6 | www.zt-aktuell.de Nr. 12 | Dezember 2013 WIRTSCHAFT Dentallabor-Finanzen im Spannungsfeld Am Ende des Tage zählt nur eines: Die Frage, hat uns dieser Tag Spaß gemacht, waren wir erfolgreich? Und das ist wohl eine der schwierigsten Fragen in dieser spannenden Branche. Was kann denn als befriedigender Alltag angesehen werden? Wenn alles glatt läuft? Oder wenn wir uns wichtigen Fragen und Herausforderungen stellen und diese so lösen konnten, dass wir auch morgen wieder mit Lust und Laune richtig anpacken wollen und können? Die Wirtschaftswunderjahre sind vorbei, die Gesundheitsreformen haben ihre Spuren hinterlassen, der Patient hat sich gewandelt. So sind für seine Belange zur Zahngesundheit- und -prothetik nicht nur Transparenz und Auf- klärung gefragt, sondern auch der Wunsch nach modernen Zahnersatzleistungen in bezahl- barer Qualität. Gleichzeitig haben auch die Di- gitalisierung und moderne Tech- niken in der Zahnmedizin Ein- zug gehalten. Innovative Ideen haben selbst komplizierten Zahnersatz möglich, teilweise standardisiert und bedingt er- schwinglich gemacht. Das alles hat zu einer modernen Ästhetik des Zahnersatzes geführt, von der man noch vor Jahren ge- träumt hat. Für das Dentallabor sind die Herausforderungen ren Einfluss auf Zahnmedizin und Zahntechnik. Seit über dreißig Jahren wird dieser Wandel immer dynami- scher. Zum einen hat sich die wirtschaftliche Lage der Kassen verändert, zum anderen spielen technische Neuerungen wie CAD/CAM auf Basis leistungsfä- higer Rechner, Fräszentren und offene Märkte sicher eine Rolle. Der Eindruck: das einzelne Pro- dukt scheint schneller, einfacher und billiger herstellbar zu sein. So einfach, dass viele glauben, unser hochwertiger Zahnersatz könnte weltweit zum Me-too- Produkt werden. Triebfeder für diesen Glauben ist die Wirt- schaftlichkeitsspirale. Und was sich für den einen wie eine Sta- übertragen. Denn auch wenn man schon manchen in Lohn- Stück-Kosten denken hört, wie bei der Serienfertigung – genau da ist der Wunsch der Vater des Gedankens, kein Zahn und kein Patient ist wie der andere. Tech- nisch nicht und schon gar nicht innerhalb des systemischen An- wendungsumfelds. Doch innerhalb der Spannungs- felder Zahngesundheit, techni- sche und wirtschaftliche Ent- wicklungen und internationale Märkte spielen Finanzen die Schlüsselrolle. Unterm Strich geht es immer ums Geld. Wichtig ist jedoch, hier nicht einen Fokus auf nur einen Teil der wirtschaft- lichen Bedarfskette zu werfen, sondern die gesamte Kette im Blick zu haben. Wer soll was und wie bezahlen? Welche finanziel- len Wünsche und Vorstellungen hat wer und warum? dabei vielfältig. Nach wie vor sind die handwerklichen Fähig- keiten, gepaart mit Sicherheit in der Ästhetik, die Grundlagen für diesen nahezu künstlerischen Beruf. Aber auch Faktoren wie modernes Equipment, Know- how und Vernetzung zu Zuliefe- rern und Quellen spielen eine starke Rolle. Zudem hat neben der Digitalisierung auch die Glo- balisierung einen immer größe- tusbedrohung anhört, klingt für den anderen wie eine Verhei- ßung. Deshalb sei eine kurze, auf den ersten Blick eher „schräg“ anmutende Analogie erlaubt: Autofahrer gehen in die Werk- statt ihres Vertrauens. Sie wollen schlichtweg ihren Service, ge- wohnte Qualität, Sicherheit und keine monetären Überraschun- gen. Das lässt sich ein Stück weit auch auf den Dentalbereich Auf diese Frage eine Antwort vom Gesetzgeber zu erwarten, ist zu kurz gedacht. Sehen wir den wirtschaftlichen Ablauf im Überblick: In der Re- gel wird eine Leistung bezahlt, wenn sie erbracht ist. Jedoch läuft dies im Dental-Gesund- heitssystem ganz anders ab. Bei einem sofortigen Ausgleich der Labormonatsrechnungen tritt der Zahnarzt in finanzielle Vor- ANZEIGE Tel.: 0 22 67 - 65 80 - 0 (cid:23) www.picodent.de Herstellung zu tun. Outsourcen an eine „verlängerte Werkbank“ hat zum einen den Kostenaspekt vor Augen, zum anderen reden wir hier aber auch von Indi - vi dualprodukten und nicht von Serienfertigungen, wie bei Automobilen, Elektrogeräten etc. Sicher, nicht alles muss im eigenen Dentallabor gemacht werden. Dennoch geht das Unterbrechen der Wertschöp- fungskette immer mit weiteren Kosten und abfließenden Ge - winnen Hand in Hand. Deshalb sollte ein Dentallabor in seiner Finanzsituation so aufgestellt sein, dass es die Wahl hat: Zwi- schen Investitionen, die Sinn machen für die Inhouse-Ferti- gung und dem sinnvollen Unter- brechen der Wertschöpfungs- kette durch Outsourcing. Labor- finanzierung mit Factoring bietet sich zum Erreichen der ökonomischen Stabilität an. Denn durch eine gesicherte Li- quidität lassen sich nicht nur finanzielle Engpässe vermeiden. Eine gesunde Kapitalausstat- tung schlägt sich auch deutlich in der Bilanz nieder. Factoring führt zu einer verbesserten Bi- lanzstruktur und bei Planungen von Zukunftsprojekten bei Ban- ken zu einer höheren Kredit - würdigkeit. Der Blick über den Tellerrand Dass im Fokus von Factoring- unternehmen wie der LVG Stutt- gart die Dentallabors stehen, ist klar – doch der Blick nach links und rechts, zum Zahnarzt und zum Patienten, gehört dazu. Hier ANZEIGE lage, da er seine Gelder von den Patienten und der KZV nur mit zeitlicher Verzögerung er- hält. Deshalb gehen immer mehr Zahnärzte dazu über, den Ausgleich der Laborrechn ungen erst dann vorzunehmen, wenn die Zahlungen von Patienten und KZV eingegangen sind. Dieses Vorgehen führt wiederum zwangsläufig zu wachsenden Außenständen im Dentallabor, denn es hat seinerseits bereits Auslagen für Material und Ge- hälter tätigen müssen. Selbst bei steigenden Umsätzen kann sich die Situation weiter zuspitzen: die Kapitaldecke schrumpft, bisher günstige Einkaufskondi- tionen und Skontivorteile gehen verloren. Im Dentallabor fehlt es dann an flüssigen Mitteln, vielleicht muss sogar auf Rück- lagen zugegriffen werden – und ein Gang zur Bank wird ange- dacht. Eigentlich wollte man die längst fällige Investition in neues Equipment angehen – in dieser Situation aber nicht daran zu denken. Die stabile Basis – gesicherte Laborliquidität Dabei gibt es eine ideale Mög- lichkeit, diese finanzielle Ab- wärtsspirale erst gar nicht ent- stehen zu lassen – mit einer Laborfinanzierung durch Fac - toring. Denn arbeitet das Dentallabor mit einem Fac- toringunternehmen, wie bei- spielsweise der LVG Labor- Verrechnungsgesellschaft, Stuttgart, zusammen, erhält es innerhalb von 24 Stunden die Überweisung der in Rechnung gestellten Beträge auf sein Konto. Das bedeutet für das Dentallabor kontinuierliche Liquidität. Der flexible Baustein der Dentallabor-Finanzierung ent- faltet jedoch seine Wirkung nicht nur in unmittelbarer Liquidität. Die gesamtheitliche Betrach- tung des Einsatzes dieser Labor- finanzierung lässt die Vorteile klar werden, beispielsweise auch im Bereich der Investitionen. Durch moderne Technik wurde die Wertschöpfungskette in Den- tallaboren teilweise aufgebro- chen. So musste und muss bei- spielsweise moderne Fertigung mit neuen Werkstoffen aus Wirtschaftlichkeitsgründen in Fräszentren gebündelt werden. Dass es bei der Entscheidung „Tun oder Lassen“ hier nicht nur um rein monetäre Aspekte geht, ist jedem klar, der die Branche kennt. Die Grundfertigung au- ßer Haus zu geben, hat auch etwas mit Kontrollverlust bei der