24 I www.kn-aktuell.de PRAXISMANAGEMENT Nr. 4 I April 2016 Fortsetzung von Seite 23 Emotionale Wertschätzung durch Weiterbildung ausdrücken Dabei ist es klug und zielfüh- rend, die Mitarbeiterinnen ein gewichtiges Wort mitsprechen zu lassen und ihnen die Möglich- keit zu eröffnen, ihre Wünsche und Erwartungen bei der Pla- nung der Weiterbildungsaktivi- täten einzubringen. Der Kiefer- orthopäde signalisiert so: „Ich vertraue euch, ihr seid die größ- ten Experten bei der Beantwor- tung der Frage, welche Weiterbil- Dankbare Praxen Ein Angebot der ZA AG macht KFO-Praxen glücklich. Ein Bericht über die Erfahrungen einer Insiderin. ZA Zahnärztliche Abrechnungs- gesellschaft AG [Infos zum Unternehmen] „Mein Job macht richtig Spaß“, sagt Tanja Kästner. Sie ist Ab- teilungsleiterin der GOZ der ZA AG. Sie leitet dort ein gan- zes Team von GOZ-Experten. Doch was den Spaß an der Ar- beit ausmacht, sind weniger die tägliche Herausforderung oder Kreativität im Job als die Re- aktion ihrer Kunden. „Unsere Kunden rufen tatsächlich re- gelmäßig bei mir an, um sich zu bedanken“, sagt Kästner. Und das macht den Reiz für Tanja Kästner aus. Ein sinnvoller Job, der ihre Kunden spürbar entlas- tet und sie zufrieden anrufen lässt. Grund dafür ist vor allem ein Produkt, für das Tanja Kästner zuständig ist: KFOBest-Verein- barungen. Was dahintersteckt, ist ganz einfach erklärt: Im Rah- men von KFOBest verwaltet die ZA AG für ihre Kunden so- genannte AV-Leistungen, die in fast jeder KFO-Praxis mit vie- len Patienten vereinbart wer- den. AV-Leistungen sind Zu- satzleistungen, die z. B. von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet werden. Sie wer- den vom Patienten bzw. von den Eltern privat bezahlt. Dies gilt natürlich auch für KFO-Behand- lungen von Erwachsenen, die in der Regel keine Kassenleis- tungen sind. Das Problem mit den AV-Leis- tungen: Es sind sehr viele klei - ne Beträge, die monatlich als Teilzahlungen bearbeitet wer- den müssen. Eingänge müssen nachgehalten und Mahnungen geschrieben werden, wenn Zah- lungen ausbleiben. All das macht jede Menge Arbeit in der Ver- waltung der Praxen. Es bindet kostbare Ressourcen, die dann nicht zur Betreuung der Patien- ten zur Verfügung stehen. Und genau das nimmt die ZA AG den Praxen ab. „Werden AV- Leistungen über unser Produkt KFOBest abgerechnet, ist der Aufwand für die Praxis mini- mal“, bringt Kästner die Vor- teile auf den Punkt. Wir benö- tigen vorab nur eine KFOBest- Ankauf anfrage und eine Unter- schrift des Patienten unter einer entsprechenden Vereinbarung. Mehr Verwaltungsaufwand fällt für die Praxis dann nicht mehr an. „Unsere Kunden können die gesamte Abwicklung zu dem über unsere Online- Abrech- nungs plattform ,ZA:LIVE‘ aus- führen. Dies ist die einfachste, schnellste und unkomplizier- teste Abwicklung“, sagt Kästner. Die Praxen ersparen sich mit KFOBest aber nicht nur enor- men Verwaltungsaufwand. Es ist künftig auch keine Über- wachung der Zahlungen mehr erforderlich. Die Schlussrech- nungen werden zu 100 Prozent übernommen. Und falls es einen Zahlungsausfall gibt, erfolgt umgehend eine Mitteilung an die Praxis. Die bis dahin noch nicht abgerechneten Kosten können dann – sogar im Falle von Zahlungsschwierigkeiten des Patienten – noch als Fac to- ring- Rechnung bei der ZA ein- gereicht werden. „Es gibt also überhaupt kein Risiko mehr für die Praxis“, sagt Kästner. „Und das danken uns unsere Kunden immer wieder.“ Adresse ZA Zahnärztliche Abrechnungs- gesellschaft AG Werftstraße 21 40549 Düsseldorf Tel.: 0800 9292582 info@zaag.de www.za-abrechnung.de dungen euch voranbringen – und damit auch die Praxis.“ Die Mitarbeiterloyalität wird nochmals erhöht, denn die Mit- arbeiterinnen fühlen ihre Be- lange ernst genommen und sich wertgeschätzt. Und wer sich wert- geschätzt und damit emotional an die Praxis gebunden fühlt, bleibt eher. Der Kieferorthopäde ist mithin klug beraten, wenn er im Vieraugengespräch gemein- sam mit den Mitarbeiterinnen deren Weiterbildungswünsche abklärt. Arbeitszufriedenheit durch Anerkennungskultur erhöhen Welche weiteren Ansatzpunkte kann der Kieferorthopäde nutzen, um die Mitarbeiterbindung zu erhöhen? Zu den häufigen Kün- digungsgründen zählen eine un- ausgeglichene Work-Life-Balance, Stress und – immer noch – feh- lende Anerkennung. Während es den meisten Kiefer- orthopäden schwerfallen dürfte, die Praxiserfordernisse mit den Work-Life-Balance-Wünschen seiner Mitarbeiterinnen in Ein- klang zu bringen und sich Stress- situationen nicht immer vermei- den lassen, verfügt er mit dem As- pekt „Anerkennung“ über einen wirkmächtigen Hebel, um Kün- digungen vorzubeugen. Also: Er anerkennt Leistungen und bringt deutlich zum Ausdruck, dass er merkt, was eine Topmitarbeite- rin für die Praxis leistet. Leistung fordern und Eigen- initiative ermöglichen Der Kieferorthopäde sollte von seinen Mitarbeiterinnen Leis- tung fordern – der Grund: Selbst eine hohe Arbeitsbelastung wird in einem Klima partnerschaftli- cher Führung zumeist weniger als Beeinträchtigung erlebt, son- dern eher als notwendige Begleit- erscheinung des gemeinsamen Ziels, dem Patienten zu dienen und die Zukunftsfähigkeit der Praxis zu sichern. Und wer etwas von seinem Team fordert, zeigt auch, dass er den Menschen zu- traut, die Belastung stemmen zu können. Wer selbstbestimmt arbeiten kann und dabei Unterstützung erfährt, kommt mit hohen Belas- tungen oft besser zurecht. Um Tätigkeiten positiv zu bewerten, benötigen Menschen ein gewis- ses Ausmaß an Autonomie. Dann können und dürfen sie sich als bedeutsam und wichtig erleben. Diese Autonomie sollte der Kie- ferorthopäde seinen Leistungs- trägern zugestehen – auch um Abwanderungsgedanken entge- genzuwirken. Mit Unterstützungskultur Loyalität herbeiführen Zudem sollte der Kieferortho- päde eine „Kultur der gegensei- tigen Unterstützung“ etablieren. Was heißt das? Manchmal weiß die eine Mitarbeiterin nicht mehr, wo ihr vor lauter Doppelarbeiten der Kopf steht, während die Kol- legin in Ruhe ihre Dinge abar- beitet. Am nächsten Tag verhält es sich umgekehrt. Zielführen- Mitarbeiterloyalität erhöhen – Kündigung verhindern • Der entscheidende Punkt ist die mitarbeiterorientierte Weiterbildung (Stichwort: Ausbildung zur Dental- beraterin), um die Kompetenzen der Topleute gezielt auszubauen. • Betonen Sie den Leistungsgedanken. Wenn alle Mitarbeiterinnen darauf fokussiert sind, gute Arbeits- ergebnisse abzuliefern, begeistert dies vor allem die Leistungsträgerinnen. • Gehen Sie bei Ihrer Führungsarbeit persönlichkeitsorientiert vor, setzen Sie die Mitarbeiterinnen ihren Stärken, Talenten und Begabungen gemäß ein. • Nehmen Sie die Mitarbeiterinnen als individuelle Persönlichkeiten wahr und bringen Sie ihnen Toleranz und Respekt entgegen. • Stellen Sie im Teammeeting die Werte, die Ihnen am Herzen liegen, dar und fi nden Sie eine gemeinsame Werte-Linie. • „Nur gemeinsam sind wir stark!“ Das Wochenende im Freizeitpark, der Betriebsausfl ug und Meetings, in denen fachliche und persönliche Themen besprochen werden, lassen einen sinnstiftenden Gemein- schaftsgeist entstehen, der Kündigungsgedanken gar nicht erst aufkommen lässt. der ist es, wenn es für den Kiefer- orthopäden und das Team zu den Selbstverständlichkeiten gehört, dies zu bemerken und der Mitar- beiterin oder Kollegin zu helfen. Es liegt in der Verantwortung des Kieferorthopäden, die Mitarbei- terinnen in der Teamsitzung dafür zu sensibilisieren: Sie mögen doch bitte darauf achten, ob eine Kolle- gin unter einer zu hohen Arbeits- belastung leidet, und ihr Unter- stützung anbieten. Diese „Kultur der gegenseitigen Unterstützung“ führt nicht nur zur zeitlichen Entlastung und zur Reduzierung von Stresssituatio- nen – nein: So entsteht eine At- mosphäre, in der Kündigungs- gedanken keine Chance haben. Loyalitätsfaktor durch gesund- heitsorientierte Führung erhöhen Welche Gründe führen dazu, dass immer mehr Arbeitnehmer über Drucksituationen Klage führen? Die Stichwörter lauten „perma- nente Verfügbarkeit“, „hoher Zeitdruck“ und „zu viele Aufga- ben zugleich bearbeiten“. Neh- men wir das Beispiel „Multitas- king“: Der Kieferorthopäde über- legt gemeinsam mit seinen Mit- arbeiterinnen, wie sich durch ein intelligentes Arbeitszeitmanage- ment und eine durchdachte Ar- beitsorganisation das Sich-küm- mern-müssen um mehrere Dinge gleichzeitig minimieren lässt – und damit der belastende Stress. Auch der hohe Zeitdruck lässt sich durch Maßnahmen im Be- reich der Arbeitsorganisation entschärfen. Übrigens: Der bessere Umgang mit der Zeit, mithin ein stringen- tes Zeitmanagement kann und sollte auch Gegenstand der Wei- terbildungsmaßnahmen sein. Es ist hilfreich, wenn die Mitarbei- terinnen lernen, wie sie besser mit der Zeit auskommen und sich selbst optimal organisieren. Wenn sie wissen, wie sie wirkungsvoll Prioritäten setzen und mit klei- nen, aber wirkungsvollen Tech- niken stressfreier durch den Tag kommen, erhöhen sie die Effekti- vität ihrer Arbeit und haben mehr Spaß an ihrer Tätigkeit. Und dies trägt wiederum zur Mitarbeiter- loyalität bei. Mit mitarbeiterorientiertem Führungsstil emotionale Bindung erhöhen Dem wertschätzenden Führungs- stil des Kieferorthopäden kommt bei der Erhöhung der emotiona- len Mitarbeiterbindung eine hohe Bedeutung zu. Leistungsträge- rinnen, die ständig eine positive Rückmeldung zur Qualität ihrer Arbeit erhalten, identifizieren sich häufiger mit den Praxiszielen. Hinzu kommt: Leistungsstarke Mitarbeiterinnen lehnen es ab, Anweisungen „von oben“ erteilt zu bekommen. Sie möchten sich mit den Praxiszielen identifizie- ren und aktiv zur Zielerreichung beitragen. Dazu ist es notwen- dig, dass sie das Recht haben, diese Ziele zu hinterfragen. In- dem der Kieferorthopäde sie an der Zielformulierung, zumindest aber an der Frage, wie die Ziele umgesetzt werden können, be- teiligt, stellt er sicher, dass sie sich engagieren (können). Durch das Recht zur Mitbestimmung nimmt er die Mitarbeiterinnen hinsicht- lich der Zielerreichung in die Ver- antwortung – und genau das ist es, was eine Leistungsträgerin sich wünscht. Fazit Es gibt zahlreiche Maßnahmen, um die Topleute gar nicht erst daran denken zu lassen, den Ar- beitsplatz zu wechseln, und um die innere Kündigung zu ver- hindern. Die Wertschätzung ist dabei ein zentrales Stichwort. Übrigens: Mitarbeiterinnen, die wertgeschätzt werden, übertra- gen dieses Verhalten auf den Pa- tientenkontakt. Die dargestell- ten Maßnahmen tragen also zur Mitarbeiterbindung und über- dies zur Patientenzufriedenheit bei. Kurzvita Helmut Seßler, MBA [Autoreninfo] Adresse INtem®-Trainergruppe Seßler & Partner Mallaustraße 69–73 68219 Mannheim Tel.: 0621 43876-0 h.sessler@intem.de www.intem.de/training/dentalberaterin/