20 | www.zt-aktuell.de SERVICE Nr. 11 | November 2012 Magische Spiegelbilder am See Der Stammtisch der Zahntechniker-Innung Niedersachsen-Bremen am 28. September 2012 in Garbsen war ein voller Erfolg. Das Zahntechniker-Handwerk unterliegt schon seit Jahren einem Strukturwandel, der immer grö- ßere Ausmaße annimmt. Zwei Faktoren spielen in dieser Um- bruchphase eine besondere Rolle: die zunehmende Digitalisierung des Handwerks und die Aufteilung des Marktes auf immer mehr Teilnehmer. Vorbei sind die Zeiten, in denen die gewerblichen Labore nur mit der Konkurrenz aus den Praxislaboren zu kämpfen hatten. Heute drängen zusätzlich die In- dustrie und der Auslandszahn- ersatz auf den Markt. Damit die Zahntechnik sich nicht irgend- wann in eine Richtung bewegt, die den gewerblichen Laboren kaum ANZEIGE DEN TA L - L E G I E R U N G E N RED ORANGE YELLOW SILVER GREY ENTSCHEIDUNG FÜR QUALITÄT UND SERVICE: (cid:81) Legierungen (cid:81) Galvano- technik (cid:81) Discs / Fräser (cid:81) Lasersintern (cid:81) Experten für CAD/CAM und 3Shape +49 (0) 40 / 86 07 66 . www.flussfisch-dental.de FLUSSFISCH s i n c e 1 9 1 1 recht sein kann, müssen Mittel und Wege gefunden werden, um die Aufträge wieder in die Labore zu bringen. App-Fahrt für Zahntechniker Um der allgegenwärtigen Konkur- renz entgegentreten zu können, braucht es einen starken inneren Zusammenhalt. Um diesen unter den Zahntechnikern herzustellen, bietet die ZINB ab März 2013 eine Plattform an, die den Laboren auf technisch neustem Stand eine Möglichkeit bietet, Aufträge unter Ausschluss der Industrie unterein- ander zu vergeben: Die „Dental- theke“. Die „Dentaltheke“ ist verfügbar als Website (speziell für die Nutzung auf dem Computer) und als Web- App. Sie ermöglicht Interessenten und Anbietern – analog zu dem Prinzip eines Marktplatzes – die Suche nach einem geeigneten Dentallabor für die Erstellung ein- zelner zahntechnischer Teilleis- tungen. Der Kunde findet sein An- bieterlabor für die gewünschten Leistungen anhand von Leistungs- merkmalen (Herstellungsverfah- ren und -art) und einer PLZ/Um- kreissuche. Der Kunde bestimmt die für seinen Auftrag notwendi- gen Parameter und das Programm wählt unter allen angemeldeten Innungsbetrieben auf Basis der eingegebenen Werte die für den Auftraggeber interessantesten Be- triebe aus. Die Darstellung erfolgt in Form eines Rankings. Das Ziel dieser Plattform ist es, eine Gewinnsituation für alle betei- ligten Labore, ob Käufer oder An- bieter, zu schaffen und so die Auf- träge im Labor zu halten. „Als An- bieter kommen Innungslabore in Betracht, als Käufer alle Marktteil- nehmer vom kleinen Labor um die Ecke, über Zahnärzte, Nicht-In- nungsbetriebe bis hin zum Schus- ter um die Ecke. Kurz, jeder, der bestellen möchte, kann das tun“, erklärt Schiller die Vorgehens- weise. Angebot und Nachfrage re- geln die Benutzer durch Angebots- anfrage, Bestellung und Auftrags- vergabe untereinander, die Innung stellt lediglich die Plattform zur Verfügung und hält sich ansonsten aus den Transaktionen heraus. „Wir glauben fest daran, dass wir der Zahntechnik durch unser Pro- jekt den Schritt ins 21. Jahrhundert erleichtern können und hoffen auf große Begeisterung und rege Teilnahme an der Dentaltheke“, so Schiller. „Wir dürfen nicht verges- sen: Es liegt an uns selber, ob wir die Aufträge an die Konkurrenz oder an Kollegen weitergeben.“ seiner Ergebnisse erreicht er sein nächstes Ziel: Begehrlichkeiten wecken. Beim Anblick der Bilder fragt sich der Betrachter sofort: „Können meine Zähne mit dem Gesehenen mithalten? Was kann bei mir verbessert werden?“ Nolte selbst arbeitet nicht nur mit den neuesten Technologien, son- dern greift immer wieder auf die Lutz Wolf, OM der ZINB, (links) und Andreas Nolte im Gespräch. Die Dentaltheke-App. Das verlorene Spiegelbild „Mit schönen Zähnen kann man alles tragen“ ist das Motto von Zahntechniker Andreas Nolte (Inhaber der Firma Enamelum et Dentium, Münster; Autor und international bekannter Referent). Den Beweis tritt er sofort an. Eines der wichtigsten Utensilien in sei- nem Labor ist ein Gegenstand, den jeder hat und der trotzdem in der Zahntechnik relativ selten zum Einsatz kommt: Die Digital- kamera. Andreas Nolte dokumen- tiert alles. Die momentane Mund- situation, die Zwischenschritte der Arbeit bis zum perfekten Spiegel- bild, das Ergebnis und, wenn mög- lich, die Situation nach zwei Jah- ren Tragezeit. Für ihn ist es am wichtigsten, Emotionen zu schaf- fen, und die schafft er am besten durch einprägsame Bilder. Durch diese wirkungsvolle Präsentation alten und bewährten Techniken zurück. Ganz wichtig sind ihm Stechzirkel, Messschieber und Ta- bellen, um eine klare Analyse der Situation hervorbringen zu kön- nen. Er geht dabei vor wie bei ei- nem Puzzle. „Ich frage mich immer zuerst: Wie lang sind die Zähne, wie stehen die Wurzeln zueinan- der usw. Dann nehme ich mir eine Tabelle und schaue, inwiefern die tatsächliche Situation von der in der Literatur niedergeschriebenen Optimalsituation abweicht.“ Man muss in der Zahntechnik das Rad nicht jeden Tag neu erfinden, es reicht manchmal schon, bewährte Werte zu kennen. Seine Kurzfor- mel hierfür: „Lesen schützt vor erfinden.“ Dank seines einprägsamen Vor- trages wusste am Ende auch jeder Nicht-Zahntechniker im Raum, dass ein Schneidezahn im Ober- kiefer eine Länge von 9,6mm ha- ben sollte, damit er sich harmo- nisch ins Gesicht einpasst. Obwohl Nolte ein überaus moderner Mann und ein Zahntechniker auf der absoluten Höhe der Zeit ist, wurde doch klar, dass die digitale Technik in manchen Bereichen einfach nicht weiterhilft. Für ihn zählt in erster Linie das zahntechnische Know-how, die gute alte Hand- arbeit mit bewährten Hilfsmitteln und, ganz wichtig, die nötige Lei- denschaft für den Beruf. Ein Abend voller Magie Bewusst hatte das Organisations- team den Vortragsteil mit nur zwei Vorträgen sehr kompakt gehalten. Nach dem zweiten Vortrag schloss sich jedoch, aufgrund der großen Begeisterung im Auditorium, noch eine längere Diskussionsrunde an. Nach einem Aperitif ging es weiter zur Landhausterrasse und damit zum gemütlichen Teil des Abends. Durch den Abend führte die vierköpfige Band „Tourage“ mit Sängern, die von Lounge- Musik über Musical bis hin zu Pop und Schlager alles im Angebot hatten. Zeitgleich zum Grillbüfett verzauberte ein Magier mit ver- blüffenden Tricks und es wurde bis spät in die Nacht in dem wunder- schönen Ambiente des Land- hauses am See gegrillt, diskutiert und getanzt. Am Ende waren sich alle einig: Der Tag hätte besser nicht laufen können. Adresse ZINB – Zahntechniker-Innung Niedersachsen-Bremen Theaterstraße 2 30159 Hannover Tel.: 0511 3481937 Fax: 0511 332129 info@zinb.de www.zinb.de Patientenaufklärung zum Thema Implantate Ende September 2012 luden die Zahntechniker-Innung Düsseldorf und die Solidaritätsgemeinschaft Düsseldorfer Zahnärzte zu einem Patientenforum zum Thema Implantate. Fast alle Sitzplätze im Kuppel- saal der Deutschen Bank an der Düsseldorfer Königsallee waren am Abend des 27.9.2012 belegt. Geladen zu einem Patientenforum mit Vorträgen und Fragestunde zum Thema Zahnimplantate hatte die Solidaritätsgemeinschaft Düs- seldorfer Zahnärzte (SDZ) in Koo- peration mit der ZID. „Viele Patien- ten sind nicht genügend aufge- klärt, was ein Implantat eigentlich ist und wann es Sinn macht“, sagt Ralf Hausweiler, Zahnarzt und Vizepräsident der Zahnärztekam- mer Nordrhein. „Hier muss eine gute Beratung erfolgen, bevor es zur Behandlung kommt, denn das Eingesetzte wird Teil des eigenen Körpers.“ Diese Aufklärung über- nahm unter anderem der Zahnarzt Michael Augthun, der den Anwe- senden zunächst die Beschaffen- heit eines Implantates erklärte: „Ein Implantat ist allem voran eine künstliche Zahnwurzel mit einem verschraubten Aufbau“, sagt er. „Bei einem sensiblen Thema wie diesem sollte man sich ausführlich von seinem Arzt beraten lassen. Vor allem, wenn man für Brücken gesunde Nebenzähne abschleifen müsste, eignet sich ein Implantat häufig besser.“ Prof. Dr. Augthun hielt einen umfangreichen Vortrag zu allen grundlegenden Fragen der Implantologie. Die Besuche- rinnen und Besucher folgten den spannenden Ausführungen und nahmen viele interessante Hin- weise mit. Zahlreiche Fragen wur- den im Anschluss an die Vorträge auch an Obermeister Dominik Kruchen gerichtet. Er hob in seinem Vortrag deutlich hervor, dass die Patienten sich auch direkt an einen Innungsfachbetrieb bei Fragen wenden können, da die Fachkompetenz für Zahnersatz beim Zahntechniker liegt. ZA Marquardt führte zudem aus, dass die Patienten einen sehr guten Zahnarzt und einen sehr guten Zahntechniker benötigen. Gerade bei der Versorgung mit Zahnersatz ist das Team entscheidend. Für ihn komme daher Zahnersatz aus dem Ausland, u.a. wegen der gro- ßen Entfernung zum Labor, nicht infrage. Insgesamt eine gelun- gene Veranstaltung mit umfang- reichem Informationsgehalt. Adresse Zahntechniker-Innung für den Regierungsbezirk Düsseldorf Körperschaft des öffentlichen Rechts Willstätter Str. 3 40549 Düsseldorf Tel.: 0211 43076-0 Fax: 0211 43076-20 info@zid.de www.zid.de