2 | NEWS Nr. 12 | Dezember 2012 Dr. Douglas E. Toll verstorben Ein Nachruf von Dipl.-Biol. Nicole Drinkuth. Es gibt wenige Persönlichkeiten, deren Wirkung eine derart nach- haltige ist, deren Präsenz jeden berührt, der mit ihr in Kontakt tritt. Douglas Edward Toll, am 31.1.1930 in Fond du Lac, Wiscon- sin/USA geboren, war eine sol- che Persönlichkeit. Am 29.9.2012 ist er im Alter von 82 Jahren ver- storben. Die Stationen seines Lebens kann man wie folgt nachzeichnen: Auf- gewachsen in Ripon, ebenfalls Wisconsin, wurde er ein Pfadfin- der der „Boy Scouts of America“ und stieg dort immerhin in den Rang eines Adlers auf. 1948 ab- solvierte er den Highschool- Abschluss als Klassensprecher. Douglas Toll machte 1948 eine vorzahnärztliche Ausbildung am Ripon College und studierte an- schließend von 1951 bis 1954 Zahnmedizin an der Northwes- tern University in Chicago, Illi- nois/USA, um dann von 1954 bis 1959 als Zahnarzt bei der Air Force Dienst zu tun. Dort schaff te er es bis zum Colonel (Oberst). Im Rahmen seines Dienstes beim Militär war er z.B. in Marokko stationiert, wo er im Atlasgebir - ge nebenbei Skifahren lernte und – ebenfalls ganz nebenbei – Teamkapitän der Skimannschaft der Air Force wurde. Man spürt in diesen Zeilen den Ehrgeiz dieses Mannes: Eagle Boy Scout, Klassen- sprecher, Teamkapitän, Oberst. Der Erfolg gab ihm recht und moti vier - te ihn. Im Lau fe seiner Militärkarriere war er auch in Deutschland stationiert. Doug las Toll war deutscher Herkunft und lernte während sei ner Stationierung in Pforzheim das Land sei - nerVorväter kennen und lieben. Er sah viele Län- der und lernte diverse Kulturen und Menschen kennen. Das sollte ihn sein Leben lang prägen. Nach seiner Entlassung aus dem ak tiven Dienst im Jahr 1959 ar - bei tete er von 1960 bis 1966 als Allgemeinzahnarzt in einer Pra- xis in Palos Verdes, Kalifornien/ USA. Im Rahmen dieser Tätigkeit ver- suchte er sich bereits in der Kie- ferorthopädie. Dies war der Be- ginn einer Leidenschaft, die ihn sein Leben lang nicht mehr los- lassen sollte. Bereits während seiner Militärzeit hatte Douglas Toll bei Korkhaus, Stockfisch und Bimler – den Großen der Funktionskieferorthopädie – gelernt. Nun drückte er wieder die „Schulbank“ und studierte von 1966 bis 1968 Kieferortho- pädie und Parodontologie sowie Toll einen Ruf als freundlicher, kreativer und herrlich undog- matischer Arzt, dessen Energie bis zuletzt geradezu unerschöpf- lich zu sein schien. („Ich bin bis Mitternacht freundlich.“) Er be - reis te fast sämtliche Kontinen - te, um in Form von Kursen, Vor- trägen oder Demonstrationen sein immenses Wissen und seine Erfahrung zu teilen. Denn eins tat er nie: sich in einen Elfen- beinturm zurückzuziehen. Im- mer suchte und pflegte er aktiv den Diskurs mit anderen. Auch war er einer der wenigen Men- schen, die wirklich die Erkennt- nis internalisiert haben, dass man sein Leben lang lernt. Bis praktisch zu seinem letzten Atemzug „saugte“ er mit kindli - cher Neugier sämtliches neues Wissen „auf“, um es dann wei - terzugeben. Sein Verhältnis zu realen oder imaginären Grenzen war immer etwas angespannt: Er nahm sie wahr, um sie dann zu über- schreiten. Das beflügelte ihn da- bei, Lösungen für anscheinend unlösbare Probleme kieferortho- pädischer und jeglicher sons ti - ger Art zu finden, ließ ihn aber auch gelegentlich bei Kollegen anecken. Aber das störte ihn nicht. Er lief in fachlichen Dis- kussionen erst so richtig zu sei- ner Höchstform auf. Wer ihn „live“ erlebt hat, versteht seinen Satz „I’m looking forward to a hot discussion“ erst so richtig. Dabei war er immer auf das Wohl seiner Patienten fixiert und brannte in seinem Ehrgeiz, die optimale Strategie für die Diagnostik und Therapie zu fin- den. Douglas Toll war der Er - finder des MARA (Mandibular Anterior Repositioning Appli- ance), ein Gerät, das für immer mit seinem Namen verbunden sein wird. Was bleibt? Sein manchmal derber, manchmal feiner Hu- mor, sein sprühender Geist, sei - ne unglaubliche Intelligenz und nicht zuletzt auch sein liebens- werter US-amerikanischer Ak- zent haben ihn ausgezeichnet. Er war das metaphorische stau- nende, neugierige, offene Kind, immer bereit, sich auf neues Wissen, neue Menschen, neue Situationen einzulassen. Er hat mit seiner Begeisterung zahl- lose Kollegen, sogar seine Pa- tienten, angesteckt. Sein Verlust schmerzt. Nun ist es an seinem Nachfolger, Dr. Nenad Popović, und uns allen, inspiriert von die - ser Begeis te rung, Douglas Tolls Erbe zu bewahren und weiter- zutragen. Zum Wohle der Pa- tienten und zur Weiterentwick- lung des Fachs Kiefer ortho - pädie. Kinderzahnheilkunde bei den Koryphäen ihres Fachs, Brodie und Renfro. Im Nachhinein kann man mit gutem Gewissen sagen: Nur die Großen dürfen bei den Großen lernen: Douglas Toll hatte seine Berufung gefunden und schloss sein Studium 1969 mit dem Grad MS (Master of Science) in Kieferorthopädie ab. 1968 gründete er seine kieferor- thopädische Praxis in Deutsch- land, zunächst in Sulzbach, dann in Bad Soden am Taunus. Über 40 Jahre lang sollte diese Praxis weit über regionale Grenzen und Landesgrenzen Bekanntheit er- langen. Sowohl bei den ärztli - chen Kollegen als auch bei den Patienten erwarb sich Douglas Neue PR-Managerin KIEFERORTHOPÄDIE NACHRICHTEN Marion Weixlberger zeichnet ab sofort für Öffentlich- keitsarbeit bei Sirona verantwortlich. winnen konnten“, so Dr. Jürgen Serafin, Vice President Corporate Marketing von Sirona. Weixlberger studierte an der Uni- versität Salzburg am Fachbe- reich Kommunikationswissen- schaft und promoviert derzeit zum Thema „Politische Bildstra- tegien“. Während ihres Studiums sammelte die gebürtige Oberös- terreicherin journalistische Er- fahrungen bei Lokalredaktionen und war im Anschluss mehrere Jah re für renommierte PR-Agen- turen in Klagenfurt und Salzburg tätig. Zuletzt arbeitete sie bei ikp Salzburg im Bereich Handel und Industrie als PR-Consultant. Mit dem Kundenprojekt „Lehrlinge on Tour“ gewann sie 2011 den PR- Staatspreis in der Kategorie PR- Spezialdisziplin des Public Rela- tions Verbands Austria (PRVA). Adresse Sirona Dental Systems GmbH Fabrikstraße 31 64625 Bensheim Tel.: 06251 16-0 Fax: 06251 16-2591 contact@sirona.de www.sirona.de Mag. Marion Weixlberger, die neue PR-Managerin bei Sirona. Sirona, globaler Markt- und Tech- nologieführer in der Dentalindus- trie, hat eine neue PR-Managerin. Am 1. Oktober 2012 hat Marion Weixlberger (28) die Verantwor- tung für die Öffentlichkeitsarbeit übernommen und ist am Stand- ort in Salzburg (Österreich) an- sässig. Sie betreut zukünftig die interne und externe Kommuni- kation des Dentalunternehmens und ist Ansprechpartnerin für sämtliche Pressekontakte. „Wir freuen uns, dass wir mit Frau Weixlberger eine erfahrene wie engagierte Kommunikationsex- pertin für unser Unternehmen ge- Projektleitung Stefan Reichardt (verantwortlich) Tel.: 0341 48474-222 reichardt@oemus-media.de Produktionsleitung Gernot Meyer Tel.: 0341 48474-520 meyer@oemus-media.de Anzeigen Marius Mezger (Anzeigendisposition/-verwaltung) Tel.: 0341 48474-127 Fax: 0341 48474-190 m.mezger@oemus-media.de Abonnement Andreas Grasse (Aboverwaltung) Tel.: 0341 48474-200 grasse@oemus-media.de Herstellung Josephine Ritter (Layout, Satz) Tel.: 0341 48474-119 j.ritter@oemus-media.de Druck Dierichs Druck + Media GmbH Frankfurter Straße 168 34121 Kassel M U S S E R P M I Verlag OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-0 Fax: 0341 48474-290 kontakt@oemus-media.de Redaktionsleitung Cornelia Pasold (cp), M.A. Tel.: 0341 48474-122 c.pasold@oemus-media.de Fachredaktion Wissenschaft Prof. Dr. Axel Bumann (ab) (V.i.S.d.P.) 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