2 | www.kn-aktuell.de Nr. 10 | Oktober 2015 NEWS Zahnerkrankungen kosten jährlich 442 Mrd. US-Dollar Ein internationales Forschungsprojekt unter Heidelberger Federführung wertete in einer Studie die weltweiten Behandlungskosten und Produktivitätsverluste infolge von Zahnerkrankungen aus. Die Ergebnisse sind jetzt im Journal of Dental Research* erschienen. Karies, Parodontitis und Zahn- verlust verursachen weltweit je- des Jahr Milliardenkosten und finanzielle Einbußen, wie ein in - ternationales Wissenschaftler- team unter Leitung von Profes- sor Dr. Dr. Stefan Listl, Poliklinik für Zahnerhaltungskunde des Universitätsklinikums Heidel- berg, nun ermittelt hat. Allein die Behandlungskosten liegen welt- weit bei rund 298 Milliarden US- Dollar (etwa 265,5 Milliarden Euro) jährlich. Dazu kommen pro Jahr sogenannte Produktivitäts- 128,3 Milliarden Euro). Die Er- gebnisse sind jetzt im Journal of Dental Research erschienen. Zum Vergleich: Im gleichen Be- rechnungszeitraum wurden die Behandlungskosten für Herz- Kreislauf-Erkrankungen auf 474 Milliarden US-Dollar (etwa 422,3 Milliarden Euro) und für Diabe- tes auf 376 Milliarden US-Dollar (etwa 334,7 Milliarden Euro) ge- schätzt. Für die Studie werteten Wissen- schaftler aus Heidelberg, Dundee und London, England, mehrere Da- tenquellen aus, darunter u. a. die Global Health Expenditure Da- tabase der Weltgesundheitsor- ganisation (WHO) und die Global Burden of Disease Study 2010. (Quelle: Uniklinikum und Medizi- nische Fakultät Heidelberg) * Listl, S., Galloway, J., Mossey, P., Marcenes, W. (2015). Global eco- nomic impact of dental diseases. Journal of Dental Research 94(10): 1355–1361. http://jdr.sagepub.com/ content/94/10/1355 verluste am Arbeitsmarkt, z.B. bedingt durch Fehltage, in einer Größenordnung von geschätzt 144 Milliarden US-Dollar (etwa Behandlung mit Folgen Mit einem außergerichtlichen Vergleich hat sich ein Kieferorthopäde verpflichtet, einer Patientin 4.500 Euro sowie die entstandenen Rechtsanwaltskosten zu zahlen. Die 1976 geborene Patientin er- hielt vom Kieferorthopäden we - gen eines Knackens in den Kiefer - gelenken beim Mundöffnen eine Multibandapparatur im Ober- und Unterkiefer eingegliedert. Aus den Behandlungsunterlagen ging nicht hervor, welche Bogen- stärke hinsichtlich der diversen Dreh- und Kippstände in der ers ten Phase der Nivellierung verwen- det wurden. Vor Beginn der Be- handlung waren keine Hinwei se auf Kiefergelenk- und Kaumus- kelbeschwerden dokumentiert. Eine manuelle Untersuchung fand sich in den Unterlagen nicht. Mehrere Wochen nach Einsetzen des Multibandapparates trat ei - ne Zahnfleischentzündung am Zahn 41 auf. Es folgte ein Zahn- fleischrückgang am Zahn 41 und 42. Im Oktober 2013 beendete der Kieferorthopäde die Behandlung. Im November 2013 stellte sich die Mandantin wegen erheblicher Kiefergelenkbeschwerden im Beginn der Behandlung eine ma- nuelle Untersuchung zur Fest- stellung von KG- und Kaumus- kelbeschwerden grob fehlerhaft unterlassen zu haben. Die Be- handlung mit der Multiband - apparatur sei mit einer viel zu gro - ßen Bogenstärke hinsichtlich der diversen Dreh- und Kippstän de in der Nivellierungsphase begon- nen worden. Die intraoralen Fo- tos sowie die Panoramaschicht- aufnahme aus dem Januar 2014 belege, dass zu schnell und mit unphysiologischen Kräften grob fehlerhaft der Ober- und Unter- kiefer behandelt worden sei, was insbesondere im Unterkiefer zu er- heblichen Schäden geführt habe. Zur Reduktion der KG-Beschwer- den sei eine Schienentherapie er- forderlich. Im Unterkiefer müsse eine Mesialisierung des Zahnes 44 sowie eine Aufhebung des Eng- standes durchgeführt werden. Nach KFO- und PA-Therapie so- wie Bewertung der Erhaltungs- Universitätsklinikum Bonn vor. Der dortige Funktionsoberarzt kam im Mai 2014 zu dem Ergeb- nis, im Oberkiefer lägen an zahl- reichen Zähnen Distorotationen, Elongationen, vertikale Abwei- chungen, Mesiorotationen, ein ge- neralisierter Knochenabbau und Abrasionen an den Zähnen vor. Mit einem Gutachten der ZÄK Nordrhein warf die Mandantin dem Kieferorthopäden vor, vor würdigkeit der parodontal ge- schädigten Zähne müsse eine prothetische Versorgung der vor- handenen Lücken erfolgen. An den Zähnen 41, 42, 44 und 45 sei es zu einer Zahnfleischresek- tion gekommen. Die Zähne seien gelockert und funktionsbeein- trächtigt. (Quellen: RA Christian Koch, ZWP online) Grunau wechselt zu OrthoAccel Frank Grunau übernimmt Posten des Regional Director für Europa, den Nahen Osten und Afrika. OrthoAccel® Technologies, Inc. begrüßt den erfahrenen Experten der KFO-Branche Frank Grunau als Regional Director für Europa, den Nahen Osten sowie Afrika (EMEA). Er ist ein zentrales Mit- glied des Managementteams und für die Umsetzung einer aggres- siven EU-zentrierten Wachstums- strategie für AcceleDent® verant- wortlich. Das von OrthoAccel produzierte und von der FDA zugelassene Gerät beschleunigt KFO-Behandlungen durch den Einsatz sanfter Mikroimpulse und ist zurzeit für den Einsatz in über 30 EU-Staaten zugelassen. Grunau wechselt zu OrthoAccel mit umfassender Branchenerfah- rung, u.a. durch seine Tätigkeit für Align Technology, Inc. Wäh- rend dieser Zeit war er in Europa als Sales und Operations Director tätig. Seine jüngste Funktion als vertrieb umfasste Marken führen- der globaler Unternehmen ein- schließlich Zimmer Spine, Boston Scientific und Bausch & Lomb. „Wir freuen uns sehr, Frank Gru- nau als neuen Regional Direc- tor für die EMEA-Region von OrthoAccel zu begrüßen“, erklärt Michael K. Lowe, President und CEO von OrthoAccel. „Die EU ist ein wichtiger Teil der kontinuier- lichen Wachstumsstrategie von AcceleDent, da sie den zweitgröß- ten Kieferorthopädie-Markt der Welt darstellt. Ich bin davon über- zeugt, dass der starke medizin- technische Hintergrund von Frank und seine umfassende Erfahrung in der Kieferorthopädie zu einer schnellen (…) Expansion in der EU führen werden.“ (Quelle: OrthoAccel Technologies, Inc.) Frank Grunau ist neuer EMEA-Regional Director beim texanischen Unternehmen OrthoAccel® Tech- nologies, Inc. Vice President of Sales and Mar- keting für die EMEA-Region legte einen großen Schwerpunkt auf die Positionierung des Unterneh - mens auf Schwellenmärkten. Sei - ne 26-jährige Erfahrung im Me- dizintechnik- und Technologie- KIEFERORTHOPÄDIE NACHRICHTEN M U S S E R P M I Projektleitung Stefan Reichardt (verantwortlich) Tel.: 0341 48474-222 reichardt@oemus-media.de Produktionsleitung Gernot Meyer Tel.: 0341 48474-520 meyer@oemus-media.de Anzeigen Marius Mezger (Anzeigendisposition/-verwaltung) Tel.: 0341 48474-127 Fax: 0341 48474-190 m.mezger@oemus-media.de Abonnement Andreas Grasse (Aboverwaltung) Tel.: 0341 48474-201 grasse@oemus-media.de Herstellung Josephine Ritter (Layout, Satz) Tel.: 0341 48474-144 j.ritter@oemus-media.de Druck Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG Frankfurter Straße 168 34121 Kassel Verlag OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-0 Fax: 0341 48474-290 kontakt@oemus-media.de Redaktionsleitung Cornelia Pasold (cp), M.A. Tel.: 0341 48474-122 c.pasold@oemus-media.de Fachredaktion Wissenschaft Prof. Dr. Axel Bumann (ab) (V.i.S.d.P.) 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