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In einer In-vitro-Untersuchung haben Moritz et al. nachgewiesen, dass der Nd:YAG-Laser in akzessorischen Sei- tenkanälen eine distanzabhängige bakterizide Wirkung entfaltet. In der Studie gelang selbst in einer Entfer- nung von über 1mm vom Hauptkanal eine nahezu vollständige Keimreduk- tion von E. coli und E. faecalis. Der Nd:YAG-Laser weist nicht nur einen starken antibakteriellen Effekt im Wurzelkanal auf, sondern bewirkt zudem eine sichere Desinfektion des angrenzenden Dentins mit seinen Den- tinkanälchen, ohne dabei (bei entspre- chender Parameterwahl) das umlie- gende Gewebe zu schädigen. Außerdem konnte in rasterelektronenmikrosko- pischen Aufnahmen gezeigt werden, dass es durch die Bestrahlung mit dem Nd:YAG-Laser zu einem Verschluss der Dentintubuli und zumindest zu einer partiellen „Versiegelung“ der Wurzel- kanaloberfläche kommt. Für die Diodenlaser konnte ebenfalls in zahlreichen Studien, z.B. von Moritz et al. und Gutknecht et al., ein bakte- rizider Effekt nachgewiesen werden. Durch die im Vergleich zum Nd:YAG- Laser geringere Penetrationstiefe im Wurzeldentin ist in den tieferen Schich- ten auch die antimikrobielle Wirkung bei den Diodenlasern geringer. Da- durch sinkt aber auch die Gefahr eines unerwünschten Temperaturanstieges. Für den täglichen Einsatz in der Praxis eignet sich aber vor allem der Diodenlaser aufgrund seines breiten Indikationsspektrums bei gleichzeitig sicherer Anwendungsmöglichkeit und eines hervorragenden Preis-Leistungs- Verhältnisses. Praktische Anwendung Nach der konventionellen Aufberei- tung, Reinigung und Desinfektion der Wurzelkanäle kommt der Laser zum Einsatz (Abb. 1 bis 6). Hierbei wird die Laserfaser auf die vorher bestimmte Arbeitslänge eingeführt und anschlie- ßend unter kreisenden Bewegungen ca. 1mm pro Sekunde nach koronal aus dem Kanal gezogen. Dadurch wird das gesamte Wurzeldentin bestrahlt. Dieser Vorgang wird mit einer entspre- chenden Pause in der Regel fünf Mal wiederholt, um auch in den tieferen Wurzeldentinschichten eine sichere Dekontamination zu erzielen. Neben der entsprechenden Parameterwahl (zumeist vom Hersteller schon als Vorauswahl im Anwendungsmenü der Laser hinterlegt) ist nur darauf zu achten, nicht zu lange am apikalen Stopp zu verbleiben, um einen uner- wünschten Hitzeeintrag in das umlie- gende periapikale Gewebe zu verhin- dern. Fazit Aufgrund der sehr eng zusammenlie- genden Wellenlängen von Diode und Nd:YAG unterscheiden sich beide Wel- lenlängen hinsichtlich der Wirkung auf die Wurzelkanalwand (Verschluss der Dentintubuli, Versiegelung der Wurzel- kanaloberfläche) nur geringfügig. Au- ßerdem wird den Diodenlasern ein bio- stimmulierender Effekt zugeschrieben. Verschiedene Studien konnten eine sti- mulierende Wirkung auf die Zellproli- feration und einen inhibitorischen Ef- fekt auf entzündungsfördernde Enzyme nachweisen. Der laserunterstützten Endodontie sind kaum Grenzen gesetzt. Egal ob akuter oder chronischer apikaler Prozess, gan- gränöse Pulpitis, periapikaler Abzess mit oder ohne entzündlicher Resorp- tion, therapieresistente Zähne oder auch teilweise sklerosierte Kanäle, durch die hohe Eindringtiefe der bak- teriziden Laserstrahlen ist in vielen Fällen trotzdem noch eine schnelle Schmerzfreiheit und ein nachhaltiger Therapieerfolg zu erzielen! Grenzen sind nur bei einer vollstän- digen Obliteration des Wurzelkanals oder bei nicht entfernbaren Fremd- körpern gesetzt. Zahnmedizin Endodontie/Zahnerhaltung 56 ZWP 7+8/2014 kontakt. Dr. med. dent. Pascal Black, M.Sc., M.Sc. Praxis Dres. Black Therese-Giehse-Platz 6 82110 Germering praxis@dr-black.de www.dr-black.de Dr. med. dent. Pascal Black, M.Sc., M.Sc. Infos zum Autor Literaturliste ANZEIGE

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