Einführung „One fits all“ ist in der dentalen Lokalanästhesie überholt: Jeder Patient verdient eine differenzierte Lösung, die auf ihn, die Behandlung und seine Erwartungshaltung abgestimmt ist. Diese Empfehlung unterstreichen drei führende Lokalanästhesie-Experten in einem von Sanofi, dem führenden Hersteller für dentale Lokalanästhetika in Deutschland, initiierten Round Table.1 Dabei erstellten Univ.-Prof. Dr. Dr. Monika Daubländer, Priv.-Doz. Dr. Dr. Peer Wolfgang Kämmerer und Prof. (Jiaoshou, Shandong University, China) Dr. Frank Liebaug einen praxisnahen Leitfaden zur dentalen Lokalanästhesie für die tägliche Arbeit.
Anwenderbericht Die intraligamentäre Anästhesie gehört neben der Leitungs- und Infiltrationsanästhesie längst zu den drei primären Injektionstechniken der dentalen Lokalanästhesie.1 Mit ihren wenigen Nachteilen und Kontraindikationen kommt ihr in der Praxis eine große Bedeutung zu. In Kombination mit einem adrenalinfreien Lokalanästhetikum gelingen schmerzfreie präparatorische, endodontische und einfache oralchirurgische Eingriffe.1 Der folgende Fall demonstriert dies an zwei Einzelzähnen im posterioren Unterkiefer bei einem konservierenden Eingriff mit Ultracain® D ohne Adrenalin (Sanofi-Aventis Deutschland GmbH).
ANWENDERBERICHT In Medizin wie Zahnmedizin gilt es gleichermaßen, genau das Anästhetikum und die Injektionstechnik auszuwählen, die am besten zur klinischen Situation und zu den spezifischen Erfordernissen des Patienten passen.1 Wie sich hierbei die Lokalanästhesie differenziert einsetzen lässt, soll im Folgenden anhand der Entfernung des Oberlippenbändchens mittels CO2-Laser zur Korrektur eines Diastemas bei einem Kind gezeigt werden.
ANWENDERBERICHT Bei Eingriffen im anterioren Unterkiefer ist die Infiltrationsanästhesie die zu bevorzugende Anästhesietechnik.1 Dabei ist als Lokalanästhetikum 4%iges Articain 1:200.000 für eine wirksame Schmerzausschaltung auch bei chirurgischen Eingriffen geeignet.1 Dies zeigt auch das folgende Fallbeispiel, bei dem zwei Implantate nach erfolgreicher Osseointegration unter Infiltrationsanästhesie mit Ultracain® DS (Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main) freigelegt wurden.
Anwenderbericht Die Anforderungen an eine für den Patienten sichere und verträgliche dentale Lokalanästhesie bestimmen neben der Art des Eingriffs auch die körperliche Konstitution und den Erkrankungsstatus des Patienten. Die Schmerzausschaltung sollte stets individuell angepasst werden.1 Dafür bieten Lokalanästhetika mit unterschiedlich konzentrierten Vasokonstriktoren und Präparate ohne Adrenalin in der Praxis eine größtmögliche Flexibilität.
Anwenderbericht Irreversible Nervenschädigungen durch die dentale Leitungsanästhesie sind sehr selten. Dennoch ist bei der Aufklärung des Patienten auf mögliche Komplikationen und Alternativen gemäß der aktuellen Rechtslage hinzuweisen. Als adäquate Alternative kann zur Leitungsanästhesie die Infiltrationsanästhesie oder intraligamentäre Anästhesie in Betracht gezogen werden. In der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums in Homburg/Saar wird bei dentoalveolären Eingriffen auch im Unterkiefer daher bevorzugt die Infiltrationsanästhesie verwendet.
Anwenderbericht Vasokonstriktoren wie Adrenalin können häufiger zu Komplikationen führen als die Lokalanästhetika selbst.1 Während Adrenalin bei der Infiltrationsanästhesie zumindest in geringer Konzentration unerlässlich ist,2 ist es bei der Leitungsanästhesie im Unterkiefer nicht zwingend Voraussetzung, um vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich Wirkungseintritt und Anästhesietiefe zu erzielen.3 Bei der Leitungsanästhesie sind besonders die Schwierigkeit des Injektionsortes und die damit verbundene Gefahr einer intravenösen Injektion zu berücksichtigen. Daher muss bei der Verwendung von Adrenalin bei der Leitungsanästhesie des Nervus alveolaris inferior immer mit erheblichen systemischen Nebenwirkungen im Sinne einer Toxizitätssteigerung gerechnet werden. Für diese Indikation stellen adrenalinfreie Präparate eine adäquate Alternative dar, wie die Osteotomie eines kariös destruierten Molaren im Unterkiefer zeigt.