14 | EVENTS Nr. 3 | Juni 2013 EFP und AAP: Interdisziplinäre Forschung im Fokus Jüngst stellte die EFP im Rahmen einer Pressekonferenz in Monaco ihre globale Outreach Campaign vor. Das gemeinsame Projekt von EFP, AAP und Colgate GABA will das öffentliche Bewusstsein für Zahnfleischerkrankungen als Risikofaktor für die Allgemeingesundheit schärfen. Anfang Mai fand die offizielle Präsentation der European Fede- ration of Periodontology (EFP) zur Outreach Campaign Perio and General Health in Monaco statt. Die Outreach Campaign steht für einen interdisziplinären Dialog, der die Verbindung zwi- schen Erkrankungen des Zahn- fleischs und des Zahnhalteappa- rats mit lebensbedrohlichen sys- temischen Krankheitsbildern wie kardiovaskulären Erkrankungen und Diabetes zum Thema hat. dontitis and Systemic Diseases“ vom letzten November in Spanien zu informieren. Der gemeinsam von EFP und AAP, der American Academy of Periodontology, orga- nisierte und von Colgate GABA gesponserte Workshop hatte den Zusammenhang von parodon - talen und systemischen Erkran- kungen thematisiert. Während der Pressekonferenz wurde zu- dem die neue Videodokumenta- tion Perio and General Health: The Vital Connections and the „EFP-Pressekonferenz“ [Bilder] Niklaus P. Lang, Wissenschaftlicher Vorstand der Osteology und Sprecher des European Workshop, Mariano Sanz, Vorstand des EFP European Workshop, Maurizio Tonetti, Vorstand der Arbeitsgruppe Cardiovascular and Periodontal Disease. Ziel der von Marianne Steinbeck, Director of International Media Relations der Kampagne, mode- rierten Pressekonferenz, war es u.a., die Spezialistenmedien der Zahnmedizin über die Ergebnisse des 9. European Workshop „Perio - Official Launch of the EFP Mani- festo – Perio and General Health vorgestellt. Im Anschluss an die kurze Prä- sentation der Outreach Cam- paign stellte Nikolaus Lang, Wis- senschaftlicher Vorstand der Osteology und Sprecher des Eu- ropean Workshop, den European Workshop vor. Mariano Sanz, Vorstand des EFP European Workshop, präsentierte dann die Ergebnisse der Arbeitsgruppe zum Zusammenhang zwischen Diabetes und Parodontalerkran- kungen. Abschließend erläuterte Maurizio Tonetti, Vorstand der Ar- beitsgruppe Cardiovascular and Periodontal Disease, die Schluss- folgerungen seiner Arbeits- gruppe und gab einen ausführ- lichen Einblick in das EFP-Mani- fest Perio and General Health. Zahnfleischgesundheit – Das große Anliegen Europäische Zahnärzte sind die Zielgruppe der großen Weckruf- kampagne, die den Zusammen- hang zwischen Zahnfleischer- krankungen und lebensbedroh- lichen Erkrankungen zum Thema hat. Der Nachweis einer Verbin- dung zwischen Parodontitis und systemischen Krankheitsbildern wie Diabetes und kardiovasku - lären Erkrankungen durch die Forschung gab den Ausschlag für die European Federation of Peri- odontology (EFP), eine große Be- wusstseinskampagne ins Leben zu rufen, die sich an Zahnärzte richtet, aber auch so gestaltet wurde, dass sie die Aufmerksam- Marianne Steinbeck, Director of International Media Relations. keit der Öffentlichkeit durch Ge- sundheitswarnungen und Emp- fehlungen zur Mundhygiene auf sich zieht. Breites Informations angebot Die kontinuierliche Veröffentli- chung von Dossiers, Dokumen- tarvideos, Internetquellen und Werbemaßnahmen trägt dazu bei, die avisierten 340.000 Zahn- ärzte und Dentalhygieniker in ganz Europa zu erreichen. Der In- formationsfluss wird über mehr als 26 nationale Parodontologie- gesellschaften, Kongresse sowie Spezialisten- und Newsmedien Europas gesteuert. Auch Social Networks werden für die Kam- pagne eingesetzt, um die Haupt- zielgruppe zu erreichen. Workshop in Spanien Im Zentrum dieser großen Bewe- gung steht das kürzliche Work - shop-Meeting europäischer und amerikanischer Experten der Zahnmedizin in Segovia, Spa- nien. Vier Arbeitsgruppen ferti- gen eine umfangreiche systema- tische Übersicht entscheidender Studien zur Verbindung zwischen Erkrankungen des Mundes und solchen, die andere lebenswich- tige Körperbereiche betreffen. Die Wirkstoffe der Immunabwehr haben jedoch auch ungewollte schädigende Auswirkungen auf andere Teile des Körpers. Bleibt Parodontitis, eine progressive, chronische Entzündungskrank- heit, unbehandelt, kann sie die Allgemeingesundheit schädigen und entzündliche Erkrankungen wie ACVD (atherosklerotische kardiovaskuläre Erkrankungen) auslösen oder das Risiko für Dia- betes erhöhen. Adresse EFP & MS Media Service Marianne Steinbeck Tel.: 08025 5785 mariannesteinbeck@efp.org Peter Wix peterwix@efp.org Tel.: +34 913 142 715 www.efp.org Osteology Monaco – drei Tage voller Information und Inspiration Fortsetzung von Seite 1 Lisa Heitz-Mayfield, Australien, wies darauf hin, dass bei zemen- tierten Rekonstruktionen auch überschüssige Zementreste ein Risiko darstellen und Entzündun- gen verursachen können. Giovanni Salvi, Schweiz, und Frank Schwarz, Deutschland, prä- sentierten den aktuellen Stand der Wissenschaft zur Periimplan- titistherapie. Frank Schwarz stellte das Verfahren der Implan- toplastik näher vor. Niklaus P. Lang, Schweiz, zeigte einen Ent- scheidungsbaum für die Ent- scheidung Zahnerhalt vs. Zahn- extraktion bei parodontal kom- promittierten Zähnen. Mariano Sanz, Spanien, stellte histologische Daten aus einer präklinischen Studie zum frühen Heilungsverlauf nach Zahnex- traktion vor. Lingual blieben die Knochenverhältnisse fast unver- ändert, die bukkale Knochenla- melle resorbierte in der horizon- talen Dimension jedoch stark. Ronald E. Jung, Schweiz, ging daraufhin die Vor- und Nachteile von Sofortimplantation, spätere Implantation in Kombination mit einer Ridge Preservation oder Spontanheilung durch . Auch Dietmar Weng, Deutsch- land, thematisierte die Vorteile der Ridge Preservation nach Zahnextraktion. Neben der „frü- hen Regeneration“ gleich nach Zahnextraktion stand die klas - sische Knochenregeneration im Fokus. Daniel Buser, Schweiz, betonte den großen Fortschritt, den resorbierbare Membranen in webes aus der Dose“ mit der Er- sparung von Operationszeit und Schmerzen spiegelt sich in einer größeren Patientenzufriedenheit wider, wie Todd Scheyer, USA, in einer Studie zeigte. Anton Sculean, Schweiz, und Giovanni Zucchelli, Italien, fokussierten in normal gewartet werden, bevor ein Implantat gesetzt wird, sagte Nikos Donos, England. Eine an- dere schwerwiegende Erkran- kung diskutierte Wilfried Wagner, Deutschland: die Kiefernekrose. Bei einer malignen Primärer- krankung, intravenös applizier- Kombination mit einem Kno- chenersatzmaterial für die tägli- che Praxis bedeuten. Massimo Simion, Italien, beschrieb die Ent- wicklung der horizontalen und vertikalen Augmentationstech - niken über die Jahre. Beim Osteology Symposium in Monaco stellten die Referenten ebenfalls verschiedene Metho- den der Weichgewebeaugmenta- tion vor. Der Vorteil des „Weichge- ihren Vorträgen auf die Rezes- sionsdeckung. Mit der oralen Regeneration bei kompromittierten Patienten be- fasste sich eine Session unter der Leitung von Friedrich W. Neukam, Deutschland. Eingegangen wurde dabei u.a. auf Patienten mit Dia betes mellitus. Da die Heilung bei diesen länger dauert, sollte nach GBR-Maßnahmen min - destens zwei Monate länger als ten hochpotenten Bisphosphona- ten über einen langen Zeitraum und einer zusätzlichen Chemo- oder Kortisontherapie sind Aug- mentationen und Implantatset- zungen dringend zu vermeiden. Auch wenn das Risiko wesentlich kleiner ist, kann auch die orale Bisphosphonatgabe zu Kiefer - nekrosen führen. Die Regenerationsforschung zu fördern und Forschung und Kli- nik enger zusammenzubringen, sind Kernanliegen der Osteology Stiftung. Entsprechend gab es in Monaco auch zwei sehr gut be- suchte Workshops für Wissen- schaftler und ein ganztägiges Fo- rum mit Präsentationen aktueller Arbeiten. Zum Schluss wurde der Osteology Research Prize verlie- hen. Für den Bereich präklinische Forschung ging er an Elena Mar- tinez-Sanz, Spanien. Im Bereich klinische Forschung gewann Ma- rio Roccuzzo, Italien, den Preis. Mit ihrem Geburts- t a g s s y m p o s i u m hat die Osteology Stiftung ihre be- deutende Rolle in der regenerativen Zahn medizin ge- festigt. Das näch s - te Interna tionale Osteology Sympo- sium findet 2016 statt. Artikel ungekürzt Infos zur Stiftung Adresse Osteology Stiftung Landenbergstr. 35 6002 Luzern/Schweiz Tel.: +41 41 3684444 Fax: +41 41 4926739 info@osteology.org www.osteology.org