20 | www.pn-aktuell.de Nr. 5 | Oktober 2014 SERVICE Nachwuchsförderung Neue Auszeichnung für junge Parodontal-Fachleute. Lichtaktivierte Zahnaufhellung In einer Stunde wunderbar helle Zähne. An den „bone & tissue days“ in Berlin haben Straumann und botiss biomaterials die Schaf - fung einer jährlichen Auszeich- nung angekündigt, um die Ent- wicklung junger Dentalfachleute aus der Parodontalmedizin bzw. -pflege zu fördern. Die Auszeichnung „The Strau- mann/botiss biomaterials Young Periodontal Professional of the Year“ ist mit 5.000 Euro in bar dotiert und beinhaltet auch die in der Parodontalbehandlung und -pflege zu präsentieren. Dis- sertationen und Projekte, aber auch praktische Arbeitserfah- rung können die Grundlage der Bewerbung bilden. Der Preis wird von einem Gremium von Fach - experten zugesprochen. Die erste Preisverleihung ist für die „bone & tissue days“ von botiss bio - materials in Berlin im Jahr 2015 vor - gesehen. Infos zum Unternehmen Reise zu und die Teilnahme an den „bone & tissue days“ von botiss biomaterials. Um den Preis können sich Dental- fachleute (Zahnärzte, Hygieniker, Studenten, Forscher usw.) be - werben, die jünger als 35 Jahre sind. In den auf Englisch einzu - reichenden Bewerbungen sind eigene Beiträge zum Fortschritt Adresse Straumann GmbH Jechtinger Straße 9 79111 Freiburg im Breisgau Tel.: 0761 4501-0 Fax: 0761 4501-149 info.de@straumann.com www.straumann.de Seit zehn Jahren stehen die White Lounges für ästhetische Zahnbehandlung in Deutsch- land. Mindestens 2.500 Zahn - aufhellungen sollen in diesem Jahr in den White Lounges durchgeführt werden – „ab sofort mit dem lichtaktivierten Zahnaufhellungssystem von Philips ZOOM“, so Dr. Jens Voss, Zahnarzt und Gründer des Kon- zepts White Lounge. Der White Lounge-Gründer be- sitzt einschlägige Erfahrun - gen in der Zahnaufhellung. „Wir haben den Anspruch, unseren Patienten ein beson- deres Erlebnis zu bieten. In einer Stunde erhält man in den White Lounges einen Top-Service, wunderbar helle Zähne, individuell passende Behandlungskonzepte und die Gewissheit, mit Spitzen- produkten versorgt zu wer- den – da ist Philips ZOOM genau der richtige Partner“, begründet Voss den Wechsel zu Philips ZOOM. In den White Lounges werden beide Konzentrationen des licht- aktiven Aufhellungsgels ver- wendet. Das Philips ZOOM lichtaktive 6%ige H2O2 Gel ent- spricht der neuen EU-Kosmetik- richtlinie, das 25%ige H2O2 Gel ist für die Anwendung in der medizinischen Zahnaufhellung vorgesehen. Dr. Jens Voss „Natürlich freuen wir uns über die Entscheidung, dass unsere lichtaktivierte Zahnaufhellung in den White Lounges eingesetzt wird. Beide Gel-Konzentrationen können in nur einer Stunde sichtbare Ergebnisse erzielen. Das 6%ige Gel enthält zudem eine schonende Dreifach-Wirk- stoff-Formel aus zahnstärken- Infos zum Unternehmen dem Fluorid, Kaliumnitrat für unempfindliche Zähne und re- mineralisierendem ACP (amor- phem Calciumphosphat) für Glätte und Glanz“, erläutert Grit Schumacher, Marketing Mana- ger Oral HealthCare DACH bei Philips. In den White Lounges er- halten Patienten neben Prophy- laxe und professioneller Zahn- aufhellung auch Versorgungen mit Non-Prep Verblendschalen (Veneers). Adresse Philips GmbH Lübeckertordamm 5 20099 Hamburg sonicare.deutschland@philips.com www.philips.de/zoom Leitfaden für parodontologische Behandlung Neues eBook „Parodontale Diagnostik und Therapie“ erschienen. Die „Parodontale Diagnostik und Therapie“ bildet den Mittel- punkt des neuen eBooks, das ab sofort für die Leser auf www.zwp-online.info zur Ver - fügung steht. Das Autorenduo Dr. med. dent. Lisa Hierse und Dr. med. dent. Moritz Kebschull bietet darin einen Überblick über aktuelle Behandlungsme- thoden. In Deutschland sind der- zeit circa vier bis acht Prozent der Erwachsenen und 14 bis 22 Prozent der Senioren an einer schweren Form der Parodontitis erkrankt. Eine moderate Aus- prägung der Parodontitis liegt bei 21 bis 45 Prozent der 35- bis 44-Jährigen und bei 42 bis 54 Prozent der Senioren vor.1 Ob regelmäßige Scree- nings zur Feststellung des Parostatus oder ein syste- matischer Leitfaden für die Behandlung – das neue eBook bietet einen Über- blick über die Diagnostik und moderne Therapiever- fahren in der Parodontologie. Vom dynamischen Prozess der „Parodontale Diagnostik und Therapie“ [neues eBook ] antiinfektiösen bis hin zur paro dontalchirurgischen Therapie werden die ein- zelnen Möglichkeiten zur Beseitigung paro dontaler Entzündungen bei maxi- malem Zahnerhalt erläu- tert. in der Zahnmedizin“, die in gedruckter Form als Print-on- Demand-Broschüre zum Vor - zugspreis versandkostenfrei er- hältlich sind und ab sofort im Online-Shop bestellt werden können. Dr. Lisa Hierse, Dr. Moritz Kebschull Parodontale Diagnostik und Therapie – Ein Überblick über aktuelle Behandlungsmethoden Teil 1: Diagnostik Aktuelle Behandlungs- methoden in der Parodontologie In Deutschland sind derzeit circa vier bis acht Prozent der Erwachsenen und 14 bis 22 Pro- zent der Senioren an einer schweren Form der Parodontitis erkrankt. Eine moderate Ausprägung der Parodontitis liegt bei 21 bis 45 Prozent der 35- bis 44-Jährigen und bei 42 bis 54 Prozent der Senioren vor.1 Diese hohe Prävalenz verdeutlicht, dass parodontale Erkrankungen durch regel- mäßige Screenings auch erkannt werden müssen. Hierfür hat sich der Parodontale Screening Index (PSI) bewährt, um schnell die parodontale Behandlungsbedürftigkeit festzustellen. Beim Vorliegen der PSI-Codes 3 und 4 sollte eine umfangreichere parodontale Diagnostik durchge- führt und die systematische Parodontitistherapie eingeleitet werden. Hier wird der aktuelle Stand zu derzeit angeratenen diagnostischen Maßnahmen dargestellt. Die parodontale Diagnostik be- ginnt zunächst grundlegend mit der allgemeinen Anam- nese. Hierbei sollte ein besonderes Au- genmerk auf Allgemeinerkrankungen gelegt werden, die einen Einfluss auf parodontale Erkrankungen nehmen. So können systemische Erkrankungen, wie der Diabetes mellitus, bei dem auch eine bidirektionale Wirkung bestä- tigt wurde,2 kardiovaskuläre Erkran- kungen, Bluterkrankungen, genetische Erkrankungen, Infektionserkrankungen sowie hormonelle Einflüsse die paro- dontale Gesundheit beeinflussen. Wei- terhin ist die regelmäßige Einnahme von Medikamenten zu erfassen. So können zum Beispiel Antikonvulsiva, Kalziumantagonisten, Immunsuppres- siva oder auch orale Kontrazeptiva zu entzündlichen oder nichtentzünd- lichen Gingivahyperplasien führen. Der Patient sollte zusätzlich nach seinem Rauchverhalten befragt wer- den, da dies von entscheidender Be- deutung für den Therapieerfolg sein kann. Dabei ist zu unterscheiden zwi- schen einem aktuellen Raucherstatus, ehemaligem Raucherstatus und dem Status als Nichtraucher. Bei Rauchern und ehemaligen Rauchern empfiehlt es sich, die Dauer und Anzahl der täg- lich gerauchten Zigaretten zu doku- mentieren (die Multiplikation von ge- rauchten Päckchen pro Tag und der Anzahl an Jahren mit Tabakabusus ergibt die international anerkannte Kennzahl der „Pack Years“), da sie einen akkumulierenden Einfluss auf die parodontale Gesundheit nehmen. Bei Rauchern ist im Vergleich zu Nicht- rauchern in Abhängigkeit vom Ausmaß des Rauchens das Risiko, an einer Paro- dontitis zu erkranken, um das 6-fache erhöht.3 Da bekannt ist, dass rauchende Patienten schlechter auf die Parodon- titistherapie ansprechen,4 sollte jedem Patienten die Teilnahme an einem Rau- cherentwöhnungsprogramm empfoh- len werden. Auch andere Faktoren wie Stress oder Alkoholabusus können sich negativ auf die parodontale Gesund- heit auswirken. In der speziellen Anamnese wird auf die subjektiven Beschwerden des Pa- tienten wie Mundgeruch, Zahnfleisch- bluten, Zahnlockerung, Zahnwande- rung oder Schmerzen eingegangen. Hier sollte der Patient die Möglichkeit haben, Wünsche bezüglich des Thera- pieziels zu äußern, und der Behandler muss sich kritisch damit auseinander- setzen. Weiterhin wird der Patient über vorherige Parodontitistherapien und parodontale Nachsorgebehand- lungen befragt. Diese Informationen fließen später in die Prognoseeinschät- zung mit ein. Des Weiteren sollte eine kurze Fami- lienanamnese erhoben werden, um eine denkbare genetische Prädisposition zu ermitteln. Hierbei wird der Patient be- fragt, ob bei Familienmitgliedern ers- ten und zweiten Grades, also Großel- tern, Eltern und Geschwister, gehäuft parodontale Probleme vorgekommen sind. Die familiäre Häufung der Paro- dontalerkrankung spielt insbesondere bei der aggressiven Form der Parodon- titis als primäres diagnostisches Krite- rium eine wichtige Rolle und kann somit die Differenzialdiagnose erleichtern. Befunde Extraorale Untersuchung Bei der extraoralen Befunderhebung wird die Farbe und Durchblutung der Gesichtshaut, das Lippenrot, eventuelle Asymmetrien im Kopfbereich, Schwel- lungen, Narben und die Mundöffnung beurteilt. Des Weiteren werden die regionären Lymphknoten sowie die Austrittspunkte des Nervus trigeminus palpiert. Intraorale Untersuchung Bei der intraoralen Befunderhebung werden die Tonsillen, der Rachenring, die Schleimhäute des harten und wei- lichkeiten der Zähne getestet sowie Vitalitätsproben durchgeführt werden. Attachmentstatus Im Attachmentstatus werden die wichtigsten Befunde der parodonta- len Diagnostik dokumentiert. Als kli- nische Parameter werden hierbei die Sondierungstiefen als Distanz zwischen der marginalen Gingiva und dem Ta- schenboden sowie Rezessionen als Ab- stand zwischen der Schmelz-Zement- Grenze bzw. bei überkronten Zähnen der Restaurationsrand und der mar- ginalen Gingiva gemessen. Optimaler- weise werden beide klinischen Parame- ter an sechs Messstellen pro Zahn erho- ben (mesiobukkal, bukkal, distobukkal, mesiooral, oral, distooral) und ergeben zusammen den klinischen Attachment- verlust parodontal erkrankter Zähne. Aus diesen wichtigen Befunden lassen sich der Behandlungsbedarf (erhöhte Sondierungswerte) und auch die Prog- nose (verbleibendes Restattachment) abschätzen. Die Sondierung sollte mit einer starren Metallsonde erfolgen. Empfehlenswert sind leicht ablesbare Skalierungen von 2–3 mm. Das Sondie- rungsergebnis hängt von der Breite der Sonde (empfohlen wird ein Durchmes- ser von 0,6 mm),7 der Sondierungskraft (0,25 N) und der korrekten Einschubrich- tung der Sonde entlang der Zahnachse unter ständigem Zahnkontakt ab. Hilf- reich ist auch, dass man sich vor dem Sondieren einen Überblick über die Zahnanatomie und eventuelle subgin- givale Konkremente macht, um Fehl- sondierungswerte zu vermeiden. Aus praktischer Sicht erweist es sich als effizient, das Erheben und Doku- mentieren der klinischen Parameter Sondierungswerte und Rezessionen in standardisierten Abläufen durchzufüh- ren. So könnten zum Beispiel zunächst alle fehlenden Zähne markiert werden und die anschließende Messung be- ginnt von distobukkal des endständigen Zahnes im ersten Quadranten. Dann wird für jede Messstelle aufeinander- folgend der Sondierungswert und die Rezession diktiert. Um dabei frühzeitig Fehler festzustellen, sollten markante Punkte festgelegt werden (z.B. Mittel- linie, Fortsetzung oral oder Ähnliches). Bei einer fortgeschrittenen Parodonti- tis kann es vorkommen, dass der inter- Abb. 1 Abb. 2 Abb. 1 und 2: Vergleich von Mundschleimhautveränderungen. – Abb. 1: Pemphigus vulgaris. – Abb. 2: Schwere Parodontitis mit ödematöser Gingiva. chen Gaumens, die Wangenschleim- häute, die Zunge, der Mundboden und das Vestibulum inspiziert. Diese Unter- suchung ist auch wegen eines erfor- derlichen Krebs-Screenings und Identi- fizieren von Mundschleimhauterkran- kungen von besonderer Bedeutung und sollte sorgfältig durchgefu