16 | www.kn-aktuell.de AUS DER PRAXIS Nr. 10 | Oktober 2010 Abb. 7: Nach Entfernung des flüssigen Kofferdams und überschüssigen Materials. Abb. 8: Infiltrierte Läsion einen Monat nach dem Behandlungsabschluss. Fortsetzung von Seite 15 Behandlung der WSL nach KFO-Behandlung mittels Icon Kariesinfil- trant – vestibular Fallbericht Bei einem 17-jährigen Patien- ten, der im Rahmen der kie- ferorthopädischen Behand- lung mit einer festsitzenden Apparatur über 24 Monate behandelt wurde, wurde nach erfolgreichem Abschluss der Therapie und Entbänderung WSL diagnostiziert. Die Lä- sionen waren vier Wochen nach der Entbänderung un- verändert vorhanden und ver- färbten sich zusätzlich im Laufe dieser Zeit noch gelb- braun (Abb. 1). Diese ausge- prägten, verfärbten Läsionen beeinträchtigten das Lächeln des Patienten in starkem Maße. Es wurde entschieden, dass die post-orthodonti- schen Läsionen mit einer neuen Behandlungsmethode, der Kariesinfiltration, behan- delt werden. ANZEIGE In einem ersten Schritt wur- den alle Zähne mit einer fluo- ridfreien Polierpaste mithilfe eines Gummikelchs poliert. Anschließend wurden die zu behandelnden Zähne isoliert. Besonders bei WSL im zervi- kalen Bereich kann die An- wendung eines Kofferdams zu einer Überlappung führen, wodurch die Zugangsmög- lichkeiten während der Be- handlung erschwert werden. In solchen Fällen kann ein lichtgehärtetes Isoliermate- rial verwendet werden (Opal- dam, Ultradent, South Jordan, USA) (Abb. 2). Dieses Verfah- ren wird häufig bei ambulan- ten Bleachingbehandlungen angewendet, da es sehr benut- zerfreundlich ist und das Ar- beitsgebiet effektiv isoliert. Um das Überlappen der WSL in den zervikalen Bereichen zu verhindern, wurde das Bar- rierematerial vorsichtig auf folgende Weise angebracht: Zunächst wurde durch Aus- sparen des Gingivalrandes die benachbarte Gingiva bis zur mukogingivalen Grenz - linie mit dem lichthärtenden Isoliermaterial mithilfe einer 20er-Kanüle abgedeckt. An- schließend wurde das Iso - liermaterial direkt am Gingi- valsaum mit einer feineren 25er-Kanüle appliziert und lichtgehärtet. So kann das Material präzise entlang des Gin givalsaumes angebracht werden, ohne dass die WSL überlappt werden. In einigen Fäl len kann die zusätz liche Verwendung eines Retrak- tionsfadens sinnvoll sein, be- vor das Isoliermaterial auf - gebracht wird. Nach der erfolgreichen Isolie- rung des Arbeitsfeldes folgte die Durchführung der Karies - infiltration (Icon Kariesin - filtrant – vestibular, DMG, Hamburg/Deutschland). Beim ers ten Schritt der Infiltrations- behandlung wurde die pseu - dointakte Oberflächenschicht mit 15%igem HCl-Gel (Icon- Etch) erodiert (Abb. 3). Aufge- tragen wurde das Gel mit ei- nem Applikator, der speziell für die Anwendung an glatten Oberflächen entwickelt wur - Jahrestagung der DGKFO (Messe Frankfurt am Main) Für weitere Informationen zum Netzwerkkonzept finden Sie uns am 12. / 13.11.2010 am Stand der EOS Health AG in Halle 5.1, Stand C5 – Wir freuen uns auf Ihren Besuch! SIE DENKEN INNOVATIV UND HANDELN BETRIEBSWIRTSCHAFTLICH? FÜLLEN SIE DIE LÜCKE IN IHRER REGION MIT 3D-RÖNTGEN IM MESANTIS-NETZWERK! (cid:37)(cid:1)(cid:1)(cid:5)(cid:7)(cid:4)(cid:7)(cid:22)(cid:15)(cid:20)(cid:26)(cid:27)(cid:30)(cid:31)(cid:22)(cid:23)(cid:1)(cid:19)(cid:39)(cid:29)(cid:1)(cid:18)(cid:22)(cid:26)(cid:18)(cid:1)(cid:33)(cid:18)(cid:29)(cid:16)(cid:18)(cid:30)(cid:30)(cid:18)(cid:29)(cid:31)(cid:18)(cid:1) (cid:11)(cid:8)(cid:13)(cid:4)(cid:6)(cid:18)(cid:21)(cid:15)(cid:26)(cid:17)(cid:24)(cid:32)(cid:26)(cid:20)(cid:30)(cid:28)(cid:24)(cid:15)(cid:26)(cid:32)(cid:26)(cid:20)(cid:1) (cid:37)(cid:1)(cid:1)(cid:36)(cid:32)(cid:23)(cid:32)(cid:26)(cid:19)(cid:31)(cid:30)(cid:27)(cid:29)(cid:22)(cid:18)(cid:26)(cid:31)(cid:22)(cid:18)(cid:29)(cid:31)(cid:18)(cid:1)(cid:14)(cid:27)(cid:30)(cid:22)(cid:31)(cid:22)(cid:27)(cid:26)(cid:22)(cid:18)(cid:29)(cid:32)(cid:26)(cid:20)(cid:1) (cid:17)(cid:18)(cid:29)(cid:1)(cid:18)(cid:22)(cid:20)(cid:18)(cid:26)(cid:18)(cid:26)(cid:1)(cid:14)(cid:29)(cid:15)(cid:35)(cid:22)(cid:30)(cid:1)(cid:22)(cid:25)(cid:1)(cid:9)(cid:18)(cid:30)(cid:32)(cid:26)(cid:17)(cid:21)(cid:18)(cid:22)(cid:31)(cid:30)(cid:25)(cid:15)(cid:29)(cid:23)(cid:31) (cid:37)(cid:1)(cid:1)(cid:22)(cid:17)(cid:18)(cid:15)(cid:24)(cid:18)(cid:29)(cid:1)(cid:38)(cid:16)(cid:18)(cid:29)(cid:34)(cid:18)(cid:22)(cid:30)(cid:18)(cid:29)(cid:30)(cid:31)(cid:15)(cid:26)(cid:17)(cid:27)(cid:29)(cid:31)(cid:1)(cid:19)(cid:39)(cid:29)(cid:1) (cid:10)(cid:25)(cid:28)(cid:24)(cid:15)(cid:26)(cid:31)(cid:27)(cid:24)(cid:27)(cid:20)(cid:18)(cid:26) de und der an die Spritze mit dem Ätzgel angeschlossen werden kann. In der Mitte des Applikators befindet sich eine Öffnung, durch die das Mate- rial abgegeben wird. Die Be- flockung um diese Öffnung he- rum gewährleistet die gleich- mäßige Verteilung des Ätzgels oder Kunststoffes in den ge- wünschten Bereichen. In die- sem Fall wurden die Zähne 35 bis 42 mit Icon behandelt. Zu Vergleichszwecken wurden die Zähne 43 bis 45 mit Fluorid- lack behandelt. Der Ätzschritt erforderte zur ausreichenden Entfernung der Oberflächenschicht eine Kon- taktzeit von zwei Minuten. Bei älteren, eher inaktiven oder stark verfärbten Läsionen kann eine Wiederholung des Ätzschrittes für weitere zwei Minuten erforderlich sein. Be- nachbarte Zähne, die nicht mit Icon behandelt werden, kön- nen mit einem Mylar Tape oder Teflon Tape geschützt werden. Damit ein homogenes Ätz- muster erreicht wird, wurde das Ätzgel während der Kon- taktzeit kreisend mit dem Ap- plikator bewegt. Dann wurde das Ätzgel sorgfältig mit Was- serspray abgespült und die Zähne mit Luftspray getrock- net. Nun sollte die Oberfläche eine kalkartige, weiße Er- scheinung haben, die mit dem Ätzmuster beim herkömmli - chen Schmelz-Ätzverfahren mit einem 37%igen H3PO4-Gel vergleichbar ist. Nach der Ät- Kurzvita Dr. med. dent. Jin-Ho Phark (cid:129) 1998–2003 Zahnmedizin, Hum- boldt-Universität Berlin Kurzvita MESANTIS-3D Röntgenprofi s baut gegenwärtig ein Netzwerk von ertragsstarken, dentalradiologi- schen Diagnostikzentren im deutschsprachigen Raum auf. Ihre Vorteile als MESANTIS-Lizenz- nehmer liegen in einem speziellen DVT-Scanner (MESANTIS line) mit geringer Strahlenbelastung, einer gesetzeskonformen IT-Ausstattung, einer zertii zierten DVT-Spezialistenausbildung, dem EU-zertii zierten Langzeitarchiv, der einzigartigen MESANTIS Überweiser-Lounge und der datenschutzkonformen DICOM-Lounge für einen sicheren und verschlüsselten Datentransfer. 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Zusammenfassung Ästhetische Verbesserungen kariöser WSL basieren auf dem Maskierungseffekt die- ser Schmelzläsionen durch eine Harzinfiltration, die das Erscheinungsbild der Läsio- nen optimal an den umliegen- den gesunden Zahnschmelz anpasst. Aktive Läsionen oder WSL nach einer kieferortho- pädischen Behandlung haben unmittelbar nach der Entfer- nung der festen KFO-Appara- turen eine sehr dünne Ober- flächenschicht. Diese Art von Läsionen ist deshalb beson - ders für die Infiltrationsbe- handlung geeignet und ihr äs- thetisches Erscheinungsbild kann einfach und effektiv ver- bessert werden. 1 FUNDECTO, Universidade de São Paulo – USP, São Paulo, Brasilien 2 Department of Comprehen- sive Care, Case Western Re- serve University, Cleveland, OH, USA Kurzvita Prof. Dr. Marcio Garcia dos Santos, MSc, PhD (cid:129) 1990–1995 Zahnmedizin, Univer - sidade de São Paulo (USP-SP), Bra- silien (cid:129) 2000 MSc in Restaurativer Zahn- heilkunde, Universidade de São Paulo (USP-SP), Brasilien (cid:129) 2004 PhD in Restaurativer Zahn- heilkunde, Universidade de São Paulo (USP-SP), Brasilien (cid:129) 2004–2010 Professor, Postgradu- ale Ausbildung, (FUNDECTO, USP- SP), Brasilien (cid:129) 1996–2010 Private Praxis, São Paulo, Brasilien (cid:129) 10/2010 Internationaler Produkt- manager, BEGO Implant Systems GmbH, Bremen Adresse Prof. Dr. Marcio Garcia dos Santos 1178 Rua Emilio Mallet Tatuapé CEP 03320-901 São Paulo SP Brasilien marciogarciasantos@yahoo.com.br zung sollten sämtliche Verfär- bungen verschwunden sein. Um das Wasser aus dem Inne- ren der Mikroporositäten zu entfernen, das die Penetration mit dem Infiltrat verhindern würde, wurde die Oberfläche mindestens 30 Sekunden lang mit 99%igem Ethanol (Icon- Dry) benetzt und dann mit Luftspray getrocknet. Schon fünf bis zehn Sekunden nach der Icon-Dry-Anwendung wa- ren die weißen Flecken un- sichtbar oder weniger inten- siv. Bei diesem Schritt hat man eine sehr gute Zwischenkon- trolle des möglichen ästhe - tischen Ergebnisses der In - filtrationsbehandlung. Wenn allerdings die Verfärbung oder der weiße Fleck an die- sem Punkt weiter bestehen sollte, sollten das Ätzen und das Trocknen noch einmal wiederholt werden. Mit der Verdunstung des Ethanols und der folgenden Lufttrock- nung sollten die Läsionen wieder eine kalkweiße Er- scheinung annehmen (Abb. 4). Insgesamt kann der Ätz- schritt dreimal durchgeführt werden. Dann wurde ein neuer Ap - plikator an die Icon-Infiltrant- Spritze angeschlossen und der Infiltrant aufgetragen. Das erfolgte in zwei Schrit- ten. Beim ersten Infiltrations- schritt war eine Einwirkzeit von drei Minuten erforderlich. Danach wurden Überschüsse auf der Oberfläche vorsichtig (cid:129) 2006 Promotion, Charité-Uni - versi tät Medizin Berlin (cid:129) 2003–2006 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Abteilung für Zahn - erhaltungskunde, CVK, Charité- Universität Medizin Berlin (cid:129) 2006–2010 Associate Professor, Department of Comprehensive Care, Dental School, Case Wes - tern Reserve University, Cleve- land, OH, USA (cid:129) 12/2010 Assistant Professor, Division of Restorative Sciences, Herman Ostrow School of Den - tistry, University of Southern California, Los Angeles, CA, USA Universidade Araraquara, São Paulo (cid:129) 2002–2004 Visiting Professor, Cli- nic of Restorative Dentistry, Uni- versity of Minnesota, Minneapo- lis, MN, USA (cid:129) 2004–2007 PhD, Associate Profes- sor, Dept. of Operative Den tistry, Clinic of Restorative Dentistry, Uni- versidade Araraquara, São Paulo (cid:129) 2007–2010 Associate Professor, Dept. of Comprehensive Care, Den- tal School, Case Western Reserve University, Cleveland, OH, USA (cid:129) 12/2010 Professor, Division of Res - taurative Sciences, Herman Ostrow School of Dentistry, University of Southern California, Los Angeles, CA, USA