• Titel

    Redaktion

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  • CAMLOG Vertriebs GmbH

  • Editorial: Endokarditisprophylaxe in Großbritannien: Leidlinie

    Prof. Dr. Torsten W. Remmerbach

    Erinnern wir uns, im Jahre 2007 veröffentlichte die American Heart Association (AHA) eine überarbeitete Leitlinie zur Endokarditisprophylaxe, die auch im gleichen Jahr in Deutschland zu einer Änderung der Leitlinie führte: Nur noch Patienten mit hohem Risiko werden vor bestimmten (zahn)medizinischen Eingriffen mit Antibiotika versorgt, um einer Entzündung der Herzinnenhaut vorzubeugen...

  • Inhalt

    Redaktion

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  • NSK Europe GmbH

  • Allogene Knochenblock-augmentation unter Einsatz einer natürlichen Stammzellressource

    Ingmar Schau, Dr. Mathias PlögerI, Prof. Dr. Wolf-Dieter GrimmII,III,IV

    Wenn das verfügbare Knochenangebot im Kiefer keine sofortige Implantation zulässt, kann eine Knochenblocktransplan-tation indiziert sein. Die bisher übliche Verwendung von autogenen Knochentransplantaten ist jedoch mit einer zusätzlichen Belastung für den Organismus und möglichen Komplikationen verbunden. Im vorliegenden Fall wurde eine 45-jährige Patientin mit einer einseitig verkürzten Unterkieferzahnreihe und dem Wunsch nach einer implantatgetragenen, festsitzenden prothetischen Versorgung vorstellig. Als alternative Therapie kam die Auflagerung eines allogenen Knochenblocks zum Einsatz, zeitgleich wurde ein freies Bindegewebstransplantat aus dem Gaumen verpflanzt, welches eine natürliches Stammzellenressource darstellt und damit zur Knochenregeneration beitragen kann.

  • Sirona - The Dental Company

  • Septodont GmbH

  • Orale Rehabilitation eines -atrophischen Oberkiefers mit -intraoralen Knochentransplantaten

    Dr. Michael Berthold, Dr. Romain Doliveux, Prof. Dr. Fouad Khoury

    Der stark atrophische Kiefer stellt eine Herausforderung in der prothetischen Rehabilitation dar. Im Rahmen der präimplantologischen Augmentation zur Rekonstruktion des Implantatlagers wird oft auf Beckenkammtransplantate zurückgegriffen. Durch das „biologische Konzept“ nach Khoury können viele Fälle auch mit intraoral gewonnenen Knochentransplantaten reproduzierbar und langzeitstabil rehabilitiert werden. Der Knochen wird hierbei aus dem retromolaren und/oder Kinnbereich gewonnen und entsprechend aufbereitet. Bereits drei Monate nach erfolgter Transplantation ist der Knochen soweit verheilt, dass Implantate gesetzt werden können. Nach Aufbau des periimplantären Weichgewebes erfolgt abschließend die prothetische Versorgung mittels Stegriegelkonstruktion. Diese bietet eine ästhetische, sicher festsitzende und gut zu reinigende Konstruktion, bei der auch die Folgekosten für den Patienten gering sind.

  • Produktinformation

    Redaktion

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  • OSTSEEKONGRESS / 8. Norddeutsche Implantologietage

  • Einteilig und doch multifunktional

    Dr. Anja Lohse

    Einteilige Implantate werden seit den Anfängen der zahnärzt-lichen Implantologie eingesetzt. Lange Zeit galten jedoch unter Experten in bis zu 95 Prozent der Fälle zweiteilige Konstruktionen als das Mittel der Wahl. In den vergangenen Jahren ist das Interesse am praktischen Einteiler dennoch wieder gestiegen – denn er bietet erwiesenermaßen große Vorteile.

  • Ganzheitlich gedacht: Oralchirurgie von Theorie bis Praxis

    Jenny Hoffmann

    Laut Statistischem Jahrbuch 2013/2014 der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) waren 2013 2.625 Fachzahnärzte in der Bundesrepublik oralchirurgisch tätig. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der niedergelassenen, angestellten und freien Oralchirurgen damit um rund 3,1 Prozent, seit 2003 sogar um 55,8 Prozent, angestiegen. Diese Entwicklung verdeutlicht einerseits die steigende Bedeutung des Fachbereichs im zahnärztlichen Gesamtspektrum und erfordert andererseits immer stärkere berufspolitische und technische Fokussierung. Für die wachsenden Herausforderungen des Arbeitsfeldes ist eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung ebenso notwendig wie innovative Geräte, die speziell für den chirurgischen Einsatz geschaffen sind.

  • BOC Education Program: -Implantologie auf höchstem Niveau

    Dr. Richard J. Meissen, M.Sc., Leiter des Brånemark Osseointegration Center in Deutschland

    Das Brånemark Osseointegration Center (BOC) in Duisburg gehört zu den wichtigsten Implantologiezentren in Europa. Unter der Leitung von Dr. Richard J. Meissen, M.Sc., setzt sich das BOC zum Wohle des Patienten ein und folgt dabei den Leitsätzen des Begründers der modernen Implantologie Prof. Dr. Per-Ingvar Brånemark. Mit seiner Arbeit leistet das Praxisteam um Dr. Meissen einen Beitrag zur stetigen Weiterentwicklung und Verbesserung der Zahnmedizin, insbesondere der Implantologie. Dabei ermöglicht das umfangreiche BOC Education Program implantologisch tätigen Kollegen eine permanente Weiterbildung unter Anleitung erfahrener Spezialisten.

  • Interview: Medizinische Leitlinien - Kein Muss, sondern Empfehlungen

    Dr. Dr. Knut A. Grötz im Gespräch mit Georg Isbaner

    Über die Relevanz medizinischer Leitlinien wird kontrovers diskutiert. Einerseits werden sie von einigen Behandlern als Einschränkung bzw. Überwachung wahrgenommen, andererseits können sie aufgrund fundierter Rechercheleistung und Konsensfindung Entscheidungen für medizinische Behandlungen erleichtern. Was zunächst theoretisch klingt, hat eine sehr praktische Implikation: Es soll ein Leitfaden für den praktisch tätigen Zahnarzt sein. Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz erklärt im Interview, was medizinische Leit-linien sind, wie sie entstehen und warum es sich lohnt, sie im Praxis-alltag umzusetzen.

  • Adressenverzeichnis Berufsverband Deutscher Oralchirurgen (BDO)

    Redaktion

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  • Mitgliederversammlung des BDO-Landesverbands -Mitteldeutschland 2015

    Dr. Wolfgang Seifert

    Einer langjährigen Tradition folgend trafen sich am 31. Januar die Fach-zahnärzte für Oralchirurgie aus Mitteldeutschland zu ihrer jährlich stattfindenden Landesversammlung im Zahnärztehaus in Dresden...

  • ZBV-Winterfortbildung: Mit Psychodiagnostik zum Erfolg bei Dysgnathiepatienten

    Dr. Monika Jungbauer

    Am 24. und 25. Januar fand die alljährliche Winterfortbildung des Zahnärztlichen Bezirksverbands (ZBV) Oberbayern am Spitzingsee statt. Dr. Klaus Kocher und Dr. Martin Schubert konnten fast 100 Teilnehmer begrüßen. Thema des wissenschaftlichen Programms für Zahnärzte war „Mit Psychodiagnostik zum Erfolg bei CMD- und Dysgnathiepatienten“. Für Praxismitarbeiter stand „Medizin trifft Zahnmedizin! Jung ist nicht immer gleich gesund!“ auf dem Programm...

  • Parodontologie al dente

    Dr. Maria-Theresia Peters

    Von seiner schönsten Seite zeigte sich nicht nur der Austragungsort der diesjährigen Frühjahrstagung des Curriculums für operative und ästhetische Parodontologie, auch der wohl aufeinander abgestimmte Themenreigen präsentierte sich im besten Licht. Direkt am Hafen im Hyatt Hotel in Düsseldorf fanden sich namhafte Parodontologen ein, um über die unterschied-lichen Therapieoptionen im parodontal geschädigten Gebiss zu referieren.

  • Größte IDS aller Zeiten in Köln: -Besucher-, Aussteller- und -Flächenzuwachs

    Redaktion

    Rund 138.500 Besucher aus 151 Ländern und 2.201 Anbieter aus 56 Ländern auf der Internationalen Dental-Schau 2015 – Nochmals gesteigerte Internationalität und hohe Entscheidungskompetenz der Besucher – Gestiegene Ordertätigkeit auf der Messe – Branche demonstriert Innovationskraft und erwartet zahlreiche nachhaltige Geschäftsimpulse durch die IDS.

  • Recht: Abgebrochene Nadelspitze im -Patientenkörper – Wer haftet?

    RAin Dr. Susanna Zentai

    In den Neunzigerjahren hat sich das Oberlandesgericht Oldenburg mit einem Fall beschäftigt, bei dem eine abgebrochene -Nadelspitze im Körper des Patienten verblieben ist. Es kam zu einem Prozess und einem Verfahren mit zwei Instanzen. Bei dem konkreten Fall handelte es sich um eine Bandscheibenoperation. Die Haftungsgründsätze, die das Oberlandesgericht Oldenburg (Urteil vom 20.12.1994, Az. 5 U 157/94) durchleuchtet hat, sind jedoch uneingeschränkt auch auf die zahnärztliche Chirurgie übertragbar und heute noch aktuell.

  • News

    Redaktion

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  • Fortbildungsveranstaltungen des BDO 2015

    Redaktion

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  • Designpreis 2015: „Deutschlands schönste Zahnarztpraxis“ gesucht

  • Kongresse, Kurse und Symposien/ Impressum

    Redaktion

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  • Aboservice

  • DENTSPLY IMPLANTS

15. Jahrgang | €10,00 zzgl. MwSt. | ISSN 1617-7843 | PVSt. F 54707 Zeitschrift des Berufsverbandes Deutscher Oralchirurgen ORALCHIRURGIE Journal 2 2015 Fachbeitrag Allogene Knochenblockaugmentation unter Einsatz einer natürlichen Stammzellressource Seite 6 Fachbeitrag Orale Rehabilitation eines atrophischen Ober- kiefers mit intraoralen Knochentransplantaten Seite 12 Interview Medizinische Leitlinien: Kein Muss, sondern Empfehlungen Seite 32 Events Parodontologie al dente Seite 40
CONELOG® OG® IMPLANTAT TAT INKL. VERSCHLUSSSCHRAUBE € 154,– (ZZGL. MWST.) PREISGARANTIE BIS 31.12.2017. VERGLEICHEN LOHNT SICH. MWST.) 12.2017. SICH. RAUBE BESSER CONELOG. DAS BESTE KONISCHE IMPLANTATSYSTEM VON CAMLOG. CONELOG® Implantate verfügen über einen selbst- hemmenden Konus, die CAMLOG Indexierung mit drei Nuten im Implantat sowie korrespondierende Nocken am Abutment – zum Einbringen der Sekundärteile ohne Übertragungsschlüssel. CONELOG überzeugt durch Anwenderfreundlichkeit und erleichtert es, präzise und stabile Resultate zu erzielen. Steigen Sie jetzt auf das beste konische Implantat system von CAMLOG um. Wir bieten Ihnen eine Partnerschaft auf Augenhöhe, volle Unterstützung und unser langjähriges Know-how, von dem Sie in der Praxis profitieren. Für weitere Infor- mationen oder eine kostenlose Test-OP wenden Sie sich gerne an den CAMLOG Kunden-Service unter Telefon 07044 9445-100. Birgit Schurz Vertriebsmanagerin Mike Reinhardt Produktmanager Technischer Service Implantologie
Endokarditisprophylaxe in Großbritannien: Leidlinie Liebe Leserinnen und Leser, erinnern wir uns, im Jahre 2007 veröf- fentlichte die American Heart Associa- tion (AHA) eine überarbeitete Leitlinie zur Endokarditisprophylaxe, die auch im gleichen Jahr in Deutschland zu einer Änderung der Leitlinie führte: Nur noch Patienten mit hohem Risiko werden vor bestimmten (zahn)medizinischen Ein- griffen mit Antibiotika versorgt, um einer Entzündung der Herzinnenhaut vorzu- beugen. Die Indikation für eine Endokarditispro- phylaxe wurde in der aktuellen Version auf einen wesentlich engeren Patienten- kreis eingegrenzt und wird somit nur noch bei sogenannten Hochrisiko-Pa- tienten mit künstlichen Herzklappen oder mit einer Endokarditis in der Anam- nese empfohlen. Außerdem soll sie bei Patienten mit bestehenden angeborenen Herzfehlern oder bei Patienten, die nach einer Herztransplantation Klappenfehler entwickeln, Anwendung finden. In Großbritannien ging man deutlich weiter: Anstatt erwachsenen Patienten mit hohem Endokarditisrisiko eine Ein- malgabe von 2 g Amoxicillin p.o. oder bei bekannter Unverträglichkeit gegen- über ␤-Lactam-Antibiotika 600 mg Clin- damycin vor zahnärztlichen Eingriffen zu empfehlen, lautete die neue Empfeh- lung des britischen National Institut for Health and Care Exellence (NICE) ab dem Jahre 2008, überhaupt keine anti- biotische Prävention bei zahnärztlichen Eingriffen mehr durchzuführen, unab- hängig von der Risikoklassifizierung des Patienten. Wissenschaftler der Universität Sheffield haben nun in einer Studie zur Inzidenz der infektiösen Endokarditis und zur An- tibiotikagabe retrospektiv die Daten zwi- schen 2008 und 2013 in Großbritannien analysiert und die Ergebnisse im Journal „Lancet“ im November letzten Jahres publiziert. So konnten die Autoren um Prof. Martin Thornhill feststellen, dass die Antibiotikaverordnungen im Vereinigten Königreich zur Prävention einer Endo- karditis dramatisch von zuvor 11.000 auf 2.200 Verordnungen pro Monat zu- rückgegangen sind. Im Vergleich dazu stiegen jedoch die Erkrankungsfälle an Endokarditiden plötzlich deutlich steiler an, als in den Jahren zuvor. Die Autoren der Studie räumen ein, dass ihre Analyse zwar eine enge zeitliche Assoziation zwi- schen dem Rückgang der Antibiotika - verordnungen und dem Anstieg der Endokarditiserkrankungen aufzeige, ein Kausalzusammenhang ließe sich bei der vorgestellten retrospektiven Auswertung nicht nachweisen. Dennoch hat das NICE bereits angekündigt, dass die bri- tische Leitlinie aufgrund der vorliegen- den Daten wieder neu bewertet werden müsse und eine erneute Überprüfung der Leitlinie anstehe. Es bleibt zu hoffen, dass das von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie EDITORIAL gemeinsam mit der Paul-Ehrlich-Gesell- schaft, der Deutschen Herzstiftung und in Kooperation mit 16 weiteren medizi- nischen Fachgesellschaften aus Deutsch- land, Österreich und der Schweiz ab - gestimmte Positionspapier einer kriti- schen wissenschaftlichen Überprüfung standhalten wird und im Gegensatz zu Großbritannien nicht erneut geändert werden muss. Viel Freude mit dieser Ausgabe wünscht Ihnen Ihr Torsten W. Remmerbach Torsten W. Remmerbach [Infos zum Autor] Quellen Oralchirurgie Journal 2 | 2015 3
INHALT Editorial Events 3 Endokarditisprophylaxe in Großbritannien: Leidlinie Torsten W. Remmerbach 36 Mitgliederversammlung des BDO- Landesverbands Mitteldeutschland 2015 Dr. Wolfgang Seifert Fachbeitrag 6 Allogene Knochenblock augmentation unter Einsatz einer natürlichen Stammzellressource Ingmar Schau, Dr. Mathias Plöger, Prof. Dr. Wolf-Dieter Grimm 12 Orale Rehabilitation eines atrophischen Oberkiefers mit intraoralen Knochentransplantaten Dr. Michael Berthold, Dr. Romain Doliveux, Prof. Dr. Fouad Khoury Markt 26 Einteilig und doch multifunktional Dr. Anja Lohse 28 Ganzheitlich gedacht: Oralchirurgie von Theorie bis Praxis Jenny Hoffmann 30 BOC Education Program: Implantologie auf höchstem Niveau 38 ZBV-Winterfortbildung: Mit Psychodiagnostik zum Erfolg bei Dysgnathiepatienten Dr. Monika Jungbauer 40 Parodontologie al dente Dr. Maria-Theresia Peters 42 Größte IDS aller Zeiten in Köln: Besucher-, Aussteller- und Flächenzuwachs Tipp 44 Abgebrochene Nadelspitze im Patientenkörper – Wer haftet? RAin Dr. Susanna Zentai 22 Markt | Produktinformationen 46 News 48 Fortbildungsveranstaltungen des BDO 2015 Interview 50 Termine / Impressum 32 Medizinische Leitlinien: Kein Muss, sondern Empfehlungen Das Oralchirurgie Journal ist die offizielle Zeitschrift des Berufsverbandes Deutscher Oralchirurgen e.V. Titelbild © alphaspirit 4 Oralchirurgie Journal 2 | 2015
AKTIONSPREISE vom 01. März bis 30. Juni 2015, z. B. + Lichthandstück X-SG65L + sterilisierbarer Kühlmittelschlauch + VarioSurg 3 non FT + Link Set 4 Surgic Pro+ D S T E K A P R A P S 8.599 €* 11.104 €* . n e t l a h e b r o v n e g n u r e d n Ä . 5 1 0 2 i n u J . 0 3 s i b g i t l ü g t o b e g n A . t S w M . s e g . l g z z s i e r P * TEL.: +49 (0)6196 77606-0 E-MAIL: info@nsk-europe.de WEB: www.nsk-europe.de FAX: +49 (0)6196 77606-29
FACHBEITRAG Wenn das verfügbare Knochenangebot im Kiefer keine sofor- tige Implantation zulässt, kann eine Knochenblocktransplan - tation indiziert sein. Die bisher übliche Verwendung von auto- genen Knochentransplantaten ist jedoch mit einer zusätzlichen Belastung für den Organismus und möglichen Komplikationen verbunden. Im vorliegenden Fall wurde eine 45-jährige Patientin mit einer einseitig verkürzten Unterkieferzahnreihe und dem Wunsch nach einer implantatgetragenen, festsitzenden prothe- tischen Versorgung vorstellig. Als alternative Therapie kam die Auflagerung eines allogenen Knochenblocks zum Einsatz, zeit- gleich wurde ein freies Bindegewebstransplantat aus dem Gau- men verpflanzt, welches eine natürliches Stammzellenressource darstellt und damit zur Knochenregeneration beitragen kann. Ingmar Schau [Infos zum Autor] Dr. Mathias Plöger [Infos zum Autor] Prof. Dr. Grimm [Infos zum Autor] Literatur Allogene Knochenblock - augmentation unter Einsatz einer natürlichen Stammzellressource Ingmar Schau, Dr. Mathias PlögerI, Prof. Dr. Wolf-Dieter GrimmII,III,IV Für eine prothetisch orientierte Im- plantatplanung stehen heute 3-D-Rönt- gen- und Planungssysteme zur Ver - fügung, die das verfügbare Knochen - angebot in Relation zum vorgesehenen Zahnersatz exakt darstellen und eine Übertragung auf den chirurgischen Situs ermöglichen.1,2 Das verfügbare Knochenangebot kann in allen relevanten Ebenen ausgemes- sen und notwendige Knochenaufbau- maßnahmen im Vorfeld erkannt und simuliert werden. Wenn das verfügbare Knochenangebot in der horizontalen und/oder vertikalen Dimension keine sofortige Implantation zulässt, kann eine Knochenblocktrans- plantation indiziert sein.3 Den Goldstan- dard bildet das autogene Knochentrans- plantat, welches intra- oder extraoral gewonnen werden kann.4 In jedem Falle ist eine Knochenentnahme mit einer zu- sätzlichen Belastung für den Organis- mus und mit zusätzlichen Risiken und möglichen Komplikationen verbunden.5 Die verfügbare Menge ist in Abhängig- keit von der Entnahmestelle begrenzt. Die Auswahl kurzer oder sehr schmaler Implantate oder ein Abweichen von der rein zahnanalog-orientierten Implantat- planung zugunsten anderer Konzepte (z.B. All-on-4™ oder Zygoma-Implan- tate) können alternative Szenarien bil- den, welche im Einzelfall erörtert und mit dem Patienten besprochen werden müssen.6,7 Falldarstellung In der vorliegenden Falldarstellung einer 45-jährigen Patientin, die mit einer ein- seitig verkürzten Unterkieferzahnreihe und dem Wunsch einer festsitzenden, implantatgetragenen Versorgung in der Praxis vorstellig wurde, war ein Kno- chenblocktransplantat indiziert. Einer Knochenentnahme am eigenen Körper stand die Patientin skeptisch gegenüber. Als alternatives Augmentationsverfah- ren kam daher die Auflagerung eines allogenen Knochenblocks zum Einsatz.8 Allogene Knochentransplantate ent- stammen dem Organismus eines ande- ren Individuums der gleichen Spezies und werden bereits seit Jahren erfolg- reich in der Augmentationschirurgie ein- gesetzt.9 Das hier verwendete Material (Osteograft® Corticospongiosa-Chip, Argon Medical) ist in unterschiedlichen Größen und Formen (C- oder J-Form) er- hältlich. Die Bearbeitung kann freihän- dig erfolgen oder mithilfe der 3-D- Blockfräsung anhand einer präoperati- I Deutsches Implantologie Zentrum III Universität Witten/Herdecke II Praxisteam Hasslinghausen IV Stavropol State Medical University 6 Oralchirurgie Journal 2 | 2015
SIRONA.COM I H R E N K O N F I G U R I E R E N S I E O R T H O P H O S S L : O R T H O P H O S - S L . D E MEINE PRAXIS. MEINE BEHANDLUNG. MEIN ORTHOPHOS SL. Der neue ORTHOPHOS SL bietet Lösungen für eine Vielzahl von Behandlungssituationen. Er besticht mit höchster Bildqualität, durchdachter Bedienbarkeit und Verlässlichkeit „Made in Germany“ und wächst dank modularen Aufbaus mit Ihnen und Ihren Anforderungen mit. Zusammen mit der Röntgensoftware SIDEXIS 4 bietet der ORTHOPHOS SL die Röntgen- gesamtlösung für jeden Workfl ow und jede Praxis. Es wird ein guter Tag. Mit Sirona.
FACHBEITRAG setzte allogene Knochenmaterial, mög- liche Therapie- und Zahnersatzalter - nativen, Zeitdauer, Risiken, Kompli - kationen und Kosten der Behandlung erfolgte die schriftliche Einwilligung der Patientin. Bereits einen Tag präoperativ begann die systemische Antibiose mit Amoxicillin 1.000 mg und Metronidazol 400 mg, jeweils zwei Tabletten täglich für acht Tage. Allogene Blockaugmentation Die Knochenblockauflagerung erfolgte in lokaler Leitungs- und Infiltrationsan- ästhesie mit Ultracain D-S forte (Sanofi- Aventis). Auch die Schleimhaut des Gau- mens wurde mit einer Injektion im Be- reich des linken Foramen palatinum und am Foramen inzisivum anästhesiert. Nach krestaler Schnittführung auf Kie- ferkammmitte und mesialer parapapillär geführter Entlastungsinzision wurde ein voller Mukoperiostlappen mobilisiert. Das Foramen mentale wurde darge- stellt, die Knochenoberfläche gründlich kürettiert und von anhaftendem Weich- gewebe befreit (Abb. 4). Der steril ver- packte Knochenblock wurde parallel dazu entpackt und in steriler physiolo- gischer Kochsalzlösung gewässert. So- dann erfolgte das Trimmen der spongiö- sen Unterseite des Blocks mit rotieren- Abb. 1 Abb. 2 Abb. 1 und 2: Präoperative DVT-Aufnahme: radiologische Ausgangssituation. ven DVT-Aufnahme und computerge- stützten Blockgestaltung durchgeführt werden. Zeitgleich mit der allogenen Knochen- blockauflagerung wurde ein freies Bindegewebstransplantat aus dem Gaumen verpflanzt. Das subepitheliale Bindegewebe des Gaumens bildet eine natürliche Ressource adulter, ekto- mesenchymaler Stammzellen und kann somit als nichtangereichertes, natürli- ches Stammzellreservoir fungieren.10,11 Ob dies einen günstigen Effekt auf die Knochenneubildung respektive Resorp- tion, Substitution oder knöcherne Inkor- poration des allogenen Knochenblocks besitzt, wird derzeit in klinischen Stu- dien überprüft.12 Diagnose Die präoperative DVT-Aufnahme zeigte einen horizontal extrem schmalen Al- veolarfortsatz im linken posterioren Unterkiefer (Abb. 1 und 2). Ein Bone- Splitting oder eine Implantation mit zeit- gleicher lateraler Augmentation war hier nicht möglich. Die Restknochenbreite betrug zwischen 1,2 und 2,4 mm. Auch klinisch imponierte ein spitzes Kammprofil mit einem schmalen Band keratinisierter Gingiva (Abb. 3). Die ver- tikale Diskrepanz zur antagonistischen Bezahnung erschien günstig, sodass eine rein horizontale Knochenblockaug- mentation indiziert war. Nach umfas- sender Aufklärung über das gewählte Augmentationsverfahren, das einge- Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 Abb. 3: Klinische Ausgangssituation. – Abb. 4: Dargestellter Kieferkamm. – Abb. 5: Blutungspunkte für die Ernährung des Grafts. – Abb. 6: Aufgelagerter Knochenblock und Spongiosa-Chips. – Abb. 7: Entnahme des subepithelialen Bindegewebstransplantates. – Abb. 8: Einlagerung des Bindegewebstransplantates mittels Schlittennaht. 8 Oralchirurgie Journal 2 | 2015
Septanest mit Adrenalin 1/100.000 und Septanest mit Adrenalin 1/200.000. Verschreibungsp(cid:3) ichtig . Zusammensetzung: Arzneilich wirksame Be standteile: Septanest 1/100.000: 1 ml In jektionslösung enthält 40,000 mg Articain hydro chlorid, 0,018 mg Epinephrinhydrogen tartrat (entsprechend 0,010 mg Epinephrin). Septa nest 1/200.000: 1 ml Injektions lösung enthält 40,000 mg Articainhydrochlorid, 0,009 mg Epi ne phrin- hydrogen tartrat (entsprechend 0,005 mg Epine phrin). Sonstige Bestandteile : Natrium - metabisulfi t (Ph. Eur.) 0,500 mg (ent- sprechend 0,335 mg SO2), Na tri umchlorid, Natrium edetat (Ph.Eur.), Natriumhy droxid, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Infi ltrations- und Leitungs anästhesie bei Eingriffen in der Zahn- heilkunde, wie: Einzel- und Mehrfachextraktio- nen, Trepanationen, Apikalresektionen, Zahn- fachresektionen, Pulpektomien, Ab tra gung von Zysten, Eingriffe am Zahnfl eisch. Hinweis: Dieses Produkt enthält keine Kon ser vie rungs stoffe vom Typ PHB-Ester und kann daher Patienten ver abreicht werden, von denen bekannt ist, dass sie eine Allergie gegen PHB-Ester oder chemisch ähnliche Substanzen be sitzen. Gegenanzeigen: Septanest mit Adrenalin darf aufgrund des lokalanästhetischen Wirk- stoffes Articain nicht angewendet werden bei: bekannter Allergie oder Überempfi ndlichkeit gegen Articain und andere Lokalanästhetika vom Säure amid-Typ, schweren Störungen des Reizbildungs- oder Reizleitungssystems am Herzen (z. B. AV-Block II. und III. Grades, ausgeprägte Bra dy kardie), akuter dekompen- sierter Herzinsuffi zenz (akutes Ver sagen der Herzleitung), schwerer Hypotonie, gleichzeiti- ger Behandlung mit MAO-Hemmern oder Be- tablockern , Kindern unter 4 Jahren, zur intra- vasalen Injektion (Ein spritzen in ein Blutge fäß). Aufgrund des Epinephrin (Adre nalin)-Gehaltes darf Septa nest mit Adrenalin auch nicht ange- wendet wer den bei Patienten mit: schwerem oder schlecht eingestelltem Diabetes, pa- roxys maler Tachykardie oder hochfrequenter absoluter Arrhythmie, schwerer Hypertonie, Kammerwinkelglaukom, Hyperthy reose, Phäochromozytom, sowie bei Anästhesien im Endbereich des Kapillar kreislaufes. Warnhinweis: Das Arzneimittel darf nicht bei Personen mit einer Allergie oder Überemp- fi ndlichkeit gegen Sulfi t sowie Personen mit schwerem Asthma bronchiale angewendet werden. Bei diesen Personen kann Septa nest mit Adrenalin akute allergische Reaktionen mit ana phylaktiscen Symptomen wie Bron- chial spasmus aus lösen. Das Arzneimittel darf nur mit beson derer Vor sicht angewendet werden bei: Nieren- und Leber in suffi zienz (im Hinblick auf den Metaboli sierungs- und Ausscheidungs mechanis mus), Angina pectoris, Arteriosklerose, Störungen der Blutgerinnung. Das Produkt soll in der Schwan ger schaft und Stillzeit nur nach strenger Nutzen-Risiko-Ab- wägung eingesetzt werden, da keine aus rei- chenden Erfahrungen mit der Anwendung bei Schwan geren vorliegen und nicht bekannt ist, ob die Wirk stoffe in die Muttermilch übergehen. Nebenwirkungen: Toxische Reaktionen (durch anomal hohe Konzentration des Lokal- anästheti kums im Blut) können entweder sofort durch unbeabsichtigte intravaskuläre Injektion oder verzögert durch echte Über- dosierung nach In jektion einer zu hohen Menge der Lösung des Anästhetikums auftreten. Un erwünschte verstärkte Wirkungen und toxische Reaktionen können auch durch Injektion in besonders stark durch blutetes Gewebe eintreten. Zu beobachten sind: Zentralnervöse Symptome: Nervosität, Un ruhe, Gähnen, Zittern, Angstzustände, Augenzittern, Sprach störungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Ohrensausen, Schwindel, tonisch-klonische Krämpfe, Bewusstlosigkeit, Koma. So bald diese Anzeichen auftreten, müssen rasch korrek tive Maßnahmen er folgen, um eine eventuelle Verschlimmerung zu vermeiden. Respi ratorische Symp tome: erst hohe, dann niedrige Atemfrequenz, die zu einem Atem- still stand führen kann. Kardiovakuläre Symp- tome: Senkung der Kontraktionskraft des Herzmuskels, Senkung der Herzleistung und Abfall des Blut drucks, ven trikuläre Rhyth- musstörungen, pektanginöse Be schwerden, Möglichkeit der Ausbildung eines Schocks, Blässe (Cyanose), Kammerfl immern, Herz- stillstand. Selten kommt es zu aller gischen Re aktionen gegenüber Articain, Parästhesie , Dysästhesie, Hypästhesie und Störung des Geschmacksempfi ndens. Besondere Hinweise: Aufgrund des Gehaltes an Sulfi t kann es im Einzelfall ins besondere bei Bronchial asthma- ti kern zu Überempfi ndlichkeits reaktionen kom men, die sich als Erbrechen, Durchfall, keu chende Atmung, akuter Asthmaanfall, Be wusstseins störung oder Schock äußern können. Bei operativer, zahn ärztlicher oder groß fl ächiger Anwendung die ses Arzneimittels muss vom Zahnarzt ent schie den werden, ob der Patient aktiv am Straßen verkehr teilneh- men oder Maschinen bedienen darf. Handelsformen: Packung mit 50 Zylinder- ampullen zu 1,7 ml bzw. 1,0 ml Injektionslö- sung (Septanest 1/100.000 oder 1/200.000) im Blister. Pharmazeutischer Unternehmer: Septodont GmbH, 53859 Niederkassel. Stand: 06/2008. Gekürzte Angaben – Vollständige Informationen siehe Fach- bzw. Gebrauchsinformation . WUSSTEN SIE SCHON? DIE MARKE SEPTANEST (1) GENIESST WELTWEIT DAS MEISTE VERTRAUEN(2)… • Septodont ist mit einer Produktion von 500 Millionen Zylinder- ampullen jährlich – mit einem maßgeblichen Anteil Septanest
FACHBEITRAG Abb. 9 Abb. 10 Abb. 9 und 10: DVT-Aufnahme vor Implantation: Beurteilung des Knochenzuwachses. den Instrumenten, um eine exakte An- passung an die Oberfläche des ortsstän- digen Lagerknochens zu erzielen. Eine hohe Kontaktrate und ein spalt- und schaukelfreier Sitz des Knochen- blocks stellen den ersten wesentlichen Erfolgsfaktor jeder Blockaugmentation dar. Der zweite Erfolgsfaktor ist die Nu- trition des Grafts, die stets vom Lager- knochen ausgeht. Zu diesem Zweck wird der Lagerknochen entweder kom- plett dekortiert oder es werden Blu- tungspunkte präpariert, aus denen die Vaskularisation des avitalen Knochen- blocks erfolgt (Abb. 5). Der dritte ent- scheidende Faktor für eine erfolgreiche Augmentation ist die stabile Osteo - synthese mit mindestens zwei Zugver- schraubungen (MICRO 1.5, MEDICON). Im vorliegenden Fall wurden die Schrau- benköpfe dabei in die kortikale Außen- seite des Blocks versenkt. Scharfe Kanten des allogenen Knochen- blockes wurden anschließend sorgfältig geglättet und die Randbereiche mit allogenem Granulat aufgefüllt (Osteo- graft® Spongiosa Granulat, Argon Medical; Abb. 6). Über einen Türflügelschnitt wurde im Bereich des harten Gaumens links ein Abb. 11 Abb. 12 Abb. 13 Abb. 11: Klinische Beurteilung des horizontalen Knochenzuwachses. – Abb. 12: Implantation im alloge- nen Augmentationsgebiet. – Abb. 13: Panorama-Röntgenkontrolle nach Implantation. 10 Oralchirurgie Journal 2 | 2015 kräftiges subepitheliales Bindegewebs - transplantat entnommen (Abb. 7). Die- ses wurde über dem knöchernen Augmentat platziert und mit einer Schlittennaht fixiert (Abb. 8). Anschlie- ßend erfolgte der Wundverschluss nach Periostschlitzung und plastischer Unter- tunnelung mittels fortlaufender Naht mit Prolene 5/0 (Johnson & Johnson Medical). Die Patientin wurde instruiert, auf der linken Seite keinen Kaudruck und möglichst wenig Manipulation aus - zuüben (Mimik, Mundhygiene, Ertasten der Wundregion). Ein herausnehmbares, schleimhautgelagertes Provisorium durfte nicht getragen werden. Die Nahtentfer- nung erfolgte nach zehn Tagen. Blockfreilegung, Implantation und Prothetik Nach vier Monaten komplikationsfreier geschlossener Einheilzeit wurde zum Zwecke der Implantatplanung eine DVT- Aufnahme angefertigt (Abb. 9 und 10) und es erfolgte die Eröffnung des aug- mentierten Areals über eine identische Schnittführung. Der Zugewinn an Kno- chenbreite wurde manuell ausgemessen und betrug 5,5 mm (Abb. 11). Die Im- plantation von zwei MIS-Schrauben - implantaten gelang mit einem Eindreh - moment von 45 Ncm. Da die Implantat- bohrungen exakt entlang des Interface Augmentat-Lagerknochen erfolgten, wurde eine der zwei Ostheosynthese- schrauben im interimplantären Raum in situ belassen, um das nach vier Mona- ten noch nicht vollständig substituierte Blockaugmentat lateral zu unterstützen (Abb. 12 und 13). Als Resorptionsschutz wurde zusätzlich Corticalis-Granulat (Osteograft®, Argon Medical) aufgelagert. Sodann erfolgt der Wundverschluss mittels fortlaufender Naht. Nach drei Monaten geschlossener Einheilzeit wurden die Implantate frei- gelegt und im Sinne zementierter, ver- blockter Einzelkronen prothetisch ver- sorgt (Abb. 14 und 15). Zusammenfassung Ohne Knochenblockaugmentation wäre im vorgestellten Fall eine implantatge- tragene, festsitzende prothetische Ver-
ANZEIGE simply save Abb. 14 Abb. 15 Abb. 14: Zementierte verblockte Implantatkronen. – Abb. 15: Röntgen- kontrolle der eingegliederten Prothetik. sorgung undenkbar gewesen. Der Einsatz allogener Knochen- blöcke hat in diesem Fall eine Knochenentnahme am Körper des Patienten und damit verbundene Risiken und Komplika- tionen vermieden. Solche Eingriffe sind in Lokalanästhesie und ambulant in der zahnärztlichen Praxis möglich. Eine aktuelle systematische Übersichtsarbeit von Monje et al. bescheinigt allogenen Knochenblockaugmentaten eine hohe Einheilungsrate (97,6 Prozent).13 Es konnten durch- schnittliche Knochenzuwächse von 4,79 mm horizontal und 2 mm in der vertikalen Dimension ermittelt werden. Die ku- mulative Implantatüberlebensrate beträgt 96,9 Prozent nach durchschnittlich 23,9 Monaten. Laut aktuellen Untersuchungen von Schau et al. unterliegen Implantate in allogenen Blockaugmentaten nach 36 Mona- ten Funktionszeit einem durchschnittlichen Knochenabbau von 0,72 mm.14 In einer internen Vergleichsgruppe, die das gleiche Implantatsystem ohne Augmentation erhalten hatte, lag der periimplantäre Knochenabbau bei 0,37 mm nach drei Jahren. Der Unterschied ist statistisch signifikant. Aller- dings erfüllen Implantate nach allogener Knochenblockaug- mentation aktuelle Erfolgskriterien15,16 und die marginalen Knochenabbauraten sind vergleichbar mit Daten anderer Studien, die Implantate nach autogener Blockaugmenta- tion17 oder Implantate allgemein18,19 untersuchen. Der Effekt des subepithelialen Bindegewebstransplantats als natürliche Stammzellresource für die Knochenregeneration kann nur in einer randomisierten Vergleichsstudie und auf histologischer Ebene erfolgen. t k a t n o K Dr. Mathias Plöger Deutsches Implantologie Zentrum Lemgoer Straße 20, 32756 Detmold Tel.: 05231 302055 Fax: 05231 302019 info@diz-dt.de Ingmar Schau Siegfriedstraße 40, 32756 Detmold ischau@gmx.de Doppelkonus- Wave- Verbindung Einzigartig! Zweifaches Innengewinde für doppelte Sicherheit Ti-White die zahnweiße Titanoberfläche
Dr. Michael Berthold Literatur [Infos zum Autor] FACHBEITRAG Der stark atrophische Kiefer stellt eine Herausforderung in der pro- thetischen Rehabilitation dar. Im Rahmen der präimplantologischen Augmentation zur Rekonstruktion des Implantatlagers wird oft auf Beckenkammtransplantate zurückgegriffen. Durch das „biologische Konzept“ nach Khoury können viele Fälle auch mit intraoral gewon- nenen Knochentransplantaten reproduzierbar und langzeitstabil re- habilitiert werden. Der Knochen wird hierbei aus dem retromolaren und/oder Kinnbereich gewonnen und entsprechend aufbereitet. Be- reits drei Monate nach erfolgter Transplantation ist der Knochen so- weit verheilt, dass Implantate gesetzt werden können. Nach Aufbau des periimplantären Weichgewebes erfolgt abschließend die pro- thetische Versorgung mittels Stegriegelkonstruktion. Diese bietet eine ästhetische, sicher festsitzende und gut zu reinigende Konstruk- tion, bei der auch die Folgekosten für den Patienten gering sind. Orale Rehabilitation eines atrophischen Oberkiefers mit intraoralen Knochentransplantaten Dr. Michael Berthold, Dr. Romain Doliveux, Prof. Dr. Fouad Khoury Die Langzeitstabilität einer implan- tatgetragenen Versorgung steht in di- rektem Zusammenhang mit der Qualität und Quantität des zur Verfügung ste- henden Alveolarknochens sowie der aus biomechanischer Sicht korrekten Vertei- lung der Implantate zur Erzielung eines optimalen Unterstützungspolygons. Das Ziel der präimplantologischen Chi- rurgie besteht darin, den atrophierten Kiefer entsprechend den individuellen Anforderungen so zu rekonstruieren, dass Implantate in der optimalen Posi- tion und Größe inseriert werden kön- nen. Die Auswahl der rekonstruktiven Technik ist dabei von der Morphologie des Knochendefekts abhängig.1–3 Für die Rekonstruktion kleinerer Defekte mit gutem Regenerationspotenzial bieten sich neben Knochenersatzmaterialien mit Membranen vor allem enorale Kno- chen an, welche mithilfe von Trepanboh- rern bei der Implantatbettpräparation oder mit Bone Scrapern gewonnen wer- den können.2,4–7 Besonders ausgeprägte Atrophien sind bei totaler Zahnlosigkeit in einem Kiefer und komplett festsitzender Bezahnung im Gegenkiefer durch die hohe kaufunk- tionelle Belastung festzustellen (Abb. 1 und 2).8 Chronische Parodontopathien sowie in letzter Zeit vermehrt auftre- tende fehlgeschlagene Implantationen bzw. Augmentationen mit Biomaterialien führen ebenfalls zu schwerwiegenden Defekten. In diesen Situationen stoßen Biomaterialien und GBR-Techniken auf- grund der lokalen mechanischen Insta- bilität, der Defektgröße und der damit verbundenen schlechten Regenerations- fähigkeit des Lagers an ihre Grenzen.9 In Situationen, in denen größere Men- gen Knochen für die Rekonstruktion er- forderlich sind, werden meistens extra - orale Entnahmestellen erforderlich, üb- licherweise das freie Beckenkammtrans- plantat.10–14 Dieses wird als Auflage- rungsosteoplastik oder in Kombination mit einer Le Fort-I-Osteotomie als Inter- positionsosteoplastik verwendet.10 Verglichen mit der extraoralen Entnahme geben Patienten bei intraoralen Donor- stellen geringere Beschwerden postope- rativ an.15,16 Aufgrund der Entnahmemor- bidität und dem verlängerten Kranken- hausaufenthalt scheuen viele Patienten die Beckenkammentnahme.17,18 Als mög- liche Komplikationen sind hier insbeson- dere Schmerzen, Nachblutungen, Häma- tome, Verletzung von Nerven (besonders N. cutaneus femoris lateralis) und Be- ckenfrakturen (insbesondere Spina iliaca anterior superio Abriss) zu nennen.14 Das von Khoury entwickelte „biologische Konzept“ zur Augmentation ermöglicht es, auch bei ausgeprägten Kieferkamm - 12 Oralchirurgie Journal 2 | 2015
atrophien die Rekonstruktion mit enora- len Knochentransplantaten vorzuneh- men.2,19 Anstatt den kompletten Kno- chenblock für die Augmentation eines Areals zu verwenden, werden bei der sogenannten SBB (Splitted-Bone-Block- Technik) die Knochenblöcke geteilt und mit einem Bone Scraper ausgedünnt, um so partikulierten Knochen zu gewinnen. Mit den ausgedünnten Knochenblöcken kann die zukünftige Kontur des Alveolar- fortsatzes wieder hergestellt werden, indem diese mit Osteosyntheseschrau- ben auf Distanz zum Lager fixiert werden und der entstandene Hohlraum mit dem partikulierten Knochen aufgefüllt wird (Abb. 14 und 15).19–21 Eine vereinfachte Formgebung, Vergrößerung des zur Ver- fügung stehenden und zu rekonstruie- renden Volumens sowie eine verbesserte Regenerationsfähigkeit des Augmentats sind die Folge.2,19,22 Um nach der Augmentation eine stö- rungsfreie Ossifikation des Augmentats bzw. Osseointegration der Implantate zu gewährleisten, ist eine Prothesenkarenz indiziert. Eine unkontrollierte Belastung in Form von Druck durch einen schleimhaut- getragenen, provisorischen Zahn ersatz auf den augmentierten Bereich führt unver- meidlich zu Resorptionen bis hin zum kompletten Transplantatverlust.23 Eine Lö- sung bieten Interimsimplantate, die in Kombination mit einem festsitzenden Pro- visorium den Patienten für den Behand- lungszeitraum ästhetisch versorgen.23 Die Rehabilitation eines stark atrophi- schen Oberkiefers nach dem biologi- schen Konzept soll anhand des folgen- den Fallbeispiels verdeutlicht werden. Fallbeschreibung Die 67-jährige Patientin stellte sich nach fehlgeschlagener implantologischer Ver- sorgung zur erneuten implantatprothe- tischen Rehabilitation des Oberkiefers vor. Ihr Hauptanliegen war, dass nach vorangegangenem Implantatverlust der stark atrophische Oberkiefer kaum noch Halt für die Oberkieferprothese bot. In- traoral zeigte sich ein insgesamt stark atrophischer Oberkiefer, in Regio 21 ein abgebrochenes Implantat sowie in Regio 11 und 12 Implantate mit starkem periimplantären Knochenabbau und FACHBEITRAG Abb. 1 Abb. 2a Abb. 2b Abb. 1 und 2: Ausgeprägte Atrophien bei totaler Zahnlosigkeit im Oberkiefer und komplett festsitzender Bezahnung im Unterkiefer. Oralchirurgie Journal 2 | 2015 13
FACHBEITRAG einem Lockerungsgrad III. Der Unterkie- fer war mit Kronen und Brücken ver- sorgt. Allgemeinanamnestisch gab die Patientin ein Mammakarzinom 2003 an, welches mit Chemotherapie und Be- strahlung behandelt wurde. Zum dama- ligen Zeitpunkt nahm die Patientin Ta- moxifen 20 mg (ein selektiver Estrogen- rezeptormodulator) ein, Bisphosphonate hatte die Patienten nicht eingenommen. In der speziellen Anamnese gab die Pa- tientin an, dass 2006 vier Implantate im Oberkiefer gesetzt wurden, von denen 2007 zwei verloren gingen und ein Im- plantat abgebrochen war. 2008 wurden drei neue Implantate gesetzt, von denen nach kurzer Zeit erneut zwei verloren gegangen sind. Als weiterführende Bild- gebung wurde eine DVT-Aufnahme (Galileos, Sirona, Bensheim) angefertigt, auf der sich ein Oberkiefer der Klasse V nach Cawood und Howell zeigte (Abb. 2). Im Unterkiefer ließ sich im retromolaren sowie im Kinnbereich ein ausreichend zu gewinnendes Knochenangebot er- kennen (Abb. 2). Nach ausführlicher Befunderhebung, radiologischer Untersuchung, Beratung über mögliche Behandlungsalternati- ven und Aufklärung wurde mit der Patientin zusammen entschieden, im Oberkiefer nach augmentativen Maß- Abb. 3: Behandlungsablauf. nahmen Implantate für eine Stegriegel- konstruktion zu inserieren. Aus chirur- gischer Sicht wurden aufgrund der star- ken Atrophie Knochenaugmentationen mit Knochenblocktransplantaten aus dem Kinn sowie dem retromolaren Be- reich des linken und rechten Unterkie- fers in Verbindung mit einer beidseiti- gen Sinusbodenelevation geplant. Um die Patientin auch für den Zeitraum der Behandlung ästhetisch zu versorgen, wurde geplant, vier provisorische Im- plantate zu setzen, die das festsitzende Langzeitprovisorium tragen sollten. Die nicht erhaltungswürdigen Implan- tate in Regio 11 und 12 konnten auf- grund des starken Knochenabbaus ohne größeren Aufwand bereits am Tag der Beratung entfernt werden. Der Behandlungsablauf gliedert sich in vier Etappen und erstreckt sich über einen Zeitraum von circa sieben Mona- ten (Abb. 3). Der Knochenaufbau wurde unter antibiotischer Abschirmung (Amo- Abb. 4 Abb. 5 Abb. 7 Abb. 6 Abb. 8 Abb. 4: Vertikale Inzision mit dem MicroSaw-Handstück. – Abb. 5: Basal horizontale Inzision mit dem MicroSaw-Win- kelstück. – Abb. 6: Knochenblock wird mit MicroSaw zerteilt. – Abb. 7: Zerteilter Knochenblock. – Abb. 8: Knochen- material wird auf eine Dicke von circa 1 mm ausgedünnt. 14 Oralchirurgie Journal 2 | 2015 Augmentation Implantation Freilegung Prothetik 3 M 3 M 1 M xicillin 2 g/Tag für zehn Tage) in Intuba- tionsnarkose durchgeführt. Die Aug- mentation des Kieferkammes beim bio- logischen Konzept wird lediglich mit autologem Knochen durchgeführt. Knochenentnahme aus dem retromolaren Bereich Die retromolare Knochenentnahme mit der MicroSaw (DENTSPLY Implants, Mannheim) erfolgt nach einem definier- ten Protokoll, welches eine schnelle, si- chere und reproduzierbare Entnahme ermöglicht.24 Anhand einer DVT-Auf- nahme wurde der individuelle Abstand zum Nerv gemessen (Abb. 2). Die Micro- Saw arbeitet mit einer Diamantscheibe mit einem Durchmesser von 8 mm und einer maximalen Schnitttiefe von 3,2mm entsprechend der Dicke der Kortikalis im retromolaren Bereich des Unterkiefers. Der diamantierte Anteil beträgt 1 mm und bietet eine gute Orientierung zur Kontrolle der Schnitttiefe. Die Scheibe kann auf dem Hand- oder Winkelstück angebracht werden. Ein drehbarer Scheibenschutz verhindert die Verlet- zung des Weichgewebes und führt ebenfalls die direkte Scheibenkühlung. Bei dem Protokoll werden zwei vertikale Inzisionen mit dem MicroSaw-Hand- stück und eine basal horizontale Inzision mit dem MicroSaw-Winkelstück durch- geführt (Abb. 4 und 5). Krestal werden mit einem Drillbohrer punktförmige Perfo rationen angelegt. Mit einem Mei- ßel werden die Perforationen verbunden und der Block durch Spannungsbildung luxiert.25,26 Die Entnahmestelle im retro- molaren Bereich wird mit einem Kolla- genvlies mit hämostatischen Eigen- schaften (RESORBA Wundversorgung, Nürnberg) aufgefüllt. Knochenentnahme aus dem Kinnbereich Bei der Kinnentnahme erfolgt die Prä- paration des Knochenblocks ebenfalls
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FACHBEITRAG Abb. 9 Abb. 10 Abb. 11 Abb. 12 Abb. 13 Abb. 9–13: Nach Implantation – Knochendeckel wird reponiert und vier provisorische und zwei definitive Implantate inseriert. mit der MicroSaw. Beide horizontalen Inzisionen werden mit dem Winkel- stück, die vertikalen mit dem Hand- stück, jeweils bei voller Schnitttiefe der Scheibe durchgeführt. Zusätzlich wird eine weitere Schwächung der Kortika- lis durch Perforationen entlang der Schnittlinien durchgeführt.2 Nach Ent- fernung des Blocks wird bis zur lingua- len Kortikalis Knochen gewonnen. Für eine optimale Regeneration des Ent- nahmedefekts wird im Kinnbereich der innere Teil der Entnahmestelle mit Kol- lagenvlies und die äußere Kontur mit einem natürlichen Knochenaufbau - material (FRIOS Algipore DENTSPLY Implants, Mannheim) wiederherge- stellt.2,27 Durch eine nicht resorbierbare Titanmembran (FRIOS Bone Shield, DENTSPLY Implants, Mannheim) wird der Bereich stabilisiert.27 Die gewonnenen Knochenblöcke wer- den beim biologischen Konzept bzw. bei der sogenannten SBB-Technik (Splitted- Bone-Block) zunächst mit der MicroSaw (Abb. 6 und 7) und anschließend mit einer großen, flexiblen Diamantscheibe geteilt und mit einem Bone Scraper (Safescraper, Stoma Instruments, Em- mingen-Liptingen) auf eine Dicke von circa 1 mm ausgedünnt (Abb. 8). Gleich- zeitig werden so große Mengen parti- kulierten Knochens gesammelt. Der Knochen wird in physiologischer Koch- salzlösung zusammen mit Blut aus der Entnahmeregion und dem systemisch applizierten Antibiotikum gelagert.2 Neben vier provisorischen Implantaten konnten auch zwei definitive Implantate (XiVE, DENTSPLY Implants, Mannheim) inseriert werden (Abb. 12). In Regio 21 wurde ein Implantat anstelle des frak- turierten Implantates, welches durch Bildung eines Knochen deckels mit der MicroSaw explantiert wurde, inseriert. Der Knochendeckel wurde nach der Im- plantation anschließend wieder repo- niert (Abb. 9–13). Durch diese knochen- erhaltenden Maßnahmen wird der Kno- chenverlust minimiert.28–30 Augmentation nach dem biologischen Konzept Nach Nasenliftpräparation und bilate- ralem Sinuslift erfolgt mit dem intraoral gewonnenen Knochen in Regio 15 bis 25 eine laterale Augmentation nach dem biologischen Konzept (Abb. 14 und 15). Entsprechend der Form des zukünftigen Alveolarfortsatzes erfolgt die Verschraubung der kortikalen Platten mit dem MicroScrew-System (Stoma Instruments, Emmingen-Liptin- gen) auf Distanz zum Lager, um eine gesamte Kieferkammbreite von 7–8 mm zu erreichen (Abb. 14).2 Insbesondere die rundliche Kontur des gewonnenen Knochens aus dem Kinn hat oft eine ideale Kongruenz mit dem zu rekon- struierenden Kieferkamm (Abb. 14). Der so entstandene Hohlraum wird mit dem aus dem Bone Scraper sowie dem lokal gewonnenen, partikulierten Knochen aufgefüllt und kondensiert (Abb. 15). Schichttechnik zur Augmentation des Sinus Ebenfalls wurde eine beidseitige Si- nusbodenelevation präpariert, wobei der entstandene Hohlraum in der Schichttechnik mit autologem Kno- chen und Biomaterial (Algipore) auf- gefüllt wurde. Bei der Schichttechnik wird im subantralen Raum das Bioma- terial kranial als erste Schicht unter- halb der abpräparierten Kieferhöhlen- schleimhaut appliziert. Darunter ent- sprechend basal wird partikulierter, autogener Knochen eingefüllt, sodass die Implantate ausschließlich mit autologem Knochen in Kontakt stehen und damit bereits nach drei Monaten belastet bzw. inseriert werden kön- nen.2 Das Biomaterial dient als Re- sorptionsschutz gegen den Pneumati- sierungsdruck durch die Kieferhöhlen- schleimhaut. Das Sinusfenster wird mit einer nicht resorbierbaren Titanmem- bran (Bone Shield) und Nägeln ver- schlossen, um eine Dislokation des Augmentats aus dem Subantralraum 16 Oralchirurgie Journal 2 | 2015
FACHBEITRAG Abb. 14 Abb. 15 Abb. 16 Abb. 14: Verschraubung der kortikalen Platten mit dem Micro - Screw-System. – Abb. 15: Hohlraum wird mit lokal gewonnenem, partikuliertem Knochen aufgefüllt und kondensiert. – Abb. 16: Sinusfenster wird mit nicht resorbierbarer Titanmembran (Bone Shield) und Nägeln verschlossen. durch den respiratorischen Kieferhöh- lenüberdruck zu vermeiden (Abb. 16). Zur spannungsfreien Deckung wurden Periostschlitzungen durchgeführt. Der Patient wurde zunächst mit einem Kurz- zeitprovisorium aus Kunststoff (Protemp 3M ESPE, Neuss) versorgt. Nach post- operativer Abdrucknahme konnte drei Tage später das laborgefertigte Lang- zeitprovisorium eingegliedert werden, sodass die Patientin für den Behand- lungszeitraum mit einem ästhetischen, festsitzenden Provisorium versorgt war (Abb. 18). Implantation Nach Entfernung des Osteosynthesema- terials konnten drei Monate später die restlichen Implantate (XiVE) in Lokal - anästhesie (Articain 4 % mit 1 : 100.000 Adrenalin: Ultracain D-S forte, Sanofi- Aventis, Frankfurt am Main) und Se - dierung (Midazolam, 5 mg/5 ml) unter perioperativer, antibiotischer Abschir- mung (Penicillin G, 1 x 106 IU, einmalige Gabe) komplikationslos inseriert werden (Abb. 20). Hierbei zeigte sich ein rötli- ches, d. h. von vielen Blutgefäßen durch- wachsenes und somit sehr gut regene- riertes Transplant (Abb. 19 und 20). Weichgewebsmanagement Die Implantate wurden nach einem Vierteljahr in Kombination mit Weichge- websmanagement freigelegt. Der so- wohl bei der Augmentation als auch bei der Implantation notwendige span- nungsfreie Wundverschluss hat zur Kon- sequenz, dass sich die mukogingivale Grenze nach oral verschiebt und das Vestibulum abflacht. Zur Korrektur des entstandenen Defizits an fixierter und keratinisierter Gingiva wurde die Freile- gung durch einen apikalen Verschiebe- lappen in Kombination mit Schleimhaut- transplantationen durchgeführt (Abb. 21 und 22). Beim apikalen Verschiebelap- pen wird ein teilschichtiger Lappen bis über die mukogingivale Grenze nach bukkal präpariert und bukkal der Im- plantate vernäht (Abb. 22).31 Die Tech- nik führt zu einem Gewinn an keratini- sierter und fixierter Gingiva bukkal der Implantate.32–34 Prothetik Nach Abheilen der Schleimhaut konnte nach fünf Wochen mit der prothetischen Versorgung begonnen werden. Neben dem Implantat und den Auf- bauten ist insbesondere für den kres- talen Knochenerhalt ein spannungs- freier Sitz der Suprakonstruktion wich- tig, um eine Überbelastung durch unphysiologische Kräfte zu vermeiden. Das Olsberger-Konzept bietet in dieser Hinsicht ein Maximum an Präzision bei einem Minimum an zeitlichem Auf- wand. So sind lediglich vier Termine bis zur Fertigstellung der definitiven Arbeit notwendig.35 Der Primärabdruck erfolgt mit Repositi- onstechnik (geschlossener Abdruck) und einem konfektionierten Löffel. Im Labor wird anschließend der Sekundärabdruck in Form eines verblockten Abdrucks mit Pick-up-Technik vorbereitet. Hierfür wer- den die Abformpfosten starr mit Pattern Resin (GC, Bad Homburg) verblockt und ein Trennspalt wird angelegt, welcher beim Abdruck intraoral mit einem Auto- polymerisat (Pattern Resin) wieder ver- schlossen wird. Hierdurch wird eine sehr hohe Präzision gewährleistet, die für den spannungsfreien Sitz des Steges von großer Bedeutung ist. Die Verblo- ckung reduziert die Verzerrung in der horizontalen, axialen und vertikalen Ebene. Nachdem in der dritten Sitzung die Ästhetikanprobe auf einer ver- schraubbaren Kunststoffbasis durchge- führt wurde, konnte beim vierten Termin die fertige Arbeit in Form einer gaumen- freien Prothese mit Riegeln (MK1-Rie- geln) eingegliedert werden (Abb. 23 und 24).35 Mit der Eingliederung der defini- tiven Prothetik wurden auch die provi- sorischen Implantate entfernt (Abb. 25). Abb. 17 Abb. 18 Abb. 17: OPG nach der Behandlung. – Abb. 18: Ästhetisch festsitzendes Provisorium. 18 Oralchirurgie Journal 2 | 2015
FACHBEITRAG Abb. 19 Abb. 20 Abb. 19: Drei Monate später – sehr gut regenerierendes Implantat. – Abb. 20: Inserieren der Implantate unter perioperativer, antibiotischer Abschirmung. Nach ausführlicher Hygieneinstruktion wurde die Patientin in das Recallsystem aufgenommen. Diskussion Nach der Straightforward-Advanced- Complex-(SAC-)Klassifikation wird die Behandlung mit einer implantatpro - thetischen Restauration im zahnlosen Oberkiefer als komplex (C) eingestuft.36 Minimalinvasive Vorgehensweisen, wie sie auch anfänglich bei der Patientin durchgeführt wurden, sind oft nicht von langer Lebensdauer. Wenn in solchen Situationen Implantate ohne ausrei- chende augmentative Maßnahmen ge- setzt werden, kann es vorkommen, dass diese Implantate nicht ausreichend mit Knochen bedeckt sind, durch die auf- grund der zentripetalen Resorption re- sultierenden, palatinalen Stellung eine exzentrische Belastung erfahren oder häufig nicht in einem optimalen Unter- stützungspolygon verteilt werden kön- nen und konsekutiv frühzeitig verloren gehen. In diesem Zusammenhang gilt es auch die oft propagierte definitive Versor- gung mit durchmesserreduzierten Im- Implantaten plantaten kritisch zu hinterfragen. Ins- besondere bei fester Gegenbezahnung sind diese Implantate aus biomechani- scher Sicht überbeansprucht und es kann zu Lockerungen und Frakturen kommen. Die Anwendung von durch- messerreduzierten im Bereich der definitiven Prothetik ist auf einen sehr schmalen Bereich be- schränkt.37 Gleichwohl nicht alle Fälle mit intra - oralem Knochen rekonstruiert werden können, gibt es doch eine Vielzahl von Patienten, für die das dargestellte Behandlungskonzept eine vielverspre- chende Alternative zum Beckenkamm- transplantat darstellt.2 Khoury’s Konzept kombiniert die Vorteile der geringeren Morbidität und Kosten durch die Vermeidung der extraoralen Entnahme mit den Resultaten, die mit Beckenkammaugmentationen vergleich- bar sind und sonst aufgrund der korti- kalen Knochenstruktur und der begrenz- ten Knochenmenge des Unterkiefers meist nicht so vorhersagbar und repro- duzierbar zu erreichen sind.2 Die Knochenentnahme mit der Micro- Saw stellt bei diesem Konzept ein seit über 25 Jahren sicher angewendetes Verfahren dar.19 Studien zufolge be- wegt sich im retromolaren Bereich der Abstand des Nervus alveolaris inferior zum bukkalen Rand des Unterkiefers zwischen 3,8 und 5,7 mm.38 Die Dia- mantscheibe hat eine maximale Ein- dringtiefe von 3,2 mm, sodass eine Be- schädigung der Nerven im retromola- ren Bereich dadurch kein hohes Risiko darstellt. Dennoch können aus dem re- tromolaren Bereich mit der MicroSaw Knochenblöcke mit einem Volumen von bis zu 4,4 cm3 und einer Dicke von bis zu 9 mm gewonnen werden.28 Wichtig ist es aber auch, neben den größeren Knochenblöcken die lokalen Möglichkeiten der Knochengewinnung auszuschöpfen, die ebenfalls ihren Beitrag an dem zur Verfügung stehen- den Augmentationsvolumen haben. Beim lokal gewonnenen Knochen handelt es sich meist um partikulierten Knochen, aber auch kleine Blöcke können beispielsweise aus dem Mola- renbereich des Unterkiefers gewonnen werden.28 Durch die SBB-Technik kann dieses Vo- lumen weiter vergrößert und optimal auf den zu rekonstruierenden Bereich verteilt werden. Bei Bedarf kann ein ge- Abb. 21 Abb. 22 Abb. 21 und 22: Freilegung durch apikalen Verschiebelappen in Kombination mit Schleimhauttransplantationen. Oralchirurgie Journal 2 | 2015 19
FACHBEITRAG Abb. 23 Abb. 24 Abb. 23: Fünf Wochen nach Schleimhauttransplantation – Ästhetikanprobe auf einer verschraubbaren Kunststoffbasis. – Abb. 24: Eingliederung der fertigen Arbeit in Form einer gaumenfreien Prothese mit Riegeln. samter, hochatrophischer Ober- bzw. Unterkiefer aufgebaut werden.19,39,40 Betrachtet man die Biologie bei der Transplantation von autologem Kno- chen nach dem biologischen Konzept, ergeben sich für die verbesserte Rege- neration unter anderem zwei Gründe. Es wurde festgestellt, dass sich an jeder freien Transplantatoberfläche Osteoblas- ten anlagern.41 Partikulierter Knochen hat gegenüber den rein kortikalen Blö- cken eine exponentiell größere Anlage- fläche und ermöglicht somit eine ver- mehrte Besiedelung von Osteoblasten und konsekutiv eine verbesserte Rege- neration.2,42 Einer der wichtigsten Fak- toren bei der Transplantation stellt neben der Stabilität die Revaskularisie- rung dar. Die Gefäßeinsprossung eines kortikalen Knochenblocks kann weitest- gehend nur nach vorheriger Resorption durch Osteoklasten erfolgen.43,44 Der partikulierte Knochen kann viel leichter von den Gefäßen durchbaut werden. Auf diese Weise kann die Regenera - tionsfähigkeit des eigenen Körpers am besten ausgenutzt werden. Die Schichttechnik beim Sinuslift ermög- licht es, die Implantate bereits nach drei Monaten zu implantieren und ferner nach drei Monaten zu belasten.2 Auf die Verwendung von Membranen wird verzichtet, da Studien gezeigt haben, dass Membranen in Verbindung mit autologem Knochen die Regenera- tion einschränken, weil sie nicht nur das Bindegewebe, sondern auch die Ein- sprossung von Gefäßen aus dem Periost und den Weichteilen verhindern.45 Die provisorischen Implantate in Kombi- nation mit einem metallverstärkten Pro- visorium ermöglichen es, die Patienten auch in der Heilungsphase ästhetisch 20 Oralchirurgie Journal 2 | 2015 und funktionell zu versorgen und gleich- zeitig den aufgebauten Knochen vor Druckbelastungen zu schützen. Bei der Anwendung von provisorischen Implan- taten handelt es sich um eine Sofortbe- lastung. Für den Erfolg der provisori- schen Versorgung spielen die Primärsta- bilität und die Verblockung durch das Metallgerüst eine entscheidende Rolle. Die unterdimensionierte Aufbereitung er- möglicht es, bei provisorischen Implan- taten eine ausreichende Primärstabilität zu erzielen. Durch das Metall gerüst im Langzeitprovisorium werden Mikrobe- wegungen der Implantate minimiert.2 Insbesondere für den Patienten ent- scheidend ist die Langzeitstabilität. Die schnelle und verbesserte Regeneration des biologischen Konzepts führt zur Bil- dung vitalen Knochens, der die Möglich- keit hat, sich den Anforderungen der funktionellen Belastung durch das Re- modelling anzupassen und dazu auch über die nötige Abwehr gegen Infektio- nen verfügt. Letztendlich spielt auch das Weichgewebe für die Langzeitstabilität eine wichtige Rolle. Eine befestigte, im Idealfall auch keratinisierte Gingiva ist für die Langzeitstabilität von Bedeu- tung,31 jedoch nicht minder eine engma- schige Kontrolle des implantologisch versorgten Patienten im Recallsystem. Schlussfolgerung Das vorgestellte Verfahren stellt eine adäquate Therapie für die Rehabilitation des stark atrophierten Oberkiefers dar. Literatur 1 Boyne P. J. (1997): Osseous reconstruction of the maxilla and the mandible: surgical techni- ques using titanium mesh and bone mineral. Chicago, IL: Quintessence. 2 Khoury F. (2009): Augmentative Verfahren in der Implantologie. Quintessenz. 3 Esposito M. et al. (2009): Interventions for re- placing missing teeth: horizontal and vertical bone augmentation techniques for dental implant treatment. Cochrane Database Syst Rev(4) CD003607. 4 Sittitavornwong S. & Gutta R. (2010): Bone graft harvesting from regional sites. Oral Maxillofac Surg Clin North Am, 22(3), 317–330: v-vi. 5 Lorenzoni M. et al. (2002): Evaluation of im- plants placed with barrier membranes. A Abb. 25: OPG – Situation im Ober- und Unterkiefer nach abgeschlossener Behandlung.
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MARKT | PRODUKTINFORMATIONEN brumaba Von Spezialisten für Spezialisten brumaba [Infos zum Unternehmen] Mit der Oral- und MKG-Chirurgie-Serie von brumaba investiert der Behandler nicht nur in ein tagtägliches Arbeitswerkzeug, er in- vestiert – wie viele seiner Kollegen zuvor auch – zugleich in eine besondere Langle- bigkeit, ausgefeilte Technologie und durch das mobile Konzept in eine besondere Wirt- schaftlichkeit der Praxis abläufe. Das Unter- nehmen brumaba ist speziali- siert und bekannt für eine erst- klassige Lagerung des Patienten und ist die Rückenversicherung für den Behandler, da er sich nicht mehr dem Patienten an- passen muss, sondern er lagert den Patienten fachgerecht nach seinen Wünschen, damit er bis ans Ende seiner Karriere eine aufrechte Haltung bewahren kann. Die Vorteile der Liegen sind eine ausgereifte, besondere und somit patentierte Funktionalität sowie ein optimaler Zugang. Das Unternehmen bedankt sich an dieser Stelle für die vielen Besucher auf der IDS 2015 und all diejenigen, die es nicht ge- schafft haben, vor Ort zu sein, sind jederzeit eingeladen, einen persönlichen Termin zur vereinbaren. brumaba GmbH & Co. KG Tel.: 08171 2672-0 www.brumaba.de Sirona Sirona [Infos zum Unternehmen] Chirurgische Präzision in Blau Der SIROLaser Blue emittiert blaues Licht mit einer Wellenlänge von 445 Nanometern (nm), die von Hämo- globin und Melanin besonders gut aufge- nommen wird. Dadurch erreicht der blaue Laserstrahl insgesamt eine etwa 100-mal bessere Absorption als infrarotes Licht. So sind präzise, atraumatische Schnitte möglich. Die Ergebnisse beeindrucken: Muss der Anwender mit den bisher gängigen infraroten Diodenlasern mehrfach langsam mit der Glasfaser über das Gewebe streichen, gelingt mit dem SIROLaser Blue eine so- fortige Ankopplung ans Gewebe, ohne es zu berühren. Der Diodenlaser ist einfach zu handhaben und gestattet dem Chi- rurgen, seine Patienten schmerzarm zu behandeln. Der gewebescho- nende Eingriff kommt postoperativ häufig ohne Naht aus und verrin- gert Wundschmerzen sowie Narben- bildung. Da der Diodenlaser über zwei weitere Wellenlängen im infraroten Bereich verfügt, kann er sowohl für die klassi- schen Indikationen in der Keimreduktion (Endodontie, Parodontologie) als auch für die Zahnaufhellung und die Behandlung von Aphten und Herpes eingesetzt werden. Zudem ist der Laser mit einer sichtbaren roten Diode der Wellenlänge 660 nm ausgestattet, welche auch Softlaser-Anwendungen (LLLT, Biostimulation) ermöglicht. Sirona Dental Systems GmbH Tel.: 06251 16-0 www.sirona.com Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. 22 Oralchirurgie Journal 2 | 2015
PRODUKTINFORMATIONEN | MARKT Clinical House Das Implantat für jede Knochensituation Clinical House [Infos zum Unternehmen] Das PerioType® Rapid System mit seiner Gewindegeometrie mit Cut- ting Edge und Reverse Cutting Blade wurde entwickelt, um für jede Knochensituation das für die Osseo integration ideale Drehmo- ment von 35–50 N/cm zu errei- chen. Durch die Gewindegeometrie werden nur minimal horizontale Kräfte auf den Knochen ausgeübt und dadurch die Gefahr von Kno- chennekrose reduziert. Bei Einhal- tung des entsprechenden Protokolls wird da- durch bei jeder Knochensituation (D1–D4) die für die Sofort- und Frühbelastung erforderliche Primärstabilität erreicht. Dabei ist es sogar möglich, die Implantatposition beim Eindrehen zu korrigieren, ohne das ideale Drehmoment zu verlieren. Das Drehmoment in Verbindung mit der für die Osseointegration verbesserten PerioCoat-R®-Oberfläche gibt sowohl den Pro- fis als auch den weniger erfahrenen Kollegen die Sicherheit, die Patienten bestmöglich zu ver sorgen. Das Implantat verliert zu keinem Zeitpunkt der Einheil - phase seine anfäng- lich hohe Primärsta- bilität. Zur bestmöglichen Versorgung der Patienten bietet Clinical House Dental in Kooperation mit dem Brånemark Osseointe- gration Center Germany Kurse für Einsteiger und Fortgeschrittene Implantologen an. Clinical House Dental GmbH Tel.: 0203 39379-200 www.periotype.de ATMOS CAMLOG Chirurgische Absaugsysteme Daten dokumentieren Erfolg von Implantatsystem Switchings (Rocha et al. 2012, 2014) und die Stabilität der Implantat-Abutment-Ver- bindung tragen umfas- send zur guten Integration von CONELOG® Implanta- ten bei. CAMLOG [Infos zum Unternehmen] CAMLOG Vertriebs GmbH Tel.: 07044 9445-100 www.camlog.de Die solide Dokumentation des CAMLOG® und CONELOG® Implantatsystems basiert auf unabhängig gesammelten Daten oder auf vom Unternehmen geförderter wissen- schaftlicher Evidenz. Dies stellt einen wich- tigen Beitrag für die Erfolgsgeschichte von CAMLOG dar. Über 11.000 Implantate mit Promote® Oberfläche verfügen über Folge- daten über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren. Die Anwendung des Platform Eines der wichtigsten Geräte für Oral- und MKG-Chirurgen, ist das chirurgische Absauggerät. Es sollte leise, robust und trotzdem leistungsstark sein. Die ATMOS®- Absaugsysteme sind intuitiv und sicher. Ein mo - biles Absauggerät ist unabhängig vom Behandlungsstuhl und verringert damit die Ge- fahr eines „Stillstands“ durch einen Defekt an der stuhlintegrierten Ab- saugung. Der Medizintechnik- Hersteller bietet gleich mehrere Geräte in ver- schiedenen Größen an. Dank einer hohen Absaugleistung wird eine punktgenaue Absaugung von größeren Spül- und Kühlflüssigkeiten sowie Sekret-, Gewebe- und Knochenresten ermöglicht. Die Behandlung ist zeitsparend und patienten- schonend. Zudem lassen sich die Geräte ein- fach innerhalb der Praxis transportieren, sind leicht zu reinigen und geräuscharm. ATMOS MedizinTechnik GmbH & Co. KG Tel.: 07653 689-353 www.atmosmed.de Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. Oralchirurgie Journal 2 | 2015 23
MARKT | PRODUKTINFORMATIONEN NSK 45-Grad-Winkelstück für die Chirurgie NSK [Infos zum Unternehmen] Das weltweit erste 45-Grad-Win- kelstück aus dem Hause NSK ist nun auch als Z-SG45 mit externer Kühlung für den chirur gischen Einsatz erhält- lich. Ti-Max Z-SG45 erleichtert den Zugang zu schwer erreichbaren Molaren oder ande- ren Mund regionen, in denen ein Standard- Winkelstück an seine Grenzen gelangt. Durch seine schlanke Formgebung bietet es eine gute Sicht und großen Behandlungsfreiraum, da es mehr Raum zwischen dem Instrument und den benach barten Zähnen lässt. Die kräftige, gleich bleibende Schneidleistung mit seiner 1 : 3-Übersetzung und einer maxi- malen Drehzahl von 120.000/min verkürzt die Behandlungs zeiten beim aufwendigen Sek- tionieren oder bei der Extraktion von Weis- heitszähnen, wodurch Stress sowohl für den Behandler als auch den Patienten verringert wird. Die neue DURAGRIP-Beschichtung er- zeugt einen festen Grip für den Behandler, sodass auch komplexe Eingriffe jederzeit mit größtmöglicher Sicherheit durchgeführt wer- den können. Gleichzeitig erhöht die resistente DURAGRIP-Oberfläche die Widerstandsfähig- keit gegen Kratzer und sorgt so für den Wert - erhalt des Instruments. Das Winkelstück ist sowohl mit (Z-SG45L) als auch ohne Licht (Z-SG45) erhältlich und kann somit an allen Chirurgie einheiten betrieben werden. NSK Europe GmbH Tel.: 06196 77606-0 www.nsk-europe.de DENTSPLY Implants Stabile Lösung für den zahnlosen Kiefer Mit dem ATLANTIS Conus-Konzept stellt DENTSPLY Implants eine neue Lösung für he- rausnehmbare Prothesen mit dem Komfort einer festen Versorgung vor. Probleme im Zu- sammenhang mit einem Zahnersatz können durch die neuartige und kostengünstige Lösung beseitigt werden – das ATLANTIS Conus-Konzept macht es einfach und be- quem: Es bietet eine stabile Basis für optimale Funktion und Ästhetik bei der prothetischen Versorgung. Gleichzeitig gewährleistet es eine leichte Reinigung, eine gute Kau- und Geschmacks- funktion sowie Phonetik. Auch Patienten, denen unterschiedliche Implantate gesetzt wurden, können mit dem stabilen und he- rausnehmbaren Konzept versorgt werden, da die patientenindividuellen Abutments mit allen gängigen Systemen kompatibel sind. Zur Unterstützung von Deckprothesen kann durch die Einbringung von Implantaten und die Versorgung mit ATLANTIS Conus-Abut- ments eine statisch günstige Belastbarkeit sichergestellt werden. Eine gut sitzende, funktionale sowie ästheti- sche Prothese gibt Patien- ten die Lust am Lachen und Essen zurück. DENTSPLY Implants [Infos zum Unternehmen] W&H Minimal invasiv, maximal effektiv Die neue Kraft in der Knochenchirurgie heißt Piezomed. Das Gerät von W&H legt dem Chirurgen alle Vorteile innovativer Ultraschall- technologie in die Hand: Hoch frequente Mikrovibrationen ermöglichen Schnitte von großer Präzision. Sie sorgen zudem durch den sogenannten Kavi tations effekt für ein nahezu blutfreies Operationsfeld. Sobald ein Instru- ment eingesetzt wird, erkennt Piezomed es automatisch und ordnet ihm die richtige Leis- tungsgruppe zu. Dadurch wird nicht nur die Bedienung vereinfacht, sondern auch die Gefahr einer Überlastung der Instrumente verringert und ihre Lebensdauer erhöht. Mit einem Sortiment von 24 innovativen Instru- menten wird für jede Anwendung das richtige Exemplar geboten. Eine neue, spezielle Ver- zahnung sorgt für einen präzisen Schnitt mit wenig Knochenverlust bei der Knochenblock- entnahme und spart zudem noch Zeit. Eben- falls im Sortiment enthalten ist eine neue Knochensäge, die durch eine extrem hohe Schneidleistung überzeugt. Effizientes und zeitsparendes Arbeiten wird ermöglicht. Bei allen 24 Instrumenten wird eine optimale Kühlung des Ins truments und des zu bearbeitenden Hart - gewebes gewährleistet. W&H Deutschland GmbH Tel.: 08682 8967-0 www.wh.com W&H [Infos zum Unternehmen] DENTSPLY Implants Tel.: 0621 4302-006 www.dentsplyimplants.de Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. 24 Oralchirurgie Journal 2 | 2015
Ostseekongress 8. Norddeutsche Implantologietage Wissenschaftliches Programm Workshops Freitag, 5. Juni 2015 | 12.00 – 13.30 Uhr 1 2 3 4 Dr. Ulrich Volz/Konstanz Intensivkurs SCC Short Cut Concept nach Dr. Volz: Sofortimplantation und -versorgung als neuer Standard Dr. Dr. Angelo Trödhan/Wien (AT) Erfolgskriterien bei der gesteuerten Knochenregeneration im Hinblick auf langfristige primäre Implantatstabilität Prof. Dr. Thomas Sander/Hannover Was ist meine Praxis wert? Grundlagen der Praxiswertermittlung Dr. Christoph Blum/Bad Ems Intra- und extraorales Behandeln mit plasma ONE Programm Zahnärzte Samstag, 6. Juni 2015 | 09.00 – 17.15 Uhr (beide Podien) Hauptkongress  Podium Implantologie Hauptkongress  Podium Allgemeine Zahnheilkunde Wissenschaftliche Leitung Dr. Theodor Thiele, M.Sc./Berlin Referenten u.a. Prof. Dr. Thorsten M. Auschill/Marburg • Prof. Dr. Hans Behrbohm/Berlin • Prof. Dr. Michael Born- stein/Bern (CH) • Prof. Dr. Christian R. Gernhardt/Halle (Saale) • Prof. Dr. Werner Götz/Bonn • Prof. Dr. Knut A. Grötz/Wiesbaden • Prof. Dr. Thomas Sander/Hannover • Dr. Marcus Engel- schalk/München • Dr. Peter Gehrke/Ludwigshafen • Dr. Moritz Kebschull/Bonn • Dr. Tomas Lang/Essen • Dr. Bernd Neuschulz, M.Sc./Hameln • Dr. Dominik Nischwitz/Tübingen • Dr. Theo- dor Thiele, M.Sc./Berlin • Dr. Dr. Angelo Trödhan/Wien (AT) • Dr. Ulrich Volz/Konstanz (Änderungen vorbehalten!) Programm Helferinnen Samstag, 6. Juni 2015 | 09.00 – 18.00 Uhr SEMINAR A Seminar zur Hygienebeauftragten SEMINAR B Ausbildung zur zertifizierten Qualitätsmanagementbeauftragten QMB 5./6. Juni 2015 Rostock-Warnemünde Hotel NEPTUN Knochen- und Geweberegeneration – Biologische Grundlagen, aktuelle Standards und Visionen Themen u.a. E14 T K N U F O R T B ILDUN G S P vollständiges Kongressprogramm www.ostseekongress.com Podium Implantologie Regeneration der Kieferhöhlenschleimhaut vor und nach Sinuslift • Das vertikale Problem oder der Knochenbinneneffekt • Das Short Cut Concept (SCC) nach Dr. Volz: Knochen- und Gewebe- regeneration durch Implantation zum perfekten Zeitpunkt • Wann, wo & wie oft braucht es augmentative Verfahren? • Einheilung und Abbau von Knochenersatzmaterialien im Kiefer- knochen – Eine Zwischenbilanz nach 10 Jahren Forschung an Biopsien • Aktuelle Standards in der gerontologischen Implantatprothetik: Behandlungsoptionen im unbezahnten Kiefer • Aug- mentationsstrategien für Implantologen: Von der Knochendeckelmethode bis zum Bone Spreading • Rote Ästhetik – welche Erfolgsprognosen hat das Weichgewebsmanagement? • Sicherung des implantologischen Erfolges bei Patienten mit reduzierter Compliance • Biomechanische Implan- tatstabilität im augmentierten Oberkiefer: Grundlagen und Ergebnisse einer randomisierten klini- schen Vergleichs-Studie über zwei OP-Techniken, vier Biomaterialien und dem Einsatz von Platelet Rich Fibrin • Weich- und Hartgewebsstabilisation im Sinne einer Periimplantitisprophylaxe durch digitale Implantatprothetik (Änderungen vorbehalten!) Podium Allgemeine Zahnheilkunde Ästhetische und funktionelle Aspekte adhäsiver Restaurationen im Rahmen der postendodontischen Versorgung • Einfluss des gingivalen Biotyps auf die chirurgisch-restaurative Implantattherapie • Oxidativer Stress in der Mundhöhle: Grundlagen und Bedeutung für die Zahnmedizin • Toxinshock aus der Mundhöhle: Wurzelbehandlung aus biologischer Sicht • Parodontitistherapie als Schlüssel zu besserer Gesundheit – oder doch alles nur ausgedacht? • Was ist welche Werbung wert? Die Bedeutung der Marketingsteuerung • Frühdiagnostik und Risikomarker in der Parodontologie • Von der Zigarette zum rauchlosen Tabak: Neue Risiken in der oralen Medizin • Die beste Wurzel - füllung – Vitalerhalt vs. Wurzelkanalbehandlung (Änderungen vorbehalten!) Gemeinsames Podium Implantologie/Allgemeine Zahnheilkunde Infiltrationstherapie zur Behandlung fluorotischer Veränderungen • Juristische Aspekte vor dem Hintergrund des Patientenrechtgesetzes und der aktuellen BGH-Urteile (Änderungen vorbehalten!) Abendveranstaltung ab 19.00 Uhr: Classic on the Beach Welcome-Reception am Strand von Warnemünde, direkt vor dem Hotel NEPTUN, und Live-Musik 20.00 Uhr: Dine & Dance on the Top Abendveranstaltung in der Sky-Bar des Hotels NEPTUN mit Büfett, Getränken sowie Tanz mit DJ und Hit-Wunschprogramm Organisatorisches Hauptkongress  Samstag, 6. Juni 2015 Zahnarzt Assistenten (mit Nachweis) Helferinnen (Seminar A oder B) Tagungspauschale* 195,– € zzgl. MwSt. 99,– € zzgl. MwSt. 99,– € zzgl. MwSt. 49,– € zzgl. MwSt. * Die Tagungspauschale beinhaltet Kaffeepausen, Tagungsgetränke und Imbissversorgung und ist für jeden Teilnehmer verbindlich zu entrichten. Abendveranstaltung  Freitag, 5. Juni 2015 Classic on the Beach kostenfrei Dine & Dance on the Top Teilnehmer Hauptkongress (Zahnärzte) Helferinnen/Assistenten Teilnehmer nur Seminare Begleitpersonen kostenfrei 60,– € zzgl. MwSt. 60,– € zzgl. MwSt. 60,– € zzgl. MwSt. Im Preis enthalten sind Speisen, Getränke und Musik. Bitte tragen Sie Ihre Teilnahme an der Abendveranstaltung unbedingt auf der Anmeldung ein. Veranstalter OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-308 Fax: 0341 48474-290 event@oemus-media.de www.oemus.com Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der OEMUS MEDIA AG sowie nähere Informationen zum Programm finden Sie auf unserer Homepage www.oemus.com Ostseekongress Anmeldeformular per Fax an 0341 48474-290 oder per Post an OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig OJ 2/15 Für den Ostseekongress/8. Norddeutsche Implantologietage am 5./6. Juni 2015 in Rostock-Warnemünde melde ich folgende Perso n verbindlich an: (Zutreffendes bitte ausfüllen bzw. ankreuzen) (cid:0) HAUPTKONGRESS Podien ❒ Implantologie ❒ Allg. Zahnheilkunde WORKSHOPS ❒ Seminar A (Hygiene) Workshop 1 ❒ 2 ❒ 3 ❒ 4 ❒ ❒ Seminar B (QMB) Titel, Name, Vorname, Tätigkeit Freitag Samstag Abendveranstaltung (Freitag, 5. Juni 2015) Classic on the Beach: ____ (Bitte Personenzahl eintragen) Dine & Dance (Sky-Bar): ____ (Bitte Personenzahl eintragen) Praxisstempel Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zum Ostseekongress/8. Nord- deutsche Implantologie tage erkenne ich an. Datum/Unterschrift E-Mail-Adresse (Bitte angeben!)
MARKT | PRODUKTINFORMATIONEN Einteilige Implantate werden seit den Anfängen der zahnärzt - lichen Implantologie eingesetzt. Lange Zeit galten jedoch unter Experten in bis zu 95 Prozent der Fälle zweiteilige Konstruktio- nen als das Mittel der Wahl. In den vergangenen Jahren ist das Interesse am praktischen Einteiler dennoch wieder gestiegen – denn er bietet erwiesenermaßen große Vorteile. Dr. Anja Lohse [Infos zur Autorin] m&k [Infos zum Unternehmen] Einteilig und doch multifunktional Dr. Anja Lohse stichhaltig. Durch richtige Gestaltung des Provisoriums und ggf. mittels einer im Tiefziehverfahren hergestellten Schutz- folie kann für ausreichend Sicherheit gesorgt werden. Fakt ist: Effiziente, sichere und einfache Arbeitsweisen sind in der Implantologie gefragter denn je zuvor. Und speziell ein- teilige Implantatsysteme erlauben die Anwendung minimalinvasiver Opera - tionstechniken unter maximalem Erhalt der Gewebestrukturen, was den Behand- lungsaufwand verringert. Auch hinsicht- lich der Implantatprothetik besteht ein reduzierter technischer und zeitlicher Aufwand. Für den Patienten ist zudem die dadurch mögliche Kostenersparnis ein großer Pluspunkt dieser Behandlung. Neuer Einteiler Im März 2015 hat die m&k gmbh das Trias® Mini 3,8 eingeführt. Bislang um- fasste das Portfolio einteiliger Titanim- plantate im Trias®-System neben einer Interimslösung und den durchmesser- reduzierten Implantaten Trias® Mini post und Mini ball auch das Trias® Mini 3,3. Nun steht – auf vielfachen Kunden- wunsch hin – ein zusätzlicher Durch- messer im Bereich der einteiligen defi- nitiven Mini-Implantate zur Verfügung. Die Gewindestruktur des neu eingeführ- ten Implantats setzt sich aus diversen Gewindetypen zusammen. Das Schneid- gewinde im apikalen Bereich geht in ein Kompressionsgewinde über, das die Primärstabilität im spongiösen Knochen unterstützt. Extensionslamellen im obe- ren Bereich reduzieren die Wärmeent- wicklung während der Implantatinsertion und erhöhen gleichzeitig die Primärsta- bilität im kortikalen Knochen. Umlau- fende Nuten an der Implantataußenseite fördern zusammen mit der durch RBM- (Resorbable Blast Media/Hydroxylapatit-) Technologie aufgerauten Oberflächen- struktur die Osseointegration. Divergenzen ausgleichen Bei der Argumentation hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten einteiliger Implan- tate wird gerne angeführt, dass sich Pfeilerdivergenzen schlecht ausgleichen lassen. Für unterschiedliche Indikatio- nen seien unterschiedliche Retentions- köpfe erforderlich bzw. der Retentions- kopf müsste beschliffen werden, was sich intraoral als schwierig erweisen und nachteilig auf Primärstabilität sowie Osseointegration auswirken könnte. Multifunktionell konzipiert ist das Mini- Implantat 3,8 als konventionelles Im- plantat mit Kugelabutmentball tatsäch- lich nicht nur für herausnehmbaren Zahn ersatz vorgesehen. Der kugelför- mige Implantatkopf weist einen Durch- messer von 1,8 mm auf – analog zu allen anderen ball-basierten, einteiligen- und zweiteiligen Implantaten. Zur Her- stellung festsitzenden Zahnersatzes kann das Abutment außerhalb des Patientenmundes auf das Implantat gesteckt und mit diesem verklebt wer- den. Dank des Kugelkopfs in Kombina- Das einteilige Trias® Mini 3,8 (erhältlich in Längen von 14 mm bis 6 mm). So einige Praktiker haben nach wie vor – gewissermaßen aus Tradi- tion – Vorbehalte gegenüber einteiligen Implantaten, z.B. wird die Indikations- breite oft extrem unterschätzt. Dabei hat sich diese längst erweitert, u.a. durch die Möglichkeit, optimale Implantatbet- ten in kürzerer Zeit zu generieren. Kleine Defekte lassen sich heute einfach und vorhersagbar durch periimplantäre An- lagerung von Augmentationsmaterial beheben. Kritisch betrachtet wird teil- weise auch die unmittelbare Belastung der Implantate nach Insertion bzw. die provisorische Phase, die Wochen 2 bis 8 nach einer Implantation. In dieser Zeit gelten alle Implantate gegenüber seit- lich einwirkenden Scherkräften als sen- sibel. Angesichts der mittlerweile viel- jährigen Praxiserfahrung ist dieser Ein- wand allerdings nicht mehr wirklich 26 Oralchirurgie Journal 2 | 2015
PRODUKTINFORMATIONEN | MARKT Verdrehschutz – einras- ten kann. Der Schlüssel ermöglicht einen seitlichen Zugang in den Patienten- mund. Fazit Das Trias®-Implantatsystem zeichnet sich durch konsequente Einfachheit in der chirurgischen und prothetischen Phase aus. Das reduziert den Behand- lungsaufwand und op timiert die Erfolgs- prognosen. Umso mehr gilt das für die einteiligen Komponenten dieser Produkt- familie. t k a t n o K Dr. Anja Lohse m&k gmbh Im Camisch 49 07768 Kahla Tel.: 036424 811-0 Fax: 036424 811-21 mail@mk-webseite.de ANZEIGE 0°-Abutment 15°-Abutment 25°-Abutment (gedreht) tion mit geradem (0°) oder abgewinkel- tem Abutment (15°/25°) kann individu- ell nachjustiert werden. Einfaches Protokoll Als großer Vorteil in der täglichen Praxis erweist sich bei einem einteiligen Implantat vor allem das Insertionsver- fahren, da die Insertionstiefe durch die prothetische Ebene definiert wird. Angeboten wird das Implantat in den Längen 6 mm, 8 mm, 10 mm, 12 mm und 14 mm. Die Gingivahöhe beträgt wahlweise 0,5 mm oder 2,0 mm, die des zugehörigen Abutments 1,5 mm, sodass in Summe eine Gingivahöhe zwischen 2,0 mm und 3,5 mm abgedeckt werden kann. Als Teil des Implantatsystems ist das Mini 3,8 kompatibel zu allen zugehö - rigen Instrumenten. Hierzu gehört eine Art 6-Kant-Schlüssel, in dem der Kugelkopf – darunter befindet sich der
MARKT | PRODUKTINFORMATIONEN Laut Statistischem Jahrbuch 2013/2014 der Bundeszahnärzte- kammer (BZÄK) waren 2013 2.625 Fachzahnärzte in der Bundes- republik oralchirurgisch tätig. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der niedergelassenen, angestellten und freien Oralchirurgen damit um rund 3,1 Prozent, seit 2003 sogar um 55,8 Prozent, angestiegen. Diese Entwicklung verdeutlicht einerseits die stei- gende Bedeutung des Fachbereichs im zahnärztlichen Gesamt- spektrum und erfordert andererseits immer stärkere berufspoliti- sche und technische Fokussierung. Für die wachsenden Heraus- forderungen des Arbeitsfeldes ist eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung ebenso notwendig wie innovative Geräte, die speziell für den chirurgischen Einsatz geschaffen sind. Jenny Hoffmann [Infos zur Autorin] W&H Deutschland [Infos zum Unternehmen] Ganzheitlich gedacht: Oralchirurgie von Theorie bis Praxis Jenny Hoffmann Mit einer neuen Musterweiterbil- dungsordnung (MWBO) für Oralchirurgie passte die BZÄK im Juni 2012 die fach- zahnärztliche Weiterbildung an die aktu- ellen Rahmenbedingungen und die in- ternationalen Bestimmungen an. Infol- gedessen wurden für das Fachgebiet erstmals theoretische Inhalte konkret de- finiert. Neben Kenntnissen der allgemei- Chirurgische Hand- und Winkelstücke (Winkelstück mit 45°-Kopf). 28 Oralchirurgie Journal 2 | 2015 nen und speziellen MKG-Chirurgie sowie Anästhesieverfahren sollen demnach Grundlagen in Diagnostik, Pharmakolo- gie, Praxisstruktur und Hygienemanage- ment sowie in Notfallmanagement und Berufsrecht vermittelt werden. Durch die Möglichkeit, seit 2012 die Weiterbildung auch in Teilzeit zu absolvieren, gewähr- leistet die BZÄK den Fachzahnärzten au- ßerdem eine flexiblere Gestaltung ihres Spezialisierungsprozesses. Diese Anpas- sungen und der steigende Bedarf von Patientenseite tragen maßgeblich zum Ausbau der Oralchirurgie bei. Instrumentelle Ergänzung des wissenschaft lichen Grundsteins Die Novellierung der MWBO war ein wichtiger Schritt, um die Qualität der chirurgischen Ausbildung auch in Zu- kunft sicherzustellen. Genauso müssen sich aber auch die technischen Hilfsmit- tel für die Behandlung weiterentwickeln. Hauptaugenmerk liegt dabei einerseits – soweit im chirurgischen Bereich mög- lich – auf der Gewährleistung minimal - invasiver Eingriffe und andererseits auf der präzisen und ermüdungsfreien Ar- beit des Behandlers. Ein Dentalhersteller, der bereits lange unter diesen Kriterien Produkte für den Fachbereich anfertigt, ist die österrei- chische Firma W&H. Bereits 1983 stellte das Dentalwerk seine ersten Elcomed- Geräte vor, im Jahr 2000 kam mit Im- plantmed eine weitere Antriebseinheit dazu. Mit dem Piezomed wurden die beiden rotierenden Antriebe schließlich um den Bereich der schwingenden Kno- chenbearbeitung ergänzt und komplet- tierten damit zusätzlich zu einem gro- ßen Hand- und Winkelstücksortiment und einem Prothetikschrauber das Ge- räteangebot von W&H im Chirurgie- und Implantologiesegment. Starkes Duo unter den rotierenden Motoren Seit 32 Jahren ist Elcomed ein zuverläs- siger Helfer bei allen Eingriffen der Kie- fer- und Gesichtschirurgie, Implantologie sowie Mikro- und Kleinknochenchirurgie. Die Motorleistung von bis zu 50.000
Umdrehungen pro Minute und ein Drehmoment bis zu 80 Ncm machen ihn zu einem starken Partner, der aufgrund seiner Kürze und seines geringen Gewichts trotzdem ergonomisches Arbeiten er- laubt. Mit einem Drehzahlbereich von 300 bis 40.000 /min und einem Motor- drehmoment von 5,5 Ncm ist auch Im- plantmed eine echte Kraft-Einheit. Dank automatischer Kontrolle lässt sich hier das Drehmoment in Verbindung mit un- tersetzten Winkelstücken zwischen 5 und 70 Ncm exakt begrenzen. Trotz hoher Motorleistung wird bei beiden Antrieben die Kompression auf den Knochen durch eine maschinelle Gewindeschneidefunk- tion minimiert und dadurch eine scho- nendere und stressfreiere Einheilung der Implantate begünstigt. Dank voreinge- stellter Programme für die häufigsten Anwendungsfälle, deren Parameter sich individualisieren lassen, garantieren Elcomed und Implantmed eine schnelle und einfache Bedienung. Programm, Drehmoment, Drehzahl und Flüssigkeits- zufuhr finden sich auf dem übersichtli- chen Display, können über wenige Tasten geregelt werden und lassen sich zusätz- lich per komfortabler Fußsteuerung ein- stellen. Verwendbar sind beide Motoren mit den chirurgischen Hand-, Winkel- und Sägehandstücken von W&H, aber Piezomed PRODUKTINFORMATIONEN | MARKT Reinigung von Implantatoberflächen. Besonders die Spezialsägen B6 und B7 überzeugen durch ihre extrem hohe Schneidleistung in Rekordzeit, die selbst harten Zahnschmelz ohne Probleme durchtrennt. Sowohl das Handstück für Piezomed als auch die chirurgischen Hand- und Win- kelstücke für Elcomed und Implantmed sind mit innovativer LED-Technologie ausgestattet und ermöglichen eine op- timale Sicht auf die Behandlungsstelle. Kontrollierbare Kraft Für das komfortable Ein- und Ausdrehen von Implantaten hat W&H einen Prothe- tikschrauber entwickelt, mit dem eine Halteschraube in weniger als 10 Sekun- den dank konstanter Geschwindigkeit und Drehmoment von 25/min festge - zogen werden kann. Eine genaue Dreh- momentkontrolle mit Abschaltautomatik bei Erreichen des eingestellten Wertes sorgt für ein risikoloses und exaktes Anziehen der Schraube. Drehmoment- schlüssel und Ratschen sind nicht mehr nötig, der Schrauber arbeitet mit ma- schinellen Eindrehinstrumenten. Der ka- bellose Betrieb sorgt zudem für eine flexible Handhabung des Instrumentes. Fazit Mit seinen Geräten Elcomed, Implant- med und Piezomed, dem Prothetik- schrauber sowie dem breitem Zubehör - sortiment hat W&H eine solide techni- sche Grundlage für die chirurgische und implantologische Arbeit geschaffen, die dem Anspruch von Patient und Behand- ler gerecht wird. Die Produkte vereinen maximale Effizienz mit maximaler Ge- webeschonung. Für den Patienten be- deutet das weniger Schmerzen und eine schnellere Wundheilung, für den An- wender eine enorme Erleichterung im Behandlungsalltag. t k a t n o K W&H Deutschland GmbH Raiffeisenstraße 3b 83410 Laufen/Obb. Tel.: 08682 8967-0 office.de@wh.com www.wh.com Chirurgische Sägehandstücke. auch mit anderen Instrumenten mit ISO- Anschluss. Mithilfe eines mitgelieferten USB-Sticks macht Elcomed es außerdem möglich, die Implantat-Eindrehmomente lückenlos zu dokumentieren und als CSV-Datei oder Bitmap abzuspeichern. Ultraschalltechnologie in der Oralchirurgie Insbesondere mit der Ultraschalltechno- logie kann die Forderung nach schonen- den Eingriffen in der Oralchirurgie auf ganz neue Weise erfüllt werden. Durch mikromimetische Schnitte macht Piezo- med, die jüngste Einheit von W&H, eine minimalinvasive Arbeitsweise möglich. Der Kavitationseffekt der Piezotechno- logie fördert ein nahezu blutfreies OP- Umfeld und damit beste Sicht auf das Behandlungsareal. Hochfrequente Mi- krovibrationen erzeugen sehr präzise Schnitte, die mit einem geringen Kno- chenverlust einhergehen. Je nach Behandlungssituation unterstüt- zen Basic-, Power- und Smooth-Modus sowie eine Boost-Funktion die Anpas- sung der Handstückleistung. Eine auto- matische Instrumentenerkennung und Leistungseinstellung erleichtert zudem die Bedienung und verringert die Über- lastungsgefahr der Instrumente. Innovation in Händen halten Verzahnte Instrumente, Schaber und Meißel für Piezomed ermöglichen im oralchirurgischen Bereich neben der Knochenbearbeitung eine Kieferkamm- spaltung, die Mobilisierung der Schnei- der’schen Membran, eine Wurzelspit- zenresektion, schonende Extraktionen sowie parodontale Wurzelglättung und Oralchirurgie Journal 2 | 2015 29
MARKT | PORTRÄT Dr. Richard J. Meissen [Infos zur Person] Das Brånemark Osseointegration Center (BOC) in Duisburg ge- hört zu den wichtigsten Implantologiezentren in Europa. Unter der Leitung von Dr. Richard J. Meissen, M.Sc., setzt sich das BOC zum Wohle des Patienten ein und folgt dabei den Leitsätzen des Be- gründers der modernen Implantologie Prof. Dr. Per-Ingvar Bråne- mark. Mit seiner Arbeit leistet das Praxisteam um Dr. Meissen einen Beitrag zur stetigen Weiterentwicklung und Verbesserung der Zahnmedizin, insbesondere der Implantologie. Dabei ermög- licht das umfangreiche BOC Education Program implantologisch tätigen Kollegen eine permanente Weiterbildung unter Anleitung erfahrener Spezialisten. BOC Education Program: Implantologie auf höchstem Niveau Das BOC Education Program in Deutschlands einzigem Brånemark Os- seointegration Center bietet praxisnahe Fortbildungen für Zahnärzte, Assistenz und alle anderen Mitarbeiter/-innen, die täglich mit Patienten zu tun haben. Integriert in einen internationalen For- schungsverbund werden Kollegen zu- sammen mit führenden Vertretern der allgemeinen, chirurgischen und ästheti- schen Zahnmedizin fit für die erfolgreiche Praxis gemacht. Mit seiner beson- deren Kompetenz in der Im- plantologie setzt sich das BOC für Wei- terbildung zum Wohle des Patienten ge- treu den Brånemark-Leitsätzen „Respect Mother Nature“ und „Less is More“ ein. Mit seiner Erfahrung und seinem Netz- werk will das Brånemark Osseointegra- tion Center einen Beitrag zur permanen- ten Weiterentwicklung und Verbesserung der Zahnmedizin im Allgemeinen und der Implantologie im Besonderen leisten und neue Maßstäbe setzen. Die Prävention z.B. von Parodontitis und Periimplantitis steht dabei ganz oben auf der Agenda. Das BOC Education Program ermöglicht implantologisch tätigen Kollegen eine permanente Weiterbildung. 30 Oralchirurgie Journal 2 | 2015 Neben praktischen Schulungen für die Planung und Durchführung chirurgischer Eingriffe ist das Ziel, Kollegen über Opti- mierungsmöglichkeiten in der Patienten- kommunikation und dem Praxismarke- ting auf dem neuesten Stand zu halten. Was das BOC auszeichnet Deutschlands einziges Brånemark Os- seointegration Center beschäftigt ein Team von erfahrenen Spezialisten mit internationaler Reputation. Das gut auf- gebaute Netzwerk ermöglicht Zugriff auf das geballte Know-how führender Mediziner und Opinionleader und auf den Erfahrungsschatz aus über 50 Jah- ren Implantologie. Mit der Erfahrung aus mehr als als 19 Jahren Implantologie und über 25.000 durch Dr. Meissen gesetzten Implanta- ten gehört das BOC Germany selbst zu den wichtigsten Implantologiezentren in Europa. Eigens initiierte klinische Studien zu Themen wie Osseo- und Periointegration sowie die wissenschaftliche Zusammen- arbeit mit dem weltweit führenden Parodontologen und Harvard-Professor Marc Nevins (wissenschaftlicher Fortbil- dungsleiter des BOC) sind Beleg der
PORTRÄT | MARKT schung und Weiterentwicklung von Im- plantattechnologien einsetzt, Kollegen schult und von den Aktivitäten der ande- ren elf Brånemark Osseointegration Cen- ter unmittelbar profitiert, um Patienten stets die neuesten und besten Behand- lungsstandards bieten zu können. Curriculum Implantologie Mit dem Curriculum will das BOC ein praxistaugliches Konzept für die erfolg- reiche, patientenorientierte dentale Im- plantologie vermitteln, und zwar von der Planung, über die Chirurgie bis zur äs- thetischen, prothetischen Versorgung. Die Implantologie-Kurse fokussieren dabei auf die sichere, langlebige Versor- gung bei minimaler Beeinträchtigung des Patienten. Das Programm zeichnet sich durch seine Praxisnähe aus. Teilnehmer schauen den Besten der allgemeinen, chirurgischen und ästhetischen Zahnmedizin über die Schulter. So werden alltagstaugliche Kenntnisse und Fertigkeiten aus erster Hand vermittelt. Bei Live-OPs kann z.B. eine Implantation von der Planung bis zum Einsetzen des Zahnersatzes bei Sofortbelastung verfolgt werden. Die Referenten Zu den Referenten gehören ausschließ- lich renommierte Experten mit lang - jähriger Erfahrung auf ihrem Gebiet. Alle haben sich dem Grundsatz ver- schrieben, ihr eigenes Know-how und ihre Fähigkeiten zum Wohle von Kol - legen und Patienten und zur ständigen Verbesserung von Behandlungsstan- dards einzusetzen. t k a t n o K Brånemark Osseointegration Center Germany c/o Kaiserberg Klinik Mülheimer Str. 48, 47057 Duisburg info@boc-education.de www.boc-education.de Dr. Richard J. Meissen, M.Sc., Leiter des Brånemark Osseointegration Center in Deutschland. hohen Fach- und Qualitätsstandards, die das BOC an sich selbst stellt und mit sei- nem Kursangebot weitergeben möchten. Einziges BOC in Deutschland Die Kaiserberg Klinik, Heimat des BOC Education Program, wurde als einziger deutscher Kooperationspartner von Prof. Per-Ingvar Brånemark ausgewählt. Die Auszeichnung ist Ausdruck dafür, dass die Klinik sich für die kontinuierliche For- ANZEIGE Faxantwort 0341 48474-290
INTERVIEW Prof. Dr. Dr. K. A. Grötz [Infos zur Person] Über die Relevanz medizinischer Leitlinien wird kontrovers disku- tiert. Einerseits werden sie von einigen Behandlern als Einschrän- kung bzw. Überwachung wahrgenommen, andererseits können sie aufgrund fundierter Rechercheleistung und Konsensfindung Entscheidungen für medizinische Behandlungen erleichtern. Was zunächst theoretisch klingt, hat eine sehr praktische Implikation: Es soll ein Leitfaden für den praktisch tätigen Zahnarzt sein. Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz erklärt im Interview, was medizinische Leit - linien sind, wie sie entstehen und warum es sich lohnt, sie im Praxis alltag umzusetzen. Medizinische Leitlinien: Kein Muss, sondern Empfehlungen Bevor wir detailliert auf die Ent - stehung von Leitlinien eingehen – was sind medizinische Leitlinien? Das Thema wird rasant an Bedeutung gewinnen, weil die Entstehung von Leitlinien zwar schon seit mehr als 20 Jahren ein von politischer Seite beauftragtes Vorhaben ist, aber jetzt auch mehr und mehr von den einzelnen medizinischen Fachgesellschaften als wichtig erkannt und deshalb befördert wird. In der flächendeckenden Ver - sorgung der behandelnden Zahnärzte, ebenso wie bei vielen Humanmedizi- nern, wird immer noch sehr emotional mit dem Thema „Leitlinien“ umgegan- gen. Sowohl grundlegende Aversionen wie auch Bedenken gegenüber einer eingeschränkten Therapiefreiheit oder gar einer Art Therapieüberwachung be- stehen noch immer – doch genau das Gegenteil wollen Leitlinien eigentlich umsetzen. Um zu verstehen, was Leit - linien bewirken wollen, sollte man zu- 32 Oralchirurgie Journal 2 | 2015
nächst die Frage nach dem Entstehen von Leitlinien erörtern. Denn eine Leit - linie basiert auf zwei Pfeilern: Evidenz und Konsens. Einerseits wird hierbei die Erkenntnislage wissenschaftlicher Stu- dien recherchiert. Dies beinhaltet eine Auswertung der Studienergebnisse und die Formulierung eines ersten Fazits. Das allein stellt jedoch nicht den höchsten Qualitätsgrad einer Leitlinie dar. Zu- nächst müssen sich dann Experten tref- fen, die zu diesem Thema auch eigene Erkenntnisse und Erfahrungen haben sowie Patienten zu diesem Themen - bereich behandeln. Diese Experten, die zu Beginn durchaus unterschiedliche Standpunkte vertreten können, sollen dann im Konsens und mit dem Wissen „… eine Leitlinie basiert auf zwei Pfeilern: Evidenz und Konsens.“ um die Evidenz zu einer Handlungsemp- fehlung kommen. Die AWMF hat eine Graduierung in S1-, S2-, S3-Leitlinie – niedrig-, mittel- und hochwertige – und bei den S2-Leitlinien nochmal in S2k und S2e vorgenommen. Bei der S3-Leit- linie ist die vollständige Voraussetzung von Evidenzbasis und Konsensfindung gefordert. Bei der S2-Leitlinie heißt dies 2k, was bedeutet, dass sie überwiegend konsensbasiert ist. 2e bedeutet, die Leit- linie ist überwiegend evidenzbasiert. Eine S1-Leitlinie ist eine Art Stellung- nahme, wie beispielsweise die DGZMK- Stellungnahmen. Die AWMF, die Arbeits- gemeinschaft wissenschaft licher medi- zinischer Fachgesellschaften, sozusagen die Dachorganisation aller wissenschaft- lichen medizinischen Gesellschaften, hat 1995 von Gesetzgeberseite den Auftrag erhalten, sich um die Entwicklung von Leitlinien zu kümmern. Seit wann beschäftigt sich die AWMF mit zahnmedizinischen Leitlinien? Ein richtiges Datum kann man hier gar nicht festmachen. Dies hängt damit zusammen, dass die AWMF nach Erhalt des politischen Auftrags unzählige unterschiedliche Leitlinien und leitlinien- ähnliche Empfehlungen vorgefunden INTERVIEW und sich dabei zunächst auf die große Menge humanmedizinischer Facharzt- gruppen konzentriert hat. Seit mehr als zehn Jahren wird aber strukturiert auch die Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sowie die MKG-Chirurgie von der AWMF fokussiert. Wer genau steckt hinter der Erarbei- tung der Leitlinien? Der Initiator einer Leitlinie ist meistens eine wissenschaftlich-medizinische Ge- sellschaft, z. B. die DGZMK. Diese mel- det ein Leitlinienthema bei der AWMF an – das ist mittlerweile verpflichtend – und die AWMF ist auto matisch dahin- gehend eingebunden, die Qualitätssi- cherung vorzunehmen. Sie begleitet die Leitlinienentstehung und nimmt auch die Rolle eines unparteiischen Modera- tors und Mediators wahr. Wichtig ist dabei, dass heute nahezu jede Leitlinie interdisziplinär entstehen muss. Das heißt, die federführende Gesellschaft hat dafür Sorge zu tragen, dass mit - beteiligte Gesellschaften eingebunden werden. Es wird sogar überprüft, ob auch wirklich Repräsen tativität besteht – d. h., ob auch wirklich alle Gesell- schaften, die sich mit einem bestimmten Krankheitsbild befassen, eingebunden sind. Wenn man zum Beispiel zu Paro- dontitis im Zusammenhang mit Herz- Kreislauf-Erkrankungen eine Leitlinie erstellen möchte, dann ist es obligato- risch, dass sowohl Kardiologen als auch Parodontologen vertreten sind sowie auch weitere Gesellschaften, die im wei- teren Sinne mit dem Krankheitsbild oder den Auswirkungen befasst sind. Das ist sozusagen die Basisausstattung. Die fe- derführende Gesellschaft stellt meistens einen federführenden Leitlinienautor, um den sich ggf. eine Autorengruppe bildet, die diese Leitlinie dann formu- liert. Die Entwürfe werden danach in mehreren Schritten zwischen den Teil- nehmern einer Leitlinienent stehung konsentiert. Das ist also eine Qualitätssicherungs- maßnahme, um einen Konsens für alle medizinischen Bereiche in Bezug auf ein Krankheitsbild zu ermitteln? So ist es. Für wen genau gelten diese Leitlinien? Sie gelten generell für alle – sowohl für jeden (zahn)ärztlichen Behandler als auch für Patienten. Jeder kann Leitlinien zu Themen, die ihn interessieren, auf der Homepage der AWMF herunterladen. Vor dem Hintergrund, dass es Behand- lern und Patienten frei zugänglich ist, eröffnet sich natürlich auch die Perspek- tive, dass jeder, der Interesse an Leit - linien hat, leicht Zugang zu ihnen fin- det – seien es Klinikbetreiber, Politiker, Körperschaften des öffentlichen Rechts, Erstattungsstellen, Medizinischer Dienst Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz im Interview mit Georg Isbaner, Redaktionsleiter des Oralchirurgie Journals. Oralchirurgie Journal 2 | 2015 33
INTERVIEW der Krankenkassen oder Rechtsanwälte. Das, was in einer Leitlinie steht, hat so viel Allgemeingültigkeit, dass es nicht nur einen Inner Circle interessiert, son- dern eine wirklich breite Konsens- und Geltungsbasis vorliegen muss. Was sollen Behandler und Patient aus einer Leitlinie ziehen? Was ist die zentrale Motivation? Diese Frage berührt die eingangs von mir benannte emotionale Reaktion mancher Behandler. Von einer Leitlinie werden Handlungsempfehlungen formuliert, die im individuellen Einzelfall Entscheidun- gen für medizinische Behandlungen erleichtern sollen – mit der Betonung allerdings auf „Empfehlung“. Leitlinien sind keine Richtlinien, sie geben kein „Handeln müssen“ vor, sondern Emp- fehlungen. Sie wollen die Therapiefreiheit des Behandlers nicht einschränken. Die Metapher des „Behandlungskorridors“ passt insofern, als dass es Türen rechts und links entlang des Korridors gibt. Allerdings bedarf es natürlich dann auch eines echtes Grundes, z. B. einer medizinischen Indikation, den Korridor zu verlassen. Auf Basis der wissenschaft - lichen Forschungsergebnisse, also der Evidenz und auf Basis der Empirie, also den Behandlungserfahrungen von Ex- perten, geben Leitlinien Empfehlungs- grade vor. Der höchste Empfehlungsgrad A ist mit der Begrifflichkeit „soll“ ver- knüpft, der mittlere mit „sollte“ und der niedrige Grad mit „kann“. So trägt die Leitlinie auch der Tatsache Rechnung, dass basierend auf Studien und Erfah- rung nicht für alle Behandlungssituatio- nen eine eindeutige oder alleinige Emp- fehlung gegeben werden kann. Aber bei den Indikationen, für die gute Unter- suchungsergebnisse vorliegen, hat die Handlungsempfehlung einer Leitlinie eine hohe klinische Relevanz. Wo liegt die klinische Relevanz von Leitlinien? Sie sind eine Hilfe, also eine Unterstüt- zung für klinisch alltägliche Therapieent- scheidungen. Insbesondere wenn Thera- piealternativen im Raum stehen, helfen Leitlinien auch in der Beratung und Auf- klärung des Patienten und erleichtern die Therapieentscheidung. klinische Versorgung. Und genau dies leisten Leitlinien. Auf qualitativ hohem Niveau wird Literatur recherchiert, selek- tiert und die sogenannte „bestverfüg- bare Evidenz“ zusammengetragen. Da- rüber hinaus setzen sich Experten mit ihrem Wissen um die Behandlungswirk- lichkeit auseinander und folgern ein Fazit für die Praxis. „Darüber hinaus setzen sich Experten mit ihrem Wissen um die Behandlungswirklichkeit auseinander und folgern ein Fazit für die Praxis.“ Wo liegt die juristische Relevanz von Leitlinien? Leitlinien sind weder haftungsbegrün- dend noch haftungsbefreiend. Hinter diesem vielleicht schwer verständlichen, juristischen Statement steht die Wahrheit, dass wir alle als Behandler von Leitlinien juristisch viel mehr beschützt als potenziell gefährdet werden. Korrekt ist die richtige individuelle Therapieentscheidung. Allein das Abweichen von einer Leitlinienemp- fehlung an sich stellt keinen Behandlungs- fehler dar. Umgekehrt gilt, dass die blinde Befolgung einer Leitlinienempfehlung, wenn diese im Einzelfall nicht indiziert ist, nicht vor der Arzthaftung für einen Behandlungsfehler schützt. Wo sehen Sie die Auswirkungen für den niedergelassenen Zahnarzt? Ist eine Leitlinie eher Fluch oder Segen? Ich sehe sie absolut als Segen an. Die unübersichtliche Vielzahl an Publikatio- nen kann von niemandem mehr vollum- fänglich überblickt werden. Erst recht nicht die fachliche Wertung einer Veröf- fentlichung, sozusagen das Fazit für die Als abschließende Frage: Wo schätzen Sie, wird der Weg hingehen für die Leitlinien? Hier sehe ich vorwiegend drei Aufgaben. Erstens wäre eine deutliche Verein - fachung der Leitlinienentstehung wün- schenswert, da die notwendige Litera- turarbeit und Konsensfindung oftmals mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Di- rekt damit verknüpft ist die oft unge- klärte und auch unzureichende finan- zielle Ausstattung der Leitlinienarbeit, die ohne die oft ehrenamtliche Tätigkeit von engagierten Kolleginnen und Kol - legen wahrscheinlich nicht stattfände. Letztlich haben wir dann noch ein drit- tes Problemfeld, das mit dem Begriff der Implementierung verknüpft wird: Wie schaffen wir es, das sorgfältig und aufwendig in Leitlinien zusammen- getragene Wissen an die Kolleginnen und Kollegen heranzutragen? Darin liegt ein enormer Bedarf, denn der Bekannt- heitsgrad von einzelnen Leitlinien oder der Kenntnisgrad über den Inhalt der jeweiligen Leitlinie könnten deutlich besser sein, als diese aktuell sind. Viel- leicht trägt ja dieses Interview auch ein wenig dazu bei, dass man sich unvoreingenommen oder sogar positiv gestimmt zu medizinischen Themen auf der AWMF-Homepage nach Leit linien umschaut. Vielen Dank für das informative Gespräch! www.awmf.org www.dgzmk.de www.oralchirurgie.org www.mkg-chirurgie.de 34 Oralchirurgie Journal 2 | 2015
Adressenverzeichnis Berufsverband Deutscher Oralchirurgen (BDO) Sekretariat/Mitgliederverwaltung Ingrid Marx Sekretärin Susanne Müller Mitgliederverwaltung Vorstand Dr. Dr. Wolfgang Jakobs 1. Vorsitzender Dr. Martin Ullner 2. Vorsitzender Dr. Maria-Theresia Peters Schriftführerin Dr. Dr. Norbert Mrochen Schatzmeister Dr. Joachim Schmidt Beisitzer Erweiterter Vorstand und Landesvorsitzende Baden-Württemberg Bayern Unterfranken Berlin Brandenburg Hamburg Hessen Niedersachsen/Bremen Rheinland-Pfalz Saarland Mitteldeutschland Schleswig-Holstein/ Mecklenburg-Vorpommern Westfalen-Lippe Nordrhein Dr. Fridleif Bachner Dr. Christoph Urban Dr. Wolfram Eisenblätter Dr. Harald Frey Dr. med. dent. Alexander Hoyer Dr. med. dent. Joel Nettey-Marbell Dr. Ingmar Nick Dr. Kay Gloystein Dr. Torsten S. Conrad Patrick Goedicke Dr. Wolfgang Seifert Dr. Cristoph Kleinsteuber Dr. Ulrich Goos Dr. Mathias Sommer Bahnhofstr. 54 54662 Speicher Hauptstr. 126 56598 Rheinbrohl Bahnhofstr. 54 54662 Speicher Burgeffstr. 7a 65239 Hochheim Hobsweg 14 53125 Bonn Kerststr. 21 67655 Kaiserslautern Kirchenstr. 7 59929 Brilon Schwabstr. 18, 70197 Stuttgart Abensberger Str. 50, 84048 Mainburg Am Schnellertor 12, 97753 Karlstadt Tempelhofer Damm 129, 12099 Berlin Dallgower Str. 10–14, 14612 Falkensee Schloßstr. 44, 22041 Hamburg Dorotheenstr. 8, 61348 Bad Homburg Scheunebergstr. 34, 27749 Delmenhorst Heinrichstr. 10, 55411 Bingen Keplerstr. 55, 66540 Neunkirchen Bismarckstr. 2, 08258 Markneukirchen Tel.: 06562 9682-15 Fax: 06562 9682-50 Tel.: 02635 92596 07 Fax: 02635 9259609 IZI-GmbH.Speicher@t-online.de www.oralchirurgie.org BDO-MGV@t-online.de www.oralchirurgie.org Tel.: 06562 9682-0 Fax: 06562 9682-50 Tel.: 06146 601120 Fax: 06146 601140 Tel.: 0228 9087669 Fax: 0228 9087673 Tel.: 0631 66655 Fax: 0631 3605063 Tel.: 02961 8083 Fax: 02961 2334 Tel.: 0711 465555 Tel.: 08751 5501 Tel.: 09353 981098 Tel.: 030 75705950 Tel.: 03322 279910 Tel.: 040 6829000 Tel.: 06172 189935 Tel.: 04221 18750 Tel.: 06721 991070 Tel.: 06821 953535 Tel.: 037422 47803 IZI-GmbH.Speicher@t-online.de www.izi-gmbh.de info@praxis-ullner.de maria-theresia-peters@t-online.de norbert.mrochen@t-online.de schmidt.oralchirurg@t-online.de praxis@dr-bachner.com urban.mainburg@t-online.de dres.eisenblaetter@t-online.de freydr@live.de praxis@praxis-hoyer.de info@dental-werk.de dringmarnick@aol.com gloystein.za@t-online.de Torsten.Conrad@dr-conrad.de en-go@t-online.de Dr.Seifert-Praxis@online.de Von-Parkentin-Str. 53, 23919 Berkenthin Westernstr. 2, 33098 Paderborn WDR-Arkaden, Elstergasse 3, 50667 Köln Tel.: 04544 8908369 Tel.: 05251 282398 Tel.: 0221 2584966 dr.kleinsteuber@web.de dres.goos-gekle@t-online.de praxis@docsommer.de Referate – Arbeitskreis – Arbeitsgemeinschaften – Delegierte Pressereferat Dr. Markus Blume Pressereferent Referat für Fortbildung und Abrechnung Dr. Martin Ullner Fortbildungsreferent Uhlstr. 19–23, 50321 Brühl Burgeffstr. 7a, 65239 Hochheim Dr. Mathias Sommer Fortbildungsreferent WDR-Arkaden, Elstergasse 3, 50667 Köln Dr. Markus Blume Fortbildungsreferent Uhlstr. 19–23, 50321 Brühl Arbeitskreis Implantologie Prof. Dr. H.-Chr. Lauer Prof. Dr. Herbert Deppe Wissenschaftlicher Berater des Arbeitskreises Wissenschaftlicher Berater des Arbeitskreises Uni ZMK,Theodor-Stern-Kai 7 60596 Frankfurt am Main Ismaninger Str. 22 81675 München Tel.: 02232 943486 Fax: 02232 943487 Tel.: 06146 601120 Fax: 06146 601140 Tel.: 0221 2584966 Fax: 0221 2584967 Tel.: 02232 943486 Fax: 02232 943487 Tel.: 069 6301-5640 Fax: 069 6301-3711 Tel.: 089 4140-2910 Fax: 089 4140-4844 Tel.: 06562 9682-0 Fax: 06562 9682-50 Tel.: 069 686869 Fax: 069 686969 Tel.: 04551 91288 Fax: 04551 2761 Tel.: 030 4774947 Fax: 030 4774947 Tel.: 05731 28822 Fax: 05731 260898 Tel.: 0228 9087669 Fax: 0228 9087673 Tel.: 0228 9087669 Fax: 0228 9087673 zamblume@aol.com info@praxis-ullner.de praxis@docsommer.de zamblume@aol.com H.C.Lauer@em.uni-frankfurt.de Herbert.Deppe@lrz.tu-münchen.de IZI-GmbH.Speicher@t-online.de www.izi-gmbh.de rr@rr11.de volker@familieholthaus.de imke.kaschke@charite.de mail@dr-tunkel.de maria-theresia-peters@t-online.de maria-theresia-peters@t-online.de Arbeitsgemeinschaft für zahnärztliche Anästhesiologie im BDO Dr. Dr. Wolfgang Jakobs 1. Vorsitzender Dr. Dr. Rainer Rahn 2. Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft für zahnärztliche Behindertenbehandlung im BDO Dr. Volker Holthaus 1. Vorsitzender Dr. Imke Kaschke 2. Vorsitzende Arbeitsgemeinschaft für chirurgische Parodontologie im BDO Dr. Jochen Tunkel 1. Vorsitzender Dr. Maria-Theresia Peters 2. Vorsitzende Delegierte E.F.O.S.S. (European Federation of Oral Surgery Societies) Dr. Maria-Theresia Peters Vertreter der Bundeswehr Dr. Michael Makosch Chefredaktion Oralchirurgie Journal Prof. Dr. Torsten W. Remmerbach Oberstarzt, Bundeswehrkrankenhaus Berlin Bahnhofstr. 54 54662 Speicher Anton-Burger-Weg 137 60599 Frankfurt am Main Kurhausstr. 5 23795 Bad Segeberg Fritz-Erpenbeck-Ring 5 13156 Berlin Königstr. 19 32545 Bad Oeynhausen Hobsweg 14 53125 Bonn Hobsweg 14 53125 Bonn Tel.: 030 2841-1420 Michael1Makosch@bundeswehr.org Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: 0341 2237384 oralchirurgie-journal@ remmerbach.net
EVENTS | BDO © Seqoya Mitgliederversammlung des BDO-Landesverbands Mitteldeutschland 2015 Dr. Wolfgang Seifert Einer langjährigen Tradition folgend trafen sich am 31. Januar die Fach - zahnärzte für Oralchirurgie aus Mittel- deutschland zu ihrer jährlich stattfinden- den Landesversammlung im Zahnärzte- haus in Dresden. Abb. 1: Priv.-Doz. Dr. Dr. Marcus Gerressen. 36 Oralchirurgie Journal 2 | 2015 Weiterbildungsvortrag Der erste Tagesordnungspunkt bestand wie in jedem Jahr aus einem Weiterbil- dungsvortrag. Für dieses Referat war es dem Verband gelungen, Priv.-Doz. Dr. Dr. Marcus Gerressen aus Zwickau zu gewinnen. In der Muldestadt leitet er seit über zwei Jahren als Chefarzt die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichts- chirurgie am Heinrich-Braun-Klinikum. Im Vortrag beleuchtete er „Aktuelle Aspekte der Behandlung oraler Mali- gnome“. Der Referent, ein ausgewiese- ner Spezialist für plastische und ästhe- tische Operationen, absolvierte seine Weiterbildung in der Aachener Klinik bei Prof. Riediger. Besondere Berücksich - tigung in den Ausführungen von Dr. Dr. Gerressen fand die Rekonstruktion von großen Defekten im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich, entstanden durch Tumore, Entzündungen und Traumata, sowie die Therapie von hereditären Gesichtsasymmetrien mit freien, gefäß- gestielten Transplantaten. Nach einem kurzen Exkurs in die Geschichte und theoretischen Grundlagen wurden die Voraussetzungen für einen erfolgreichen mikrochirurgischen Lappentransfer er - örtert. In diesem Zusammenhang lobte der Chefarzt die gute Infrastruktur im Heinrich-Braun-Klinikum, wie Anästhe- sie/Intensivtherapie, Personal im OP und Pflegebereich, sowie die räumlichen und apparativen Voraussetzungen. Viele ausdrucksstarke klinische Bilder vermittelten dem Zuhörer einen Einblick in die Defektdeckung mittels freiem Ra- dialislappen, mit osteomyokutanen Fi- bulatransplantaten oder mit osteomus- kulärem Beckenkamm. In der Zusam-
BDO | EVENTS Abb. 2: Neugewählter Landesvorstand von links nach rechts: Dr. Nagel/Dresden, Dr. Steidl/Sömmerda, Dr. Seifert/Markneukirchen und Dr. Hofmann/Wolfen. menfassung wurden Vor- und Nachteile dieser Operationsmethode noch einmal eindrucksvoll dargestellt. Nach angereg- ter Diskussion wurde Priv.-Doz. Gerres- sen unter großem Beifall verabschiedet. Verbandsmitteilungen Nach einer kurzen Kaffeepause eröffnete Dr. Wolfgang Seifert den standespoliti- schen Teil der Mitgliederversammlung. Zunächst gab es von Dr. Ferenc Steidl Informationen aus der erweiterten Vor- standssitzung, die im Mai am Rande des standespolitischen Forums in Hamburg stattfand. Des Weiteren informierte Dr. Seifert über den im vergangenen Jahr stattgefundenen EFOSS-/iADH-Kongress in Berlin und der anschließenden Mit- gliederversammlung, in der auch der neue Bundesvorstand gewählt wurde. Ein Schwerpunktthema war hier die Si- cherung der Oralchirurgie in der Zukunft. Dies kann nur durch eine Angleichung der Approbationsordnungen und Vernet- zung der Fachgebiete durch „common trunk“ auf Augenhöhe erreicht werden. Einen breiten Raum in der Diskussion nahm der neue Gesetzentwurf der Bun- desregierung zur „Stärkung der Versor- gung in der GKV“ ein. Nach der Infor- mation aus dem Bundesvorstand folg- ten Details aus dem Landesverband: Der Landesvorsitzende berichtete von der Entwicklung in Sachsen-Anhalt. Dort hat der Landtag ein neues Kam- merheilberufsgesetz verabschiedet. Die Entwicklungen und Konsequenzen für die Fachzahnärzte sind derzeit noch nicht abzusehen, werden jedoch vom Landesvorstand Mitteldeutschland in Zukunft genau beobachtet werden. Wissenswertes aus der KZVS folgte. Prof. Graf berichtete aus der Kammer- arbeit, insbesondere vom Stand der Weiterbildungsordnung. Wahl des BDO-Landesvorstandes Der letzte und wichtigste Tagesord- nungspunkt war die Wahl des neuen Landesvorstands des BDO-Landesver- bands Mitteldeutschland. Wiederge- wählt in den Landesvorstand wurden Dr. Wolfgang Seifert (Vorsitzender), Dr. Frank Hofmann (1. Stellvertreter), Dr. Ferenc Steidl (2. Stellvertreter) und Dr. Ulrich Zirkler (Beisitzer). Neu gewählt in den Landesvorstand wurde Dr. Falk Nagel (Sekretär). Frau Dr. Goldbecher schied aus dem Vorstand aus. Der Ver- band dankt ihr für die geleistete Arbeit. Nach vierstündiger Mitgliederversamm- lung traf sich der neu gewählte Vorstand zu einer kurzen, konstituierenden Sit- zung, in der unter anderem eine noch engere Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern Mitteldeutschlands ver- einbart wurde. NEUER KURS MIT PRAKTISCHEN ÜBUNGEN! F O R T E4 T K N U Sinuslift und Sinuslifttechniken von A–Z B ILDUN G S P Der endoskopisch kontrollierte Sinuslift Ein Demonstrations- und Arbeitskurs Referenten I Prof. Dr. Hans Behrbohm/Berlin I Dr. Theodor Thiele, M.Sc./Berlin Termine 2015 05.06.2015 18.09.2015 09.10.2015 27.11.2015 14.00 – 18.00 Uhr Warnemünde 14.00 – 18.00 Uhr 14.00 – 18.00 Uhr Hamburg München 14.00 – 18.00 Uhr Berlin inkl. DVD Veranstalter OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-308 Fax: 0341 48474-290 event@oemus-media.de www.oemus.com endo-seminar.de ANZEIGE FAXANTWORT 0341 48474-290
EVENTS ZBV-Winterfortbildung: Mit Psychodiagnostik zum Erfolg bei Dysgnathiepatienten Dr. Monika Jungbauer © PeJo Am 24. und 25. Januar fand die all- jährliche Winterfortbildung des Zahn- ärztlichen Bezirksverbands (ZBV) Ober- bayern am Spitzingsee statt. Dr. Klaus Kocher und Dr. Martin Schubert konnten fast 100 Teilnehmer begrüßen. Thema des wissenschaftlichen Programms für Zahnärzte war „Mit Psychodiagnostik zum Erfolg bei CMD- und Dysgnathie- patienten“. Für Praxismitarbeiter stand „Medizin trifft Zahnmedizin! Jung ist nicht immer gleich gesund!“ auf dem Programm. Chirurgiekonzept für die Behandlung einer Dysgnathie Den Beginn der Vortragsreihe für Zahn- ärzte machte Prof. Dr. Dir Bram Tuinzing, Facharzt für Plastische Chirurgie an der Universitätsklinik Amsterdam, mit einer Einführung über sein Konzept in der or- thognathen Chirurgie. Zunächst ging er auf die möglichen Indikationen, die eine chirurgische Korrektur einer Kieferfehl- stellung erfordern, ein. Dazu gehören funktionale Aspekte wie das Kauen und Abbeißen sowie die Phonetik, die durch Kieferfehlstellungen beeinträchtigt sein können, als auch die Ästhetik, die bei starken Normabweichungen entstellend wirken kann. Er ging auf dysgnathie - bedingte Fehlbelastungen der Kiefer - gelenke ein. Auch Schwierigkeiten bei einer späteren prothetischen Versorgung dieser Patienten gab er zu bedenken. Aus parodontologischer Sicht treten vor allem bei Patienten mit nicht korrigier- tem tiefen Biss vermehrte Zahnverluste in der Oberkieferfront durch Einbiss der Abb. 1: V.l.: Dr. Klaus Kocher, Prof. Dr. Dir Bram Tuinzing, Prof. Dr. Eelco Hakman und Dr. Martin Schubert. 38 Oralchirurgie Journal 2 | 2015 Dr. Monika Jungbauer [Infos zur Autorin] Unterkieferzähne ins Zahnfleisch auf. Ein weiterer Grund für eine OP sind Fehlstel- lungen, die nicht rein kieferorthopädisch eingestellt werden können. Vor allem darf man die Auswirkungen einer star- ken Kieferfehlstellung auf die Psyche nicht vernachlässigen. Denn die Patien- ten entwickeln Mechanismen, um mit ihren äußerlichen „Entstellungen“ im Leben zurechtzukommen. Er betonte, dass vor solch großen Dysgnathieopera- tionen von psychologischer Seite geklärt werden muss, ob der Patient in der Lage sein wird, mit seinem „neuen“ Gesicht zu leben. In Anschluss daran erläuterte Prof. Tuin- zing die unterschiedlichen Operations- techniken. Bei der Le Fort-I-Osteotomie des Oberkiefers kann eine Einlagerung von bis zu 8 mm nach kranial und 5–8 mm nach anterior erreicht werden. Diese Technik wird zur Korrektur der Po- sition des Oberkiefers zur Schädelbasis verwendet. Im Unterkiefer dient die sa- gittale retromolare Osteotomie (Obwe- geser-Dal Pont) dazu, den Unterkiefer um bis zu 8 mm vor- und rückzuverla- gern und Rotationen im und gegen den Uhrzeigersinn durchführen zu können. Kinnplastiken werden zur Verbesserung des Profils durchgeführt. Zur Behand- lung eines Schmalkiefers kann im Erwachsenenalter eine Gaumennaht - erweiterung durchgeführt werden. Im Alter von 11 bis 17 Jahren wird das Kieferwachstum oftmals mit Miniimplan-
taten und Gummizügen gesteuert oder eine chirurgische Therapie nach abge- schlossenem Wachstum durchgeführt. Eine kombinierte kieferorthopädisch- kieferchirurgische Therapie dauert etwa drei Behandlungsjahre und setzt sich aus vier Phasen zusammen. Als erstes erfolgt eine kieferorthopädische Vorbehandlung, als zweites die orthognathe Chirurgie, als drittes die kieferorthopädische Fein - einstellung der Verzahnung und zuletzt die Retention des Behandlungsergebnis- ses durch den Kieferorthopäden. Wichtig ist auch die Stabilität des Be- handlungsergebnisses. Dazu sollte vor der Operation eine scharfe Verzahnung kieferorthopädisch eingestellt werden. Von logopädischer Seite sollten präope- rativ eine myofunktionelle Vorbehand- lung (Mundbodentraining) und die Ab- stellung von Habits (falsches Schluck- muster u. a.) erfolgen. Darüber hinaus sollte die OP-Planung bei großen Norm- abweichungen der Kieferbasen eher eine bimaxilläre Korrektur vorsehen. Um die Rezidivwahrscheinlichkeit möglichst gering zu halten, sollte eine gewisse Überkorrektur stattfinden. Gleich nach dem Eingriff werden Gummizüge ein - gehängt, um die Kiefer in die ge- wünschte Position zu führen. In be- stimmten Fällen kann auch über die Anwendung von Botox nachgedacht werden, um zu starke, das Ergebnis ge- fährdende Muskel züge zu schwächen. Psychodiagnostik mit multi - disziplinärem Screening-Modell Im weiteren Verlauf stellte Prof. Dr. Eelco Hakman, Facharzt für Psychotherapie, sein speziell für die Gesichtschirurgie entwickeltes multidisziplinäres Scree- ning-Modell vor. Als erstes erläuterte er das Vorgehen, die persönlichen Empfin- dungen der Patienten vor der OP zu messen (Emotional Tracing), um sicher- zustellen, nicht nur ein klinisch gutes Behandlungsergebnis zu erzielen, son- dern auch auf das Wohlergehen des Patienten mit seinem neuen äußeren Er- scheinungsbild einzugehen. Dafür ver- wendet er eine Drei-Stufen-Anamnese, die sich aus organischer, psychischer und sozial-ökonomischer Dimension zu- sammensetzt. Aus diesem „emotionalen EVENTS Konvergent Stabil Divergent Beeinträchtigungen a c b e Abb. 2: Vereinfachte Klassifikation der Dysgnathie (nach Dicker, Boom und van Spronsen). d Röntgenbild“ könne man querliegende Zusammenhänge herauslesen und ge- gebenenfalls psychische Probleme er- kennen. Im nächsten Schritt sollten dem Patienten die psychologischen Spiel - regeln erklärt werden, die ihn auf mög- liche psychische und emotionale Verän- derungen nach einer chirurgisch-ortho- dontischen Therapie vorbereiten und ihn befähigen, eine verantwortliche Ent- scheidung zu treffen. Er erläuterte sehr anschaulich an Fallbeispielen, wie unter- schiedlich die Reaktionen der Patienten auf ihr neues Gesicht ausfallen können. So würden Patienten, die präoperativ wegen ihres entstellenden Äußeren immer versucht haben, ihre fehlende Schönheit durch übermäßiges soziales Aufopfern in Familie und Beruf zu kom- pensieren, sich im ersten Jahr nach der OP siebenmal häufiger scheiden lassen und achtmal öfter ihren Beruf wechseln. Andere erleben die Ablehnung erst rück- wirkend als negativ belastend, wenn sie plötzlich attraktiv sind und daher mehr Erfolg haben. Des Weiteren gibt es Pa- tienten, die bereits so gut mit der durch ihr Äußeres bedingten Ablehnung ge- lernt haben, zu leben, dass sie nach der Kieferumstellung mit der neuerlichen Zuneigung nicht zurechtkommen und im schlimmsten Fall zurückoperiert werden wollen. Als weitere mögliche Kontra indikationen für eine Umstel- lungsosteotomie führt Prof. Dr. Hakmann Essstörungen wie Ano rexia nervosa, Kommunikations- und Aggressions - regulierungsstörungen, Störungen im affektiven Bereich (Misshandlung, oraler Missbrauch), (grenz-)psychotische Zustandsbilder und den häufigen Ge- brauch von Ecstasy und Kokain auf. Auch sollte die momentane Lebenspla- nung und -situation mit einer derartig lang dauernden Behandlung vereinbar sein. Mit diesen Ausführungen veran- schaulicht der Referent, wie dramatisch sich ärztliche und zahnärztliche Fehl - einschätzungen auswirken können. Sein Leitspruch dabei ist: „Der Mund ist mehr als eine Kiste Zähne.“ Möglichkeiten in der Plastischen Chirurgie Prof. Dr. Hakman gibt noch einen Zu- kunftsausblick, was im Bereich der Plas- tischen Chirurgie möglich sein wird. Er stellte den Fall einer vollständigen Ge- sichtstransplantation mit knöchernen Anteilen vor, den er begleitet hat. Er be- leuchtete nochmals kritisch die Psyche des Patienten in diesem extremen Fall und gab zu bedenken, dass Schönheit nicht glücklich mache, aber Glück schön. Informationen zu weiteren Kur- sen bei Prof. Dr. Hakman gibt es unter www.eelcohakman.nl/kurs-seminar.html Die traditionelle Hüttenwanderung mit Rodelabfahrt am Freitag sowie ein Eis- stockturnier am Samstag rundeten die- sen Oberbayerischen Alpenkongress ab. t k a t n o K Dr. Monika Jungbauer Erdinger Straße 32 85356 Freising Tel.: 08161 82828 www.dr-thummerer-online.de Oralchirurgie Journal 2 | 2015 39
EVENTS © Tupungato Dr. Maria-Theresia Peters [Infos zur Autorin] Von seiner schönsten Seite zeigte sich nicht nur der Austra- gungsort der diesjährigen Frühjahrstagung des Curriculums für operative und ästhetische Parodontologie, auch der wohl auf- einander abgestimmte Themenreigen präsentierte sich im bes- ten Licht. Direkt am Hafen im Hyatt Hotel in Düsseldorf fanden sich namhafte Parodontologen ein, um über die unterschied - lichen Therapieoptionen im parodontal geschädigten Gebiss zu referieren. Parodontologie al dente Dr. Maria-Theresia Peters Das dreitägige Fortbildungsprogramm des Curriculums für operative und äs- thetische Parodontologie, welches nun schon seit mehreren Jahren erfolgreich als Kooperationsprojekt von DGMKG und BDO durchgeführt wird, verband in spannender Weise Theorie und Praxis. Der Fokus richtete sich auf die regene- rative Parodontalchirurgie unter Berück- sichtigung unterschiedlicher Therapie- methoden und Materialien. Ganz klarer Favorit unter den Teilnehmern war der Hands-on-Kurs, in dem die theoretisch aufbereiteten Therapieschritte direkt am Schweinekiefer praktisch umgesetzt werden konnten. Eröffnet wurde die Frühjahrstagung am Freitagvormittag mit dem Vortrag von Priv.-Doz. Dr. Amelie Meyer-Bäumer (Bielefeld), der sich dem Thema „Maxi- maler Zahnerhalt in der Parodontolo- gie“ widmete. Die Referentin beleuch- tete die Frage, welche Therapieoptionen für den langfristigen Erhalt eines Zahnes sinnvoll sind. Anschaulich zeigte sie die Prognose der verschiedenen Therapie- strategien der konservativen, resektiven 40 Oralchirurgie Journal 2 | 2015
und regenerativen Parodontitistherapie auf und setzte diese in Relation zu Aus- gangsbefund und -diagnose. Gekonnt verknüpfte sie wissenschaftliche und praktische Aspekte der vorgestellten paro dontologischen Behandlungen. Einem brisanten Thema wendete sich Dr. Frank Bröseler, niedergelassener Spezialist für Parodontologie, zu. Unter der Überschrift „Implantatgetragener Zahnersatz beim parodontal vorgeschä- digten Patienten“ referierte er über Prognoseabwägungen und Therapieop- tionen, denen er seinen Leitsatz „Ein schlechterer Zahn hat eine bessere Prognose als ein gutes Implantat“ vo- ranstellte. Bei der Abwägung der Pro - gnose zielt der Fokus auf beeinflussbare Faktoren, wie Lebensstil und intraorale Mikroflora sowie nicht beeinflussbare Faktoren, wie Wirtsreaktion und Morbi- dität des Patienten. Als Allgemeingut gilt, dass Patienten mit einer Parodon- titisanamnese sowie Raucher eher eine Periimplantitis entwickeln als andere Patienten. Raucher erleiden bis zu 50 Prozent häufiger einen Implantatver- lust als Nichtraucher. Dennoch, und das ist die positive Nachricht, können Im- plantate im parodontal vorgeschädig- ten Gebiss eine günstige Prognose haben, wenn bestimmte Voraussetzun- gen gegeben sind. Dazu gehören eine vollständig therapierte und ausgeheilte PA-Erkrankung, Implantatinsertion nach parodontologischen Kriterien, ein indi- viduelles Recall, biokompatible Implan- tatsysteme, perfekte Suprakonstruk - tionen sowie eine hohe Compliance des Patienten. Der Samstag gehörte ganz und gar der immer wieder spannenden Thematik der Parodontalchirurgie. In Theorie und Praxis widmete sich Dr. Jochen Tunkel, Spezialist für Parodontologie und Vorsit- zender der Arbeitsgemeinschaft für chirurgische Parodontologie im Berufs- verband Deutscher Oralchirurgen, dem therapeutischen Spektrum der regene- rativen und plastischen Parodontal - chirurgie. Ausführlich informierte Kollege Tunkel im theoretischen Teil über die ak- tuellen Methoden und Materialien und erläuterte anhand von sehr gutem Bild- material und aufgezeichneten Live-Ope- rationen diverse Schnittführungen und das Vorgehen beim Einsatz von Mem - branen, Transplantaten und Wachstums- faktoren. In dem sich anschließenden Hands-on-Kurs konnten die dargestell- ten Operationstechniken wie modifi- zierte Lappenoperation mit GTR, koro- narer Verschiebelappen und Furkations- behandlung direkt am Schweinekiefer ausprobiert werden. Ein parodontologisches Teilgebiet, wel- ches zukünftig an Bedeutung gewinnen wird, ist die Periimplantitis. Und so ist es nicht verwunderlich, dass der Sonntag- vormittag ganz dieser Thematik gewid- met wurde. Priv.-Doz. Dr. Sven Rinke (Hanau) arbeitete zunächst die ätiolo - gischen und pathogenetischen Faktoren heraus. Einen besonderen Einfluss auf das Krankheitsgeschehen habe seiner Meinung nach das prothetische Design der Suprastrukturen. Im zweiten Vor- tragsteil ging der Referent auf den ak- tuellen Stand der Optionen zur Behand- lung einer Periimplantitis ein. Ausführ- lich wurden konservative, resektiv- und regenerativ-chirurgische Maßnahmen aufgezeigt, die für den Erhalt des Implantates geeignet sind. Jedoch, so Dr. Rinke, zeigen die derzeitigen Thera- pieoptionen nicht den durchschlagen- den Erfolg für das langfristige Überleben des Implantates. Das Thema bleibt spannend. Den Teilnehmern wurde wieder einmal ein hochkarätiges Fortbildungsprogramm geboten in dem architektonisch reiz - vollen Ambiente des Düsseldorfer Ha- fens. Die kommende Herbstveranstal- tung wird dieses Jahr in Hamburg im Hotel Sofitel Alter Wall vom 20. bis 22. November 2015 parallel zum Curri- culum für Implantologie stattfinden. Weitere Informationen stehen auf der BDO-Webseite www.oralchirurgie.org zur Verfügung. t k a t n o K Dr. Maria-Theresia Peters Welschnonnenstr. 1–5 53111 Bonn maria-theresia-peters@t-online.de ANZEIGE Neue Maßstäbe für die Implantologie GENIUS OPERATIONSTISCH BESUCHEN SIE UNS AUF WWW.BRUMABA.DE
EVENTS | REVIEW Rund 138.500 Besucher aus 151 Ländern und 2.201 Anbieter aus 56 Ländern auf der Internationalen Dental-Schau 2015 – Nochmals gesteigerte Internationalität und hohe Entschei- dungskompetenz der Besucher – Gestiegene Ordertätigkeit auf der Messe – Branche demonstriert Innovationskraft und erwar- tet zahlreiche nachhaltige Geschäftsimpulse durch die IDS. Größte IDS aller Zeiten in Köln: Besucher-, Aussteller- und Flächenzuwachs Mit einem Rekordergebnis und aus- gezeichneter Stimmung endete am Samstag, dem 14. März 2015, die 36. Internationale Dental-Schau (IDS) nach fünf Tagen in Köln. Rund 138.500 Fachbesucher aus 151 Ländern besuch- ten die Weltleitmesse der Dentalbran- che, was einer Steigerung von fast elf Prozent im Vergleich zur Vorveranstal- tung entspricht. Neue Bestmarken er- zielte die IDS auch bei Ausstellern und belegter Fläche. 2.201 Unternehmen (+ 6,9 Prozent) aus 56 Ländern präsen- tierten auf 157.000 Quadratmetern (+ 6,2 Prozent) eine Vielzahl an Inno - vationen, Produktweiterentwicklungen und Services. Mit einem Auslandsanteil von mehr als 70 Prozent auf Aussteller- seite (2013: 68 Prozent) und einem Fachbesucherplus aus dem Ausland von rund 17 Prozent konnte die Internatio- nalität der Veranstaltung noch einmal deutlich gesteigert werden. Gleichzeitig erhöhte sich auch die Anzahl der Fach- besucher aus Deutschland merklich im Vergleich zu 2013 (+ 4,3 Prozent). „Es ist uns gelungen, die Internationale Dental-Schau in Köln sowohl national als auch international noch attraktiver zu machen. Damit ist sie die erfolg- reichste IDS aller Zeiten“, bilanzierte Dr. Martin Rickert, Vorstandsvorsitzender Abb. 1: Europäische Fachpressekonferenz der IDS 2015 im Schlosshotel Lerbach, v.l.n.r.: Dr. Markus Heibach, Geschäftsführer des VDDI und GFDI, Dr. Martin Rickert, Vorstandsvorsitzender des VDDI, Karin Laupheimer, Director im Medical Technology Competence Center der Unternehmensberatung Simon Kucher & Partners, Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin der Koelnmesse GmbH, Dr. Wolfgang Doneus, Präsident des Rats der Europäischen Zahnärzte. 42 Oralchirurgie Journal 2 | 2015 des Verbandes der Deutschen Dental- Industrie (VDDI). „Die Geschäftskontakte zwischen Industrie und Handel sowie zwischen Industrie, Zahnärzten und Zahntechnikern waren von hoher Qua- lität geprägt. Die Ordertätigkeiten auf der IDS sind erneut gestiegen und auch für das Nachmessegeschäft rechnen wir mit nachhaltigen Impulsen.“ Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin der Koeln- messe GmbH, ergänzte: „Neben dem Wachstum bei den deutschen Fachbesu- chern unterstreicht der internationale Zuspruch einmal mehr den Charakter der IDS als Weltleitmesse der Dental- branche. Besonders starke Zuwächse verzeichnete die Internationale Dental- Schau bei Besuchern aus dem Nahen und Mittleren Osten, den Vereinigten Staaten und Kanada, Brasilien sowie bei Besuchern aus China, Japan und Korea. Auch die Geschäfte im südeuropäischen Markt, besonders Italien und Spanien, haben wieder spürbar angezogen.“ Starkes Interesse an Innovationen Groß war das Interesse des Fachhan- dels und der Anwender an innovativen Produkten und Technologien. „Hier passt sich die IDS mit ihrem 2-Jahres- Rhythmus perfekt an die Innovations- zyklen der Branche für die Entwick- lung und Weiterentwicklung von Pro-
REVIEW | EVENTS Abb. 2 Abb. 3 Abb. 2: Rund 138.500 Fachbesucher aus 151 Ländern besuchten die Weltleitmesse der Dentalbranche. – Abb. 3: Am Stand der Fa. Straumann. dukten, Materialien sowie Dienstleis- tungen an“, betonte Dr. Markus Heibach, Geschäftsführer des VDDI. „Damit sind sowohl sogenannte Durch- bruchsinnovationen gemeint als auch Weiterentwicklungen von bestehen- den Produkten oder aber Entwick- lungsfortschritte in kleineren, aber qualitativ bedeutsamen Phasen.“ Im Vordergrund der IDS 2015 stand die intelligente Vernetzung von Kompo- nenten für die computergestützte Zahnheilkunde. Die Welt der digitalen Systeme in Diagnostik und Fertigung umspannt heute den gesamten Work- flow von der Praxis bis ins Labor. Die computergestützten Prozessketten sind inzwischen komplettiert und spie- len nun ihre enorme Flexibilität aus. Hervorragender Messeverlauf und ausgezeichnete Stimmung Der sehr große Besucherzuspruch zur IDS machte sich durch ein reges Treiben in den Hallen deutlich. Aus aller Welt seien Vertreter sämtlicher relevanten Be- rufsgruppen – aus Zahnarztpraxen, Den- tallaboren, dem Dentalhandel, aber auch aus dem Hochschulsektor – in Köln gewesen, hieß es an den Messe- ständen. Besonders erfreut zeigten sich die Aussteller über die Internationalität der Fachbesucher. Auch aus ökonomi- scher Sicht war die IDS für viele Firmen sehr erfolgreich, denn es wurde geordert – national und international. Entspre- chend freuten sich zahlreiche Unterneh- men über gut gefüllte Auftragsbücher. Von mindestens genauso großer Bedeu- tung waren für die Aussteller auch As- pekte wie Kontaktpflege, Kundenbin- dung, Neukundengewinnung oder die Erschließung neuer Auslandsmärkte. Auch diese Ziele wurden auf der 36. In- ternationalen Dental-Schau zur vollsten Zufriedenheit erreicht. Sehr positiv be- werteten die Aussteller die Qualität der Besucher. Diese Einschätzung wird auch durch die ersten Ergebnisse der neu - tralen Besucherbefragung bestätigt: 83 Prozent der Besucher sind an Be- schaffungsentscheidungen ihrer Unter- nehmen beteiligt. Rundum zufriedene Besucher Die Besucherbefragung ergab, dass mehr als 75 Prozent der Befragten mit der IDS (sehr) zufrieden waren. Das umfassende Produktspektrum und zahlreiche Produktneuheiten sorgten dafür, dass 81 Prozent das Ausstel- lungsangebot mit (sehr) gut bewerte- ten. Mit der Erreichung ihre Messeziele zeigten sich 74 Prozent (sehr) zufrie- den. Insgesamt würden 95 Prozent der befragten Besucher Geschäftspartnern den Besuch der IDS empfehlen und 77 Prozent planen, die IDS auch 2017 zu besuchen. Die IDS (Internationale Dental-Schau) findet alle zwei Jahre in Köln statt und wird veranstaltet von der GFDI Gesell- schaft zur Förderung der Dental-Indus- trie mbH, dem Wirtschaftsunternehmen des Verbandes der Deutschen Dental- Industrie e.V. (VDDI), durch - geführt von der Koelnmesse GmbH, Köln. Die nächste IDS – 37. Internationale Dental- Schau – findet vom 21. bis 25. März 2017 statt. IDS-Impressionen [Bildergalerie] Mehr Informationen: www.ids-cologne.de IDS-Impressionen [Videos] Abb. 4: Am Stand der Fa. Sirona. Oralchirurgie Journal 2 | 2015 43
TIPP | RECHT RAin Dr. Zentai [Infos zur Autorin] In den Neunzigerjahren hat sich das Oberlandesgericht Olden- burg mit einem Fall beschäftigt, bei dem eine abgebrochene Nadelspitze im Körper des Patienten verblieben ist. Es kam zu einem Prozess und einem Verfahren mit zwei Instanzen. Bei dem konkreten Fall handelte es sich um eine Bandscheibenoperation. Die Haftungsgründsätze, die das Oberlandesgericht Oldenburg (Urteil vom 20.12.1994, Az. 5 U 157/94) durchleuchtet hat, sind jedoch uneingeschränkt auch auf die zahnärztliche Chirurgie übertragbar und heute noch aktuell. Abgebrochene Nadelspitze im Patientenkörper – Wer haftet? RAin Dr. Susanna Zentai Im vorliegenden Fall geht es um einen Patienten, bei dem eine Band- scheibenoperation durchgeführt wurde. Während des Wundverschlusses brach beim Legen der oberen Subkutannaht die obere Nadelspitze mit einer Länge von ca. 2 cm ab. Da der operierende Arzt die Spitze nicht ertasten konnte, beließ er sie in der Operationswunde. Der Arzt hielt das Belassen der Nadel- spitze im Körper des Patienten für völlig ungefährlich, zudem hätte ein Bildwandler erst nach 20 Minuten zur Verfügung gestanden, was die Opera- tion verzögert und ein erhöhtes Infek- tionsrisiko verursacht hätte. Da der Patient nach Angaben des Arztes vor- zeitig aus der Klinik entlassen worden sei, konnte er anschließend nicht über den Verbleib der Nadelspitze aufge- klärt werden. Der Patient wurde in den folgenden Jahren weiter wegen Rückenbeschwer- den behandelt. Dabei ist die Nadel- spitze weder bemerkt noch entfernt worden. Erst Jahre später wurde im Rahmen einer Kurbehandlung auf einen im Röntgenbild sichtbaren Fremdkörper unter der Haut hingewie- sen. Der Patient suchte den Operateur auf, damit er die Spitze auf Wunsch des Klägers entfernte. Der Patient wurde jedoch darauf hingewiesen, dass seine anhaltenden Beschwerden nicht durch die Spitze verursacht wor- den sein könnten. Forderung nach Schmerzensgeld Nachdem der Patient wusste, dass eine Nadelspitze in seinem Körper verblieben war, behauptete er, er habe bis zur Ent- fernung der Nadelspitze unter stechen- den Schmerzen im Rücken mit Ausstrah- lung in das rechte Bein gelitten. Seit Ent- fernung der Nadelspitze sei er nunmehr beschwerdefrei. Außerdem habe der Gedanke, einen Fremdkörper im Körper gehabt zu haben, bei ihm Angst- und Ekelgefühle ausgelöst. Vor diesem Hintergrund hielt der Patient ein Schmerzensgeld in Höhe von damals 20.000 DM für gerechtfertigt. Im Ergebnis hat das Oberlandesgericht Oldenburg in zweiter Instanz sämtliche Ansprüche des Patienten zurückgewie- sen. Beurteilt wurde dabei der Vorwurf „Abbrechen der Nadelspitze als Be- handlungsfehler“. Laut Gericht stelle das Abbrechen einer Nadelspitze je- doch keine fehlerhafte Behandlung dar, sondern sei ein allgemeines Opera - tionsrisiko. Behandlungsfehler ausgeschlossen Soweit ein Fremdkörper unmittelbar am Ende einer Operation in einem Bereich des Patienten belassen wird, in dem die- ser keine Komplikation verursachen kann, stellt auch dies keinen Behandlungsfehler dar. Wie aus dem Operationsbericht her- vorging, hatte der beklagte Arzt versucht, die Nadelspitze zu lokalisieren und zu entfernen. Als dies nicht gelungen war, hat er nach Abwägung aller Risiken die Wunde sogleich verschlossen. Nach den Feststellungen des Sachverständigengut- achtens stand fest, dass die Nadelspitze weit außerhalb der Wirbelsäule, der Wir- belgelenke und der abgehenden lumba- len Nervenwurzeln lag, wo sie keine Ge- fahr für den Patienten darstellte. Ferner wurde bestätigt, dass die intraoperative Entscheidung des Arztes demnach medi- zinisch vertretbar war. Der Patient vertrat die Auffassung, er habe über das Risiko, dass eine Nadel abbrechen könnte, vor der Operation aufgeklärt werden müssen. Mangels dieser Aufklärung sei seine Einwilligung nicht wirksam und damit der Eingriff rechtswidrig. Das Oberlandesgericht wi- dersprach dem jedoch: Eine Aufklärung sei in diesem Fall nicht notwendig, da 44 Oralchirurgie Journal 1 | 2015
dies zu den allgemeinen Gefahren einer jeden Operation gehöre. Nichtaufklärung über Nadelspitze im Körper Bis hierhin befand das Gericht die Vor- würfe des Patienten ganz klar für unge- rechtfertigt. Nicht ganz abwegig aller- dings fand das Gericht eine Körperver- letzung durch Unterlassen, indem der Arzt den Patienten nach der Operation nicht darüber aufgeklärt hat, dass in sei- nem Körper eine Nadelspitze belassen wurde. Deshalb hatte der Patient nach dem Abheilen der Opera - tionswunde nicht verlangt, die Nadelspitze zu entfernen, weil er schlicht darüber nicht in Kenntnis gesetzt war. Im Ergebnis ist die Nadel also längere Zeit im Körper des Patienten geblieben, als dieser es gewollt hat. Hierzu führt das Gericht aus: „Denn der Tatbestand der Körperverletzung im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB ist schon dann gegeben, wenn eine Handlung oder Unterlassung zu einer Störung der körperlichen Lebens- vorgänge führt, ohne dass dies mit Schmerzen verbunden sein müsste … Das Verbleiben der Nadelspitze und die damit verbundene Abkapselung im Fett- gewebe stellt eine solche Störung dar.“ Trotz dieser allgemeinen Feststellungen kam das Gericht nicht zu der Ausurtei- lung eines Schmerzensgeldes zulasten des Arztes. Ein Schmerzensgeldanspruch setzt voraus, dass der Patient Einbußen immaterieller Art, also Schmerzen oder auf Körperverletzung beruhende psy- chische Beeinträchtigungen in einem die Zuerkennung eines Schmerzensgeldes rechtfertigenden Umfang erlitten hat. Genau dies hat der Patient im vorliegen- den Fall nicht beweisen können. Unglaubwürdige Patientenaussage richtig widerlegt. Tatsächlich sind seine Beschwerden nach dem Entfernen nicht abgeklungen und sind vielmehr durch das Bandscheibenleiden des Patienten hervorgerufen worden. Dies bestätigten der Sachverständige und die Aussage der Ehefrau des Patienten. Die Ehefrau hatte zwar dem Gericht gegenüber ge- äußert, dass der Kläger mit ihr darüber gesprochen habe, stechende Schmerzen beim Hinsetzen und beim Umlegen © d o t s h o c k eines Gürtels zu haben. Die Nadelspitze als Ursache wurde jedoch ausgeschlos- sen. Zum einen waren diese Beschwer- den auch noch ein halbes Jahr nach der Entfernung der Nadelspitze gegeben und zum anderen hatte der Patient zu keinem Zeitpunkt gegenüber sei- nen behandelnden Ärzten über diese Schmerzen geklagt. Somit konnte man den Behauptungen des Klägers keinen Glauben schenken. Auch die vom Patienten behaupteten Angst- und Ekelgefühle konnten nicht als objektiv vorhersehbare Folgen der Körperverletzung festgestellt werden, womit ein Schmerzensgeldanspruch aufgrund psychischer Beeinträchtigung verneint wurde. Der Patient hatte ursprünglich behaup- tet, nach Entfernung der Nadelspitze seien seine Beschwerden sofort ver- schwunden. Dies wurde jedoch als un- Patient geht leer aus Ein Schmerzensgeld wegen der Opera- tion zur Entfernung der Nadelspitze RECHT | TIPP wurde ebenfalls nicht zugesprochen. Hier fehlte bereits der unmittelbare Zu- sammenhang bzw. ein Verschulden des Arztes. Als weitere Anspruchsgrundlage für ein Schmerzensgeld sah der Patient die Verletzung seines Selbstbestim- mungsrechtes an. Auch in diesem Punkt erteilte das Gericht dem Patienten eine ganz klare Absage: „Schließlich stellt die unterbliebene Aufklärung und die damit einhergehende Verletzung des Selbstbe- stimmungsrechtes des Klägers darüber, ob er mit einer Nadelspitze leben wolle oder nicht, auch keine ein Schmerzens- geld rechtfertigende Verletzung des Persönlichkeitsrechts dar, wie es dem Kläger offenbar vor- schwebt. Zwar ist das Selbst- bestimmungsrecht ein Teil- bereich des Persönlich - keitsrechts im Sinne der Wahrung der Entschlie- ßungsfreiheit. Eine Beein- trächtigung liegt aber nur dann vor, wenn damit in eine geschützte Sphäre in der Weise eingegriffen wird, dass die persönliche Eigenart des Menschen in seinen Bezie- hungen zur Umwelt nicht gewahrt wird … Allein eine Übergehung des tatsächlichen oder mutmaßlichen Wil- lens eines Patienten durch unterblie- bene Aufklärung erfüllt diese Voraus - setzung nicht. Darüber hinaus kommt ein Schmerzensgeld bei Verletzung des Persönlichkeitsrechts nur bei dessen schweren Verletzung in Betracht … Auch daran fehlt es hier.“ Alles in allem findet das Oberlandes - gericht Oldenburg ausgesprochen klare Worte für jeden einzelnen Vorwurf des Patienten. t k a t n o K RAin Dr. Susanna Zentai Hohenzollernring 37 50672 Köln Tel.: 0221 1681106 kanzlei@d-u-mr.de www.dental-und-medizinrecht.de Oralchirurgie Journal 2 | 2015 45
NEWS Biomaterial aus dem 3-D-Printer Zukunftsvision: Knochen drucken Das Team um den japanischen Professor Tsuyoshi Takato arbeitet derzeit daran, Knochenmaterial mit 3-D-Druckern zu erstellen, welches als Implantat einge- setzt werden kann, wenn Knochen fehlen oder verletzt wurden. Auch Haut- gewebe wollen sie zukünftig so künstlich herstellen. Aus Biomaterialien sollen diese Knochen in bestimmten Druckern entstehen. Dabei wollen die Forscher Stammzellen und Proteine kombinieren. Die Stammzellen können sich zum gewünschten Gewebe entwickeln und die Proteine treiben dabei ihr Wachstum voran. Zusätzlich benötigen sie noch eine synthetische Substanz, die dem menschlichen Kollagen ähnelt. Das gedruckte Gewebe soll die Struktur echter Knochen nachahmen: Eine harte Schale und ein poröses, schwamm artiges Inneres. Vorlage für den Druck ist ein CT-Scan. Die fertigen Prothesen sollen perfekt eingepasst und vom umliegenden Gewebe schnell assimiliert werden. Noch ist die Wärme, die ein 3-D-Printer beim Drucken produziert, ein Problem, da sie die Zellen bei zu hoher Temperatur tötet. Takato und sein Team arbeiten an verschiedenen Lösungs wegen dafür. Quelle: ZWP online Parodontitisforschung Fachkunde im Strahlenschutz Adseverin verursacht Spezialkurse für Oralchirurgen k a j l b a S o i r a D © Knochenverlust Adseverin ist ein Protein, welches im menschlichen Körper nur in geringer Menge vorkommt. Dennoch hat es einen entscheidenden Einfluss auf Knochenverlust infolge parodontaler Entzündungen. Neueste Forschungs- ergebnisse aus Kanada zeigen, dass Adseverin die Ursache der Bildung gro- ßer Osteoklasten ist, die für einen raschen W a n g, M.Glogauer © Yo n g q i a g n Knochenabbau verantwortlich sind. Durch die Entzündung von Knochengewebe wer- den größere Osteoklasten auf der Knochenoberfläche ge- bildet, als beim gesunden Knochen. Diese Superosteoklasten geben bestimmte Enzyme frei, die den Knochen abbauen und dadurch den Zahnhalteapparat lockern. Warum durch Entzündung solche Super - osteoklasten entstehen, untersuchte das Team um Dr. Michael Glo- gauer der Torontoer Zahnmediziner und veröffentlichte die Studie kürzlich im Journal FASEB. Um diese Frage zu beantworten, unter- suchten sie die Rolle von Zytokinen. Dabei entdeckten sie, dass die Adseverinproduktion durch die Zytokine angekurbelt wird. Das ge- ringe Vorkommen und die Tatsache, dass nur wenige Zellen Adseverin produzieren, ist eine günstige Ausgangslage, um medikamentöse Therapien zu entwickeln. Zukünftige Parodontitistherapien könnten so gleich einen möglichen Knochenabbau verhindern. Zwei neue Spezialkurse im Strahlenschutz bietet die Bayerische Lan- deszahnärztekammer (BLZK) an: einen zum Erwerb der Fachkunde im Anwendungsgebiet „Schädelübersichtsaufnahmen und Spezial- projektionen“ und einen im Anwendungsgebiet „Handaufnahmen zur Skelettwachstumsbestimmung“. Das bundesweit einzigartige Kurskonzept hat das Referat Praxisführung der BLZK gemeinsam mit fachkundigen Referenten entwickelt. Die ersten Veranstaltungen finden im Juli in München und Regensburg statt. Die Anmeldung ist – auch für Interessierte außerhalb Bayerns – ab sofort möglich über das Fortbildungsinstitut der BLZK, die eazf GmbH. Die Spezialkurse richten sich ausschließlich an Zahn- ärzte, die bereits in der Praxis oder im Rahmen der Weiterbildungen Oralchi- rurgie beziehungsweise Kieferorthopädie die Sach- kunde (25 bzw. 50 doku- mentierte Untersuchungen) erworben haben. Ergänzend zur Sachkunde vermitteln die Spezial- kurse unter anderem Wissen über wei- tergehende Aufnahmetechniken, Dosismessgrößen, Strahlenschutz sowie Qualitätssicherung und -kontrolle. Informationen und Anmel- dung unter www.eazf.de oder unter Telefon: 089 72480-450. a u J N S P © Quelle: ZWP online Quelle: Bayerische Landeszahnärztekammer 46 Oralchirurgie Journal 2 | 2015
Virtueller Messerundgang Kennenlernen und informieren – virtuell oder persönlich NEWS Besucher, die in diesem Jahr nicht persönlich auf der IDS 2015 bei Septodont vorbei- schauen konnten, haben nun die Möglich- keit, sich im Nachgang ganz bequem online auf www.septodont.de zu informieren. Der virtuelle Messerundgang gibt dem Besucher das Gefühl, Septodont hautnah zu erleben. Informationen zum Unternehmen sowie zu- sätzliche Videos zu den Produkt-Highlights sind per Mausklick interaktiv über PC, Tablet und Smartphone abrufbar. Für den persönlichen Austausch bietet die Septodont-Roadshow den perfekten Rahmen. Diese macht am 10. Juni im Auto & Technik MUSEUM SINSHEIM und am 12. Juni in der Classic Remise in Septodont [Infos zum Unternehmen] Düsseldorf Stopp. Ein Schwerpunktthema des Programms ist die Lokalanästhesie. Dr. Dr. Peer Kämmerer, Rostock, wird zu dem Thema „Differentialindikationen im Rahmen der Lokalanästhesie und Wissenswertes für den Praxisalltag“ referieren. Prof. Dr. Dr. Ludger Figgener, Müns- ter, geht auf die Tücken des Alltags im Umgang mit der Lokalanästhesie und die „ju- ristischen Nebenwirkungen“ ein. Abgerundet wird der Nachmittag mit dem Vortrag über den Dentinersatz Bio- dentine von Prof. Dr. Till Dammaschke, Müns- ter. Er stellt die Behandlungsmöglichkeiten, aber auch die Grenzen dieses Werkstoffs für die restaurative Zahnheilkunde und Endo- dontie vor. Weitere Details und Informationen unter Tel.: 0228 97126-0, E-Mail: info@septodont.de, www.septodont.de. Quelle: Septodont GmbH Behindertenorientierte Zahnmedizin Bundesweit erster Lehrstuhl eingerichtet Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) hat Prof. Dr. Andreas Schulte auf den bundesweit ersten Lehrstuhl für Behindertenorientierte Zahnmedizin berufen. Obwohl der 59-Jährige im Laufe seiner Karriere in verschiedenen zahnmedizinischen Abteilungen tätig war und auch eine Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie erfolgreich abschloss, hat er sich kontinuierlich dem Thema der Behand- lung von Menschen mit Behinderungen ge- widmet. So oblag ihm auch beim jüngst zu- rückliegenden Kongress der International As- sociation for Disability and Oral Health (iADH) in Berlin die wissenschaftliche Leitung. „Über den Ruf aus Witten und die Einrich- tung des Lehrstuhls habe ich mich sehr ge- freut“, sagt Prof. Schulte. „Die zahnärztliche Behandlung von Menschen mit Behinderun- gen ist ein wichtiges Thema, dem bisher auf universitärer Seite nicht genug Augenmerk geschenkt wurde. Durch die Schaffung des neuen Lehrstuhls wird das nun anders und das Thema erfährt die Aufmerksamkeit, die es auch verdient.“ Die UW/H hat die zahnmedizinische Versor- gung von Menschen mit Behinderungen schon früh als wichtigen gesellschaftlichen Auftrag begriffen. Durchschnittlich werden hier jährlich rund 1.800 Patienten mit meist schweren Mehrfachbehinderungen behan- delt. „Mit der Einrichtung des neuen Lehr- stuhls möchten wir nicht nur die Qualität und Quantität der studentischen Lehre weiter ver- bessern, sondern das Thema vor allem auch beforschen und verbesserte Möglichkeiten zur akademischen Qualifikation, zu Promotionen und Habilitationen bieten“, sagt Prof. Stefan Zimmer, Leiter des Departments für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der UW/H. Quellen: Universität Witten/Herdecke, OEMUS MEDIA AG Oralchirurgie Journal 2 | 2015 47
EVENTS Fortbildungsveranstaltungen des BDO 2015 Baustein Bildgebende Verfahren „Continuing education program“ 06. 06. 2015 Fach- und Sachkunde im Strahlenschutz DVT-Diagnostik Teil 1 + 2 parallel Ort: Cranium Privatinstitut für Diagnostik, Köln/Hürth 12. 09. 2015 Fach- und Sachkunde im Strahlenschutz DVT-Diagnostik Teil 1 + 2 parallel Ort: Cranium Privatinstitut für Diagnostik, Köln/Hürth Referenten: Prof. Dr. Torsten W. Remmerbach, Dr. Markus Blume, Dr. Andreas Ziggel, Dr. Axel Roschker, Dr. Benjamin Engelke, Marc Semper Kursgebühr: Teil 1 und Teil 2 für Mitglieder des BDO 779,– € zzgl. MwSt. Anmeldung: Cranium Privatinstitut für Diagnostik, Frau Damm/Frau Dembski, Tel.: 02233 610888, www.kopfdiagnostik.de Beide Kursteile müssen in einem zeitlichen Abstand von mindestens drei Monaten belegt werden. Weitere Fortbildungsveranstaltungen 11.–13. 06. 2015 64. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien e.V. (DGPro) Ort: Ulm Wissenschaftl. Leitung: Prof. Dr. Ralph G. Luthardt Anmeldung: www.dgpro-kongress.de 11./12. 09. 2015 Sedationsverfahren für Oralchirurgie (Teil 1) mit Live-Operationen Ort: Privatzahnklinik Schloss Schellenstein Referent: Dr. Dr. Wolfgang Jakobs, Birthe Thomsen Anmeldung: Tel.: 02962 9719-14, Fax: 02962 9719-22, course@implantologieklinik.de 26./27. 09. 2015 Aufbaukurs für Zahnmedizinische Fachangestellte „Instrumentenaufbereitung in der Zahnarztpraxis“ Ort: Speicher Referent: Rudolf Drautzburg, Matthias Neumann, Michael Mayer Anmeldung: IZI GmbH, Tel.: 06562 9682-0, IZI-GmbH.Speicher@t-online.de 16./17. 10. 2015 Workshop „Dentale Lachgassedierung mit Lachgas und oralen Sedativa“ Ort: Speicher Referenten: Dr. Dr. Wolfgang Jakobs, Dr. Frank Mathers Anmeldung: Tel.: 06562 9682-0, Fax: 06562 9682-50 23./24. 10. 2015 Advanced technique in sedation (Teil 2) mit Live-Operationen Ort: Privatzahnklinik Schloss Schellenstein Referenten: Dr. Dr. Wolfgang Jakobs, Dr. Nigel Robb, Birthe Thomsen Anmeldung: Tel.: 02962 9719-14, Fax: 02962 9719-22, course@implantologieklinik.de 13./14. 11. 2015 Advanced technique in sedation (Teil 2) mit Live-Operationen Ort: Speicher Referenten: Dr. Dr. Wolfgang Jakobs, Dr. Nigel Robb, Birthe Thomsen Anmeldung: IZI GmbH, Tel.: 06562 9682-15, IZI-GmbH.Speicher@t-online.de 48 Oralchirurgie Journal 2 | 2015 Bitte beachten Sie auch die chirurgischen Fortbildungen der DGMKG.
WIR VERDERBEN IHM NUR UNGERN DIE SHOW! WWW.DESIGNPREIS.ORG Einsendeschluss 1. Juli 2015 DESIGNPREIS 2015 Deutschlands schönste Zahnarztpraxis l e e e s s I c i r E d n u k a h c n i l l a P o y a h k y M © : s o t o F
IMPRESSUM Kongresse, Kurse und Symposien Ostseekongress/ 8. Norddeutsche Implantologietage 5./6. Juni 2015 Veranstaltungsort: Rostock-Warnemünde Tel.: 0341 48474-308 Fax: 0341 48474-290 www.ostseekongress.com 1st Annual Meeting of ISMI 12./13. Juni 2015 Veranstaltungsort: Konstanz Tel.: 0800 4764-000 Fax: 0800 4764-100 www.ismi-meeting.com 2. Giornate Romane 19./20. Juni 2015 Veranstaltungsort: Rom, Italien Tel.: 0341 48474-308 Fax: 0341 48474-290 www.giornate-romane.info 12. Leipziger Forum für Innovative Zahnmedizin 11./12. September 2015 Veranstaltungsort: Leipzig Tel.: 0341 48474-308 Fax: 0341 48474-290 www.leipziger-forum.info 2. Hamburger Forum für Innovative Implantologie 18./19. September 2015 Veranstaltungsort: Hamburg Tel.: 0341 48474-308 Fax: 0341 48474-290 www.hamburger-forum.info 50 Oralchirurgie Journal 2 | 2015 Zeitschrift des Berufsverbandes Deutscher Oralchirurgen ORALCHIRURGIE Journal Berufsverband Deutscher Oralchirurgen Sekretariat: Ingrid Marx Bahnhofstraße 54 54662 Speicher Impressum Tel.: 06562 9682-15 Fax: 06562 9682-50 izi-gmbh.speicher@t-online.de www.izi-gmbh.de Herausgeber: OEMUS MEDIA AG in Zusammen arbeit mit dem Berufsverband Deutscher Oralchirurgen Chefredaktion: Univ.-Prof. Prof. (Griffith Univ.) Dr. Torsten W. Remmerbach remmerbach@oemus-media.de Verleger: Torsten R. Oemus Verlag: Oemus Media AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-0 Fax: 0341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Deutsche Bank AG Leipzig IBAN DE20 8607 0000 0150 1501 00 BIC DEUTDE8LXXX Verlagsleitung: Ingolf Döbbecke Tel.: 0341 48474-0 Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (V.i.S.d.P.) Tel.: 0341 48474-0 Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Tel.: 0341 48474-0 Redaktionsleitung: Georg Isbaner, M.A. Tel.: 0341 48474-123 g.isbaner@oemus-media.de Redaktion: Katrin Maiterth Tel.: 0341 48474-133 k.maiterth@oemus-media.de Layout: Sandra Ehnert/Theresa Weise Tel.: 0341 48474-119 Korrektorat: Frank Sperling Sophia Pohle Tel.: 0341 48474-125 Druck: Silber Druck oHG Am Waldstrauch 1 34266 Niestetal Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Jochen Jackowski, Universität Witten/Herdecke; Prof. Dr. Fouad Khoury, Privatklinik Schloss Schellen- stein; Prof. Dr. Georg Nentwig, Universität Frankfurt am Main; Prof. Dr. Gerhard Wahl, Universitätsklinik Bonn; Prof. Dr. Thomas Weischer, Universität Duisburg-Essen; Dr. Peter Mohr; Dr. Dr. Wolfgang Jakobs, Speicher; Priv.-Doz. Dr. Dr. Rainer Rahn, Frankfurt am Main; Dr. Daniel Engler-Hamm, München Erscheinungsweise: Das Oralchirurgie Journal – Zeitschrift des Berufsverbandes Deutscher Oralchirurgen – erscheint 2015 mit 4 Ausgaben. Es gelten die AGB Verlags- und Urheberrecht: Die Zeitschrift und die enthaltenen Bei träge und Abbildun gen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Ver wer- tung ist ohne Zu stim mung des Ver legers und Heraus gebers unzulässig und strafbar. Dies gilt besonders für Vervielfäl tigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Ein spei che rung und Bear bei tung in elek tro - nischen Systemen. Nach druck, auch auszugsweise, nur mit Geneh migung des Ver lages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Ein ver ständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffent li chung vorausgesetzt, sofern nichts an deres vermerkt ist. Mit Einsendung des Manuskriptes gehen das Recht zur Ver öffentlichung als auch die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten in deutscher oder fremder Sprache, zur elek- tronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken und Foto kopien an den Verlag über. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Beiträge auf Form fehler und fachliche Maß geb lichkeiten zu sichten und ge gebenen falls zu berichtigen. Für unverlangt eingesandte Bücher und Ma nu s krip te kann keine Gewähr über nommen werden. Mit anderen als den redaktionseigenen Signa oder mit Verfasser namen ge- kennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, die der Meinung der Redaktion nicht zu entsprechen braucht. Der Verfasser dieses Beitrages trägt die Verant wor tung. Gekenn zeichnete Son der teile und Anzeigen befinden sich außer halb der Veran t wortung der Redak tion. Für Verbands-, Unternehmens- und Markt infor ma tionen kann keine Ge währ übernommen werden. Eine Haf tung für Folgen aus unrichtigen oder fehlerhaften Dar stellungen wird in je dem Falle ausgeschlossen. Gerichts stand ist Leip zig. Grafik/Layout: Copyright OEMUS MEDIAAG
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DIKON 2015 3. DENTSPLY IMPLANTS KONGRESS Mehr Informationen zum DIKON 2015 Veranstaltungs-Organisation Tel.: 0621 4302 - 022 Fax: 0621 4302 - 023 E-Mail: implants-de-kurse www. @dentsply.com dentsplyimplants.de/ Fortbildung/DIKON Das Programm steht online für Sie zum Download bereit! Jetzt Frühbucher-Rabatt sichern bis 30.06.2015 nur 129,– Euro ab 01.07.2015 für 199,– Euro Richtig entscheiden – Patienten begeistern 3. DIKON in Berlin, 18.–19. September 2015 Referenten Workshops Beim 3. DENTSPLY Implants Kongress erfahren Sie zwei volle Tage, wie Sie mit den richtigen Entscheidungen Ihre Patienten für Ihre Praxis begeistern können. Erleben Sie wissenschaftlich fundierte Vorträge und praxisrelevante Workshops zu den Themen Lebensqualität im Alter, Innovationen und Wissenschaft sowie Praxisentwicklung. Kommen Sie mit hochkarätigen Referenten und Kollegen ins Gespräch. Das alles in der pulsierenden Metropole Berlin – im Designhotel Andels. (www. vi-hotels.com/de/andels-berlin) Treffen Sie die richtige Entscheidung für Ihre Praxis und Ihre Patienten: Melden Sie sich gleich zum DIKON 2015 an! Nehmen Sie am 18.09.2015 live an der feierlichen PEERS-Förderpreisverleihung teil! ZT Stephan Adler ZTM Jürgen Alt Dr. Fred Bergmann Dr. Dr. Rainer S. R. Buch Dr. Dr. Lars Bonitz Priv.-Doz. Dr. Andre Büchter Dr. Peter Gehrke Dr. Till Gerlach Dr. Bernhard Giesenhagen ZTM José de San José González Prof. Dr. Dr. Stefan Haßfeld Dr. Steffen Kistler Dr. Frank Kornmann Dr. Dr. Christian Küttner Dr. Dittmar May Priv.-Doz. Dr. Christian Mertens Priv.-Doz. Dr. Robert Nölken Torsten Nowak ZTM Gerhard Schmidt Jessica Steuer Dr. Helmut Steveling Prof. Dr. Heiko Visser Prof. Dr. Wael Att Dr. Silvia Brandt Birte Christiansen Dr. Peter Gehrke Prof. Dr. Daniel Grubeanu Prof. Dr. Dr. Jürgen Hoffmann Dr. Wolfram Knöfl er Dr. Mischa Krebs Dr. Christopher Köttgen Prof. Dr. Philipp Kohorst Dr. Nadine von Krockow Dr. Michael Loeck Dr. Frank Maier Prof. Dr. Ina Nitschke Steuerberater Torsten Nowak Dr. Sebastian Quaas Prof. Dr. Meike Stiesch Dr. Jochen Tunkel Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner Priv.-Doz. Dr. Dietmar Weng Dipl.-Ing. Holger Zipprich Moderatoren Dr. Georg Bayer Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz Prof. Dr. Hans-Christoph Lauer Dr. Isabel Schneider DENTSPLY IH GmbH · Steinzeugstraße 50 · 68239 Mannheim · Telefon 0621 4302-006 · www.dentsplyimplants.de DENTSPLY IH GmbH · Steinzeugstraße 50 · 68239 Mannheim · Telefon 0621 4302-006 · www.dentsplyimplants.de . n e t l a h e b r o v e t h c e R e l l A . H b m G H I Y L P S T N E D 4 1 0 2 © - - 1 1 3 1 E D 2 6 2 0 7 6 2 3 . e t l h c e r n . n e e k t r l a a M h e e b n r o i e v s e f t u h a c e t h R c e i n l l A s t n . H a b p m m G I Y H L P I S Y T L N P S E T D N t E e D h c 4 i 1 z 0 r e 2 v © , n e 2 d 1 r e 4 w 1 - E t e D d 6 n 9 e w 9 6 r e 2 v 2 1 l l a r e b ü t h c i t - l n ™ r e d o ® e o b m y S e i d n n e w h c u A