6 | WIRTSCHAFT Nr. 7/8 | Juli/August 2013 Laborfinanzierung mit Fakten auf den Zahn gefühlt Mit Laborfinanzierung durch Factoring erhält das Labor kontinuierliche Liquidität, die auch mit steigendem Umsatz Schritt hält. Wie der Laborinhaber mehr aus seinem Geld machen kann, erklärt Werner Hörmann. Mythos oder Wirklichkeit, Glaube kontra Wissen – im Grunde ist in vielen Köpfen von Dental - laborinhabern das Thema Facto- ring ein gedankliches Hinter- grundrauschen. Oft auch ge - prägt von der Situation und den Vor urteilen wie: „Was werden meine Zahnärzte, was werden meine Kollegen davon halten? Und was sagt es über mein Dentallabor aus?“ Deshalb ist es sinnvoll, sich Zahlen, Daten und Fakten zu Hilfe zu nehmen, um sich ein Bild zu verschaffen, das die Auswirkungen auf die Fi - nanzen im Dentallabor aufzeigt. Letztendlich nutzen viele Bran- chen dieses Finanzinstrument nicht ohne Grund, wie wir sehen werden. Zunächst betrachten wir die Ausgangssituation im Dental - labor. Voraussetzung für den be- ruflichen Erfolg sind fachliches Know-how und Fingerspitzen - gefühl, im wahrsten Sinne des Wortes. Technik allein reicht nicht, man muss genau wissen, was man wie, warum und wann tut, damit der Patient zu guter Letzt einen perfekten Zahn - ersatz erhält. Nur mit diesem Re- sultat werden auch die Dental - labor-Direktkunden, die Zahn- ärzte, zufrieden sein. Jedoch bleibt dem Dentallabor- inhaber nichts anderes übrig, als sich auch mit seiner betriebs- wirtschaftlichen Situation und der BWA auseinanderzusetzen. Wenn vielleicht auch ungeliebt, da Dentaltechnik und Buchhal- tung ganz schön weit voneinan- der entfernt sind. Doch trotz aller das Dentallabor die Bezahlung für seine geleistete Arbeit und seine gestellten Rechnungen? Denn ganz typisch für das Dental-Gesundheitssystem – das Dentallabor erhält sein Geld erst ganz zum Schluss. Zahlungsziele von mehreren Wochen bis zu drei Monaten, oder sogar mehr, sind keine Seltenheit. Für die Labor - finanzen bedeutet dies, dass sich Tag für Tag, Woche für Woche eine Finanzlücke öffnet. Denn Kosten für Löhne, Gehälter, Leasing - raten, Mieten, Zinsen und Ver- brauchsmaterialien etc. müssen, unabhängig von der Kapitalde- Begeisterung für die Berufung ist das Ziel, finanziell erfolgreich zu sein – last, not least, um sich und die Familie zu ernähren und einen vernünftigen Lebensstan- dard zu erhalten. Ein interessan- ter und einflussstarker Faktor bei der Beurteilung der Dentallabor- Finanzsituation ist der Cash- flow. Ganz konkret: Wann erhält cke, immer pünktlich beglichen werden. Das entspricht auch der „gefühlten“ Situation, dass das Geld schneller abfließt, als es erwirtschaftet werden kann. Die Lösung: Die entstehende Fi- nanzlücke, aus kontinuierlichen Geschäftskosten, lässt sich über den Finanzbaustein „Factoring“ schließen. Factoring-Unterneh- „Factoring für Dentallabore setzt Sensibilität und Branchen-Know-how voraus. Denn nur wer die empfindliche Partnerschaft zwischen Zahnarzt und Dentallabor kennt, weiß auch die Balance zu halten und kann auf die individuellen Bedürfnisse beider eingehen …“ s n e v i N y e g r e S © men, wie z.B. die LVG Stuttgart, haben sich ganz auf die Labor - finanzierung spezialisiert. Der Vorteil: schlichtweg Branchen- kenntnis. „Factoring für Dental- labore setzt Sensibilität und Branchen-Know-how voraus. Denn nur wer die empfindliche Partnerschaft zwischen Zahn- arzt und Dentallabor kennt, weiß auch die Balance zu halten und kann auf die individuellen Be- dürfnisse beider eingehen“, so Werner Hörmann, Geschäfts - führer der LVG Labor-Verrech- nungsgesellschaft, Stuttgart, die mit 30-jähriger Tätigkeit die älteste Institution ihrer Art am Markt ist. Das Factoring-Unter- nehmen ist seit dieser Zeit ein verlässlicher Finanzpartner für Dentallabore in diesem hoch - sensiblen Markt. Um sich Factoring sachlich faktisch zu nähern, hilft es, Fragen zu stellen und Beispiele zu machen Welchen konkreten Vorteil er- wirtschaftet ein Dentallabor mit verbesserter Liquidität durch Factoring? Vergleichen wir zwei Dental - labore mit gleicher Auftragslage und vergleichbaren Zahlungs- zielen. Labor A arbeitet mit einer Laborverrechnungsgesellschaft, sprich Factor, zusammen. Labor B nutzt Factoring nicht. Beide Dentallabore stellen pro Monat jeweils Rechnungen in Höhe von 50.000 EUR. Diese Rechnungen beinhalten einen Material- und Verbrauchskos- tenanteil von je 10.000 EUR. Beide schreiben ihre Rechnun- gen und senden die Monatsauf- stellung an ihre Kunden. Labor A sendet zusätzlich die Kopie der Monatsaufstellung an seinen Factor. Der Liquiditäts-Effekt Labor A erhält vom Factor inner- halb von 24 Stunden die Über- weisung auf sein Konto und ver- fügt über die Liquidität. Labor B erhält die Rechnungsbeträge von den diversen Zahnärzten je nach vereinbarten Zahlungs - zielen innerhalb von 14 bis 90 Tagen und später. Ausgehend von ANZEIGE LABOR- TRÄUME Ein TRAUM, wenn man in das Richtige investiert. Über 100 Jahre Erfahrung sind dabei ein guter Garant für das Richtige: Legierungen, Galvanotechnik, Discs / Fräser, Lasersintern, Experten für CAD/CAM u. 3shape. Das alles mit dem Plus an Service! Tel. 040 / 86 07 66 . www.flussfisch-dental.de FLUSSFISCH s i n c e 1 9 1 1 einem mittleren Zahlungsziel von sechs Wochen zahlt Labor B für die Zwischenfinanzierung, wenn es den Dispokredit des Girokontos nutzen muss, bei zehn Prozent Sollzinsen für sechs Wochen rund 625 EUR Zinsen. Der Skonti-Effekt Labor A verfügt also sofort über Liquidität und kann seine Mate- rial- und Verbrauchskosten mit drei Prozent Skonto bezahlen. Das spart dem Labor, bei dem oben angenommenen Material - aufwand, den Betrag von 300 EUR je Monat. Bei einem Zah- lungszeitraum von 14Tagen kann sich jeder leicht ausrechnen, wie hoch die Jahresverzinsung sein müsste, um denselben Betrag zu erwirtschaften. Aber blicken wir auf Labor B. Labor B bezahlt seine Lieferantenrechnungen ohne Skonti und muss seinen Dispokredit auf seinem Labor- Girokonto in Anspruch nehmen, der aktuell bei zehn Prozent Sollzinssatz liegt. Bis der Gegen- wert seiner Kunden auf dem Laborkonto eingeht, wartet B – optimistisch betrachtet – sechs Wochen. Das heißt in dieser Zeit fallen allein für die Material - vorleistungen rd. 125 EUR Soll- zinsen an. Noch eklatanter wird es, wenn Labor B an der Kreditlinie ist und für Überziehungszinsen bis zu 15 Prozent bezahlt, dann sind das rund 188 EUR in diesen er- wähnten sechs Wochen. Die ein- fache Differenz im Fallbeispiel zwischen beiden Laboren be- trägt dann: – Skontivorteil ........... 300,– EUR + Wegfall von Zinsen vom Kontokorrent..... 84,–EUR 384,– EUR je Monat, im Jahr also 4.608,– EUR. Die Lücke zwischen Labor A und B wird noch klaffender, wenn man die möglichen verbes- serten Einkaufsbedingungen von Labor A mit berücksichtigt. Der Einkaufs-Effekt Labor A hat durch seine zuver- lässig bezahlten Einkäufe bei seinen Lieferanten einen guten Ruf. Dadurch erhält es idealere Einkaufskonditionen als Labor B. Rabattierung, kostenlose Liefe- rung, Kombinationsangebote etc. All diese Optimierungen beim Bezug von Material, Werk- zeugen und Ausstattung reduzie- ren bei Labor A die Kosten. Es erwirtschaftet auf diese passive Weise liquide Mittel für andere Ziele. Ein solides „Haus“ macht Eindruck und spart durch gutes Rating Geld Die Kreditsituation: Wie alle Unternehmen unterliegt auch das Dentallabor bei der Kredit- vergabe dem Rating der Bank nach festen Maßstäben. Die Bank bewertet ihr eigenes Risiko bei der Kreditvergabe anhand der ihr vorliegenden Zahlen. Für Unternehmen bedeutet dies, je besser das Rating, desto besser die Konditionen und desto nied - riger der Kreditzinssatz. Wie wirkt sich ein durch Facto- ring verbessertes Rating aus? Nicht nur, dass ein finanziell gut aufgestelltes, aktives Labor ge- fühlt oft leichter und schneller an einen Kredit für Investitionen kommt, sondern auch kosten- günstiger.