6 I www.zt-aktuell.de Nr. 2 I Februar 2017 WIRTSCHAFT Die Arten des Erfolgs: Träume Wirklichkeit werden lassen Warum gibt es Menschen, die erfolgreich sind? Und andere kommen nur gerade so über die Runden. Sind die einen besser? Arbeiten sie mehr? Oder haben sie einfach nur mehr Glück? Ja und nein – denn letztendlich gibt es ebenso viele Arten und Definitionen von Erfolg wie es Wege dorthin gibt. m o c . k c o t s r e t t u h S / o n i c u a C o t r e b o R © Infos zum Autor „I have a dream …“ – wohl kaum ein Zitat wird auch heute noch so oft verwendet, wenn es darum geht, eine Vision zum Leben zu erwecken, wie das von Martin Luther King. Anlass seiner Rede am 28. August 1963 in Washing- ton, D.C. vor dem Lincoln Memo- rial war der Marsch auf Washing- ton für Arbeit und Freiheit, an dem mehr als 250.000 Menschen teil- nahmen. „I have a dream today!“ „Ich habe einen Traum …“ – das gilt auch heute noch für viele Menschen. Sie haben eine Vision, ein großes Ziel, ja, manchmal auch nur einen kleinen Wunsch. Und trotzdem wird der Traum nicht wahr. Ob es der ganz pri- vate Marsch für Arbeit und Freiheit ist. Das Bedürfnis nach Glück und Erfolg. Oder das tiefe Verlangen nach anderen Werten wie Sinn, Sicherheit oder Anse- hen. Die Frage, die wir uns stel - len müssen, lautet: „Was will ich mehr als alles andere?“, um es jetzt anzugehen. Nicht morgen oder später. JETZT, denn das ist der einzige Moment, der zählt. „Ich habe heute einen Traum!“ Die Techniken des Erfolgs Träume weisen uns den Weg zum Erfolg – für uns selbst und für andere, wie das Beispiel von Martin Luther King zeigt. Dabei besteht nicht immer und auto- matisch ein Zusammenhang zwi- schen der Quantität und Qualität der Arbeit und dem Ergebnis. Manch einer mag noch so hart arbeiten oder besser sein als alle anderen, und doch bleibt der Er- folg aus. Der Erfolg eines ande- ren wird nur dem Glück zuge- schrieben, obwohl auch dieser Faktor nicht ausschlaggebend ist. Ob ein Mensch erfolgreich ist oder gerade so über die Runden kommt, liegt oft genau an drei Gründen – und gleich beim ersten spielt das Zitat „I have a dream!“ bzw. „Ich habe einen Traum!“ eine entscheidende Rolle: 1. Erfolgreiche Menschen haben einen Traum. Wer eine Vision hat, der will diese unbedingt wahr werden lassen. Er überwindet alle Hindernisse, um sein Ziel zu erreichen. Es gibt keinen Plan B und kein „Viel- leicht“. Der Traum ist zu wichtig. 2. Erfolgreiche Menschen zwei- feln nicht. Hätte Martin Luther King auch nur den geringsten Zweifel spüren lassen, hätte seine Rede wohl nicht das ausgelöst, was folgte, und wäre nicht in die Geschichtsbücher eingegangen. Auch wenn laut Johann Wolf- gang von Goethe mit dem Wissen der Zweifel wächst, so weiß Wil- liam Shakespeare: „Zweifel sind Ver räter, sie rauben uns, was wir gewinnen können.“ Statt zu zwei- feln, treffen erfolgreiche Men- schen eine Entscheidung und gehen den Weg (dabei sind auch Umwege erlaubt), bis er sie zum gewünschten Ziel führt. 3. Erfolgreiche Menschen suchen sich Vorbilder. Niemand ist gleich gut in allen Dingen. Das ist auch nicht wich- tig. Wichtig ist es, dass man sich Vorbilder sucht und deren Weg studiert. Was haben sie gemacht, um dorthin zu kommen, wo sie jetzt stehen? Welche Hindernisse haben sie überwunden und wie? Die Erfahrungen und Erkennt- nisse der Vorbilder helfen, die eigenen Ziele schneller, günsti- ger und effizienter zu erreichen. Was ist überhaupt Erfolg? Fragt man zwei Menschen nach ihrer ganz persönlichen Defini- tion von Erfolg, so wird man mit großer Wahrscheinlichkeit zwei völlig unterschiedliche Antwor- ten bekommen. Bedeutet Erfolg für den einen vielleicht, mög- lichst große und deutlich sicht- bare Zeichen zu setzen – also ein teures Auto zu fahren oder in einer Villa zu leben – sieht der andere auch kleine Dinge, wie zufrieden mit sich selbst sein oder wertschätzend mit anderen umgehen, als Erfolg. Und das ist auch richtig und wichtig so. Jeder Mensch ist anders, hat an- dere Wurzeln, Ansichten, Ziele und somit auch eine andere De- finition von Erfolg. stiegsplätzen ist – ein Miss- erfolg jagt den anderen – und dann im letzten Spiel doch noch durch ein Unentschieden einen Relegationsplatz erreicht – ein Teil erfolg. Besser als nichts – und wie heißt es so schön: „Wenn man dir den kleinen Finger an- bietet, nimm nicht gleich die ganze Hand.“ Artenvielfalt Dudens Erläuterung für Erfolg ist zusammenfassend ein „posi- tives Ergebnis einer Bemühung; Eintreten einer beabsichtigten, erstrebten Wirkung“. Wir als In- dividuum sollen uns also „bemü- hen“, um ein gutes Ergebnis zu erreichen. Stimmt: Leistung ge- hört dazu. Manchmal gilt es, Anstrengungen in Kauf zu neh- men. Und bekanntlich belohnt das Glück den Tüchtigen! Unse- rem Bemühen und dem Ergebnis voraus gehen – wie eingangs be- schrieben – Wünsche und Träume, die wir in Zielen konkretisieren. Letztere setzen wir uns zum Teil selbst, zum Teil werden sie uns aber auch – beispielsweise vom Chef – vorgegeben. Erreichen wir die erstrebte Wirkung, ist das ein Erfolg – für uns, unseren Chef und vielleicht auch für unsere Gesprächspartner, Kunden oder unsere Familien. Erfolg ist nicht gleich Erfolg – so viel steht fest! Auf der Suche danach bzw. um diesem Stück für Stück näher zu kommen, ist es hilfreich, ver- schiedene Arten des Erfolgs zu kennen: 1. Relativer oder absoluter Erfolg Im Sport steht er an der Tages- ordnung: Der Vergleich mit an- deren und damit die Ermittlung des absoluten Erfolgs, beispiels- weise durch einen neuen Welt- rekord oder die erreichte Gold- medaille. Demgegenüber steht der relative Erfolg, sprich die persönliche Bestzeit bzw. das Überspringen der für den jeweils einzelnen Menschen erreichba- ren Messlatte. Bei der persön- lichen Definition ist es wichtig, zwischen diesen beiden Arten des Erfolgs zu unterscheiden – während der eine nur glücklich ist, wenn er tatsächlich der Beste ist, legt der andere als Maßstab die eigene Weiterentwicklung an und freut sich auch über kleine Schritte in die richtige Richtung. 2. Teilerfolg Nicht immer muss man gleich einhundert Prozent erreichen, um einen Erfolg davonzutragen. Manchmal kann auch ein klei- ner Erfolg viel bewirken. Wie im Fußball, wenn eine Mannschaft die ganze Spielzeit auf den Ab- 3. Achtungserfolg Achtung – ein Synonym für Respekt und Wertschätzung. „Alle Achtung!“, wenn man die- sen Satz hört, hat man etwas er- reicht. Man hat einen gewissen Erfolg erzielt. Der Achtungser- folg wird schnell unterschätzt. Dabei ist es doch so wertvoll, von anderen Menschen anerkannt, ja, bewundert zu werden. Im Sport beispielsweise spielt der Achtungserfolg eine große Rolle. So hat der Olympiateilnehmer vielleicht nicht das Treppchen er- klommen, war aber kurz zuvor noch erkrankt und erreichte den- noch eine gute Platzierung. Bes- ser als erwartet. „Alle Achtung!“ 4. Der Scheinerfolg „Noch so ein Sieg, und wir sind ver loren!“, soll König Pyrrhus I. von Epirus nach der Schlacht bei Asculum gesagt haben. Wieso? Er hatte den Kampf zwar gewon- nen, machte aber selbst große Verluste. Auf den ersten Blick schien es, als wäre es ein wei- terer Erfolg für ihn, doch im Zusammenhang betrachtet, ent- puppte sich das Ganze doch als Misserfolg. Der Name Pyrrhus- sieg, wie der Scheinerfolg auch ANZEIGE genannt wird, deutet darauf hin: Ein zu teuer erkaufter Erfolg. Der Sieger geht aus dem Konflikt ähnlich geschwächt hervor wie der Besiegte, kann also auf dem Sieg nicht aufbauen. Nicht alles, was ausschaut wie ein Erfolg, muss auch einer sein. Nicht jeder Mensch ist glücklich mit den Er- folgen, die er im Leben erreicht (hat). Was nach außen bzw. von Außenstehenden oft als großer Erfolg angesehen wird, kann einzelne Menschen oder ganze Familien schon lange kaputt ge- macht haben – wie viele Erfolgs- schicksale beweisen. 5. Sachlicher oder emotionaler Erfolg Muss man immer etwas in der Hand haben, um sagen zu können, dass etwas ein Erfolg war? Muss man es tatsächlich „schwarz auf weiß“ besitzen? Nein, keinesfalls. Je nachdem, was als Ziel gesetzt wurde, kann es bei jedem Menschen variieren und macht eine Unterscheidung zwischen sachlichem oder emo- tionalem Erfolg sinnvoll. Beim sachlichen Erfolg gibt es tat- sächlich ein Zertifikat für be- sonders gute Arbeit, die Teil- nahme an einer Weiterbildung, den persönlichen Einsatz oder ein spezielles Engagement. Ein höherer Umsatz, mehr Einnah- men. Das ist der Beweis für Er- folg. Ein großes Haus oder ein schnelles Auto. Nach außen hin zeigt auch das, wie erfolgreich man ist oder war. Beim emo- tionalen Erfolg ist das etwas anders: Eine liebevolle Partner- schaft, die Familie, der Abschluss einer erfolgreichen Therapie, zu- friedene Mitarbeiter, mit sich selbst im Reinen sein. Immer wieder neue Abenteuer finden, Neues dazulernen oder sich treu bleiben. Was für den einen selbst- verständlich ist, ist für den ande- ren ein Ziel, das mit harter Arbeit verbunden ist. Ob sachlicher oder emotionaler Erfolg – letztendlich läuft es doch darauf hinaus, sein eigenes Glück zu finden. Unabhängig davon, wie der Ein- zelne Erfolg für sich definiert, ist wichtig, dass es kein Falsch oder Richtig, kein Schwarz oder Weiß gibt. Unendliche Zwischentöne machen das Leben aus, den Er- folg und das Glück. Ob es der Traum ist, einfach nur glücklich zu sein oder seine Mitmenschen glücklich zu machen, das große Geld zu verdienen oder andere reich zu machen. Auch hier sollte kein Entweder-oder gelten, son- dern immer ein Sowohl-als-auch. Glück ist Erfolg. Erfolg ist Glück – was auch immer der einzelne Mensch darunter versteht. Alles was zählt, ist die Persön- lichkeit des Einzelnen, dessen Bereitschaft, sich Ziele zu setzen und zu arbeiten – ebenso an sich selbst und seiner persönlichen Weiterentwicklung wie an der Realisierung der eigenen Vision und Definition von Erfolg. Denn genau das ist unabdingbare Vo- raussetzung, um Träume Wirk- lichkeit werden zu lassen. Adresse Marc M. Galal Lyoner Straße 44–48 60528 Frankfurt am Main Tel.: 069 74093270 info@marcgalal.com www.marcgalal.com