitung der DGZI-Studiengruppe West- falen an Dr. Becker. Dr. Schumachers Idee einer um regionale Opinionleader aufgebauten Veranstaltung legte eine Grund- lage für ein Netz von inzwischen zehn gleichartigen, bundes- weit von der OEMUS MEDIA AG angebotenen Veranstaltun- gen. Aktueller Neuzugang in diesem Jahr ist das Trierer Forum für Innovative Implantologie am 19. und 20. Mai unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Daniel Grubeanu. t k a t n o K OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-308 event@oemus-media.de www.oemus.com www.unnaer-implantologietage.de
EVENTS Abb. 1 Mit über 1.000 Members und Fellows und einem erneut beacht- lichen Wachstum zum Vorjahr ist die ITI Sektion Deutschland eine der größten nationalen Gruppierungen in dem globalen Implan- tologienetzwerk ITI (International Team for Implantology), dem neben Oralchirurgen, Kieferchirurgen, Zahnärzten und Zahntech- nikern auch Grundlagenwissenschaftler angehören. Dr. Georg Bach [Infos zum Autor] Neue Wege werden beschritten 19. Treffen der ITI Sektion Deutschland in Frankfurt-Gravenbruch Dr. Georg Bach Sieben Tage vor dem 19. Treffen der Deutschen Sektion des globalen Netz- werks ITI musste ein neues Veranstal- tungshotel gefunden werden, da das bisherige in Reinhartshausen insolvenz- bedingt schloss. Eine attraktive Alterna- tive wurde im hessischen Gravenbruch gefunden. Traditionsgemäß widmete sich der erste Tag der Wissenschaft und der zweite Tag ITI- internen, sektions- spezifischen Abläufen. Wissenschaftlicher Nachmittag In seinem Grußwort zeigte sich der Sek- tionsvorsitzende Prof. Dr. Dr. Johannes Kleinheinz, der auch für das wissen- schaftliche Programm verantwortlich Abb. 2 Abb. 1: Teilnehmer des 19. Treffen der ITI Sektion Deutschland in Frankfurt-Gravenbruch. – Abb. 2: Prof. Dr. Gerhard Wahl, Prof. Dr. Dr. Dieter Weingart und Sektionskoordinator Thomas Kreuzwieser (v.l.). 80 Implantologie Journal 3 | 2017
war, erfreut, dass erneut so viele Fel- lows der Deutschen Sektion den Weg nach Frankfurt-Gravenbruch gefunden haben. „Wir haben Neues und Beacht- liches auf den Weg gebracht!“ – mit dieser Aussage leitete Kleinheinz das wissenschaftliche Programm des Frei- tagmittags ein, und in der Tat war es dem Leadership-Team gelungen, erneut facettenreiche und interessante Bei- träge neuer ITI-Fellows in ein kurzwei- liges Minisymposium zusammenzufüh- ren. „Entscheidungsfindungen in der Implantologie!“ – dies wäre ein tref- fender Arbeitstitel für das hochkarätig besetzte wissenschaftliche Programm am Freitagmittag. Den Auftaktvortrag hierzu steuerte Priv.-Doz. Dr. Stefanie Kappel bei, die anfangs die rhetorische Frage „Four, six, one, two – how do you chew?“ stellte. Danach stellte Priv.-Doz. Kappel aktuelle Forschungsprojekte der Heidel- berger Universitätszahnklinik vor, um dann den Fokus ihrer Ausführungen auf implantologische Versorgungskon- zepte zu legen. Mit einem Hinweis auf die demografische Entwicklung der bundesdeutschen Bevölkerung stellte Kappel zahlreiche Alternativen für die Versorgung zahnloser Kiefer vor, begin- nend mit einfachen Versorgungsformen wie der Anfertigung und Eingliederung einer Totalprothese bis hin zu implan- tatgetragenen Versorgungen mit sechs bzw. acht Implantaten. Sie untermauerte die in zahlreichen Fallbeispielen präsentierten Optionen mit aktuellen Literaturangaben und Forschungsergebnissen. Der Schwer- punkt ihrer Ausführungen lag auf der Messung der Kaukraft, die mit diesen verschiedenen Versorgungsformen er- zielt werden kann. Mit Implantaten wurde stets eine signifikante Steige- rung der Kaufähigkeit erzielt, dies je- doch erst nach einer gewissen Adapta- tionsphase. Bei Mehrimplantatversor- gungen spielten stützfeldgeometrische Versorgungen vor allem bei ungüns- tiger Kiefer anatomie eine erhebliche Rolle, je weiter distal die Implantate inseriert worden, desto zufriedenstel- lender waren diese. Ausführungen zur Versorgung zahn loser Kiefer mit einem einzigen „Zyklopenimplantat“ runde- EVENTS licher Bestandteil dieser Komplikations- vermeidung. Dem Trias Abutment-Im- plantatschulter und -schraube komme hier eine ganz wesentliche und zentrale Rolle zu. Schnittbildaufnahmen von Ori- ginal- und Fremdabutments mit ihren jeweiligen Abstützungszonen dienten zur Untermauerung der zentralen Aus- sage Meisels: „Wir betreiben einen der- art hohen Aufwand zur Er zielung best- möglicher Ergebnisse für die Patienten, da macht es doch gar keinen Sinn, an dieser zentralen Stelle der Versorgung, der Wahl des Abutments, zu sparen!“ Abschließend sieht Meisel die Verwen- dung von Originalteilen als zentrales In- strument zur Vermeidung chirurgischer und prothetischer Komplikationen. Dr. Anne Bauersachs referierte über „Indikationen und Grenzen der navi- gierten Implantologie im Praxisalltag“. Das Vorhaben „mit Plan zum Ziel“, so Bauersachs, sei ein fest in der Implan- tologie etabliertes Verfahren, wobei hierbei verschiedene Verfahren zum Einsatz kämen. Voraussetzung hierfür sei die Erstellung eines 3-D-Datensat- zes. Die Erstellung biete weitere Vor- teile, z. B. das Erkennen gravierender lingualer Knocheneinziehung, welche in über zehn Prozent der Fälle vorkä- men. Hauptvorteil der 3-D-Diagnostik sei jedoch die Verwirklichung eines digitalen Backward Plannings und die Option der Erstellung von Insertionshil- fen. Eine Verkürzung der Operationszeit durch navigierte Insertion werde durch Abb. 3: Dr. Dr. Johannes Kleinheinz war verant- wortlich für das wissenschaftliche Programm. ten die Ausführungen Kappels ab, wo- bei sie hier auf zahlreiche Implantatver- luste und Prothesenfrakturen hinwies. Dennoch berichtete eine Vielzahl der versorgten Patienten über signifikante Verbesserung ihrer Kaufähigkeit. „Original auf Original – stellen Replika eine adäquate Alternative dar?“, ein anspruchsvolles Thema, welches Dr. Ulf Meisel gewählt hatte. Gleich zu Beginn seiner Ausführungen betonte Meisel, dass die Erzielung einer maxi- mal ästhetischen Implantatversorgung bei Patienten höchste Prioriätsstufe einnehme. Um eine solche zu erzielen, so Meisel, stehe die Vermeidung von Komplikationen im Vordergrund. Die Verwendung von Originalteilen, z. B. bei der Abutmentwahl, sei ein wesent- Abb. 4 Abb. 5 Abb. 4: Priv.-Doz. Dr. Stefanie Kappel stellte zahlreiche Alternativen für die Versorgung zahnloser Kiefer vor. – Abb. 5: Dr. Ulf Meisel sieht die Verwendung von Originalteilen als zentrales Instrument zur Vermeidung chirurgischer und prothetischer Komplikationen. Implantologie Journal 3 | 2017 81
EVENTS Abb. 6 Abb. 7 Vice President und Head of Productma- nagement Biomaterials. Probst stellte klar, dass Straumann hierbei exakt die gleichen Ansprüche an die Qualität der Biomaterialien stelle, wie es bei Implantaten der Fall sei. Fellow Meeting – Jahresversammlung Nach einer harmonischen Abendver- anstaltung stand der zweite Tag des Sektionstreffens ganz im Zeichen der Jahresversammlung der Deutschen ITI Sektion. Abb. 6: Dr. Anne Bauersachs referierte über „Indikationen und Grenzen der navigierten Implantologie im Praxisalltag“. – Abb. 7: „Risiken und Grenzen in der Implantologie – der kompromittierte Patient“ war das Thema von Priv.-Doz. Dr. Dr. Dr. Thomas Ziebart. Der besondere Vortrag eine deutlich verlängerte präoperative Planungsphase erkauft, signifikante Unterschiede für den Patienten bei die- sem Vorgehen ergäben sich in der deut- lich weniger invasiven Insertion und geringerer postoperativen Schwellung bzw. Schmerzen. Allerdings verteuere sich der Kostenblock für den Patienten deutlich, um rund ein Drittel. Bei der periimplantären Diagnostik wirken sich Artefakte auf die Auswertbarkeit nega- tiv aus, auch die Nervkanaldarstellung sei in gut einem Achtel aller Fälle nicht möglich. Abweichungen bezüglich der Genauigkeit waren bei geplanten Ein- zelzahnimplantaten geringer. Es gab kaum Unterschiede zwischen Ober- und Unterkiefer. Die zahngetragenen Schablonen indes weisen diesbezüg- lich wesentliche Vorteile gegenüber knochengetragenen Schablonen auf. Als Fazit sah Dr. Bauersachs navigierte Implantologie als wesentliche Erweite- rung des bisherigen Spektrums. „Risiken und Grenzen in der Implanto- logie – der kompromittierte Patient“ war das Thema von Priv.-Doz. Dr. Dr. Dr. Thomas Ziebart. Der promovierte Bio- loge, Zahnarzt und Arzt betonte gleich zu Beginn seiner Ausführungen, dass die Implantologie ein sehr bewährtes Verfahren sei. Dennoch gelte es, gerade beim kompromittierten Patienten, di - verse Komplikationsrisiken zu umgehen, und hier sei letztendlich jeder Therapeut einzeln gefordert. Unbedingt zu vermei- den gelte es, (bisphosphonatasso ziierte) Kiefernekrosen, unkontrollierbare Blu- tungen und andere lebensbedrohliche Komplikationen. Als Konsequenz hier- für forderte Ziebart die Beachtung eines risikoorientierten Entscheidungspfades – analog zur SAC-Klassifizierung der ITI. Bei Bisphosphonateinnahme sollte eine exakte Risiko-Nutzen-Analyse betrieben werden, unter Vermeidung augmentativer Maßnahmen und ggf. Verwendung kurzer, durchmesserre- duzierter Implantate. Ein ähnliches Bild biete sich beim bestrahlten Pa tienten, wo mindestens ein Jahr nach Bestrah- lungsende abgewartet und immer auf eine Antibiose und eine geschlossene Einheilung geachtet werden sollte. Bei der Einnahme oraler Antikoagulan- tien sollte auf aufwendige Augmen- tationen und eine prophylaktische Antibiose bei Verzicht einer Augmen- tation geachtet werden. Der Diabeti- ker weise ebenfalls Störungen in der Knochenheilung auf und bereite bei Implantationen Schwierigkeiten. Aus- führungen zu erworbenen Immunsup- ressionen rundeten die Ausführungen des Mainzer Kieferchirurgen ab. Mit „Highlights on Innovation Bio- materials“ – anknüpfend an eine der Neuerungen des 2016er-Sektionstref- fens – steuerte der Industriepartner Straumann nun erneut einen Beitrag zum ersten Tag des Sektionstreffens bei. Wer könnte diese Innovationen im Bereich Biomaterialien besser dar- stellen und erläutern als Dirk Probst, Auch dieser zweite Tag des Sektions- treffens startete außergewöhnlich. Priv.-Doz. Dr. Dr. Christian Naujoks über- nahm die Funktion des „Icebreakers“ und referierte eloquent und fundiert zugleich über „Festsitzende Versor- gung bei unbezahnten Patienten ohne Augmentation“. Der Referent ergänzte seinen Vortagstitel mit dem Zusatz „Wahnsinn oder kalkuliertes Risiko?“. Zielsicher nahm Naujoks in seinen Aus- führungen Kurs auf die Präsentation einer Versorgungsform mit vier oder sechs Implantaten und Sofortversor- gung mit festsitzendem Zahnersatz. Zwei oder vier axial gesetzte Implan- tate werden mit zwei deutlich angulier- ten Implantaten ergänzt. Dieses System kann freihändig, aber auch navigiert durchgeführt werden. Vorteile der von ihm präferierten Versorgungform sieht Naujoks u. a. in der Stabilität, in verkürzten Einheil- und Wartezeiten – letztendlich in der hohen Patienten- zufriedenheit. Auch die von Naujoks vorgestellten Studien weisen dem Ver- fahren eine hohe Erfolgsrate zu. Bericht des Sektionsvorsitzenden Der Vorsitzende der Deutschen ITI Sek- tion, Prof. Dr. Dr. Johannes Kleinheinz, erläuterte die Zusammensetzung der Deutschen ITI Sektion, welche eine der größten Sektionen der weltweit 27 ist. Mit über 1.000 Members und Fellows und zahlreichen, bei der Ge- 82 Implantologie Journal 3 | 2017
nerierung von Neumitgliedern, aktiven Study Clubs wurden die prognostizier- ten Entwicklungen des Zuwachses der ITI Sektion Deutschland mehr als er- füllt. Damit sieht sich die Deutsche Sektion vollumfänglich eingebettet in den Konsens, der im Rahmen der ITI Vision 2017-Konferenz im Jahre 2007 in Vitznau (Schweiz) erzielt wor- den war. Dort wurden als Ziele für das Jahr 2017 u. a. festgelegt, dass das ITI als führende, global tätige und unab- hängige wissenschaftliche implanto- logische Vereinigung wahrgenommen und akzeptiert wird. Weitere Ausführungen von Kleinheinz betrafen die Schwerpunktaktivitäten des Deutschen ITI im vergangenen Jahr und eine Darstellung der Organisation. Hier fanden vor allem seine Ausführun- gen zum überaus erfolgreich etablier- ten internationalen deutschsprachigen ITI Curriculum (für die Länder Deutsch- land, Niederlande und Österreich) große Aufmerksamkeit. Hocherfreut nahmen die deutschen Fellows zur Kenntnis, dass bereits das erste Curri- culum ausgebucht war und dass nun weitere folgen. Professor Kleinheinz richtete abschlie- ßend seinen Blick auf das kommende ITI World Symposium, das im Frühjahr in Basel stattfinden wird. Der letzte globale ITI Kongress 2014 mit über 5.000 Teilnehmerinnen und Teilneh- mern in Genf war ein sehr prägendes und überaus erfolgreiches Ereignis. Für das laufende Jahr stellte Klein- heinz zwei Veranstaltungen in den Vordergrund: Das nächste YOUNG ITI Meeting findet im März 2017 in Berlin statt. Eine einzigartige Location und ein hochrangig besetztes wissenschaftli- ches Programm werden, so Kleinheinz, das YOUNG ITI Meeting zu einem der wichtigsten Events dieses Jahres wer- den lassen. Diese Einschätzung kann auch auf eine zweite Innovation der Deutschen ITI Sektion übertragen werden – im Herbst wird nach dem großen Erfolg vom vergangenen Jahr erneut ein On- line-Symposium von Köln aus starten, welches sich der relevanten Fragestel- lung „Zirkonoxid – die Alternative?“ widmen wird. Abschließend erläuterte Kleinheinz das jüngst auf den Weg gebrachte Nach- wuchsprogramm der Deutschen ITI, welches mehrstufig durchgeführt wird. Hierzu gehören thematische „Task- forces“, die etabliert werden – eine erste wird sich dem Thema Biomate- rialien widmen, weitere sind auf den Gebieten Keramikimplantate und digi- tale Implantologie geplant. ITI International Matthias Anner, vom ITI Headquarter in Basel, konnte mit beeindruckenden Zahlen aufwarten und somit die Ent- wicklung und das starke Wachstum der weltumspannenden Organisation dar- stellen. In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Fellows und Members von einstmals 50 auf nunmehr über knapp 16.000 angestiegen. Dr. Buck war es auch vorbehalten, die nationa- len und internationalen Entscheidungs- prozesse des ITI zu erläutern. Hier stie- ßen vor allem die Erläuterungen über die zahlreichen ITI Gremien, deren Ver- antwortlichkeiten und Entscheidungs- findungen, die beachtlichen Gelder für Forschungsprojekt und das anstehende World Symposium in Basel auf großes Interesse. Rückblick ITI Sektionsaktivitäten Der Sektionskoordinator Thomas Kreuz- wieser rief alle Aktivitäten des ver- gangenen Jahres in Erinnerung und erläuterte im ersten Teil seiner Aus- führungen das abgerechnete Budget des vergangenen und das geplante des kommenden Jahres. Kreuzwieser konnte auf ein erfolgreiches Jahr für die Sektion Deutschland, aber auch das Sektionsbüro selbst zurückblicken. Inzwischen kümmern sich sechs Voll- EVENTS zeitkräfte um die Belange und Erforder- nisse der Deutschen Members und Fel- lows. Ebenso positiv fiel das Resümee des Sektionsadministrators zu den ITI Veranstaltungen und der Präsenz der Deutschen Sektion bei wichtigen Ver- anstaltungen (z. B. IDS) aus: „Offline und online – die Deutsche ITI Sektion ist präsent!“, so Thomas Kreuzwieser. Hinweise zum erfolgreichen Relaunch des ITI Net rundeten seine fundierten Ausführungen ab. ITI Study Clubs Deutschland Von Anfang an begleitet Professor Dr. Dr. Andreas Schlegel das Gedeihen der Deutschen ITI Study Clubs, welche innerhalb kürzester Zeit eine ganz we- sentliche Bedeutung in der Deutschen ITI Sektion eingenommen haben. Nun- mehr 42 Study Clubs führen im Jahr 120 Veranstaltungen durch und errei- chen hier knapp 2.000 Teilnehmer. In Rostock und im Emsland fanden zwei Neugründungen statt. Bericht des Education Delegate „Wir sind gut aufgestellt.“ Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas konnte ein durchgehend positives Resümee für die Fortbildungs- aktivitäten der Deutschen ITI Sektion ziehen. Al-Nawas berichtete über die Education-Formate der Deutschen ITI Sektion. Erste Erwähnung fand der Re- launch der Fortbildungsbroschüre, in welcher 20 Kurse von der Deutschen ITI Sektion dargestellt werden. Für das kommende Jahr sind 19 Kurse geplant. „Berlin ist kein einfaches Pflaster“, umso erfreulicher sei der bereits jetzt zu verzeichnende Zuspruch, so Al-Nawas. t k a t n o K Dr. Georg Bach Rathausgasse 36 79098 Freiburg im Breisgau doc.bach@t-online.de www.herrmann-bach.de Implantologie Journal 3 | 2017 83
EVENTS | VORSCHAU Die Internationale Dental-Schau (IDS) vom 21. bis zum 25. März 2017 bietet dem implantologisch orientierten Fachbesucher eine perfekte Gelegenheit, sich über Innovationen seines dynamischen Fachgebietes umfassend zu informieren. Schwerpunktthemen sind u. a. aktuelle Trends bei Implantatsystemen und Werkstof- fen, digitale Techniken bei Implantatplanungen, spezielle Größen und Ausführungsformen sowie autologer und allogener Knochen- ersatz. Dazu stehen zahlreiche Experten vor Ort für Beratungs- gespräche bereit. Implantologie auf der Internationalen Dental-Schau (IDS) 2017 Die Implantologie zeichnet sich als Querschnittswissenschaft durch eine Vielzahl von Impulsen aus unter- schiedlichen Disziplinen aus und ist ein Wachstumsbereich der Zahnheil- kunde. In Deutschland implantieren über 10.000 Zahnärzte regelmäßig. Die IDS in Köln stellt eine umfassende Informationsquelle für Trends, innova- tive Behandlungsformen und Produkt- neuheiten dar. Werkstoffe und Größen Eine klare Entwicklung ist bei den Werkstoffen Implantate auszu- machen. Zu den bewährten Klassikern für aus Titan kommen immer mehr neuere Materialien hinzu. Eine Option stellen heute Keramikimplantate aus Zirkon- oxid dar. Üblicherweise handelt es sich dabei um einteilige Ausführun- gen, doch dürften bereits zur IDS 2017 verschiedene zweiteilige Alternativen verfügbar sein – wahlweise mit Klebe- oder mit Schraubverbindung. Sie sollen eine geschlossene Einheilung ermög- lichen, was bei Ein-Stück-Implantaten in der Regel nicht möglich ist. Geht es „nur“ um die Ästhetik, so steht als weitere Wahlmöglichkeit eine Vielzahl konfektionierter Keramikabutments für Titanimplantate zur Disposition. Alter- nativ dazu können mithilfe von CAD/ © Koelnmesse GmbH; Thomas Klerx CAM-Verfahren individuelle Abutments gefertigt werden. Darüber hinaus werden auch Kunst- stoffimplantate interessant. Solche aus PEEK (Polyetheretherketon) eignen sich zum Beispiel für die minimalinvasive Flapless-Methodik. In Zukunft könnten auch verwandte Materialien an Be- deutung gewinnen. Außer den reinen Keramiken und den reinen Kunststof- fen erscheinen Hybridmaterialien span- nend, die das Beste beider Welten zu kombinieren versuchen. Im Bereich der Titanimplantate bleiben neben den klassischen Implantaten Mini- implantate sowie Kurzimplantate (z. B. als Alternative zum Sinuslift) interes- sante Optionen. Von den kleinen Riesen zu den großen Zwergen: Bei langjähri- gen Prothesenträgern und Tumorpa- tienten oder wenn der Chirurg oder der Patient einen Knochenaufbau ablehnen, können auch die besonders langen Zygoma-Implantate zum Zuge kommen, die im Jochbein verankert werden. Prophylaxe von Periimplantitis Einen großen Raum nimmt die Implan- tatnachsorge ein, denn sie bestimmt wesentlich die Erfolgsquote nach vie- len Jahren. Hier spielt die individuelle Auswahl des Werkstoffs für den betref- fenden Patienten ebenso eine Rolle wie 84
das Emergenzprofil, das beispielsweise durch ein sorgfältiges Backward Plan- ning und durch individuelle Abutments optimiert werden kann. Bei der prothe- tischen Planung ist stets die Hygienefä- higkeit zu beachten, wobei die Dental- industrie Produkte und Services für alle Op tionen bietet, wie z. B. die Befesti- gung eines Abutments via Titanbase oder Konzepte für verschraubte Stege. Für eine sichere Prognose steht eine fein differenzierte mikro biologische Diagnostik zur Verfügung. Dazu zählt die klassische Sonde zur Bestimmung der Sondierungs tiefen und den Test auf BOP (Bleeding on Probing) ebenso wie Spiegel und Lupenbrille zur Erhe- bung des Plaque- Indexes. Ergibt sich hier der Verdacht auf eine periimplan- täre Entzündung, kommt das gesamte weitergehende analytische Instrumen- tarium zum Einsatz: Röntgensysteme, genetischer Test auf IL-1-Polymorphis- mus, Bestimmung mikrobiologischer Markerkeime und der aktiven Matrix- Metallo proteinase-8 sowie weiterer Parameter. Die IDS zeigt, bis zu welcher Stufe die betreffenden Werte direkt chairside erhoben werden können, wo die Hinzuziehung eines spe zialisierten Labors angezeigt ist und mit welchen Verfahren in diesem Falle die Proben- nahme in der Praxis erfolgen kann. Digitale Verfahren für die Implantologie Durch eine optimierte Planung der Im- plantatposition und des chirurgischen Eingriffs wird das Heilungspotenzial des Körpers maximal ausgeschöpft. Dabei helfen digitale Verfahren. Dies reicht von der Überlagerung verschie- dener Bilddaten (z. B. Röntgenbild, ggf. DVT, CT, Intraoralscanner, gescannte Modelldaten) über das oben ange- sprochene Backward Planning bis hin zur Bohrschablonenherstellung. Diese kann neuerdings öfter im Labor bzw. in der Praxis erfolgen – mit Gewinn an Zeit und Wertschöpfung für den eige- nen Betrieb. GTR & GBR Einen weiteren aufstrebenden Bereich innerhalb der Implantologie stellen die gesteuerte Geweberegeneration und die gesteuerte Knochenregeneration (GTR, GBR) dar. Dafür stellt die Den- talindustrie eine ganze Reihe von Pro- dukten zur Verfügung, allen voran ein vielfältiges Angebot an Knochenersatz- materialien. Man denke hier nur an die auf 3-D-Röntgendaten basierenden, patientenindividuell CAD/CAM-gefer- tigten Knochenblöcke, die passgenau inseriert werden und die Erfolgschan- cen beispielsweise bei Augmentationen oder Osseotransplantationen erhöhen können. In Köln werden die Ergebnisse dieser Entwicklungen von Experten der Dentalindustrie umfassend dargestellt. Es kann sich dabei um autologe Trans- plantate handeln oder auch um allo- gene Knochenblöcke. Quelle: Koelnmesse GmbH www.koelnmesse.de ANZEIGE Weil Konus nicht gleich Konus ist Setzen Sie den Unterschied! Setzen Sie den Unterschied! Quality Design Made in Germany & ARGON Dental Vertriebs Gesellschaft mbh & Co. KG Franz-Kirsten-Str. 1 55411 Bingen am Rhein info@argon-dental.de www.argon-dental.de Tel: 0 67 21/30 96-0 20thAnniversary 1,5° Konus • hochpräzise Verbindung durch bakteriendichten, mikrobewegungsfreien und abriebfesten 1,5° Morse-Konus • optimale Kräfteverteilung • Implantate bereits ab 3,0 mm Durchmesser sowie 5,5 mm Länge Halle 4.1 Gang F Stand 98 www.argon-dental.de Tel: 0 67 21/30 96-0 Quality Design Made in Germany &
EVENTS | VORSCHAU Die Veranstaltungskombination 18. EXPERTENSYMPOSIUM „Inno- vationen Implantologie“/IMPLANTOLOGY START UP 2017 fi ndet am 12. und 13. Mai 2017 im Hotel Palace Berlin statt. Unter der Themenstellung „Moderne implantologische Behandlungskon- zepte – Diagnostik, Planung und chirurgisch/prothetische Um- setzung“ gibt es diesmal ein gemeinsames wissenschaftliches Vortragsprogramm. Neu im Programm ist am Freitagnachmittag ein Block mit Table Clinics (Tischdemonstrationen). Hier gibt es spezielle, auf das jeweilige Informationsbedürfnis von Einsteigern bzw. Experten abgestimmte, Angebote. Implantologie für Experten und Einsteiger ISU/ESI 2017 [Programm] In Berlin war 1994 der erfolgreiche Auftakt für diese traditionsreiche Ver- anstaltungskombination, die seitdem eine feste Größe im implantologischen Fortbildungskalender ist. Innerhalb von 24 Jahren gelang es Veranstaltern und wissenschaftlichen Leitern, rund 4.300 Zahnärzten den Weg in die Implanto- logie zu öffnen und 2.600 von ihnen in der Folgezeit auch als Anwender zu begleiten. Ging es anfangs verstärkt um die Vermittlung von Basics und Markttransparenz, setzt der Kongress heute in Kooperation mit verschiede- nen Universitäten neben den versier- ten Anwendern und Überweisern mit Erfolg auch verstärkt auf die Zielgrup- pen der jungen Zahnärzte, Assistenten sowie Studenten. Der Einstieg in die Implantologie er- folgt heute auf einem deutlich höhe- ren Level, wodurch eine immer en- gere Verbindung von Experten- und Einsteigerprogramm möglich wurde. Entsprechend wurde das Konzept des Kongresses immer weiterentwickelt, sodass in diesem Jahr erstmals das wissenschaftliche Vortragsprogramm für beide Zielgruppen identisch ist. Im Zuge dieser Veränderungen wurden die Basis-Vorträge des START UP zu Updates der Themen Implantatchi- rurgie sowie Implantatprothetik, und sind somit sowohl für Einsteiger und Überweiser als auch für Experten in- teressant. Die bisherigen Workshops beider Kongresse wurden in Richtung Table Clinics, mit einem differenzierten Angebot für die jeweiligen Zielgruppen (Anwender oder Einsteiger), modifi - ziert und geben den Teilnehmern jetzt zusätzliche Möglichkeiten für einen auf die individuellen Informationsbe- dürfnisse abgestimmten Kongressbe- such und viel Raum für die fachliche Diskussion. Die Table Clinics werden in drei Staffeln angeboten, wodurch die Teilnahme an bis zu drei Table Clinics möglich ist. Darüber hinaus verfügen einzelne Stände in der Dentalausstel- lung über integrierte Hands-on-Plätze, an denen über den ganzen Kongress- zeitraum hinweg das Handling der Implantatsysteme praktisch geübt werden kann. Ein hochkarätiges Refe- rententeam von Universitäten und aus der Praxis steht für ein herausragendes und abwechslungsreiches Kongress- programm. Das begleitende Angebot mit Kursen für das zahnärztliche Per- sonal zu den Themen Prävention und Mundgesundheit, Hygiene sowie QM macht das EXPERTENSYMPOSIUM/ IMPLANTOLOGY START UP zugleich zum Fortbildungsereignis für das ganze Praxisteam. Wissenschaftlicher Kooperationspart- ner der Tagung ist in diesem Jahr die Charité – Universitätsmedizin Berlin, CC 3 für Zahn-, Mund- und Kiefer- heilkunde, Abteilung für Zahnärzt - liche Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre. Die wissenschaftliche Leitung des Kongresses liegt in den Händen von Prof. Dr. Dr. Frank Palm/ Klinikum Konstanz und Priv.-Doz. Dr. Guido Sterzenbach/Charité – Univer- sitätsmedizin Berlin. t k a t n o K OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-308 event@oemus-media.de www.startup-implantology.de www.innovationen-implantologie.de 86 Implantologie Journal 3 | 2017
HI– T E C I M P L A N T S KOMPATIBEL ZU FÜHRENDEN IMPLANTATSYSTEMEN Besuchen Sie uns auf der … Halle: 3.2 Stand: F028/G029 21.–25.03.2017 HIER GEHT FÜR SIE DIE SONNE AUF! *ohne Mindestabnahme! Das HI-TEC Implantatsystem bietet allen Behandlern die wirklich kostengünstige Alternative und Ergänzung zu bereits vorhandenen Systemen. HI-TEC IMPLANTS · Vertrieb Deutschland · Michel Aulich · Veilchenweg 11/12 · 26160 Bad Zwischenahn Tel. 04403-5356 · Fax 04403-93 93 929 · Mobil 01 71/6 0 80 999 · michel-aulich@t-online.de · www.hitec-implants.de HI – TEC IMPLANTS
EVENTS | VORSCHAU WDF 2017 – Internationaler Kongress für Zahnärzte geht in nächste Runde Alle zwei Jahre veranstaltet die Modern Dental Group, zu der auch die deutsche Tochter PERMADENTAL gehört, an wech- selnden Orten einen Kongress auf internationalem Niveau. Nach Macau 2011 sowie Hongkong 2013 und 2015, findet das hochkarätige Dental Forum in diesem Jahr in Peking statt. In der chinesischen Hauptstadt, einem Ort mit über 3.000 Jahren bedeutender Geschichte, werden mehr als 800 Teilnehmer aus allen Teilen der Modern Dental Welt erwartet. Neben der zweitägigen Fachtagung mit neun hochkarätigen Referenten aus Europa, Amerika sowie Asien und einem abendlichen Galadiner, wird wieder ein attraktives Rahmen- programm die einwöchige Reise abrunden. In diesem Jahr stehen gleich drei Metropolen auf dem Besuchsprogramm. Das pulsierende Hongkong, das aufstrebende Shenzhen so- wie das moderne und das historische Peking. Klaus Spitznagel, Geschäftsführer von PERMADENTAL, freut sich auf die nächste Runde der erfolgreichen Veranstaltung, die dem ursprünglichen Konzept treu bleibt: hochkarätige Vorträge, ein tolles Rahmenprogramm und ein Besuch des Modern Dental Lab in der Metropole Shenzhen. Mehr Informationen und eine ausführliche Reise broschüre zu der Fortbildungsreise vom 27. Oktober bis zum 4. Novem- ber 2017 gibt es unter 0800 737000737. PERMADENTAL GmbH www.permadental.de Keramikimplantate – Ausblick 2017 Unter dem Motto „Die Zeit ist reif für Keramik“ bietet Dentalpoint auch 2017 wieder zahlreiche Fortbildungen und Events rund um metallfreie Keramik- implantatlösungen an: Das erste High- light im Veranstaltungskalender ist die Teilnahme auf der IDS in Köln vom 21. bis 25. März 2017. Auf der weltgrößten Dentalmesse präsentiert Dentalpoint eine neue innovative ZERAMEX® Pro- duktentwicklung erstmals dem interes- sierten Fachpublikum. Bereits wenige Wochen nach der IDS lädt das Unternehmen zum 6. ZERAMEX® Kongress in Hamburg, am 12. und 13. Mai 2017, ein. Die Teil- nehmer erwarten hochkarätige Referenten aus Wissenschaft und Klinik, die in sieben Fachvorträgen über den neuesten Stand der Keramikimplantologie berichten wer- den. Die Anzahl der Teilnehmer ist limitiert. Das ZERAMEX-Veranstaltungs- und Eventprogramm 2017 wird begleitet von zahlreichen Kooperationen: Beim 10. Zahn- 88 Implantologie Journal 3 | 2017 Dentalpoint [Infos zum Unternehmen] gipfel Allgäu, am 7. und 8. April 2017 in Kempten, ist ZERAMEX® als Partner mit dabei. Der Gipfel präsentiert hochkarätige Vorträge über Erfolgsge- schichten im Keramik- und Vollkeramiksegment. Seit diesem Jahr ist ZERAMEX® auch Bronzepartner der DGOI und unterstützt als Mitglied die Implantatstiftung Schweiz. Dentalpoint AG www.zeramex.com
10. YOUNG ITI Meeting 10. YOUNG ITI Meeting Am 11. März 2017 lädt die deutsche Sektion des ITI (International Team for Implantology) zum 10. YOUNG ITI Meeting in die Bundeshauptstadt ein. Die Jubiläumsveranstaltung steht unter dem Motto „Der Weg in die Zukunft“ und möchte mit ihren Vorträgen über praxistaugliche Konzepte und neue Verfahren in der Implantologie insbe- sondere junge zahnmedizinische Pro- fessionals ansprechen und begeistern. Hierfür wurde unter Vorsitz von Dr. Dogan Kaner, niedergelassener Implantologe aus Berlin, ein abwechs- lungsreiches Programm zusammenge- stellt. Moderieren wird das 10. YOUNG ITI Meeting Dr. Dr. Stefan Kindler, leitender Oberarzt der Greifswalder Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Es kommen na- Gesichtschirurgie. Es kommen na- tional wie interna tional renom- mierte Zahnmediziner zu Wort. Der Bogen der praxisorientierten Vorträge spannt sich von der modernen Online-Fortbildung, der Planung und Auswahl der Implantate, Wissenswertem über medizinisch komprimierte Pa tienten, über die periimplantären Ge- Pa tienten, über die periimplantären Ge- webe bis hin zur Gestaltung der prothe- tischen Versorgung. Zum Ende der Ver- anstaltung kommt es unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Dr. Bilal Al- Nawas zum traditionellen Streitgespräch über aktuelle Fallbeispiele, das wie in den vergangenen Jahren eine lebhafte Dis- kussion zwischen Refe- kussion zwischen Refe- renten und Teilnehmern erwarten lässt. Der gemeinsame Beirat Fortbildung der BZÄK und DGZMK bewertet diesen Kongress mit sieben Punkten. ITI Sektion Deutschland www.straumann.de/young-iti Wenn jede Minute zählt: Notfall in der Zahnarztpraxis Bei einem Herz-Kreislauf-Versagen spielt die Zeit eine entscheidende Rolle: Werden rechtzeitig die richtigen Maß- nahmen ergriffen, hat der Patient eine Überlebenschance von etwa 50 bis 70 Prozent. Doch diese sinkt rapide – um etwa zehn Prozent pro Minute. Es geht also tatsächlich um Minuten: Drei, vier, fünf Minuten – mehr sind es nicht. Doch wenn es um das praxisinterne Notfall- management geht, herrscht vielerorts eine gefährliche Sorglosigkeit. In seinen Seminaren bekommt Tobias Wilkomsfeld, Dozent für Notfallmedi- zin, einen Satz beson- ders häufi g zu hören: „Eigentlich brauchen wir keine Auffrischung, bis- her ja nie etwas passiert.“ Dabei ist es gar nicht so unwahr- scheinlich, dass in einer Zahnarztpraxis plötzlich ein Patient mit akuten Herz-Kreislauf-Problemen zu kämpfen hat. Statistiken zufolge kommt es in einer Zahnarzt praxis ist Anmeldung durchschnittlich zu 1,15 medizinischen Notfällen pro Jahr. Wenn unten auf der Straße ein Unfall geschieht, kann es gut sein, dass als erstes der Zahnarzt zu Hilfe gerufen wird. Für einen Laien ist ein Arzt eben ein Arzt. In Kooperation mit Tobias Wilkomsfeld bietet die OEMUS MEDIA AG das Semi- nar „Notfallmanagement in der Zahn- arztpraxis“ 2017 an sieben deutschen Stand orten (Unna, Trier, Leipzig, Berlin, Essen, Wiesbaden und Baden-Baden) an. Neben den allgemeinen notfallme- dizinischen Grundlagen, der Klärung internen Ablaufmanage- des ments und der Vertiefung der häufi gsten Notfall-Krankheitsbil- der stehen vor allem praktische Übun- gen im Mittelpunkt des Seminars. So werden unter anderem typische Not- fallsituationen in der Zahnarztpraxis realitätsnah simuliert und notfallme- dizinische Techniken, wie Reanimation und stabile Seitenlage, angewendet. Auch auf den Umgang mit einem Automatisierten Externen Defi brillator (AED) wird besonderer Wert gelegt. Kommende Termine 2017: 19. Mai in Trier, 15. September in Leipzig und 29. September in Berlin OEMUS MEDIA AG www.oemus.com Implantologie Journal 3 | 2017 89
EVENTS | VORSCHAU Parodontologie-Update Hochkarätige Kursreihe wird 2017 fortgesetzt Parodontologie- Update [Programm] Nach dem erfolgreichen Start im Jahr 2016 findet die Fortbildungsreihe „Parodontologie-Update“ mit Prof. Dr. Thorsten M. Auschill/Marburg auch 2017 an vier Standorten statt. Neben den Basis- und Fortgeschrittenenkur- sen in Warnemünde und Leipzig wird in Berlin und München erstmals die Masterclass durchgeführt, welche auf- grund der thematischen Komplexität personell limitiert ist. Die jeweiligen Kurse dienen der Aktua- lisierung, der Auffrischung und der Ver- tiefung von aktuellen Erkenntnissen auf dem Gebiet der Parodontologie. Im Mit- telpunkt des Basiskurses stehen die Ver- mittlung theoretischer Grundkenntnisse und die Entwicklung eines praxisnahen und vom Generalisten umsetzbaren Be- handlungskonzeptes. Hierbei wird auf die nichtchirurgische Therapie der Paro - dontitis ausführlich eingegangen und ein systematisches Konzept schrittweise vorgestellt. Im Fortgeschrittenenkurs wird das erworbene Wissen um das Spektrum der reparativen und regenera- tiven Parodontalchirurgie erweitert. Es wird auf die relevanten parodontalchi- rurgischen Eingriffe eingegangen und das korrekte Vorgehen im Hands-on- Teil step-by-step eingeübt und vertieft. In der Masterclass werden die Möglich- keiten der plastisch-ästhetischen Paro- dontalchirurgie intensiv durchleuchtet, dargestellt und am Schweinekiefer ebenfalls im Hands-on-Teil geübt. Zu- sätzlich werden einzelne Themen- blöcke von Gast- experten (z. B. Prof. Dr. Nicole B. Ar- weiler/Marburg, Prof. Dr. Dr. Herbert Deppe/München, Prof. Dr. Dr. Anton Sculean/Bern, Prof. Dr. José R. Gonza- les/Gießen oder Prof. Dr. Dr. Adrian Kasaj/Mainz) übernommen, was wei- tere Impulse garantiert. In 2017 finden Kurse in Warnemünde (26./27. Mai) und Leipzig (15./16. September) statt, die Masterclass wie erwähnt in Berlin (12. Mai) und München (13. Oktober). OEMUS MEDIA AG www.oemus.com www.paro-seminar.de Nobel Biocare: Beliebte D-A-CH-Region-Veranstaltungen Das Team von Nobel Biocare lädt 2017 wieder zu den traditionellen und be- liebten D-A-CH-Region-Veranstaltun- gen. Unter dem Motto „Der Patient im Mittelpunkt – Gemeinsam Wege gehen“ haben Zahn- ärzte/-innen die Möglich- Nobel Biocare [Infos zum Unternehmen] keit, gemeinsam mit ihrem Praxisteam praxisrelevante Vorträge, renommierte Referenten/-innen und ein abwechs- lungsreiches Parallelprogramm mit spannenden Workshops zu erleben. Hands-on-Sessions, u. a. am Schweine- kiefer, Kommunikations- bzw. Marke- © gevision/Shutterstock.com tingworkshops und Abrechnungssemi- nare runden die attraktiven Programme der vier Veranstaltungen ab. fortbil- Interessierte können unter dung@nobelbiocare.com die vollstän- digen Programme der Veranstaltungen anfordern. Bis 31. März 2017 gelten spezielle Frühbucherpreise. Termine – Nobel Biocare Gipfeltreffen Schweiz am 23./24. Juni 2017 in Weggis (CH) – VIP Event Region West am 30. Juni/ 1. Juli 2017 in Hamburg (D) – Nobel Biocare Gipfeltreffen Österreich vom 13. bis 15. Juli 2017 in Saalfelden (A) – Nobel Biocare Ostseesymposium am 29./30. September 2017 in Warne- münde (D) Nobel Biocare Deutschland GmbH www.nobelbiocare.com 90
Septodont Roadshow 2017 VORSCHAU | EVENTS Die Septodont Roadshow findet diesen Sommer wieder zu Topthemen statt. Im Mittelpunkt steht der Risikopatient. Aktuelle Leitlinien und wichtige Emp- fehlungen u. a. zu Antiresorptiva-asso- ziierter Kiefernekrose, Implantatversor- gung bei Patienten mit Antiresorptiva, Antibiose, Antikoagulation und Peri - implantitis sind Themen. Zudem werden häufig gestellte Fragen aus der Praxis Septodont [Infos zum Unternehmen] zur Lokalanästhesie beantwortet. Ein weiterer Schwerpunkt beantwortet die Frage, welche Stellung Kalzium- silikat-basierte Materialien in der Zahn- erhaltung und Chirurgie einnehmen. Nach dem Fortbildungsprogramm gibt es einen Blick hinter die Kulissen des jeweiligen Veranstaltungsortes (23.6. Insel Mainau, 30.6. Würzburg, 5.7. Biele feld, 12.7. Iffezheim, 16.8. Bremer- haven) und kollegialen Ausklang beim Abendessen. Mehr Informationen gibt es online unter www.septodont.de/news-events/events, per E-Mail info@septodont.de oder tele - fonisch unter 0228 97126-0. Es können fünf Fortbildungspunkte erworben werden. Septodont GmbH www.septodont.de Badische Implantologietage mit neuem wissenschaftlichen Leiter Am 8. und 9. Dezember 2017 finden im Kongresshaus Baden-Baden unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Georg Bach/Freiburg im Breisgau zum siebten Mal die Badischen Implantologietage statt. Bei den Badischen Implantologietagen steht eine personelle Veränderung ins Haus. Ab diesem Jahr übernimmt Dr. Georg Bach/Freiburg im Breisgau die wissenschaftliche Leitung der erfolgreichen Regionalveranstaltung, die in der Regel 150 bis 200 Teilneh- mer – Zahnärzte und ihre Praxisteams – in das vorweihnacht- liche Baden-Baden lockt. Einher geht die Personalie auch mit der seit Längerem diskutierten strategischen Überlegung, die Badischen Implantologietage künftig eventuell abwechselnd in Baden-Baden und Freiburg im Breisgau stattfinden zu las- sen. In diesem Jahr bleibt in Bezug auf die Location aber erst einmal alles beim Alten. Unter dem Motto „Update Implantologie – Neues und Bewährtes“ werden renommierte Referenten von Universitäten und aus der Praxis aktuelle Fragen der Implanto- logie sowohl seitens der wissenschaftli- chen Grundlagen als auch im Hinblick auf ihre Relevanz für den Praxisalltag mit den Teilnehmern diskutieren. Implantologietage 7. Badische [Anmeldung] Da insbesondere Zahnärzte aus der Region angesprochen werden sollen, ist die Veranstaltung als eintägiger Kongress (Samstag: wissenschaftliche Vorträge) mit Pre-Congress Angeboten (Freitag) konzipiert. Neben Seminaren zu den Themen Implantatchirurgie und Endodontie finden auch wieder das regelmäßig ausgebuchte zweitägige Seminar zur Hygienebeauftragten mit Frau Iris Wälter-Bergob sowie das QM-Seminar mit Christoph Jäger statt. OEMUS MEDIA AG www.badische-implantologietage.de Implantologie Journal 3 | 2017 91
RECHT Durch das seit dem 26.02.2013 in Kraft getretene Patientenrechts- gesetz wurden in das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) Vorschriften über den medizinischen Behandlungsvertrag aufgenommen.1 Die Regelungen der §§ 630a bis 630h BGB geben im Wesentlichen die bisher von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätze wieder. Dies gilt insbesondere für die Rechtsnatur des Behand- lungsvertrages, für die Informationsrechte, für die Aufklärungs- pflichten, für die Dokumentationspflichten, für die Einwilligung in die Behandlung, für das Recht auf Einsichtnahme in Unterlagen sowie für die Beweislast für Behandlungs- oder Aufklärungsfeh- ler.2 Zum Teil hat der Gesetzgeber jedoch Präzisierungen vorge- nommen.3 Die Pflicht des Behandelnden zur Information über mögliche Behandlungsfehler ist neu. Dr. Klaus Volker Schiller [Infos zum Autor] Sarah Schiller [Infos zur Autorin] Manuel Pfeifer [Infos zum Autor] Literatur Die Informationspflicht über Behandlungsfehler Dr. Klaus Volker Schiller, Sarah Schiller, Manuel Pfeifer I. Grundsätzliches Neu ist die Pflicht des Behandeln- den zur Information über mögliche Behandlungsfehler gemäß § 630c Abs. 2 S. 2 BGB und das deswegen statuierte Beweisverwertungsverbot für entsprechend erteilte Informationen von S. 3. in § 630c Abs. 2 BGB. § 630c Abs. 2 S. 2 und S. 3 BGB lauten wie folgt: „… Sind für den Behandelnden Um- stände erkennbar, die die Annahme eines Behandlungsfehlers begründen, hat er den Patienten über diese auf Nachfrage oder zur Abwendung ge- sundheitlicher Gefahren zu informieren. Ist dem Behandelnden oder einem sei- ner in § 52 Absatz 1 der Strafprozess- ordnung bezeichneten Angehörigen ein Behandlungsfehler unterlaufen, darf die Information nach Satz 2 zu Beweiszwecken in einem gegen den Behandelnden oder gegen seinen An- gehörigen geführten Straf- oder Buß- geldverfahren nur mit Zustimmung des Behandelnden verwendet werden …“ Bis zur Einführung des § 630c Abs. 2 S. 2 BGB war es in der Rechtsprechung und juristischen Literatur streitig, ob eine Pflicht zur Information über Be- handlungsfehler besteht.4 Mit beacht- lichen Argumenten wurde eine Aufklä- rungspflicht bei Beschwerden, die eine weitere Behandlung erfordern, oder bei einer ausdrücklichen Frage des Patien- ten angenommen.5 Mit der Einführung von § 630c Abs. 2 S. 2 BGB ist jedoch diese Streitfrage entschieden worden: Den Behandelnden trifft jetzt eine In- formationspflicht über Behandlungs- fehler, wenn der Patient nach Behand- lungsfehlern nachfragt, oder wenn dies zur Abwendung gesundheitlicher Ge- fahren erforderlich ist. Im Rahmen von oralimplantologischen/zahnärztlichen Behandlungen kann § 630c Abs. 2 S. 2 BGB Bedeutung erlangen, wenn es eventuell bei einer solchen Behand- lung zu Problemen gekommen ist und der Patient entsprechende Nachfragen stellt, oder eine sog. Negativauskunft erbittet, dass es keinerlei Probleme ge- geben hat. Nachfolgend werden des- halb die sich in diesem Fall ergebenden Fragen behandelt und einer Klärung zugeführt. II. Informationspflicht aufgrund Nachfrage 1. Fragt ein Patient den behandelnden Zahnarzt, ob es bei der Behandlungs- maßnahme zu einem Behandlungsfeh- ler gekommen ist, muss der Behan- delnde diese Frage beantworten, wenn für ihn Umstände erkennbar sind, die auf einen Behandlungsfehler hindeuten können. Eine rechtliche Bewertung wird von dem Behandelnden nicht verlangt.6 2. Über den Wortlaut des § 630c Abs. 2 S. 2 BGB hinaus besteht jedoch nicht nur die Verpflichtung zur Auskunft über Umstände, die einen Behandlungsfeh- ler begründen können, sondern auch ein Anspruch auf eine Erklärung des Be- handlers, dass für ihn keine Umstände erkennbar sind, die die Annahme eines Behandlungsfehlers begründen können (sog. Negativauskunft).7 Die Pflicht zur sog. Negativauskunft wird mit dem 92 Implantologie Journal 3 | 2017
RECHT m o c . k c o t s r e t t u h S / k a s r i J © Sinn und Zweck des § 630c BGB be- gründet. Erklärtes Ziel von § 630c BGB sei die Stärkung der Rechte von Patienten, um die Behandelnden sowie die Patienten auf Augenhöhe zu brin- gen. Damit wäre es nicht vereinbar, wenn ein Behandelnder die Nachfrage des Patienten, ob für ihn Umstände erkennbar seien, die einen Behand- lungsfehler begründen können, ein- fach unbeantwortet lassen könnte. Der Patient könne dann nicht erkennen, ob auf seine Nachfrage nur deshalb nicht reagiert worden wäre, weil der Behan- delnde keine Anhaltspunkte für einen Behandlungsfehler hat, oder ob ihm sehr wohl Behandlungsfehler begrün- dende Umstände bekannt seien, die er nur nicht preisgeben möchte. Diese Ungewissheit könnte der Patient nur im Rahmen eines Klageverfahrens be- seitigen. Dabei liefe er jedoch Gefahr, im Falle der Nichterkennbarkeit der einen möglichen Behandlungsfehler begründenden Umstände die Kosten für eine Klage zu tragen, die er nur deshalb angestrengt habe, da seine vorherigen Anfragen von dem Behan- delnden ignoriert worden wären.8 Für die Praxis bedeutet dies, dass auf ent- sprechende Nachfrage eines Patienten nicht einfach geschwiegen werden darf, wenn Umstände, die auf einen Behandlungsfehler hindeuten, nicht vorliegen, sondern auch in diesem Fall muss dem Patienten mitgeteilt werden, dass keine Umstände bekannt sind, die einen Behandlungsfehler erken- nen lassen. Erfasst werden nicht nur eigene Behandlungsfehler des Behan- delnden, sondern auch diejenigen ei- nes Dritten9, der für den Behandelnden als Erfüllungsgehilfe tätig geworden ist.10 Nicht zu den aufklärungsbedürf- tigen Behandlungsfehlern i.S.v. § 630 c Abs. 2 S. 2 BGB zählen jedoch Aufklä- rungsfehler i.S.v. § 630 e BGB.11 Darü- ber braucht keine entsprechende Aus- kunft gegeben werden. III. Keine Recherchepflicht zur Abklärung möglicher Behandlungsfehler § 630c Abs. 2 S. 2 BGB begründet für den Behandelnden jedoch keine Re- cherchepflicht zur Abklärung mög- licher, für ihn aber nicht erkennbarer Behandlungsfehler.12 Sind dem Behan- delnden indessen Umstände erkenn- bar, wird zum Teil angenommen, dass in diesem Falle eine Recherchepflicht besteht, da andernfalls der Normzweck des § 630c Abs. 2 S. 2 BGB leerlaufe.13 Dem kann nicht gefolgt werden. Denn der Behandelnde kann die an sein subjektives Sonderwissen anknüpfende Mitteilung, dass für ihn keine Behand- lungsfehler begründenden Umstände erkennbar sind, auch ohne Recherchen vornehmen, worauf das OLG Oldenburg in dessen Beschluss vom 25.08.2015 5 W 35/15 zutreffend hingewiesen hat.14 Dies auch vor dem Hintergrund, dass den Behandelnden auch Informa- tionspflichten über Behandlungen von Dritten treffen. M.a.W.: Ein Behandeln- der, der von einem Patienten um Aus- kunft über einen Behandlungsfehler gebeten wird, ist daher nicht verpflich- tet, Recherchen bzgl. eines eventuellen Behandlungsfehlers durch ihn oder von einem Dritten vorzunehmen, um dies abzuklären. IV. Auskunftsverpflichteter 1. Auskunftsverpflichtet ist nach dem Wortlaut von § 630 c BGB der Behan- delnde. Behandelnder i.S.d. § 630 c BGB ist derjenige, der gemäß § 630 a Abs. 1 BGB die medizinische Behand- lung vertraglich gegenüber einem Patienten übernommen hat. Denn die Informationspflicht ist eine Vertrags- pflicht, die den Vertragspartner des Patienten trifft.15 Der zur Auskunft Ver- pflichtete muss daher nicht identisch mit der Person sein, die die Behand- lung tatsächlich durchgeführt hat.16 Ist der Behandelnde i.S.v. § 630 c Abs. 2 S. 2 BGB nicht derjenige, der die Be- handlung tatsächlich durchgeführt hat, kann die Auskunft nicht dahin erteilt werden, dass ihm keine solchen Um- stände bekannt sind, die auf einen Be- handlungsfehler hindeuten. Vielmehr muss er entsprechende Nachfragen bei seinen Erfüllungsgehilfen vorneh- men, ob diesen entsprechende Um- stände bekannt sind. Darüber hinaus ist er verpflichtet, die Patientendoku- mentation anzuschauen, ob sich daraus Behandlungsfehler ergeben.17 Implantologie Journal 3 | 2017 93
RECHT 2. Die in § 630c Abs. 2 S. 2 BGB sta- tuierte Informationspflicht über Um- stände, die einen Behandlungsfehler begründen können, begründet zugleich für den Auskunftsgebenden die Gefahr, dass gegen ihn ein Ermittlungsverfah- ren (z. B. wegen des Verdachts der fahr- lässigen Körperverletzung gemäß § 229 StGB) eingeleitet wird. Diesen Interes- senwiderstreit löst das Gesetz gemäß § 630c Abs. 2 S. 3 BGB dahin, dass die entsprechende Information, die der Be- handelnde nach § 630c Abs. 2 S. 2 BGB gegeben hat, in einem gegen den Be- handelnden oder seinen Angehörigen geführten Straf- oder Bußgeldverfahren nur mit dessen Zustimmung verwendet werden darf. Ein Problem stellt sich da- bei, wenn der tatsächlich Behandelnde nicht Vertragspartner ist, sondern an- gestellter Arzt. Seinem Wortlaut nach greift in diesem Fall das Beweisverwer- tungsverbot gegenüber diesem nicht ein, da § 630c Abs. 2 S. 4 BGB sich nur an den Vertragspartner als Behandeln- den i.S.d. § 630 Abs. 2 BGB richtet. Ob § 630c Abs. 2 S. 3 BGB analog auf sol- che Personen angewandt werden kann, ist bisher noch nicht entschieden. Von daher besteht für solche Personen ein entsprechendes Risiko. Zu befürworten ist jedoch eine entsprechende analoge Anwendung von § 630c Abs. 2 S. 3 BGB auch auf solche Personen. Denn nur dies entspricht dem Sinn und Zweck des § 630c Abs. 2 S. 3 BGB. V. Eigeninformationspflicht Eine Pflicht zur nicht angeforderten In- formation über Umstände eines (even- tuellen) Behandlungsfehlers, ohne dass der Patient danach gefragt hat, besteht gemäß § 630c Abs. 2 S. 2 BGB nur dann, wenn die Nichtinformation zu gesund- heitlichen Gefahren führen kann und durch eine entsprechende Information daher gesundheitliche Gefahren abge- wendet werden können. Erkennt ein Arzt oder Zahnarzt während einer Behand- lung, dass es zu einem Behandlungsfeh- ler gekommen ist und dieser zu gesund- heitlichen Gefahren führen kann, muss er von sich aus den Patienten unaufge- fordert über diese Umstände informie- ren. Ist der Behandelnde i.S.d. § 630c Abs. 2 S. 2 BGB nicht derjenige, der die Behandlung tatsächlich durchgeführt hat, stellt sich die Frage, ob er sich das Wissen des die Behandlung tatsächlich ausführenden Behandelnden zurech- nen lassen muss. Um entsprechende Risiken zu vermeiden, sollte der Be- handelnde i.S.d. § 630c Abs. 2 BGB mit dem tatsächlich die Behandlung aus- führenden Behandelnden vorsorglich vereinbaren, dass dieser ihn über even- tuelle Behandlungsfehler, die bei der Behandlung erkennbar werden, sofort informiert. Wie die Rechtsprechung die Fälle behandelt, wenn der die Behand- lung tatsächlich ausführende Behandler den Behandelnden i.S.v. § 630c Abs. 2 BGB nicht informiert, ist offen. Im Er- gebnis wird jedoch der Vertragspartner des Patienten den dadurch dem Patien- ten entstandenen Schaden ersetzen müssen. Inwieweit eine Regressnahme des in Anspruch genommenen Arztes/ Zahnarztes, bei dem die Behandlung tatsächlich ausgeführt habenden Be- handelnden möglich ist, ist eine andere Frage und richtet sich insoweit nach den jeweils maßgebenden Haftungs-/ Regressnormen. VI. Wegfall der Informationspflicht Die Informationspflicht gemäß § 630c Abs. 2 BGB kann gemäß § 630c Abs. 4 BGB in Ausnahmefällen aufgrund be- sonderer Umstände wegfallen. Das Gesetz nennt expressis verbis die Fall- gruppe „Behandlung ist unaufschieb- bar“ und diejenige, dass der Patient auf die Informationserteilung verzich- tet hat. Ein formularmäßiger Verzicht bei Verletzung der Informationspflicht ist dafür nicht ausreichend. Ein Ver- zicht, der auf ausdrückliches Befragen erfolgt und dessen Bedeutung und Tragweite der Patient erkannt hat und der insbesondere unter Zeitnot doku- mentiert ist, ist wirksam und lässt eine Informationspflicht entfallen.18 Wann aus sonstigen Gründen die Informa- tionspflicht entfallen kann, kann nur aufgrund der jeweiligen besonderen Umstände gesagt werden. Gründe sind z. B. therapeutische Gründe wie Selbstgefährdung.19 VII. Rechtsfolgen bei Verlet- zung der Informationspflicht Die Verletzung der Informationspflicht gemäß § 630c Abs. 2 S. 2 BGB kann haf- tungsrechtliche Schadensersatzansprü- che gemäß § 280 Abs. 2 BGB auslösen, wenn wegen nicht oder unzureichender Informationserteilung der Patient keine Ansprüche geltend macht oder geltend machen kann.20 Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Verletzung der In- formationspflicht für den eingetretenen Schaden kausal ist. § 630c Abs. 2 S. 2 BGB ist kein Schutzgesetz im Sinne von § 823 Abs. 2 BGB.21 VIII. Praxisrelevanz Die tatsächliche Bedeutung der Infor- mationsverpflichtung gemäß § 630c Abs. 2 S. 2 und S. 3 BGB über einen Behandlungsfehler wird als nicht sehr groß eingeschätzt.22 Im Ergebnis kann § 630c Abs. 2 BGB für den Patienten die Geltendmachung von Regressansprü- chen erleichtern23. Ob diese Einschät- zung richtig ist, wird die Zukunft zei- gen. Wer jedoch als Behandelnder Ri- siken vermeiden will, sollte gleichwohl bei geltend gemachten Ansprüchen auf Auskünfte nach § 630c Abs. 2 S. 2 BGB oder bei erkannten Fehlern dies nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wie in diesen Fällen richtig zu handeln ist, kann nicht allgemein gesagt werden. Empfehlenswert ist, in einem solchen Fall sachkundigen Rat einzuholen, wie zweckmäßigerweise reagiert werden muss und sollte, um seiner Verpflich- tung aus § 630c Abs. 2 BGB sachge- recht nachzukommen. t k a t n o K Rechtsanwalt Dr. Klaus Volker Schiller Rechtsanwalt Manuel Pfeifer Gustav-Heinemann-Ufer 56 50968 Köln Tel.: 0221 937017-0 drschiller@svm-rechtsanwaelte.de mpfeifer@svm-rechtsanwaelte.de Rechtsanwältin Sarah Schiller Parkstraße 12 50968 Köln Tel.: 0152 04050800 94 Implantologie Journal 3 | 2017
18. EXPERTENSYMPOSIUM / IMPLANTOLOGY START UP 2017 ONLINE-ANMELDUNG/ KONGRESSPROGRAMM 12./13. Mai 2017 Berlin – Hotel Palace Berlin E16 F O R T B ILDUN G S P Moderne implantologische Behandlungskonzepte – Diagnostik, Planung und chirurgisch/prothetische Umsetzung T K N U www.innovationen-implantologie.de Thema: Moderne implantologische Behandlungskonzepte – Diagnostik, Planung und chirurgisch/prothetische Umsetzung 18. EXPERTENSYMPOSIUM „INNOVATIONEN IMPLANTOLOGIE“ Wissenschaftliche Leitung: IMPLANTOLOGIE FÜR VERSIERTE ANWENDER IMPLANTOLOGY START UP 2017 IMPLANTOLOGIE FÜR EINSTEIGER UND ÜBERWEISERZAHNÄRZTE 12./13. Mai 2017 I Hotel Palace Berlin NEU MIT TABLE CLINICS Prof. Dr. Dr. Frank Palm Priv.-Doz. Dr. Guido Sterzenbach Wissenschaftlicher Kooperationspartner: Charité – Universitätsmedizin Berlin, CC 3 für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Alterszahn- medizin und Funktionslehre (CBF) Wissenschaftlicher Kooperationspartner: Charité – Universitätsmedizin Berlin, CC 3 für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Alterszahn- medizin und Funktionslehre (CBF) © Grafik: phoelixDE/shutterstock.com Veranstalter: OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 | 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-308 | Fax: 0341 48474-290 event@oemus-media.de | www.oemus.com Faxantwort an 0341 48474-290  Bitte senden Sie mir das Programm zum 18. EXPERTENSYMPOSIUM / Praxisstempel / Laborstempel IMPLANTOLOGY START UP 2017 zu. Titel, Name, Vorname E-Mail-Adresse (Für die digitale Zusendung des Programms.) 7 1 / 3 J I O EM U S M E D I A AG Holbeinstraße 29 · 04229 Leipzig · Tel.: 0341 48474-308 · event@oemus-media.de
TIPP | THERAPIEVERFAHREN Für das Cranium bzw. Neurocranium wurde eine Symmetrie- bestimmung bisher nicht eindeutig definiert. Mithilfe des CranioPlan®-Verfahrens haben der Mediziner sowie Wissen- schaftler und Techniker die Möglichkeit, Therapieverfahren abzuleiten bzw. Therapiehilfsmittel zu produzieren. Folgender Beitrag beschreibt die biologischen Grundkenntnisse, auf denen dieses Verfahren basiert. Dipl.-Ing. Dipl.-Inform. Frank Hornung [Infos zum Autor] Bestimmung der cranialen Symmetrieebenen Dipl.-Ing. Dipl.-Inform. Frank Hornung Die Evolution hat dazu geführt, dass der Mensch mit seinen primären Sin- nesorganen, Auge, Gleichgewichtssinn und Gehör, zur Orientierung im Raum eine maximale Kalibrierung erfahren hat. Die Idee des Verfahrens ist es, aus Referenzpunkten eindeutigen im Schädel des Menschen eine Bezugsebene abzuleiten. Diese Ebene dient zur Kalibrierung und Referenzierung aller medizini- schen Therapieverfahren, sowohl zahnheilkundlich als auch human- medizinisch. Als Referenzpunkte werden in diesem Verfahren erst- malig die Lage der Sinnesorgane am Ort ihrer sensorischen Auf- nahme, also die Eintrittspunkte in das Humansystem, verwendet und miteinander verbunden – der Sehsinn, Gehörsinn und Gleichgewichtssinn. Bestimmung der Cranial Plane Um die Sinnhaftigkeit der Cranial Plane zu verstehen, sollte man vorab den Begriff der bilateralen Symme- trie erörtern. Die bilaterale Symmetrie bedeutet die Teilung des Tieres durch eine sagittale Ebene, es ergeben sich Spiegelbilder, rechts und links Hälf- ten, wie bei Schmetterlingen, Krebsen oder beim menschlichen Körper. Tiere mit einer bilateralen Symmetrie haben einen „Kopf“ und „Schwanz“ (cranial vs. caudal), vorne und hinten (dorsal vs. ventral) sowie rechts und links. Alle Tiere, außer solche mit radialer Sym- metrie, sind bilateral symmetrisch. Die Entwicklung der bilateralen Symmetrie, welche die Bildung von Cranial-(Kopf-) und Caudal-(Schwanz-)enden ermög- lichte, förderte ein Phänomen namens Kephalisierung, welches sich auf die Sammlung eines organisierten Nerven- systems an der ventralen Seite des Tie- res bezieht. Im Gegensatz zur radialen Symmetrie, die sich am besten für sta- tionäre oder begrenzte Lebensformen eignet, erlaubt die bilaterale Symmetrie eine gestraffte und gerichtete Bewe- gung. Evolutionär betrachtet, förderte diese einfache Form der Symmetrie die aktive Mobilität und die gesteigerte Raffinesse von Ressourcensuchenden und Raub-Beute-Beziehungen. Der bilateral symmetrische menschliche Körper kann in Ebenen unterteilt wer- den. Tiere im Stamm Echinodermata (wie Seesterne, Sanddollar und See- igel) zeigen eine radiale Symmetrie als Erwachsene, aber ihre Larvenstadien weisen bilaterale Symmetrie auf. Dies wird als sekundäre radi- ale Symmetrie bezeichnet. Man glaubt, dass sie sich von bilateral symmetrischen Tieren entwickelt haben; sie werden also als bilate- ral symmetrisch klassifiziert. Für das Cranium bzw. Neuro cranium wurde eine Symmetriebestim- mung bisher nicht eindeutig definiert. Das CranioPlan®-Ver- fahren gibt dem Mediziner sowie dem Wissenschaftler und Techniker die Möglichkeit, von definierten Referenz- punkten und Referenzebenen genaue Messungen durchzuführen, um Thera- pieverfahren abzuleiten bzw. Therapie- hilfsmittel wie z. B. temporären Zahn- ersatz oder Prothesen zu produzieren. t k a t n o K Dipl.-Ing. Dipl.-Inform. Frank Hornung DORNMEDICAL GmbH Olbernhauer Straße 22 09125 Chemnitz Tel.: 0371 517636 frank.hornung@dornmedical.de www.dornmedical.de 96 Implantologie Journal 3 | 2017
Die Leser des Implantologie Journals haben jeden Monat die Möglichkeit, ein thematisches Webinar des DT Study Clubs abzu rufen und wertvolle Fortbildungspunkte zu sammeln. Die Teilnahme am Webinar ist kostenfrei. Dr. Detlef Hildebrand [Infos zum Referenten] ZTM Andreas Kunz [Infos zum Referenten] Live! 3. Mai, 18 Uhr WEBINAR KURSINFORMATIONEN 1 CME-Punkt Termin: » am 3. Mai, 18 Uhr, unter: www.DTStudyClub.de/camlog2 Unterstützt von: Patienten bevorzugen Therapielösungen mit schonenden und chirur- gisch einfachen Methoden, die sich möglichst in nur einem OP-Ter- min umsetzen lassen und wirtschaftlich akzeptabel sind. Zuneh- mend stehen sie aufwendigen Knochenaufbaumaßnahmen kritisch bis ablehnend gegenüber. Äußern aber mehrheitlich den Wunsch nach festsitzendem Zahnersatz. In diesem Kontext gewinnen mo- derne Behandlungskonzepte für verschraubte Versorgungen auf vier oder sechs Implantaten ohne aufwendige Augmentationen immer mehr an Bedeutung. Dr. Detlef Hildebrand und ZTM Andreas Kunz sprechen in diesem Webinar über die Grundlagen und Limitationen in der Therapie- planung für festverschraubten temporären Zahnersatz am Tag der Implantat-OP. Hierfür bietet CAMLOG mit dem COMFOUR™ Abut- mentsystem ein breites Portfolio für unterschiedliche Prothetik- lösungen an. Anatomisch heikle Bereiche wie die Sinushöhlen oder Nervaustrittsareale werden durch anguliert inserierte Implantate umgangen. Neben seiner Vielseitigkeit überzeugt das Abutment- system durch sein schlankes Design. Für Anwender und Patienten ist COMFOUR™ nicht nur ein Name, sondern auch Programm. WEBINAR | CONTINUING MEDICAL EDUCATION So einfach wirds gemacht: 1. Bitte registrieren Sie sich direkt über www.DTStudyClub.de als kosten- loses Mitglied im DT Study Club. 2. Jetzt sind Sie kostenloses Mitglied des DT Study Clubs. 3. Möchten Sie das spezielle Implantologie Journal CME-Webinar des Monats oder weitere Webinare aus dem Implantologie Journal CME- Archiv anschauen, so müssen Sie sich jeweils für den Kurs Ihrer Wahl erneut re gistrieren. 4. Um CME-Fortbildungspunkte zu erhalten, müssen Sie im Anschluss an das Webinar am Multiple-Choice-Fortbildungsquiz teilnehmen. Diese können als Bestandteil des Tests sofort ausgedruckt und bei Bedarf bei Ihrer Zahnärztekammer eingereicht werden. 5. Los gehts! Viel Spaß mit dem DT Study Club Online-Fortbildungsportal! WICHTIG! Für Ihre Fortbildungspunkte müssen Sie Ihre voll- ständige Anschrift im Profi l anlegen! DENTAL TRIBUNE STUDY CLUB – DAS ONLINE-PORTAL FÜR ZAHNÄRZTLICHE FORTBILDUNG Der Dental Tribune Study Club ist ein umfassendes internationales Web- Portal für die zahnärztliche Fortbildung. Dabei werden Online-Seminare als interaktive Live-Vorträge oder Aufzeichnung sowie Mitschnitte von Vor- trägen auf internationalen Kongressen einem weltweiten Fachpublikum unkompliziert zugänglich gemacht. Der Dental Tribune Study Club ermöglicht, fördert und vereinfacht den globalen Know-how-Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis. Der Dental Tribune Study Club verfügt darüber hinaus über eine stetig wachs ende Datenbank mit internationalen wissenschaftlichen Studien, Fachartikeln und Anwenderberichten zu allen Themen der Zahnmedizin. Die Vorteile der Online-Fortbildung im Dental Tribune Study Club » Effi ziente Fortbildung » Keine teuren Reise- und Hotelkosten » Keine Praxisausfallzeiten » Fortbildung überall und jederzeit » Austausch mit Experten und Kollegen problemlos möglich » Zugang zum DT Study Club Archiv WWW.DTSTUDYCLUB.DE Implantologie Journal 3 | 2017 97
IMPRESSUM Kongresse, Kurse und Symposien 18. EXPERTENSYMPOSIUM „Innovationen Implantologie“/ IMPLANTOLOGY START UP 2017 12. /13. Mai 2017 Veranstaltungsort: Berlin Tel.: 0341 48474-308 www.innovationen-implantologie.de www.startup-implantologie.de 3. Giornate Romane 19. /20. Mai 2017 Veranstaltungsort: Rom, Italien Tel.: 0341 48474-308 Fax: 0341 48474-290 www.giornate-romane.info 1. Trierer Forum für Innovative Implantologie 19. /20. Mai 2017 Veranstaltungsort: Trier Tel.: 0341 48474-308 Fax: 0341 48474-290 www.trierer-forum.de Faxantwort an 0341 48474-290 Bitte senden Sie mir die angekreuzten Veranstaltungsprogramme zu. Titel, Name, Vorname E-Mail-Adresse (Für die digitale Zusendung des Programms.) Zeitschrift für Implantologie, Parodontologie und Prothetik IMPLANTOLOGIE Journal Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. Impressum Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. Paulusstraße 1, 40237 Düsseldorf Tel.: 0211 16970-77 Fax: 0211 16970-66 sekretariat@dgzi-info.de Verleger: Torsten R. Oemus Verlag: OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-0 Fax: 0341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Deutsche Bank AG Leipzig IBAN DE20 8607 0000 0150 1501 00 BIC DEUTDE8LXXX Verlagsleitung: Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (V.i.S.d.P.) Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Chefredaktion: Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (V.i.S.d.P.) Schriftführer: Dr. Georg Bach Redaktion: Georg Isbaner · Tel.: 0341 48474-123 g.isbaner@oemus-media.de Katja Scheibe · k.scheibe@oemus-media.de Redaktioneller Beirat: Dr. Georg Bach, Prof. Dr. Herbert Deppe, Prof. (CAI) Dr. Roland Hille, Prof. Dr. Dr. Kai-Olaf Henkel, Dr. Rolf Vollmer Layout: Sandra Ehnert/Stephan Krause Tel.: 0341 48474-119 Korrektorat: Frank Sperling/Sophia Pohle Tel.: 0341 48474-125 Druck: Silber Druck oHG Am Waldstrauch 1, 34266 Niestetal Erscheinungsweise/Aufl age: Das Implantologie Journal – Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Im- plantologie e.V. – erscheint 2017 in einer Aufl age von 15.000 Exemplaren mit 10 Ausgaben (2 Doppelausgaben). Der Bezugspreis ist für DGZI-Mitglieder über den Mitgliedsbeitrag in der DGZI abgegol- ten. Es gelten die AGB. Verlags- und Urheberrecht: Die Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlegers und Herausgebers unzulässig und strafbar. Dies gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspei- cherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einver ständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt, sofern nichts anderes vermerkt ist. Mit Einsendung des Manuskriptes gehen das Recht zur Veröffentlichung als auch die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten in deutscher oder fremder Sprache, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken und Foto- kopien an den Verlag über. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Beiträge auf Formfehler und fachliche Maßgeblichkeiten zu sichten und gegebenenfalls zu berichtigen. Für unverlangt eingesandte Bücher und Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Mit anderen als den redaktionseigenen Signa oder mit Verfasser namen gekennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, die der Meinung der Redaktion nicht zu entsprechen braucht. Der Verfasser dieses Beitrages trägt die Verantwortung. Gekennzeichnete Sonderteile und Anzeigen befi nden sich außerhalb der Verantwortung der Redaktion. Für Verbands-, Unternehmens- und Marktinformationen kann keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung für Folgen aus unrichtigen oder fehlerhaften Darstellun- gen wird in jedem Falle ausgeschlossen. Gerichtsstand ist Leipzig. Praxisstempel / Laborstempel Grafi k/Layout: Copyright OEMUS MEDIA AG 98 Implantologie Journal 3 | 2017
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