20 | www.kn-aktuell.de EVENTS Nr. 3 | März 2011 „IDS ist und bleibt dasInnovationsschaufenster“ In wenigen Tagen, nämlich vom 22. bis 26. März 2011, öffnet die weltweit größte Messe für Zahnmedizin und Zahntechnik erneut ihre Tore – die IDS. Besucher aus aller Welt werden dann die Möglichkeit erhalten, sich detailliert über neueste Entwicklungen, aktuelle Materialien oder jüngste Behandlungskonzepte zu informieren. Jeannette Enders und Daniel Zimmermann sprachen mit Dr. Martin Rickert, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie e.V. (VDDI), und Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Koelnmesse GmbH. Bei welchen Ausstellergrup- pen verzeichnen Sie den höchs ten Zuwachs? Kuhrt: Wir verzeichnen in vie- len Angebotsbereichen der IDS Zuwächse. Das ist sicherlich teilweise auch auf die Tatsa- che zurückzuführen, dass zahl - reiche Aussteller in den letzten Jahren ihre Angebotspalette er- weitert bzw. um zukunftsträch- tige Produktgruppen ergänzt haben. Besonders hervorzu - heben sind dabei die Angebots- bereiche Implantologie, Pro- phylaxe, Zahn- und Mundhy- giene, Zahnästhetik und CAD/ CAM. Aber auch bei Ausstat- tung und Ausrüstung zahnärzt- licher Fun ktionsbereiche sowie Zahntechnik-Funktionssysteme sind spürbare Zuwächse zu ver- zeichnen. einen deutlichen Dämpfer er- halten. Wird die IDS dadurch ihre Stellung als bedeutends - te globale Leitmesse ausbauen können? Rickert: Die Bedeutung der IDS und ihre unbestrittene Spitzen- stellung als globale Leitmesse ist das Ergebnis einer kontinu- ierlichen und seit Jahren ziel - gerichteten Messestrategie der deutschen Dental-Industrie und unseres Partners Koelnmesse. Die hohe Internationalisierung bei Ausstellern und Besuchern schafft eine Atmosphäre der Weltoffenheit, die die IDS zum internationalen und zum voll- ständigsten Dentalmarktplatz gemacht hat und die sie unab- hängig von temporären oder regionalen Wirtschaftsentwick- lungen macht. www.ids-cologne.de buchbar. Dort sind auch alle Detailinfor- mationen rund um diese Servi- ces sowie um Anreise und Auf- enthalt zu finden. Gibt es weitere Neuerun- gen im Angebot an Werbe- und Pressearbeit, an Dienstleistun- gen und Service für Aussteller sowie Fachbesucher für die IDS 2011? Kuhrt: Neu ist, dass die IDS ei - ne eigene, kostenlose App für iPhone, Backberry und weitere Betriebssysteme anbietet. Diese beinhaltet Katalog und innova - tives Navigationssystem für mo- bile Endgeräte und führt die Be- sucher dadurch zielsicher durch die Hallen und zu den entspre- chenden Messeständen. Darü- ber hinaus bietet die App Infor- Die bundesweit zu verzeich- nende Belebung der gewerbli - chen Wirtschaft ist anhaltend. Trifft dies auch für den Dental- sektor und damit für das Messe- geschäft zu? Rickert: Das bisherige Nach - frageverhalten der Patienten be- stätigt, dass die Bereitschaft der Menschen, ihre eigene Gesund- heit wieder herstellen zu lassen, nicht nachhaltig negativ durch die schwierigen wirtschaftlichen Umstände beeinflusst wurde. Die Menschen wissen, Investitionen in die Gesundheit sind Investitio- nen in die eigene Lebensqualität, sie sind letztendlich Investitio- nen in die eigene Zukunft. Der amerikanische Dental- markt hat durch die Rezession (Quelle: Koelnmesse ) Durch Flächenvergrößerun- gen wurde den Ausstellern und Besuchern 2009 ein höheres Maß an Aufenthaltsqualität geboten. Mehr Raum schaffen für Infor- mation und Kommunikation auf den Ständen lautete vor zwei Jahren das Motto. Was ist 2011 zu erwarten? Kuhrt: Zusätzlich zu den Hal- len 3, 4, 10 und 11 wird erstmals auch die Halle 2 und damit eine Bruttoausstellungsfläche von 143.000m² belegt. Dadurch gren - zen alle bespielten Messehallen nahtlos aneinander und sind auf kürzestem Weg über die zur IDS 2011 geöffneten Eingänge Süd, Ost und West erreichbar, um die Besucherströme möglichst gleich- mäßig zu lenken. Ausstellern und Besuchern wird in diesem Jahr ein beson - derer Flug- und Bahn-Service geboten. Können Sie uns diesen Service kurz erläutern? Kuhrt: Erstmals ist Lufthansa die offizielle Airline der IDS 2011, die den Besuchern aus über 250 ausländischen Städten in 100 Ländern exklusive Sonder- konditionen anbietet. Zusätzlich zu den ermäßigten Flugtickets der Lufthansa können auch Bahnreisende mit vergünstigten Zugtickets der Deutschen Bahn zur Internationalen Dental-Schau reisen. Beide Reiseangebote sind über die Website der IDS unter (Quelle: Koelnmesse ) mationen zu den Gastronomie- angeboten und dem Rahmen- programm der Veranstaltung. So können die Besucher unterwegs oder in den Messehallen jeder- zeit auf wichtige Informationen der IDS zugreifen. Außerdem werden Bilder der Veranstaltung erstmals nicht nur auf der Web- site der IDS, sondern auch auf der Online-Plattform „flickr“ un- ter einem eigenen IDS-Account zu finden sein. Last but not least verfügt die Neuheitendatenbank der IDS über verbesserte Such- funktionen, um Journalisten und Besuchern das Aufspüren span- nender Innovationen noch wei- ter zu erleichtern. Bleibt es bei der Regelung, dass die Messe am ersten Tag, also am 22. März 2011, ausschließlich dem Dental-Fachhandel und den Importeuren offen steht und so die Möglichkeit zu ungestörten Verkaufsverhandlungen bietet? Rickert: Die Regelung hat sich nach allem, was wir aus Kreisen der Aussteller und der interna- tionalen Dentalfachhändler hö- ren, bewährt. Der Handel schätzt es sehr, wenn die Fachleute auf den Ausstellerständen uneinge- schränkt für Verhandlungen und Geschäftskontakte zur Verfü- gung stehen. Haben Sie vielen Dank für das Interview. Dr. Martin Rickert, Vorstandsvorsitzender des Ver- bandes der Deutschen Dental-Industrie e.V. (VDDI). Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Koelnmesse GmbH. ternehmen aus Ländern wie z.B. Argentinien, Australien, Brasi- lien, Bulgarien, China, Japan, Israel, Pakistan, Russland, Spa- nien oder Taiwan in Köln begrü- ßen können. Auf der IDS 2009 standen Im- plantlösungen und zunehmend auch CAD/CAM-Fertigungstech- niken im Vordergrund. Wird sich diese Entwicklung in 2011 fort- setzen? Rickert: Für 2011 sehen wir eine Fülle von Neuerungen und Trends. Ein Haupttrend ist nach wie vor die Digitalisierung. Von der Ab- drucknahme mit Oralscannern bis zur frästechnischen Bearbei- tung verschiedener Werkstoffe schreitet sie weiter voran. Die Implantologie erweist sich seit vielen Jahren als Boomsegment. Im letzten Jahr rückten durch - messerreduzierte und kurze Im- plantate in den Vordergrund. Selbst stark geschädigte Zähne lassen sich oft noch viele Jahre erhalten. Im Bereich der Endo - dontie bleibt die Reinigung des Wurzelkanals nach wie vor ein Dauerbrenner. Als einen grö - ßerer Trend bei den neuen Ge- schäftsmodellen beobachten wir vor allem die immer vielfältigere Zusammenarbeit zwischen La- bors, Zentralfertigern und Indus- trieunternehmen. Heute kann das Ein-Mann-Labor mit den richti- gen Konzepten dasselbe Portfo- lio anbieten wie ein Großbetrieb. Die digitale Röntgentechnologie wiederum beflügelt spezielle Di- agnostikzentren, die auch der kleineren Praxis das gesamte Spektrum zur Verfügung stellen. Die Anmeldungen für die kommende Auflage der Interna- tionalen Dental-Schau laufen auf Hochtouren. Wie viele Ausstel - ler und Besucher erwartet die Koelnmesse nach der erfolgrei- chen IDS 2009? Kuhrt: Wir erwarten rund 1.800 Anbieter aus über 55 Ländern. Aufgrund des ausgezeichneten Zuspruchs aufseiten der Aus- steller rechnen wir damit, dass wir – hiermit meine ich sowohl die GFDI, den VDDI als auch die Koelnmesse – auch auf Besu- cherseite an den Erfolg der Vor- veranstaltung anknüpfen kön- nen. Damals kamen mehr als 100.000 Besucher nach Köln. Viele Hersteller haben ange- kündigt, neue Produkte bereits im Vorfeld der IDS auf den Markt zu bringen. Wird dies Auswirkungen auf die Besucherzahlen haben? Rickert: Davon gehe ich nicht aus, denn die IDS ist und bleibt das Innovationsschaufenster für die weltweite Dentalbranche. Wir haben es bei Innovationen in der Dentalwelt mit sehr komplexen Lösungen und Anwendungen zu tun, die weit über den Neuigkeits- wert von anderen Produkten, etwa der Konsumgüterindustrie, hinausgehen. Innovationen für Praxis und Labor verlieren ihren Reiz für die Anwender ja nicht da- durch, dass sie schon einmal vor- gestellt wurden. Die eigene un - ternehmerische Entscheidung, ob und wie ich ein neues Verfah- ren in meinen Betrieb eingliedern kann, macht eine intensive Aus- einandersetzung mit dem Pro- dukt erforderlich. Den umfas- sendsten Überblick über Innova- tionen gewinnen Zahnärzte und Zahntechniker mit Sicherheit auf der IDS 2011. Asiatische Hersteller waren zuletzt prominent vertreten. Wer- den für 2011 neue Länderbeteili- gungen erwartet? Kuhrt: Nach aktuellem Stand der Dinge kommen keine weite- ren Länderbeteiligungen hinzu. Zu den stärksten Beteiligungen zählen nach Deutschland und Italien die USA, die Republik Korea und die Schweiz. Aber selbstverständlich werden wir im März 2011 auch wieder Un -