4 | www.zt-aktuell.de POLITIK Nr. 6 | Juni 2015 Skurriler Prozess: Bissfester Halsgrat Fortsetzung von Seite 1 wurde nicht beglichen. Darauf- hin erhob der Kläger Klage vor dem Amtsgericht München ge- gen das Ehepaar, das die Gast- stätte betreibt. Der zuständige Richter am Amtsgericht Mün- chen wies die Klage ab. Der Klä- ger muss seine neue Zahnbrücke selbst bezahlen. Erhöhte Sicherheits - anforderungen bei Lebensmittelzubereitung Der Verkäufer eines Lebens- mittels bzw. der Gastwirt, der im Rahmen der Bewirtung von Gästen Lebensmittel zubereitet, müsse grundsätzlich – so das Urteil – erhöhte Sicherheitsan- forderungen erfüllen, da er Le- bensmittel an Endverbraucher ausgibt. Der Verbraucher dürfe, auch wenn er ein verarbeitetes Naturprodukt verzehrt, davon ausgehen, dass der Hersteller sich im Rahmen des Verarbei- tungsprozesses eingehend mit dem Naturprodukt befasst und welches vom Tier stammt und dass somit in der ursprünglichen Form Knochen vorhanden sind, die bei der Zerteilung und Her- stellung verbrauchsfertiger Por- tionen noch entfernt oder bear- beitet werden müssen. Der Kläger habe daher nicht ohne Weiteres erwarten können, dass das Steak – auch wenn ein solches gewöhnlich knochenfrei ist – tatsächlich nicht doch noch Knochenreste aufweisen würde. Anders wäre dies allenfalls dann zu beurteilen, wenn die beklag- ten Wirtsleute ihr Gericht aus- drücklich als knochenfrei ange- priesen hätten, was jedoch nicht der Fall gewesen ist. Nach Auf- fassung des Gerichts könne den beklagten Gastwirten auch nicht zugemutet werden, das von ihnen zubereitete Fleisch selbst auf kleinste Knochenteile zu untersuchen. Auch der Kläger, der das Fleisch vor dem Ver - zehr sicherlich nochmals zer - teilt und anschließend zu Munde geführt hat, habe offensichtlich das Knochenstück selbst nicht erkennen können, sodass alles dafür spreche, dass es sich tat- Dem Zähneknirschen auf der Spur Sozialphobie birgt ein hohes Risiko für Zähneknirscher. Si tuationen ausgelöst wurde. Die Hälfte der Teilnehmer nahmen Antidepressiva. Die andere Kon- trollgruppe von 35 Personen wies keine soziale Phobie auf. Alle Teilnehmer unterzogen sich psychiatrischen und zahnärzt- lichen Untersuchungen. Bewer- tet und analysiert wurden dabei klassische Anzeichen des Bru- xismus und Gewohnheiten wie Kaugummikauen, Nägelkauen und Kieferbewegungen. Obwohl Antidepressiva zuvor schon mit Bruxismus in Zusammenhang gebracht werden konnten, gibt diese Studie keine Hinweise auf eine Verbindung. Bei 42,1 Prozent der sozialen Phobiker konnte eine moderate bis schwere Beschädigung der Zahnhartsubstanz festgestellt werden – bei den Kontrollteil- nehmern waren es nur 28,6 Pro - zent. Die Rate der erhöhten Kie- ferbewegungen lag bei 32,5 Pro- zent in der Phobiegruppe und 12,1 Prozent in der Kontroll- gruppe. Symptome von Bruxis - mus wurden von 42,5 Pro - zent der Teilnehmer mit so - zialer Angst berichtet, aber nur von 3 Prozent der Kontrollteil- nehmer. Quelle. ZWP online Menschen mit sozialen Angst- störungen (Sozialphobie) oder krankhafter Schüchternheit sind offenbar öfter betroffen, an Bru- xismus zu erkranken, zeigt eine neue Tel Aviver Studie,1 die kürz- lich im Journal of Oral Rehabili- tation veröffentlicht wurde. Um 1 Hermesh, H., Schapir, L., Marom, S., Skopski, R., Barnea, E., Weizman, A., & Winocur, E. (2015). Bruxism and oral parafunctional hyperactivity in socialphobia outpatients. Journal of Oral Rehabilitation, 42, 90–97. den Bruxismus bei Sozialphobi- kern in den Griff zu bekommen, müsse man in allererster Linie die soziale Angst bei den Betrof- fenen behandeln, kommentiert der leitende Forscher Ephraim Winocur die vorliegenden Stu- dienergebnisse. Mithilfe von Fra- gebögen be werteten die Forscher innerhalb ihrer Studie 75 Män- ner und Frauen Anfang 30. Eine Gruppe von 40 Personen litt an einer sozialen Phobie, die durch über mäßige Angst in sozialen Neues Seminarangebot der Zahntechniker-Innung Rheinland-Pfalz Die Zahntechniker-Innung Rheinland-Pfalz startet im Juni 2015 mit einer Seminarreihe„Management-Assistenz im Dentallabor“. dabei Gelegenheit gehabt hat, von dem Naturprodukt ausge- hende Gesundheitsrisiken zu er- kennen und zu beseitigen, soweit dies möglich und zumutbar ist. Den Sicherheitserwartungen der Verbraucher seien aber durch die natürliche Beschaffenheit von Lebensmitteln Grenzen ge- setzt. So hat der Bundesgerichts- hof in einem dort anhängigen Verfahren die Haftung eines Bä- ckers gegenüber seinem Kunden verneint, der sich einen Teil sei- nes Zahnes abgebrochen hatte beim Biss auf einen Kirschkern, der in dem gekauften Gebäck- stück mit Streuselbelag einge - backen war. Urteil des Amtsgerichts München Der Richter am Amtsgericht München stellt in seinem Urteil fest, dass ein auch nur durch- schnittlich gebildeter Verbrau- cher wisse, dass es sich bei Fleisch um ein Produkt handelt, sächlich um ein äußerst kleines Teil im Inneren des Steaks ge- handelt habe. Das Gericht führt zur weiteren Begründung die Argumentation des Bundesge- richtshofes an, wonach ein der- artiger hoher Untersuchungs- aufwand schon deshalb nicht erforderlich sei, da dem Verbrau- cher, der auf ein kleines Kno- chenteil beißt, in der Regel keine schwerwiegende Gesundheits- gefahr droht, die um jeden Preis und mit jedem erdenklichen Auf- wand vermieden oder beseitigt werden müsste (BGH NJW 2009, 1669 ff. hinsichtlich des einge - backenen Kirschkerns). Das Gericht wörtlich: „Letzt - lich hat sich bei der Beschädi- gung des Gebisses des Klägers bedauerlicherweise das allge- meine Lebensrisiko verwirk- licht, welches nie gänzlich ver- mieden werden kann.“ Das Ur- teil ist rechtskräftig. Quelle: Urteil des Amtsgerichts München vom 12.2.15, Aktenzeichen 213 C 26442/14 Das Management eines modernen Dentallabors will die Fort bil - dungsreihe der Zahntechniker- Innung Rheinland-Pfalz in ihren Fokus setzen und bietet da her bundesweit für interessierte Unternehmer und für Verwal- tungspersonal im Dental labor ein in acht Module unterglie - dertes Fortbildungsprogramm an. Damit die Effizienz der Schulung mit hohem Qualitäts- anspruch gewährleistet werden kann, werden die Seminare mit maximal acht Teilnehmern durchgeführt. Sie eröffnen neue Sichtweisen, zeigen innovative Lösungen, bringen Wissensan- passung und Qualifizierung in den Bereichen EDV, Kom muni - kation, Kundenpflege, Beschwer- demanagement, Rechtsfragen ANZEIGE Gold Ankauf/ Verkauf Tagesaktueller Kurs für Ihr Altgold: www.Scheideanstalt.de Barren, Münzen, CombiBars, u.v.m.: www.Edelmetall-Handel.de Besuche bitte im Voraus anmelden! Telefon 0 72 42-55 77 Edelmetall-Service GmbH & Co. KG Gewerbering 29 b · 76287 Rheinstetten © Syda Productions und Finanzen. Sie ver mitteln den Kursteilnehmern die Möglich- keit, zukünftig eine Schlüssel - position zwischen Laborinhaber, Mitarbeitern, Zahnärzten und Patienten zu erreichen, mit dem Ziel, neue zusätzliche Kompe - tenzen in den Verwaltungsablauf des Labors zu bringen. Die Ein- zelmodule finden jeweils am Wochenende von Freitagnachmit- tag bis Samstagnachmittag statt. Es können immer nur Komplett- module gebucht werden. Für Interessierte, die nicht die Qua - lifizierung zum Management- Assistenten anstreben, besteht die Möglichkeit, Einzelbausteine aus dem Komplettprogramm zu buchen. Die Module „Einsteiger- Workshop BEL/BEB sowie GOZ und BEMA“, „BEL/BEB Abrech- nungs-Workshop für Fortge- schrittene“, „Kalku lation der BEB“ und „Arbeits sicherheit“ werden in weiteren Modulen ab Sommer 2015 angeboten. Informationen zu Seminarin hal - ten und Termine finden Interes- senten auf der Homepage www. zahntechnikerinnung.de Quelle: Zahntechniker-Innung Rheinland-Pfalz