Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

CD0217

der Implantologie beschäftigen sich mit dem Prin- zip der Geweberekon s truktion nach Gewebeverlust, jedoch sind Verfahren der Primärprävention von Resorptionsprozessen der eigentliche Schlüssel zum Erfolg – Verfahren, welche die Natur als Vor- bild nutzen und aus ihr neue biologische Konzepte ableiten. Fall 1 – Resorptionsvorgänge nach Extraktion Schropp et al. berichteten, dass durch die Extraktion von Zähnen Resorptions vorgänge der umliegenden Gewebe begünstigt werden.5 Nach drei Monaten erreicht die zervikale Resorption ein Ausmaß von 30 Prozent und die labiale Resorption ein Ausmaß von bis zu 50 Prozent. Die Erhaltung des bei Zahn- extraktion vorhandenen knöchernen Alveolarfort- satzes ist die größte und eigentliche Herausforde- rung, mit der sich alle folgenden Komplikationen und Einschränkungen in der Ästhetik vermeiden lassen. Zwar bieten horizontale Kammaugmentationen zur wirksamen Verbreiterung des Alveolarkamms lang- fristig stabile Ergebnisse, jedoch sind die beschrie- benen Techniken zur Erhöhung des Alveolarkamms deutlich weniger berechenbar.6 Kammerhaltende Maßnahmen wie die Socket oder Ridge Preservation wurden zur Begrenzung der Re- sorptionsvorgänge nach Zahnextraktion entwickelt. In einer Übersichtsarbeit von Darby et al. konnten keine schlüssigen Hinweise dieser publizierten Tech- niken auf eine Verbesserung potenzieller Implanta- tionsstellen nachgewiesen werden.7 Eine weitere Technik, die Sofortimplantation, stellt keine kamm- prophylaktische Maßnahme dar. Dies konnte in tier- experimentellen und klinischen Untersuchungen gezeigt werden.8,9 Fachbeitrag cosmetic dentistry | mesiale Papille unvollständig ausgebildet 1 Punkt distale Papille nicht ausgebildet 0 Punkte Zenit 1–2 mm 1 Punkt Verlauf Weichgebekontur natürlicher Verlauf 2 Punkte knöchernes Defizit gering erkennbar 1 Punkt Farbe Weichgewebe mäßig unterschiedlich 1 Punkt Textur Weichgewebe mäßig unterschiedlich 1 Punkt Tab. 1 und Abdrucknahme wurden individuelle Zirkon- abutments auf einer Titan-Klebebasis hergestellt (Abb. 2). Die prothetische Versorgung erfolgte mit Vollkeramik kronen aus Lithiumdisilikat (Abb. 3). Beurteilung Eindeutige Defizite im Bereich der Papillen sind auch nach einem Jahr nicht vollständig verschwun- den (Abb. 4). Der unregelmäßige Weichgewebever- lauf hat zu Einschränkungen der weißen Ästhetik geführt – und das trotz eines guten gingivalen Phänotyps. In Tabelle 1 ist der Pink Esthetic Score (PES) für Zahn 21 dargestellt. Es ist zu erwarten, dass der PES auch in den nächs- ten Jahren bei 7 von möglichen 14 Punkten bleiben wird und es zu keiner weiteren Ausformung der Papillen kommt. Fall 2 – Von der Natur lernen Kasuistik Ein 42-jähriger Mann stellte sich nach Extraktion der Zähne 11 und 21 vor. Die Extraktion wurde ein Jahr vorher durchgeführt und mit einer Inte- rimsprothese zum Ersatz von Zahn 11 und 21 ver- sorgt. Abbildung 1 zeigt den entstandenen Verlust an Gewebe und lässt die Kompromisse der späteren Versorgung erahnen. Im Bereich der Papillen sind Gewebedefizite im Millimeterbereich mit Einbußen in der Ästhetik sichtbar. Behandlung Die Implantation fand unter örtlicher Betäubung statt. Die dreidimensional geplanten Implantatpositi- onen wurden nach krestaler Schnittführung mithilfe einer navigierten Bohrschablone (SICAT) aufbereitet. Die Implantate (CAMLOG) sind bis zur Freilegung für drei Monate geschlossen eingeheilt. Nach Freilegung Der Verlust eines Zahnes führt zum Verlust des alveolären Volumens. An persistierenden Milchzäh- nen oder auch Wurzelresten ist zu sehen, dass in der alveolären Faserstruktur und dem paro dontalen Ligament der Schlüssel zum Erhalt alveolärer Struk- turen liegt. Diese bleiben über Jahre hinweg voll- ständig dimensionsstabil (Abb. 5). Kasuistik Eine 38-jährige Patientin stellt sich mit einem per- sistierenden 63 und verlagertem 23 vor, mit dem Wunsch der Neuversorgung Regio 63. Abbildung 5 zeigt den intraoralen Ausgangszustand der Patien- tin. Im Bereich des 63 ist trotz resorbierter Milch- zahnwurzel der Alveolarkamm gut erhalten. Der labiale Gingivaverlauf sollte sogar nach Behandlung weiter kranial zu liegen kommen. Somit liegt in die- sem Fall dank des erhaltenen Milchzahns zu viel Gewebe vor. cosmetic 2 2017 dentistry 15

Seitenübersicht