• Titel

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  • NSK Europe GmbH

  • Editorial: Keramikimplantate – Game Changer der zahnärztlichen Implantologie

    Dr. Michael Gahlert

    Eine Fachzeitschrift, welche sich mit einer Sonderausgabe dem Thema Keramikimplantate beschäftigt, ist als Informationsmedium für implantologisch ambitionierte Zahnärztinnen und Zahnärzte sehr zu begrüßen. Keramikimplantate stehen seit langer Zeit im Fokus und haben ebenso die damaligen Entwicklungsstufen von Titan implantaten bis hin zu ihrer klinischen Anerkennung durchlaufen...

  • Inhalt

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  • CAMLOG Vertriebs GmbH

  • Schablonenunterstützte Insertion eines Keramikimplantats

    Dr. Christoph Blum, ZTM Mandy Meffert

    Implantate aus Zirkonoxid erleben eine Renaissance. Viele Implantathersteller setzen sich mit dem Thema auseinander. Grund für den hohen Zuspruch sind einerseits optimierte Zirkonoxidmaterialien (z. B. polykristallines tetragonales Zirkonoxid, TZP) respektive anwenderorientierte Implantatsysteme sowie andererseits die Prognosen einer guten Materialverträglichkeit und hohen Ästhetik. Das Autorenteam beschreibt anhand eines Patientenfalles die Restauration einer Frontzahnlücke mit einem zweiteiligen Implantatsystem aus Zirkonoxid.

  • Nobel Biocare Deutschland GmbH

  • Dentalpoint AG

  • Z-Systems GmbH

  • Der Einsatz von einteiligen Keramikimplantaten im Praxisalltag

    Dr. med. univ. Dr. med. dent. Rudolf Eichinger, Dr. Peter Budenhofer

    Wissenschaftliche Ergebnisse aus klinischen prospektiven Langzeitstudien zeigen, dass Zirkoniumdioxid-(ZrO2-)Implantate der neuesten Generation eine biokompatible Behandlungsalternative zu Titanimplantaten darstellen. Die publizierten Erfolgs- und Überlebensraten liegen bei einteiligen Keramikimplantaten bei über 95 Prozent, was vergleichbar mit den publizierten Daten zu Titanimplantaten ist.1–4 Bemerkenswert, vor allem in ästhetisch sensiblen Bereichen, ist die exzellente periimplantäre Weichgewebeakzeptanz und Papillenregeneration an einteiligen ZrO2-Implantaten in Verbindung mit der definitiven prothetischen Vollkeramikversorgung. Im folgenden Beitrag werden zwei Fallbeispiele vorgestellt, welche im Rahmen einer standardisierten klinischen Fallserie („In-line clinical case serie“) zum Einsatz eines einteiligen Keramikimplantats im Praxisalltag erhoben wurden.5

  • Allogene Knochenersatzmaterialien

    Dr. Mike Barbeck, Phil Donkiewicz M.Sc., Dr. Dr. Oliver Blume, Dr. Ronald E. Unger, Prof. Dr. Sabine Wenisch, Prof. Dr. Dr. Reinhard Schnettler

    Autologe Knochentransplantate gelten als Goldstandard zum Zweck der Knochengeweberegeneration aufgrund ihrer osteogenen, osteoinduktiven und osteokonduktiven Potenz.1,2 Die Gewinnung von Eigenknochen ist jedoch mit Schwierigkeiten verbunden, da häufig ein weiterer operativer Eingriff an einer anderen Lokalisation als dem späteren Implantationsort nötig ist.3 Die Entnahme ist daher oftmals mit Nebenwirkungen und möglichen Infektionen verbunden.3,4 Zudem ist die Menge an zu gewinnendem autologen Knochengewebe vielmals zu gering, um die Defekt- bzw. Implantationsstelle füllen zu können. Als Alternative zum Eigenknochentransplantat oder auch zur Volumenerhöhung stehen dem Kliniker mittlerweile diverse Knochenersatzmaterialien zur Verfügung, welche auf allogenem oder xenogenem Gewebe basieren oder synthetischen Ursprungs sind.1,5

  • Dentegris GmbH

  • Möglichkeiten und Grenzen von Keramikimplantaten

    Jiaoshou (Prof.) Dr. med. Frank Liebaug

    Seit dem Ende der Sechzigerjahre des letzten Jahrhunderts wurde der Werkstoff Titan verwendet und gilt seither als unangefochtener Goldstandard. Sowohl Geometrie als auch Oberflächenstrukturen und -beschichtungen wurden verändert und weiterentwickelt. Die neueste Generation von modernen Keramikimplantaten schickt sich an, in die Fußstapfen zu treten. Folgender Fachbeitrag widmet sich daher mit wissenschaftlichem Hintergrund den Zirkonoxid- und Titanimplantaten. In einem Fallbeispiel wird exemplarisch auf die Durchführung einer keramikimplantatbasierten Versorgung eingegangen.

  • Straumann GmbH

  • BEGO Implant Systems GmbH & Co. KG

  • Bone Management und Keramikimplantate

    Dr. med. dent. Karl Ulrich Volz

    Die Knochenbildung ist ein komplexer biochemischer Vorgang der Eigenregeneration des Körpers, der von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Wie wissenschaftlichen Studien und Erfahrungen aus dem Praxisalltag bestätigen, haben die Höhe des Vitamin D3- und des LDL-Wertes einen signifikanten Einfluss auf die Bildung von gesundem Knochen. Dieser Fachartikel thematisiert das Bone Managment bei Keramikimplantaten und liefert ein Protokoll zur Generierung und zum Erhalt gesunden Knochens.

  • Implantate aus Zirkoniumdioxid

    Dr. Jonas Lorenz, Dr. Jens Holländer, Priv.-Doz. Dr. Dr. Shahram Ghanaati, Prof. Dr. Dr. Dr. Robert Sader

    Bereits in den Anfängen der modernen Implantologie wurden keramische Werkstoffe (Aluminiumoxid) als Ausgangsmaterial für enossale Implantate verwendet, jedoch konnten sie sich aufgrund der Bruchanfälligkeit klinisch nicht bewähren. Insbesondere seit Entwicklung des Zirkoniumdioxids wurden die mechanischen Eigenschaften dieser Werkstoffgruppe so weit verbessert, dass sie mittlerweile erfolgreich klinisch eingesetzt werden kann.

  • SDS Swiss Dental Solutions AG

  • Keramikimplantate

    Redaktion

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  • Juristische Streitigkeiten in der Zahnarztpraxis

    Dr. Rolf Vollmer

    Zahnärzte sehen sich zunehmend einem unternehmerischen Risiko ausgesetzt, wenn Patienten auf dem Rechtsweg Beanstandungen durchfechten, die auf vermeintlichen Behandlungsfehlern beruhen. Im nachstehenden Ratgeber erläutert Dr. Rolf Vollmer, DGZI-Vizepräsident, Maßnahmen, die dieses Risiko minimieren helfen.

  • 47. Internationaler Jahreskongress der DGZI

  • DGZI intern: Aktuelles

    Redaktion

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  • Studiengruppen & Geburtstage

    Redaktion

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  • Produkte

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  • Der goldene Weg der Periimplantitisprophylaxe

    Dr. Anja Lohse

    Erst ein Jahr ist es her, dass die erste S3-Leitlinie zur Behandlung periimplantärer Infektionen an Zahnimplantaten veröffentlicht wurde.1 Es handele sich um ein Problem großer Relevanz: Die gewichtete durchschnittliche Prävalenz betrage 43 Prozent für die periimplantäre Mukositis und 22 Prozent für die Periimplantitis. Während die Leitlinie Maßnahmen zur Behandlung einer Periimplantitis zusammenfasst, setzt m&k, Hersteller des Implantatsystems Trias®, bei der Vermeidung periimplantärer Erkrankungen an.

  • Portrait: „Stark. Ästhetisch. Metallfrei.“ – Ein Unternehmen auf Erfolgskurs

    Redaktion

    Die Dentalpoint AG ist einer der führenden Anbieter metallfreier Keramikimplantate. Mit dem neuen ZERAMEX® XT Implantatsystem hat das Unternehmen auf der diesjährigen IDS eine echte Innovation auf dem Gebiet der metallfreien Implantologie präsentiert. Doch nicht nur hinsichtlich der Produktentwicklung bewegt sich etwas bei dem Schweizer Hersteller. In den vergangenen Jahren ist das Unternehmen überdurchschnittlich gewachsen, sodass eine Anpassung der Unternehmensorganisation erforderlich war. Mit einem erweiterten Vertrieb und neuem Firmensitz begibt sich das Unternehmen nun auf Erfolgskurs in Richtung Weltmarkt.

  • Interview: Von Keramikimplantaten bis zu kompromittierten Patienten

    Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz und Prof. Dr. Andrea Mombelli im Gespräch

    Anlässlich der 10. Norddeutschen Implantologietage am 26. und 27. Mai in Rostock-Warnemünde hatte Georg Isbaner, OEMUS MEDIA AG, die Gelegenheit, zwei ausgewiesene Experten über die unterschiedlichen Aspekte der indikationsbezogenen Wahl des Implantatdesigns, Implantatmaterials und des Augmentats zu befragen. Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz und Prof. Dr. Andrea Mombelli äußern sich im folgenden Interview über die Notwendigkeit der patientenindividuellen Indikationsstellung, die die moderne Implantologie derzeit bietet, und welche Forschungsanstrengungen in diesem Bereich noch unternommen werden müssen. Zudem loten die beiden Implantologiespezialisten im Gespräch die Grenzen und Möglichkeiten von Titan- und Keramikimplantaten aus. Dem Interview unmittelbar vorangegangen waren die Vorträge der beiden Forscher während des o. g. Ostseekongresses.

  • Hi-Tec Implants

  • Interview: „Auf dem Level der weltweit Besten“

    Jürg Bolleter im Gespräch

    Am Rande des 6. ZERAMEX Kongresses am 13. Mai in Hamburg stand Jürg Bolleter, Chairman Dentalpoint AG, Georg Isbaner für ein Interview zur Verfügung. Es wurde über Patientenbedürfnisse, Produktanforderungen an ein modernes Implantatsystem aus Keramik und den Anspruch auf Marktführerschaft gesprochen.

  • Interview: Keramikimplantate haben sich im klinischen Einsatz bewährt

    Jens Strohm im Gespräch mit Jürgen Isbaner

    Auf der IDS 2017 präsentierte CAMLOG das ZirkoniumdioxidImplantatsystem CERALOG® der breiten Öffentlichkeit. Das System wurde von dem Schweizer Unternehmen AXIS biodental SA entwickelt und wird schon seit 2012 erfolgreich in der Praxis eingesetzt. Als CAMLOG im Sommer 2016 die Mehrheit an AXIS biodental übernahm, holte sich das Unternehmen zur Unterstützung der neuen Marke CERALOG Jens Strohm, einen Spezialisten und Kenner auf dem Gebiet der Keramik-Implantatsysteme, in die eigenen Reihen. Jürgen Isbaner sprach mit Jens Strohm über die Marktsituation der Keramikimplantate und deren Entwicklungspotenziale.

  • Interview: 3-D-Volumentomografie – die beste Art zu röntgen

    Dr. Markus Blume im Gespräch

    cranium – kopf3Diagnostik hat sich als modernes Überweiserzentrum und praxisunabhängiger Dienstleister auf dem Gebiet der DVT-Kopfdiagnostik in der Region Köln/Bonn und darüber hinaus etabliert. Zudem bietet cranium DVT-Kurse u. a. im Rahmen des Fortbildungsangebotes der DGZI an. Wir sprachen mit Dr. Markus Blume.

  • News

    Redaktion

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  • „Die Zeit ist reif für Keramik.“

    Georg Isbaner

    Über 100 Teilnehmer kamen am 13. Mai zum 6. ZERAMEX Kongress nach Hamburg. International renommierte Referenten folgten der Einladung des Schweizer Keramikimplantateherstellers Dentalpoint, ihre Expertise und ihre Erfahrungen in Bezug auf Zirkoniumdioxidimplantate mit dem Publikum zu teilen.

  • Keramikimplantate – eine Standortbestimmung

    Jürgen Isbaner

    „Keramikimplantate – eine Standortbestimmung“, unter dieser Thematik stand die 3. Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für metallfreie Implantologie e.V. (ISMI). Mit rund 150 Teilnehmern und Referenten aus acht Ländern und einem facettenreichen Programm war auch die dritte Jahrestagung der erst 2014 gegründeten Fachgesellschaft ein voller Erfolg.

  • Straumann GmbH

  • 5. Nobel Biocare Gipfeltreffen

    Zorica Markovic

    Mitte Juli fand das 5. Nobel Biocare Gipfeltreffen in Saalfelden (Österreich) statt. Gemäß dem Leitthema der Veranstaltung „Der Patient im Mittelpunkt – Gemeinsam Wege gehen“ fokussierten die hervorragenden Vortragenden auf Behandlungskonzepte für die zeitnahe Versorgung mit gesteigertem Behandlungskomfort.

  • 5. Internationaler Z-Systems Kongress

    Redaktion

    Mitte Juni trafen sich rund 70 Spezialisten aus zehn Ländern zu einem Update über Keramikimplantate im sonnigen Nizza. Die hochklassigen Vorträge begeisterten und überzeugten die Teilnehmer. Z-Systems unterstrich seine Innovations- und Marktführerschaft einmal mehr eindrücklich.

  • Willkommen in der Zukunft!

    Katrin Maiterth

    Wie sieht die Zukunft in der Zahnarztpraxis aus? Diese Frage stellt Priv.-Doz. Dr. Armin Nedjat regelmäßig den Teilnehmern seiner zweitägigen Seminare im Champions® Future Center. Für ihn steht fest: Zukünftig wird jeder Zahnarzt „Standardfälle“ selbst implantieren – minimalinvasiv, kostengünstig und patientenfreundlich.

  • „ITI kontrovers“ – Online-Symposium geht in die zweite Runde

    Redaktion

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  • 14. Leipziger Forum für Innovative Zahnmedizin – Das gesunde Implantat - Prävention, Gewebestabilität und Risikomanagement

  • ISMI - International Society of Metal Free Implantology

  • Aushändigung von Aufklärungs-, Einwilligungs- und Patientenunterlagen

    Dr. Klaus Volker Schiller, Sarah Schiller, Manuel Pfeifer

    Vielfach herrschen Unkenntnis oder Missverständnisse darüber, wann welche Patientendokumentationen dem Patienten ungefragt oder nur auf Anforderung zur Verfügung gestellt werden müssen. Aus aktuellem Anlass gehen Dr. Klaus Volker Schiller und Kollegen auf diese Problematik ein.

  • Webinar

    Redaktion

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  • Das CranioPlan®-Verfahren

    Redaktion

    Implantatbasierte Lösungen sind für zahnlose Patienten oft nicht erschwinglich oder weder die Knochensituation noch der Mundhygienestatus lassen eine unmittelbare Versorgung zu. Um den Patienten dennoch eine funktionsgerichtete Behandlung zu ermöglichen, sind Interimsversorgungen eine sehr gute Alternative. Durch CAD/CAM-Technologie und durchgehenden digitalen Workflow bietet sich aktuell die Möglichkeit, mit dem Baltic Denture System gefräste Interimsversorgungen zu produzieren.

  • Live-op: Keramik ist einfacher - aber anders

    Dr. Karl Ulrich Volz operiert

    Die Leser des Implantologie Journals erhalten monatlich die Möglichkeit, thematische Live-OPs in Form eines Livestreams innerhalb der ZWP online CME-Community abzurufen und wertvolle Fortbildungspunkte zu sammeln. Die Teilnahme ist kostenlos. Um die CME-Punkte zu erhalten, ist lediglich eine Registrierung erforderlich.

  • Kongresse, Kurse und Symposien/ Impressum

    Redaktion

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  • ABO Service

  • OT Medical GmbH

21. Jahrgang | € 10,00 zzgl. MwSt. | ISSN 1435-6139 | PVSt. F 42816 Zeitschrift für Implantologie, Parodontologie und Prothetik IMPLANTOLOGIE Journal 7/8 2017 Fachbeitrag | Prothetik Der Einsatz von einteiligen Keramikimplantaten im Praxisalltag Seite 14 CME | DGZI Peer-reviewed Allogene Knochenersatzmaterialien Seite 20 DGZI intern Juristische Streitigkeiten in der Zahnarztpraxis Seite 48 Markt | Interview „Auf dem Level der weltweit Besten“ Seite 68 i n k l . C M E - W e b i n a r C M E - A r t i k e l
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EDITORIAL Keramikimplantate – Game Changer der zahnärztlichen Implantologie Eine Fachzeitschrift, welche sich mit einer Sonderausgabe dem Thema Keramikimplantate beschäftigt, ist als Informationsmedium für implantolo- gisch ambitionierte Zahnärztinnen und Zahnärzte sehr zu begrüßen. Kera- mikimplantate stehen seit langer Zeit im Fokus und haben ebenso die da- maligen Entwicklungsstufen von Titan- implantaten bis hin zu ihrer klinischen Anerkennung durchlaufen. Diese einmal jährlich erscheinende Sonderausgabe des Implantologie Jour- nals stellt dieses Thema vielschichtig dar und bietet den Anwendern Möglich- keiten zum Informationsaustausch auf dem Boden neuester klinischer und wis- senschaftlicher Fakten. Dabei kommt die Faszination, die dieses „weiße Gold“ ausstrahlt, nicht zu kurz. Als lang - jähriger Anwender kann ich bestätigen, dass Keramikimplantate polarisieren und aufgrund ihrer klinischen Ergeb- nisse und der Zufriedenheit aller Patien- ten enorme Freude bereiten. Spannend wird auch der zukünftige offizielle akademische Umgang der großen Wissenschaftsgesellschaften mit diesem Thema. Nach einer anfäng- lichen Phase der extremen Zurück- haltung mehren sich die Initiativen, wissenschaftliche Beiträge zur fort- schreitenden Entwicklung von Keramik- implantaten zu erstellen und die Ergeb- nisse im Rahmen von Vorträgen auf Kongressen zu kommunizieren. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die ers- ten Konsensus-Empfehlungen auf Basis evidenzbasierter Daten für Anwender formuliert werden. Als problematisch sind die uneinheitlichen Qualitätsstan- dards der zwischenzeitlich vielschichtig angebotenen Systeme anzusehen, denn die industrielle Herstellung sowohl von mikrorauen Zirkondioxidoberflächen als auch von Keramikimplantaten selbst ist komplex und stellt somit höchste An- sprüche an das Know-how der Indus- triepartner. Keramikimplantate sind jetzt das letzte Glied der Kette des Werkstoffs Zirkon- dioxid, der die Zahnmedizin im konser- vierenden und prothetischen Bereich positiv beeinflussen konnte und weit- gehend metallfrei machte. Jetzt kann auch der oralchirurgische Bereich durch eine biologische und metallfreie Alter- native zu Titan abgedeckt werden und erreicht damit Patientengruppen, die sich aufgrund allgegenwärtigen Titans noch keine Zahnimplantate einsetzen lassen wollten. Glaubt man neuesten Marktanalysen der IDS 2017, so werden Keramik- implantate als „Game Changer“ der Implantologie angesehen, die auf zu- künftigen Kongressen als Topic in den Mittelpunkt der wissenschaftlichen Dis- kussionen rücken, weltweit immer be- liebter zum Forschungsgegenstand in den akademischen Kreisen der univer- sitären Einrichtungen werden und von einer augenblicklichen Marktpenetranz von 0,2 Prozent in 2016 auf 2 Prozent in 2020 und sogar auf 8 Prozent in 2025 ansteigen werden. Ich wünsche deshalb den Verantwort- lichen dieser Ausgabe viel Erfolg bei der Umsetzung und Etablierung dieses Themas und bin überzeugt davon, dass diese Initiative dazu beiträgt, Kommu- nikationsdefizite über Keramikimplan- tate weiter abzubauen. [Infos zum Autor] Dr. Michael Gahlert ITI Fellow Schwerpunkt Implantologie und Parodontologie Implantologie Journal 7&8 | 2017 3
INHALT Editorial 3 Keramikimplantate – Game Changer der zahnärztlichen Implantologie Dr. Michael Gahlert Fachbeitrag | Chirurgie 6 Schablonenunterstützte Insertion eines Keramikimplantats Dr. Christoph Blum, ZTM Mandy Meffert Fachbeitrag | Prothetik 14 Der Einsatz von einteiligen Keramikimplantaten im Praxisalltag Dr. Dr. Rudolf Eichinger, Dr. Peter Budenhofer CME | DGZI Peer-reviewed 20 Allogene Knochenersatzmaterialien Knochenersatzmaterialien Dr. Mike Barbeck u. a. 2 CME-Punkte 74 Fachbeitrag | Forschung & Entwicklung 26 Möglichkeiten und Grenzen von Keramikimplantaten Jiaoshou (Prof.) Dr. med. Frank Liebaug Anwenderbericht | Chirurgie 34 Bone Management und Keramikimplantate Dr. med. dent. Karl Ulrich Volz Marktübersicht | Keramikimplantate 38 40 Implantate aus Zirkoniumdioxid Dr. Jonas Lorenz u. a. Anbieter und Produkte Keramikimplantate DGZI intern 48 Juristische Streitigkeiten in der Zahnarztpraxis Dr. Rolf Vollmer 50 Aktuelles 51 Studiengruppen & Geburtstage Titelbild: Dentalpoint AG 21. Jahrgang | € 10,00 zzgl. MwSt. | ISSN 1435-6139 | PVSt. F 42816 Zeitschrift für Implantologie, Parodontologie und Prothetik IMPLANTOLOGIE Journal 7/8 2017 Fachbeitrag | Prothetik Der Einsatz von einteiligen Keramikimplantaten im Praxisalltag Seite 14 CME | DGZI Peer-reviewed Allogene Knochenersatzmaterialien Seite 20 DGZI intern Juristische Streitigkeiten in der Zahnarztpraxis Seite 48 Markt | Interview „Auf dem Level der weltweit Besten“ Seite 68 i n k l . C M E - W e b i n a r C M E - A r t i k e l 4 Implantologie Journal 7&8 | 2017 Markt | Produktinformationen 56 Der goldene Weg der Periimplantitisprophylaxe Dr. Anja Lohse Markt | Firmenporträt 58 „Stark. Ästhetisch. Metallfrei.“ – Ein Unternehmen auf Erfolgskurs Markt | Interview 62 Von Keramikimplantaten bis zu kompromittierten Patienten 68 „Auf dem Level der weltweit Besten“ 72 Keramikimplantate haben sich im klinischen Einsatz bewährt 3-D-Volumentomografi e – die beste Art zu röntgen Events 80 „Die Zeit ist reif für Keramik.“ 82 Georg Isbaner Keramikimplantate – eine Standortbestimmung Jürgen Isbaner Zorica Markovic 84 5. Nobel Biocare Gipfeltreffen 86 5. Internationaler Z-Systems Kongress 87 Willkommen in der Zukunft! 88 Vorschau Katrin Maiterth Recht 92 Aushändigung von Aufklärungs-, Einwilligungs- und Patientenunterlagen Dr. Klaus Volker Schiller, Sarah Schiller, Manuel Pfeifer CME | Live-Webinar 95 Webinar 1 CME-Punkt CME | Live-OP 97 Livestream zur Live-OP bis zu 2 CME-Punkte 52 Markt | Produktinformationen 76 News 96 Tipp 98 Termine/Impressum Das Implantologie Journal ist die offi zielle Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V.
INDIV DUELL Patientenspeziisches Design, individuelle Fertigung in CAMLOG Qualität, hoch ästhetische Ergebnisse mit dem DEDICAM® CERALOG® Abutment – das ist CERAMIC EXCELLENCE. · Duale Oberlächentextur: Osseointegration und Weichgewebeadaption · Zweiteilig, reversibel verschraubbare Prothetikkomponenten · Keramikgerechtes Hexalobe Verbindungsdesign · Innovatives PEKK Abutment mit zahnähnlichen Eigenschaften · Einzigartiges, individuelles DEDICAM® Zirkonoxid-Abutment · Elfenbeinfarben für hoch ästhetische Restaurationen · 100 % Qualitätskontrolle Jetzt CERAMIC EXCELLENCE Partner werden. www.ceralog.de E I N Z I G A R T I G : I N D I V I D U E L L E S D E D I C A M ® Z I R KO N OX I D - A B U T M E N T
FACHBEITRAG | CHIRURGIE Implantate aus Zirkonoxid erleben eine Renaissance. Viele Im- plantathersteller setzen sich mit dem Thema auseinander. Grund für den hohen Zuspruch sind einerseits optimierte Zirkonoxid- materialien (z. B. polykristallines tetragonales Zirkonoxid, TZP) respektive anwenderorientierte Implantatsysteme sowie ande- rerseits die Prognosen einer guten Materialverträglichkeit und hohen Ästhetik. Das Autorenteam beschreibt anhand eines Patienten falles die Restauration einer Frontzahnlücke mit einem zweiteiligen Implantatsystem aus Zirkonoxid. Dr. Christoph Blum ZTM Mandy Meffert [Infos zum Autor] [Infos zur Autorin] Literatur Schablonenunterstützte Insertion eines Keramikimplantats Minimalinvasiv in der ästhetischen Zone Dr. Christoph Blum, ZTM Mandy Meffert In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach vollkeramischem Zahn- ersatz stark gestiegen. Zurückgeführt werden kann dies sowohl auf die An- sprüche nach hoher Biokompatibilität, Metallfreiheit sowie natürlicher Ästhe- tik. Aber nicht nur als prothetisches Restaurationsmaterial ist Keramik at- traktiv, sondern auch in der dentalen Implantologie. Seit einigen Jahren ste- hen vermehrt Zirkonoxidimplantate im Fokus und etablieren sich im klinischen Alltag. Moderne Implantatsysteme aus Zirkonoxid zeigen mit Titanimplanta- ten vergleichbare Erfolgsraten.4,6 Dies können wir im Alltag bestätigen. Seit circa vier Jahren arbeiten wir in unserer Praxis mit keramischen Implantaten. Die erste Anwendung erfolgte zum da- maligen Zeitpunkt bei einer Patientin mit nachgewiesener Titanunverträg- lichkeit. Heute greifen wir – auch unab- hängig von Materialunverträglichkeiten – häufig auf die vollkeramische Alter- native zurück, wobei sich der Einsatz in den vergangenen Monaten deutlich erhöht hat. In diesem Artikel wird an- hand eines Patientenfalles die klinische Anwendung eines zweiteiligen Implan- tatsystems aus Zirkonoxid (Zirkolith Z5c, Z-Systems) vorgestellt. Argumente aus der Praxis für Zirkonoxidimplantate Zirkonoxidimplantate lassen eine kon- sequente Umsetzung vollkeramischer implantatprothetischer Restaurationen zu. Zudem sind die ästhetischen As- pekte als positiv zu beurteilen. Ge- rade im Frontzahngebiet, kombiniert mit einem dünnen Gingiva-Phänotyp, stoßen konventionelle Titanimplantate oft an Grenzen bzw. muss häufig eine Kompromisslösung akzeptiert werden. Das graue Durchschimmern des Titans im Bereich des Weichgewebes beein- trächtigt die hochästhetischen prothe- tischen Ergebnisse, die heutzutage mit zahntechnischem Know-how erreicht werden können. Keramik implantate bieten diesbezüglich deutliche Vor- züge.1,7,15 Ebenso ist die Akzeptanz sei- tens der periimplantären Weichgewebe als vorteilhaft zu erachten. Auch hier scheint Zirkonoxid dem Titan über- legen.2 Aufgrund der auf Zirkonoxid reduzierten Plaqueanlagerung13 wird das Risiko möglicher periimplantärer Entzündungen gesenkt.8,11 Um die guten Materialeigenschaften von Zir- konoxid für den Einsatz im Bereich der dentalen Implantologie zu optimieren, legte der Hersteller den Fokus auf die Modifikation respektive Aktivierung der Implantatoberfläche. Heute ist die Osseointegration bei vielen Zirkonoxid- implantaten vergleichbar mit moder- nen Titanimplantaten mit aufgerauter Oberfläche.6,12,14 Alle diese Fakten sind für den Praktiker wichtige Indizes dafür, dem Patienten eine Erfolg ver- sprechende Therapieoption sowie eine schnelle und vorhersagbare Einheilung anbieten zu können. Implantatsystem Zusätzlich zur allgemeinen evidenzba- sierten Studienlage sind das Vertrauen in den Hersteller eines Implantats sowie die einfache klinische Anwendbarkeit wichtig. Das Unternehmen Z-Systems hat mehr als 15 Jahre Erfahrung mit keramischen Implantaten und gehört zu einem Pionier in diesem Bereich. Forschung, Entwicklung, Material- 6 Implantologie Journal 7&8 | 2017
CHIRURGIE | FACHBEITRAG Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Abb. 1: Ausgangssituation: Zahn 21 soll implantatprothetisch (Keramikimplantat) ersetzt werden. – Abb. 2–6: Digitales Set-up und DVT-Daten sind übereinandergelagert und bilden die Vorlage für die virtuelle Planung der Implantatposition Regio 21. verarbeitung und Qualitätssicherung erfolgen im Unternehmen, was die hohe Kompetenz unterstreicht. Das Produktportfolio des hier verwendeten Implantatsystems umfasst einteilige so- wie zweiteilige Zirkonoxidimplantate. Diese Implantate werden aus einem speziell entwickelten HIP-Zirkonoxid hergestellt. HIP (Hot Isostatic Postcom- paction) ist ein Herstellungsprozess, bei dem die physikalischen Eigenschaften des Grundmaterials deutlich verbessert werden. Die Oberfläche der Implan- tatkörper ist hydrophil. Die Implantate von Z-Systems werden plasmasterili- siert, was im Gegensatz zu anderen Verfahren (z. B. dampf- oder ionisie- rende Gammastrahlung-Sterilisation) materialschonender ist.5 Die Implantat- oberfläche ist sandgestrahlt und laser- modifiziert, wobei nur die Flanken des Gewindes bis zu einem optimalen Grad an Mikro-/Makro-Rauigkeit aufgeraut werden.3 Die Studienlage spricht von einer Überlebensrate der hier verwen- deten Implantatgeneration von mehr als 98 Prozent. Dies ist vergleichbar mit modernen Titanimplantaten.5,9 Patientenfall Dem jungen Patienten ist bei einem Arbeitsunfall der Zahn 21 verloren ge- gangen. Zum damaligen Zeitpunkt war das skelettale Wachstum noch nicht abgeschlossen, weshalb die Lücke zunächst mit einer klammerfixierten Interimsprothese geschlossen worden ist. Zwei Jahre später sollte der nun 20-jährige Patient implantatprothe- tisch versorgt werden (Abb. 1). Klinisch deutlich sichtbar war der vestibuläre Weichgewebedefekt in Regio 21, der auf ein fehlendes knöchernes Lager schließen ließ. Bei einem Gespräch über die Therapieoptionen wurden u. a. die Vorzüge keramischer Implantate erläu- tert. In diesem ästhetisch sensiblen Fall wurden insbesondere die ästhetischen Aspekte sowie die gute Weichgewebe- adaption von Keramikimplantaten be- tont. Der Patient entschied sich für die vollkeramische Lösung. Digitale Planung und Herstellen der Bohrschablone Aufgrund der schwierigen anatomi- schen Verhältnisse durch den vestibulä- ren Knochendefekt wurde auf eine drei- dimensionale Planung und eine scha- blonengeführte Umsetzung zurückge- griffen. Ziel war es, das Implantat ideal in den ortsständigen Knochen unter Berücksichtigung der prothetischen Achse inserieren zu können und kno- chenaufbauende Maßnahmen mög- lichst gering zu halten. Die mittels DVT gewonnenen DICOM-Daten wurden in die Planungssoftware (Galileos Im- plant, Dentsply Sirona) importiert. Pa- rallel hierzu ist auf Basis eines virtuellen Implantatposition Modells (STL-Daten) in der CAD-Soft- ware (CEREC, Dentsply Sirona) eine Krone in anzustrebender prothetischer Situation konstruiert (Set-up) worden. Nachdem die Daten aus der DVT und die des digitalen Set-up in der Soft- ware zusammengeführt und überlagert worden waren, erfolgte die Planung der in Regio 21 (Abb. 2–6). Es sollte ein zweiteiliges Zirkonoxidimplantat inseriert werden, was bei der Planung zu berücksichti- gen war. Das Implantat konnte virtuell in einem 20°-Winkel unter Ausnutzen der maximalen Breite sicher in den Kieferknochen eingesetzt werden. Der Schraubkanal bzw. das Abutment wurden so positioniert, dass sich der Austritt optimal unterhalb der Krone (Set-up) befand. Von der Oberkante der Bohrhülse wurde eine Bohrtiefe von 20 mm errechnet. Theoretisch hätte ein einteiliges Implantat verwendet werden können. Allerdings ist es von Vorteil, als Chirurg intraoperativ die Möglichkeit zu haben, vom geplanten Behandlungsprotokoll abweichen zu können, z. B. wenn die für eine Sofort- belastung notwendige Primärstabilität nicht erreicht wird und auf ein klassi- sches (gedeckte Einheilung) Vorgehen ausgewichen werden muss. Die Bohrschablone wurde im praxis- eigenen Labor gefertigt (CEREC MC XL Premium Package) und hierfür die Planungsdaten wieder in die CAD-Soft- Implantologie Journal 7&8 | 2017 7
FACHBEITRAG | CHIRURGIE Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Abb. 10a Abb. 10b Abb. 11a Abb. 11b Abb. 7 und 8: Die Pilotbohrung erfolgt mithilfe der Bohrschablone. – Abb. 9: Aufbereitetes Implantatbett. – Abb. 10a und b: Leicht suprakrestal inseriertes Zirkon- oxidimplantat (Z5c, Z-Systems). – Abb. 11a und b: Das Verkleben des Zirkonoxidabutments mit dem Implantatkörper erfolgt intraoral. ware (inLab Software 15.1) geladen. Das war die Basis für das Schablonen- design, welches individuell angepasst werden konnte. Die Umsetzung der virtuellen Konstruktion erfolgte in der Fräsmaschine. Die Inhouse-Fertigung der Bohrschablone gewährt eine hohe Unabhängigkeit und die konsequente Kontrolle aller Prozesse. Implantatinsertion Nach der Lokalanästhesie wurde die sichere und stabile Verankerung der Bohrschablone auf den Nachbarzähnen überprüft. Im Anschluss erfolgte durch die passende Hülse die Pilotbohrung (Abb. 7 und 8). Da – wie leider auch bei keinem anderen keramischen Implan- tatsystem – eine schablonengeführte Insertion nicht möglich ist, wurde das Implantat nach der geführten Pilot- und finalen Formbohrung handgeführt inse- riert. Um die sichere Positionierung zu gewährleisten, musste nach Entnahme der Bohrschablone der Kieferknochen über eine minimale Aufklappung nach vestibulär freigelegt werden. Somit war es möglich, während der Insertion die präzise Ausrichtung und Umsetzung der Bohrung zu kontrollieren. Dieses Vorge- hen ist zur Kontrolle der vertikalen Tiefe unumgänglich. Das selbstschneidende Implantat wurde gemäß dem Protokoll leicht suprakrestal gesetzt (Abb. 9–11). Es konnte eine für die Sofortversorgung ausreichende Primärstabilität erreicht werden. Um den labialen Knochende- fekt aufzufüllen, wurden vestibulär das Periost leicht angehoben und mit einer formbaren Keramik-Kollagen-Füllung (CERASORB Foam, curasan) der Defekt unterfüttert. Temporäre Sofortversorgung Bereits bei der Planung wurde das pas- sende Zirkonoxidabutment ausgewählt. Abb. 12a Abb. 12b Abb. 13a Abb. 13b Abb. 12a und b: Eingesetzte temporäre Sofortversorgung aus inzisaler sowie vestibulärer Sicht. – Abb. 13a und b: Verlaufskontrolle zehn Tage post OP. Das Implantat steht im Zentrum der Krone. Die leichte Rötung im periimplantären Bereich ist auf die Augmentation zurückzuführen. 8 Implantologie Journal 7&8 | 2017
Original. Bewährt. Lebensverändernd. (cid:38)(cid:67)(cid:85)(cid:2)(cid:35)(cid:78)(cid:78)(cid:15)(cid:81)(cid:80)(cid:15)(cid:22)(cid:138)(cid:2)(cid:36)(cid:71)(cid:74)(cid:67)(cid:80)(cid:70)(cid:78)(cid:87)(cid:80)(cid:73)(cid:85)(cid:77)(cid:81)(cid:80)(cid:92)(cid:71)(cid:82)(cid:86) Vier Implantate. Eine festsitzende provisorische Versorgung für den vollständigen Zahnbogen. An einem Tag.* Seit seiner Markteinführung 1998 hat das All-on-4® Behandlungskonzept das Leben von über hunderttausend Patienten verändert. Heute hat sich das Konzept als beste Lösung seiner Klasse etabliert, aber nur, wenn ausschließlich Nobel Biocare Produkte verwendet werden. Viele haben versucht, dieses bahnbrechende Konzept zu kopieren, aber nur Nobel Biocare kann dessen Erfolg mit einer wissenschaftlichen Dokumentation von mittlerweile 34 klinischen Studien an 2.400 Patienten untermauern. Bieten Sie Ihrem Patienten eine lebensverändernde Behandlung, auf die Sie sich beide verlassen können. All-on-4® Behandlungskonzept – neue Onlinekurse Jetzt registrieren unter nobelbiocare.com/all-on-4course *Vorausgesetzt, die Stabilitätskriterien für eine Sofortbelastung sind erfüllt. Nobel Biocare Services AG, 2017. Alle Rechte vorbehalten. Nobel Biocare, das Nobel Biocare Logo und alle sonstigen Marken sind, sofern nicht anderweitig angegeben oder aus dem Kontext ersichtlich, (cid:47)(cid:67)(cid:84)(cid:77)(cid:71)(cid:80)(cid:2)(cid:70)(cid:71)(cid:84)(cid:2)(cid:48)(cid:81)(cid:68)(cid:71)(cid:78)(cid:2)(cid:36)(cid:75)(cid:81)(cid:69)(cid:67)(cid:84)(cid:71)(cid:2)(cid:41)(cid:84)(cid:87)(cid:82)(cid:82)(cid:71)(cid:16)(cid:2)(cid:57)(cid:71)(cid:75)(cid:86)(cid:71)(cid:84)(cid:71)(cid:2)(cid:43)(cid:80)(cid:72)(cid:81)(cid:84)(cid:79)(cid:67)(cid:86)(cid:75)(cid:81)(cid:80)(cid:71)(cid:80)(cid:2)(cid:386)(cid:80)(cid:70)(cid:71)(cid:80)(cid:2)(cid:53)(cid:75)(cid:71)(cid:2)(cid:87)(cid:80)(cid:86)(cid:71)(cid:84)(cid:2)(cid:80)(cid:81)(cid:68)(cid:71)(cid:78)(cid:68)(cid:75)(cid:81)(cid:69)(cid:67)(cid:84)(cid:71)(cid:16)(cid:69)(cid:81)(cid:79)(cid:17)(cid:86)(cid:84)(cid:67)(cid:70)(cid:71)(cid:79)(cid:67)(cid:84)(cid:77)(cid:85)(cid:16)(cid:2)(cid:38)(cid:75)(cid:71)(cid:2)(cid:50)(cid:84)(cid:81)(cid:70)(cid:87)(cid:77)(cid:86)(cid:67)(cid:68)(cid:68)(cid:75)(cid:78)(cid:70)(cid:87)(cid:80)(cid:73)(cid:71)(cid:80)(cid:2)(cid:85)(cid:75)(cid:80)(cid:70)(cid:2)(cid:80)(cid:75)(cid:69)(cid:74)(cid:86)(cid:2)(cid:80)(cid:81)(cid:86)(cid:89)(cid:71)(cid:80)(cid:70)(cid:75)(cid:73)(cid:71)(cid:84)(cid:89)(cid:71)(cid:75)(cid:85)(cid:71)(cid:2)(cid:79)(cid:67)(cid:187)(cid:85)(cid:86)(cid:67)(cid:68)(cid:85)(cid:73)(cid:71)(cid:86)(cid:84)(cid:71)(cid:87)(cid:16)(cid:2)(cid:42)(cid:67)(cid:72)(cid:86)(cid:87)(cid:80)(cid:73)(cid:85)(cid:67)(cid:87)(cid:85)(cid:85)(cid:69)(cid:74)(cid:78)(cid:87)(cid:85)(cid:85)(cid:28)(cid:2)(cid:39)(cid:75)(cid:80)(cid:75)(cid:73)(cid:71)(cid:2) (cid:50)(cid:84)(cid:81)(cid:70)(cid:87)(cid:77)(cid:86)(cid:71)(cid:2)(cid:85)(cid:75)(cid:80)(cid:70)(cid:2)(cid:87)(cid:80)(cid:86)(cid:71)(cid:84)(cid:2)(cid:55)(cid:79)(cid:85)(cid:86)(cid:192)(cid:80)(cid:70)(cid:71)(cid:80)(cid:2)(cid:80)(cid:75)(cid:69)(cid:74)(cid:86)(cid:2)(cid:75)(cid:80)(cid:2)(cid:67)(cid:78)(cid:78)(cid:71)(cid:80)(cid:2)(cid:47)(cid:192)(cid:84)(cid:77)(cid:86)(cid:71)(cid:80)(cid:2)(cid:72)(cid:216)(cid:84)(cid:2)(cid:70)(cid:71)(cid:80)(cid:2)(cid:56)(cid:71)(cid:84)(cid:77)(cid:67)(cid:87)(cid:72)(cid:2)(cid:92)(cid:87)(cid:73)(cid:71)(cid:78)(cid:67)(cid:85)(cid:85)(cid:71)(cid:80)(cid:16)(cid:2)(cid:36)(cid:75)(cid:86)(cid:86)(cid:71)(cid:2)(cid:89)(cid:71)(cid:80)(cid:70)(cid:71)(cid:80)(cid:2)(cid:53)(cid:75)(cid:71)(cid:2)(cid:85)(cid:75)(cid:69)(cid:74)(cid:2)(cid:67)(cid:80)(cid:2)(cid:43)(cid:74)(cid:84)(cid:71)(cid:2)(cid:48)(cid:81)(cid:68)(cid:71)(cid:78)(cid:2)(cid:36)(cid:75)(cid:69)(cid:81)(cid:67)(cid:84)(cid:71)(cid:2)(cid:56)(cid:71)(cid:84)(cid:86)(cid:84)(cid:75)(cid:71)(cid:68)(cid:85)(cid:80)(cid:75)(cid:71)(cid:70)(cid:71)(cid:84)(cid:78)(cid:67)(cid:85)(cid:85)(cid:87)(cid:80)(cid:73)(cid:14)(cid:2)(cid:87)(cid:79)(cid:2)(cid:67)(cid:77)(cid:86)(cid:87)(cid:71)(cid:78)(cid:78)(cid:71)(cid:2)(cid:43)(cid:80)(cid:72)(cid:81)(cid:84)(cid:79)(cid:67)(cid:86)(cid:75)(cid:81)(cid:80)(cid:71)(cid:80)(cid:2)(cid:92)(cid:87)(cid:84)(cid:2)(cid:50)(cid:84)(cid:81)(cid:70)(cid:87)(cid:77)(cid:86)(cid:82)(cid:67)(cid:78)(cid:71)(cid:86)(cid:86)(cid:71)(cid:2)(cid:87)(cid:80)(cid:70)(cid:2) (cid:56)(cid:71)(cid:84)(cid:72)(cid:216)(cid:73)(cid:68)(cid:67)(cid:84)(cid:77)(cid:71)(cid:75)(cid:86)(cid:2)(cid:92)(cid:87)(cid:2)(cid:71)(cid:84)(cid:74)(cid:67)(cid:78)(cid:86)(cid:71)(cid:80)(cid:2)(cid:16)
FACHBEITRAG | CHIRURGIE Abb. 14 Abb. 15a Abb. 15b Abb. 15c Abb. 14: Stabile Situation auf dem Röntgenbild vier Monate nach der Insertion. – Abb. 15a und b: Anlegen eines Retraktionsfadens und Überabformung in der Doppelmischtechnik. – Abb. 15c: Deutlich sichtbare abgeformte Implantatschulter. Im Portfolio des erwähnten Implantat- systems stehen gerade sowie abgewin- kelte Aufbauten in unterschiedlichen Abutmenthöhen zur Verfügung. Die Implantate haben eine konische Innen- verbindung, was eine einfache und si- chere Positionierung ermöglicht. In die- sem Fall wurde ein gerades Abutment gewählt und in dessen Schulterbereich extraoral eine dünne Schicht eines Zwei-Komponenten-Klebers (Multilink Abutment, Ivoclar Vivadent) appliziert sowie danach das Abutment im Im- plantatkörper verklebt (Abb. 11). Der leichte Innenkonus unterstützte die Selbstklemmung. Jetzt wurden die Si- tuation digital abgeformt (CEREC Omni- cam) und basierend auf dem digitalen Set-up die provisorische Krone konstru- iert sowie aus dem Rohling herausge- schliffen. Als Material für die temporäre Krone diente eine Hybridkeramik (GC CERASMART, GC) mit vergleichsweise hoher Festigkeit, aber einer gewissen Flexibilität (Abdämpfung Kaudruck). Die Krone wurde mit einem provisorischen Zement (SemiFix Implant, Kaniedenta) zementiert und außer Funktion zum An- tagonisten genommen (Abb. 12). Zehn Tage nach Implantation zeigt sich eine stabile Situation (Abb. 13). Der Patient konsultierte die Praxis regelmäßig zur Verlaufskontrolle. Definitive Versorgung Vier Monate später wurde die pro- visorische Krone entfernt und die definitive Versorgung begonnen. Das Weichgewebe war gut verheilt und das Abb. 16 (Abb. 14). Implantat osseointegriert Für die vollkeramische Frontzahnkrone wurden die Farbe im Mund des Patien- ten bestimmt (Grundfarbton A2) sowie die lichtoptischen Charakteristika für die individuelle Schichtung hinterlegt. Das Abutment konnte nach Abnahme der temporären Krone einfach gereinigt und ähnlich wie bei einem natürlichen Zahnstumpf ein Retraktionsfaden an- gelegt werden. Es folgte eine einzei- tige Doppelmischabformung (Imprint, 3M) (Abb. 15), adäquat zum gewohn- ten Arbeitsablauf in der restaurativen Prothetik. Auch das zahntechnische Procedere glich zunächst bekannten Abläufen. Das Meistermodell mit der deutlich sichtbaren zirkulären Stufe wurde mittels Laborscanner (inEos X5, Dentsply Sirona) digitalisiert und die Daten in die CAD-Software (CEREC inLab 15.1) geladen. Um ausreichend Platz für die ästhetische Gestaltung zu haben, musste das Abutment etwas ge- kürzt werden (Abb. 16). Eine vollana- tomische Krone wurde kon struiert und für die individuelle Verblendung im vestibulären Bereich leicht reduziert. Die Konstruktion wurde aus einem Zir- konoxidblank (inCoris ZI F2, Dentsply Sirona) herausgefräst (Abb. 17) und an- Abb. 17a Abb. 17b Abb. 16: Das in der Höhe reduzierte Abutment in der CAD-Software. – Abb. 17a und b: Die konstruierte Krone wurde aus einem Zirkonoxid-Rohling herausgefräst. 10 Implantologie Journal 7&8 | 2017
t ! N e u h e i r e v e r s i b l e v e r s c h r a u b b a r e I n n e n v e r b i n d u n g i c h ! l t J e t z t e r h ä l Stark. Ästhetisch. Metallfrei. Zweiteilig, reversibel verschraubbar 100% metallfrei Starke Verbindung mit VICARBO® Schraube Eine Innovation aus der Schweiz, basierend auf 10 Jahren Erfahrung in der Entwicklung von Keramikimplantaten. www.zeramex.com aus Hartzirkon gefertigt Swiss Made ZERAMEX® Garantie ZERAMEX® Garantie Lebenslang auf Implantate 10 Jahre auf Sekundärteile
FACHBEITRAG | CHIRURGIE Abb. 18a Abb. 18b Abb. 19 Abb. 20 Abb. 21 Abb. 18a und b: Ein Übertragungsschlüssel (Tiefziehkäppchen) visualisiert die notwendige Kürzung des Zirkonoxidabutments. – Abb. 19 und 20: Situation mit eingegliederter vollkeramischer Krone. Das Weichgewebe wird sich die kommenden Monate entsprechend der natürlichen Emergenz aus- formen. – Abb. 21: Kontrollröntgenbild nach Behandlungsabschluss. schließend fertiggestellt. Mit einem im Labor vorbereiteten Kunststoffschlüssel (Käppchen) ist das Abutment intraoral entsprechend in der Höhe angepasst worden (Abb. 18). Die Herstellerfrei- gabe erlaubt beim Z5-Implantat eine Präparation des Abutments und der Im- plantatschulter. Die Präparation erfolgte mit einer wassergekühlten Turbine und ohne Druck mit einem Rotringdiaman- ten. Beim Finieren kam ein Gelbringdia- mant zum Einsatz. Die definitive Befesti- gung der vollkeramischen Krone erfolgte wie auf einem natürlichen Zahnpfeiler. Ergebnis Die eingegliederte Implantatkrone fügte sich sehr natürlich in die Zahnreihe ein (Abb. 19 und 20). Bezüglich der Zahn- form orientierten wir uns an der lücki- gen Stellung der Nachbarzähne. Durch die individuelle Farbgestaltung ist kaum ein Farbunterschied zu den natürlichen Zähnen wahrnehmbar. Der vestibuläre Knochendefekt konnte mit vergleichs- weise minimalem Aufwand behoben werden. Lediglich in der Aufsicht sind eine leichte Einziehung im labialen Be- reich sowie ein verdickter Bereich der Krone über dem Abutment palatinal zu erkennen. Das periimplantäre Weich- gewebe präsentierte sich gesund. Es ist zu erwarten, dass sich die Schleimhaut in den kommenden Wochen optimal an die Krone anlagern wird und sich das Weichgewebe in natürlicher Emergenz – adäquat zur Gestaltung der Implan- tatkrone – ausformt. Auch aus ästheti- scher Sicht bestätigte sich die Entschei- dung für ein Zirkonoxidimplantat. Es ist anzunehmen, dass ein Titanimplantat einen grauen Schimmer im Bereich der Gingiva hinterlassen hätte. 12 Implantologie Journal 7&8 | 2017 Fazit In unserer Praxis arbeiten wir seit circa vier Jahren mit Zirkonoxidimplantaten. Die Besonderheit des hier verwendeten Implantatsystems liegt in seiner Zwei- teiligkeit bzw. in seinen verschiedenen Geometrien und Abwinklungen der Aufbauten. Bereits bei der digitalen Pla- nung kann der entsprechende Aufbau ausgewählt werden. Kritisch ist anzu- merken, dass mit keinem der bisher auf dem Markt angebotenen keramischen Implantatsysteme eine vollnavigierte Implantatinsertion möglich ist. Hier ist eine Erweiterung wünschenswert. Zudem hat sich bei einer internen Pa- tientenbefragung ergeben, dass das In- teresse an „natürlicheren“ Werkstoffen (metallfrei) vergleichsweise hoch ist, die Mehrkosten zum Titanimplantat nicht nachvollziehbar seien. Auch hier bedarf es entsprechender Maßnahmen seitens der Hersteller. Unsere Erfahrungen mit keramischen Implantaten im klinischen Alltag decken sich mit den Studien- ergebnissen, die modernen Zirkon- oxid-Implantatsystemen vergleichbare Erfolgsraten wie Titanimplantaten zusprechen.4,6 Die hohe Ästhetik im Bereich der Gingiva erweist sich insbe- sondere im Frontzahngebiet als vorteil- haft. Zudem ist festzustellen, dass das periimplantäre Weichgewebe hervorra- gend auf Zirkonoxidimplantate reagiert. Grundsätzlich ist es wichtig, sich auf das jeweilige Implantatsystem verlassen zu können. Eine langjährige Erfahrung in der Forschung, Entwicklung und Pro- duktion seitens des Herstellers sowie eine evidenzbasierte Studienlage bieten hohe Sicherheit. In unserer Praxis sind hochwertige keramische Implantate eine optimale Ergänzung im implanto- logischen Alltag geworden. t k a t n o K Dr. Christoph Blum ZTM Mandy Meffert Dr. Blum & Partner Paracelsus-Klinik Bad Ems Taunusallee 7–11 56130 Bad Ems Tel.: 02603 9362590 info@oc-blum.de www.oc-blum.de
Was Sie über Keramik- Implantate wissen müssen. Haben Sie gewusst, dass … … es eine ofizielle ISO Norm 13356 für chirurgische Implan- tate aus Zirkonoxid gibt? Nein? Dann wissen Sie auch nicht, dass nur wenige Hersteller diese Norm erfüllen und trotz- dem Keramik-Implantate (z. B. aus ATZ) verkaufen. … sich nicht nur das Material, sondern auch die Verarbeitung massgeblich unterscheiden. Günstigere Herstellverfahren wie Spritzguss und Grünbearbeitung sind wenig erforscht und können unter Umständen negative Auswirkungen auf die Materialfestigkeit haben. … dass die Oberfläche von Keramik-Implantaten einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Osseointegration leistet. Die «Cleanimplantat Foundation» erwähnt die plasmasterilisierte, patentierte hydrophile SLM® Oberfläche der Z-SYSTEMS- Implantate als Vorzeigemodell und Studien zeigen hervor ragende Resultate. … die meisten Hersteller das Beschleifen der Keramik- aufbauten nicht erlauben. Z-SYSTEMS hat die Beschleif- barkeit seit Bestehen für sämtliche Bereiche freigegeben. … die Überlebensraten vergleichbar mit führenden Titan- Implantaten sind, dies aber auch von Hersteller zu Hersteller erheblich abweichen kann. … dass bereits über Zehntausend zweiteilige Implantate von Z-SYSTEMS erfolgreich inseriert wurden? Und das neue Bone-Level-Implantat Z5s eine neue Dimension in der keramischen Implantologie eröffnet. Z-SYSTEMS ist Weltmarktführer bei Keramik- Implantaten und verfügt über einen wesentlichen Wissensvorsprung. Gerne beraten wir Sie und senden Ihnen Informationen zu. ALLES SPRICHT FÜR Z-SYSTEMS: (cid:22) Konsequentes Denken in Zirkonoxid seit 14 Jahren (cid:22) Erfahrung von fast 50.000 Implantaten (cid:22) Einzigartige, plasmasterilisierte SLM® Ober1äche (cid:22) Kompromissloses Qualitätsdenken (cid:22) Nachhaltige, gesunde Materialien Informieren Sie sich gut und gehen Sie keine Experimente ein, wenn Sie sich für ein Keramik- Implantat-System entscheiden. Z-SYSTEMS GmbH | Bismarckallee 22 | D-79098 Freiburg | Gratis-Hotline 0800 500 44 (cid:9)0 | Fax 0(cid:9)802 999 (cid:9)00 | support@zsystems.com
FACHBEITRAG | PROTHETIK Wissenschaftliche Ergebnisse aus klinischen prospektiven Lang- zeitstudien zeigen, dass Zirkoniumdioxid-(ZrO2-)Implantate der neuesten Generation eine biokompatible Behandlungsalternative zu Titanimplantaten darstellen. Die publizierten Erfolgs- und Über- lebensraten liegen bei einteiligen Keramikimplantaten bei über 95 Prozent, was vergleichbar mit den publizierten Daten zu Titan- implantaten ist.1–4 Bemerkenswert, vor allem in ästhetisch sen- siblen Bereichen, ist die exzellente periimplantäre Weichgewebe- akzeptanz und Papillenregeneration an einteiligen ZrO2-Implan- taten in Verbindung mit der definitiven prothetischen Vollkera- mikversorgung. Im folgenden Beitrag werden zwei Fallbeispiele vorgestellt, welche im Rahmen einer standardisierten klinischen Fallserie („In-line clinical case serie“) zum Einsatz eines einteiligen Keramikimplantats im Praxisalltag erhoben wurden.5 Dr. Dr. Eichinger [Infos zum Autor] Dr. Budenhofer [Infos zum Autor] Literatur Der Einsatz von einteiligen Keramikimplantaten im Praxisalltag Dr. med. univ. Dr. med. dent. Rudolf Eichinger, Dr. Peter Budenhofer Über einen Zeitraum von zwei Jahren wurden im Rahmen eines neuen Stu- dienkonzeptes 40 einteilige Keramik- implantate (Straumann PURE Ceramic Implant, CIM) bei 33 Patienten gesetzt und nachverfolgt.5 Es handelt sich um ein Patientenkollektiv ohne spezielle Vorauswahl, überwiesen von unter- schiedlichen Allgemeinzahnärzten. Die Vorbehandlung und die prothetische Versorgung erfolgte bei den zuweisen- den Kollegen. Anlass für die Wahl eines Keramikimplantats waren entweder der Wunsch des Patienten nach einer metallfreien Versorgung oder ästheti- sche Gründe. Nach Einverständnis der Patienten er- folgte die Dokumentation mittels Erhe- bungsbogen, Röntgenbildern und Fo- tografie. Es wurden vier Implantate im Frontzahnbereich und 36 Implantate im Prämolaren- und Molarenbereich Patientenfall 1 – Abb. 1: Präoperative Situation. 14 Implantologie Journal 7&8 | 2017 gesetzt. Neben Fällen mit ausreichen- dem Knochenangebot erfolgten auch Implantationen im kompromittierten Knochenlager: im Oberkiefermolaren- bereich mit simultanem und auch zwei- zeitigem externen Sinuslift bei unzurei- chendem vertikalen Knochenangebot. Ebenso wurden auch simultane laterale Augmentationen im Frontzahnbereich mittels GBR-Technik (gesteuerte Kno- chenregeneration) durchgeführt. Nach entsprechender Einheilzeit erfolgte die Freilegung der Implantatschulter, die prothetische Versorgung oblag dann wieder dem zuweisenden Prothetiker. Für weitere Kontrollen wurden die Pa- tienten einbestellt. Nach einem Jahr Beobachtungszeit- raum betrug bei 25 Patienten (30 Im- plantate), die zur Nachkontrolle er- schienen, waren die Überlebens- und Erfolgsrate 100 Prozent. Es kam in diesem Zeitraum zu keinem Implantat- verlust, alle Implantate konnten prothe- tisch versorgt werden.
n o w – t e d p l a c e s R e g i s t e r i m i l ! International Symposium Taking Implant Prosthetics to the Next Level: Soft-Tissue Adhesion and Simplifying the Treatment Process September 29/30, 2017, Biel/Bienne, Switzerland p , , , Chairman Prof. Dr. Florian Beuer, GER Speaker Dr. Urs Brodbeck, SUI Prof. Dr. Elena Canciani, ITA Dr. Dirk U. Duddeck, GER Uli Hauschild, ITA Dr. Fréderic Hermann, SUI Prof. Dr. Selim Pamuk, TUR Dr. Stavros Pelekanos, GRE Dr. Paul Schuh, GER Dr. Torsten Seidenstricker, SUI Dr. Bruno Spindler, GER Fees Euro 350 + TVA including Swiss Night Event Registration online www.cmsa.ch/Dental/CM-Academy CPD 8 hours of CPD available Cendres+Métaux is a market leader in the medical (cid:191)(cid:3)(cid:72)(cid:79)(cid:71)(cid:3)(cid:68)(cid:81)(cid:71)(cid:3)(cid:90)(cid:72)(cid:79)(cid:79)(cid:3)(cid:72)(cid:86)(cid:87)(cid:68)(cid:69)(cid:79)(cid:76)(cid:86)(cid:75)(cid:72)(cid:71)(cid:3)(cid:76)(cid:81)(cid:3)(cid:71)(cid:72)(cid:81)(cid:87)(cid:68)(cid:79)(cid:3)(cid:83)(cid:85)(cid:82)(cid:86)(cid:87)(cid:75)(cid:72)(cid:87)(cid:76)(cid:70)(cid:86)(cid:3)(cid:68)(cid:81)(cid:71)(cid:3) implant solutions. CM ACADEMY organised by: Cendres+Métaux SA CH-2501 Biel/Bienne Phone +41 58 360 20 00 info@cmsa.ch www.cmsa.ch
FACHBEITRAG | PROTHETIK Abb. 2 Abb. 3 Patientenfall 1 – Abb. 2: Präoperative Situation. – Abb. 3: Implantate nach Nahtverschluss in Regio 36 und 46. Fallbeschreibung 1 Ausgangssituation Die 47-jährige Patientin wurde zur Bera- tung überwiesen. Es lagen keine Vorer- krankungen vor, die Patientin ist Nicht- raucherin. Ebenso gibt es keinen Hin- weis auf Parafunktionen. Die Zähne 36, 46 und 47 wiesen im Panoramaröntgen apikale Beherdungen auf. Die Patientin klagte über gelegentliches Schmerzen. Es erfolgte die ausführliche Aufklärung über die möglichen Versorgungen und die Möglichkeit von Implantaten. Schon hier wurde der ausdrückliche Wunsch einer komplett metallfreien Restaura- tion geäußert. Die nicht erhaltungs- würdigen Zähne 36, 46 und 47 werden daraufhin komplikationslos entfernt. Behandlungsplanung Zwei Monate nach der Zahnentfernung erfolgte die weitere Implantatplanung. Im digitalen Volumentomogramm (DVT) kann die optimale Implantatpo- sition dreidimensional dargestellt wer- den. Da sich die Patientin inzwischen definitiv für ein Keramikimplantat entschieden hatte, war die exakte Po- sitionierung der Implantate von hoher Wichtigkeit. Aus Kostengründen wurde auf ein Implantat im Bereich 47 verzich- tet. Vier Monate nach der Zahnentfer- nung wurden die Keramikimplantate in den Bereich 36 und 46 in Lokalanäs- thesie gesetzt. Chirurgisches Vorgehen Ein Kieferkammschnitt wurde durch- geführt, auf vertikale Entlastungsin- zisionen konnte aufgrund des breiten Kieferkammes verzichtet werden. Nach dem Ankörnen der Kortikalis mit dem Rosenbohrer erfolgte die erste Pilot- bohrung (Bone Level-Linie, Straumann) auf die Länge von 10 mm, welche zu- vor anhand der DVT-Planung festge- legt wurde. Mittels Positionsindikator (2,2 mm) wurde die korrekte protheti- sche Position überprüft, was bei einem einteiligen Implantat von entscheiden- der Wichtigkeit ist. Zudem kann man mittels Positionsindikator auch die korrekte Aufbauhöhe des Implantates bestimmen, es stehen sowohl 4 mm als auch 5,5 mm Aufbauhöhe zur Ver- fügung. Nach dem Pilotbohrer (Ø 2,8 mm) er- folgte die endgültige Aufbereitung mittels Spiralbohrer (Ø 3,5 mm). Hier kam nochmals ein entsprechender Po- sitionsindikator zum Einsatz. Die Profil- bohrung wurde ebenfalls mit dem Pro- filbohrer (Ø 4,1 mm) durchgeführt. An beiden Implantationsstellen handelte es sich um Typ-I-Knochen, sodass auch obligatorisch ein Gewinde geschnitten werden musste. Die Implantate wurden mit dem Win- kelstück inseriert – im Bereich 36 (Straumann PURE Ceramic, Ø 4,1 mm, Länge 10 mm, Aufbauhöhe 5,5 mm) und 46 (Ø 4,1 mm, Länge 10 mm, Auf- bauhöhe 4 mm). Beide Implantate waren primär stabil. Der Wundverschluss wurde mit mono- filer Naht 5/0 durchgeführt. Zudem er- folgte ein postoperatives Kontrollrönt- gen. Bei der Nahtentfernung, eine Wo- che postoperativ, zeigten sich blande Verhältnisse. Die Patientin stellte sich erst fünf Monate nach der Implanta- tion zur Freilegung vor, geplant war eine dreimonatige Einheilphase. Die Implantate zeigten sich regelrecht os- seointegriert. Es bestätigte sich auch hier wieder der subjektive Eindruck, dass die periim- plantäre Gingiva besonders reizfrei und straff dem Implantat anliegt. Zu- Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Patientenfall 1 – Abb. 4 und 5: Einheilphase: Die periimplantäre Gingiva liegt reizfrei und straff an dem Implantat an. – Abb. 6: Freilegung der Implantate mit dem Er:YAG-Laser. 16 Implantologie Journal 7&8 | 2017
PROTHETIK | FACHBEITRAG Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Patientenfall 1 – Abb. 7–9: Prothetische Versorgung. dem war in den ersten postoperativen Wochen eine schnelle Weichgewebs- heilung zu beobachten. Die Freilegung erfolgt mit dem Laser (Erbium:YAG): Die periimplantäre Gingiva wurde re- duziert, sodass die Implantatschulter zirkulär sichtbar ist. Erst jetzt wur- den auch die Kunststoffschutzkappen appliziert, um optimale Verhältnisse für die Abformung zu schaffen. Aus hygienischen Gründen wird nach der Implantation zunächst auf die Schutz- kappe verzichtet, da hier bei längerer Tragedauer eine massive Geruchsbil- dung beobachtet wurde. In der Folge wurde die Patientin für die weitere Ver- sorgung zum zuweisenden Prothetiker rücküberwiesen. Resultat Die bisher letzte klinische und radio- logische Kontrolle erfolgte 13 Monate nach der Implantation. Es zeigten sich klinisch unauffällige Verhältnisse, die Patientin ist hochzufrieden. Radio- logisch zeigte sich am Implantat 36 mesial ein geringer vertikaler Knochen- einbruch, wobei keine Blutung auf Sondierung festzustellen war. Mögli- cherweise wurde im diesem Bereich das Implantat etwas zu tief gesetzt, sodass die „biologische Breite“ in Re- lation zur Implantatschulter wiederher- gestellt wurde. Es wird empfohlen, dass die Implantatschulter 1,8 mm über dem krestalen Knochen sitzt. Fallbeschreibung 2 Ausgangssituation Eine 36-jährige Nichtraucherin in gutem allgemeinen Gesundheitszustand kam mit einer Zahnlücke Regio 25/26 zur Implantatberatung. Die Patientin gab an, dass die Zähne vor einigen Monaten bei ihrem Zahnarzt wegen chronischer Entzündungen entfernt wurden. Die kli- nische Untersuchung ergab blande, völ- lig abgeheilte Schleimhautverhältnisse. Die Patientin war klinisch beschwerde- frei. Zur Beurteilung des vertikalen und horizontalen Knochenangebotes sowie der Kieferhöhle wurde ein digitales Volumentomogramm des Ober- und Unterkiefers angefertigt. Die Röntgen- untersuchung zeigte im Lückenbereich ein auf ein Minimum von 5,8 mm redu- ziertes vertikales Knochenangebot. Das horizontale Knochenangebot zeigte sich mit 8 mm ausreichend breit. Da- rüber hinaus zeigte sich beim angren- zenden Zahn 24 eine im Durchmesser 5 mm haltende chronische apikale Paro - dontitis sowie in Regio 26 ein Kiefer- höhlenseptum. Behandlungsplanung Die Patientin wurde im Rahmen der Aufklärung über verschiedene Be- handlungsmöglichkeiten informiert. Die Patientin entschied sich für metallfreie Keramikimplantate. Des Weiteren wur- den, bei reduziertem vertikalen Kno- chenangebot Regio 26 und chronischer apikaler Parodontitis an Zahn 24, ein Si- nuslift und eine Wurzelspitzenresektion zur Minimierung des chirurgischen Auf- wandes in gleicher Sitzung geplant. Die virtuelle Positionierung der Implantate erfolgte mittels 3-D-Planung (Galileos Implant). Es wurden zwei ZrO2-Implan- tate (Straumann PURE Ceramic Mono- type Implantate Ø 4,1 mm RD, ZLA 12 mm, AH 4 mm) geplant. Chirurgisches Vorgehen Zunächst erfolgte in Lokalanästhesie (Ultracain Dental forte) ein Kiefer- kammschnitt 25, 26 mit zirkulärem Zahnfleischrandschnitt 24 und 27 so- Abb. 10 Abb. 11 Patientenfall 2 – Abb. 10: Oberkiefer okklusal. – Abb. 11: DVT, Planung 26. Implantologie Journal 7&8 | 2017 17
FACHBEITRAG | PROTHETIK Abb. 12 Abb. 13 Patientenfall 2 – Abb. 12: Externer Sinuslift. – Abb. 13: Straumann PURE Ceramic 4,1 mm RD, ZLA 12 mm, AH 4,0 ZrO2. wie einem Entlastungschnitt distal 23. Nach Präparation des Mukoperiostlap- pens konnte ein ausreichendes Ope- rationsfeld dargestellt werden. Nun erfolgte die Wurzelspitzenresektion des Zahnes 24 mit retrograder Wur- zelfüllung. In weiterer Folge wurde in klassischer Weise mittels Diamantfräse ein kortikales Fenster im Bereich der fa- zialen Kieferhöhlenwand angelegt. Die intakt erhaltene Kieferhöhlenschleim- haut konnte nach mesial, distal und kranial ausreichend präpariert werden. Ein schon im DVT ersichtliches Kiefer- höhlenseptum konnte erfolgreich ohne Ruptur der Kieferhöhlenschleimhaut in die Präparation einbezogen wer- den. Der virtuellen Planung und den drei Regeln (Mindestabstand 1,5 mm zwischen benachbartem Zahn und Im- plantat auf Knochenniveau, Mindest- abstand 3 mm zwischen benachbarten Implantatschultern auf Knochenniveau und optimale orofaciale Positionierung des Keramikimplantates) entsprechend, wurde die Position der Implantate festgelegt und mittels Rosenbohrer (Ø 1,4 mm) fixiert. Die Implantatachse wurde dann mit den 2,2 mm-Pilotboh- rer festgelegt. Zur Überprüfung der Implantatposition, Angulation und Versorgbarkeit (Aufbauhöhe, Abstand zum Gegenzahn) wurde der einteilige Implantatpositionsindikator einge- bracht. Dieser sollte im Hinblick auf die geforderte exakte Positionierung des einteiligen Implantates unbedingt eingesetzt werden. Etwaige Korrek- turen der Position könnten dann mit dem nächsten Bohrschritt vorgenom- men werden. Mit dem Pilotbohrer (Ø 2,8 mm) wurde das Implantatbett erweitert. Wie schon bei der ersten Bohrung kam naturgemäß der Bohrer im extern geschaffenen Hohlraum des Sinuslifts zum Vorschein. Unbedingt ist darauf zu achten, dass hierdurch die Kieferhöhlenschleimhaut nicht per- foriert wird. Nun wurde mit dem Im- plantatpositionsindikator (Ø 2,8 mm) die Implantatposition, Angulation und Versorgbarkeit überprüft. Fort- fahrend wurde mit dem Spiralbohrer (Ø 3,5 mm) das Implantatbett erweitert und abermals mit dem Positionsindika- tor überprüft. Um sicherzustellen, dass während der Implantatinsertion keine übermäßige Kraft auf das Implantat oder Implantatbett ausgeübt wird, wurde abschließend der Profilbohrer eingesetzt. Nach Abschluss des Bohr- vorganges für beide Implantate wurde zur Unterstützung der klinisch dünn imponierenden Kieferhöhlenschleim- haut eine resorbierbare Membran ein- gebracht. Der geschaffene Hohlraum wurde mit bovinem Hydroxylapatit gefüllt. Nun erfolgte die maschinelle Insertion der zwei ZrO2-Implantate (Straumann PURE Ceramic Monotype Implantate, Ø 4,1 mm RD, ZLA 12 mm, AH 4 mm) mittels Transferteil. Es konnte bei beiden Implantaten eine Primärsta- bilität von über 35 ncm erreicht werden. Nach Überprüfung der Positionierung erfolgte der Wundverschluss mit mo- nofilen Nähten. Resultat Zwei Wochen postoperativ zeigten sich periimplantär blande Schleimhautver- hältnisse. Acht Monate postoperativ zeigten sich die Implantate entzün- dungsfrei osseointegriert. 13 Monate postoperativ kam die Patientin mit Keramikkronen versorgt zur Kontrolle. Die klinische und radiologische Kon- trolle ergab einen unauffälligen Be- fund. Subjektiv war die Patientin mit der Versorgung sehr zufrieden. Abb. 14 Abb. 15 Patientenfall 2 – Abb. 14: Okklusale Ansicht postoperativ. – Abb. 15: OPG postoperativ. 18 Implantologie Journal 7&8 | 2017
I E G E Z N A Abb. 16 Abb. 17 Abb. 18 Patientenfall 2 – Abb. 16 und 17: Implantate Regio 25 und 26, 16 Tage postoperativ. – Abb. 18: Kontrolle mit prothetischer Versorgung 13 Monate postoperativ. Fazit für die Praxis Obwohl sich Titanimplantate in den letzten Jahrzehnten bewährt haben, besteht zunehmend der Wunsch nach alternativen metallfreien Werkstoffen. Mit dem hier beschriebenen Implan- tatsystem steht dem Arzt eine natürlich aussehende Behandlungsoption mit hoher Dauerfestigkeit zur Verfügung. Hier scheint die Makro- und Mikrorau- igkeit der ZLA-Oberfläche eine wichtige Rolle zu spielen. Sie ist der Topografie der SLA-Oberfläche ähnlich. In prä- klinischen Studien hat sie eine Osseo- integration gezeigt, die hinsichtlich periimplantärer Knochendichte und BIC-Wert (Bone-Implant-Contact) der Ti-SLA-Oberfläche entspricht.6 Was den Heilungsprozess des Weichge- webes um Zirkonoxidimplantate betrifft, so sind noch weitere Untersuchungen nötig. Grundsätzlich sind die ersten Er- gebnisse, was die Langzeitstabilität von Zirkonoxidimplantaten betrifft, sehr Erfolg versprechend, sodass von ähnli- chen Werten wie bei Titan implantaten ausgegangen werden kann. Weiter zei- gen neueste wissenschaftliche Erkennt- nisse, dass die Anlagerung des bakte- riellen Biofilms an Keramik geringer ist als um Titan, was eventuell erklären könnte, warum klinische Nachuntersu- chungen faktisch keine Periimplantitis um Keramikimplantate zeigen.7 In Zu- kunft kann sich das Material Zirkondi- oxid als Alternative zum Titan durchaus etablieren, wobei es nach derzeitigem Stand das Titanimplantat nicht ersetzen wird, sondern eine Ergänzung darstellt und Zahnärzten erlaubt, das eigene Be- handlungsspektrum zu erweitern. t k a t n o K Dr. med. univ. Dr. med. dent. Rudolf Eichinger Dr. Peter Budenhofer Praxis Eichinger Budenhofer Kompetenzzentrum Gesundheit St. Stephan Salzburger Straße 65 4600 Wels, Österreich www.eichinger-budenhofer.at I AM DEMANDING DEMANDING N E U Einfach gemacht! 3D-Implantatplanung mit sofortiger Volumenmessung und Bewertung der Knochendichte 7 1 / 8 + 7 J I ACTEON® GERMANY GmbH ǀ Industriestraße 9 ǀ D-40822 Mettmann Tel.: +49 (0) 21 04 / 95 65 10 ǀ Fax: +49 (0) 21 04 / 95 65 11 E-Mail: info@de.acteongroup.com ǀ www.de.acteongroup.com
CONTINUING MEDICAL EDUCATION | PEER-REVIEWED 2 CME-Punkte Autologe Knochentransplantate gelten als Goldstandard zum Zweck der Knochengeweberegeneration aufgrund Dr. Mike Barbeck [Infos zum Autor] Literatur ihrer osteogenen, osteoinduktiven und osteokonduktiven Potenz.1,2 Die Gewinnung von Eigenknochen ist jedoch mit Potenz. Schwierigkeiten verbunden, da häufi g ein weiterer operativer Ein- griff an einer anderen Lokalisation als dem späteren Implantations- ort nötig ist.3 Die Entnahme ist daher oftmals mit Nebenwirkungen und möglichen Infektionen verbunden.3,4 Zudem ist die Menge an zu gewinnendem autologen Knochengewebe vielmals zu gering, um die Defekt- bzw. Implantationsstelle füllen zu können. Als Alter - native zum Eigenknochentransplantat oder auch zur Volumen- erhöhung stehen dem Kliniker mittlerweile diverse Knochen ersatz- materialien zur Verfügung, welche auf allogenem oder xenogenem Gewebe basieren oder synthetischen Ursprungs sind.1,5 Allogene Knochenersatzmaterialien Update zum aktuellen wissenschaftlichen Stand Dr. Mike Barbeck, Phil Donkiewicz M.Sc., Dr. Dr. Oliver Blume, Dr. Ronald E. Unger, Prof. Dr. Sabine Wenisch, Prof. Dr. Dr. Reinhard Schnettler Zwar unterstützen alle Materialklas- sen die Knochengewebeheilung bzw. den Knochengewebeaufbau vornehm- lich über den Prozess der Osteokon- duktion, aber insbesondere allogenen Materialien wird die höchste regenera- tive Kapazität zugeschrieben. Dies liegt daran, dass humanes Spendergewebe als Basis zu deren Herstellung dient und dieses die höchste Ähnlichkeit mit dem Zielgewebe des Empfängerorga- nismus aufweist.2,6 Um die Eigenschaften und die damit verbundene Sicherheit dieser Materia- lien richtig zu bewerten, ist es essen - ziell, allogene Knochenersatzmaterialien nach deren Prozessierung zu beurteilen. So können Allografts grob in physisch und physikochemisch prozessierte Ma- terialien unterteilt werden.7 Zu den phy- sisch prozessierten Allografts gehören global weit verbreitete Materialien wie der fresh-frozen bone und cryopreser- ved bone, bei denen die zelluläre Sub- stanz vollständig enthalten bleibt.8,9 Die entnommenen Transplantate werden hier lediglich tiefgefroren (circa –20 °C) und evtl. bestrahlt (fresh frozen) bzw. mit Kryoprotektiva wie etwa DMSO oder Glycerol versetzt und bei circa –196 °C gelagert (cryopreserved). Bei beiden Verfahren konnten lebens fähige Zellen nachgewiesen werden, was im Falle des Kryokonservierungsverfah- rens sogar ausdrückliches Ziel ist.8,10 In Deutschland hingegen durchlaufen alle zugelassenen Alloimplantate eine chemische Dezellularisierung, wobei verschiedene Prozesse bzw. Chemika- lien eingesetzt werden (Tab. 1). Die Trocknung, welche eine stabile Lagerung des Gewebes bei Raumtem- peratur ermöglicht, erfolgt dabei ent- weder mittels Evaporation von Aceton (Puros Allograft, Tutoplast® Spongiosa Allograft Eingesetzte Chemikalien Puros Allograft, Tutoplast® Spongiosa Block11 Wasserstoffperoxid, NaOH, Ethanol, Aceton DIZG-Knochenblöcke12 Peressigsäure-Ethanol C+TBA-Knochenblöcke, maxgraft®13,14 Diethylether, Ethanol, Wasserstoffperoxid TBF-Knochenblöcke15 Ethanol, Chloroform, Wasserstoffperoxid, Natriumhypochlorit Tab. 1: Aufl istung von Chemikalien zur Dezellularisierung der bekanntesten in Deutschland erhältlichen allogenen Knochenblöcke. 20 Implantologie Journal 7&8 | 2017
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CONTINUING MEDICAL EDUCATION | PEER-REVIEWED Block), vergleichbar in der Literatur mit solvent-dehydrated bone allografts (SDBA), oder durch Gefriertrocknung (alle anderen Anbieter), häufig bezeich- net als freeze-dried bone allografts (FDBA).16,17 Als Sammelbegriff wird zu- meist mineralized bone allograft (MBA) verwendet.18 Schlussendlich ist es das Ziel dieser Aufreinigungsprozesse, ein Knochen- ersatzmaterial zu generieren, welches vor allem als osteokonduktiv wirkende Gerüststruktur und mit optimalen phy- sikochemischen Eigenschaften eine optimale Knochengewebeheilung er- möglicht, ohne immunogen wirksame Bestandteile zu enthalten. Sicherheitsaspekte von allogenen KEM In der Vergangenheit sorgten Berichte von Infektionsübertragungen und im- munologischen Reaktionen als Folge der Applikation von Knochentransplan- taten für Aufsehen und stellten damit deren Sicherheit infrage.19 Während diese Bedenken für unprozessierte lediglich physisch behandelte oder Knochenmaterialien ihre Berechtigung finden, kann bei den physikochemisch prozessierten Allografts nach aktuellen Erkenntnissen lediglich ein hypothe- tisches Restrisiko bestehen.20,21 So wurde die Übertragung von Infektions- krankheiten bisher nur bei der Ver- wendung von Allografts aufgezeigt, welche nicht oder nicht korrekt phy- sikochemisch behandelt wurden.22,23 Jedoch wurde seit der Einführung des sogenannten Nucleic Acid Tests (NAT), einem höchst sensitiven und spezifi- schen Test zum Nachweis selbst kleins- ter Mengen an Erbinformationen von Pathogenen, im Jahre 2004 von keiner Infektionsübertragung durch die Trans- plantation von humanem Knochen berichtet.20 Vereinzelte Fallberichte, in welchen eine Allosensibilisierung von Empfängern humaner Knochentransplantate pu- bliziert wurde, beziehen sich praktisch ausschließlich auf Eingriffe, welche mit frischem oder frischem, gefrorenem Knochen durchgeführt wurden.24–26 Einzig und allein Friedlaender und Kol- 22 Implantologie Journal 7&8 | 2017 Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 1: Aufnahme eines maxgraft®-Knochenblocks mit deutlich sichtbarer trabekulärer Struktur. – Abb. 2: Histologische Aufnahme eines Schnittpräparats des maxgraft®-Knochenblocks mit deutlich sichtbarer lamellärer Grundstruktur (Sterne) und keinerlei Anzeichen von verbliebenen Zellen (Pfeile; Sirius-Färbung, 400-fache Vergrößerung). – Abb. 3: Elektronenmikroskopische Aufnahme der Grundstruktur des maxgraft®-Knochenblocks. Der herausragende Erhalt der lamellären Grundstruktur (Sterne) bei gleichzeitiger kompletter Aufreinigung sowohl der Havers-Kanäle (blauer Pfeil) als auch der Osteozytenlakunen (rote Pfeile) ist gut zu erkennen (schwarze Einfärbung = aufarbeitungsbedingte Färbung, d. h. eigentliche Leerflächen; 1.250-fache Vergrößerung). legen haben eine Allosensibilisierung durch die Transplantation von ge- friergetrockneten muskuloskelettalen Allografts in der orthopädischen An- wendung gezeigt, welche jedoch keine klinischen Auswirkungen zur Folge hatte.27 Hierbei sollte außer- dem berücksichtigt werden, dass der Aufbereitungsprozess sowie die Qua- litätsstandards des in dieser Studie einbezogenen Materials nicht den Pro- zessen anderer Allografts entsprachen. Zudem wurden in dem berichteten Fall erheblich größere Gewebevolumina im Vergleich zu Knochenblöcken zum Zwecke der dentalen Applikation ver- wendet. Es ist ferner ersichtlich, dass kleinere Knochenfragmente deutlich besser von den in der Aufbereitung verwendeten Lösungen durchdrungen werden können und somit eine grö- ßere Effizienz der Dezellularisierungs- prozesse gewährleistet ist, sodass das Risiko einer immunologischen Reak- tion nahezu ausgeschlossen werden kann.28,29 Insgesamt konnten damit im Rahmen der dentalen Anwendung von prozessierten allogenen Knochen- blöcken nach bisherigen Erkenntnissen keine spenderspezifischen Antikörper in Empfängern nachgewiesen werden. Zusätzlich wurde gezeigt, dass selbst ein sogenanntes HLA-Mismatch keinen Einfluss auf die Einheilung von Kno- chentransplantaten hat.29,30 Aufbereitung von Knochenblöcken Die Prozesskette von der Gewinnung des Ursprungsgewebes bis hin zur Aufbereitung soll im Folgenden am Beispiel eines Allografts (maxgraft®, botiss biomaterials GmbH, Straumann
PEER-REVIEWED | CONTINUING MEDICAL EDUCATION Abb. 4 Abb. 5 Abb. 4 und 5: Wachstumsverhalten von osteoblastären MG-63-Zellen sowie primären humanen Osteoblasten auf dem allogenen Knochenersatzmaterial maxgraft® (Calcein-Färbung; 100-fache Vergrößerung). GmbH), welches durch den Allotec® - Prozess behandelt wird, unter beson- derer Berücksichtigung der Sicher- heitsaspekte verdeutlicht werden. Vor der nass chemischen Behandlung findet bereits ein mehrstufiger Selek- tionsprozess statt, welcher ideale Materialqualität und höchste Sicher- heitsstandards gewährleistet. Dieser Prozess beginnt mit der Bewertung der Femurköpfe durch den behandeln- den orthopädischen Chirur gen, wel- cher mithilfe von CT-Aufnahmen noch vor der Extraktion eine erste klinische Bewertung vornimmt. Dabei wird die Knochenqualität beurteilt, um eventu- elle kompromittierende Eigen schaften wie Knochenläsionen zu erkennen und somit frühzeitig eine Knochenspende auszuschließen.31 Gleicher maßen wird vor der Entnahme mithilfe einer mi- nutiösen Anamnese sowie serologi- schen Testungen des Spenderblutes, welche dem Ausschluss bestehender HIV 1/2-, HBV-, HCV- und Syphilis- Infektionen dient, das Risiko für die Übertragung von Infektionen deutlich gesenkt.20 Nur bei Erfüllung all dieser Sicherheits parameter wird das Ge- webe für die Entnahme und folgende Prozessierung freigegeben. In den GMP-konformen Reinräumen der C+TBA werden die Femurköpfe anschließend physikochemisch pro- zessiert, um das sterile Endprodukt, humanes mineralisiertes Kollagen, zu erhalten. Hierfür werden zunächst Ge- weberückstände manuell entfernt und das Knochengewebe in Partikel, Blöcke und Ringe aufgeteilt. Danach wird das Knochenmaterial zur Entfernung von Gewebe- bzw. Zellkomponenten mit- tels eines Ultraschallbads behandelt, um das Spendergewebe besser auf die im Anschluss folgende Anwendung der zur weiteren Dezellularisierung dienen- den Chemikalien (Tab. 1) vorzuberei- ten. Zu diesem Prozessschritt gehören alternierende Spülvorgänge mit Ethanol und Diethylether sowie die oxidative Behandlung mit Wasser stoffperoxid. ANZEIGE Meine m&k Produktwelt für die Implantologie A l l e s a u s e i n e r H a n d ! • Implantate • Knochenregeneration • Weichgewebsmanagement • Konstruktionselemente • Fortbildungsangebote • und vieles mehr ... Bodo Müller, einer der Unternehmensgründer der m&k gmbh www.mk-webseite.de acebook.com/mk.gmbh Implantologie Journal 7&8 | 2017 23
CONTINUING MEDICAL EDUCATION | PEER-REVIEWED 2 CME-Punkte CME-Fortbildung Allogene Knochenersatzmaterialien Dr. Mike Barbeck, Phil Donkiewicz M.Sc., Dr. Dr. Oliver Blume, Dr. Ronald E. Unger, Prof. Dr. Sabine Wenisch, Prof. Dr. Dr. Reinhard Schnettler Zum Beantworten dieses Fragebogens registrieren Sie sich bitte unter: www.zwp-online.info/de/cme-fortbildung/92833 Infos zur CME-Fortbildung auf ZWP online Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 auch einer immunolo gischen Re- aktion vollständig eliminiert. Um schließlich die durch den Auf- reinigungsprozess entstandenen Flüssigkeitsreste aus dem behan- delten Knochengewebe zu ent- fernen, un terläuft dieses im Fol- genden einer Ge friertrocknung. Die Gefriertrocknung ist ein be- sonders schonendes Verfah ren, durch welches die native Struk- tur des Knochenblocks erhalten wird (Abb. 1–3). Zuletzt erfolgt die End sterilisation des Knochen- materials mittels niedrig dosier- ter Gamma be strahlung, um eine eventuelle Konta mination durch Mikroorganismen ausschließen zu können.31,35 kann auf Zusammenfassend Grundlage dieser Prozessierung geschlussfolgert werden, dass gleichermaßen die Wahrschein- lichkeit einer Infektionsübertra- gung wie die einer Allosensibi- lisierung durch diese chemisch prozessierten und gefrierge- trockneten Allografts nicht gege- ben sein kann. Obwohl vereinzelt Zellbestandteile innerhalb der Knochenmatrix nachgewiesen werden konnten, gibt es keiner- lei Hinweise auf klinische Aus- wirkungen dieser Ergebnisse.20,29,36,37 So wurde in den letzten zwanzig Jah- ren bei millionenfacher Anwendung dieses Knochenersatz materials weder die Übertragung einer einzigen Infek- tion noch ein einziger Fall publiziert, der eine Problematik bei der Spende oder dem Empfangen weiterer Organe und Gewebe eines Empfängers von dezellu- larisierten Allografts dokumentiert. Knochengeweberegeneration mithilfe von allogenen KEM Allogene Knochenersatzmaterialien eignen sich insbesondere auf Grundlage der physikochemischen Ähnlichkeit der Knochenmatrix zu dem zu ersetzenden Knochengewebe für den Einsatz im Rahmen der Knochengeweberegene- ration. So haben In-vitro-Versuche die hervorragende Eignung der Knochen- blöcke als Substrat für das osteoblas- täre Wachstum nachgewiesen (Abb. 4 und 5). Dadurch konnten die optimalen osteokonduktiven Eigenschaften des hier beschriebenen Allografts im Zell- versuch nachgewiesen werden. Auch durch klinische Studien inklusive histologischer Nachuntersuchungen konnte das problemlose und optimale Einheilverhalten dieser Knochenblöcke nachgewiesen werden (Abb. 6–8). So konnte gezeigt werden, dass sich das allogene Knochenersatzmaterial ohne infl ammatorische Auffälligkeiten innerhalb der Implantationsareale de- tektieren ließ, wobei das Material neu eingewachsenem Knochengewebe auch innerhalb des Organismus als hervor- ragende Wachstumsgrundlage dient (Abb. 6 und 7). Des Weiteren konnte der Remodeling-Prozess und der Material- abbau ohne infl ammatorische Auffällig- keiten nachgewiesen werden (Abb. 8). t k a t n o K Dr. Mike Barbeck botiss biomaterials GmbH Büro Berlin Ullsteinstraße 108 12109 Berlin Tel.: 030 20607398-35 mike.barbeck@botiss.com Abb. 6: Exzellente knöcherne Einheilung eines maxgraft®-Knochen- blocks (MG) mit neu gebildetem Knochengewebe (K) an den Material- oberfl ächen, BG = Bindegewebe (H.E.-Färbung; 100-fache Vergrö- ßerung). – Abb. 7: Osteoblastensaum (Pfeile) sowie Osteoidbildung (Sterne) an der Oberfl äche eines maxgraft®-Knochenblocks (MG), BG = Bindegewebe (Toluidin-Färbung; 400-fache Vergrößerung). – Abb. 8: Abbau der knöchernen Matrix des maxgraft®-Knochenblocks (MG) durch Osteoklasten ( Pfeilspitze), BG = Bindegewebe (H.E.-Fär- bung; 400-fache Vergrößerung). Während Ethanol und Diethylether die Denaturierung von nicht kollage- nen Proteinen sowie die Eliminierung von verbleibenden Bakte rien und eine Virusinaktivierung bewirken, werden durch die Anwendung von Wasserstoff- peroxid zusätzlich verbleibende DNS- Fragmente zerstört.32–34 Insgesamt wird auf diesem Wege nicht nur das Risiko einer Infektionsübertragung, sondern 24 Implantologie Journal 7&8 | 2017
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FACHBEITRAG | FORSCHUNG & ENTWICKLUNG Prof. Dr. Liebaug [Infos zum Autor] Literatur Seit dem Ende der Sechzigerjahre des letzten Jahrhunderts wurde der Werkstoff Titan verwendet und gilt seither als unangefochte- ner Goldstandard. Sowohl Geometrie als auch Oberflächenstruk- turen und -beschichtungen wurden verändert und weiterentwi- ckelt. Die neueste Generation von modernen Keramik implantaten schickt sich an, in die Fußstapfen zu treten. Folgender Fach- beitrag widmet sich daher mit wissenschaftlichem Hintergrund den Zirkonoxid- und Titanimplantaten. In einem Fallbeispiel wird exemplarisch auf die Durchführung einer keramikimplantat- basierten Versorgung eingegangen. Möglichkeiten und Grenzen von Keramikimplantaten Wissenschaftlicher Hintergrund und Fallbeispiel Jiaoshou (Prof.) Dr. med. Frank Liebaug In den letzten 30 Jahren ist die den- tale Implantologie ein fester Bestandteil im zahnmedizinischen Behandlungsspek- trum geworden. Wann immer es klinisch möglich ist, wird minimalinvasiven Ope- rationstechniken der Vorzug gegeben, und innovative Strategien im Hart- und Weichgewebemanagement führen zu beeindruckenden klinischen Ergebnissen. Biokompatibilität Titan galt in der dentalen Implantolo- gie bisher als absolut biokompatibel. Biokompatibel sind Stoffe, die keinen negativen Einfluss auf Lebewesen bzw. Gewebe haben, sich im Körper neutral verhalten und keine allergischen oder giftigen Reaktionen auslösen. Dies ist be- sonders relevant für Implantate, die sich über einen langen Zeitraum in direktem Kontakt zu einem Lebewesen befinden. Unverträglichkeit auf Titan – Was ist dran? Mit der stetig wachsenden Zahl in- serierter Titanimplantate steigt auch die Zahl der Patienten, die eine Ge- webeentzündung um das Implantat entwickeln oder einen frühzeitigen Implantatverlust erleiden.1 In den letz- ten Jahren wurde immer wieder von möglichen Reaktionen auf Titan be- richtet, jedoch ist die Beweislage ge- ring und basiert auf Falldarstellungen und vereinzelten klinischen Berichten.2 Bereits 1989 berichteten Schliephake und Neukam nach der Insertion von Titanschrauben in den Kiefer von einer Akkumulation von Titanpartikeln in parenchymatösen Organen.3 Im Jahr 2000 berichteten auch Urban et al. von einer, wenn auch geringen, An- reicherung von Titanpartikeln in Leber, Milz und den abdominalen Lymphkno- ten bei Patienten mit Hüft- oder Knie - endoprothesen.4 Seit einiger Zeit wird der Periimplantitis auch in der implantologischen wissen- schaftlichen Literatur zunehmend Auf- merksamkeit geschenkt.5 So wurden verschiedene ätiologische Faktoren und Risikofaktoren für diese Erkrankung definiert. Darüber hinaus publizierten Siddiqi et al. 2011 die Auffassung, dass eine orale Titanhypersensitivität mög- licherweise durch mangelndes Wissen nicht erkannt und damit nur selten be- richtet wird.6 Obwohl der derzeitige Erkenntnis- stand über Titanpartikelüberempfind- lichkeiten noch begrenzt ist, kann nicht ausgeschlossen werden, dass es ein wichtiger Grund für die Auslösung periimplantärer Entzündungen oder Implantatverlust ist. Ferner wird vermutet, dass die Hyper- sensitivitätsreaktionen mit der Korrosion der Titanoberfläche zusammenhängen. Dies kann Mikroräume mit veränder- tem pH-Wert und dem Vorhandensein bestimmter Bakterienkolonien betref- fen, die durch ihren Stoffwechsel die metallische Oberfläche von Implantaten angreifen können. Die vom Implantat abgegebenen Metallionen bilden Kom- plexe mit nativen Proteinen und somit potenzielle Allergene, welche wiederum Hypersensitivitätsreaktionen auslösen können.7,8 Diese Autoren fanden auch heraus, dass Ti(IV)-Ionen sowohl Mo- nocyten als auch die Osteoklastenakti- vität beeinflussen und dies eine Rolle bei 26 Implantologie Journal 7&8 | 2017
Ein starkes Doppel. Biomaterials @Straumann Wenn sich zwei führende Marken der Implantologie und der dentalen Knochen- und Weichgeweberegeneration ergänzen, bedeutet das für Sie: Das komplette Lösungsangebot und Spitzenkompetenz im Team. Für mehr Optionen in der Praxis.
FACHBEITRAG | FORSCHUNG & ENTWICKLUNG der aseptischen Lockerung von orthopä- dischen Implantaten spielt. Nichtsdesto- trotz handelt es sich bei den beschriebe- nen osteolytischen Gewebereaktionen, in denen auch T-Lymphozyten einbezo- gen sind, um einen komplexen patho- physiologischen Prozess, den wir noch nicht vollkommen verstehen, an dem aber verschiedene Autorengruppen for- schen.1,2,4,6–27 Gerade die Arbeitsgruppe um Olmedo et al. vermuten durch das Vorhandensein von T-Zellen in Biopsien, dass es sich um eine Immunreaktion handele.15–20 Die klinische Relevanz die- ser Forschungsergebnisse und die bio- logischen Langzeiteffekte sind jedoch bisher nicht bis zum Ende geklärt. Allergische Reaktionen auf Titan zei- gen sich in Form von Urtikaria, Juckreiz der Haut oder Schleimhäute, atopische Dermatitis, von Ekzemen im Gesicht, beeinträchtigte Heilung von Frakturen, Schmerzen, Nekrosen, Hautausschlä- gen, nicht verhornendes ödematöses hyperplastisches Zahnfleisch sowie Lockerung von orthopädischen Implan- taten oder Zahnimplantaten, welche nicht einer Infektion, eingeschränkter Einheilung oder Überlastung zuge- schrieben werden können. Aus diesen Gegebenheiten heraus geht die Suche nach Alternativen, die mög- lichst in ihrer Biokompatibilität, klini- schen Anwendung, Lanzeitstabilität und Ästhetik optimal für den Einsatz im menschlichen Kiefer sind, weiter. chanische Eigenschaften wie beispiels- weise eine überlegene Korrosions- und Abriebresistenz sowie eine hohe Biege- festigkeit (800 bis 1.000 MPa). Unle- giertes Zirkonoxid kann temperaturab- hängig drei kristallografische Formen annehmen. Bei Raumtemperatur und bis zu einer Temperatur von 1.170 °C ist die Struktur monoklin, während sie bei einer Temperatur zwischen 1.170 °C und 2.370 °C tetragonal ist. Bei Tempe- raturen über 2.370 °C ist die Struktur kubisch. Die Zugabe von stabilisieren- den Oxiden erlaubt die Erhaltung der metastabilen tetragonalen Struktur bei Raumtemperatur. Durch eine Bearbei- tung der Oberfläche kann eine Stei- gerung der Rissbeständigkeit erlangt werden. Somit kann die Bruchfestigkeit und Bruchzähigkeit im Gegensatz zu anderen Keramiken erhöht werden. Die sogenannte „Low-Temperature De- gradation“ (LTD), der Alterungsprozess, entsteht durch eine langsame Oberflä- chentransformation der metastabilen tetragonalen Kristalle zu stabileren mono klinischen Strukturen in Gegen- wart von Wasser oder Wasserdampf. Mögliche Ansätze, um LTD zu minimie- ren, beinhalten den Zusatz von kleinen Mengen Kieselsäure, den Einsatz von Yttriumoxid-beschichtetem anstatt co-präzipitiertem Puder, die Reduk- tion der Korngröße, eine Erhöhung des Stabilisatoranteils oder die Bildung von Kompositen durch Aluminiumoxid.29 Keramikimplantate – Eine sichere Alternative? Fehlermöglichkeiten bei Zirkonoxid Um den steigenden ästhetischen An- sprüchen und der großen Nachfrage von Patienten nach metallfreien Im- plantatlösungen nachzukommen und um von Olmedo et al. 2012 und 2013 beschriebene allergische Entzündungs- reaktionen auf Titanpartikel zu ver- hindern, wurden vielversprechende Keramikimplantate entwickelt und im Dentalmarkt eingeführt.20,21,28 Mechanische Eigenschaften von Zirkonoxid Zirkonoxid besitzt im Vergleich zu an- deren Dentalkeramiken exzellente me- Während der chirurgischen Insertion des Keramikimplantats sowie der fol- genden funktionellen Belastung kann es zu einem mechanischen Versagen des Implantats kommen. Hierbei spielen die Bildung von Poren oder Mikrorissen während des Herstellungsprozesses eine Rolle. Auch eine biomechanische Überlastung kann unter funktioneller Belastung zu einer Rissausbreitung und zu einem frühen Versagen des Kera- mikimplantates führen. Aufgrund der Tatsache, dass die Fes- tigkeit des Implantats auf Fehler im Produktionsprozess sowie der Ober- flächenbehandlung zurückzuführen ist, kann mithilfe eines ausgereiften und akkuraten Herstellungsprozesses eine Implantatfestigkeit erreicht werden, die mit der von Titan vergleichbar ist. Des Weiteren können Designaspekte zu Bereichen mit hoher Spannungskon- zentration führen und in Kombination mit der spröden Natur der Keramik die Wahrscheinlichkeit eines Implantatver- sagens erhöhen. Im Gegensatz dazu konnte keine Assoziation von Alterung und klinisch relevantem Implantatver- sagen beobachtet werden. Arten von Zirkonoxid in der Zahnmedizin Es sind verschiedene Typen von Zirkon- oxid verfügbar, aber es werden bisher nur drei Arten in der Zahnmedizin ver- wendet: Yttriumstabilisierte tetragonale Zirkonium-Polykristalle (3Y-TZP), Alumi- nium-gehärtetes Zirkonium (AZT) und Zirkonium-gehärtetes Aluminium (ZTA). Osseointegration von Zirkon- oxid vs. Titanimplantaten Eine Vielzahl an Tierversuchen konnte zeigen, dass Zirkonoxidimplantate eine vergleichbare oder sogar bessere Os- seointegration zeigen wie Titan. Der Einfluss der Implantatoberfläche auf die Osseointegration wurde in mehre- ren Studien untersucht. Diese zeigten, dass die Rauigkeit der Oberfläche den Ausdrehkraftwiderstand beeinflusst: Je rauer die Oberfläche, desto höher die Ausdrehkraft. Dies bestätigte sich auch in den biomechanischen Ausdrehver- suchen von Bormann et al. 2012, wo mikrostrukturierte Keramikimplantate mit Titanimplantaten verglichen wur- den und eine nahezu gleiche Stabilität im Knochen überzeugte.29 Auch meh- rere In-vitro-Studien kamen zu dem Schluss, dass die Oberflächenrauigkeit die Knochenheilung und den Wider- stand der Ausdrehkraft verbessert. Untersuchungen zur Zellhaftung und der Proliferation von osteoblastenähn- lichen Zellen zeigten eine vergleich- bare oder stärker ausgeprägte Adhä- sion, Proliferation und Differenzierung von Osteoblasten auf modifizierten Zirkonoxid- Oberflächen.30,31 28 Implantologie Journal 7&8 | 2017
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG | FACHBEITRAG und randomisiert kontrollierter Studien, um eine evidenzbasierte Verwendung von Zirkonoxidimplantaten als Alterna- tive zu Titanimplantaten zu stützen.36 Fallbeispiel Im hier präsentierten Fallbericht soll exemplarisch auf die Durchführung einer keramikimplantatbasierten Versorgung einer Einzelzahnlücke eingegangen werden. Der 32-jährige Patient stellte sich mit dem Wunsch einer protheti- schen Lückenversorgung vor. Die Anam- nese ergab eine chronische Erkrankung der Milz und eine Anomalie im Bereich der roten Blutkörperchen. Des Weite- ren berichtete der Patient von mehr- fach vorangegangenen Entzündungen im Bereich des ehemaligen Zahnes 15 mit Beteiligung der Kieferhöhle, welche im Vorfeld eine stationäre Behandlung alio loco zur Folge hatte. Während der damaligen Operation sei es zu einem le- bensbedrohlichen Zustand gekommen. Der Patient wünschte eine minimalinva- sive Vorgehensweise bei der Operation und nach Möglichkeit eine metallfreie Versorgung, ohne die nahezu intakten Nachbarzähne durch eine Brückenprä- paration zu verletzen. Die Auflistung von verschiedenen Unverträglichkeiten des Patienten, sowohl auf Nahrungs- mittel als auch auf Metallstäube an dessen Arbeitsplatz, manifestierten das Ziel, mit einem Monotype-Keramikim- plantat eine solide Grundlage für eine Einzelkrone zu schaffen. Da wegen der erhöhten Blutungsneigung und den da- mit verbundenen möglichen Komplika- tionen eine lappenlose Operationstech- nik gewählt wurde, kam es in Abspra- che mit dem Patienten zur Planung der Implantatposition und Vorbereitung einer Bohrschablone (Abb. 1). Die Möglichkeit des internen Sinus- lifts mit der Summers-Technik wurde besprochen und vom Patienten zu- gestimmt. Die Abbildungen 2 und 3 zeigen den relativ breiten zahnlosen Abb. 1 Die Osseointegration hängt von der Rauigkeit der Oberfläche ab, und Zir- konoxidimplantate mit entsprechender Oberflächenbehandlung erzielen ver- gleichbare Ergebnisse wie Titan.32,33 Die Analyse des periimplantären Weichge- webes zeigte für Zirkonoxidimplantate sogar bessere Ergebnisse bezüglich des Heilungsprozesses, entzündlicher Infiltrate, Plaqueadhäsion und bakte- rieller Adhäsion. Aufgrund der Tatsache, dass qualitativ hochwertige klinische Daten fehlen, werden langfristige Studien mit einem randomisiert kontrollierten Design be- nötigt, um den routinemäßigen klini- schen Gebrauch von Zirkonoxidimplan- taten empfehlen zu können.28,34 Periimplantäres Weichgewebe um Zirkonoxid- und Titanimplantate Es konnte gezeigt werden, dass Zirkon- oxidimplantate und -abutments eine sehr gute periimplantäre Weichgewe- beschnittstelle bieten, welche eine reiz- freie Anheftung bewerkstelligt. Eine Vielzahl an In-vitro- und In-vivo-Stu- dien verglichen Zirkonoxid und reines Titan und konnten eine vergleichbare oder sogar bessere Heilung, weniger entzündliche Infiltrate, eine reduzierte Plaqueadhäsion und eine signifikante Reduktion der bakteriellen Adhäsion beobachten, was in Kombination einen positiven Effekt auf die Gesundheit des periimplantären Weichgewebes be- sitzt. Des Weiteren ergab der Vergleich von Zirkonoxid und Titanpräparaten eine höhere Anzahl an entzündungs- assoziierten Prozessen bei Präparaten aus Titan. Humane gingivale Fibroblas- ten zeigten eine vergleichbare biologi- sche Reaktion auf Zirkonoxid und reine Titan oberflächen.35 Klinische Studien zu Zirkonoxidimplantaten Jung et al. fanden 2015, dass einteilige Keramikimplantate eine ähnliche bzw. vergleichbare Überlebens- und Erfolgs- rate wie zweiteilige Titanimplantate aufweisen. Es bedarf dringend weite- rer, gut durchgeführter, langfristiger Abb. 2 Abb. 3 Abb. 1: Desktopansicht zur Implantatplanung in Bezug auf Implantatposition und Vorbereitung einer Bohrschablone nach dem In2Guide-System, die prothetisch korrekte Platzierung des Implantats kann gut simuliert und später auch dem Patienten im weiterführenden Aufklärungsgespräch vermittelt wer- den. – Abb. 2: Die OP-Region unmittelbar vor dem Eingriff zeigt den kariesinaktiven Nachbarzahn 14 und den mit einer Kompositfüllung versorgten Zahn 16 sowie einen relativ breiten Proc. alveolaris. – Abb. 3: Die Aufnahme von schräg unten bukkal zeigt die dezente Einziehung des zahnlosen Proc. alveolaris, der jedoch noch ohne augmentative Verfahren durch ein Implantat versorgt werden kann. Implantologie Journal 7&8 | 2017 29
FACHBEITRAG | FORSCHUNG & ENTWICKLUNG Abb. 4a Abb. 4b Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 Abb. 4a: Die in 3-D-Druckverfahren hergestellte Bohrschablone mit der entsprechenden Bohrhülse, die sowohl die Achsenrichtung als auch die Bohrtiefe für das ge- plante Implantat festlegt. – Abb. 4b: Auch die Schleimhautstanzung erfolgt über die dental abgestützte Bohrschablone. – Abb. 5: Initiale Bohrung der Implantatkavität durch die passende Führungshülse unter ständiger isotonischer NaCl-Spülung. – Abb. 6: Mittels eines finalen Formbohrers wurde die eigentliche Implantatbettpräpara- tion abgeschlossen. – Abb. 7: Gewindeschnitt bei langsamer Umdrehung von 10/min und starker Kühlung. – Abb. 8: Entnahme des Implantats mittels Insertionstool aus dem sterilen Blister. Prinzipiell kann das insert.transfer-Teil auch für die sofortige postoperative Abformung genutzt werden. Dies gilt allerdings nur für die unmittelbare Nutzung während bzw. nach der Implantateinbringung und nicht für einen zeitlich getrennten späteren Abformungstermin. Proc. alveolaris in Regio 15 und den kariesfreien Nachbarzahn 14. Zahn 16 ist lediglich mit einer Kompositfüllung versorgt und vital. Von bukkal her zeigt sich klinisch zwar eine deutliche Kno- chenresorption, aber die DVT-basierte Vermessung ergab ein ausreichendes Knochenangebot, um auf augmenta- tive Verfahren während des Eingriffs zu verzichten und dennoch eine Primär- stabilität des Implantats zu erreichen. Lediglich die interne Sinusbodeneleva- tion sollte mit zusätzlichem Augmen ta- tionsmaterial erfolgen. Generell gelten die allgemein anerkannten Regeln der Implantologie. In Abbildung 4a ist die Einprobe und das Einsetzen der Bohrschablone mit Perforationen für die Spülflüssigkeit dargestellt. Nach der Applikation des Lokalanästhetikums wurde mittels einer maschinellen Schleimhautstanze (Abb. 4b) zunächst das Knochenbett freigelegt. Danach kam es entsprechend dem Bohrprotokoll zu einer schrittwei- sen Präparation der Implantatkavität, wobei auf eine maximale Drehzahl von 500–800/min und starke NaCl- Kühlung geachtet wurde (Abb. 5). Mittels eines der Implantatkonfigura- tion angepassten finalen Formbohrers wurde die eigentliche Kavitätenprä- paration bei 500/min abgeschlos- sen (Abb. 6). Bei dem verwendeten Keramikimplantat (ceramic.implant, vita clinical, VITA Zahnfabrik) ist ein Gewindeschnitt bei 10 Umdrehungen pro Minute und guter Kühlung im Implantatbett zwingend geboten (Abb. 7). Das entsprechende Implantat kann mühelos mit dem Insertionsinstru- ment aus dem sterilen Blister entnom- men werden (Abb. 8). Das maschinelle Eindrehen des Implantats wird ebenso mit 10 Umdrehungen pro Minute von der Herstellerfirma empfohlen (Abb. 9). Nach dem maschinellen Eindrehvor- gang (Abb. 10 und 11) empfehlen wir in unserer Praxis die Feinjustierung der Implantatposition bezüglich Tiefe und Ausrichtung des Monotype-Kera- mikimplantates in toto mit seinem Abutment mit dem Handinstrument (hand.wrench, Abb. 12). Hierbei sollte Abb. 9 Abb. 10 Abb. 11 Abb. 9: Das maschinelle Eindrehen des Implantats wird mit 10 Umdrehungen pro Minute von der Herstellerfirma empfohlen. – Abb. 10: Die Implantatposition ist nur minimal vor dem Ein drehende erreicht. Durch minimalinvasives Vorgehen ohne Lappenbildung ist lediglich minimale Sickerblutung um das Implantat 15, bei der bekannten erhöhten Blutungsneigung des hier versorgten Patienten, zu verzeichnen. – Abb. 11: Das Monotype-Keramikimplantat kann nun noch zur günstigeren Platzierung des Abutments dezent gedreht werden, um zur finalen Position zu kommen. 30 Implantologie Journal 7&8 | 2017
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FACHBEITRAG | FORSCHUNG & ENTWICKLUNG Abb. 13 Abb. 12 Abb. 14 Abb. 12: Finale Positionierung und Feinjustierung mittels hand.wrench. – Abb. 13: Das entsprechend den Nachbarzähnen und der Gegenzahnachse regelrecht platzierte Monotype-Implantat in toto mit Abutment zur sofortigen temporären Versorgung bereit. – Abb. 14: Das eingebrachte Implantat kann sofort mit einem chairside hergestellten Provisorium, welches weder zu den Antagonisten noch zu den Nachbarzähnen eine Verbindung hat, temporär versorgt werden. ein maximales Drehmoment von 35 Ncm nicht überschritten werden. Abbildung 13 zeigt das entsprechend den Nachbarzähnen und der Gegen- zahnachse regelrecht platzierte Mono- type-Keramikimplantat. Wir empfehlen bei der Planung der Implantatachse auf die spätere funktionelle Belastung, insbesondere auf die Artikulation mit dem Antagonisten einzugehen, um Fehlbelastungen des Implantats von vorneherein auszuschließen. Zirkulär um das Implantat zeigt sich bei diesem Patienten trotz erhöhter Blutungsnei- gung nur eine minimale Sickerblutung. Das eingebrachte Implantat kann sofort mit einem chairside hergestellten Pro- visorium, welches weder zu den Anta- gonisten noch zu den Nachbarzähnen eine Verbindung hat, temporär versorgt werden (Abb. 14). Bereits nach zehn Tagen zeigt sich eine reizlos abgeheilte Gingiva zirku- lär um den keramischen Implantathals (Abb. 15). Sechs Monate nach internem Sinuslift und Einbringen des Monotype- Implantats, mit einem Durchmesser von 5,0 mm und einer Länge von 8 mm, zeigt sich in Regio 15 auch röntgenologisch eine regelrechte Platzierung und ideale Anreicherung von kalkdichtem Material bzw. Knochen über dem Implantat im basalen Anteil der Nasen nebenhöhle (Abb. 16). Der Sinus maxillaris dextra kann in der Übersichtsaufnahme und in den Detailschnittbildern als regelrecht durchstrahlt beurteilt werden. Sechs Monate nach der Implantateinbrin- gung konnte dieses prothetisch ver- sorgt werden. Eine kleine Korrektur der Achse erfolgte durch Beschleifen des Abutmentbereichs im mesiobukkalen Anteil (Abb. 17). Nach dem Verschlei- fen unter ständiger Wasserkühlung wurde eine Glättung und Politur mit Feinkorndiamanten durchgeführt. Auf das weitere prothetische Protokoll mit Eingliederung einer Vollkeramikkrone soll in diesem Artikel nicht näher einge- gangen werden. Auch eineinhalb Jahre nach Kronenversorgung zeigt sich das in Regio 15 inserierte Monotype-Keramik- implantat mit seiner vollkeramischen Kronenversorgung klinisch unauffällig. Die Gingiva schließt zirkulär reizlos um den Implantathals und Kronenrandbe- reich ab (Abb. 18 und 19). Der Patient zeigt sich mit der Form und Funktion der implantatgetragenen Einzelkrone sehr zufrieden. Er bemerkt dazu, dass er keinerlei Fremdkörpergefühl bei der klinischen Nutzung seines implantat- getragenen Zahnersatzes habe und sich insgesamt in keiner Weise und zu keinem Zeitpunkt der Implantatversor- gung gesundheitlich beeinträchtigt ge- fühlt habe. Dies ist umso erfreulicher, da der Patient im Vorfeld immer wieder alio loco von Entzündungen und aus Abb. 15 Abb. 16 Abb. 17 Abb. 15: Bereits nach zehn Tagen zeigt sich eine reizlos abgeheilte Gingiva zirkulär um den keramischen Implantathals. – Abb. 16: Sechs Monate nach internem Sinuslift und Einbringen des Monotype-Implantats. – Abb. 17: Eine kleine Korrektur der Achse erfolgte durch Beschleifen des Abutmentbereichs im mesiobukkalen Anteil, was vonseiten des Herstellers erlaubt ist. 32 Implantologie Journal 7&8 | 2017
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG | FACHBEITRAG Abb. 18 Abb. 19 Abb. 18: Okklusale Ansicht nach Eingliederung der Vollkeramikkrone. – Abb. 19: Klinische Kontrolle: Eineinhalb Jahre nach Kronenversorgung zeigt sich das in Regio 15 inserierte Monotype-Keramikimplantat mit seiner vollkeramischen Kronenversorgung unauffällig. Ansicht von bukkal. seiner Sicht auch von Unverträglichkei- ten bezüglich verwendeter Materialien berichtet hatte. Die Vollkeramikkrone auf dem Implan- tat wurde mit einem geeigneten Befes- tigungsmaterial für keramische Kronen eingesetzt (RelyX Unicem, 3M ESPE). Schlussfolgerung repräsentieren der- Titanimplantate zeit immer noch den Goldstandard für dentale Implantate. Sensitivitäts- reaktionen auf Titan wurden berichtet, jedoch bleibt die klinische Relevanz bisher unklar. Keramikimplantate sind eine vielversprechende Alternative zu Titanimplantaten, da sie die Ästhetik steigern und eine metallfreie Lösung für Patienten darstellen. Die gute Osseointegration wird in verschiede- nen Studien belegt. Auch die reizlose Weichgewebeanlagerung im Implan- tathalsbereich imponiert im Gegen- satz zu Metall abutments. Keramik- implantatfestigkeiten sind vergleich- bar mit denen von Titan und können durch das Vermeiden von Fehlern und Schwachstellen bei der Produktion von seriösen Herstellern garantiert werden. Ein akkurater Herstellungsprozess und strenge Qualitätskontrollen sind von größter Bedeutung, geht es doch letzt- endlich um die Sicherheit bei der Ver- sorgung der Patienten. Der weis(s)e Weg in die Zukunft heißt: Keramik. t k a t n o K Jiaoshou (Prof.) Dr. med. Frank Liebaug Professor Universität Shandong, China Ellen.ceramic.implant.competence.center Arzbergstraße 30 98587 Steinbach-Hallenberg Tel.: 036847 31788 info@ellen-institute.com www.ellen-institute.com ANZEIGE SPONGIOSA BLÖCKE DEMINERALISIERTE KNOCHENMATRIX (DBM) GRANULATE DBM, SPONGIOSIA, CORTICALIS CORTIFLEX - FLEXIBLER DBM X-PRESS MIX KNOCHENSPAN CORTICO-SPONGIOSA BLÖCKE EPIFLEX®DERMIS PUTTY / PASTÖS J-GRAFT ARGON Dental Vertriebs Gesellschaft mbh & Co. KG Franz-Kirsten-Str. 1 55411 Bingen am Rhein info@argon-dental.de www.argon-dental.de Tel: 0 67 21/30 96-0 Allogene Transplantate - die Alternative zum Gold-Standard • hohe Sicherheit für Behandler und Patient • umfangreiches Spenderscreening nach serologischen, sozialen und ethischen Kriterien • nach AMG zugelassen • unvergleichliche Behandlungserfolge www.argon-dental.de Tel: 0 67 21/30 96-0 & Design Quality Made in Germany
Dr. Karl Ulrich Volz Literatur [Infos zum Autor] ANWENDERBERICHT | CHIRURGIE Die Knochenbildung ist ein komplexer biochemischer Vorgang der Eigenregeneration des Körpers, der von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Wie wissenschaftlichen Studien und Er- fahrungen aus dem Praxisalltag bestätigen, haben die Höhe des Vitamin D3- und des LDL-Wertes einen signifikanten Einfluss auf die Bildung von gesundem Knochen. Dieser Fachartikel themati- siert das Bone Managment bei Keramikimplantaten und liefert ein Protokoll zur Generierung und zum Erhalt gesunden Knochens. Bone Management und Keramikimplantate Dr. med. dent. Karl Ulrich Volz Der D3- und LDL-Wert können als Indikatoren angesehen zuverlässige werden, da Vitamin D3 in seiner ver- stoffwechselten Form 1,25(OH)2D3 Cal - citriol als eines der wichtigsten Hormone unseres Körpers nicht nur die Tran- skription von über 1.000 spezifischen Genen reguliert, sondern folgende für die Zahnmedizin entscheidende Eigenschaften mit sich bringt: Erhö- hung der Osteoblastenaktivität, Ab- senkung der Osteoklastenaktivität, ent- scheidende Beteiligung an Zellrepara- tur- und Zellteilungsmechanismen, Re- sorption von Kalzium und Phosphor im Darm, Rückresorption von Kalzium und Phosphor in den Nieren, Erhöhung der Anzahl der zirkulierenden Immunprote- ine, Steigerung der Zytotoxizität von Makrophagen, Erhöhung des körperei- genen Levels an GcMAF (Group Com- pound Macrophage Activating Factor), generelle Stärkung des Immunsystems. Ein erhöhter LDL-Wert weist auf eine erhöhte Entzündungsbereitschaft hin, welche im Zusammenhang mit Implan- tationen, Knochenaufbau und Sinus- augmentationen offensichtlich vermie- den werden muss. Sollte der Patient einen Vitamin D3-Wert unter 70 ng/ml und einen LDL-Wert über 1,4 g/l aufwei- sen, so wird er kaum in der Lage sein, gesunden Knochen zu bilden. Interes- sant ist in diesem Zusammenhang, dass 85 Prozent aller Deutschen einen D3- Wert von unter 30 ng/ml aufweisen.1–4 Die erwähnten Studien verweisen auf den signifikanten Einfluss der Höhe des Vitamin D3- und des LDL-Wertes auf die Knochenbildung. Auch die praktischen Erfahrungen des Autors haben gezeigt, dass komplexeste Operationen kompli- kationsloser verlaufen, wenn sich diese beiden Werte in der geforderten Range befinden. Die Patienten weisen kaum Schwellungen auf und das Schmerz- niveau ist auf einem niedrigen Level. Komplikationen und Misserfolge treten in der Regel bei den Patienten auf, de- ren Werte außerhalb der gewünschten liegen. Der Autor ist darüber hinaus der Abb. 1: Das Memfix-System der Firma Straumann bewies, dass Knochen durch die alleinige Hohlraumbildung geschaffen werden kann. 34 Implantologie Journal 7&8 | 2017
CHIRURGIE | ANWENDERBERICHT Meinung, dass Parodontopathien eine Entgleisung dieser beiden Werte als Ursache haben und dazu führen, dass der Patient wegen der Entzündung der Gingiva und den damit verbundenen Schmerzen schlechter pflegt und nicht die schlechte Pflege zur Gingivitis/Paro- dontitis führt. Dies wird durch die Tat- sache gestützt, dass sich selbst schwer- wiegende Parodontopathien parallel zur Normalisierung der Werte durch Ernäh- rungsumstellung und Supplementierung zurückbilden. Zusätzliche Forschungsan- strengungen sind nötig, um eindeutiger zu klären, inwieweit Parodontopathien durch eine Unterversorgung mit Vitami- nen und Mineralien begünstigt werden. Positive Nebeneffekte In der Klinik des Autors erhalten die Patienten vier Wochen vor bis vier Wochen nach dem operativen Eingriff eine extrem hoch dosierte Supplemen- Abb. 2: Die breite Tulpe stützt das Weichgewebe, welches innerhalb weniger Tage an das Zirkonoxid anwächst. Selbst wenn dieses Weichgewebe noch etwas kollabiert, wäre noch genügend Hohlraum vorhanden, welcher sich mit Knochen füllen kann. Dieser Effekt kann durch die Anwendung eines Balkon implantates noch verstärkt werden. tierung mit Vitaminen und Mineralien, welche im Zusammenhang mit Kno- chenbildung und Immunsystem ste- hen. Weiterhin folgen die Patienten einer speziellen Diät, welche ebenfalls das Immunsystem stärkt und anderer- seits die Entzündungsbereitschaft re- duzieren soll. Durch diese präoperative Vorbereitung des Immunsystems auf den Eingriff erleben fast alle Patienten nach der Entfernung von belastenden Störfeldern (ischämische Osteone- krosen, verlagerte Weisheitszähne, beherdete wurzelbehandelte Zähne, Fremdkörper etc.) eine Verbesserung ihres allgemeinen Gesundheitszustan- des. Diese subjektive Wahrnehmung wird zusätzlich abgesichert durch fotografische Aufnahmen vor und nach dem Eingriff, durch Messung der Abb. 3 Abb. 4 Abb. 3: Entfernung der zerstörten Zähne 34–38 und 44–48, Sofortimplantate 36–34 und 44–46, Stabilisierung der Attached Gingiva an den Implantattulpen nach dem Zeltstangenprinzip. Versorgung mit Kronen nach nur drei Monaten. Vollständige vertikale Knochenregeneration. – Abb. 4: Typischer vestibulärer Knocheneinbruch bei Sofortimplantation in die palatinale Wurzel. Erkennbar ist allerdings, dass der vestibuläre Knochen durch die fehlende Abstützung ver loren geht. Werden in diesen Situationen Balkonimplantate eingesetzt, wird die vestibuläre Abstützung der Knochen in diesen Regionen erhalten. Implantologie Journal 7&8 | 2017 35
ANWENDERBERICHT | CHIRURGIE Abb. 5 Abb. 5: Nicht nur im Oberkiefer, sondern auch im Unterkiefer kann durch den Einsatz von Balkon- implantaten das Volumen in der Region der nicht implantierten Wurzel erhalten werden. – Abb. 6: Sinusimplantat mit dem „Sonnenschirmeffekt“. Herzratenvariabilität und durch den validierten „Medical Symptoms Ques- tionnaire“-Fragebogen. In der Kombination mit speziellen, für die Sofortimplantation konstruierten Keramikimplantaten (Fa. SDS Swiss Dental Solutions) ist es möglich, inner- halb von drei Sitzungen den Patienten mit sehr hoher Voraussagbarkeit bis zur finalen Prothetik komplett zu sanieren (All-in-one-Concept). Intelligentes Bone Management c. Parasympathikus aktivieren, Sympathikus hemmen 2. Lokale Bedingungen a. Reduzierung der schlechten Entzündung (Riesenzellen) b. Aktivierung der guten Entzündung (Monozyten, Granulozyten, Makrophagen) c. Reduzierung der Kontamination (Atem, Speichel etc.) d. Knochenstimulation e. Verbesserung der extrazellulären Matrix f. Erhalt der Durchblutung (Mammoto’s Law) Es existieren klar definierte und repro- duzierbare Regeln dafür, wie wir Kno- chen bilden und im Anschluss lebens- lang erhalten. 1. Systemische Bedingungen a. Immunsystem stärken b. Fähigkeit stärken, Knochen zu bilden Zusammengefasst könnte auch gesagt werden: Um Knochen zu bilden, be- nötigen wir neben einem guten und zur Knochenbildung fähigen Immun- system einen stabilen und abgedich- teten Hohlraum, welcher sich mit Blut füllt. Ob der Knochen im Anschluss Abb. 6 lebenslang erhalten werden kann, hängt ausschließlich davon ab, ob er gut durchblutet ist und diese Durch- blutung aufrechterhalten werden kann (Mammoto’s Law). Knochenblöcke und Knochenersatzma- terialien übernehmen dabei lediglich die Aufgabe, den Hohlraum stabil zu erhalten, haben aber den Nachteil, dass dies mit einem zusätzlichen Eingriff, zu- sätzlichen Kosten, zusätzlicher Morbi- dität und zusätzlichen Risiken verbun- den ist. Abgesehen davon können diese Knochenblöcke kaum dieselbe Qualität Abb. 7: Implantat als „Tentpole“ mit „Sonnenschirmeffekt“ durch die breite Tulpe. Sichere Fixierung des Weichgewebes durch „Hosenträgernähte“. 36 Implantologie Journal 7&8 | 2017
CHIRURGIE | ANWENDERBERICHT Abb. 8 und 9: Abgeschlossener Fall, welcher die vollständige Sanierung in nur drei Sitzungen mit zwei Aufenthalten nach dem All-in-one- Concept aufzeigt: Sehr schönes Ergebnis bei nicht nur subjektiver Verbesserung des Gesund- heitszustandes der Patientin, sondern auch am Gesicht gut ablesbar. Mit diesem Konzept können standardi- siert und in einem immer wiederkehren- den Algorithmus verschiedene Sanie- rungen mit geringstem Zeitaufwand, höchstem Komfort und gleichzeitig minimaler Komplikationsrate durchge- führt werden: Entfernung der ischämi- schen Osteonekrosen, Entfernung aller Metalle sowie aller wurzelbehandelten Zähne, Eingliederung von metallfreien Keramikimplantaten und festen Lang- zeitprovisorien (Abb. 8 und 9). Bei Interesse kann dieses Konzept jederzeit in der Klinik des Autors im Rahmen einer kostenfreien Hospitation mitverfolgt werden. Hinweis Die hier im Artikel geäußerten Ansich- ten sind Auffassung des Autors und entsprechend nicht zwangsläufig der Auffassung des wissenschaftlichen Beirats des Implantologie Journals. Die teilweise kontroversen Aussagen seien hier aber dennoch zur Diskussion ge- stellt. t k a t n o K Dr. med. dent. Karl Ulrich Volz SWISS BIOHEALTH AG Biological Medical & Dental Clinic Brückenstr. 13–17 8280 Kreuzlingen, Schweiz dental@swiss-biohealth.com www.swiss-biohealth.com Implantologie Journal 7&8 | 2017 37 Abb. 8 Abb. 9 der Durchblutung erreichen, wie frisch in einen Hohlraum eingewachsener la- mellärer Knochen. Im Jahr 1998 veröffentlichten z. B. Hämmerle und Thorkild einen Artikel über das Memfix-System der Firma Straumann, welches in der Lage war, ausschließlich über die stabile Hohl- raumbildung signifikante Mengen an Knochen zu generieren. Es ist unver- ständlich, warum dieses intelligente System heute nahezu keine Anwen- dung mehr findet (Abb. 1). Bone Growing Implants Mit dem neuen Implantatmaterial Zir- koniumoxid steht erstmals ein Material zur Verfügung, an das nicht nur Kno- chen, sondern auch Weichgewebe an- wächst. Die logische Konsequenz und Herausforderung bestand nun darin, weitere „Spacemaker“ in Form von Bal- konen oder Discs an die Implantate zu konstruieren, um die Implantate selbst als „Zeltstangen“ nutzen zu können (Abb. 2). Derart gestaltete Implantate sind in der Lage, mehrere Millimeter an Knochen, selbst in vertikaler Dimension, wachsen zu lassen (Abb. 3). Speziell die Balkone können bei Sofortimplantaten in Molaren den üblichen Volumenver- lust in den nicht implantierten Alveo- len (Abb. 4) verhindern, da der Balkon durch den „Sonnenschirmeffekt“ das Volumen stützt (Abb. 5). Speziell bei Sofortimplantaten im Mo- larenbereich spielt die laterale Abstüt- zung eine große Rolle. Das Sinusimplan- tat dient hier nicht nur als Zeltstange, sondern stellt über den Schirmeffekt seines apikalen Discs einen besonders großen Hohlraum zur Einblutung zur Verfügung – bei gleichzeitiger Mini- mierung des Risikos der Perforation der Schneider´schen Membran (Abb. 6). Das hier dargestellte Disc-Implantat besitzt unterbrochene Abstandshalter (Discs), um das Periost auf Abstand zu bringen, sodass dort der Knochen ein- wachsen kann. Auf dem prothetischen Plateau weist das Implantat Rillen auf, um hier apikale Matratzennähte im Sinne des Hosenträgerprinzips sicher zu platzieren und die Attached Gingiva dort so lange zu fixieren, bis diese an die Keramik angewachsen ist. Bislang mussten die Hosenträgernähte an den Pfosten der einteiligen Implantate fi- xiert werden (Abb. 7).
MARKTÜBERSICHT | KERAMIKIMPLANTATE Bereits in den Anfängen der modernen Implantologie wurden keramische Werkstoffe (Aluminiumoxid) als Ausgangsmaterial für enossale Implantate verwendet, jedoch konnten sie sich aufgrund der Bruchanfälligkeit klinisch nicht bewähren. Insbesondere seit Entwicklung des Zirkoniumdioxids wurden die mechanischen Eigenschaften dieser Werkstoffgruppe so weit verbessert, dass sie mittlerweile erfolgreich klinisch eingesetzt werden kann. Dr. Jonas Lorenz [Infos zum Autor] Priv.-Doz. Dr. Dr. Shahram Ghanaati [Infos zum Autor] Implantate aus Zirkoniumdioxid Dr. Jonas Lorenz, Dr. Jens Holländer, Priv.-Doz. Dr. Dr. Shahram Ghanaati, Prof. Dr. Dr. Dr. Robert Sader Derzeit erleben Keramikimplantate eine Renaissance. Vorteile von kerami- schen Implantaten liegen in der geringen Plaqueadhäsion, dem guten Weichge- websmanagement, der zahnähnlichen Farbe und der absoluten Gewebever- träglichkeit. Tierexperimentelle Studien konnten eine mit Titan vergleichbare Einheilung in den Knochen feststellen. Klinische Studien zeigen, dass Verluste überwiegend in der Einheilphase zu- stande kommen, da die Implantate in der Regel transgingival einheilen und somit schwer vor Mikrotraumata zu schützen sind. Die Mehrheit dieser Untersuchungen zeigt aber auch, dass die Erfolgsquote der Keramikimplantate mit der von Titanimplantaten vergleich- bar ist. Eine mögliche Trendrichtung könnte die Wahl des Ausgangsmaterials zur Her- stellung der Implantate sein. Wird bisher in der Regel eine Y-TZP-A-Keramik mit einem Al2O3-Gehalt von 0,25 % ge- nutzt, so könnte sich zukünftig die ATZ- Keramik (Al2O3-Gehalt: 20 %) durchset- zen. Wie bereits zuvor erwähnt, besitzt dieses Material verbesserte Material- eigenschaften hinsichtlich der Werte für Vickers-Härte, Biegefestigkeit und Elastizitätsmodul. Inwiefern die Verbes- serung dieser Werte jedoch eine klini- sche Relevanz hinsichtlich der Stabilität in sich birgt, bleibt es zu klären. Darüber hinaus existieren bisher vergleichsweise wenige Untersuchungen mit diesem Material. Dennoch können keramische Implan- Dennoch können keramische Implan- Dennoch können keramische Implan- tate aus Zirkoniumdioxid mittler- tate aus Zirkoniumdioxid mittler- tate aus Zirkoniumdioxid mittler- weile eine echte Alternative zu Fix- weile eine echte Alternative zu Fix- weile eine echte Alternative zu Fix- turen aus Titan darstellen. Unter turen aus Titan darstellen. Unter turen aus Titan darstellen. Unter Beachtung bestimmter Anwen- Beachtung bestimmter Anwen- Beachtung bestimmter Anwen- dungsmodalitäten, wie der Not- dungsmodalitäten, wie der Not- dungsmodalitäten, wie der Not- wendigkeit der Ruhigstellung in wendigkeit der Ruhigstellung in wendigkeit der Ruhigstellung in der Einheilphase, kann erfolg- der Einheilphase, kann erfolg- der Einheilphase, kann erfolg- reich mit diesen Systemen gear- reich mit diesen Systemen gear- reich mit diesen Systemen gear- beitet werden. Erste 5-Jahres- tet werden. Erste 5-Jahres- tet werden. Erste 5-Jahres- Erfolgsraten von 94,95 % Erfolgsraten von 94,95 % Erfolgsraten von 94,95 % unterstützen diese These unterstützen diese These unterstützen diese These und machen sie vergleichbar und machen sie vergleichbar und machen sie vergleichbar mit Implantaten aus Titan und empfehlen Keramikimplantate speziell bei Patienten mit einer Titanunver- träglichkeit und bei Patienten, die den Wunsch nach metallfreien Restaura- tionen äußern. Allerdings sind noch weitere Studien erforderlich, um die Eignung von ZrO2 als Ausgangsmaterial für dentale Implantate auszubauen. Der Schwachpunkt der einteiligen Systeme ist nach Lage der Literatur weniger in der Stabilität der Implantate als vielmehr in der Überbrückung der Einheilphase zu Z-Systems Z5c (zweiteilig) ZERAMEX® XT Implantat ZERAMEX ZERAMEX sehen, da die meisten Implan- sehen, da die meisten Implan- sehen, da die meisten Implan- tate genau dann, besonders im tate genau dann, besonders im tate genau dann, besonders im weichen Knochen, verloren ge- weichen Knochen, verloren ge- weichen Knochen, verloren ge- hen. Besonders die Ruhigstellung hen. Besonders die Ruhigstellung hen. Besonders die Ruhigstellung der Implantate bei geringem Rest- der Implantate bei geringem Rest- der Implantate bei geringem Rest- zahnbestand, speziell im Oberkie- zahnbestand, speziell im Oberkie- zahnbestand, speziell im Oberkie- fer, scheint sich als problematisch fer, scheint sich als problematisch fer, scheint sich als problematisch zu erweisen. Dabei scheint speziell zu erweisen. Dabei scheint speziell zu erweisen. Dabei scheint speziell das erste Jahr als kritisch zu gelten. das erste Jahr als kritisch zu gelten. das erste Jahr als kritisch zu gelten. Die vielleicht interessanteste Entwick- Die vielleicht interessanteste Entwick- Die vielleicht interessanteste Entwick- lung könnte die Fragestellung sein, ob lung könnte die Fragestellung sein, ob lung könnte die Fragestellung sein, ob sich in Zukunft einteilige oder zwei- sich in Zukunft einteilige oder zwei- sich in Zukunft einteilige oder zwei- teilige Implantate durchsetzen werden. Mittlerweile bieten einige Hersteller auch zweiteilige Implantate zur sub- gingivalen Einheilung an. Sie bieten die klassischen Vorteile eines zweiteiligen Systems, wie beispielsweise die Ruhig- stellung in der Einheilphase oder das fl exiblere Vorgehen beim chi rurgischen Eingriff. Die Frage sollte aber nicht sein, ob Im- plantate aus Zirkoniumdioxid derzeit gleich auf sind mit Implantaten aus Titan. Vielmehr sollte die Frage gestellt werden, welches Potenzial dieses mo- derne Material noch in sich birgt. Anmerkung der Redaktion Die folgende Übersicht beruht auf den Angaben der Hersteller bzw. Vertreiber. Wir bitten unsere Leser um Verständnis dafür, dass die Redaktion für deren Rich- tigkeit und Vollständigkeit weder Ge- währ noch Haftung übernehmen kann. 38 Implantologie Journal 7&8 | 2017
Keramik ist einfacher. Aber anders. Das Konzept um die Keramikimplantologie: SDS-Anwenderkurs „Keramikimplantate und Biologische Zahnheilkunde“ The Swiss Biohealth Concept® – 2-Tageskurs inkl. DVT-Analyse und Neuraltherapie* mit Dr. Ulrich Volz im CCC-Kreuzlingen Termine: 1 1 . 08. – 12.08.2017 13.1 0. – 14.10.2017 (engl.) 15.1 2. – 16.1 2.2017 22.09. – 23.09.2017 1 0 .1 1 . – 1 1 . 1 1 . 2017 ANMELDUNG: Bei Frau Tavit: ayla.tavit@swissdentalsolutions.de oder Tel. +49 171 8634815 Weitere Kurse rund um die Biologische Zahnheilkunde fi nden Sie unter www.swissdentalsolutions.com * Auswertung der Teilnehmer-DVT’s im Hinblick auf Störfelder wie z.B. wurzelbehandelte Zähne, NICO’s etc. sowie bei allen Teilnehmern die Simulation der Behandlung der Störfelder mittels Neuraltherapie (Anspritzen von Procain). info@swissdentalsolutions.com Tel. + 49 75 31 6 97 33 - 0 swissdentalsolutions.com
MARKTÜBERSICHT | KERAMIKIMPLANTATE Keramikimplantate Argon bredent medical CAMLOG Konus K3Pro® ZirKon Implantsystem whiteSKY Argon Medical GmbH & Co.KG Argon Dental GmbH & Co.KG bredent medical bredent medical 2006 auf Anfrage CE-Zertifizierung – – SA zylindrisch konisch – einteilig – CERALOG® Hexalobe Implantat Axis biodental SA CAMLOG Vertriebs GmbH 2016/2013 auf Anfrage CE-Zertifizierung – – nein zylindrisch – – – zweiteilig Produktname Hersteller Vertrieb Markteinführung Deutschland/Welt 2017 wissenschaftliche Publikationen auf Anfrage Zulassung CE-Zertifizierung FDA-Zulassung patentierte Technologie ja nein Implantatformen zylindrisch konisch andere Implantattyp einteilig zweiteilig Implantatmaterial Oberfläche Beschichtung ja nein Bearbeitung gestrahlt geätzt poliert andere nach der EU-Direktive 93/42/EWG Hersteller-Zertifikat nach DIN/EN/ISO – nein – konisch Schraube einteilig zweiteilig Zirkonoxid OsteoActive® – – geätzt – – Implantatlängen 7,50 –11,00 mm Implantatdurchmesser Implantatkörpergeometrie Gewinde andere Form Implantat-Abutment-Verbindung verschraubt verklebt Klemmpassung andere 3,70 – 4,70 mm Gewinde – – – Klemmpassung – Garantieleistung Osseointegrationsgarantie gehipptes Zirkon Zirkoniumdioxid, HIP – nein gestrahlt – – – 8,00 –16,00 mm 3,50 – 4,50 mm Gewinde – – – – entfällt, da einteilig kostenloser Tausch – nein – – – strukt. Oberfläche durch CIM-Technologie 8,00; 10,00; 12,00 mm 4,00 mm Gewinde – verschraubt – – – Implantate und Abutments: lebenslänglich Implantatpreis (inkl. Einheilkappe, Standard - abutment bzw. des einteiligen Implantates) 195,00 € nicht osseointegrierte Implantate 348,00 € 295,00 € inkl. Einheilkappe; zzgl. gesetzl. MwSt. Website www.k3pro.de www.bredent-medical.de www.camlog.de Die Marktübersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. – Stand: April 2017 40 Implantologie Journal 7&8 | 2017
KERAMIKIMPLANTATE | MARKTÜBERSICHT CAMLOG Champions Implants Champions Implants Dentalpoint CERALOG® Monobloc Implantat Produktname Champions (R)Evolution White Champions New Art White Axis biodental SA Hersteller CAMLOG Vertriebs GmbH Vertrieb Champions-Implants GmbH Champions-Implants GmbH Champions-Implants GmbH Champions-Implants GmbH 2016/2011 Markteinführung Deutschland/Welt Herbst 2017 auf Anfrage wissenschaftliche Publikationen auf Anfrage Zulassung CE-Zertifi zierung CE-Zertifi zierung FDA-Zulassung – patentierte Technologie ja – nein nein Implantatformen zylindrisch zylindrisch konisch – andere – Implantattyp einteilig einteilig zweiteilig – Zirkoniumdioxid, HIP Implantatmaterial Oberfl äche Beschichtung ja – nein nein Bearbeitung gestrahlt – geätzt – poliert – andere strukt. Oberfl äche durch CIM-Technologie – – ja – zylindrisch – – – zweiteilig pZircono – nein – – – mikrorau Herbst 2017 auf Anfrage – – ja – zylindrisch – – einteilig – pZircono – nein – – – mikrorau ZERAMEX® XT Dentalpoint AG Dentalpoint AG Sommer 2017 auf Anfrage CE-Zertifi zierung – ja – zylindrisch konisch – – zweiteilig Zirkonoxid ATZ ZrO2-ATZ-BIO-HIP – nein gestrahlt (ZERAFIL™) geätzt (ZERAFIL™) – – 8,00; 10,00; 12,00 mm Implantatlängen 8,00; 10,00; 12,00; 14,00 mm 8,00; 10,00; 12,00; 14,00 mm 8,00; 10,00; 12,00; 14,00 mm 4,00 mm Implantatdurchmesser 4,00; 4,50; 5,50 mm 4,00; 4,50; 5,50 mm 4,20; 5,50 mm Implantatkörpergeometrie Gewinde Gewinde andere Form – Implantat-Abutment-Verbindung verschraubt – verklebt – Klemmpassung – andere entfällt, da einteilig Implantate: lebenslänglich Garantieleistung Gewinde – verschraubt – – – keine Alterung Gewinde – – – – entfällt, da einteilig keine Alterung Gewinde – VICARBO-Schraube (100 % metallfrei) – – – Implantate: lebenslänglich, Sekundärteile und VICARBO-Schraube: 10 Jahre Implantatpreis (inkl. Einheilkappe, Standard - 345,00 €; zzgl. gesetzl. MwSt. abutment bzw. des einteiligen Implantates) 269,00 € inkl. Shuttle 219,00 € ab 585,00 € inkl. Aufbau www.camlog.de Website www.championsimplants.com www.championsimplants.com www.zeramex.com Die Marktübersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. – Stand: April 2017 Implantologie Journal 7&8 | 2017 41
MARKTÜBERSICHT | KERAMIKIMPLANTATE Keramikimplantate Dentalpoint Dentalpoint FairImplant Produktname Hersteller Vertrieb ZERAMEX® P6 Dentalpoint AG Dentalpoint AG Markteinführung Deutschland/Welt 2013 wissenschaftliche Publikationen auf Anfrage ZERAMEX® T ZERALOCK Dentalpoint AG Dentalpoint AG 2008 auf Anfrage CE-Zertifizierung FDA-Zulassung ja – zylindrisch konisch – – zweiteilig FairWhite™ FairImplant FairImplant 2014 universitäre 5-Jahres-Studie CE-Zertifizierung – ja – – konisch – einteilig – CE-Zertifizierung FDA-Zulassung ja – zylindrisch – – – zweiteilig Zulassung CE-Zertifizierung FDA-Zulassung patentierte Technologie ja nein Implantatformen zylindrisch konisch andere Implantattyp einteilig zweiteilig Implantatmaterial Oberfläche Beschichtung ja nein Bearbeitung gestrahlt geätzt poliert andere Zirkonoxid ATZ ZrO2-ATZ-BIO-HIP Zirkondioxid TZP ZrO2-TZP-A-BIO-HIP (4,20/5,50 mm); Zirkondioxid ATZ ZrO2-ATZ-A-BIO-HIP (3,50 mm) Zirkonoxid ATZ – – gestrahlt (ZERAFIL™) geätzt (ZERAFIL™) – – – – gestrahlt (ZERAFIL™) geätzt (ZERAFIL™) – – – – – – – ZircaPore® Implantatlängen 8,00; 10,00; 12,00 mm 8,00; 10,00; 12,00; 14,00 mm 9,00; 12,00; 14,00 mm Implantatdurchmesser 3,30; 4,10; 4,80 mm 3,50; 4,20; 5,50 mm 3,70; 4,40; 5,40 mm Implantatkörpergeometrie Gewinde andere Form Gewinde – Gewinde – selbstschneidendes Gewinde – Implantat-Abutment-Verbindung verschraubt verklebt Klemmpassung andere Garantieleistung reversibel, VICARBO-Schraube (100 % metallfrei) verklebt – – – verklebt – – Implantate: lebenslänglich, Sekundärteile und VICARBO-Schraube: 10 Jahre Implantat: lebenslänglich, Sekundärteil: 10 Jahre Implantatpreis (inkl. Einheilkappe, Standard - abutment bzw. des einteiligen Implantates) ab 530,75 € 522,75 € – – – – Osseointegration 429,50 € Website www.zeramex.com www.zeramex.com www.fairimplant.de Die Marktübersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. – Stand: April 2017 42 Implantologie Journal 7&8 | 2017
KERAMIKIMPLANTATE | MARKTÜBERSICHT Indi Implants medentis Medical Instinct Natural Dental Implants INDI Zirkon (in Entwicklung) Produktname Indi Implant Systems GmbH Hersteller Indi Implant Systems GmbH Vertrieb ICX-White BoneTrust® balance REPLICATE™ System Moje Keramik-Implantate GmbH & Co.KG Medical Instinct® Deutschland GmbH Natural Dental Implants AG medentis medical GmbH Medical Instinct® Deutschland GmbH Natural Dental Implants AG 2. Halbjahr 2017 Markteinführung Deutschland/Welt 2015 vorhanden wissenschaftliche Publikationen vorhanden Zulassung CE-Zertifizierung nach der EU-Direktive FDA-Zulassung – patentierte Technologie ja ja nein – CE-Zertifizierung – k. A. enossal wabenstrukt. patientenindividuell; Implantatformen zylindrisch nichtrotationssym. (NRS)/rotations sym. (RS)/ konisch kombiniert NRS/RS mit sinusförmigem andere Knochenaustrittsniveau endend, transging. glatt patientenind.; zirkulär m. Gingivaniveau endende anatom. geformte Präparationsgr. – – Parallel- und Wurzelform 2017 auf Anfrage CE-Zertifizierung – ja – zylindrisch konisch – einteilig – Implantattyp einteilig einteilig zweiteilig – Zirkon Implantatmaterial patentiert Oberfläche Beschichtung ja – nein nein Bearbeitung gestrahlt gestrahlt (enossal) geätzt geätzt (enossal) poliert poliert (transgingival) andere – einteilig – Yttrium-stabilisiertes Zirkonoxid Y-TZP Zirkoniumoxid (Y-TZP) – – – – – mikrorau – nein – – – laserstrukturiert 2015 auf Anfrage Sonderanfertigung nach EU-Direktive VIII ISO Zertifizierung 13485 ja – – – patientenindividuelle Herstellung, wurzelanalog, anatomisches Emergenzprofil, auch mehrwurzlig, individuelle Präparation einteilig – Y-TZP Zirkonkeramik – nein gestrahlt geätzt (enossal) – maschiniert (transgingival) 8,00–20,00 mm Implantatlängen (individuell in 0,10 mm-Schritten) 3,50–6,00 mm Implantatdurchmesser (individuell in 0,10 mm-Schritten) Implantatkörpergeometrie Gewinde – andere Form patientenindividuell: enossal wabenstruk- turiert/transgingival glatt Implantat-Abutment-Verbindung verschraubt – verklebt – Klemmpassung – andere entfällt periimplantär, da einteil. Implantat gesetzlich, garantierter 3-D-navigierter, digitaler Garantieleistung Workflow für Diagnostik/Planung/Chirurgie 8,00; 10,00; 12,50 mm 10,00; 11,50; 13,00 mm patientenindividuell, anatomisch 4,10 mm 4,00; 5,00 mm patientenindividuell, anatomisch paralleles Mikrogewinde, Makrogewinde nach apikal konisch Gewinde mit krestalem Split – – – – entfällt, da einteilig – verklebt – – Osseointegrationsgarantie gesetzlich/kostenloser Ersatz – wurzelanalog – – – einteilig, integriert kostenloser Ersatz Implantatpreis (inkl. Einheilkappe, Standard - auf Anfrage ab 2. Halbjahr 2017 abutment bzw. des einteiligen Implantates) 222,00 € 275,00 € auf Anfrage (inkl.CAD-Planung, Aufbauteil, Probekörper, temporäre Klebebrücke) www.indi-implant-systems.de Website www.medentis.de www.medical-instinct.de www.replicatetooth.com Die Marktübersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. – Stand: April 2017 Implantologie Journal 7&8 | 2017 43
MARKTÜBERSICHT | KERAMIKIMPLANTATE Keramikimplantate SDS Deutschland SDS Deutschland SDS Deutschland Produktname Hersteller Vertrieb SDS1.0 DT (Dynamic Thread®) SDS1.0 RD (Root Design) SDS1.1 Monkey SDS Swiss Dental Solutions AG SDS Swiss Dental Solutions AG SDS Swiss Dental Solutions AG SDS Deutschland GmbH SDS Deutschland GmbH SDS Deutschland GmbH Markteinführung Deutschland/Welt wissenschaftliche Publikationen 2007 vorhanden 2007 vorhanden 2012 vorhanden CE-Zertifizierung (nach der EU-Direktive) – CE-Zertifizierung (nach der EU-Direktive) – CE-Zertifizierung (nach der EU-Direktive) – Zulassung CE-Zertifizierung FDA-Zulassung patentierte Technologie ja nein Implantatformen zylindrisch konisch andere Implantattyp einteilig zweiteilig Implantatmaterial Oberfläche Beschichtung ja nein Bearbeitung gestrahlt geätzt poliert andere ja – – konisch parabol einteilig – Zirkonoxid ATZ ja – – – wurzelform einteilig – Zirkonoxid ATZ k. A. k. A. – – – ZircaPore® Keramik, mikroporös 2 µm k. A. k. A. – – – ZircaPore® Keramik, mikroporös 2 µm ja – – konisch parabol einteilig zweiteilig Yttrium-stabilisiertes Zirkoniumdioxid (Y-TZP) HIP k. A. k. A. gestrahlt mit Zirkonoxid – – – 8,00; 11,00; 14,00 mm Implantatlängen 8,00; 11,00; 14,00 mm 8,00; 11,00; 14,00 mm Implantatdurchmesser 3,80 ; 4,60 mm 3,70; 4,40; 5,40 mm 3,20; 3,80; 4,60; 5,40 mm Implantatkörpergeometrie Gewinde andere Form Implantat-Abutment-Verbindung verschraubt verklebt Klemmpassung andere Gewinde – – – – einteilig Gewinde – – – – einteilig Gewinde – verschraubt (zweiteilig) verklebt (zweiteilig) – einteilig Garantieleistung gesetzlich/kostenloser Ersatz gesetzlich/kostenloser Ersatz gesetzlich/kostenloser Ersatz Implantatpreis (inkl. Einheilkappe, Standard - abutment bzw. des einteiligen Implantates) 495,00 € 495,00 € 395,00 € Website www.swissdentalsolutions.de www.swissdentalsolutions.de www.swissdentalsolutions.de 44 Implantologie Journal 7&8 | 2017 Die Marktübersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. – Stand: April 2017
KERAMIKIMPLANTATE | MARKTÜBERSICHT SDS Deutschland SDS Deutschland Straumann Produktname Hersteller Vertrieb SDS2.0 SDS2.0 balcony Straumann® PURE Ceramic Implantat SDS Swiss Dental Solutions AG SDS Swiss Dental Solutions AG SDS Deutschland GmbH SDS Deutschland GmbH Straumann Straumann Markteinführung Deutschland/Welt wissenschaftliche Publikationen 2012 vorhanden 2017 vorhanden Zulassung CE-Zertifizierung FDA-Zulassung patentierte Technologie ja nein Implantatformen zylindrisch konisch andere Implantattyp einteilig zweiteilig Implantatmaterial Oberfläche Beschichtung ja nein Bearbeitung gestrahlt geätzt poliert andere Implantatlängen CE-Zertifizierung (nach der EU-Direktive) – CE-Zertifizierung (nach der EU-Direktive) – ja – – konisch parabol – zweiteilig ja – – konisch parabol – zweiteilig 04/2014 (ITI World Symposium, Genf) auf Anfrage CE-Zertifizierung FDA-Zulassung ja – zylindrisch – – einteilig – Yttrium-stabilisiertes Zirkoniumdioxid (Y-TZP) HIP Yttrium-stabilisiertes Zirkoniumdioxid (Y-TZP) HIP Yttrium-stabilisiertes Zirkoniumdioxid (Y-TZP) k. A. k. A. gestrahlt mit Zirkonoxid – – – 8,00; 11,00; 14,00 mm k. A. k. A. gestrahlt mit Zirkonoxid – – – 11,00; 14,00 mm k. A. k. A. gestrahlt mit Zirkonoxid geätzt – – 8,00; 10,00; 12,00; 14,00 mm Implantatdurchmesser 3,80; 4,60; 5,40 mm 4,60; 5,40 mm 4,10 und 3,30 mm Implantatkörpergeometrie Gewinde andere Form Gewinde – Implantat-Abutment-Verbindung verschraubt verklebt Klemmpassung andere verschraubt verklebt (zweiteilig) – – Gewinde – verschraubt verklebt (zweiteilig) – – Gewinde – – – – mit Aufbauhöhe 4,0 und 5,5 mm Garantieleistung gesetzlich/kostenloser Ersatz gesetzlich/kostenloser Ersatz lebenslange Garantie Implantatpreis (inkl. Einheilkappe, Standard - abutment bzw. des einteiligen Implantates) 310,00 € 360,00 € 489,00 € Website www.swissdentalsolutions.de www.swissdentalsolutions.de www.straumann.de Die Marktübersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. – Stand: April 2017 Implantologie Journal 7&8 | 2017 45
MARKTÜBERSICHT | KERAMIKIMPLANTATE Keramikimplantate VITA Zahnfabrik Zircon Vision Zircon Vision ZV3 (S)tandard, 1-teilig und 2-teilig ZV3 (I)ndividuell, 1-teilig und 2-teilig ZV3 – Zircon Vision GmbH ZV3 – Zircon Vision GmbH ZV3 – Zircon Vision GmbH ZV3 – Zircon Vision GmbH 2005 Produktname Hersteller Vertrieb ceramic.implant VITA Zahnfabrik vitaclinical Markteinführung Deutschland/Welt Deutschland 07.11.2014 2005 wissenschaftliche Publikationen ja, u. a. klinische Multicenterstudie universitäre 5-Jahres-Studie universitäre 5-Jahres-Studie Zulassung CE-Zertifizierung FDA-Zulassung patentierte Technologie ja nein Implantatformen zylindrisch konisch andere Implantattyp einteilig zweiteilig Implantatmaterial Oberfläche Beschichtung ja nein Bearbeitung gestrahlt geätzt poliert andere Implantatlängen CE-Zertifizierung – ja – zylindrokonisch – – einteilig – Y-TCP, zahnfarben – nein – – polierter Hals andere CE-Zertifizierung (nach der EU-Direktive) FDA-Zulassung (Zertifikat ISO) CE-Zertifizierung (nach der EU-Direktive) FDA-Zulassung (Zertifikat ISO) ja, Herstellungsverfahren – ja, Verfahren der Herstellung patentiert – zylindrisch konisch – einteilig zweiteilig zylindrisch konisch – einteilig zweiteilig Zirkonoxid TZP, zahnfarben Zirkonoxid TZP, zahnfarben – nein gestrahlt in ungesintertem Zustand – – – – nein gestrahlt in ungesintertem Zustand – – – 8,00; 10,00; 12,00; 14,00 mm (14 mm nicht in Durchmesser 5,00 mm) 9,00;11,00;13,00 mm und individuell von 6,00 –14,00 mm stufenlos individuell Implantatdurchmesser 4,00; 4,50; 5,00 mm 4,10; 4,50; 5,00 mm und individuell 4,10; 4,50; 5,00; 5,50; 6,00 mm und individuell Emergenzprofil Implantatkörpergeometrie Gewinde andere Form – keramikgerechtes Design, nicht selbstschneidend Implantat-Abutment-Verbindung verschraubt verklebt Klemmpassung andere Garantieleistung – – – – ja Gewinde – – verklebt – – Gewinde – – verklebt – – kostenloser Ersatz kostenloser Ersatz Implantatpreis (inkl. Einheilkappe, Standard - abutment bzw. des einteiligen Implantates) 456,00 € 490,00 € 1-teilig, 490,00 € + 60,00 € Abutment 2-teilig 490,00 € 1-teilig, 490,00 € + 60,00 € Abutment 2-teilig Website www.vita-zahnfabrik.com www.vita-clinical.com www.zv-3.com www.zv-3.com Die Marktübersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. – Stand: April 2017 46 Implantologie Journal 7&8 | 2017
KERAMIKIMPLANTATE | MARKTÜBERSICHT Z-Systems Z-Systems Z-Systems Z-Systems Z5s (zweiteilig) Produktname Z-Systems AG Hersteller Z-Systems GmbH Vertrieb Z5m (einteilig) Z-Systems AG Z-Systems GmbH 2015 Markteinführung Deutschland/Welt 2011 auf Anfrage wissenschaftliche Publikationen auf Anfrage Zulassung CE-Zertifizierung CE-Zertifizierung FDA-Zulassung – patentierte Technologie ja ja nein – Implantatformen zylindrisch zylindrisch – konisch Schraube, Parallelform andere Implantattyp – einteilig zweiteilig zweiteilig CE-Zertifizierung FDA-Zulassung ja – zylindrisch – Schraube, Parallelform einteilig – Z5c (zweiteilig) Z-Systems AG Z-Systems GmbH 2013 auf Anfrage CE-Zertifizierung FDA-Zulassung ja – zylindrisch – Schraube, Parallelform – zweiteilig Z5m(t) (einteilig, aktives Gewinde) Z-Systems AG Z-Systems GmbH 2014 auf Anfrage CE-Zertifizierung FDA-Zulassung ja – – konisch Schraube, Wurzelform einteilig – Zirkonoxid Zirkolith®, HIP Implantatmaterial Zirkonoxid Zirkolith®, HIP Zirkonoxid Zirkolith®, HIP Zirkonoxid Zirkolith®, HIP Oberfläche Beschichtung – ja – nein Bearbeitung gestrahlt gestrahlt – geätzt – poliert Laserbearbeitet, SLM® andere 8,00 –12,00 mm Implantatlängen – – gestrahlt – – laserbearbeitet, SLM® 8,00 –12,00 mm – – gestrahlt – – laserbearbeitet, SLM® 8,00 –12,00 mm – – gestrahlt – – laserbearbeitet, SLM® 8,00 –12,00 mm 5,00 mm Implantatdurchmesser 3,60 – 5,00 mm 4,00 – 5,00 mm 4,00 – 5,00 mm Implantatkörpergeometrie Gewinde selbstschneidendes Gewinde andere Form – selbstschneidendes Gewinde – selbstschneidendes Gewinde – selbstschneidendes Gewinde – Implantat-Abutment-Verbindung verschraubt verschraubt verklebt – Klemmpassung – andere konisch – – – – 10 Jahre Garantie Garantieleistung 10 Jahre Garantie Implantatpreis (inkl. Einheilkappe, Standard - 700 € abutment bzw. des einteiligen Implantates) 490,00 € – verklebt – konisch 10 Jahre Garantie 540,00 € – – – – 10 Jahre Garantie 490,00 € www.zsystems.com Website www.zsystems.com www.zsystems.com www.zsystems.com Die Marktübersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. – Stand: April 2017 Implantologie Journal 7&8 | 2017 47
DGZI INTERN | RECHT Zahnärzte sehen sich zunehmend einem unternehmerischen Risiko ausgesetzt, wenn Patienten auf dem Rechtsweg Beanstandungen durchfechten, die auf vermeintlichen Behandlungsfehlern beru- hen. Im nachstehenden Ratgeber erläutert Dr. Rolf Vollmer, DGZI- Vizepräsident, Maßnahmen, die dieses Risiko minimieren helfen. Dr. Rolf Vollmer [Infos zum Autor] Juristische Streitigkeiten in der Zahnarztpraxis Dr. Rolf Vollmer falsch positionierte und prothetisch unmöglich zu versorgende Implantate, Nervverletzungen, Implantatverlust und Kieferbrüche. Wie können solche Probleme vermieden werden? Nach Chuck Weber sollten Zahnärzte, die Implantationen vornehmen, sieben sogenannte Schlüsselvorsichtsmaßnah- men befolgen, um ihr Haftungsrisiko zu minimieren. Dies sind: – adäquate Ausbildung und stetes Training des Erlernten im jeweiligen Fachgebiet, – bestmögliches Nutzen der Technik und Diagnostik (z. B. DVT), – eine perfekte dokumentierte Be- handlungsplanung und Dokumen- tation (siehe Fachartikel Dr. Schiller et al.), – genaue Erstellung der zahnärzt- lichen sowie allgemeinen Anamnese sowie deren Dokumentation, – Ablehnung der Behandlung bei so- genannten „Red Flag“-Patienten, – Anwendung von Miniimplantaten nur in spezieller Indikation und aus- reichender Erfahrung des Operateurs, – versteckte Infektionsrisiken erkennen. Sicherlich gehört, um die juristischen Risiken zu minimieren, eine große Por- tion an Erfahrung und Einschätzung des jeweiligen Falles ebenso dazu. So sagte Dr. Carl Misch noch im Februar 2016 „The worst level of knowledge is when you don’t know that you don’t know. And if you don’t know that you don’t know, you are dangerous”. Die DGZI als älteste europäische Fach- gesellschaft bietet mittlerweile seit mehr als 20 Jahren ein exzellentes Aus- bildungsprogramm an. Entsprechende Curricula und Fortbildungsmöglichkei- ten sollen dem Kollegen helfen, Fehl- behandlungen zu vermeiden, auch falls es zu Streitfällen kommt. Lernzielkon- trollen in Form von Abschlussprüfungen bei den Curricula, Prüfungen zum Tätig- keitsschwerpunkt und zum „Spezialist Implantologie – DGZI“ vervollständigen unser Programm. Mehr Informationen erhalten Sie von unserem Büro in Düsseldorf und natürlich auf unserem Jahreskongress in Berlin. Wir haben wieder ein sehr interessantes Fort- bildungsprogramm zusammengestellt, und der Vorstand der DGZI freut sich, Sie dort begrüßen zu können. t k a t n o K Dr. Rolf Vollmer Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. (DGZI) Paulusstraße 1 40237 Düsseldorf Tel.: 0211 1697077 sekretariat@dgzi-info.de www.dgzi.de Dr. Rolf Vollmer, DGZI- Vizepräsident. Das amerikanische Justizministerium schätzt, dass fünf Prozent aller medizi- nischen Fehlbehandlungen den zahn- medizinischen Bereich betreffen. In den USA betragen die Schadenersatzfor- derungen heutzutage im Durchschnitt fast 70.000 $, ohne die Kosten für die Rechtsberater und Gerichte. Eine Un- tersuchung, die in Dentistry IQ in 2015 von J. Christel Baxter durchgeführt wurde, musste feststellen, dass die zahnärztliche Implantologie den Platz 3 nach Endodontie und chirurgischen Eingriffen in der Rangliste der Fehlbe- handlungen belegt. Bei den zahnärzt- lichen Implantationen handelte es sich meist um postoperative Infektionen, 48 Implantologie Journal 7&8 | 2017
47. INTERNATIONALER JAHRESKONGRESS DER DGZI ONLINE-ANMELDUNG/ KONGRESSPROGRAMM 29. und 30. September 2017 Berlin – Maritim Hotel Berlin www.dgzi-jahreskongress.de Thema: Spielt die Biologie noch eine Rolle? Wissenschaftliche Leitung/ Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. (DGZI) Paulusstraße 1 | 40237 Düsseldorf Tel.: 0211 16970-77 | Fax: 0211 16970-66 sekretariat@dgzi-info.de | www.dgzi.de Organisation: OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 | 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-308 | Fax: 0341 48474-290 event@oemus-media.de | www.oemus.com Sponsoren: Faxantwort an 0341 48474-290  Bitte senden Sie mir das Programm zum 47. INTERNATIONALEN JAHRESKONGRESS DER DGZI zu. Stempel Titel, Name, Vorname E-Mail-Adresse (Für die digitale Zusendung des Programms.) 7 1 / 8 + 7 J I O EM U S M E D I A AG Holbeinstraße 29 · 04229 Leipzig · Tel.: 0341 48474-308 · event@oemus-media.de © AR Pictures/Shutterstock.comFORTBILDUNGSPUNKTE16INTERNATIONALERJAHRESKONGRESS DER DGZI29. | 30. SEPTEMBER 2017 MARITIM HOTEL BERLINSpielt die Biologie noch eine Rolle?SilberBronzeGold
DGZI INTERN | AKTUELLES Dental Summer 2017 – DGZI traditionell wieder dabei Vom 28. Juni bis 1. Juli lud die Internatio- nale Fortbildung GmbH (IFG) bereits zum 9. Dental Summer Nachwuchs und be- rufserfahrene Zahnärzte ein, den eigenen Horizont zu erweitern. Bereits zum dritten Mal war die DGZI aktiv beim traditionellen Dental Summer Meeting am Timmendorfer Strand als Aussteller vertreten. Auch in diesem Jahr konnten wir wieder eine Vielzahl junger Zahnärzte, Assistenten, Studenten und interessierte Zahntechniker von unserem Fortbildungsprogramm überzeugen. An al- len drei Tagen herrschte Hochbetrieb in der samt ihres umfassenden Ausstellung, und bis auf das wechselhafte Wetter war auch die Stimmung aller Betei- ligten rundum positiv. Neben zahlreichen Rahmenaktivitäten, die der Dental Summer traditionell bietet, wird die Veranstaltung von den Gästen fachlichen wegen Programms Industrieausstellung geschätzt. Auch in diesem Jahr konnten die Veranstalter eine große Anzahl an Referenten gewinnen, die überwiegend in Tageskursen ihr Wissen an die Fortbil- dungsteilnehmer weitergaben. Die Inhalte reichten von Restaurativer Zahnheilkunde über Funktionsdiagnostik, Prothetik und Prophylaxe bis hin zur Implantologie. Aber auch Themen wie Patientenberatung, Teamwork und Unternehmertum standen auf der Agenda. Die Deutsche Gesellschaft für Zahnärztli- che Implantologie e.V. (DGZI) war wie die vorangegangenen Male mit zahlreichen Mitgliedern und einem eignen Stand eben- falls vor Ort. DGZI-Mitglied werden! Werden Sie Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implanto- logie e.V. (DGZI) unter www.dgzi.de/ueber-uns/mitglied schaft oder folgen Sie dem nebenstehenden QR-Code. Mitgliedsantrag Mit dem DGZI-Newsletter den Überblick bewahren Die Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantolo- Die Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantolo- gie e.V. (DGZI) verschickt einen eigenen Newsletter, gie e.V. (DGZI) verschickt einen eigenen Newsletter, der regelmäßig über aktuelle Themen der Fachgesell- der regelmäßig über aktuelle Themen der Fachgesell- schaft informiert. DGZI [Infos zur Fachgesellschaft] Der DGZI-Newsletter berichtet neben Fort- Der DGZI-Newsletter berichtet neben Fort- bildungsmöglichkeiten für DGZI-Mitglieder bildungsmöglichkeiten für DGZI-Mitglieder zukünftig über neueste Aktivitäten der ältes- zukünftig über neueste Aktivitäten der ältes- ten implantologischen Fachgesellschaft in Europa. ten implantologischen Fachgesellschaft in Europa. Der Newsletter ist kostenlos, für Smartphones und Tab- Der Newsletter ist kostenlos, für Smartphones und Tab- lets optimiert. Aktuelle Infos über aktuelle Themen der lets optimiert. Aktuelle Infos über aktuelle Themen der Fachgesellschaft liefert auch der DGZI-Newsletter, Fachgesellschaft liefert auch der DGZI-Newsletter, der direkt auf der Startseite bestellt werden kann. der direkt auf der Startseite bestellt werden kann. Zuverlässig und topaktuell informiert er regelmäßig Zuverlässig und topaktuell informiert er regelmäßig über neueste Aktivitäten der ältesten implantologi- über neueste Aktivitäten der ältesten implantologi- schen Fach gesellschaft in Europa. Gleich anschauen unter www.dgzi.de Gleich anschauen unter www.dgzi.de Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. (DGZI) · Geschäftsstelle: Paulusstraße 1, 40237 Düsseldorf Tel.: 0211 16970-77 · Fax: 0211 16970-66 · sekretariat@dgzi-info.de · www.dgzi.de 50 Implantologie Journal 7&8 | 2017
STUDIENGRUPPEN & GEBURTSTAGE | DGZI INTERN STUDIENGRUPPE LEITER DER GRUPPE TELEFON FAX E-MAIL Bayern Bergisches Land & Sauerland Berlin/Brandenburg Berlin/Brandenburg CMD Braunschweig Bremen/Junge Implantologen DentalExperts Implantology Euregio Bodensee Freiburger Forum Implantologie Funktionelle Implantatprothetik Göttingen Hamburg Hammer Implantologieforum Kiel Köln Lübeck Magdeburg Mecklenburg-Vorpommern Mönchengladbach New Generation Berlin New Generation of Oral Implantology Niederbayern Nordbayern Rhein-Main Ruhrstadt Sachsen-Anhalt Studienclub am Frauenplatz Stuttgart Voreifel Westfalen Dr. Manfred Sontheimer Dr. Johannes Wurm Dr. Uwe Ryguschik Dipl.-Stom. Kai Lüdemann Dr. Dr. Eduard Keese ZA Milan Michalides ZTM F. Zinser/Dr. A. Lohmann, M.Sc. Dr. Hans Gaiser Prof. Dr. Dr. Peter Stoll Prof. Dr. Axel Zöllner ZA Jürgen Conrad Dr. Dr. Werner Stermann ZÄ B. Scharmach/ZTM M. Vogt Dr. Uwe Engelsmann Dr. Rainer Valentin, Dr. Umut Baysal Dr. Dr. Stephan Bierwolf Dr. Ulf-Ingo Westphal Dr. Bernd Schwahn/Dr. Thorsten Löw ZA Manfred Wolf ZA Rabi Omari Dr. Navid Salehi Dr. Volker Rabald Dr. Friedemann Petschelt Prof. Dr. Dr. Bernd Kreusser Prof. Dr. Dr. med. dent. W. Olivier, M.Sc. Dr. Joachim Eifert Dr. Daniel Engler-Hamm Dr. Peter Simon Dr. Adrian Ortner Dr. Christof Becker 08194 1515 0211 16970-77 030 4311091 0331 2000391 0531 2408263 0421 5795252 04744 9220-0 07531 692369-0 0761 2023034 0201 868640 05522 3022 040 772170 02381 73753 0431 651424 0221 810181 0451 88901-00 0391 6626055 03834 799137 02166 46021 030 61201022 040 6024242 08733 930050 09123 12100 06021 35350 02041 15-2318 0345 2909002 089 21023390 0711 609254 02251 71416 02303 961000 08194 8161 0211 16970-66 030 4310706 0331 887154-42 0531 2408265 0421 5795255 04744 9220-50 07531 692369-33 0761 2023036 0201 8686490 05522 3023 040 772172 02381 73705 0431 658488 0221 816684 0451 88901-011 0391 6626332 03834 799138 02166 614202 030 6936623 040 6024252 08733 930052 09123 13946 06021 353535 02041 15-2319 0345 2909004 089 21023399 0711 6408439 02251 57676 02303 9610015 dres.sontheimer_fries@t-online.de sekretariat@dgzi-info.de ryguschik@dgzi.de zahnarzt@za-plus.com info@mkg-pgm.de michalidesm@aol.com fz@zinser-dentaltechnik.de praxis@die-zahnaerzte.de ffi.stoll@t-online.de info@fundamental.de info@za-conrad.de werner.stermann@t-online.de dentaform@helimail.de uweengelsmann@gmx.de rainervalentin@yahoo.de praxis@hl-med.de info@docimplant.com dr.thorsten.loew@t-online.de derzahnwolf1@t-online.de info@zahnarztpraxis-marheinekeplatz.de salehinavid@yahoo.de oralchirurgie@dr-rabald.de praxis@petschelt.de dr.kreusser@t-online.de info@klinik-olivier.de praxis@dr-eifert.de engler@fachpraxis.de dr.simon-stuttgart@t-online.de ortner-praxis@eifelt-net.net dr.becker@zahnarztpraxis.net DER VORSTAND UND DIE MITGLIEDER DER DGZI GRATULIEREN zum 90. Geburtstag ZA Harald Schlicht (27.07.) Inge Kotsch (30.07.) Walter Kotsch (30.07.) Dr. Werner Klos (25.08.) zum 85. Geburtstag Dr. Stefan Chladny (22.07.) zum 80. Geburtstag Prof. Dr. Nicolae Ganuta (04.07.) Dr. Ernesto Muller (30.07.) Dr. Günter H. Schwill (22.08.) zum 75. Geburtstag Dr. Harald Mayer (06.07.) Dr. Wulf Scherer (19.07.) Dr. Herbert Baumeister (26.08.) zum 70. Geburtstag Prof. Dr. Salem Al-Salem (01.07.) Dr. Branislav Ristic (01.07.) ZA Hans Grob (11.07.) Dr. Volker Thien (14.07.) Dr. Zoltan Pinter (18.08.) zum 65. Geburtstag Dr. Christoph Schulze (08.07.) Dr. Josef Schinabeck (12.07.) ZA Alexander Mgeladse (13.07.) Dr. Karl Paulus (13.07.) Lutz Löffler (17.07.) Dr. Karl-Heinz Schuckert (17.07.) Dr. Alex Hoetomo (24.07.) Dr. Wolfgang Braun (26.07.) Dr. Alfred Weidmann (28.07.) Dr. Lucian-Mircea Onac (16.08.) Dr. Friedhelm Weber (28.08.) Dr. Ryuichi Yamamoto (29.08.) zum 60. Geburtstag ZA Erich Murmann (07.07.) ZA Armin Schulz (10.07.) Dr. Dr. Jörg Grein (11.07.) Dr. Christoph Blachutzik (14.07.) ZA Kurt Steinberg (14.07) Dr. Volker Sauerzweig (15.07.) Dr. Valeri Stefanoff (30.07.) Dr. Gerd Hülshorst (03.08.) Daniel Marschall (14.08.) Dr. Florian Eiermann (16.08.) Dr. Gerd Hausmann (20.08.) Dr. Elmar Erpelding (25.08.) zum 55. Geburtstag Dr. Robert Schneider (06.07.) Dr. Ralph Oeckl ( 12.07.) Dr. Imbritt Zeidler (14.07.) Dr. Albert Haugg (15.07.) Dr. Eberhard Schlegel (21.07.) Prof. Dr. Stefan Ihde (24.07.) Dr. Frank Brückner (29.07.) Dr. Friedhelm Heinemann (31.07.) Dr. Jeroen Pepplinkhuizen (31.07.) Dr. Jörg Melchersmann (07.08.) ZÄ Gertrude Jacobs (09.08.) Dr. Oliver Lemke (10.08.) ZÄ Irena Weigert (10.08.) Dipl.-Stom. Axel Schulze (13.08.) zum 50. Geburtstag Dr. Razwan Ionescu-Batta (03.07.) Richard Schmitz (05.07.) Dr. Jörg Dietrich (13.07.) ZA Helge Rampoldt (14.07.) Dr. Fernan Repetto (15.07.) Dr. Gomez Repetto (15.07.) Dr. Jörn Thiemer (17.07.) ZA Ahmed T. Mokhtar (18.07.) Dr. Anca Marinescru (31.07.) Dr. Pfister (01.08.) Dr. Jasmina-Graziella Riedel (01.08.) Dr. Gordan Sistig (07.08.) Dr. Bernd Salamon (08.08.) Dr. Dirk Ostermann (10.08.) Razel Tümmler (13.08.) Stephan Thier (26.08.) Dr. Dr. Manfred Nilius (29.08.) Implantologie Journal 7&8 | 2017 51
MARKT | PRODUKTINFORMATIONEN SDS Neue Keramikimplantatformen „Bone Growing Implants“ Im täglichen Einsatz von SDS-Keramikimplan- taten entstanden in der Swiss Biohealth Clinic von Dr. Volz die Anre gungen und Erkenntnisse für neue Implantatformen. Die höhere Biokompatibilität von Zirkondioxid- implantaten und das damit verbundene Knochen- und Weichgewebswachstum bietet neue Mög- lichkeiten im Bereich der Implantation bei stark ausgeprägten ovalen Alveolen oder beim Ersatz von mehrwurzeligen Zähnen. Hierfür wurden die Implantatserien „oval“ (Abb. 1) und „balcony“ (Abb. 2) entwickelt, die speziell bei Sofortimplanta- tionen die Alveolen optimal schließen – erhältlich in verschiedenen Durchmessern und Längen, sowohl ein- teilig als auch zweiteilig. Für den Sinuslift wurden spezielle Sinusimplantate entwickelt. Im apikalen Bereich der Implantate wurde eine Art „Teller“ (Abb. 3) angebracht, der zum einen die Schneider’sche Membran beim Sinuslift nicht verletzt und zum anderen durch den „Sonnenschirm- effekt“ einen großen Hohlraum unter dem „Teller“ bildet. Das eigent liche Implantat dient als Zeltstange in diesem Hohlraum, der optimale Verhältnisse für die Einblutung und die daraus resultie- Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 rende Knochenneubildung schafft. Die Sinus- implantate sind ebenfalls in verschiedenen Durchmessern und Längen verfügbar. SDS [Infos zum Unternehmen] SDS Swiss Dentals Solutions AG Tel.: 07531 69733-0 www.swissdentalsolutions.com Dentegris Implantatzement für die metallfreie Implantologie ImProv®-Implantatzement ist seit vielen Jahren einer der bewährtesten Zemente für die Anwendung im Bereich zementierter Implantatsuprakonstruktionen. ImProv® eignet sich insbesondere auch für die Be- festigung metallfreier implantologischer Versorgungen und stellt eine dauerhaft sichere Verbindung auf Zirkonabutments oder einteiligen Zirkonimplantaten her. Auch für die natürliche Zahn substanz ist ImProv® geeignet. Der eugenolfreie Zement auf Acryl-Ure- than-Basis haftet nicht an Weich- und Hart- gewebe und krümelt nicht. Zementüber- schüsse können in einem Stück mühelos und zeitsparend entfernt werden, sodass ein Verbleib tief liegender Zementreste im periimplantären Weichgewebe vermieden wird – ein großer Vorteil angesichts der stark zunehmenden Fallzahlen der zement- assoziierten Periimplantitis. Dentegris [Infos zum Unternehmen] Perfekt ausgewogene Haft- eigenschaften sorgen für eine ausgezeichnete und langfristige Retention der Suprakonstruk- tion. Die einfache Applikation aus der Doppelkolbenspritze garantiert das richtige Mi- schungsverhältnis und ermög- licht einen sparsamen Ver- brauch. Die Packung enthält zwei Doppel- kolbenspritzen à 2 x 6 ml, 12 Mischkanülen sowie Anmischspatel und Mischblock. Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. 52 Implantologie Journal 7&8 | 2017 Dentegris GmbH Tel.: 02841 88271-0 www.dentegris.de
PRODUKTINFORMATIONEN | MARKT Argon Dental SpiralTech Allogenes Knochenersatzmaterial als Goldstandard Argon Dental Hohe Qualität auf mittlerem Preisniveau [Infos zum Unternehmen] Die jahrzehntelange Erfahrung von Argon Dental im System von Implantologie und Augmentation bescherte der Zahnheilkunde zusammen mit dem Deutschen Institut für Zell- und Gewebe- ersatz ein einzigartiges Produkt: Osteograft, das erste allogene Produkt mit der Sicherheit, der seit 1994 bestehenden Arznei- mittelzulassung nach § 21 AMG. Eine stringente Spenderauswahl mit konsequenten Ausschlusskriterien, eine serologische Unter- suchung und ein vom Paul-Ehrlich-Institut validiertes Prozessmo- nitoring ga rantieren das Maximum an Sicherheit. Die patentierte chemische Sterilisationsmethode mit Peressigsäure und Ethanol gewährleistet Behandlungserfolge: Der Knochen wird schnell re- vaskularisiert bei hervorragender Verträglichkeit, die Komplikati- onsrate ist äußerst gering. Osteograft bietet gegenüber bovinem oder synthetischem Material überlegene Möglichkeiten und redu- ziert für Patienten die Belastung. Das patentierte Mehrfachgewinde des ESi- Implantatsystems von SpiralTech ist im apikalen Bereich selbstschneidend und er- leichtert die Implantatpenetration. Der trapezförmige Gewinde- übergang zum mittleren Bereich erhöht die Stabilität durch eine laterale Knochenkompression und die Einleitung von Knochen- partikeln in die Fossa. Zur Reduktion der implantatinternen Kno- chenkompression ist das Gewinde im mittleren Bereich abgerun- det. Die Fossa reduziert den Implantatdruck und verbessert die Osseointegration. Im krestalen Bereich befi nden sich Mikroringe mit Konvergenzwinkeln. Sie reduzieren die trabe- kuläre Knochenresorption, insbesondere bei der Sofortimplantation. In einer englischsprachigen klinischen Fallstudie betrachtet Dr. Jonathan Yahav, Oralchirurg, Ideen- geber und Produktentwickler aus Chicago, das ESi-Implantatsystem anhand dreier Fälle detail- liert. Hierbei stellt er mit Fokus auf zwei der ins- gesamt vier Gewindebereiche die Vorteile des patentierten ESi-Mehrfachgewindes bei der An- wendung in der Praxis dar. SpiralTech stellt die Publikation auf Anfrage gerne zur Verfügung. Argon Dental Tel.: 06721 3096-0 www.argon-dental.de SpiralTech GmbH Tel.: 02064 62593-0 www.spiraltech.com Cendres+Métaux Anatomische Abutments Abutments Cendres+Métaux hat eine lange Tradition in der Dental- Cendres+Métaux hat eine lange Tradition in der Dental- prothetik und in der Herstellung von Implantaten. Seit prothetik und in der Herstellung von Implantaten. Seit über 100 Jahren setzen Kunden auf die Fähigkeit des über 100 Jahren setzen Kunden auf die Fähigkeit des Unternehmens, edle Materialien mit großer Präzision Unternehmens, edle Materialien mit großer Präzision zu hochwertigen Produkten zu verarbeiten. Die Kom- zu hochwertigen Produkten zu verarbeiten. Die Kom- bination von Erfahrung und Innovation bringt Erfolg bination von Erfahrung und Innovation bringt Erfolg versprechende Lösungen. Seit März 2017 ist das innovative anatomische Abut- Seit März 2017 ist das innovative anatomische Abut- mentportfolio Abutments4life bei Cendres+Métaux mentportfolio Abutments4life bei Cendres+Métaux erhältlich. Die Basis des Abutments4life-Konzeptes ist der erhältlich. Die Basis des Abutments4life-Konzeptes ist der angulierte Schraubenkanal und die anatomische Design- angulierte Schraubenkanal und die anatomische Design- auslegung des Portfolios. Diese Innovationen ermöglichen auslegung des Portfolios. Diese Innovationen ermöglichen eine einfache und wesentlich effi zientere Realisation von eine einfache und wesentlich effi zientere Realisation von ästhetisch anspruchsvollen Rekonstruktionen. Im Anschluss ästhetisch anspruchsvollen Rekonstruktionen. Im Anschluss an die Implantat insertion wird in der gleichen Sitzung das an die Implantat insertion wird in der gleichen Sitzung das LTS-Hybridabutment eingesetzt, welches in der zweiten Sit- LTS-Hybridabutment eingesetzt, welches in der zweiten Sit- zung wie ein natürlicher Zahn beschliffen wird. Dadurch zung wie ein natürlicher Zahn beschliffen wird. Dadurch wird eine Verwachsung des Weichgewebes mit der Abut- wird eine Verwachsung des Weichgewebes mit der Abut- mentoberfl äche erzielt und die Gefahr von Periimplantitis mentoberfl äche erzielt und die Gefahr von Periimplantitis reduziert. Ein CAD/CAM-Portfolio rundet die Linie ab. Die reduziert. Ein CAD/CAM-Portfolio rundet die Linie ab. Die Komponenten sind mit allen größeren Implanatsystemen Komponenten sind mit allen größeren Implanatsystemen kompatibel. Cendres+Métaux veranstaltet in der Fortbil- kompatibel. Cendres+Métaux veranstaltet in der Fortbil- dungsreihe CM Academy am 29. und 30. September ein inter- dungsreihe CM Academy am 29. und 30. September ein inter- nationales Symposium unter der Leitung von Prof. Dr. Florian nationales Symposium unter der Leitung von Prof. Dr. Florian Beuer, Charité: „Taking Implant Prosthetics to the Next Level: Beuer, Charité: „Taking Implant Prosthetics to the Next Level: Soft-Tissue Adhesion and Simplifying the Treatment Process”. Soft-Tissue Adhesion and Simplifying the Treatment Process”. Anmeldungen können online registriert werden. Anmeldungen können online registriert werden. Cendres+Métaux SA Tel.: +41 58 3602000 www.cmsa.ch Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. Implantologie Journal 7&8 | 2017 53
MARKT | PRODUKTINFORMATIONEN PERMADENTAL Smarter shoppen auch beim Zahnersatz? Die geburtenstarken Jahrgänge 1955 bis 1965 erreichen in den nächsten Jahren das Rentenalter. Relativer Wohlstand, verbun- den mit dem gewachsenen Bewusstsein für beständige Attraktivität durch schöne Zähne und der Freude an „smart shop- ping“, machen die jüngeren Senioren für die Zahnarztpraxis besonders interessant. Sie werden für die sogenannte „dritte Le- benshälfte“ ästhetische und funktionell hochwertige ZE-Lösungen nachfragen, die einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt ihrer Lebensqualität leisten und ihnen ermögli- chen, auch in dieser Hinsicht ein weiterhin unbeschränktes Leben zu führen. „Wir gehen davon aus, dass implantat- getragener Zahnersatz, wie verschraubte Brücken und All-on-4-Versorgungen deut- lich zunehmen werden, da diese sich be- sonders auch bei nicht optimalem Kno- chenangebot gut zur Versorgung zahn- loser Kiefer eignen“, sagt Marketingleiter Wolfgang Richter von PERMADENTAL. Die Kombination von qualitativ hochwerti- gen Produkten mit günstigen Preisen sorgt darüber hinaus dafür, dass sich diese Ge- neration den Komfort einer festsitzenden Versorgung auch wirklich leisten kann. PERMADENTAL GmbH Tel.: 02822 10065 www.permadental.de W&H Red Dot Award: W&H punktet mit Design W&H [Infos zum Unternehmen] Jedes Jahr wird der „Red Dot Design Award“ an die originellsten und besten Beispiele für Design und Innovation vergeben. An- fang April 2017 hat eine hoch qualifizierte Jury, bestehend aus 40 international renommierten Experten, nach der mehrtägigen Bewertung Tausender Produkte aus aller Welt entschieden, die Auszeichnung „Red Dot“ für die hohe Designqualität eines Pro- duktes an W&H zu verleihen. Das vom W&H-eigenen Designteam konzipierte Gerät wurde speziell für die zahnärztliche Implantologie entwickelt. Dabei er- füllen das schlichte Design, die klaren Linien und die hochwerti- gen Materialien nicht nur alle hygienischen Anforderungen einer zahnärztlichen Praxis, sondern auch die Designansprüche der Chirurgen an eine moderne Praxisausstattung. Zusätzlich verspre- chen das intuitive Bedienkonzept mit Farb-Touchscreen sowie der kabellose Fußanlasser höchsten Komfort und Flexibilität. Der Design-Wettbewerb „Red Dot Award: Product Design“ mit Sitz in Essen ist international fest etabliert. In diesem Jahr verzeichnete der Wettbewerb mehr als 5.500 Ein- reichungen aus 54 Nationen. W&H Deutschland GmbH Tel.: 08682 8967-0 www.wh.com Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. 54 Implantologie Journal 7&8 | 2017
PRODUKTINFORMATIONEN | MARKT NSK Prothetikschrauber mit Drehmoment-Kalibriersystem NSK [Infos zum Unternehmen] Der NSK Prothetikschrauber iSD900 bietet hohe Sicher- heit beim Befes tigen von Halte- bzw. Abutment- schrauben. Mit drei Geschwindigkeiten (15, 20, 25 /min) sowie zwischen 10 und 40 Ncm frei wählbaren Anzugsmomenten (anwählbar in 1- und 5-Ncm-Schritten) ist er geeignet für alle gängigen Implantatsysteme. Das speziell für diese Anwendung konzipierte Drehmoment- Kalibriersystem stellt dabei sicher, dass stets das exakt erforderliche Dreh moment an- liegt. Gegen über herkömmlichen Befestigungssystemen, wie zum Beispiel manuellen Ratschen, bietet der iSD900 eine deut liche Zeitersparnis bei gleichzeitig guter Zugänglichkeit. Der Behandler kann sich so auf das Wesentliche dieser Prozedur konzentrieren, nämlich Schrauben ohne Ver kanten zu platzieren. Der iSD900 ist leicht und klein wie eine elek- trische Zahnbürste und aufgrund seiner Aufl adung durch Induktion (d. h. keine Kontaktkorro sion an elektrischen Kontakten) und sei- nem sterilisierbaren Verlängerungs-An-/Aus-Schalter benutzer- freundlich und leicht in der Anwendung. Für den Betrieb des iSD900 sind handels übliche AAA-Akkus geeignet. NSK Europe GmbH Tel.: 06196 77606-0 www.nsk-europe.de Dentalpoint „Bolt-in-Tube“ – die einfache und starke Verbindung Das ZERAMEX® XT Implantat ist ein zu 100 % metallfreies, zweiteiliges Implantat, das sich dank variabler Setztiefe für ästhe- tische Zonen eignet. Mit dem wurzelförmi- gen Design des Implantates lässt sich eine hohe Primärstabilität erreichen, und dank der neuen Innenverbindung wird eine hohe prothetische Flexibilität gewährleistet. Die „Bolt-in-Tube“-Innenverbindung der ZERAMEX® XT Implantate bietet Sicherheit bei Abformung sowie bei temporär und defi nitiver prothetischer Versorgung. Dentalpoint [Infos zum Unternehmen] Zantomed Innovativer Membranfi xierer Per Fußauslöser wird der Pin exakt an dieser Stelle präzise, schnell und sicher versenkt – auch in schwer zugängli- chen posterioren Bereichen. Das hält im Vergleich zu her- kömmlichen Verfahren zwei Hände frei und kann in einer normalen Operation leicht zehn Minuten einsparen. Die Intensität mit welcher Kraft die SMARTACT PINS eingebracht werden, lässt sich bequem direkt im Handstück einstellen. ist auf Ein Anwendervideo ZWP online auf der Unterneh- mensseite von Zantomed ver- fügbar. Die spezielle Geome- Die spezielle Geome- trie der vier Zinnen und trie der vier Zinnen und trie der vier Zinnen und die hohe Präzision helfen, das die hohe Präzision helfen, das Abutment sicher und schnell im Implan- tat platzieren zu können. Herzstück der Verbindung ist die VICARBO®-Schraube. Die Kombination von extrem harter Kera- mik mit einem sehr steifen, karbonfaser- verstärkten Kunststoff hat sich bewährt. Ähnlich wie bei Stahlbeton nimmt die Keramik die Druckkräfte auf, während die VICARBO®-Schraube lateralen Zugkräften entgegenwirkt. Der luftdruckbetriebene SMARTACT PIN- Fixierer mit Fußschalter ist seit der Interna- tionalen Dental-Schau (IDS) der Geheim- tipp unter erfolgreichen MKG- lern, Oralchirurgen und Implan- tologen. Die schmale und leicht gebogene Front fasst einen sterilen SMARTACT PIN aus Reintitan aus dem Shuttle und hält diesen präzise und sicher an die gewünschte Position. Zantomed [Infos zum Unternehmen] Zantomed GmbH Tel.: 0203 8051045 www.zantomed.de Dentalpoint AG Tel.: 0800 9355-6637 www.zeramex.com Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. Implantologie Journal 7&8 | 2017 55
m&k Literatur [Infos zum Unternehmen] MARKT | PRODUKTINFORMATIONEN Erst ein Jahr ist es her, dass die erste S3-Leitlinie zur Behandlung periimplantärer Infektionen an Zahnimplantaten veröffentlicht wurde.1 Es handele sich um ein Problem großer Relevanz: Die ge- wichtete durchschnittliche Prävalenz betrage 43 Prozent für die periimplantäre Mukositis und 22 Prozent für die Periimplantitis. Während die Leitlinie Maßnahmen zur Behandlung einer Peri- implantitis zusammenfasst, setzt m&k, Hersteller des Implantatsys- tems Trias®, bei der Vermeidung periimplantärer Erkrankungen an. Der goldene Weg der Periimplantitisprophylaxe Dr. Anja Lohse Abb. 1a Die Ursachen periimplan- tärer Knochenveränderungen können multifaktoriell sein. Die relevanten Faktoren rei- chen von der Mundhygiene über okklusale Fehl- und Überbelastungen bis hin zu qualitativen Eigenschaften der verwendeten Implan- tate. Der Zusammenhang zwischen dem Rückgang krestalen Knochens und dem Abb. 1b Abb. 1a und b: Der Mikrospalt zwischen zweiteiligen Implan- taten des Trias®-Systems und ihren Aufbauten kann mittels Goldring abgedichtet werden. 56 Implantologie Journal 7&8 | 2017 durch die Verbindung von Implan- tat und Abutment entstehenden Mikrospalt wurde in mehreren Studien nachgewiesen.2,3 Die bak - terielle Kontamination erfolgt ins- besondere durch die sechs über PCR standardisiert darstellba- ren parodontalen Markerkeime und gramnegative Mikroorga- nismen.4,5 Bakterielle Kontamination Die Keimbesiedelung vollzieht sich während der Implantatinser- tion, beim Austausch der Aufbau- komponenten und über Undich- tigkeiten zwischen Implantat und Abutment.6–9 Zweiteilige Implan- tate weisen Hohlräume im Inneren und Spalten zwischen den Einzelkom- ponenten auf, die sich fertigungsseitig bestenfalls minimieren, nicht jedoch beseitigen lassen.8–12 Die Ausmaße vari- ieren von System zu System und sogar innerhalb der Systeme – in der Literatur werden Spaltgrößen von 4 bis 90 µm angegeben.13 Kapillarkräfte und Mikro- bewegungen fördern den Einstrom von infektiösem Material mit Speichel als gutem Transportmittel. Es bildet sich ein Keimreservoir mit idealen Brutbedin- gungen und in der Folge wird das um- gebende Gewebe permanent infi ziert. Wirksame Dichtung Für die zweiteiligen Implantate des Sys- tems Trias® aus dem Hause m&k wird deshalb optional ein patentierter Dich- tungsring aus Feingold angeboten. Er ist für 16,20 Euro zzgl. MwSt. erhältlich und wird einfach mithilfe des beiliegen- den Positionierstifts auf das Abutment gebracht. Beim Anziehen der Zentral- schraube mit defi nitivem Drehmoment passt sich die Goldscheibe den Ober- fl ächenstrukturen von Implantat und Abutment an ihrer Verbindungstelle an. An der Poliklinik für Zahnärztliche Pro- thetik und Werkstoffkunde der Fried- rich-Schiller-Universität Jena wurde der Effekt der Golddichtung untersucht. Begutachtet wurde die Implantat-Abut- ment-Verbindung an insgesamt zwölf Trias®-Implantaten des Durchmessers 4,4 mm. Zuvor wurden je drei der mit den Abutments verschraubten Implan- tate einmalig mit einer Kraft von 200, 400 bzw. 500 N und unter einem Win- kel von 60° belastet – eine Vergleichs- gruppe blieb unbelastet. Bei der Prüfung unter dem Rasterelektronenmikroskop waren keine Deformationen im Bereich der Verschraubung zu identifi zieren.
I E G E Z N A I Dr. Theodor Thiele, M.Sc. M.Sc./Berlin UPDATE F O R T B ILDUN G S P E T K N U Der endoskopisch kontrollierte Sinuslift – Ein Demonstrations- und Arbeitskurs Abb. 2 Termine 2017 Abb. 3 Abb. 2: Der patentierte Dichtungsring aus Feingold wird einfach mit- hilfe des zugehörigen Positionierstifts auf das Abutment gebracht. – Abb. 3: Links eine Detailansicht der Dichtung eines unbelasteten Im- plantats, rechts nach Belastungstest mit 500 N. Anschließend wurden die Trias®-Implantate mit Abutments bei einem Überdruck von zwei bar 30 Minuten lang in ein- gefärbtem, sehr dünnfl üssigem Epoxidharz gelagert. Dieses kann aufgrund seiner niedrigviskösen Konsistenz selbst in kleinste Zwischenräume (< 0,5 µm) eindringen. Nach der Aushärtung des Harzes wurden im Rahmen einer metallo- grafi schen Untersuchung Längsschliffe der verschraubten Implantate angefertigt und mittels Aufl ichtmikroskopie auf Harzanteile im Inneren überprüft. Ein Eindringen von Harz konnte nicht nachgewiesen werden. Fazit Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen die Dichtigkeit der Verbindungsstelle zwischen den geprüften Trias®-Im- plantaten mit Golddichtung und den jeweils vormontierten Abutments. Ein Medienaustausch zwischen dem Innenraum des Implantats und dem implantatumgebenden Gewebe ist nahezu ausgeschlossen. Hierdurch sinkt die Gefahr einer bakteriellen Kontamination, welche die Ausbildung einer Periimplantitis begünstigen und letztlich den Verlust des Implantates bedeuten könnte. t k a t n o K Dr. Anja Lohse m&k gmbh Im Camisch 49 07768 Kahla mail@mk-webseite.de www.mk-webseite.de | | | | | | Organisatorisches € € € € Hinweis: Jeder Kursteilnehmer erhält die DVD „Sinuslift und Sinuslifttechniken von A–Z“, auf der alle Behandlungs schritte am Präparat bzw. Patienten noch einmal step-by-step gezeigt und ausführlich kommentiert werden. Faxantwort an 0341 48474-290 Hiermit melde ich folgende Personen zu dem unten ausgewählten Kurs verbindlich an: 2017 Leipzig München Wiesbaden 15. September 2017  13. Oktober 2017  03. November 2017  Titel | Vorname | Name Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für Veranstaltungen (abrufbar unter www.oemus.com) erkenne ich an. Datum | Unterschrift E-Mail (Bitte angeben! Für die digitale Zusendung des Programms.) Stempel O EM U S M E D I A AG Holbeinstraße 29 · 04229 Leipzig · Tel.: 0341 48474-308 · event@oemus-media.de 7 1 / 8 + 7 J I
MARKT | FIRMENPORTRÄT Dentalpoint [Infos zum Unternehmen] Die Dentalpoint AG ist einer der führenden Anbieter metallfreier Keramikimplantate. Mit dem neuen ZERAMEX® XT Implantatsys- tem hat das Unternehmen auf der diesjährigen IDS eine echte Innovation auf dem Gebiet der metallfreien Implantologie präsen- tiert. Doch nicht nur hinsichtlich der Produktentwicklung bewegt sich etwas bei dem Schweizer Hersteller. In den vergangenen Jah- ren ist das Unternehmen überdurchschnittlich gewachsen, sodass eine Anpassung der Unternehmensorganisation erforderlich war. Mit einem erweiterten Vertrieb und neuem Firmensitz begibt sich das Unternehmen nun auf Erfolgskurs in Richtung Weltmarkt. „Stark. Ästhetisch. Metallfrei.“ – Ein Unternehmen auf Erfolgskurs Keramikimplantate erobern den dentalen Markt und so erwarten Exper- ten in den kommenden Jahren auf dem Gebiet der metallfreien keramischen Implantate ein großes Wachstum. Denn Gesundheit, Wohlbefi nden und Ästhe- tik werden für Patienten zunehmend wichtiger. Dies schlägt sich auch in der steigenden Nachfrage nach Implan- taten aus Zirkoniumdioxid nieder. Während für Patienten die Gesundheit und überzeugende Ästhetik im Vor- dergrund stehen, betrachten Behandler die Funktionalität sowie die gute Inte- gration im Hart- und Weichgewebe, insbesondere die Biokompatibilität des Materials sowie die, mit dem natür lichen Zahn vergleichbare, zir - kuläre Durchblutung als wich- tige Argumente. Das Schweizer Unternehmen Dentalpoint schafft es nach eigenen Angaben, alles miteinander zu vereinen. Starke Lösungen Mit dem Anspruch „Stark. Ästhe- tisch. Metallfrei.“ positioniert sich tisch. Metallfrei.“ positioniert sich die Dentalpoint AG bereits seit vie- die Dentalpoint AG bereits seit vie- len Jahren auf dem Dentalmarkt und len Jahren auf dem Dentalmarkt und Abb. 2 Abb. 1: Mit dem Implantat ZERAMEX® XT rundet das Unternehmen sein Produktportfolio ab. – Abb. 2: Die mikrostrukturierte Implantatoberfl äche ZERAFIL™ ermöglicht eine überzeugende Osseointegration. 58 Implantologie Journal 7&8 | 2017 Abb. 1 gehört zu den Pionieren und Innovatoren auf dem Gebiet der metallfreien Implantologie. Seit seiner Gründung im Jahr 2005 hat sich das Unternehmen auf die Entwicklung und Herstellung metallfreier Im- plantatlösungen speziali- siert. Das Herzstück bildet dabei das Implantatsystem ZERAMEX®. Der Durch- bruch zu einer komplett me- tallfreien Versorgung gelang 2015 mit dem ZERAMEX® P6. Dem eigenen Innovations- anspruch folgend, präsentierte Dentalpoint auf der IDS 2017 das neu- este Mitglied in der Familie der zwei- teilig, reversibel verschraubbaren Kera- mikimplantate: das ZERAMEX® XT Im- plantat. Ein zu 100 Prozent metall freies, zweiteiliges Implantat, das sich dank variabler Setztiefe auch für ästhetische Zonen eignet. Mit dem neuen Keramikimplantat- system sieht sich Dentalpoint vielleicht zu Recht als technologischer Markt- führer im Bereich der zweiteiligen, ver- schraubten Keramikimplantate. Denn mit der „Bolt-in-Tube“-Innenverbindung und deren innovativen VICARBO®- Schraube bietet das ZERAMEX® XT
FIRMENPORTRÄT | MARKT Implantat eine bisher einzigartige, hun- dertprozentig metallfreie Möglichkeit für eine sichere und stabile Befestigung temporärer und definitiver prothe- tischer Versorgungen. Die Vorzüge von ZERAMEX® haben auch schon die Kunden längst erkannt. Dank der zu- nehmenden Patientennachfrage und dem damit verbundenen, überdurch- schnittlichen Wachstum ist nun eine Anpassung der Unternehmensorgani- sation erforderlich: Die Dentalpoint AG erweitert daher ihren Vertrieb in den Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz und verlegt den Firmen- hauptsitz nach Spreitenbach bei Zürich. Angepasste Vertriebsstruktur Das überdurchschnittliche Wachstum beim Absatz von Keramikimplantaten bestätigt das Schweizer Unternehmen in seiner Produktphilosophie. Um der steigenden Anzahl an Kunden und dem daraus resultierenden erhöhten Bedarf an Betreuung gerecht zu wer- den, hat Dentalpoint zum 1. Juni daher den Innen- und Außendienst in den D-A-CH-Ländern neu ausgerichtet und erweitert: Das Verkaufsteam wird um 60 Prozent verstärkt und die Vertriebs- gebiete entsprechend neu strukturiert. Die dadurch gewonnene Kundennähe Abb. 3: Die ZERAMEX® P6 Produktfamilie. ermöglicht dem Unternehmen eine engere Kundenbindung und indivi- duellere Betreuung durch die verant- wortlichen Vertriebsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Als Vertriebsleiter für Deutschland, Österreich und die Schweiz wird Kai Neubauer in Berlin die Leitung des Verkaufsteams übernehmen. Er blickt auf 15 Jahre Erfahrung im Bereich der Implantologie zurück, davon 10 Jahre als Vertriebsleiter Norddeutschland für einen weltweit führenden Implan- tathersteller. Frank Hasheider wird in Abb. 4: Die Dentalpoint AG um Chairman Jürg Bolleter zum Medienstrategiegespräch bei der OEMUS MEDIA AG in Leipzig. Implantologie Journal 7&8 | 2017 59
MARKT | FIRMENPORTRÄT Abb. 5 Abb. 6 Abb. 5: Jürg Bolleter, CEO und Chairman der Dentalpoint AG. – Abb. 6: Mit klaren Botschaften und Kommunikationsmaterial positioniert sich Dentalpoint mit der Marke ZERAMEX als Technologieführer in der Keramikimplantatbranche. Zukunft neben seiner Tätigkeit als Be- treuer seiner Kunden das Unternehmen bei wichtigen Projekten als Business Development Manager unterstützen. Als „Mann der ersten Stunde von Dentalpoint“ profitieren Kunden und Unternehmen gleichermaßen von sei- nen hervorragenden fachlichen Kennt- nissen im Bereich Keramik. Qualität „Made in Switzerland“ Aber nicht nur der Vertrieb erfährt eine Anpassung. Ganz im Sinne von „Wachstum braucht Raum“ hat das Unternehmen seinen Firmensitz nach Spreitenbach bei Zürich verlegt. Die neuen Räume ermöglichen auch das Zusammenlegen von Administration, Vertrieb sowie Forschung und Entwick- lung. Mit dieser Bündelung von Kompe- tenzen und kurzen Wegen erhofft sich das Unternehmen positive Auswirkun- gen auf zukünftige Produktentwicklun- gen. „Wir sind überzeugt, mit diesen organisatorischen wie auch räumlichen Veränderungen die Weichen für eine positive Zukunft der Dentalpoint AG gestellt zu haben“, so Jürg Bolleter, CEO und Chairman. Abb. 7: Überprüfung des Implantatvolumens mittels Micro-CT. 60 Implantologie Journal 7&8 | 2017 Im neuen Firmensitz in Spreitenbach wird auch die Innovation ZERAMEX® XT sowie der bisherige Topseller ZERAMEX® P6 weiterentwickelt, bereit- gestellt und vermarktet. Seit über zehn Jahren fokussiert ZERAMEX® alle Kräfte auf die Ent wicklung von zuverlässigen und einfach anzuwen- denden Keramikimplantaten, diese klinisch in Zusammen arbeit mit den Universitäten Bern, Genf und Zürich zu dokumentieren und zu attrakti- ven Konditionen anzubieten. Dabei baut ZERAMEX® auf die Schweizer Tradition in der Bearbeitung von Hartzirkon, dem sogenannten weißen „Diamanten“, aus dem die Implantate hergestellt werden. Mit dem tiefer gesetzten Implantat XT hat Dental- point sein Produktportfolio in diesem Jahr perfekt ergänzt und deckt nun alle Indikationen ab. XT: 100 Prozent metallfrei Als neuestes Mitglied in der ZERAMEX® Familie stellt das XT ein zu 100 Prozent metallfreies, zweiteiliges Implantat dar, das sich dank variabler Setztiefe auch für ästhetische Zonen eignet. Mit sei- nem wurzelförmigen Design lässt sich eine hohe Primärstabilität erreichen, und dank der neuen Innenverbindung wird eine hohe prothetische Flexibi-
FIRMENPORTRÄT | MARKT Abb. 8: Die VICARBO®-Schraube des ZERAMEX® P6 sorgt für eine metallfreie Verbindung von Abutment und Implantat. – Abb. 9: ZERAMEX® P6 Implantat mit Abutment. – Abb. 10: Mit der ZERAMEX® ZERA BASE wird das P6 Implantat in den Digitalen Workflow integriert. Universität Bern (V. Chappius, Arbeitsgruppe um Prof. D. Buser)1 untersucht wurde. Die Oberfläche wird durch Sand- strahlung und Ätzung so optimiert, dass Osteo blasten direkt an das Implantat heran- wachsen können und eine feste Anhaftung an der Implantat- oberfläche erzielt werden kann. Auf Erfolgskurs lität gewährleistet. Gefertigt wird das ZERAMEX® XT Implantat aus harten und gehippten Zirkondioxid ATZ-Roh- lingen. Nach der finalen Formgebung der Implantataußen- und -innengeo- metrie findet kein thermischer Prozess (Sintern) oder eine Nachbearbeitung statt. So wird sichergestellt, dass eine hohe Präzision erreicht wird und es zu keiner Veränderung im Materialgefüge kommen kann. Dieses Fertigungs- verfahren ist sehr aufwendig und setzt viel Erfahrung und Know-how voraus. Die neue „Bolt-in-Tube“-Innenverbin- dung der ZERAMEX® XT Implantate bietet Sicherheit bei Abformung sowie bei temporärer und definitiver prothe- tischer Versorgung. Dank der variablen Setztiefe und der innova tiven Innen- verbindung kann der Aufbau der Krone frei gestaltet und das Weichgewebe wie gewünscht konditioniert werden. Die Design elemente dieser Verbindung sind so ge- wählt, dass sie eine sehr hohe Stabilität bieten und trotzdem die typischen Materialeigen- schaften von Keramik berück- sichtigen. Die spezielle Geome- trie der vier Zinnen und die hohe Präzision helfen, das Abutment sicher und schnell im Implantat platzieren zu können. Perfekt verankert Herzstück der Innenverbindung ist die VICARBO®-Schraube. Sie hat die Funktion eines Bolzens, welcher den Aufbau im Implantat verankert. Die extrem harte Keramik wird mit einem sehr steifen, karbon faserverstärkten Kunststoff kombiniert. Ähnlich wie bei Stahlbeton nimmt die Keramik die Druckkräfte auf, während die VICARBO®- Schraube lateralen Zug - kräften entgegenwirkt. Die Außengeometrie des XT-Implan- tates basiert auf der bewährten Form des ZERAMEX® T Implantats, welches entwickelt wurde, um eine möglichst gute Primärstabilität zu erreichen. Das ZERAMEX® XT wird wie alle anderen Implantate von ZERAMEX®, mit der ZERAFIL™-Oberfläche angeboten, wel- che unter anderem in einer Studie der Gebiet der metallfreien Implantologie. Mit dem System ZERAMEX® als leidenschaftlicher Ideen - geber leistet das Unter- nehmen schon jetzt einen substanziellen Beitrag zur stetigen Wei- terentwicklung der Implantologie und ist damit voll auf Er- folgskurs. 1 Chappuis V et al., Osseo- integration of zirconia and titanium implants in the pre- sence of multi nucleated giant cells. CIDRR, 2015 Sept. 17. Abb. 10 t k a t n o K Dentalpoint AG Swiss Implantat Solutions Bodenäckerstr. 5 8957 Spreitenbach, Schweiz Tel.: +41 44 3883634 info@zeramex.com www.zeramex.com Implantologie Journal 7&8 | 2017 61 Abb. 9 Im Rahmen der Qualitätssiche- rung wendet Dentalpoint mo- dernste und nachhaltige Mittel ein: Mit dem Micro-CT werden alle Implantate und Abutments volume- trisch erfasst, ausgemessen und auf Materialdefekte hin untersucht (Abb. 2 und 7). Damit ist ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit garantiert. Die Mess- protokolle und die 3-D-Daten werden für eine lückenlose Rückverfolgbarkeit gespeichert. Bei der Weiterentwicklung neuer ZERAMEX® Systeme steht dem Unternehmen damit auch ein hervor- ragendes Mittel zur Überprüfung der Funktionalität zur Verfügung. Mit ihren innovativen Weiterentwick- lungen sowie der neuen Unternehmens- organisation ist Dentalpoint gut auf- gestellt für das prognostizierte Wachs- tum in den kommenden Jahren auf dem
Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz [Infos zur Person] Prof. Dr. Andrea Mombelli [Infos zur Person] MARKT | INTERVIEW Anlässlich der 10. Norddeutschen Implantologietage am 26. und 27. Mai in Rostock-Warnemünde hatte Georg Isbaner, OEMUS MEDIA AG, die Gelegenheit, zwei ausgewiesene Experten über die unterschiedlichen Aspekte der indikationsbezogenen Wahl des Implantatdesigns, Implantatmaterials und des Augmentats zu be- fragen. Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz und Prof. Dr. Andrea Mombelli äußern sich im folgenden Interview über die Notwendigkeit der patientenindividuellen Indikationsstellung, die die moderne Im- plantologie derzeit bietet, und welche Forschungsanstrengungen in diesem Bereich noch unternommen werden müssen. Zudem loten die beiden Implantologiespezialisten im Gespräch die Gren- zen und Möglichkeiten von Titan- und Keramikimplantaten aus. Dem Interview unmittelbar vorangegangen waren die Vorträge der beiden Forscher während des o. g. Ostseekongresses. Von Keramikimplantaten bis zu kompromittierten Patienten Paradigmenwechsel in der Implantologie Was sind die Grundvorausset- zungen, nach denen sich die indika- tionsbezogene Wahl des Implantats richtet? Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz: Bevor ich diese Frage beantworte, möchte ich darauf hinweisen, dass der Kongress (10. Norddeutsche Implantologietage, Anm. d. Red.) wunderbar Verschie denes zeigt: Erstens können wir für einige Situationen konkrete Empfehlungen für den Patienten aussprechen. Zweitens: Es gibt Dinge, bei denen befinden wir uns noch in der Forschung. Diese bei- den voneinander zu unterscheiden, ist unfassbar wichtig. Bei dem einen ha- ben wir eine höhere Handlungssicher- heit, bei dem anderen sind wir noch im Bereich der Spekulation und dürfen dort nicht stehen bleiben. Außerdem kann man erkennen, dass wir bei den unterschiedlichen Patientengruppen zwischen einer systemischen Kom- promittierung, einem lokalen Behand- lungsbedarf oder einer vorliegenden Infektion am Zahn oder Implantat un- terscheiden müssen. Hier differenzieren wir heute viel stärker als früher. Auch die Therapie der Periimplantitis muss danach differenziert werden. „Es gibt Dinge, bei denen befinden wir uns noch in der Forschung.“ Prof. Dr. Andrea Mombelli: Wenn man sieht, wie unterschiedlich die Einheilreaktion der Patienten ausfällt, muss man auch daran denken, dass nicht alle Implantate gleich sind. Auch makroskopisch gesehen ist es nicht gleich einfach, Implantate abhängig von Lokalität und Weichgewebesitua- tion immer bestmöglich zu inserieren. Das betrifft den Implantattyp, die geometrische Form und das Material des Implantats. Manchmal gibt es die Tendenz zum Absoluten, der Trennung zwischen gut und schlecht. Aber das eigentliche Thema ist es, zu wissen, wo genau zu optimieren ist. Es gibt Hun- derte verschiedene Behandlungsvor- schläge anhand meist weniger Fälle. Hier stellt sich die Frage der wissen- schaftlichen Evidenz und in welchem Umfang diese vorliegen sollte. Wir sind auf dem Weg, die Indikation viel stärker patientenindividuell he - rauszuarbeiten, als es noch vor einigen Jahren möglich war. Welche Muster liegen dem zugrunde? Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz: Auf der ei- nen Seite werden die makroskopischen Merkmale der Gruppe der Titanimplan- tate unterschieden. Dabei handelt es sich je nach Ankopplungsposition der Implantate um Soft Tissue vs. Bone Level Implantate. Somit wird der An- kopplungsbereich mit der biologischen Breite aus der kritischen Zone heraus- gehoben. 62 Implantologie Journal 7&8 | 2017
INTERVIEW Abb. 1: Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz (Mitte) und Prof. Dr. Andrea Mombelli (rechts) wurden von Georg Isbaner am Rande der 10. Norddeutschen Implanto logietage interviewt. Zum anderen muss unterschieden wer- den, ob die Verankerung des Implan- tates im knöchernen Lagergewebe über einen Gewindevorschnitt, mit homogener Kraft- und Druckverteilung zwischen der Implantatoberfläche und dem knöchernen Gewebe, oder durch ein selbstschneidendes Gewinde, mit einer inhomogenen Kraft- und Druck- aufteilung, stattfindet. Des Weiteren spielt die Form des Im- plantats eine Rolle. Handelt es sich um ein parallelwandiges Implantat mit direkter Proportionalität der Primärsta- bilität zur Implantatoberfläche oder um ein konisches Implantat mit logarith- mischem Anstieg der Primärstabilität bei weiterer Insertionstiefe? Auf der anderen Seite müssen wir wis- sen, welchem Patientenkollektiv der zu behandelnde Patient angehört: Gehört er in den Bereich der Risikopatienten? Wenn ja, ist es die Knochenphysiolo- gie, ist es die Immunabwehrlage oder die Gefäßsystemversorgung? Oder hat er gar kein systemisches Risikopoten- zial in sich und zum Beispiel nach einem Unfall nur einen Zahn und knö- chernes krestales Gewebe verloren? Wenn wir beides zusammennehmen und dann noch den Therapiewunsch des Patienten – möglichst schnell zum Ziel, mit möglichst dauerhaftem Er- folg – berücksichtigen, dann können wir eine Art hermeneutischen Zirkel schaffen. Dabei ist es fast kurios, dass wir bei einem kompromittierten Patien- ten wieder bei den ganz traditionellen Implantatkonzepten ankommen. Wir lassen erst ossifizieren, kortikalisieren, wir möchten somit das ausgeheilte Im- plantatlager; wir nehmen dann einen Gewindeschnitt und inserieren dann ein Implantat, das wir osseointegrie- ren lassen, und haben damit die größte Chance, Komplikationen zu vermeiden und dauerhaften Erfolg zu erzielen. gischen Features, in Kombination mit dem mechanischen Feature einer ko- nischen Implantatform am Kieferhöh- lenboden, können wir mit einer ge- ringen restlichen Drehung die Primär- stabilität in der Hand des Behandlers wirklich optimieren. Daraus resultiert eine vergleichbar gute Prognose für die simultane Implantation mit Sinuslift. Andererseits verweist es auf die Wahl eines im Halsbereich konischen Im- plantates. Zum Thema Primärstabilität. Es gibt Patienten, bei denen sich die koni- schen Implantate im Sinusbereich besonders eignen. Welche Besonder- heiten muss man hier beachten? Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz: Der Sinus- lift ist in dieser Hinsicht eine besondere Situation. Einerseits duldet er groß- volumige Knochenersatzmaterialien als Augmentat, weil er durch die fast einer „mehrwandigen Knochentasche“ ent- sprechenden Defektgeometrie ein gut regenerierbares, gut vaskulär erschließ- bares Lager darstellt. Andererseits gibt es trotz vertikaler Minderung der Kieferkammhöhe zwei Kortikalisschich- ten, die als guter biologischer Pfad fungieren. Selbst bei geringen Implan- tatverankerungslängen von 3 bis 4 mm können wir so Implantate bikortikal verankern. Durch diese beiden biolo- Prof. Mombelli, Sie haben von einem Indikationsbereich gesprochen, bei dem Sie heute schon sagen könnten, dass man hier mit der Anwendung von Zirkonimplantaten auf der siche- ren Seite ist. Um welche Indikationen handelt es sich dabei? Prof. Dr. Andrea Mombelli: Ich denke, man muss da vorsichtig sein, weil noch nicht alle Daten vorhanden sind. Tat- sache ist, dass wir im Titanbereich eine große Vielfalt haben, auch hinsichtlich prothetischer Hilfsteile und Implantat- formen. Im Zirkonbereich haben wir diese Vielfalt noch nicht in gleichem Maße. Meine persönliche Meinung ist, dass einteilige Implantate seit 20 Jahren hinter uns liegen. Wir brauchen auch bei Keramikimplantaten Zweiteiligkeit, aber bei der Zweiteiligkeit kommt so- fort die Problematik der Implantat- Implantologie Journal 7&8 | 2017 63
MARKT | INTERVIEW verbindung. Hier bestehen erhebliche technologische Herausforderungen, die gemeistert werden müssen. Heute wird gesagt, es gibt gewisse Pa- tienten mit Titanunverträglichkeit, die mit Zirkonimplantaten versorgt werden sollten. Eine Titanallergie im engeren Sinne ist zwar nicht nachgewiesen, es ist aber wahrscheinlich, dass gewisse Menschen tatsächlich Probleme mit Titan haben können. Hier brauchen wir weitere Forschung frei von ideolo- gischer Voreingenommenheit. Dann gibt es auch Patienten, die ein- fach kein Metall im Mund haben wol- len. Generell gibt es in der Medizin und Zahnmedizin einen Trend weg vom Metall. Ich glaube deshalb nicht, dass Titan die Zukunft ist. Titan ist die Gegenwart. Auf der anderen Seite sind wir noch nicht am Ende der Ent- wicklung. Man kann heute Zirkon- implantate setzen, die Weichgewebe- situation sieht sehr gut aus, aber wir haben im prothetischen Bereich noch gewisse Limitationen und es fehlen uns noch die Langzeitdaten, die bei Titan- implantaten vorliegen. Das Wichtige ist, dass man mit dem Patienten offen diskutiert. Verschiedene prothetische Lösungen haben unterschiedliche tech- nische Risiken. Das individuelle Risiko für biologische Komplikationen hängt neben der Reaktion des Körpers auf das Implantatmaterial auch von Faktoren wie Mundhygiene und Tabakkonsum ab. Keramik kann brechen, aber Peri- implantitis an Titanimplantaten führt zu erheblichem Knochenverlust. Wenn der Patient richtig informiert ist und das Gefühl hat, eine eigene Entscheidung getroffen zu haben, dann kann das in solch einem Fall von Vorteil sein. „Verschiedene prothetische Lösungen haben unterschiedliche technische Risiken.“ Das Phänomen der Selbstheilungs- kräfte ist dabei nicht zu unterschät- zen, ebenso die Motivation zur Im- plantatpflege. Prof. Dr. Andrea Mombelli: Ich glaube nicht, dass es heute eine absolute Indi- kation für Zirkonimplantate gibt, und ich glaube auch nicht, dass es heute eine absolute Kontraindikation für Titan implantate gibt. Es gibt Möglich- keiten in beiden Bereichen. In der kom- plexen Prothetik würde ich zum Beispiel heute nach wie vor Titanimplantate be- nutzen, im ästhetischen Bereich und bei Menschen, die auf Metallfreiheit Wert legen, haben wir in den Zirkonimplan- taten eine gute Alternative gefunden. Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz: Aus der Diskussion um Keramikimplantate soll- ten wir unbedingt die ideologische Überzeugung herausnehmen. Das öff- net den Raum für die wissenschaftliche Betrachtung dieser Implantate und zu patientenindividuellen Behandlungs- empfehlungen für eine größtmögliche Behandlungssicherheit. Vielleicht ähnlich dieser Frage nach dem Implantatmaterial beginnt gerade ein wichtiger Wandel hinsichtlich der Aug- mentationsstandards. Wenn wir den Paradigmenwechsel der Implantologie darin wahrnehmen, dass wir heute fast keine gruppenbezogenen Kontraindika- tionen mehr haben, also Patientenkol- lektive bzw. Grunderkrankungen, bei denen nicht implantiert werden dürfte, dann eröffnet sich die Frage, welche Aus- wirkungen hat dies auf die etablierten Augmentationsstrategien. Ich möchte dies am Beispiel des Patienten unter Anti resorptiva-Medikation erläutern: Ist unter einer Bisphosphonattherapie die autologe Knochentransplantation noch als Goldstandard anzusehen? Schließ- lich transplantieren wir Bisphosphonat- gesättigtes Knochengewebe! Ist hier eher dem Knochenersatzmaterial der Abb. 2: Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz und Prof. Dr. Andrea Mombelli sprechen über die Indikationsspektren von Titan- und Keramikimplantaten. 64 Implantologie Journal 7&8 | 2017
I E G E Z N A Vorzug zu geben, wenn auf eine Aug- mentation nicht verzichtet werden kann. Und noch weiter gedacht: Wenn die Kompromittierung des Antiresorptiva- Patienten in der Hemmung des Bone Remodeling, also der Knochenum- baurate, zu sehen ist, sollte dann eher resorbierbaren Knochenersatzmateria- lien der Vorzug gegeben werden, sodass radiologisch die Erschließung des Aug- mentates hinreichend sicher überprüft werden kann. Gerade nach der Publika- tion der S3-Leitlinie zur Frage Implantate bei Patienten unter Knochenantiresorp- tiva wird unser Blick derzeit nachdrück- lich in diese Richtung gelenkt. Nochmals zurück zur Wahl des Im- plantatmaterials. Prof. Mombelli, liegt die Lösung nicht einfach in der Kom- bination beider Materialien im Im- plantatkörper bzw. zwischen Titan- implantatkörper und monolithischem Keramikaufbau? Prof. Dr. Andrea Mombelli: Eine Op- tion ist in der Tat auch ein Implantat aus Titan im Bereich des Knochens mit einem Aufbau aus Zirkon im Bereich des Weichgewebes. Aufgrund der unterschiedlichen Materialhärten kann es allerdings zu Titanabrieb kommen. Titan partikel können in solchen Fällen im periimplantären Gewebe nachge- wiesen werden. Langfristig ist dies wohl nicht der richtige Weg. Sie sprachen in Ihrem Vortrag auch über das Phänomen der aseptischen Lockerung bei Zirkonimplantaten. Können Sie dazu noch einmal Stellung nehmen? Prof. Dr. Andrea Mombelli: Der Be- griff der aseptischen Lockerung wurde bereits früher in ähnlichem Kontext in der orthopädischen Gelenkprothetik verwendet. Hierbei handelt es sich nicht um Periimplantitis, also nicht um eine Infektion, sondern um den plötzlichen Verlust des Verbunds zwischen Implan- tat und Knochen. Zu den Gründen hier- für gibt es verschiedene Hypothesen, wobei die Eigenschaften der Implantat- oberfläche wahrscheinlich eine wichtige Rolle spielen. In diesem Zusammenhang besteht das Dilemma, dass wir auf der einen Seite für eine optimale Kno- chenverankerung eine raue Oberfläche haben möchten; für eine bestmögliche physikalische Stabilität muss Keramik jedoch glatt sein. Jedes Mal, wenn die Oberfläche eines Keramikkörpers bearbeitet wird, wird er geschwächt. Deshalb können Keramikimplantate auch nicht beschliffen werden. Es gibt jedoch diverse Arbeiten dazu, wie man die Oberfläche der Keramikimplantate optimieren kann. Hier muss man einen Kompromiss finden zwischen Rauigkeit und der Materialstabilität. Auch die Implantatform spielt eine Rolle. Bei Implantaten in der Form eines rotationssymmetrischen Zylinders kann man beim Einbringen etwas mit der Höhe spielen, was bei konischen Im- plantaten unmöglich ist. Metall ist ein guter Hitzeleiter, Keramik ist ein Isolator. Beim unsachgemäßen Einbringen eines konischen Keramikimplantats könnte es daher zu einer lokalen Überhitzung des Knochens kommen. Die klinischen Auswirkungen dieser Hypothese sind allerdings nicht bewiesen. Wichtig ist sicher auch die Oberflächen- reinheit des Implantats, angefangen bei Produktion und Qualitätssicherung. Verschiedene Arbeiten haben auf mole- kularer Ebene Rückstände von Herstel- lungsprozessen nachgewiesen. Auch hier kann man noch optimieren. Um es kurz zu machen: Ich weiß nicht genau, warum sich eine gewisse An- zahl von Zirkonimplantaten aseptisch gelockert hat. Was jedoch wichtig ist: All diese Implantate gingen in den ers- ten Monaten verloren. Wenn die Im- plantate die ersten Monate überleben, bleiben sie auch langfristig stabil. Dies könnte auch bedeuten, dass etwas be- reits gleich zu Beginn nicht funktioniert hat. Es ist nicht ausgeschlossen, dass einzelne Implantate früh ihre Veranke- rung verloren haben, dass dies jedoch erst beim Einsetzen der Suprastruktur klinisch erkannt wurde. Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz: Hinsichtlich der Knochenphysiologie handelt es sich wahrscheinlich um eine Dysbalance zwischen osteoklastärer Resorption und osteoblastärer Knochenneubil- Das Original Über 25 Jahre Langzeiterfolg KSI-Kurse 2017: 11.–12. August 6.–7. Oktober 1.–2. Dezember Jetzt anmelden! ● sofortige Belastung durch selbstschneidendes Kompressionsgewinde ● minimalinvasives Vorgehen bei ● kein Microspalt dank Einteiligkeit ● preiswert durch überschaubares transgingivaler Implantation Instrumentarium Das KSIdImplantologen Team freut sich auf Ihre Anfrage! K.S.I. BauerdSchraube GmbH Eleonorenring 14 · D-61231 Bad Nauheim Tel. 0 60 32 / 3 19 12 · Fax 0 60 32 / 45 07 E-Mail: info@ksi-bauer-schraube.de www.ksidbauerdschraube.de
MARKT | INTERVIEW Abb. 3: Am Ende des Gesprächs sind sich die beiden Experten einig, dass Implantologie als Innovationsmotor weiterhin eine große Zukunft in der Zahn- medizin haben wird. dung. Damit ist die Begrifflichkeit aus der Hüft- oder Endoprothese allge- mein sogar richtig, und hier schließt sich der inhaltliche Kreis wieder zu einem Kuriosum: Was machen Chirur- gen bei einer aseptischen Lösung des Gelenk implantates, z. B. Hüft-TEP? Sie „Das Spannende an dem Thema sind die tatsächlichen Unterschiede von Keramik- und Titanimplantaten.“ geben ein Antiresorptivum. Die Bis- phosphonate, vor denen wir im Kiefer Angst haben, werden da therapeutisch eingesetzt – ohne primäre Indikation Osteoporose oder Knochenmetastasen. Würden wir dieses Konzept einfach auf unsere Keramikimplantate übertragen dürfen? Sicher nein. Das Spannende an dem Thema sind die tatsächlichen Unterschiede von Keramik- und Titan- implantaten. Diese Unterschiede müs- sen wir wahrnehmen und daran weiter forschen. Über die indikationsbezogene Wahl des richtigen Implantats hinaus, spielt in Fällen, bei denen Knochen- und Gewebeaufbau nötig sind, auch die Wahl des Augmentats eine entschei- dende Rolle. Es ist schon einmal kurz angesprochen worden. Was gibt es hierbei zu beachten? Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz: Diese Frage nehme ich sehr gerne nochmals auf. Unser Goldstandard hinsichtlich des Augmentationsmaterials ist: Wir neh- men körpereigenen Knochen, mit dem geht es doch in jedem Fall am besten. Wirklich in jedem Fall? Was machen wir aber bei einem Patienten unter Thera- pie mit Protonenpumpenhemmern oder selektiven Serotonin-Wiederauf- nahmehemmern oder eben Antiresorp- tiva, der systemisch seine Medikamen- tenwirkung im knöchernen Gewebe hat? Dürfen wir diese Autoplastik wirklich als Goldstandard bezeichnen? Wahrscheinlich eher nicht. Ähnliches gilt für den Strahlentherapiepatienten, nur haben wir hier ja noch die Option, die Osteoplastik außerhalb des Strah- lenfelds zu heben. Wenn wir uns bei den zuerst genannten Patienten für ein Knochenersatzmaterial entscheiden, ist dann ein nicht resorbierbares das Richtige? Brauchen wir hier nicht ge- rade eine Art Monitoring des Knochen- umbaus im Augmentat und damit ein resorbierbares Knochen ersatzmaterial? Wenn wir derzeit bei den Augmenta- tionsmaterialien den Boden des siche- ren Wissens verlassen und in den Be- reich gehen, wo wir uns Fragen aufge- ben müssen, haben wir unfassbar viel Spannendes in den nächsten zehn bis 20 Jahren zu erwarten. Prof. Mombelli, Prof. Grötz, vielen Dank für das Gespräch. t k a t n o K Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden Burgstraße 2–4 65183 Wiesbaden Tel.: 0611 43-2366 groetz@emaileins.de Prof. Dr. Andrea Mombelli Universitätsklinik Genf Abteilung für Parodontologie und Orale Pathophysiologie rue Barthélemy-Menn 19 1211 Genf, Schweiz Tel.: +41 22 3794030 andrea.mombelli@unige.ch 66 Implantologie Journal 7&8 | 2017
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MARKT | INTERVIEW Am Rande des 6. ZERAMEX Kongresses am 13. Mai in Hamburg stand Jürg Bolleter, Chairman Dentalpoint AG, Georg Isbaner für ein Interview zur Verfügung. Es wurde über Patientenbedürfnisse, Produktanforderungen an ein modernes Implantatsystem aus Keramik und den Anspruch auf Marktführerschaft gesprochen. Dentalpoint [Infos zum Unternehmen] Literatur „Auf dem Level der weltweit Besten“ Ihr Unternehmen beansprucht eine gewisse Urheberschaft auf das Thema Keramikimplantate und ist sicherlich auch ein technologischer Führer in diesem Bereich. Können Sie uns etwas zur Geschichte Ihres Un- ternehmens und der Einordnung hin- sichtlich Ihrer Produkte im Verhältnis zu den anderen Anbietern erzählen? Nachdem Prof. Sami Sandhaus und andere Persönlichkeiten an Universi- täten den Gedanken der metallfreien Implantologie bereits vor 50 Jahren verfolgt haben und damals leider trotz vieler guter Ideen an der Materialqua- lität gescheitert sind, ist die Initiative durch Dentalpoint und meine persön- lichen Erlebnisse ausgelöst worden. Ich bin titanunverträglich und litt an einer starken Entzündung. Aus dem persönlichen Erlebnis heraus, dass es zu Unverträglichkeiten kommen kann und Entzündungen entstehen können, hat das Team von Dentalpoint vor zehn Jahren die Herausforderung angenom- men, dafür einen neuen Lösungsansatz „Funktionalität, Festigkeit, Design, Handling und Oberflächen beschaffenheit müssen vergleichbar mit zweiteiligen, reversierbaren Titanimplantaten sein.“ zu finden. Die Lösung war Zirkon in einer höher entwickelten Form, sodass es hinsichtlich der Festigkeit Titan ebenbürtig ist und den Anforderun- gen an Qualität und Ästhetik gerecht wird. Diesen Gedanken haben wir seit- dem konsequent verfolgt: Funktiona- lität, Festigkeit, Design, Handling und Oberflächen beschaffenheit müssen ver- gleichbar mit zweiteiligen, reversier- baren Titanimplantaten sein. Im Grunde genommen gegen den Rat aller Wett- bewerber am Markt und der Zahnärzte, die damals noch die traditionellen Ti- tanimplantate bevorzugten, haben wir diese Entwicklungen fortgesetzt. Heute ist die metallfreie Implantologie ein starker Trend und auch mehrere Studien weisen nach, dass durch Titankorrosion Entzündungsreaktionen im Körper von Patienten ausgelöst werden können.1 Immerhin haben circa 15 Prozent der Menschen eine prädisponierende Gen- konstellation für eine erhöhte Empfind- lichkeit und Entzündungen.2 Weitere Studien zeigen, dass die Gin- giva um Titanimplantate weniger als Meilensteine 2009 Präsentation der ersten Generation der ZERAMEX® Classic Implantate auf der IDS 2012 Präsentation der weltweit einmaligen ZERALOCK™ Implantat- Abutment- Verbindung 2005 Gründung der Dentalpoint AG 2010 Präsentation der Weiterentwicklung ZERAMEX®(T)apered mit 3,5 mm Implantat 2013 Präsentation des kompatiblen ZERAMEX®(P)lus Implantatsystems auf der IDS 68 Implantologie Journal 7&8 | 2017
INTERVIEW | MARKT „Anwender wollen sich für Zirkonimplantate kein neues Handling aneignen, dieses sollte also dem von Titan- implantaten entsprechen.“ bei natürlichen Zähnen durchblutet wird.3 Viele Gründe für die metallfreie Implantologie sind heute manifest und liegen wissenschaftlich belegt vor. ZERAMEX hat heute nicht nur ein gu- tes Produkt – die Pflicht von damals ist erfüllt, auch wenn der Weg dorthin ein größerer Leidensweg war, als ich damals vermutete. Unsere Überzeu- gung ist, dass der Mensch grundsätz- lich zum Natürlichen tendiert und bei vorhandenen Alternativen kein Metall im Körper möchte. Wir befinden uns also im Megatrend. Mich freut besonders, dass auch ITI Exponenten jetzt prognostizieren, dass Keramikimplantate als „Game Chan- ger“ gesehen und in drei bis fünf Jahren bereits signifikant in der Implantologie Anwendung finden werden. Somit füh- len wir uns nun in unseren Bestrebun- gen und unserer Produktentwicklung bestätigt. Zusätzlich zu unseren beiden Produk- ten führen wir noch ein tiefer gesetztes Implantat ein, sodass alle Indikationen abgedeckt sind. Jetzt sind wir bereit für den Markt. Abb. 1: Jürg Bolleter, Chairman Dentalpoint AG, litt früher selber an einer Titanunverträglichkeit. Was ist die Antwort von Dentalpoint auf das große Produkt- und Konzept- spektrum der modernen Implantolo- gie? Welche Produktfeatures sind für Sie unumstößlich? Zuerst, nur das Beste ist gut genug: Festes, hartes Zirkon, nicht gepresst, nicht gespritzt – das sind Dinge, die wir strategisch ausgeschlossen haben. Zweitens zählt für uns die Funktionali- tät: Anwender wollen sich für Zirkon- implantate kein neues Handling aneig- nen, dieses sollte also dem von Titan- implantaten entsprechen. Und drittens müssen unsere Implantate 100 Prozent metallfrei sein. Das ist eine Grundsatz- frage. Deshalb haben wir z. B. sehr viel Aufwand in die Entwicklung unserer einzigartigen Karbonschraube gesteckt. Da sind wir anderen Anbietern einige Jahre voraus. Unsere Implantate müs- sen zweiteilig verschraubt sein und den modernen prothetischen Anforderun- gen zu 100 Prozent entsprechen. Weil wir uns niemals mit Titanprodukten aus- einandersetzten, haben wir von Anfang an einen völlig neuen, unvoreingenom- menen, innovativen Ansatz verfolgt, der ausschließlich auf eine 100 Prozent metallfreie Versorgung setzt. 2014 Launch des neuen Corporate Designs 2015 Launch des ZERAMEX® P6 Systems. Die 100 % metallfreie, zweiteilig verschraubbare Lösung mit verbessertem Handling 2017 Präsentation des ZERAMEX® XT Implantates auf der IDS Das 100 % metallfreie, reversibel verschraubbare Implantat mit Innenverbindung und variabler Setztiefe 2014 Präsentation des ZERAMEX®(P)lus Systems mit reversierbarer, metallfreier Sekundär - teil befestigung 2016 FDA-Zulassung für das ZERAMEX® P6 System und Eintritt in den US-Markt Implantologie Journal 7&8 | 2017 69
MARKT | INTERVIEW Keramik ist ein anspruchsvoller Werk- stoff, gerade hinsichtlich Herstel- lung und prothetischer Belas- tung. Muss man hier gänz- lich anders denken als bei Titanimplantaten? Sehen Sie es als Vorteil, dass Sie als Hersteller nur auf Keramikimplantate setzen? Erst einmal müssen wir ja das Implantieren nicht erfinden. Zirkon kommt auf den Markt, weil es metallfrei und biokompatibel ist. Zweitens müssen unsere Produkte äs- thetisch besser als Titan sein. Außerdem ist die Gingiva rund um ein Keramikimplantat gut durchblu- tet, sie wächst und schließt schwarze Löcher und verdeckt die Übergänge – die Natur stellt wieder die Funktiona- lität, ähnlich der natürlicher Zähne, her. Kauen, Sprechen und Ästhetik – diesen Herausforderungen werden Ke ramikimplantate gerecht. Von der Produktion her ist es eine völ- lig andere Welt, nicht vergleichbar mit Titanimplantaten. Es ist eine andere Philosophie. Nur Handling und Zwei- teiligkeit entsprechen hier einander. Zirkon – der weiße Diamant – ist mehr als doppelt so teuer in der Produktion wie ein Titanimplantat und muss sich Abb. 2: XT- und P6-Implantat. implantaten genannt. Was wür- den Sie diesen Kritikern ent- gegnen? …, dass sie womöglich noch nicht unsere zwei- teiligen Keramik-Implan- tatsysteme kennen. Wir sehen uns als techno- logischer Marktführer auf dem Gebiet der Keramikimplantate, der mit dem ZERAMEX® P6 und dem ZERAMEX® XT Produkte auf dem Markt gebracht hat, die mit ihrer prothetischen und chirurgischen Vielfalt, weißen Ästhetik und Lang- lebigkeit den Vergleich mit Titan nicht scheuen müssen. Es hätte für uns kei- nen Sinn ergeben, ein Implantat aus Keramik auf den Markt zu bringen, das nur in Teilen eine Alternative zu Titanimplantaten darstellt. Wir sind überzeugt, dass unsere Systeme den Implantatsystemen aus Titan eben- bürtig sind und sie gerade hinsicht- lich Metallfreiheit und Ästhetik sogar übertreffen. Und auch beim Thema Langlebigkeit können wir mittlerweile auf Zehn-Jahres-Daten zurückgreifen – mit überaus positiven Tendenzen für uns im Benchmarking. Auch damit sind wir Vorreiter. dennoch betriebswirtschaftlich rech- nen. Deshalb haben wir auch an der Produktion unserer Implantate mit spe- ziellen Methoden gearbeitet, sodass wir unsere Produkte zu konkurrenz- fähigen Preisen anbieten können. Kritiker von Keramik-Implantatsyste- men sind vor allem skeptisch, ob man mit ihnen das komplette Indikations- spektrum ähnlich dem der Titanimplan- tate abdecken kann. Frakturgefahr und prothetische Limitierungen werden oft im Zusammenhang mit Keramik- Abb. 3: Jürg Bolleter stand am Rande des 6. ZERAMEX Kongresses in Hamburg Georg Isbaner für ein Interview zur Verfügung. 70 Implantologie Journal 7&8 | 2017
Gibt es unter den Patienten „Überläu- fer“, die sagen, „Endlich gibt es eine Lösung für mich“ oder erschließt man mit Keramikimplantaten auch gänz- lich neue Patientengruppen? Gesundheit ist das oberste Gut der Menschheit, Ästhetik ist ein weiteres. Wenn diese Bedürfnisse der Patienten erfüllt sind, hat das Produkt Erfolg. Die Hürden der Gewohnheit und der kommerziellen Mitwerber sind jedoch da und müssen überwunden werden. „Wir sind überzeugt, dass unsere Systeme den Implantatsystemen aus Titan ebenbürtig sind und sie gerade hinsichtlich Metall- freiheit und Ästhetik sogar übertreffen.“ Paradigmen müssen sich bei den An- wendern wandeln. Das ist immer ein Prozess. Wenn man jedoch überzeugt ist, dass die Gesundheit an oberster Stelle steht und dass die Ästhetik eine wichtige Rolle spielt, dann wird sich das Produkt durchsetzen. Dafür braucht es keine Kampagne. Aber ei- nes unserer Ziele ist es natürlich, so- wohl bei den Patienten als auch bei den implantologisch tätigen Zahnärz- ten und solchen, die es werden wollen, als erste Wahl zu gelten, wenn es um Keramikimplantate geht. Oft gibt es auch die Situation, dass der Patient den Wunsch nach einem Keramikimplantat an seinen Zahnarzt heranträgt, dieser dazu aber noch nicht über ausreichende Kenntnisse verfügt. Sie haben sich mit einer deut- schen Fachgesellschaft zusammenge- tan, um auch im Bereich der Fortbil- dung aktiver auftreten zu können. Was war der Gedanke dahinter? Wir müssen Plattformen finden, wo kompetent und unabhängig über Kera- mikimplantate gesprochen wird. Wir sehen es gerne, wenn sich der Trend über diese unabhängigen Plattformen der Fachgesellschaften weiterverbrei- tet, und fühlen uns dadurch auch in unseren Bestrebungen bestätigt. Auch die Referenten sollten unabhängig sein und aus Überzeugung auf diesen Platt- formen auftreten. Welche Rolle spielte dabei der aktu- elle ZERAMEX Kongress in Hamburg? Wir hatten hier um die 120 Teilneh- mer. Bei unseren Kongressen pflegen wir zum einen die Familie – Menschen, die mit uns arbeiten, die uns begleitet haben, uns Feedback für die Entwick- lung unserer Produkte gegeben haben. Zweitens haben wir die Veranstaltung in Hamburg genutzt, um die neue Mes- sage rüberzubringen, dass das Produkt fertig entwickelt ist und wir jetzt mit dem neuen Implantat auf den Markt kommen. Drittens informieren wir auf den Veranstaltungen, dass wir auch die Spezialthemen – digitaler Workflow, in- dividuelle, also CAD/CAM-Abutments – angehen. Ziel ist, dass wir in circa drei Jahren auf dem Level der weltweit Bes- ten sind. Unser Wachstum ist fulminant. Was sind Ihre Kernmärkte? Deutschland und die USA, mit über 100-prozentigen Wachstumsraten. Auch in den Märkten Schweiz und Österreich steigt die Nachfrage signifikant. Entspre- chend haben wir unseren Vertrieb neu strukturiert und personell verstärkt. Was sind die Unterschiede? Die deutschen Anwender sind etwas skeptischer, die amerikanischen An- wender etwas offener gegenüber neuen Produkten. Patientenseitig sind die Ansprüche aber ähnlich? Ja, hier sind die Ansprüche gleichblei- bend hoch, und sicherlich geht es hier vor allem auch wieder um Gesundheit und ein gutes allgemeines Wohlbefinden. Die zahnmedizinischen Absolventen sind zunehmend weiblich, entspre- chend verändert sich auch das chi- rurgische Personal in implantologisch tätigen Kliniken und Praxen. Gibt es in diesem Zusammenhang eine größere Affinität zu Keramikimplantaten? Dass es mehr weibliche als männliche Zahnärzte gibt, ist Fakt. Wie es sich mit der Affinität der weiblichen Zahn- INTERVIEW | MARKT Abb. 4: Histologische Aufnahme des ZERAMEX® T Implantats mit ZERAFIL™-Oberfläche. Untersuchung Universität Bern, Prof. Dr. Dieter Bosshard, Labor für orale Histologie, Robert K. Schenk, Klinik für Oralchirurgie – Humanpräparat von einer Patientin nach 2-jähriger Tragezeit (Verlust durch Unfall). Bone Implant Contact (BIC) > 95 %. ärzte zu Keramikimplantaten verhält, kann ich derzeit nicht faktisch belegen. Jedoch haben wir definitiv mehr weib- liche Patienten als männliche, die Kera- mikimplantate nutzen. Statistisch gesehen ist die Mehrzahl der Absolventen eines zahnmedizinischen Studiums weiblich. Grundsätzlich fällt den jungen Universitätsabgängern der Zugang zu neuen Technologien etwas leichter als eingesessenen Zahnärzten, auch wenn sie sicherlich nicht „unbe- lastet“ aus ihrer universitären Laufbahn und Prägung hervorgehen. Herr Bolleter, vielen Dank für das Gespräch. t k a t n o K Dentalpoint AG Swiss Implantat Solutions Bodenäckerstr. 5 8957 Spreitenbach, Schweiz Tel.: +41 44 3883634 info@zeramex.com www.zeramex.com Implantologie Journal 7&8 | 2017 71
MARKT | INTERVIEW CAMLOG [Infos zum Unternehmen] Auf der IDS 2017 präsentierte CAMLOG das Zirkoniumdioxid- Implantatsystem CERALOG® der breiten Öffentlichkeit. Das Sys- tem wurde von dem Schweizer Unternehmen AXIS biodental SA entwickelt und wird schon seit 2012 erfolgreich in der Praxis ein- gesetzt. Als CAMLOG im Sommer 2016 die Mehrheit an AXIS biodental übernahm, holte sich das Unternehmen zur Unterstüt- zung der neuen Marke CERALOG Jens Strohm, einen Spezialisten und Kenner auf dem Gebiet der Keramik-Implantatsysteme, in die eigenen Reihen. Jürgen Isbaner sprach mit Jens Strohm über die Marktsituation der Keramikimplantate und deren Entwick- lungspotenziale. Keramikimplantate haben sich im klinischen Einsatz bewährt Herr Strohm, Sie sind schon seit über elf Jahren im Keramik-Implan- tatmarkt unterwegs, wie sehen Sie die Entwicklung? In den letzten Jahren ist die Nachfrage von Anwendern und Patienten nach Zirkoniumdioxidimplantaten deutlich gestiegen. Dabei herrscht der Wunsch Abb. 1: Jens Strohm – ein Spezialist und Kenner auf dem Gebiet der Keramik-Implantatsysteme. 72 Implantologie Journal 7&8 | 2017 nach ästhetisch hochwertigen „wei- ßen“ Implantatlösungen vor. Es gibt jedoch auch medizinisch relevante Gründe für metallfreie Versorgungen, wo sich Zirkoniumdioxid im klinischen Einsatz bewährt hat. Werkstoffe und Materialien, vor allem aber neue Tech- nologien zur Oberflächenbehandlung haben sich kontinuierlich weiter- entwickelt, sodass Zirkoniumdioxid- implantate heute ähnlich gut osseo- integrieren wie Titanimplantate. Ich sehe ein großes Potenzial für Keramik- implantate. „Es gibt medizinisch relevante Gründe für metall- freie Versorgungen …“ Ist die Handhabung der Keramik- implantate dem Standard der Titan- implantate gleichzusetzen? Die meisten der auf dem Markt angebo- tenen Keramikimplantate sind einteilige Systeme. Diese Systeme brauchen einen besonderen Schutz bei der Einheilung und eine gute Vorplanung, da sie nicht beziehungsweise nur minimal beschlif- fen werden dürfen. Für eine gedeckte Einheilung und eine größere protheti- sche Freiheit geht die Nachfrage klar in Richtung Zweiteiligkeit. Auch, um damit einen titanähnlichen standardisierten Workflow zu erhalten. Das CERALOG®- System gibt es sowohl als einteilige Version, dem CERALOG® Monobloc, als auch als zweiteiliges Implantat, dem CERALOG® Hexalobe. Die neue Ferti- gungstechnologie und die Herausfor- derung der reversibel verschraubbaren Abutmentlösung war ein großer Anreiz, mich für CAMLOG zu entscheiden und mit der Implantatkompetenz dieses starken Unternehmens CERALOG im Markt zu etablieren. Wo im Detail sehen Sie die Stärken des CERALOG-Systems? Das zweiteilige CERALOG Hexalobe- Implantat ist schon seit 2013 in sei- ner jetzigen Ausführung im klinischen Einsatz. Wir greifen hier auf ein gro- ßes Know-how mit mehrjähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit zurück. Die Herstellung durch ein innovatives Press-Sinter-Verfahren, das sogenannte Ceramic Injection Molding, ermöglicht eine homogene Material- dichte. Sowohl die Außengeometrie als auch die duale Oberflächentextur wer-
INTERVIEW | MARKT es, beim Inserieren des Implantats zu beachten. Es ist daher etwas sensitiver einzusetzen als Titanimplantate und sollte nur mit wenigen Umdrehungen pro Minute platziert werden. Das Im- plantatdesign, insbesondere die Form und die Auslegung des Gewindes, sind zum Erreichen einer genügenden Pri- märstabilität und mechanischen Lang- zeitstabilität entscheidend. Insgesamt liegen bis dato noch wenig evidenzba- sierte Studien zu Keramikimplantaten vor. Wir arbeiten gemeinsam daran, die Zirkoniumdioxidimplantate auf wissen- schaftlich fundierte Beine zu stellen. Ist das auch ein Grund für das En- gagement von CAMLOG in der Ge- sellschaft für metallfreie Implantolo- gie e.V. (ISMI)? Selbstverständlich. Dieses Forum gibt uns die Möglichkeit, mit unseren In- dustriepartnern, Interessierten und An- wendern in den persönlichen Dialog zu treten. Es gibt mehrere Entscheidungs- kriterien, die für die Versorgung mit ei- nem Keramikimplantat sprechen. Diese liegen im ästhetischen wie auch im medizinisch begründeten Bereich. Da- her ist es uns wichtig, den Teilnehmern aus dem metallfreien Anwendungsge- biet in diesem Rahmen das CERALOG- System mit den innovativen Lösungs- ansätzen vorzustellen. Wie bei allen neuen Technologien und Systemen braucht die Akzeptanz für Keramik - implantate seine Zeit. Vor einigen Jah- ren wurden die Systeme von Innovato- ren und Early Adopters eingesetzt, die zwischenzeitlich sehr gute Erfahrungen gesammelt haben und ihre Erfolge gerne präsentieren. Vielen Dank Herr Strohm, wir wün- schen Ihnen und CAMLOG viel Erfolg. t k a t n o K CAMLOG Vertriebs GmbH Maybachstraße 5 71299 Wimsheim Tel.: 07044 9445-0 www.camlog.de Implantologie Journal 7&8 | 2017 73 Abb. 2: Das CERALOG®-System gibt es sowohl als einteilige Version, dem CERALOG® Monobloc, als auch als zweiteiliges Implantat, dem CERALOG® Hexalobe. den vor dem Sinter- und HIP-Prozess erzeugt – ohne Nachbearbeitung. Mit einer 100-prozentigen Qualitätskon- trolle und diesem Hightech-Implantat- system sind wir im Keramik-Implantat- markt ganz vorne mit dabei. Axis biodental SA war eines der ersten Unternehmen, die Keramikimplantate mit reversibel verschraubbaren Abut- ments fertigten. Vorrausschauend und innovativ ist dabei das Material der Abutments. Diese werden aus dem Hochleistungspolymer PEKK gefertigt. Polyehterketonketon (PEKK) vereint exzellente mechanische Festigkeit mit hervorragenden thermischen Eigen- schaften und chemischer Stabilität. Die Duktilität des innovativen Abutments simuliert zahnähnliches Verhalten in Verbindung mit guten Dichtungseigen- schaften. Auch der Hexalobe ist eine für Zirkoniumdioxidimplantate ideale interne Verbindung – sowohl als Abut- mentanschluss-Geometrie als auch zum Einleiten der Eindrehmomente. Wo sehen Sie CERALOG und den Keramik-Implantatmarkt in der Zu- kunft? In den nächsten zehn Jahren wird die Nachfrage nach Vollzirkondioxidlösun- gen stark steigen. Sprich alles ein Ma- terial von der künstlichen Zahnwurzel über das Abutment bis zur Krone. Da- her ist es wichtig, den Puls des Markts zu fühlen, eng mit den Produktentwick- lern zusammenzuarbeiten und ein in sich schlüssiges Produktportfolio anzu- bieten. Mit den individuellen, reversibel verschraubbaren CAD/CAM-gefertig- ten Zirkonoxidabutments, die seit Mai 2017 über die Fertigungsdienstleistung DEDICAM zu beziehen sind, haben wir einen deutlichen Innovationsvorsprung. „In den nächsten zehn Jahren wird die Nachfrage nach Vollzirkondioxid- lösungen stark steigen.“ Welche Aktionen planen Sie, um das Keramik-Implantatsystem von CAMLOG im Markt erfolgreich zu positionieren? Für die Marke CERALOG gibt es bei CAMLOG ein Spezialistenteam. Zwei Kollegen, die bereits seit einigen Jah- ren im Keramik-Implantatmarkt tätig sind, unterstützen mich und unseren gesamten Vertriebsaußendienst in der Kundenberatung. Wir bieten für das gesamte Praxisteam Einweisungen sowie begleitende Probe-OPs an. Zu- dem halten wir Vorträge bei Fortbil- dungen und unterstützen bei Hands- on-Übungen. Wir sehen es als unser Selbstverständnis, unsere Kunden auf die Besonderheiten im chirurgischen Umgang mit Zirkondioxidimplantaten hinzuweisen. Welche Besonderheiten wären das? Zirkondioxid ist ein schlechter bezie- hungsweise kein Wärmeleiter – das gilt
MARKT | INTERVIEW cranium – kopf3Diagnostik hat sich als modernes Überweiser- zentrum und praxisunabhängiger Dienstleister auf dem Gebiet der DVT-Kopfdiagnostik in der Region Köln/Bonn und darüber hinaus etabliert. Zudem bietet cranium DVT-Kurse u. a. im Rah- men des Fortbildungsangebotes der DGZI an. Wir sprachen mit Dr. Markus Blume. 3-D-Volumentomografie – die beste Art zu röntgen Herr Dr. Blume, das das Institut Cranium – Kopf3 Diagnostik agiert als inter dis ziplinäres Diagnostikzentrum. Wodurch zeichnen sich das Diagnostik- zentrum und speziell das Team aus? Das cranium-Privatinstitut für Diagnos- tik bietet seit seiner Gründung im Jahr 2006 mithilfe der 3D Accuitomo- Volumentomografen kontrastreiche, radiologische Bilddarstellungen in bislang nicht erreichter Präzision, und das Ganze bei niedrigster Strahlen- belastung. Im Rahmen unseres Über- weiserzentrums „auf neutralem Bo- den“ begleiten interdisziplinär bera- tende Fachärzte und Fachzahnärzte auf den Gebieten der Oralchirurgie, Parodontologie und Hals-Nasen- Ohren-Heil kunde und stehen unseren Überweisern im Konsil unterstützend zur Seite. Wir vermitteln auch Naviga- tionsmöglichkeiten in der Implantologie und schaffen so die Voraussetzung für höchste Planungs- und Therapiesicher- heit. Mit anderen Worten: Bei Bedarf bieten wir ein Rundum-Service-Paket. Bei welchen Indikationen ist der Ein- satz der Volumentomografie Ihrer Meinung nach sinnvoll? Aufgrund der geringen Strahlenbe- lastung ist der Einsatz der 3-D-Tomo- grafie z. B. gerechtfertigt bei der räumli- chen Einzelzahndiagnostik von Wurzel- kanälen, apikalen Aufhellungen sowie kieferorthopädischen Entwicklungen. Ihr Einsatz ist aber auch sinnvoll und wichtig bei der Beurteilung der Lage- 74 Implantologie Journal 7&8 | 2017 kann aber am Ende sicher nur gut sein, wenn auch die Qualität der Diagnostik stimmt. Gleichzeitig lässt sich anhand der Röntgenaufnahme nur das dia- gnostizieren, was die Aufnahme auch wirklich darstellt und nicht das, was tatsächlich ist. Annähernd realitäts- bezogen kommen dieser Feststellung die herkömmlichen Röntgentechniken, von Panoramaröntgen bis Computerto- mografie, mit detaillierten Aufnahmen nah. Doch bringen beide Verfahren auch Nachteile mit sich. Die beste Art zu röntgen ist unserer Meinung nach daher die 3-D-Volumentomografie. Sie verbindet alle wünschenswerten Eigen- schaften miteinander und ist damit die einzige Röntgenlösung mit der bislang unübertroffenen Bildqualität. Sie zeich- net sich durch eine exzellente Detail- genauigkeit und Kontrastauflösung bei niedrigster Strahlenbelastung aus. Allerdings ist die Qualität der Aufnah- men nicht nur von den technischen Geräteparametern abhängig, sondern ganz wesentlich auch von demjenigen, der das Gerät einstellt und bedient. Das kennt jeder Zahnarzt aus seiner Praxis: Unterschiedliche Mitarbeiterinnen ma- chen unterschiedlich gute Zahnfilme oder OPGs, weil es eben doch auf De- tails bei der Patientenpositionierung und Einstellung der Röntgenparameter ankommt. Bei DVT-Aufnahmen ist dies in der Regel um ein Vielfaches kom- plizierter und damit fehleranfälliger! Es kommt uns daher wesentlich auf die gute Schulung unserer Mitarbei- Abb. 1: Dr. Markus Blume beziehungen von Nachbarstrukturen (Kieferhöhle, Nerven, Nachbarzähne) zueinander, z. B. bei Implantationen. Die aktuelle Leitlinie „Dentale Volu- mentomographie“ der DGZMK gibt einen hervorragenden Überblick über die Indikationen. Sie erwähnten bereits die hohe Quali- tät der Aufnahmen. Was zeichnet Ihre 3-D-Röntgengeräte aus? In unseren Zentren kommen ausschließ- lich Hightech-DVT-Geräte vom Typ Accuitomo zum Einsatz. Der Hochkon- trast 3D Accuitomo-Volumentomograf liefert bei niedrigster Strahlenbelastung tatsächlich radiologische Bilder in einer bislang nicht erreichten Präzision. Die Qualität einer Behandlung hängt sicher von den unterschiedlichen Aspekten ab,
INTERVIEW | MARKT Abb. 2 Abb. 3 Abb. 2: Fortbildungszentrum cranium – kopf3Diagnostik in Köln. – Abb. 3: Empfangsbereich mit geschulten Mitarbeiterinnen. terinnen und die hohen Erfahrungs- werte durch die Konzentration auf die DVT-Diagnostik an. Es gibt natürlich immer mehr Praxen, die sich ein eigenes DVT-Gerät anschaffen. Bei Gerätepreisen unter 100.000 Euro und verlockenden Versprechungen der Dentalindustrie scheint die Anschaf- fung lohnenswert. Tatsächlich ist es für große Praxen mit der entsprechenden Auslastung sinnvoll, ein eigenes Gerät anzuschaffen – für die meisten mittle- ren sowie kleineren Praxen sicherlich nicht! Die Amortisation des Gerätes ist hier in den meisten Fällen nicht gege- ben und so bleibt das DVT-Gerät ein teures Hobby des Praxisinhabers. Die cranium bietet hier die hervorragende Möglichkeit, erstklassige DVT-Aufnah- men des Patienten sehr kurzfristig zu erhalten – über unser onlinebasiertes PACS-System, direkt nachdem der Pa- tient geröntgt wurde. Ein weiterer Punkt ist die Befundung. Wir sind nach RöV verpflichtet, die Aufnahmen umfassend zu befunden, was bei 3-D-Aufnahmen mit großem Darstellungsvolumen durchaus um- fangreich und fachlich schwierig ist. Das cranium-Institut nimmt dem Über- weiser hier ganz wesentliche Arbeit ab. Die überweisenden Praxen können die Vorteile eines Expertennetzwerkes nut- zen, wenn Fragen zu komplexen Fällen bleiben – und dennoch teure Investi- tionen umgehen. Das ist einmalig in Deutschland und der Erfolg zeigt sich immer wieder auch durch die positive Resonanz, die wir von unseren Über- weisern in Köln und Bonn bei den re- gelmäßig stattfindenden Fortbildungs- abenden im Institut bekommen. Abb. 4: DVT-Gerät für Detailgenauigkeit und Kontrastauflösung bei niedrigster Strahlenbelastung. Welche Kurse bietet das Fortbil- dungszentrum Cranium derzeit zur DVT-Diagnostik an? Seit 2008 bieten wir im Institut die Mög- lichkeit, den Fachkundekurs DVT-Di- agnostik inklusive Strahlenschutzkurs nach RöV zu machen. An zwei Kursta- gen werden alle relevanten Fakten zu den Themen radiologische Grundlagen, Strahlenschutz, Indikationen und kon- kretes diagnostisches Vorgehen von fünf Referenten mit unterschiedlicher Spezialisierung vermittelt. Die Kurse sind zudem preisgünstig und sie finden gut erreichbar in Köln statt. Die Teilneh- merzahl ist bei den Präsenzkursen be- grenzt und eine frühzeitige Anmeldung daher sinnvoll. Beliebt sind auch die Mitarbeiterschulungen und Hospitatio- nen, welche wir auf Anfrage organisie- ren. Themen für das zahnmedizinische Fachpersonal sind hierbei die richtige Einstellung der Röntgenparameter, die Patientenpositionierung, die Anwen- dung von verschiedenen Bildfiltern und die Archivierung von Aufnahmen. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Blume. t k a t n o K cranium – kopf3Diagnostik Luxemburger Straße 93 50354 Köln/Hürth Tel.: 02233 610888 info@kopfdiagnostik.de www.kopfdiagnostik.de Implantologie Journal 7&8 | 2017 75
NEWS Vertriebspartnerschaft Exklusivvertrieb für Osstell-Produkte W&H [Infos zum Unternehmen] Abb. 1 Abb. 2 Abb. 1: W&H Geschäftsführer Dipl.-Ing. Peter Malata (links) und Osstell-Geschäftsführer Jonas Ehinger. – Abb. 2: Roland Gruber, Leiter Vertrieb und Marketing W&H Deutschland und W&H Austria. Die beiden W&H Tochterunternehmen in Deutschland und Österreich gaben die Ver- triebspartnerschaft mit dem schwedischen Unternehmen Osstell bekannt. Seit April 2017 übernehmen die W&H Deutschland GmbH und die W&H Austria GmbH in den jeweiligen Ländern den exklusiven Vertrieb für die Osstell-Produkte. Zusätzlich zu dem in Kombination mit dem neuen Implantmed erhältlichen W&H Osstell ISQ Modul wer- den künftig auch das Osstell IDx sowie das SmartPeg Sortiment von W&H angeboten. „Durch die Vertriebs partnerschaft mit Osstell können wir unser Sorti- ment im Bereich der Implan- tologie weiter ausbauen. Unser klares Ziel ist es, den Anwendern effiziente Systemlösungen zu bieten und damit unsere Marktposi- tionierung in der Mund-Kiefer-Gesichts- chirurgie konsequent zu stärken“, so Roland Gruber, Leiter Vertrieb und Marketing W&H Deutschland und W&H Austria. Bereits seit Anfang dieses Jahres bieten W&H Deutschland und W&H Austria das Osstell ISQ Modul als integrierbare und optional nachrüstbare Zusatzfunktion der neuesten Implantmed Generation an. Mit der Übernahme des exklusiven Ver- triebs für das Osstell IDx sowie das Osstell SmartPeg Sortiment setzen die beiden Unternehmen einen wichtigen Schritt zur Erweiterung des Produktportfolios im Be- reich der Implantologie. Abb. 3: Das Osstell IDx rundet ab sofort das W&H Produktsortiment im Bereich der Implantologie ab. Quelle: W&H Deutschland GmbH Neustrukturierung ZERAMEX®-Vertrieb verlegt Firmensitz Gesundheit, Wohlbefinden und Ästhetik werden für Patienten zu- nehmend wichtiger. Das schlägt sich in der steigenden Nachfrage nach Implantaten aus Zirkoniumdioxid nieder. Mit der ZERAMEX®- Produktpalette gehört die Dentalpoint AG zu den Pionieren und Innovatoren auf diesem Gebiet. Die zunehmende Patientennachfrage und damit ver- bundenes überdurchschnittliches Wachstum erfor- dern Anpassung der Unternehmensorganisation: Die Dentalpoint AG erweitert den Vertrieb in der D-A-CH-Region und verlegt den Firmenhauptsitz nach Spreitenbach bei Zürich. Dentalpoint [Infos zum Unternehmen] Das Verkaufsteam wird um 60 Prozent verstärkt und die Ver- triebsgebiete entsprechend neu strukturiert. Als Vertriebsleiter für Deutschland, Österreich und die Schweiz wird Kai Neubauer in Berlin die Leitung des Verkaufsteams übernehmen. Frank Hasheider wird neben seiner Tätigkeit als Kundenbetreuer das Unternehmen bei wichtigen Projekten als Business Development Manager unterstützen. Die neuen Räume in Spreitenbach ermöglichen das Zusammenlegen von Admi- nistration, Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung. Quelle: Dentalpoint AG 76 Implantologie Journal 7&8 | 2017
„ITI kontrovers“ Online-Symposium geht in die zweite Runde NEWS Professionell, kompetent, engagiert – so bewerteten die Teil- nehmer das erste ITI Online-Symposium „ITI kontrovers“ im letz- ten Jahr. Jetzt kündigt die ITI Sektion Deutschland den zweiten Veranstaltungstermin dieses Formats an. Am 22. Oktober 2017 wird der Moderator des Symposiums, Dr. Georg Bach, um 18 Uhr die neue Gesprächsrunde eröffnen und anschließend durch das Programm führen. Ging es zuletzt um das Thema „Autologes Transplantat – (un-)ersetzlich?“, steht nun die Frage „Zirkon- oxid – schon eine Alternative zu Titan?“ auf der Agenda. Neben Dr. Georg Bach sit- zen die Zahnmediziner Dr. Stefan Röhling, Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz, Frau Prof. Dr. Petra Gierthmühlen und der ZTM Thomas Lassen in der fachlich kompetenten Runde. Flankiert wird das Symposium durch themenbezogene Videoeinspielungen von [Infos zur Fachgesellschaft] ITI Dr. Michael Gahlert, Prof. Dr. Dipl.- Ing. Dr. Michael Gahlert, Prof. Dr. Dipl.- Ing. Martin Rosentritt und Dr. Volker von Martin Rosentritt und Dr. Volker von Baehr, die der Diskussion zusätzliche Im- Baehr, die der Diskussion zusätzliche Im- pulse geben sollen. Räumlich unabhängig hat jeder Zahnmedi- Räumlich unabhängig hat jeder Zahnmedi- ziner oder Zahntechniker die Möglichkeit, ziner oder Zahntechniker die Möglichkeit, mit einem Onlinezugang am Symposium teil- mit einem Onlinezugang am Symposium teil- zunehmen. Es wird in voller Länge aufge- zunehmen. Es wird in voller Länge aufge- zeichnet und kann deshalb auch zeichnet und kann deshalb auch im Nachgang jederzeit angese- hen werden. Weitere Informa- tionen und Anmeldung unter www.iti-kontrovers.de Quelle: ITI International Team for Implantology Die Zahntechnik ist mit ZTM Thomas Lassen vertreten. Führungswechsel Erik Küper neuer Regionaldirektor Nobel Biocare D-A-CH Erik Küper hat die Geschäftsleitung und Regionalverantwortung von Nobel Biocare D-A-CH im Juni übernommen. Im Rahmen seiner Geschäftsführertätigkeit verant- wortet Küper auch den Vertrieb. Küper übernimmt damit die Nachfolge von Dr. Ralf Rauch, dem die Rolle Global Head University Contacts übertragen wurde. Erik Küper verfügt über Nobel Biocare [Infos zum Unternehmen] 30 Jahre Erfahrung im Gesundheitswesen und Medizintechnik in unterschiedlichen Führungspositionen, vornehmlich in der Region D-A-CH. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und auf die Zusammenarbeit mit unse- ren Kunden sowie mit meinen Teams in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mein Schwerpunkt liegt ganz klar auf der Intensi- vierung der Zusammenarbeit mit unseren Kunden und auf der weiteren Verbesserung der Servicequalität. Nobel Biocare ist ein höchst innovatives Un- ternehmen mit leistungsfähigen Produkten und bestens gefüllter Entwick- lungspipeline. Unser wissenschaftlich bes- tens abgesichertes Produktportfolio er- möglicht es unseren Kunden, aufeinander perfekt abgestimmte Komponenten aus einer Hand zu beziehen – von der Chirurgie und Prothetik bis hin zu CAD/CAM, navi- gierter Implantologie und regenerativen Materialien“, so Küper. Quelle: Nobel Biocare Deutschland GmbH Studie Schlafstörungen und Implantat- komplikationen Eine spanische Studie mit 67 Probanden hat einen Zusammenhang zwischen ob- struktiver Schlafapnoe und implantologi- schem Zahnersatz festgestellt. Demnach haben Menschen, die unter obstruktiver Schlaf apnoe leiden, vermehrt Probleme mit Implantaten. Dass die obstruktive Schlafapnoe unterschiedliche Auswirkun- gen wie Bluthochdruck oder Diabetes auf den Körper haben kann, ist bereits mit Studien belegt worden. Dass aber auch ein Zusammenhang mit implantologischem Zahnersatz besteht, haben kürzlich spani- sche Forscher genauer untersucht. Als Ursache wurden speziell der verstärkt bei obstruktiver Schlafapnoe auftretende Bruxismus sowie das starke Zusammen- pressen der Zähne ausgemacht, was zu den festgestellten Komplikationen führte. Insgesamt hatten laut der Studie 81 Pro- zent der Probanden, die unter obstruktiver Schlafapnoe litten, Probleme mit ihrem Zahnersatz. Quelle: ZWP online Implantologie Journal 7&8 | 2017 77
NEWS Antikorruptionsgesetz Hersteller verpfl ichten sich zur Einhaltung Mit dem „Gesetz zur Bekämpfung der Korruption im Gesundheits- wesen“ sind 2016 neue Straftatbestände (§§ 299a, 299b StGB) neben die weiterhin geltenden Regelungen des Wett- bewerbsrechts, insbesondere des Heilmittelwerbegesetzes und des zahnärztlichen Berufs rechts, getreten, die nun erstmals u. a. für niedergelassene Ärzte und Zahnärzte eine persönliche strafrecht- liche Konsequenz vorsehen. Damit hat sich zu- gleich auch eine erhebliche Unsicherheit in den Unternehmen der Dental industrie ergeben, da es bislang noch keine Rechtsprechung zu diesen neuen Strafvorschriften gibt und die Ab- grenzung der – weiterhin zulässigen – Rabattgewährung und Kooperationen von strafbarer Korruption im Einzelfall schwierig sein kann. Die Hersteller von Dentalimplantaten im VDDI haben sich schon frühzeitig mit der neuen Situation auseinandergesetzt. Sie haben für ihre Unternehmen eigene strenge Verhaltensrichtlinien erarbeitet und ihre Mitarbeiter in regelmäßigen Fortbildungen auf ein gesetzestreues Agieren innerhalb des vorgegebenen Rechtsrah- mens geschult. Die beteiligten Unternehmen sind davon überzeugt, dass diese Maßnahmen ausreichen, um nicht nur die eigenen Mitarbeiter, sondern auch die Anwender und Kunden zu rechtskonformem Verhalten anzuhalten. Unabhängig von eigenen oder gemeinsamen Aktionen, schätzen Herstellerkreise den Ratgeber des Bundesverbandes der implanto- logisch tätigen Zahnärzte in Europa e.V. über die „Vermeidung von Korruption in der Zahnarztpraxis“ als sehr wertvoll ein. Dieses Werk bildet anhand einer umfassenden Darstellung und Bewertung von Einzelfällen eine Basis, die aus heutiger Sicht alle denkbaren Konstellationen erfasst, auch wenn eine abschließende Betrach- tung ohne einschlägige Rechtsprechung bislang nicht möglich ist. Jedenfalls schärft dieser Ratgeber das Bewusstsein der Akteure im Gesundheitswesen, kritische Fälle mit hoher Sensibilität zu betrachten und gesetzeswidriges Verhalten früh zu erkennen und zu vermeiden. Da hinsichtlich der Auslegung der neuen Straftatbestände noch keine Präzedenzfälle vorliegen, sind alle Beteiligten gehalten, mit Umsicht zu agieren. Dem Arbeitskreis Dentalimplantate im VDDI gehören folgende Unternehmen an: BEGO Implant Systems, CAMLOG, Dentaurum, Dentsply Sirona, Gebr. Brasseler, Nobel Biocare, Schütz Dental, Straumann, Zimmer Biomet. Quelle: VDDI Der besondere Fall Aktuelle Broschüre zum Management einer Zyste Die neue Serie von klinischen Produktinformationen der curasan AG zeigt Fallbeschreibungen und klinische Ergebnisse. In der aktuell auf- gelegten Broschüre zum Management einer ausgedehnten follikulä- ren Zyste bei einem neunjährigen Patienten kommt CERASORB® M zum Einsatz. Gezeigt wird das Ergebnis nach sechs Jahren. CERASORB® M ist ein biomimetisches, sicheres Beta-TCP, das im Zuge einer „Creeping Substitution“ innerhalb eines überschaubaren Zeitraums eine echte Knochenregeneration liefert. „Da das Ziel hier eine vollständige Wieder- herstellung der Knochenstruktur darstellt, ist CERASORB® M die ideale Wahl. Die inter- konnektierende, offenzellig-poröse Struktur ist eine gute Plattform für Vaskularisierung, Biokompatibilität und Knochenregenera- tion“, so Priv.-Doz. Dr. Dr. Arwed Ludwig. [Infos zum Unternehmen] curasan Quelle: curasan AG/ mds Medical & Dental Service GmbH 78 Implantologie Journal 7&8 | 2017
NEWS Personalmanagment Dentsply Sirona Implants sortiert Aufgaben neu Am 1. Juli übernahm Dr. Karsten Wagner die Position des Global Director Platform Implant Systems Ankylos/Xive bei Dentsply Sirona Implants. Damit ist er weltweit für Produktinnovationen und Markenstrategie der Implantatsysteme Ankylos und Xive verantwortlich. Die Funktion des Geschäftsführers von Implants in Deutschland behält er auch künftig bei, um die geplanten Restruktu- rierungsmaßnahmen in Deutschland zu be- gleiten. In seiner neuen Funktion berichtet Dr. Wagner an den Vice President Global Platform Implant Systems, Dr. Björn Delin. Bereits im vergangenen Jahr hat Dr. Karsten Wagner mit der Xive-Roadshow und dem Ankylos-Kongress in Deutschland erfolgrei- che Veranstaltungen für die beiden Implan- tatsysteme initiiert, die auch interna tional große Beachtung fanden. Jetzt kann er seine Strategien zur Förderung der Premium- Traditions marken weltweit einbringen. Schulz in der Medizintechnik in verschiede- nen Vertriebs- und Marketing-Positionen bei den Firmen Vostra Medical und NSK. Quelle: Dentsply Sirona Implants Die Leitung des Vertriebs in Deutschland, Österreich und der Schweiz übernimmt Stefan Markus Schulz. Er ist somit der direkte Nachfolger von Dr. Karsten Wagner. Stefan Schulz war die vergangenen sechs Jahre bei dem orthopädietechnischen Weltmarkt- dem orthopädietechnischen Weltmarkt- führer Otto Bock Healthcare als führer Otto Bock Healthcare als Head of Business Unit „Socket Head of Business Unit „Socket Technologies“ mit Teams in Technologies“ mit Teams in den USA und Deutschland sehr den USA und Deutschland sehr erfolgreich tätig. Er kann auf erfolgreich tätig. Er kann auf langjährige Erfahrungen und Er- langjährige Erfahrungen und Er- folge in Marketing und Vertrieb folge in Marketing und Vertrieb zurückblicken. Seit 2001 arbeitet zurückblicken. Seit 2001 arbeitet Dentsply Sirona Impl. [Infos zum Unternehmen] Dr. Karsten Wagner Stefan Schulz Neues E-Book Periimplantitis mit Konzept entgegentreten E-Book Periimplantitis Die neue Artikelreihe zum Thema Periimplantitis rückt das Themen- feld der periimplantären Erkrankungen in den Fokus. Die Autoren Priv.-Doz. Dr. Dirk Ziebolz, Priv.-Doz. Dr. Sven Rinke, M.Sc., M.Sc. und Dr. Gerhard Schmalz setzen sich intensiv mit den Grundlagen und der Diagnostik, der Therapie von Mukositis und Periimplantitis sowie der langfristigen Implantatgesundheit durch Prävention auseinander. Durch anschau- liche Schemata sowie eine umfangreiche Literaturrecherche der Autoren können sich Leser intensiv in das Thema einarbeiten. Die Empfehlungen besonders zur präventionsorientierten Therapie bei Implantatpatienten können anschließend direkt in der ei- genen Praxis umgesetzt werden. Wie gewohnt kann das E-Book Periimplantitis mit einem Klick überall auf der Welt und zu jeder Zeit gelesen wer- den. Benötigt werden lediglich ein Internetanschluss und ein aktueller Browser. Das E-Book ist auch in gedruckter Form als Broschüre über Print on Demand zum Preis von 10 Euro zzgl. MwSt. und versandkostenfrei erhältlich. Jetzt im Onlineshop bestellen un- ter www.oemus-shop.de/bücher Quelle: ZWP online Implantologie Journal 7&8 | 2017 79
EVENTS Abb. 1 Über 100 Teilnehmer kamen am 13. Mai zum 6. ZERAMEX Kongress nach Hamburg. International renommierte Referenten folgten der Einladung des Schweizer Keramikimplantateherstel- lers Dentalpoint, ihre Expertise und ihre Erfahrungen in Bezug auf Zirkoniumdioxidimplantate mit dem Publikum zu teilen. Dentalpoint ZERAMEX Kongress [Infos zum Unternehmen] [Bildergalerie] „Die Zeit ist reif für Keramik.“ Georg Isbaner 25.000 gesetzte Implantate und fünf universitäre Studien später ist man sich bei Dentalpoint sicher: „Die Zeit ist reif für Keramik.“ So eröffnete Jürg Bolleter, Chairmann Dentalpoint AG, den 6. ZERAMEX Kongresses am 13. Mai in Hamburg. Technologisch habe man inzwischen die positiven Eigenschaften des kera- mischen Implantatwerkstoffes in Pro - dukte übertragen können, die im Handling, in der Qualität und Perfor- mance den Titanimplantaten nicht nachstünden, ist sich Bolleter sicher. Dentalpoint, das sich selbst als einer der Wegbereiter der modernen Kera- mikimplantologie sieht, hält das zwei- teilig verschraubte Keramikimplantat für den klinischen und prothetischen Standard der Zukunft. Der Schweizer Keramikimplantatehersteller glaubt, mit der einzig artigen Karbonschraube für die Implantat-Abutment-Verbin- dung die große Herausforderung ge- meistert zu haben, die der hochfeste, aber zugleich poröse Werkstoff Kera- mik mit sich bringt. Alternative zu Titan Abb. 2 Abb. 1: Der zentral gelegene Veranstaltungsort, das EMPORIO Hamburg, bot einen eindrücklichen 360-Grad-Blick über Hamburg. – Abb. 2: Voll besetzter Tagungssaal. Inzwischen ist man in der Keramik- gemeinde auch weniger zurückhaltend, 80 Implantologie Journal 7&8 | 2017
EVENTS wenn es um die periimplantären bzw. biologischen Eigenschaften des favori- sierten Werkstoffes geht: Priv.-Doz. Dr. Dieter D. Bosshardt von der Universi- tät Bern betonte in seinem Vortrag in Hamburg, dass die vorliegenden Stu- dien mittlerweile sehr deutlich belegen, dass sowohl die osseointegrativen als auch die Weichgewebeeigenschaften der Keramikimplantate mit denen der Titanimplantate vergleichbar sind. Zieht man nun zusätzlich die ästhetischen Vorteile von Keramikimplantaten in Be- tracht, scheint die Lösung bzw. die Alter- native zu Titan gefunden zu sein. Prof. Dr. Andrea Mombelli, Spezialist für Parodontologie der Universität Genf, bestätigte in seinem anschließenden Vortrag die günstigen periimplantären Eigenschaften von Zirkoniumdioxid. Seine Untersuchungen legen nahe, dass generell weniger Bakterien bzw. geringeres Bakterienwachstum rund um Keramikimplantate vorhanden sind als es bei Titanimplantaten der Fall zu sein scheint. „Bisher ist Periimplantitis kein Phänomen bei inserierten Keramik- implantaten“, resümierte Mombelli. Einen weiteren Baustein in der Argu- mentation pro Keramik brachte Dr. Eli- sabeth Jacobi-Gresser hervor: Titankor- rosionen sorgen ihren Untersuchungen folgend für Unverträglichkeiten, die sich nachteilig auf den Implantaterfolg auswirken können, bis hin zu systemi- schen Erkrankungen, die zunächst nicht unmittelbar auf eine Titanunverträg- lichkeit schließen lassen. Das, was sich hier so schlicht formulieren lässt, ist in der titangeprägten implantologischen Abb. 3: Das Referententeam (v.l.): Dr. Jens Tartsch, Dr. Simone Janner, Prof. Dr. Andrea Mombelli, Dr. Elisabeth Jacobi-Gresser, Prof. Dr. Dieter Bosshardt, Dr. Axel Scheffer, ZTM Wolfgang Weisser. Szene durchaus ein mittelschweres Erdbeben. Die Umweltzahnmedizinerin Jacobi-Gresser ist maßgeblich für diese Debatte verantwortlich. Sie konnte mit ihren Nachforschungen belegen, dass abradierte Titanpartikel (Titanoxide) immunologische Abwehr- durchaus reaktionen hervorrufen. Dass, wie jahr- zehntelange histologische Untersuchun- gen zeigen, diese Titanabrasionen am Implantatkörper recht häufig auftreten und die Titanpartikel über Makrophagen sich im ganzen Körper verteilen können, macht das Thema noch relevanter. Individuelle CAD/CAM - Abutments aus Keramik Bezogen sich die ersten Vorträge auf die Unterschiede zwischen Titan- und Keramikimplantate im Hinblick auf die biologischen Eigenschaften, läutete Dr. Axel Scheffer mit seinem Vortrag die prothetische Diskussion bei Keramik- implantaten ein. Dr. Simone Jenner, ZTM Wolfgang Weisser und schließ- lich Dr. Jens Tartsch konnten die pro- thetischen Möglichkeiten, aber auch gewisse Grenzen metallfreier Kera- mikimplantatprothetik eindrücklich darstellen. Den aus Dentalpoint-Sicht letzten Baustein zur Vervollständigung des Produktportfolios stellte Tartsch zum Abschluss vor: Customized CAD/ CAM- Abutments, wie sie inzwischen Standard in der Titanimplantatprothe- tik sind, bietet Dentalpoint nun auch aus Zirkoniumdioxid an. Mit allen gemachten Hausaufgaben sieht sich das Schweizer Unternehmen bestens gerüstet für die kommenden Monate, wenn es darum geht, eine moderne Alternative zu Titanimplantaten anzu- bieten. Es bleibt spannend. Abb. 4: Jürg Bolleter (Chairman Dentalpoint AG) bei seiner Begrüßungsrede. t k a t n o K Dentalpoint AG Bodenäckerstr. 5 8957 Spreitenbach, Schweiz Tel.: 0800 93556637 info@zeramex.com www.zeramex.com Implantologie Journal 7&8 | 2017 81
EVENTS „Keramikimplantate – eine Standortbestimmung“, unter dieser Thematik stand die 3. Jahrestagung der Internationalen Gesell- schaft für metallfreie Implantologie e.V. (ISMI). Mit rund 150 Teil- nehmern und Referenten aus acht Ländern und einem facetten- reichen Programm war auch die dritte Jahrestagung der erst 2014 gegründeten Fachgesellschaft ein voller Erfolg. ISMI 2017 [Bildergalerie] Keramikimplantate – eine Standortbestimmung Jürgen Isbaner Abb. 1 Abb. 2 Abb. 1: Rund 150 Teilnehmer aus acht Ländern konnten in Konstanz begrüßt werden. 2018 findet die Jahrestagung der ISMI in Hamburg statt. – Abb. 2: Dr. Frederic Hermann (links), einer der Referenten des CAMLOG Pre-Congress Symposiums, und Oliver Ehehalt, Leiter Marketing, CAMLOG. Am 5. und 6. Mai 2017 lud die ISMI zu ihrer dritten Jahrestagung nach Kon- stanz ein. Die Teilnehmer erwartete ein Programm mit Seminaren, mehrere Live-OPs und hochkarätigen wissen- schaftlichen Vorträgen. Internationale Referenten und die Teilnehmer disku- tierten an beiden Kongresstagen prak- tische Erfahrungen und aktuelle Trends beim Einsatz von Keramikimplantaten. Mit ihrer Tagung setzte die im Januar 2014 in Konstanz gegründete Fachge- sellschaft gerade im IDS-Jahr erneut Zei- chen auf einem besonders innovativen Feld der Implantologie. Die zweitägige Veranstaltung begann am Freitagvor- mittag mit Pre-Congress Symposien und mehreren Live-Operationen sowie Seminaren u.a. zu den Themen Implan- tatchirurgie und Biologische Zahnheil- kunde. Höhepunkt des ersten Kongress- tages war dann die ISMI White Night in der Villa Barleben, wo die Teilnehmer in cooler Atmosphäre mit kulinarischen Spezialitäten den Tag ausklingen ließen. Der Samstag war geprägt von wissen- schaftlichen Vorträge, die nahezu alle Bereiche der metallfreien Implantologie tangierten, wobei der Fokus in die- sem Jahr insbesondere auf den prak- tischen Erfahrungen beim Einsatz von Keramikimplantaten lag. Neben dem Implantatdesign und Fragen der Mate- rialbeschaffenheit ging es in den Vor- trägen vor allem um die Spezifik in der Knochen- und Geweberegeneration so- wie biologische Aspekte. Das Fazit der Diskussionen: Keramikimplantate sind aus der modernen Implantologie nicht mehr wegzudenken. Unter ästhetischen und biologischen Gesichtspunkten sind sie die bessere Alternative. Die ISMI wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, die metallfreie Implantologie als eine innovative und besonders zu- kunftsweisende Richtung innerhalb der Implantologie zu fördern. In diesem Kon- text unterstützt die ISMI ihre Mitglieder mit Fortbildungsangeboten sowie regel- mäßigen Fach- und Marktinformationen. Darüber hinaus setzt sich die ISMI in ih- rer Öffentlichkeitsarbeit für eine umfas- sende Etablierung metallfreier implanto- logischer Behandlungskonzepte ein. t k a t n o K OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-308 event@oemus-media.de www.oemus.com www.ismi-meeting.com 82 Implantologie Journal 7&8 | 2017
KONZEPTE AUS HOCHSCHULE UND PRAXIS BIOM ATERIAL S SYMPOSIEN @STR AUM ANN (cid:2)5.09.20(cid:2)7 | Hamburg (cid:2)3.(cid:2)0.20(cid:2)7 | Berlin 1 hochspannender Tag 3 hochkarätige Referenten 3 hochaktuelle Themen: • GBR-Konzepte • GTR-Konzepte • Parodontale Wundheilung e n d e n Leitsätz punk te4gem. d er DGMZ K / BZÄK For tbildungs- Und viel Raum zum Austausch im Expertenkreis! ANMELDUNG UND DETAIL-PROGRAMM UNTER: www.straumann.de/bio
EVENTS Abb. 1 Mitte Juli fand das 5. Nobel Biocare Gipfeltreffen in Saalfelden (Österreich) statt. Gemäß dem Leitthema der Veranstaltung „Der Patient im Mittelpunkt – Gemeinsam Wege gehen“ fokussierten die hervorragenden Vortragenden auf Behandlungskonzepte für die zeitnahe Versorgung mit gesteigertem Behandlungskomfort. Nobel Biocare [Infos zum Unternehmen] 5. Nobel Biocare Gipfeltreffen Konzentrierte Kompetenz Zorica Markovic Den Auftakt der zweitägigen Veran- staltung bildete ein gemütliches Barbe- cue vor imposanter Bergkulisse. Es bot den idealen Rahmen für ein entspann- tes Kennenlernen der rund 120 Teilneh- mer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sinuslift vs. Sofortimplantation „Die Sofortimplantation ist gekommen, um zu bleiben“, eröffnete Prof. DDr. Gabor Tepper seinen spannenden, leb- haften Vortrag, den er der Frage „So- fortimplantation vs. Sinuslift – Augmen- tieren wir zu viel?“ widmete. Stand vor einem Jahrzehnt der Sinuslift noch an der Tagesordnung, könne heute dieser in einer Vielzahl von Fällen mithilfe der Sofortimplantation vermieden werden. Der Sinuslift ist legitim, würde aber viel öfter durchgeführt als indiziert. Rezente Literatur zeigt Erfolgsraten für kurze Im- plantate von 95 % bzw. lange Implantate nach Sinuslift von 95,5 %. Das Komplika- tionsrisiko liegt jedoch bei 1:3. Die Therapievariante Sofortimplanta- tion bietet wesentliche Vorteile: Der ist, Patient profitiert von deutlich redu- zierten Schmerzen und Kosten sowie beeindruckend verkürzter Behand- lungsdauer. Entscheidend bei der Sofortimplantation Implantate mit reduziertem Durchmesser zu ver- wenden, um Druck auf den zarten bukkalen Knochen zu vermeiden. Wesentlich auch die Erkenntnis, dass das Implantat palatinal versetzt inse- riert werden sollte. Teppers Fazit: „Keine implantologisch orientierte Praxis kann es sich heute leisten, die Sofortimplantation nicht an- 84 Implantologie Journal 7&8 | 2017
zubieten – egal ob selbst oder in Koope- ration mit einem Spezialisten. Ob manche aus der Industrie die Sofortimplantation ablehnen oder nicht, ist 2017 vollkom- men irrelevant. Sie ist evidence-based und unverzichtbar für die Praxis mit im- plantologischem Fokus.“ Entscheidend für den Implantaterfolg seien die Ex- traktion und das richtige Implantat. Versorgungskonzepte Dr. Sönke Harder und Dr. Christian J. Mehl gaben in ihrem Vortrag „Sehen, gehen, lachen – Wie All-on-4® das Leben Ihrer Patienten verändert“ eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Behandlungskonzept „Feste Zähne an einem Tag“. Eine Produktneuheit zeigte Dr. Georg Schiller in seinem Vortrag „On1 – Erste Erfahrungen aus der Praxis“: Das On1- Restaurationskonzept verbindet chirur- gische und prothetische Arbeitsabläufe und erspart viele Zwischenschritte. Die einzigartige On1 Basis verlagert die Prothetikplattform der Nobel Biocare Implantate mit konischer Innenverbin- dung von Knochen- auf Weichgewebs- niveau. Die On1 Basis wird direkt nach der Implantatinsertion auf dem Implan- tat befestigt und bleibt bis zur end- gültigen Versorgung an ihrer Position. Das Weichgewebe bleibt ungestört und kann optimal verheilen. Dr. Dieter Busenlechner von der Wiener Implantatakademie präsentiert seine „Erfahrung mit creos xenoprotect“, der resorbierbaren Kollagenmembran von Nobel Biocare. Seit einiger Zeit wird an der Akademie für orale Implantologie die creos xenoprotect Membran ver- mehrt verwendet. Es wurden mehr als 250 augmentative oder protektive Ein- griffe mit dieser Membran durchgeführt. Die mittlerweile publizierten Fähigkei- ten dieser Kollagenmembran bezüglich langsamer Degradation, höchster Deh- nungsfestigkeit und ausgezeichneter Nahtretention können bestätigt werden. „Ich bin guided besser!“ Dr. Annette Felderhoff-Fischer präsen- tierte ihre Erfahrungen aus zwölf Jahren Guided Surgery. Anhand der Scherg, der auch als souveräner, sympa- thischer Moderator der zwei Kongress- EVENTS Abb. 2 Abb. 3 Abb. 1: Prof. DDr. Gabor Tepper widmete sich der Frage „Sofortimplantation vs. Sinuslift – Augmentie- ren wir zu viel?“. – Abb. 2: creos workshop. – Abb. 3: All-on-4 Workshop. Auswertungen von 234 Schablonen in teilbezahnten Patientenfällen wid- mete sie sich in ihrem Vortrag dem chirurgischen Mehrwert von Guided Surgery in Hinblick auf konventionelle Implantatinsertionen. Als wesentliche Vorteile der Navigation nannte Fel- derhoff-Fischer u. a. die exakte Plan- barkeit des chirurgischen Eingriffs, die Minimierung des OP-Traumas, die Augmentationsvermeidung sowie die der anatomischen Situation ange- passte Implantatpositionierung nach ästhetischen Vorgaben. Auch die Möglichkeit einer prothetischen So- fortbelastung mit präimplantologisch gefertigtem Zahnersatz und die hohe forensische Sicherheit stelle einen wesentlichen Mehrwert dar. Neue Entwicklungen, neue Kontroversen tage glänzte, stellte in seinem Vortrag die Frage „Bits & Bytes – Segen oder Fluch für die Implantologie?“. Schergs Standpunkt: „Der digitale Workflow ist mehr Segen als Fluch, wenn auch durch stetige Weiterentwicklung die Systeme noch besser aufeinander abgestimmt werden müssen, was Nobel Biocare mit der geplanten Einführung des DTX Studios erkannt hat.“ Die fantastische Atmosphäre und der Erfolg der Veranstaltung waren getra- gen von der positiven Energie der Teil- nehmer und des Nobel Biocare Teams. Am 29. und 30. September lädt Nobel Biocare erneut zu fortbildungsreichen Tagen ein – dem Ostseesymposium in Warnemünde. t k a t n o K Nobel Biocare Deutschland GmbH Stolberger Straße 200 50933 Köln Tel.: 0221 50085-0 www.nobelbiocare.com Implantologie Journal 7&8 | 2017 85
EVENTS Mitte Juni trafen sich rund 70 Spezialisten aus zehn Ländern zu einem Update über Keramikimplantate im sonnigen Nizza. Die hochklassigen Vorträge begeisterten und überzeugten die Teilnehmer. Z-Systems unterstrich seine Innovations- und Markt- führerschaft einmal mehr eindrücklich. Z-Systems [Infos zum Unternehmen] 5. Internationaler Z-Systems Kongress Behandlung gelegt. Alle Keramikim- plantate werden in der Praxis vor der Implantation plasmabehandelt, was den Referenten zufolge das Zellwachs- tum anregt und zu einer schnelleren Osseo integration führt. Auch konnten Bayer und Wichnalek aufzeigen, dass die Implantatintegration mit Plasma an Keramik besser funktioniert als an Titan oberflächen. Von einer Verwen- dung von PEEK und PEKK raten sie dringend ab, da diese beiden Materi- alien einen wahren Plaquemagnet dar- stellen. Den Abschluss des Programmes machte Dr. Jean-Louis Roché mit einer reibungslosen Live-OP mit dem neuen zweiteiligen Bone Level Implantat. Der zweite Tag startete fulminant mit dem Texaner Dr. Ted Fields, welcher in seinem Vortrag eindrückliche Re- sultate bezüglich Fallzahlen und kli- nischer Qualität vermittelte. Er hat in seiner Praxis neben unzähligen eintei- ligen Keramikimplantaten bereits über 500 zweiteilige Z-Systems-Implantate gesetzt und bewies eindrücklich de- ren ästhetische Überlegenheit ge- genüber konventionnellen Lösungen. Mit Dr. Jochen Mellinghoff konnte im Anschluss ein weiterer hochkarätiger Keramikspezialist vorgestellt werden. Seine langjährigen Erfahrungen über- zeugten die Teilnehmer restlos. Sein Fazit: Das verschraubte, zweiteilige Z5s Bone Level Implantat hat das Poten- zial, in naher Zukunft den gewohnten Standard der Titanimplantate zu über- treffen und den Markt zu revolutionie- ren. Überzeugende ästhetische Bilder präsentierte in der Folge Dr. Giancarlo Bianca. Als wissenschaftlicher Refe- rent der französischen Gesellschaft für Parodontologie sowie der Implantolo- gieweiterbildung der Universität Corte (Frankreich) legt er besonderen Wert auf seriöse Dokumentation und vorher- sehbare Behandlungsprotokolle. Sein Fazit war dann aber ganz praktischer Art: Das Weichgewebe liebt Keramik und lagert sich dort hervorragend an. Zwei fundierte wissenschaftliche Vor- träge zu Zirkonoxid von Prof. Corrado Piconi und Dr. Pascal Eppe füllten das Auditorium nochmals bis auf den letz- ten Platz. Prof. Piconi zeigte die Stärken und natürlich auch die zu beachtenden Besonderheiten von Zirkonoxid, Dr. Eppe hingegen wies mittels zahlreicher Publikationen auf diverse gesundheit- lich kritische Aspekte hin, die in der Mundhöhle beim Einsatz von Metallen im allgemeinen, aber auch von Titan im besonderen, noch nicht in jeder Praxis die nötige Aufmerksamkeit erhalten. Den Abschluss des Kongresses machte Dr. Ralf Lüttmann mit einem spannen- den Ausblick zu BoneWelding® in der dentalen Implantologie und zeigte für die Zukunft neue Möglichkeiten auf. Z-Systems bewies mit einer guten Mi- schung und Auswahl an Referenten und Themen, weshalb die Firma über einen technologischen Vorsprung ge- genüber anderen Keramiksystemen verfügt. Der nächste Kongress findet voraussichtlich vom 5. bis 7. Juni 2018 in Spanien statt. t k a t n o K Z-Systems GmbH Bismarckallee 22 79098 Freiburg im Breisgau Tel.: 07612 1773210 www.zsystems.com Dr. Georg Bayer (links) und Dr. Jochen Mellinghoff. Der erste Tag widmete sich be- währten Konzepten aus der Praxis. Den Beginn machte Dr. Gábor Róza, welcher einen Fokus auf die Behand- lung zahnloser Patienten legt unter besonderer Berücksichtigung der ab- nehmenden manuellen Fertigkeiten im fortgeschrittenen Alter. Dabei ver- wendet er zweiteilige Keramikimplan- tate mit geraden und abgewinkelten Locator®-Abutments. Dr. Christoph Blum verglich in der Folge verschie- dene Keramiksysteme und konnte klare klinische Vorteile von Z-Systems bele- gen. Speziell die Beschleifbarkeit der Abutments und der Implantate wertete er in der Zusammenarbeit mit dem Labor als gewichtigen Vorteil. Einen beeindruckenden Vortrag bot danach das Gespann Dr. Georg Bayer und ZTM Norbert Wichnalek. Georg Bayer zeigte erfolgreiche Sofortimplantationen mit Z-Systems Implantaten. Ein weiterer Fo- kus wurde auf das Material und dessen 86 Implantologie Journal 7&8 | 2017
EVENTS Champions-Implants [Infos zum Unternehmen] Wie sieht die Zukunft in der Zahnarztpraxis aus? Diese Frage stellt Priv.-Doz. Dr. Armin Nedjat regelmäßig den Teilnehmern seiner zweitägigen Seminare im Champions® Future Center. Für ihn steht fest: Zukünftig wird jeder Zahnarzt „Standardfälle“ selbst implan- tieren – minimalinvasiv, kostengünstig und patientenfreundlich. Willkommen in der Zukunft! Katrin Maiterth Das Verfahren der Zukunft heißt MIMI®-Flapless. Mit diesem hat der im- plantierende Zahnarzt eine simple Me- thode zum lappenlosen Inserieren den- taler Implantate an der Hand. Das klingt zu einfach, um wahr zu sein? „Bei uns findet keine Mystifizierung der Implan- tologie statt“, betont Dr. Nedjat. Implan- tologie muss nicht teuer, kompliziert und blutig sein, um zu funktionieren. Zu den regelmäßig stattfindenden Fort- bildungen „Advanced Power MIMI®- Flapless“ kommen Zahnärzte aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz, aber auch aus Algerien, Syrien, Polen, Ägypten und Südamerika. Was es mit dieser selbst von klassischen Implantologen vollends akzeptierten Methode auf sich hat, erfahren sie im Champions® Future Center im rheinhes- sischen Flonheim. Mit dem OP-Verfahren MIMI®-Flapless wird hier ein Insertionsverfahren prak- tiziert, das in dieser Form einzigartig und „echt minimalinvasiv“ ist. Im Rah- men des Senses Award 2013 in Dubai wurde das Verfahren sogar als „Beste Innovation der Medizin“ ausgezeich- net. Wer eine Anleitung zur Erstellung MIMI®-gerechter Bohrschablonen oder eine detaillierte Prä-OP-Planung sucht, wird allerdings enttäuscht werden. Das Thema navigierte Implantologie spie- gelt sich im CNIP-Verfahren (corticalis navigated insertion protocol) wider, das mittels konischen Dreikantbohrern extrem niedrigtourig (max. 250/min in der Compacta, 50–70/min in der Spon- giosa) mit grünem Winkelstück, ohne Wasserkühlung und ohne Investition in ein Piezogerät angewandt wird. Fundierte Kenntnisse über die Anatomie der Mund- und Kieferhöhle, ein umfas- sendes Verständnis über den mensch- lichen Knochen und die permanente Schulung der eigenen Fähigkeiten sind jedoch essenziell. „Mit dem nötigen Maß an Weiterbildung sowie Praxis und Abb. 1: In den praxisorientierten Hands-on-Einheiten können die Teilnehmer selbst Hand anlegen. Erfahrung braucht man keine Angst haben“, betont Dr. Nedjat, „und man muss ‚Knochen‘ verstehen.“ Nach einer theoretischen Einführung in das Verfahren bekommen die Seminarteilnehmer durch praktische Hands-on-Einheiten und Live-OPs ein erstes Gefühl für das Arbeiten mit MIMI®. Zwischen sechs und acht Pa- tienten operiert Dr. Nedjat unter den in- teressierten Blicken der teilnehmenden Zahnärzte. Dabei werden pro Patient auch schon einmal acht Implantate auf einmal gesetzt. Die Teilnehmer sind be- geistert: Was auf konventionellem Wege aufwendig und teuer ist, dauert mit MIMI®- Flapless nur wenige Minuten, zu einem erschwinglichen Preis. Bislang wird die Implantologie noch als Spezialgebiet innerhalb der Zahnheil- kunde gehandelt. Mit dem minimalinva- siven Verfahren MIMI®-Flapless zieht sie jedoch mehr und mehr in die „normale“ Zahnarztpraxis ein. Und da gehört sie auch hin, findet Dr. Nedjat. Allein wenn man bedenke, wann der beste Zeitpunkt für eine Implantatinsertion sei, nämlich direkt nach der Zahnextraktion. Hier tue sich ein enormes Potenzial für implanto- logisch tätige Zahnärzte auf. Frei nach dem Pionier George Washington lautet sein Motto daher „He, who hesitates, is lost“, mit der Zukunft fest im Blick. t k a t n o K Champions-Implants GmbH Champions Platz 1 55237 Flonheim Tel.: 06734 914080 www.championsimplants.com Implantologie Journal 7&8 | 2017 87
EVENTS | VORSCHAU Symposium im Rahmen der DG PARO-Jahrestagung Entsprechend der diesjährigen Tagungsausrichtung „Paro- dontologie im zahnärztlichen Behandlungskonzept“ veran- staltet Sunstar GUIDOR am 23. September von 10.00 bis 11.30 Uhr ein Symposium zum Thema „Rekonstruktive und Regenerative Therapie – In die Zukunft blicken und von der Vergangenheit lernen“. Prof. Dr. Henrik Dommisch, Leiter der Abteilung Parodontologie der Universität Berlin, legt die Evidenz und die Grundlagen dar, welche für Sunstar [Infos zum Unternehmen] die parodontale Regeneration und eine erfolgreiche Behandlung zwingend not- wendig sind. Der zweite Referent, Prof. Dr. José Gonzales, Oberarzt in der Abteilung für Parodontologie der Universität Gießen, stellt aktuelle Behandlungskonzepte für eine möglichst vollständige rekonstruk- tive und regenerative Parodontaltherapie vor. Im Anschluss an die beiden Vorträge stehen die Referenten für Fragen zur Verfügung. Die Anmeldung erfolgt unter www.dgparo-jahrestagung.de Sunstar Deutschland GmbH www.guidor.com „Faktoren für den Langzeit erfolg in der Implantologie“ Anmeldung/ Programm F O R T U P E16 T K N B ILDU N G S 4 HAMBURGER FORUM FÜR INNOVATIVE IMPLANTOLOGIE Faktoren für den Langzeiterfolg in der Implantologie 22./23. September 2017 EMPIRE RIVERSIDE HOTEL Hamburg m o c . k c o t s r e t t u h S / n u f n u s © Hauptsponsor: Im direkt im Epizentrum von St. Pauli Im direkt im Epizentrum von St. Pauli gelegenen EMPIRE RIVERSIDE HOTEL gelegenen EMPIRE RIVERSIDE HOTEL Hamburg fi ndet am 22. und 23. Septem- Hamburg fi ndet am 22. und 23. Septem- ber 2017 zum vierten Mal das Hambur- ber 2017 zum vierten Mal das Hambur- ger Forum für Innovative Implantologie ger Forum für Innovative Implantologie statt. Die wissenschaftliche Leitung der statt. Die wissenschaftliche Leitung der Veranstaltungsreihe hat Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Hoch oberhalb der St. Pauli-Landungs- brücken, inmitten von Reeper bahn, Hafen und Speicherstadt, erhebt sich wie ein Leuchtturm das EMPIRE RIVERSIDE HOTEL Hamburg. Diese Lage und die Verbindung von han- seatischem Understatement, Lifestyle und modernem Design machen in jedem Jahr das besonders Reizvolle des Veranstaltungsortes für das Hamburger Forum für Innovative Implantologie aus. Im Fokus steht diesmal die Frage: „Wie gelingt es, implan- tatgetragene prothetische Versorgungen auch langfristig stabil zu halten?“ Hier spielen neben der Erfahrung des 88 Implantologie Journal 7&8 | 2017 Implantologen viele weitere Faktoren eine Rolle. Entsprechend groß ist die Themenbreite des wissenschaftlichen Vortrags programms. Beginnend bei der Stabi lität des periimplantären Weich- gewebes, geht der Exkurs über Fragen des Knochenstoffwechsels und des Implantatdesigns hin zu präventiven Maßnahmen und der Rolle der Prothetik in die- sem Kontext. Unter dem Motto „Aus Fehlern lernen“ werden aber auch die vielfältigen Ursachen für den Implantatverlust und Optionen für das Troubleshooting diskutiert. Hochkarätige Referenten von Universitäten und aus der Praxis widmen sich in ihren Vorträgen, aber auch in Seminaren und Workshops der Thematik mit unterschiedlichen Schwerpunk- ten. Ein begleitendes Programm für das Praxispersonal zu den Themen Hygiene und QM schafft zudem die Möglichkeit, das Hamburger Forum auch als Teamfortbildung zu nutzen. Wissenschaftliche Kooperationspartner sind in diesem Jahr der NIC – Nord deutscher Implantologie Club e.V. und das DIZ – Deutsches Implantologie Zentrum e.V. OEMUS MEDIA AG www.hamburger-forum.info
14. LEIPZIGER FORUM FÜR INNOVATIVE ZAHNMEDIZIN 15. und 16. September 2017 Leipzig – pentahotel Leipzig ONLINE-ANMELDUNG/ KONGRESSPROGRAMM www.leipziger-forum.info Thema: Das gesunde Implantat – Prävention, Gewebestabilität und Risikomanagement Wissenschaftliche Leitung: Dr. Theodor Thiele, M.Sc., M.Sc./Berlin Priv.-Doz. Dr. Dirk Ziebolz/Leipzig Veranstalter: OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 | 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-308 | Fax: 0341 48474-290 event@oemus-media.de | www.oemus.com Hauptsponsor: Faxantwort an 0341 48474-290  Bitte senden Sie mir das Programm zum 14. LEIPZIGER FORUM FÜR INNOVATIVE ZAHNMEDIZIN zu. Stempel Titel, Name, Vorname E-Mail-Adresse (Für die digitale Zusendung des Programms.) 7 1 / 8 + 7 J I O EM U S M E D I A AG Holbeinstraße 29 · 04229 Leipzig · Tel.: 0341 48474-308 · event@oemus-media.de 14.LEIPZIGER FORUMFÜR INNOVATIVE ZAHNMEDIZIN© tichr/Shutterstock.comDas gesunde Implantat – Prävention, Gewebe-stabilität und Risikomanagement15.|16. September 2017pentahotel LeipzigHauptsponsor:FORTBILDUNGSPUNKTE16
EVENTS | VORSCHAU Aktuelles Wissen und renommierte Referenten Straumann [Infos zum Unternehmen] Die Straumann Akademie bietet auch im 2. Halbjahr 2017 Fortbildungen gemäß dem hohen Anspruch eines Premium- und Gesamtlösungsanbieters. Versorgung zahnloser Kiefer, Sofortimplantation, Augmen- tation in Zusammenhang mit dem Implantatdesign, aber auch Implantatprothetik, deren Planung und Umsetzung mittels CAD/CAM – das aktuelle Fortbildungsprogramm von Straumann refl ektiert Neues und Bewährtes aus Zahnmedizin und Zahn- technik. In teils fachübergreifenden Seminaren vermitteln re- nommierte Referenten mit zeitgemäßen Methoden fundiertes Fachwissen, welches mitunter in praktischen Übungen an- gewendet wird. Mit den neu angebotenen Biomaterial-Sym- posien in Hamburg am 15. September 2017 und Berlin am 13. Oktober 2017 fokussiert Straumann die rasante Entwick- lung des Biomaterialmarkts und seiner Innovationen für die implantologisch tätigen Zahnmediziner. In diesen Symposien werden moderne Guided Bone- und Guided Tissue Rege- neration-Konzepte behandelt und mit der Möglichkeit zum kollegialen fachlichen Austausch zu relevanten klinischen Fragestellungen kombiniert. Das gesamte Fortbildungsangebot von Straumann ist abrufbar unter www.straumann.de/kurse sowie über die Straumann Fortbildungs-App. Straumann GmbH www.straumann.de Implantologische Kursreihe für Einsteiger und Fortgeschrittene Im November 2017 startet die implan- tologische Fortbildungsreihe von OT medical unter der Leitung von Herrn Dr. Daniel Ferrari, M.Sc., in Düsseldorf. Mit einem Einsteiger- und einem Aufbau- kurs für Fortgeschrittene umfassen die Kursinhalte ein breites Spektrum der implantatchirurgischen Versorgung. Der Einsteigerkurs „Das kleine 1 x 1 der Implantologie“ am 18. November 2017 widmet sich in Theorie und Praxis den Themen Vorbereitung und Planung der implantologischen Behandlung, Grundlagen der implantatchirurgi- schen Therapie, Indikationsbereiche und Kontra indikationen bis hin zur Im- OT medical [Infos zum Unternehmen] plantatfreilegung, Abdrucknahme und prothetischen Versorgung. In dem Aufbaukurs Chirurgie unter der Überschrift „Augmentative Behand- lungskonzepte“ am 17. März 2018 werden speziell indikationsbezogene Lösungsmöglichkeiten bei geringem Knochenangebot, Planung und Umset- zung von augmentativen Verfahren, interne und externe Sinuslifttech- niken, Augmentationsmaterialien sowie das Multi-Unit-Behandlungs- konzept intensiv behandelt. Für beide Kursmodule, die auch separat gebucht werden können, sind zur Veranschaulichung der Lerni nhalte, Live-OPs und Hands- 90 on- Übungen vorgesehen. OT medical GmbH www.ot-medical.de m o c . k c o t s r e t t u h S / n a i r d a H ©
Die innovative Fachgesellschaft für moderne metallfreie Implantologie Jetzt Mitglied werden! Vorteile Öffentlichkeitsarbeit Profitieren Sie von einer starken Gemeinschaft, die durch Öffentlich- keitsarbeit auch Ihr Praxismarketing unterstützt. Verbands-Homepage mit Mitgliederprofilen Nutzen Sie die individuelle Mitglieder-Homepage sowie ein eigenes Profil, welches die ISMI allen aktiven Mitgliedern kostenfrei zur Verfügung stellt. Über die Patientenplattform der ISMI, die neben Informationen für Patienten auch eine Zahnarztsuche bietet, werden Patienten mit den individuellen Mitglieder-Homepages verbunden. Ermäßigte Kongressteilnahme Besuchen Sie die Jahrestagung der ISMI und nutzen Sie die Fortbildungs- angebote unserer Partner zu den für die Mitglieder der ISMI ermäßigten Teilnehmergebühren. B ILDUN G S P Keramikimplantate – praktische Erfahrungen und aktuelle Trends 2ND ANNUAL MEETING OF 10. UND 11. JUNI 2016 BERLIN – STEIGENBERGER HOTEL AM KANZLERAMT Hauptsponsor T K N U E16 F O R T Online-Facharchiv Über die Homepage der ISMI haben Sie exklusiven Zugang zum Online-Facharchiv. Diskutieren Sie mit Experten und Kollegen über alle Fragen rund um die metallfreie Implantologie und nutzen Sie kostenfrei Lehrvideos sowie Fachartikel zur Thematik. Newsletter Mit dem ISMI-Newsletter werden Sie regelmäßig über neueste wissen- schaftliche Trends, Produkte und Veranstaltungen informiert. Gleichzeitig erhalten Sie Anwenderberichte, Informationen und Tipps rund um die metallfreie Implantologie. issn 1868-3207 Vol. 1 • Issue 1/2017 ceramic implants international magazine of ceramic implant technology 12017 research The effects of professional The effects of professional education on oral-health education on oral-health awareness industry Augmentation and implant Augmentation and implant treatment interview “Help clinicians to make an excellent treatment even better” ISMI e.V. Fachmagazin Als ISMI-Mitglied erhalten Sie inkludiert in Ihrem Mitgliedsbeitrag das in englischer Sprache publizierte, verbandsunabhängige internatio- nale Fachmagazin ceramic implants. Das Magazin erscheint zwei Mal pro Jahr und informiert in Form von Fachbeiträgen, Fallberich- ten und Studien, aber auch Kongressberichten, Firmen porträts, Nachrichten und Produktinformationen über das internationale Geschehen auf dem Gebiet der metallfreien Implantologie. Jetzt Mitglied werden! Büro Leipzig Holbeinstraße 29 | 04229 Leipzig Tel.: 0800 4764-000 | Fax: 0800 4764-100 office@ismi.me | www.ismi.me
RECHT Vielfach herrschen Unkenntnis oder Missverständnisse darüber, wann welche Patientendokumentationen dem Patienten unge- fragt oder nur auf Anforderung zur Verfügung gestellt werden müssen. Aus aktuellem Anlass gehen Dr. Klaus Volker Schiller und Kollegen auf diese Problematik ein. Aushändigung von Aufklärungs-, Einwilligungs- und Patientenunterlagen Dr. Klaus Volker Schiller, Sarah Schiller, Manuel Pfeifer I. Problemaufriss 1. Anlässlich einer oralimplantologi- schen Behandlung obliegen dem Oral- implantologen Aufklärungs- und Do- kumentationspflichten gemäß § 630 c Abs. 1 und Abs. 3 BGB, gemäß § 630 e Abs. 2 BGB und gemäß § 630 f BGB. In praxi herrschen vielfach Unkennt- nis oder Missverständnisse darüber, wann welche Patientendokumenta- tionen dem Patienten ungefragt oder nur auf Anforderung zur Verfügung gestellt werden müssen, oder ob ein Patient auf die Aushändigung von Pa- tientendokumentationen, die von sich aus dem Patienten auszuhändigen sind, verzichten kann. Ebenso besteht vielfach Unkenntnis darüber, welche Konsequenzen es hat, wenn Unterla- gen nicht ausgehändigt werden, ob- wohl eine Verpflichtung hierzu – sei es ungefragt oder auf Aufforderung des Patienten – besteht. 2. Die Beantwortung der angespro- chenen Fragen richtet sich danach, ob es sich um die Aushändigung ei- nes Aufklärungsbogens i.S.d. § 630 e Abs. 2 S. 1 Nr. 1 2. Hs. BGB, oder um einen Aufklärungsbogen über Behand- lungsinformationen i.S.d. § 630 c Abs. 2 und Abs. 3 BGB, oder ob es sich um Un- terlagen der Patientendokumentation i.S.d. § 630 f BGB handelt. Die Rechts- lage ist für die einzelnen angesproche- nen Dokumentationen unterschiedlich. II. Aushändigung von Abschriften der Patienten- aufklärung gemäß § 630 e Abs. 2 S. 2 BGB 1. Bei der Patientenaufklärung im Sinne von § 630 e BGB handelt es sich 92 I m o c . k c o t s r e t t u h S / x i p . t a r i N © um die Selbstbestimmungsaufklärung über die Eingriffs- und Risikoaufklä- rung, die von der Aufklärungsverpflich- tung gemäß § 630 c BGB zu unterschei- den ist.1 Die Aufklärung gemäß § 630 e Abs. 1 BGB umfasst sämtliche für die Einwilligung wesentlichen Umstände. Dazu gehören insbesondere Art, Um- fang, Durchführung, zu erwartende Folgen und Risiken der Maßnahme sowie ihre Notwendigkeit, Dringlich- keit, Eignung und Erfolgsaussichten im Hinblick auf die Diagnose oder die Therapie.2 2. Gemäß § 630 e Abs. 2 S. 2 BGB hat der Patient einen Anspruch darauf, dass ihm Abschriften von Unterlagen, die er im Zusammenhang mit der Aufklärung oder Einwilligung unterzeichnet hat, unaufgefordert ausgehändigt werden. Dies ist in § 630 e Abs. 2 S. 2 BGB aus- drücklich bestimmt. Sowohl nach dem klaren Wortlaut von § 630 e Abs. 2 S. 2 BGB als auch nach dessen Sinn und Zweck reicht es nicht aus, dass der Aufklärungsbogen, soweit es sich um einen unterzeichneten Aufklärungs- bogen handelt, lediglich archiviert wird.3 Ebenso reicht es nicht aus, dass der betreffende Aufklärungsbogen ledig- lich vom Patienten mit seinem Handy eingescannt wird. Der Wortlaut sowie der Sinn und Zweck von § 630 e Abs. 2 S. 2 BGB sind eindeutig. Danach sind dem Patienten Abschriften von Un- terlagen, die er im Zusammenhang mit der Aufklärung oder Einwilligung
RECHT unterzeichnet hat, auszuhändigen. Die Unterlagen sind nicht erst dann auszuhändigen, wenn der Patient sie verlangt, sondern sie müssen von dem Behandelnden ohne Aufforderung aus- gehändigt werden.4 Erforderlich ist je- doch, dass es sich um Unterlagen han- delt, die der Patient im Zusammenhang mit der Aufklärung oder Einwilligung in die Behandlung unterzeichnet hat. Vom Patienten nicht unterzeichnete Unterlagen müssen nicht ausgehändigt werden. 3. Streitig ist jedoch, ob zu den aus- zuhändigenden Unterlagen auch sog. unterstützende Informationsmaterialien gehören, die dem Patienten anlässlich der Aufklärung nur gezeigt wurden, die er aber nicht unterschrieben hat.5 Angesichts des unmissverständlichen Wortlautes von § 620 e Abs. 2 S. 2 BGB ist es indessen zutreffend, dass solche Unterlagen nicht davon erfasst wer- den.6 Höchstrichterliche oder eine sons- tige herrschende Rechtsprechung liegt dazu jedoch bisher nicht vor. Derjenige, der keinerlei Risiko eingehen will, bevor die angesprochene Streitfrage höchst- richterlich entschieden ist, sollte auch diese Unterlagen aushändigen. Dies hat aber für den Behandelnden den Nach- teil, dass er im Streitfall – ohne sich auf die vom Patienten unterzeichneten Unterlagen berufen zu können – erfor- derlichenfalls den Nachweis zu führen hat, dass der Patient auch diese unter- stützenden Informationen zur Kenntnis genommen hat. Ferner hat er zu bewei- sen, wie diese Informationsmaterialien gestaltet waren. M.a.W.: Aushändigen sollte man grundsätzlich nur alle von dem Patienten unterzeichneten Aufklä- rungsbögen. Andernfalls bestehen die aufgezeigten Nachteile.7 4. Gemäß § 630 e Abs. 2 S. 2 BGB sind dem Patienten Abschriften der von ihm unterzeichneten Unterlagen zu übergeben. Der Begriff „Abschriften“ ist umfassend zu verstehen. Erfasst werden Kopien und sog. Durchschrei- besätze von Aufklärungsformularen. Die Abschriften müssen die erfolgten handschriftlichen Notizen beinhalten, die im Rahmen der Aufklärung gefer- tigt wurden. Es reicht somit nicht aus, dass der Patient lediglich eine Abschrift © Bankrx/Shutterstock.com des unausgefüllten Vordruckes erhält.8 Nicht erforderlich ist dagegen, dass die Abschriften, die dem Patienten ausge- händigt werden, auch die eingeholte Unterschrift enthalten.9 Gleichwohl ist es empfehlenswert, dem Patienten die von ihm unterzeichneten Unterlagen auszuhändigen, damit es später keine Diskussion darüber geben kann, ob Veränderungen vorgenommen wurden. Sollte nach erfolgter Aufklärung und nach Unterzeichnung der entsprechen- den Dokumentation eine erneute er- weiterte Aufklärung erfolgen und dem Patienten in diesem Zusammenhang weitere Unterlagen zwecks Unterzeich- nung vorgelegt worden sein, die er un- terschrieben hat, gilt das zuvor Gesagte für diese Unterlagen entsprechend.10 5. Ebenso wie ein Patient gemäß § 630 e Abs. 3 BGB auf die Aufklärung gemäß § 630 e Abs. 1 i.V.m. Abs. 2 BGB gemäß § 630 e Abs. 3 BGB verzichten kann, kann er dies auch auf die Aus- händigung der von ihm unterzeichne- ten Patientenunterlagen.11 Ein entspre- chender Verzicht muss jedoch – ebenso wie beim Einwilligungsverzicht in die Aufklärung – freiwillig und ernsthaft und ohne Beeinflussung des Arztes vom Patienten erteilt werden.12 Der ent- sprechende Verzicht kann zwar münd- lich erklärt werden, indessen ist es rat- sam, dass dieser Verzicht dokumentiert und von dem Patienten unterzeichnet wird; zumindest sollte der Verzicht in der Patientenakte festgehalten werden. Ein formularmäßig erklärter Verzicht ist jedoch unwirksam.13 6. Die Beweislast für die Aushändi- gung der Unterlagen gemäß § 630 e Abs. 2 S. 2 BGB trägt der Behandelnde. Es empfiehlt sich daher, sich von dem Patienten eine schriftliche Empfangs- bestätigung geben zu lassen, welche Unterlagen er erhalten hat. Dies nach Datum, Uhrzeit und Angabe des Aus- händigenden.14 Wird gegen die Auf- klärungspflicht des § 630 e Abs. 2 BGB verstoßen, hat dies Folgen hinsichtlich der Beweislast.15 Die Beweislast für die erfolgte notwendige Aufklärung hat nämlich der Behandelnde (§ 630 h Abs. 2 S. 1 BGB). Der Beweis über die erfolgte notwendige Aufklärung muss dann durch Zeugen i.V.m. dem unter- zeichneten Exemplar des Aufklärungs- und/oder Einwilligungsbogens erfol- gen, der nicht ausgehändigt wurde. Im Ergebnis sind die Folgen eines Ver- stoßes gegen § 630 e Abs. 2 S. 1 und S. 2 BGB allerdings nicht besonders schwerwiegend, wenn dem Patienten die von ihm unterzeichneten Aufklä- rungs-/Einwilligungsunterlagen nicht unaufgefordert herausgegeben wur- den, wenn unterzeichnete Aufklärungs- und Einwillungsunterlagen vorliegen.16 III. Aushändigung von Patientenunterlagen i.S.d. § 630 f BGB aus der Patientendokumentation 1. Soweit es um die Aushändigung von Unterlagen aus der Patienten- dokumentation i.S.d. § 630 f BGB geht, hat der behandelnde Arzt nicht von sich aus – ungefragt – z. B. den in seinen Unterlagen befindlichen Anam- nesebogen, auch wenn dieser vom Patienten unterzeichnet ist, auszuhän- Implantologie Journal 7&8 | 2017 93
RECHT digen. Der Anamnesebogen gehört nämlich nicht zu den unaufgefordert herauszugebenden Unterlagen gemäß § 630 e Abs. 2 S. 2 BGB. Soweit es um die Pa tientendokumentation i.S.d. § 630 f BGB geht, hat der Patient grund- sätzlich gemäß § 630 g Abs. 1 BGB nur einen Anspruch auf Einsichtnahme in die vollständige ihn betreffende Pa- tientenakte, soweit der Einsichtnahme nicht erhebliche therapeutische Gründe oder sonstige erhebliche Rechte Dritter entgegenstehen.17 Ein rechtliches Inte- resse dafür benötigt der Patient nicht. Er muss deshalb sein Einsichtnahme- verlangen nicht rechtfertigen.18 2. Neben der Einsichtnahme kann der Patient gemäß § 630 g Abs. 2 S. 1 BGB auch elektronische Abschriften von der Patientenakte gegen entsprechende Kostenerstattung verlangen. M.a.W.: Unaufgefordert braucht der Arzt z. B. einen Anamnesebogen oder sonstige Patientenunterlagen i.S.v. § 630 f BGB nicht von sich aus dem Patienten aus- händigen, sondern nur auf Verlangen und nur gegen entsprechende Kosten- erstattung. Ein Anspruch auf Aushän- digung von Abschriften entfällt gemäß § 630 g Abs. 1 BGB, wenn kein Ein- sichtsrecht aus erheblichen therapeu- tischen Gründen oder aus sonstigen erheblichen Gründen Dritter besteht. Denn wenn kein Einsichtsrecht besteht, kann kein entsprechender Anspruch auf Herausgabe von Abschriften der Patientendokumentation bestehen. Die Zurverfügungstellung der Abschriften kann gemäß § 811 Abs. 2 BGB davon abhängig gemacht werden, dass der Patient dafür einen Kostenvorschuss oder eine Sicherheit leistet. IV. Aushändigung einer vom Patienten unterzeichneten Behandlungsinformation gemäß § 630 c Abs. 2 S. 1 und Abs. 3 BGB 1. Die Infopflicht gemäß § 630 c Abs. 2 S. 1 BGB ist – wie angesprochen – von der Aufklärungspflicht gemäß § 630 e BGB zu unterscheiden.19 Die Infopflicht gemäß § 630 c Abs. 2 S. 1 BGB betrifft die Erläuterung sämtli- cher für die Behandlung wesentlicher Umstände und erstreckt sich gemäß § 630 c Abs. 3 BGB auch auf die vo- raussichtlichen Kosten der Behand- lung.20 Für die Wirtschaftlichkeitsinfor- mation ist gemäß § 630 c Abs. 3 BGB die Textform vorgeschrieben (§ 630 c Abs. 3 S. 1 BGB). § 630 c Abs. 2 oder Abs. 3 BGB sehen – anders als § 630 e Abs. 2 S. 2 BGB – nicht ausdrücklich vor, dass der Behandelnde verpflichtet ist, die entsprechende Information ge- mäß § 630 c Abs. 2 BGB schriftlich zu geben und/oder sich die Information schriftlich vom Patienten bestätigen zu lassen und/oder dem Patienten von diesem unterzeichnete Unterlagen i.S.d. § 630 c BGB unaufgefordert auszuhän- digen. § 630 c Abs. 3 S. 1 BGB bestimmt lediglich, dass die Wirtschaftlichkeits - information in Textform zu erfolgen hat. Weitere Formanforderungen aus ande- ren Vorschriften bleiben zwar davon unberührt, jedoch ist auch dort nicht geregelt, ob der Behandelnde diese Informationen unaufgefordert dem Pa- tienten aushändigen muss. Gleichwohl sollte auf § 630 c Abs. 2 und Abs. 3 BGB § 630 e Abs. 2 S. 2 BGB analog ange- wendet werden, wenn dem Patienten schriftliche Behandlungsinformationen übergeben wurden, die er unterzeich- net hat. Dies bedeutet, dass der Behan- delnde dem Patienten von sich aus die in Textform gegebenen Informationen gemäß § 630 c Abs. 2 und Abs. 3 BGB, die der Patient unterschrieben hat, aushändigen muss. Insoweit gilt das zu § 630 e Abs. 2 S. 2 BGB Gesagte entsprechend. Wenn entsprechende Infobögen vom Patienten unterzeich- net sind, handelt es sich nämlich um vergleichbare Abschriften, wie sie in § 630 e Abs. 2 BGB aufgeführt sind. Da oftmals der Übergang zwischen allge- meinen Infos gemäß § 630 c Abs. 2 und Abs. 3 BGB sowie dem Aufklärungsbo- gen § 630 e BGB fließend sein kann, ist es geboten, § 630 e Abs. 2 S. 2 BGB auf vom Patienten unterzeichnete Infos i.S.v. § 630 e Abs. 2 und Abs. 3 BGB analog anzuwenden. Höchstrichterli- che Rechtsprechung hierzu liegt jedoch nicht vor. Die angesprochene Rechts- frage muss daher als noch nicht ge- klärt bezeichnet werden. Wenn ein Be- handler auf jeden Fall auf der sicheren Seite sein will, sollte er entsprechende Unterlagen, die ein Patient im Rah- men der allgemeinen Information und Aufklärung gemäß § 630 e Abs. 2 und Abs. 3 BGB unterzeichnet, auch diesem ohne ausdrückliches Verlangen von sich aus aushändigen. 2. Folgt man der hier vertretenen Auffassung, dass dem Patienten von ihm unterzeichnete Unterlagen i.S.d. § 630 c Abs. 2 S. 1 und Abs. 3 BGB un- aufgefordert übergeben werden müs- sen, kann wegen der weiteren Konse- quenzen daraus auf die vorstehenden Ausführungen unter II. 4) bis 6) zu § 630 e Abs. 2 S. 2 BGB hinsichtlich der erfassten Abschriften, eines Verzichtes und der Rechtsfolgen eines Verstoßes dagegen Bezug genommen werden. Das dort Gesagte gilt entsprechend für § 630 c Abs. 2 und Abs. 3 BGB. Dr. Klaus Volker Schiller [Infos zum Autor] Sarah Schiller [Infos zur Autorin] Manuel Pfeifer [Infos zum Autor] Literatur t k a t n o K Rechtsanwalt Dr. Klaus Volker Schiller Rechtsanwalt Manuel Pfeifer Gustav-Heinemann-Ufer 56 50968 Köln Tel.: 0221 937017-0 drschiller@svm-rechtsanwaelte.de mpfeifer@svm-rechtsanwaelte.de Rechtsanwältin Sarah Schiller Parkstraße 12 50968 Köln Tel.: 0152 04050800 Sarah.schiller@live.de 94 Implantologie Journal 7&8 | 2017
Die Leser des Implantologie Journals haben jeden Monat die Möglichkeit, ein thematisches Webinar des DT Study Clubs abzu rufen und wertvolle Fortbildungspunkte zu sammeln. Die Teilnahme am Webinar ist kostenfrei. Dr. Kai Höckl [Infos zum Referenten] WEBINAR KURSINFORMATIONEN 1 CME-Punkt Termin: » am 16. August, 15 Uhr, unter: www.DTStudyClub.de/zeramex1 Unterstützt von: Kann Keramik das leisten, was wir von Titan kennen? Dr. Kai Höckl gibt Einblicke in zehn Jahre Erfahrung mit den ZERAMEX System. Das in der Bevölkerung gestiegene Gesundheitsbewusstsein führt zu einer steigenden Nachfrage nach Keramikimplantaten. Wie reagiert man als Dentalexperte auf diese Nachfrage und was soll- ten Sie über die Unterschiede von Titan und Zirkondioxid wissen? In diesem Webinar stellt der Referent anhand konkreter Patienten- fälle die chirurgische Versorgung mit dem vollkeramischen Implan- tatsystem in verschiedenen Indikationen vor. Der erfahrene Implan- tologe referiert über Möglichkeiten und Vorteile des Einsatzes von Keramikimplantaten. Neben der prothetischen Flexibilität durch die Möglichkeit der reversiblen Verschraubung werden dabei Fragen der Ästhetik und Osseointegration beleuchtet. Im Zuge des Webinars werden auch die Eigenschaften des Werkstoffs Keramik und dessen Bedeutung für biologische Komplikationen behandelt. Wissenschaft- liche Untersuchungen zeigen eine geringere Affi nität von Zirkon zu bakterieller Plaque und eine sehr gute Weichgewebsinte gration. Diese Eigenschaften scheinen das Risiko für biologische Komplika- tionen bei Keramikimplantaten zu senken und haben Einfl uss auf den Implantaterfolg. WEBINAR | CONTINUING MEDICAL EDUCATION Live! 16. August, 15 Uhr So einfach wirds gemacht: 1. Bitte registrieren Sie sich direkt über www.DTStudyClub.de als kosten- loses Mitglied im DT Study Club. 2. Jetzt sind Sie kostenloses Mitglied des DT Study Clubs. 3. Möchten Sie das spezielle Implantologie Journal CME-Webinar des Monats oder weitere Webinare aus dem Implantologie Journal CME- Archiv anschauen, so müssen Sie sich jeweils für den Kurs Ihrer Wahl erneut re gistrieren. 4. Um CME-Fortbildungspunkte zu erhalten, müssen Sie im Anschluss an das Webinar am Multiple-Choice-Fortbildungsquiz teilnehmen. Diese können als Bestandteil des Tests sofort ausgedruckt und bei Bedarf bei Ihrer Zahnärztekammer eingereicht werden. 5. Los gehts! Viel Spaß mit dem DT Study Club Online-Fortbildungsportal! WICHTIG! Für Ihre Fortbildungspunkte müssen Sie Ihre voll- ständige Anschrift im Profi l anlegen! DENTAL TRIBUNE STUDY CLUB – DAS ONLINE-PORTAL FÜR ZAHNÄRZTLICHE FORTBILDUNG Der Dental Tribune Study Club ist ein umfassendes internationales Web- Portal für die zahnärztliche Fortbildung. Dabei werden Online-Seminare als interaktive Live-Vorträge oder Aufzeichnung sowie Mitschnitte von Vorträgen auf internationalen Kongressen einem weltweiten Fachpubli- kum unkompliziert zugänglich gemacht. Der Dental Tribune Study Club ermöglicht, fördert und vereinfacht den globalen Know-how-Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis. Der Dental Tribune Study Club verfügt darüber hinaus über eine stetig wachs ende Datenbank mit internationalen wissenschaftlichen Studien, Fachartikeln und Anwenderberichten zu allen Themen der Zahnmedizin. Die Vorteile der Online-Fortbildung im Dental Tribune Study Club » Effi ziente Fortbildung » Keine teuren Reise- und Hotelkosten » Keine Praxisausfallzeiten » Fortbildung überall und jederzeit » Austausch mit Experten und Kollegen problemlos möglich » Zugang zum DT Study Club Archiv WWW.DTSTUDYCLUB.DE Implantologie Journal 7&8 | 2017 95
TIPP | DIGITALISIERUNG Implantatbasierte Lösungen sind für zahnlose Patienten oft nicht erschwinglich oder weder die Knochensituation noch der Mund- hygienestatus lassen eine unmittelbare Versorgung zu. Um den Patienten dennoch eine funktionsgerichtete Behandlung zu er- möglichen, sind Interimsversorgungen eine sehr gute Alterna- tive. Durch CAD/CAM-Technologie und durchgehenden digita- len Workflow bietet sich aktuell die Möglichkeit, mit dem Baltic Denture System gefräste Interimsversorgungen zu produzieren. DORNMEDICAL [Infos zum Unternehmen] Das CranioPlan®-Verfahren Daten ersetzen die vorgegebene Mo- dellierung, in der bisher die Daten der BDLoads und die Daten einer Funktionsab- formung zusammengeführt werden. Die jetzt perfekt anatomisch positionierten STL-Daten und die Daten der jeweiligen Kieferabformungen werden in eine Soft- ware (Freeform Software PlastyCAD™) importiert und durch Bool’sche Subtrak- tion digital voneinander abgezogen. Das Ergebnis ist die fertige Prothese, welche dann in einer Fräseinheit produziert und analog nachgearbeitet wird. Vorteile Ein wesentlicher Vorteil dieser Methode ist die Möglichkeit, dass jederzeit Ände- rungen an der Planung vorgenommen werden können. Die gespeicherten di- gitalen Daten entsprechen exakt der Si- tuation im Mund des Patienten, sowohl im Hinblick auf das Weichgewebe wie auch auf Knochen und Zahnstellung. Sie sind mit der konstruierten Prothese korreliert und können jederzeit im Kon- struktionsprogramm des Baltic Denture Systems bzw. PlastyCAD™ bearbeitet werden – bis hin zur Konstruktion einer fertigen Prothese jeglicher Art. t k a t n o K DORNMEDICAL GmbH Olbernhauer Straße 22 09125 Chemnitz Tel.: 0371 517636 info@dornmedical.de www.dornmedical.de DVT-Aufnahmen und Planung. Um den Status des Patienten zu beurteilen und nachfolgend die ideale Position der digitalen Prothesenroh- linge zu ermitteln, wird eine DVT-Auf- nahme durchgeführt. Anhand der DVT- Aufnahme kann der Arzt den Patien ten sowohl klinisch beurteilen als auch die digital erfassten Modelle mit Best-Fit- Methode positionieren. Die Ausrich- tung der digitalen Prothesen rohlinge (BDLoad-Daten) erfolgt nach dem CranioPlan®-Verfahren in der ACTEON WhiteFox Imaging Software durch Be- stimmung der kranialen Symmetrie- ebenen. Dieses Verfahren gibt dem Mediziner sowie dem Wissenschaftler und Techniker die Möglichkeit, von defi- nierten Referenzpunkten und Referenz - ebenen genaue Messungen durchzufüh- ren, um Therapieverfahren abzuleiten bzw. Therapiehilfsmittel, wie z. B. tem- porären Zahnersatz oder Prothesen, zu positionieren und digital zu produzieren. Protokoll Zunächst erfolgt eine analoge oder digitale Abformung des Ober- und Un- terkiefers durch Abdrucknahme oder Chairside-Scan. Danach werden die Modelle mit dem Desktopscanner digi- talisiert und eine DVT-Aufnahme und eine Analyse, d. h. Festlegung der kra- nialen Symmetrieebenen und der Inzi- salpunkte, erfolgen. Danach werden die STL-Daten der digitalen Abformung und Positionierung der BDLoad-Daten in die DVT-Aufnahme überlagert. Die DVT- 96 Implantologie Journal 7&8 | 2017
Die Leser des Implantologie Journals erhalten monatlich die Möglichkeit, thematische Live-OPs in Form eines Livestreams innerhalb der ZWP online CME- Community abzurufen und wertvolle Fortbildungspunkte zu sammeln. Die Teilnahme ist kostenlos. Um die CME-Punkte zu erhalten, ist lediglich eine Registrierung erforderlich. LIVE-OP | CONTINUING MEDICAL EDUCATION Live-OP im Livestream 11. August 2017 ab 9.15 Uhr LIVE-OP KURSINFORMATIONEN 1 CME-Punkt Termin: » am 11. August, ab 9.15 Uhr, unter: www.zwp-online.info/ cme-fortbildung/livestream Unterstützt von: Dr. Karl Ulrich Volz [Infos zum Referenten] Viele der Patienten, die Dr. Karl Ulrich Volz ope- riert, sind Patienten mit schwerwiegenden ge- sundheitlichen Problemen, wie Krebs, MS oder anderen schweren Erkrankungen, die häufi g auf ein geschwächtes Immunsystem zurück- zuführen sind. Bei der Therapie gewinnt das Zusammenspiel zwischen Medizin und Zahn- medizin eine immer größere Bedeutung. Einer der ersten Schritte ist es, den Körper von Störfeldern zu befreien – hier die Störfelder der Mundhöhle. Hierbei werden im von Dr. Volz entwickelten „ALL IN ONE Behandlungskonzept“ alle Metalle ent- fernt, faule und wurzelbehandelte Zähne und Knochennekrose be- seitigt; die komplette chirurgische und implantologische Aufgaben- stellung mit Sofortimplantaten abgearbeitet und der Patient mit hochästhetischen und stabilen Langzeitprovisorien entlassen. Die Keramikimplantate sind ein zwar elementarer, aber doch nur ein Bau- stein im biologischen Behandlungskonzept. Aufgrund der ständig steigenden Nachfrage nach diesem speziellen Behandlungskonzept hat Dr. Volz neben seiner SWISS BIOHEALTH CLINIC ein Fortbildungs- institut, das CCC Ceramic Competence Center, ins Leben gerufen. Dr. Volz gilt als einer der Begründer der modernen Keramikimplan- tologie, hat sowohl Z-Systems als auch SDS Swiss Dental Solutions gegründet und so viele Zirkon- oxidimplantate wie wahrschein- lich niemand sonst inseriert. ZWP online CME gibt Zahnärzten vielfältige Möglichkeiten, ihr Fach- wissen gemäß den gesetzlichen Vorgaben regelmäßig und konti- nuierlich auf den neuesten Stand zu bringen. Die Palette reicht von Fachbei trägen, über Webinare bis hin zu Live-Operationen aus den verschiedenen Competence Centern. Der Fragebogen (Wissenstest) muss mindestens zu 70 Prozent korrekt ausgefüllt werden, um die jeweiligen Fortbildungspunkte gutgeschrie- ben zu bekommen. Bei erfolgreicher Teilnahme erhält der Nutzer ein Zertifi kat über 2 CME-Punkte, was anschließend bei der Kammer ein- zureichen ist. Registrierung/ZWP online CME-Community Um aktiv an der ZWP online CME teilnehmen zu können, ist die kos- tenfreie Mitgliedschaft in der ZWP online CME-Community erforderlich. Bitte beachten Sie, dass die mit * gekennzeichneten Pfl ichtfelder ( Titel, Name, Adresse) vollständig ausgefüllt sein müssen, um das bei erfolg- reicher Teilnahme ausgestellte Zertifi kat bei der Kammer einzureichen. Nach der kostenlosen Registrierung unter www.zwp-online.info/ cme-fortbildung/livestream erhalten die Nutzer eine Bestätigungsmail und können das Fortbildungsangebot sofort vollständig nutzen. Vorteile der Mitgliedschaft: » Sie partizipieren an einem regelmäßigen, qualitativ hochwertigen Online-Fortbildungsangebot » Sie erwerben Ihre Fortbildungspunkte über Multiple-Choice-Tests bequem von zu Hause aus » Sie erhalten regelmäßig die aktuellsten CME-Informationen per Newsletter » Sie haben über das ZWP online CME-Archiv Zugriff auf ein thema- tisch breit gefächertes Angebot an CME-Artikeln, -Webinaren und -Live-Operationen/Behandlungen » Exklusiver Live-Chat mit den Referenten/Operateuren » Effi ziente Fortbildung » Keine teuren Reise- und Hotelkosten » Keine Praxisausfallzeiten » Fortbildung überall und jederzeit Sie erhalten einen weiteren CME-Punkt nach der richtigen Beantwortung der CME-Fragen. 1 CME-Punkt WWW.ZWP-ONLINE.INFO/CME-FORTBILDUNG/LIVESTREAM Implantologie Journal 7&8 | 2017 97
IMPRESSUM Kongresse, Kurse und Symposien CME Live-OP-Streaming mit Dr. Karl Ulrich Volz: Keramik ist einfacher – aber anders Sofortimplantat Region 11 mit Sofortversorgung 11. August 2017, 9.15 Uhr www.zwp-online.info/cme-fortbildung/livestream 14. Leipziger Forum für Innovative Zahnmedizin 15./16. September 2017 Veranstaltungsort: Leipzig Tel.: 0341 48474-308 Fax: 0341 48474-290 www.leipziger-forum.info 47. Internationaler Jahreskongress der DGZI 29./30. September 2017 Veranstaltungsort: Berlin Tel.: 0341 48474-308 Fax: 0341 48474-290 www.dgzi-jahreskongress.de Faxantwort an 0341 48474-290 Bitte senden Sie mir die angekreuzten Veranstaltungsprogramme zu. Titel, Name, Vorname E-Mail-Adresse (Für die digitale Zusendung des Programms.) Zeitschrift für Implantologie, Parodontologie und Prothetik IMPLANTOLOGIE Journal Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. Impressum Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. Paulusstraße 1, 40237 Düsseldorf Tel.: 0211 16970-77 Fax: 0211 16970-66 sekretariat@dgzi-info.de Verleger: Torsten R. Oemus Verlag: OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-0 Fax: 0341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Deutsche Bank AG Leipzig IBAN DE20 8607 0000 0150 1501 00 BIC DEUTDE8LXXX Verlagsleitung: Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (V.i.S.d.P.) Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Chefredaktion: Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (V.i.S.d.P.) Schriftführer: Dr. Georg Bach Redaktion: Georg Isbaner · Tel.: 0341 48474-123 g.isbaner@oemus-media.de Katja Scheibe · k.scheibe@oemus-media.de Redaktioneller Beirat: Dr. Georg Bach, Prof. Dr. Herbert Deppe, Prof. (CAI) Dr. Roland Hille, Prof. Dr. Dr. Kai-Olaf Henkel, Dr. Rolf Vollmer Layout: Sandra Ehnert/Theresa Weise Tel.: 0341 48474-119 Korrektorat: Frank Sperling/Sophia Pohle Tel.: 0341 48474-125 Druck: Silber Druck oHG Am Waldstrauch 1, 34266 Niestetal Erscheinungsweise/Aufl age: Das Implantologie Journal – Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Im- plantologie e.V. – erscheint 2017 in einer Aufl age von 15.000 Exemplaren mit 10 Ausgaben (2 Doppelausgaben). Der Bezugspreis ist für DGZI-Mitglieder über den Mitgliedsbeitrag in der DGZI abgegol- ten. Es gelten die AGB. Verlags- und Urheberrecht: Die Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlegers und Herausgebers unzulässig und strafbar. Dies gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspei- cherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einver ständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt, sofern nichts anderes vermerkt ist. Mit Einsendung des Manuskriptes gehen das Recht zur Veröffentlichung als auch die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten in deutscher oder fremder Sprache, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken und Foto- kopien an den Verlag über. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Beiträge auf Formfehler und fachliche Maßgeblichkeiten zu sichten und gegebenenfalls zu berichtigen. Für unverlangt eingesandte Bücher und Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Mit anderen als den redaktionseigenen Signa oder mit Verfasser namen gekennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, die der Meinung der Redaktion nicht zu entsprechen braucht. Der Verfasser dieses Beitrages trägt die Verantwortung. Gekennzeichnete Sonderteile und Anzeigen befi nden sich außerhalb der Verantwortung der Redaktion. Für Verbands-, Unternehmens- und Marktinformationen kann keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung für Folgen aus unrichtigen oder fehlerhaften Darstellun- gen wird in jedem Falle ausgeschlossen. Gerichtsstand ist Leipzig. Praxisstempel / Laborstempel Grafi k/Layout: Copyright OEMUS MEDIA AG 98 Implantologie Journal 7&8 | 2017
ABOSERVICE Implantologie Journal Interdisziplinär und nah am Markt BESTELLUNG AUCH ONLINE MÖGLICH www.oemus.com/abo Lesen Sie in der aktuellen Ausgabe folgende Themen: Fachbeitrag | Prothetik Der Einsatz von einteiligen Keramikimplantaten im Praxisalltag CME | DGZI Peer-reviewed Allogene Knochenersatzmaterialien DGZI intern Juristische Streitigkeiten in der Zahnarztpraxis Markt | Interview „Auf dem Level der weltweit Besten“ Faxantwort an 0341 48474-290 Ja, ich möchte die Informationsvorteile nutzen und sichere mir folgende Journale bequem im günstigen Abonnement:  Implantologie Journal  Prophylaxe Journal  Endodontie Journal  Oralchirurgie Journal jährlich 10 x 6 x jährlich 4 x jährlich 4 x jährlich 99,– Euro* 66,– Euro* 44,– Euro* 44,– Euro* Name / Vorname Straße/PLZ/Ort Unterschrift Stempel * Alle Preise verstehen sich inkl. MwSt. und Versandkosten (Preise für Ausland auf Anfrage). Widerrufsbelehrung: Den Auftrag kann ich ohne Begründung innerhalb von 14 Tagen ab Bestellung bei der OEMUS MEDIA AG, Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig schriftlich widerrufen. Rechtzeitige Absendung genügt. Das Abonnement verlängert sich automatisch um 1 Jahr, wenn es nicht fristgemäß spätestens 6 Wochen vor Ablauf des Bezugszeitraumes schriftlich gekündigt wird. 7 1 / 8 + 7 J I O EM U S M E D I A AG Holbeinstraße 29 · 04229 Leipzig · Tel.: 0341 48474-201 · grasse@oemus-media.de IMPLANTOLOGIE JournalZeitschrift für Implantologie, Parodontologie und Prothetik21. Jahrgang | € 10,00 zzgl. MwSt. | ISSN 1435-6139 | PVSt. F 42816Fachbeitrag | ProthetikDer Einsatz von einteiligen Keramikimplantaten im Praxisalltag Seite 14CME | DGZI Peer-reviewedAllogene KnochenersatzmaterialienSeite 20DGZI internJuristische Streitigkeiten in der ZahnarztpraxisSeite 48Markt | Interview„Auf dem Level der weltweit Besten“Seite 687/8 2017inkl.CME-WebinarCME-Artikel
Innovative Präzision Made in Germany OT-F³ KURZES PORENIMPLANTAT bei reduziertem vertikalen Knochenangebot OT-F³ Implantatoberfläche SE-Modus x30 Kurze OT-F³ Press-Fit -Implantate (cid:3) 3.8 / (cid:3) 4.1 / (cid:3) 5.0 4.1 x 5 5.0 x 5 3.8 x 7 4.1 x 7 5.0 x 7 3.8 x 9 4.1 x 9 5.0 x 9 (cid:122) EINFACHES CHIRURGISCHES PROTOKOLL schneidende, formkongruente Bohrer – kombinier- bar mit komprimierenden Osteotomen und schneidenden Osteotomen für internen Sinuslift (cid:122) EINZIGARTIGE OBERFLÄCHENTOPOGRAPHIE erlaubt Kronen-Wurzel-Verhältnis von 2:1 und Einzelzahnversorgung (cid:122) GESINTERTE, PORÖSE OBERFLÄCHE ermöglicht knöchernes Einwachsen in die gesamte dreidimensionale Struktur (Osseoinkorporation) OT medical GmbH · Konsul-Smidt-Straße 8b · 28217 Bremen · Tel. 0421 557161-0 · info@ot-medical.de · www.ot-medical.de