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DigitaleKFO

IncognitoTM Die Abbildungen 8 und 9 zeigen eine zweite Patientin, bei der es ebenfalls um die Begra- digung der stark irregulären Frontzahnbe- reiche ging. Im Unterkiefer musste ein Inzisi- vusextrahiertwerden(Zahn31)undimOber- kiefer mussten die Zähne durch approximale Schmelzreduktion umgeformt und derotiert werden. Das digitale Set-up der Oberkiefer- front ist in Abbildung 10 dargestellt. Es sieht auf den ersten Blick ideal aus. Eine genaue Betrachtung lässt jedoch erkennen, dass die Zähne 11 und 21 noch etwas weiter dero- tiert werden könnten, insbesondere, wenn man eine leichte Überkorrektur integrieren möchte. In einer kurzen E-Mail wurde dies dem Labor mitgeteilt: „Größtenteils schön, aber zur Perfektionierung bitte noch die 1er jeweils 3° weiter distal rotieren.“ Wenige Stunden später kam das korrigierte Set-up an(Abb.11).DiemittlerenSchneidezähneste- hennunbesser.EineÜberlagerung(Abb.12) des ersten Set-ups (blau) mit dem zweiten Set-up (rot) zeigt die kleinen, aber präzisen Änderungen. In Abbildung 13 ist dann das Ergebnis zu sehen. Die Behandlung im OK dauerte acht Monate. Was sind dieVorteile für die Praxis? Zwei bedeutende Vorteile ergeben sich bei dem beschriebenen Verfahren für die Be- handlung. Der erste Vorteil ist, dass die Ziel- Zahnposition für die Erstellung der Appara- tur mit der Behandlungsplanung des Kiefer- orthopäden im Hinblick auf Behandlungs- konzept und Zahnpositionen optimal in Deckung gebracht werden kann (Abb. 4 bis 7 sowie Abb. 8 bis 13). Da sich in der Lingualtechnik ein „Um- biegen“ des Finishing-Bogens inHinblickaufBogenformund Achsenneigungen als sehr schwer und zeitaufwendig darstellt, ist es ein großer Vorteil, wenn beide Aspek- te bei der Herstellung der Apparatur bereits optimal Berücksichtigungfinden. Ebensoisteseingroßer Vorteil, wenn die in- traorale Positionie- rung der Brackets maximal genau ist. Das beschriebene di- gitale Verfahren vermeidet etwaige kleine Positionierungsfehler, die bei der manuellen Positionierung der Brackets auf den Malok- klusionsmodellen entstehen könnten. Damit wird die Erreichung des geplanten Ziels be- züglich der Zahnstellung noch schneller und direkter erreicht und die Notwendigkeit für Korrekturbiegungen wird weiter reduziert. Eine Studie des Herstellers der Brackets gibt eine Halbierung des maximalen Positionie- rungsfehlers an. Dazu wurden für dieselben Patientenfälle die Brackets einmal digital, alsomitdemClearPrecisionTray,geklebtund einmal auf konventionelle Methode auf Mo- delle positioniert und dann mit Silikon-Über- tragungsschienen geklebt. Dann wurden die beklebten Kiefer mit den Brackets digital ge- scannt und mit der „Design“-Bracketposition aus dem CAD-Prozess der Bracketherstellung verglichen(Abb.14). Ein weiterer Vorteil der digital hergestellten Positionierungstrays ist die Möglichkeit, wäh- rend der Behandlung abgegangene Brackets in die Schiene zu repositionieren und erneut indirekt zu kleben. Dazu wird das zum zu re- bondierenden Zahn gehörende Segment aus derSchieneherausgeschnitten.Wennesnoch zu keiner nennenswerten Zahnbewegung gekommen ist, erleichtert es die Positionie- rung,wenneinkleinerTeilderNachbarzähne auf dem herausgetrennten Einzelzahn-Tray inkludiert ist (Abb. 15). Nachdem deutliche Zahnbewegungen stattgefunden haben, soll- te das Einzelzahn-Tray nur den zu rebondie- renden Zahn enthalten, also schmaler sein. Das zu rebondierende Bracket wird nach der Entfernung des alten Klebstoffs in die Schie- ne eingesetzt. Dazu hilft es oft, wenn die elas- tische Schiene etwas aufgebogen wird. Das Bracket schnappt in der korrekten Position ein. Dies funktioniert in der Regel unproble- matisch, da es bei den digital hergestellten SchienendurchEliminationvonfeinenMate- rialfahnen im Bereich der Slots bzw. Unter- schnitte keine störenden/sperrenden Mate- rialanteile gibt, die das Repositionieren des Bracketsbehindern. Diese drei Punkte resultieren in schnellerer Behandlung mit präziserem Ergebnis und weniger Aufwand für den Kieferorthopäden, Einsparung von Stuhlzeit und möglicherwei- sekürzererGesamtbehandlungszeit. *Fa.3MUnitek,www.3munitek.de KOMPENDIUM 2014 I 91 Adresse Prof.Dr.DietmarSegner PraxisDr.IbeundProf.Segner FachzahnärztefürKFO Beselerplatz9 22607Hamburg Tel.:040894000 Fax:040894090 info@better-smiles.de www.better-smiles.de Kurzvita Prof.Dr. DietmarSegner [Autoreninfo] Abb. 15: Rebond mit dem Clear Precision Tray: Der zu rebondierende Zahn wird aus der Schie- ne herausgeschnitten. Wenn es noch zu keiner nennenswerten Zahnbewegung gekommen ist, erleichtert es die Positionierung, wenn ein klei- ner Teil der Nachbarzähne auf dem herausge- trenntenEinzelzahntrayinkludiertist.Nachdem deutliche Zahnbewegungen stattgefunden ha- ben, sollte das Einzelzahntray nur den zu re- bondierenden Zahn enthalten, also schma- ler sein. Das zu rebondierende Bracket wird nach der Entfernung des alten Klebstoffs in die Schiene eingesetzt. Dazu hilft es oft, wenn die elas- tische Schiene etwas auf- gebogen wird.

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